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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.04.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070427014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907042701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907042701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-27
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
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1. Beilage Sonnabend, 27. April ISÜ7. Leipziger Tageblatt.ivkÄ«. Amtlicher Teil. Ass Abbruch sollen verkauft werden das Maschinenbaus, die Lüschqrube», die Wafferstatton, der Kohlenfchuppen uno die Drehscheibe ans Bavuhos Gaschwitz. Eine llmladehalle daselbst ist gleichzeitig ohne Ueberlassung deS Materiales abzubrechen. — Bedingungen können gegen Zahlung 1 bei der unter ¬ zeichneten Dienststelle, Hosmeifiersiraße 21, II, rutnommeu werden, wohin auch die schriftlichen Angebote bis zum 2. Mai 1907, vorn,. 11 Uhr versiegelt und mit der Aufschrift „Häuserabbruch :c." ver sehen. einznlenden sind. Sgl. Sachs. ^iseubahnbaubureau für die vahnhofsbauteu in Leipzig. »»m Der bei dem Inhaber eriieS konzesjionierten Dampfapparaies zur Reinigung von Bierdruckappararen Paul Sickert in Arbeit sieheuve Bierdruckavparatreiniaer Friedrich Andreas Trestler ist von uns verpflichtet worden. Er bat damit das Recht erlangt, gültige Einträge in die von den Inhabern pneumatischer Bierdruck apparate zu führenden Revisionsbücher (88 38 und 45 des Regula- tivs vom 16. Oktober 1901) zu bewirken. VIll. 1977. 27»» Leivzig. am 25. April 1907. Ter Rat der Stadt Leipzig. Der Klempner Herr Sari Ltkttig, hier, Südstraße 29. bat sich in Gemäßheit des 8 2 LeS Regulativs über Ausführung von Gasrvbrleituugeu und Gasbelruchtungsanlageu vom 2. März 1863 und in Gemäßheit des 8 1 der Vorschriften für die Ausführung von Anlage» zur Benutzung deS Wasserwerks vom 6. Februar 1902 zur Uebernabme solcher Arbeiten bei uns angcmeldet und den Besitz der hierzu erforderliche» Vorrichtungen uachqewiesen. 2710 Leipzig, den 26. April 1907. Ter Rat Ser Stadt Leipzig. 8. 951. Amt fnr die städtische» technischen Betriebe. Es soll an einen Unternehmer verdungen werben: die Her stellung der Futzweae und der Fahrbahn vor Sem Haupt zollamtsgebäude zwischen der Gntrttzschcr und Hauptzollamt- stratze. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse für diese "Arbeit liegen in unserem Tiefbauamte, Neues Rathaus, Dachgeschoß. Zimmer Nr. 543, aus und können dort eingeseheu oder gegen Entrichtung von 0,50 entnommen werden. Angebote sind verschloßen und mit der Aufschrift: „Herstellung der Fußwege und Fahrbahn vor dem Hauvtzollamts- gebäude" versehen in dem oben bezeichnete» Gelchäitszimmer vis LounabcuS, deu 4. Mai IS07, tl Uhr vormittags porto- frei einzureiche». Die Eröffnung der Angebote erfolgt zu dieser Zeit im 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 426, in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber oder deren Bevollmächtigtem Der Rat behält sich rede Entschließung, insbesondere das Recht vor, sämtliche Angebote abzulehnen. 2711 Leivzig, den 26. April 1907. Des Rats Deputation D. l'ir. 3651. Lfde. Nr. 64. zum Ticfbauwescu. Die Erd- uud Maurerarbeiten zur Herstellung des Gebäudes und der Moschlnenfunvamente für die elektrische Kraftanlage iu Gasanstalt II, Leipzig-Connewi», sollen vergeben werden. Die Angebotsbeste können dalelbst eingeseheu odtr zum Preise von 50 für ein Stück entnommen werden. Die Angebote sind verschloßen und mit der Aufschrift: „Erd- und Maurerarbeiten — GaSauftalt II" bis zum IL Ma» 1907, nachmittags 4 Uhr au das unterzeichnete Amt, Georgenhalle, Brühl 80, I. Obergeschoß, Zimmer 11, einzureichen, wo sie zu der bezeichneten Zeit in Gegen wart der etwa erschienene» Bewerber oder deren Bevollmächtigten geöffnet werden. Jede Entschließung bleibt Vorbehalten. 270» Leipzig, am 26. April l9i»7. Ter Rat der Stadt Leipzig, E.-I).-ttl-e. Xo. 2600. Amt für Sie städtischen technischen Betriebe. Wegen Pflasterung wirb Sic Elfterftratze von der "Promenaden- straßc bis zur Elsterbrücke vom 29. dieses Monats ab auf die Dauer der Arbeiten für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. 2707 Leipzig, am 24. April 1907. IX* * 1356. Ter Rat der Stadt Leipzig. Abteilung für Straszcnpolizet. Wcg-m vorzunehmender Reinigung bleiben für Len Berkehr mit dem Publikum gclchlossen: Montag, de» 29. April 1907, die im I. Obcrgelchoß der Georgenballe, Brühl 89, befindlichen Räume des Betriebsamtes, der Buchhaltung und Kasse des Wasser werkes sowie des Elektrizitätswerks, die im II. Lberge choß befind lichen Geschäftsstellen sür Wassermeßer und iunere Einrichtungen, sowie der Rechnungsableilung deS Wasserwerkes; Dienstag, Sen 30. April 1907» die im II. uud III. Obergeschoß befindlichen Räume der Verwal« tung sowie der Kasse der Gasanstalten und der technischen Abtei« lur.g des WwscrwertcS. Leivzig, am 23. April 1907. Ter Rat Lcr StaSt Leipzig. Wegen Reinigung bleiben die Exveditionsräume der Sparkasse Leipzig II iu Leipzig-Rendnik, Greuzslraße Nr. 3. Sonnabend, Sc» 4. Mai 1907, sür Leu Geschäftsverkehr geschloßen. Leipzig, Len 26. April 1907. 27« Les Rats Sparkassendcputation. Ter Svarlaßenordnung gemäß werden die Sparbücher der Spar kasse Leipzig I, Ser. I Nr. 61135, 65205, 68878, 72157, 76<94, 81484, 81520, 88lM, 88321, 94737. 96333, 96496. 98519, Ser. II Nr. 154, 609, 1028. 1366, 1574, 2lO2, 2425, 2581, 3315, 4308, 5381, 5136, 5548, 5996, 7143 hiermit für ungültig erklärt. -701 Leipzig, den 24. April 1907. Ter Rat Sek StaSt Leipzig. Iu das Handelsregister ist heute eingetragen worden: 1) auf Blatt 13257 die Firma A. Heh L iso. in Leipzig (Reudnitz, Lilienstraße 21). Gesellschafter lind Alma Emma veredel. Hey geb. Dockhoru uud der Geschäftsführer Albert Ziehe, beide in Leipzig. Die Gesellschaft ist am 22. April 1907 errichtet worden. Prokura ist erteilt dem Kaufmann Theodor Otto Hey in Leipzig. (Angegebener Geschäftszweig: Glachchlnferei); 2) auf Blatt 13258 die Firma Leisniger Eorsetfabrik 8. Gtrke Rachf. in Leipzig lElsterstiaße 9> vorher in LeiSnig. Der Kaufmann Friedrich Walther Dvbernecker in Leipzig ist Inhaber; 3) auf Blatt 546. betr. die Firma Friedrich Jung L Eo. in Leipzig: Prokura ist erteilt dem Kaufmann Georg Friedrich Ernst Blume in Leipzig; 4) auf Blatt 1835, beir. die Firma Ltrathman» L Joachim iu Leipzig: Carl Robert Christian Friedrich Stratkmauu in als Gesellschafter — infolge Ablebens — ausgeschieden. In das Handelsgeschäst ist eingetreten der Kaufmann Fritz Harold Stralhmaini in Leipzig. Seine Prokura ist erloschen. Die Gejelljchait ist am 22. Januar 1907 errichtet worden; 5) auf Blatt 7756, bclr. die Firma HhSrosanVsteinwerk Schulze LEo. in Leipzig: Der Firmeninhaber heißt richtig: Rudolf Otto Schulze; 6) aus Blatt 8913, betr die Firma E. A. Götze in Leipzig: Friedrich Christian Halteukauer ist als Inhaber ausgeschieden. Gesellschafter sind die Hefenhändler Ernst Robert Walther und Friedrich Franz Voigt, beide in Leipzig. Die Gesell schaft ist am 15. April 1907 errichtet worden; 7) auf Blatt 12 >33, betr. die Firma Richard Beator in Leipzig: Richard Gustav Max Beator ist als Inhaber ausgeschieden. Inhaber ist der Graveur Ernst Emil Grunect in Leipzig, an den der Verwalter im Konkmje zu dem Vermöge» des bis herigen Inhabers das Handelsgeschäft samt der Firma mit Zustimmung des Inhabers veräußert hat. Der neue In haber hafte! nicht sür die im Betriebe des Geschäfts be- grünbelen B.rbiuvlichleiten des bisherigen Inhabers, es gehen auch nicht die im Betriebe begründeten Forderungen auf ibn über. Tie Firma lautet künftig: Richard Beator Rachf. z 8) auf Blatt 12870. betr. die Firma ApsfelstaeSt 4b Eo. in Leipzig: Karl Adalbert Lcpsik ist als Gesellschafter aus geschieden; 9) auf Blatt 3109, betr. die Firma P. Ehrlich in Leipzig: Die Firma ist erloschen. Leipzig, den 25. April 1907. ««ss Königliches Amtsgericht, Abteilung IIL. In das Handelsregister ist beute eingetragen worden: 1) auf Blatt 13 259 die Firma FrieSkich Lchwinning in Leipzig (Piae.lwtz, Fröbelstraße kl). Der Kaufmann Georg Friedrich Schmmniug in Leipzig ist Inhaber. (Angegebener Geichöstszweig: Fabrikation elcllrotechnischer Bedarfsartikel ; 2) auf Blatt 13 269 die Firma LouiS «ander in Leipzig (Gohlis, Pölitzstraße 9). Ter BaugewelkSmeister Louis Sander in Leipzig ist Inhaber. (Angegebener Geschäfts« zweig: Holz- und Lteinhandluug); 3) ans Blatt 6335, betr. die Firma Theodor Thränitz in Leip zig: Carl Theodor Thränitz in Leipzig ist als Gesellschafter ausgeschieden. Die Firma lautet künftig: Theodor Thro nitz Rachf.; 4) auf Blatt 13 020, betr. die Firma Leipziger Dachschäden- Reparatur-Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig: Das Stammkapital ist durch Beschluß der Gesell- ichafter vom 12. April 1807 auf sünszigtausend Mark erhöbt worden. Der Gesrüschastsvertrag vom 24. August 1906 ist Lurch den gleichen Beschluß kaut NotariatSprotokoll vom 12. April 1907 auch in anderen Punkten abgeändert worden. Hermann Max Paul Kurt Schuftes ist als Geschäftsführer auöaeichieden. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Karl Han» Nobis in Leipzig, Prokura ist erteilt dem Kauf mann Max Arthur Oehler in Leivzig. Er darf die Gesell- Ichast nur mit einem Geschäftsführer gemeinschaftlich ver treten ; 5) auf Blatt 13 208, betr. die Firma M. Lochmann ä> Eo. in Leivzig: Die Firma ist erloschen. Leipzig, am 26. April 1907. E7 Königliches Amtsgericht, Abteilung II8. Der städtische Lagerbof in Leipzig lagert Waren aller Art zn billigen Tarifsätzen. Die Lagerscheine werden von den meisten Bankinstitute» belieheu. Leipzig, Len 7. Januar 1899. »«<» Die Deputation zum Lagerhofe. Heute von 10—3 Nhr Keilstraße 12, I. SvmLIÄv Aortsetzimg und Tchlutz. k««s» t Lokalrichtrr. kenleinüLLMilWe 8sutr§e!l. Geschäftszeit: 8—1 und 3—5 Uhr, Sonnabends durchgehend vo» 8—2 Uhr. Geschäftslokal: Gemeindeamt, Zimmer I. Zinsfutz 8V-"/«- Für Einlagen, die au den drei ersten, sowie sür Rückzahlungen, die am letzten Geschäftstage eines Monats bewirkt werden, laufen die Zinsen ab I. bezw. bis mit letzten betr. Monats. ,i«r Bequeme Zugs- und Straßenbahn-Verbindungen vorhanden. Die Konkursliste befindet sich in der HandelSzeituug. Leipziger Angrlrgercherterr Leipzig, 27. April. Reform der j)erssnein- r»nd GepttcikLnrifs. Die deutschen Regierungen mit Staatsbahnbesitz haben nach langen und schwierigen Berhandlungen Acndcrnngen der Personen- und Gepäcklarrfe beschlossen, die am I. Mai dieses Jahres in Wirksamkeit treten. Maßgebender Grund- iatz für diese Aenderungen war der, sür die Beförderung von Personen und Reisegepäck einheitliche Tarife für alle deut- !chen Staatscisenbahnen festznschen. Um dies zu erzielen, mutzten selbstverständlich hier und da liebgcwordenc Ein richtungen ausgeqebcn, neue übernommen werden. Tie Fahrpreise betragen fortan für das Kilometer in erster Klasse 7 Psg., in zweiter Klasse 1,5 Pfg., in dritter Klasse 3 Pig. und in vierter Klasse swic bisher) 2 Psg. Tiefe Preise verstehen sich nur für Personcnzüge und Eilzüge (zu schlagfreie Schnellzuges, bei Benutzung von szuschlaaspflich- tigenj Schnellzügen find für 1—75 Kilometer in erster und zweiter Klasse 50 Pfg., in dritter Klaffe 25 Psg.; 76—150 Kilometer in erster und zweiter Klasse 1 .X, in dritter Klasse 50 Pfg.: über 150 Kilometer in erster und zweiter Klaffe 2 .X, in dritter Klasse 1 .X zu entrichten. Dafür kommt die Platzgcbühr bei den jetzigen D-Zügcn in Wegfall. Ferner fallen die bisherigen Rückfahrkarten zu ermäßigten Preisen weg, so daß im allgemeinen nur noch Fahrkarten zur ein- fachen Fahrt verabfolgt werden. ES können aber schon bei der Hinreise Fahrkarten zur Benutzung sür die Rückfahrt entnommen werden, die durch den Stempelabdrnck „Rucks." gekennzeichnet werden. Rach gewissen Nord- und Ostsee bädern werden, wenn FnhrwerkSstrccken in die Fahrkarte einbezogen sind, Rückfahrkarten zum doppelten Preise der einfachen Fahrt aufgelegt. Aufgehoben werden die Preis- .rmäßigung für Reisen größerer Gesellschaften, die festen Rundreisekarten, die in Württemberg, Bayern und Baden bestehenden Fahrscheinbüchcr, die württcmbcrgischen und oldcnburgischen Landeskarten, die badischen Kilomcterhefte und dergleichen. Geltung behalten ohne wesentliche Acndc-- rnngen die Monatskarten und Monatsncbenkartcn, die Schülerkarten, die Arbeiterwochenkarten, die Fahrpreis« l enlätziguno für Kinder, für Fahrten zn wissenschaftlichen ind belehrenden Zwecken, für Schulfahrten und für Ferien kolonien, zugunsten der öffentlichen Krankenpflege, der Magdalenensliste und der Kriegskrankenpslege, sür mittel lose Kranke und andere hilfsbedürftige Personen, für deutsche Kriegsteilnehmer und für wehrpflichtige Angehörige der österreichisch-ungarischen Monarchie. Beibehalten werden ferner die zusammenstellbaren Fahrscheinhefte des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen. Die Sätze sind in der ersten und zweiten Klasse nm 0,3 Pfg., in der dritten Klasse um 0,2 Pfg. höher als die regelmäßigen Fahrpreise, dafür berechtigen aber diese Hefte zur Benutzung von Schnell zügen ohne weiteren Zuschlag, auch kann die Reise innerhalb der Gültigkeitsdauer an jedem beliebigen Tage angetreten werden. Tageaen mutz bei den Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs die Reise am Tage der Abstempelung oder am nächsten Tage angetreten werden, Fahrtunterbrechung ist bei wichen Karten einmal ohne Bescheinigung zulässig. Auf Fahrscheinhefte kann die Fahrt beliebig ost unterbrochen werden. Umschreibung von Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs findet nicht mehr statt, nur Fahrscheinhefte können noch, aber auch nur für einen kürzeren Weg, umgcschriebcn werden. Das Freigepäck wird ausgehoben. Reisegepäck im Ge- Wichte bis zn 25 Kilogramm wird zu ermätzigten Sätzen be fördert. Diese betragen von 1—50 Kilometer 20 Pfg., 51—300 Kilometer 50 Pfg. und auf alle weiteren Entfernungen 1 .X. Im übrigen richtet sich die Gepäcksracbt nach GewichtSstuscn ll. Stufe 26—35 Kilogramm. 2. Stufe 36—50 Kilogramm und dann weiter von 25 zu 25 Kilogramm) und nach Eitt- fernungSzonen iNabzonc 1—25 Kilometer, Zone 1: 26—50 Kilometer, und dann weiter um je 50 Kilometer bis zu 500 Kilometer, und von da an um je 100 Kilometer bis zu 800 Kilometer, die letzte Zone XIV umfaßt alle Entfernungen über 800 Kilometer). Ter Gepäcktarif findet nur An wendung bei Vorlegung von mindestens einer Fahrkarte. DaS 200 Kilogramm übersteigende Gewicht wird bei der Frachtberechnung verdoppelt. Die Gepäckzonc wird der Fahrkarte aufgedrnckt und der Gepäcktarif an den Ab- fertigungsstcllen ausgehängt. Die Reisenden können hier nach obne weiteres die Frachtberccbnung selbst nachprüsen. Einsitzige Zweiräder — ausschließlich Motorfahrräder — werden bis zu 100 Kilometer entweder auf Fahrradkarte oder auf Gepäckschein befördert. Der Reisende hat die Wahl. Bei Beförderung auf Karte hat der Reisende das Ein-, Aus- i.'nd Nmlaoen selbst zu besorgen. Auf Entfernungen über 700 Kilometer erfolgt die Abfertigung nur auf Gepäckschein. Die bis Ende April gelösten Rückfahrkarten behalten ihre tarn mäßige Gültigkeitsdauer, auch kann aus diese Karten bei der Rückreise Gepäck nach dem allen Tarif unter An rechnung vvn 25 Kilogramm Frcigewicht abgefcrtigt iverden. * * Messe verlängert? Ein Teil der Meßfiermnen hatte den Rat der Stadt Leipzig gebeten, daß die Messe nm 8 Tag« verlängert rverde. Diesem Gesuche konnte natür lich nicht Folge geleistet uxrden, da ja in dieser Sache nur das Ministerium des Innern zuständig ist: sür eine Be- siirwortung des Gesuches von fetten des Rates aber die Zeit zu kurz bemeßen ist. * Der dritte Todesfall auf der neuen Messe. Vom Blut sturz wurde gestern auf dem Metzplatzc eine 30jährige Prioata betroffen. Die Frau gab kurze Zeit danach ihren Geist auf. * Ehrenpreise der Stadt Leipzig. Für die Jubiläums ausstellung sür Wohnungsreform, WohnungSansftattung, WohnnngShl-gicne und die gesamte Hauswirtschaft, welche vom 2. bis 14. Mai im Städtischen Kaufhause stattfindet, bewilligte der Rat der Stadl Leipzig zur Stiftung von Ehrenpreisen den Betrag von 300 .X. Zur bevorstehenden KönlgSparaöe. Am 31. Mai werden bekanntlich die Truppen der Leipziger Garnison. >ow e diejenigen der Garnisonen Borna, Wurzen und Grimma vor König Friedrich August, der von seinen beiden ältesten Prinzeii-Söhnen begleitet ftin wird, in Parade stehen. Als ParaLefels ist — wie nunmehr endgültig festsledt — der neue Meß platz vor dem Frankfurter Tore be stimmt worden. Hier wird auch, wie es bei früheren Paraden lchon der Fall gewesen isi, eine Zuichan.rlr büne errichtet werden, über deren Einrichtung wir schon heute folgendes berichlen können: Tie Tribüne wird iu ihrer Längen-und Dieicnausdehnung wesentlich Heiner, wie diejenigen, weiche in den ftuheren Jabren auf dem Lindenthalcr Exerzierplatz erbaut waren. Sie kommt direkt an die Alte Elster zu stehen und zwar in deren Zuge zwilchen Auen- und Sedanstr atze. Ihre Länge wird 114 m und ihre Tiele 9K, m be tragen. Tie Höhe Lcr Tribüne, eines soliden Fachbauwerkes, be trägt vorn l,6O m. hinten 1.90 w. Lier Treppen vermitteln von Lcr Elsterseitc aus den Zugang zu Leu vcrschiebenen Plätzen, deren nur etwa 2800 vorgesehen sind und zwar im Preise von 8. 5 und 3 ./6 Stellplätze sind diesmal nicht vornanden, da d e beschränkten Raumverhältniße sich hierzn als nich: ausreichend erwiesen. Die Zu- gange bezw. Z.führten zu der Tr.bür.e erfolgen nur von der Fregc- und SeLanstraße und von der Straße an Ler Alten Elster ans. Die neue Auenstraßen-Brncke wird am ParaLetaqe für Leu öffentlichen Verkehr abgespcrrt weiden, da wahrscheinlich der König über diese Brücke reiten und später iu ihrer Nähe zur Abnahme der Parade halten wird. Die Truppen werten den Paraoeplay vom Haupleingang an der Frankiurier Straße aus betreten und sich zur ParadcanssteUuug in zwei Trcsfen formieren, mit der Front nach der Alten Elster, also nach der Siadt zu. Die Auistellung selbst wird solgendes Bild zeigen: Im ersten Treffen sichen die Fußlruppen und zwar vom rechten Flügel (an der Franksutter Straße) an: Jusanterie-Regimenter 106 und 107, erstes Bataillon Les in Wurzen garniionierenden Infanterie-Regiments 179, an welches sich noch die Maschinengewehr-Abteilung deS XIX. Armeekorps als den linken Flügel bildend anschließt. Im zweiten Treffen balteu die berittenen Waffe», nämlich (vom rechten Flügel an:: Ulanen - Regiment 18 (Leipzig), Karabinier-Regiment (Borna), Husaren - Regiment 19 (Grimma), Fcldariillcrie-Regiment 77 (Leipzig), Feldartillerie - Regimenr 78 (Wurzen) und Train- Bataillo» 19 (Leipzig). Diese TruppenaußteUung wird Len Platz in seiner vollen Länge einneinmn. Im übrigen wird natur- lich der ganze Platz sür Vie Dauer der Parade durch eine militärische Postenkette abgesperrt sein, es wird also nur sirr die Inhaber von Tribünentarten dictmal etwas zu sehen geben. Wir hoffen, schon in den nächsten Tagen noch Näheres über deu Berkaus der Tribünen- plätze bekannt geben zu können. -r. Sonderzüge zu ermäßigten Preisen. Die Sächsische Siaotsbahnvrrwaltung wird auch während des diesjährigen Sommers durch Einrichtung von Sonderzügen zu ermäßig ten Preisen den AuSflugSverrehr an Sonntagen wesentlich erleichtern. lieber die in Aussicht genommenen Verkehrs lage der einzelnen Züge sind wir in der Lage, folgendes Mitteilen zu rönnen: Es verkehren nach den bisherigen Be stimmungen solche Svnderzügc von Leipzig (Dresdner Bahnhof) nach Wien am 11. Juli und 15. August, von Dresden nach Wien am 13. Juli und 15. August; von Leivzig (Bayrischer Bahnhof): nach Greiz-Barthmühle (Elstertal) am 2. Juni, 23. Juli und 4. August: nach dem Erzgebirge (Aue, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt und Eibenslock-Rautenkranz, Jägcrsg. ün) am 16. Juni, 28. Juli nnd 11. August; von Leipzig (Dresdner Bahnhof): nach Naunhof-Grimma am 2. Juni, 14. Juli und 4. August: nach Leisnig am 9. Juni, 7. Juli und 11. August: nach Eolditz- Rochlitz am 9. Mai, 9. Juni uno 11 August; nach Penig am 9. Mai und nach Waldheim-Mittweida am 7. Julr, ferner nach Dresden und der Sächsischen Schweiz am 30. Juni, 21. Juli und 18. August, nur nach Dresden, an läßlich der Vogelwiese am 28. Juli. Außerdem werden auch die Alven-Sonderzüge wieder abgesertigt werden. Für sie sind als Verkehrstage in Aussicht genommen: der 6., 13., 19. und 20. Juli und 14. August nach. München, Lindau, Salzburg, sowie der 19. Juli nach Stuttgart-Friedrichs hafen. Erste Feldpost im Mai. Die erste Feldpost im Mai geht von Berlin wieder am 3. des Monats ab. Sie benutzt den am folgenven Tage von Soutbamvton in See gebenden englischen Dampfer »ach Kapstadt. Der Dampfer ist am 21. Mai am Kap j der guten Hoffnung. Schon am folgenden Tage, dem 22. Mai, befördert rin deutscher Küstendampser die Post weiter nach Norden. Die Feldpost trifft am 26. Mai in Lüderitzbucht und am 29. in Swakovmund ein. Mit dieser Gelegenheit, die z. T. über aus ländisches Gebiet und mit ausländischen Schiffen befördert wird, werden nur Briefpostsendungen, also Feldpostbriefe, Feldpostkarten nnd Postanweisungen befördert. Sämtliche Sendungen werden beim Murinepostbnreau in Berlin gesammelt. Bon hier gehen sie am 3. Mai vormittoas '/§12 Uhr von der Stadtbahn über Vllifingen nach England. Die Endungen müßen also im allgemeine» am 1. Mai, in der näheren Umgebung Berlins und in Berlin selbst am 2. Mai, zur Post gegeben werden, wenn sie diese Berbi»d«»g benutzen sollen. * Berufs- nnd Betriebszählung. Am 12. Juni dieses Jahres stehr eine reichsgefetzlich augeordnete Berufs- und Betriebszählung für das Deutsche Reich bevor. Tiefe Zählung hat Umfang und Bedeutung einer Volkszählung und bient darüber hinaus der Ermittelung aller gewerblichen Betriebs im weitesten Sinne deS Wortes. In diesen Tagen findet eine Vorerhebung für diese Zählung jn allen Gruicd- flücken der Stadt Leipzig statt. Diese Vorerhebung hat ocn Zweck der Ermittelung der Adressen aller Haushaltungen und aller Betriebe, die dann später von den Zählern mit Erhobungsformularen zu versehen sind. Aus diesem Grunde muffen in den ausgegebcnen Grundstück-Kisten alle Haus- haltungsvvrftändc und alle Betriebe oufgefü'nft werden, was aus den Nebsrschriften der Grundstückslisten ohne weiteres zu ersehen ist, was aber, wie uns mitgctcilt wird, bei vielen Grundstücksbesitzer"» zu Zweifeln Anlaß gab. * Wohltetigkeitslotterie. Die Kindcrbewahrauftalt König Albert-Stift, sowie die Gemeindediakonie zlr Mockau, in dem meistenteils Leipziger Arbeiter ihre Wohnstätte baden, bedürfen einer besonderen Unterstützung. Die beiden LiebcSwerke können nur bestehen, wenn sie größere Zuschüsse erhalten. Da in der bedürftigen Gemeinde selbst nur ge- ringe Beiträge zu erheben sind, so hat man sich entschlossen, eine Wohltötigkeitslotterie fflm Besten der beiden Einrich tungen zu veranstalten. Die Verlosung von Kunst- und Gebrauchsgegenständen, deren Reinertrag den genannten Anstalten zu gute kommt, findet vom 17.—19. Juni statt. Zwar ist schon ein guter Teil der Löss verkamt worden, doch um der Lotterie einen guten Ertrag zn schaffen, ist cs notwendig, daß olle Lose umgesetzt werden. Möge niemand es versäumen, sich ein solches Los, das nur 1 .L kostet, zu erwerben, um damit nicht nur dem Glücke die Hand zu bieten, sondern auch im Wohltun sich zu üben. Es wird noch darauf hingewiesen, daß der 1. .Hauptgewinn, eine eichene Speisezimmcreinrichtung im Werte von 1000 .lk., im Laden Thomasgasse 4 ausgestellt ist, und daß eine zur Ver losung kommende Kücheneinrichtung im Werte von 250 im Geschäft von Paul Kühn, Pctersstr. 24, zu besichtigen ist. Lose sind an beiden Orten zu haben, sowie an ben durch hellblaue Plakate kenntlichen Verkaufsstellen. In größerer Zahl werden dieselben vom Gcmeindckasfterer in Mockau (Telephon Nr. 4665) geliefert. VolkSkraUtheiten im April. Unter den tödlichen Bolkskrank- heitcn berrftben jetzt in der Mebrzahl der deutichen Städte die Krantbeiken der Atmunqsorgane vor und übertreffen meist noch an Zahl die Opfer der Tuberkulose. Die Todesfälle an den Krank beilen der Atmungsorgane betrugen in der Woche vom 7. bis 13. Apiil von den Stäoten mit mindestens 1000 ^0 Einwohner» in Aachen 14, Atona 9, Barmen 11, Berlin 110, Bochum 7, Braun schweig 9, Bremen 19, Breslau 37, Cassel 3, Cbarlottenburg 9, Ckemnik 13, Cöln 30, Creselv 6, Danzig 9, Dortmund 9, Dresden 13, Duisburg 18, Düsseldorf 9, Elberfeld 7, Erfurt 4, Eßen 23, Frankfurt a. M. 31, Gelsenkirchen l-i, Halle a. S. 6, Hamburg 45, Hannover 18, Karlsruhe 10, Kiel 6, Königsberg i. Pr. 22, Magdeburg 14, Mannbeim 14, München 26, Nürnberg 20, Plauen i. Vgtl. 3, Pose» 8, Rudorf 13, Schöneberg 4, Stettin 19, Straß burg i. E. 15, Stuttgart 17, Wiesbaden 5. Tieun Zahlen nahe sieben die Todesfälle an Tuberkulose. Sie betrugen in denselben Städten in Aachen 1 t, Altona 6, Barmen 7, Berlin 82, Bochum 6, Braunschweig 12, Bremen 10, Breslau 42, KasselL, Cbarlottenbura ll, Chemnitz 11, Köln 15, Krefeld 6, Dauzig II. Dortmund 8, Dresden 19, Duisburg 5, Düßeldorf 8, Elberseld 7, Erfurt 5, Eßen 14, Frankfurt a. M. 23, Gelsenkirchen 4, Halle a. S. 9, Hamburg 32, Hannover5» Karlsruhe5, Kiel9, Königsbergi-Pr. Il, Leivzig 33, Magdeburg 7, Mannheim 10, Müncben 45, Nürnberg 23, Planen i. B. 5, Posen 4, Rixdorf 8 Schöneberg 3, Stettin 9, Straßburg i. E. 14, Stuttgart 15, Wiesbaden 5. Die übrigen Kranlheiten treten gegen dieje beiden Gruppen jetzt vollstärttig zurück. Einigermaßen erhebliche Häufigkeiten zeigt noch Magen-, Tormkatarrh und Brechdurchfall. Die Zahl ihrer Opfer betrug in Aachen 2, Altona I, Barmen 2, Berlin 23, Bochum 2, Braun schweig I, Bremen 9, Breslau 11, Cbarlottenburg 4, Chemnitz 7, Köln 4, Danzig 4, Dortmund 2, Dresden 17, Duisburg 2, Düssel dorf 7, Erfurt 2. Essen 15, Frankfurt a. M. 5, Geilenkirchen 8, Halle a. S. 7, Hornburg 23, Hanrovcr 3, Karlsruhe 2, Kiel 4, Königsberg i. Pr. 5, Leipzig 12, Magdeburg 9, Mannheim 3, München 22, Nürnberg 13, Posen 3, Rixdorf 3, Stettin 5, Straß burg i. E. 4, Stuttgart 5. Sterblichkeit im April. Die Sterblichkeit betrug in der Woche vom 7. bis 13. April vou den deutschen Städten mit mindestens 70000 Einwohnern auf 1000 und aufs Jahr berechnet in Aachen 22,1, Altona 14,3, Augsburg 25,3. Barmen 118, Berlin 15,l, Bielefeld 10.5, Bochum 17,2, Bonn 23,1, Braunschweig 13,8, Bremen 17L, Breslau 22.2, Caßel 5,4, Charlottenburg 13,1, Ehern- nitz 14,H Cöln 16,4, Crefeld 14.9, Danzig 21,1, Darmstadt 23,4, Dortmund 18,5, Dresden 14,3, Deutsch-Wilmersdorf 6.3, Duisburg 14,4, Düffeldorf 13.9, Elberfeld 12,3, Erfurt 13.2, Eßen 21,7, Frankfurt a. 4N. 195, Freiburg i. B. 16,8, Gelsenkirchen 18,4, Görlitz 19,1, Hagen 12,8, Halle a. S. 18.5, Hamborn 17,9, Han nover 17,6, Karlsruhe 2l,5, Kiel 16,4, Königsberg i. Pr. 20,4, Leipzig 16,7, Lübeck 20.4, Ludwigshafen 23,4. Magdeburg 189, Mainz 20,0, Mannheim 17,3, Mülbauien i. E. 21,6, München 21,1, Münster 18,3, Nürnberg 19,6, Plauen i. V. 12,8, Posen 15,1, Rixdorf 15,0, Schöneberg 10,0, Spandau 14,5, Stettin 21,2, Straß burg i. E. 18,6, Stuttgart 19,8, Wiesbaden 18,2, Würzburg 36,2. * Fürsorge sür Strafentlassene. In der gestern nach mittag im Prüfiiirgssoale der Kgl. KrciSIiauptmcu'nschast unter dem Vorsitz des KreishauptmannS Frhrn. v. Wclck abgehaltenen Generalversammlung deS Bezirksoercins zur Fürsorge für die cniä Straf- nnd Besserungsanstalten Ent ¬ lassenen zu Leipzig wurde vo-m Schriftführer Rechtsanwalt Dr. Denecke der Geschäftsbericht für das Jahr 1906 er stattet. Danach wurden im Berichtsjahre 750 Personen gegen 820 im Vorjahre aus Strafanstalten nach Leipzig ent lasten und zwar 659 männliche und 91 weibliche. Von den Entlassenen waren 139 zum ersten Male und 611 mehr, oder weniger vorbestraft. Im ganzen meldeten sich 980 Straf entlassene bei dem Verein — gegen 829 im Vorjahre — und zwar teils zur Abhebung ihrer Arbeitsbelohnungen, teils mit der Bitte um Unterstützung bezw. Stellung und Arbeit. 10 Gesuchsteller mußten an deu Bezirksverein Leipzig-Land gewiesen werden, 110 Gejuchsleller verzichteten freiwillig auf die Unterstützung, teils weil die Unterstützung nicht ihren Wünschen entsprach, indem sie nicht sofort bares Geld er hielten, oder weil zunächst Erörterungen angestellt werden sollen. 110 verzichteten auf die angewiesene Stellung bez. Arbeit, 219 erhoben ihre ArbeitSbclvhnungen. 11 mußten zurückgewiesen werden, 510 aber wurden in Stellung und Arbeit gebracht bez. erhielten die erbetene Unterstützung in Geld oder auf andere Weise. Von den Strafentlassenen, die die Hilfe des Vereins in Anspruch nahmen, standen 10 Per- sonen im Älter unter 15 Jahren, 136 im Alter von 15—20 Jahren, 308 im Alter von 21—30 Jahren, 163 im Alter von 31—40 Jahren, 88 im Alter von 41—50 Jahren, 34 irn Alter vvn 51—60 Jahren und 11 im Alter von über 60 Jabren. Mehrfach wurden wiederum Familien in der Zeit, während ihre Ernährer Strafe verbüßten, in ansehnlicher Weise unterstützt. Zu Untcrstützungüzwecken wurden im Laufe des Jahres 1637,65 .K verausgabt. Von deu 370 Entlaßenen, die um Unterstützung baten, hatten 180 ihren Geburtsort bezw. Unterstützungswohnsih iu Leipzig. Die im Lcrn're des Be richtsjahres aus den Strafanstalten an den Verein ge langten Arbeitsbelohnungen in Hölre von 4633,27 .K für 2l9 Entlaßene wurden mit Ausnahme von 7 Fällen, in denen die Betreffenden die Beträge nicht erhoben, nach Vorschrift an die Entlassenen nach und nach ausgezahlt, oder an die An- gehörigen übermittelt, bez. in zweckentsprechender Weise für die Entlaßenen verwendet. Außer den Arbeitsbelohnungen wurden noch 334 .X Unterstützungen in Einzelbeträacn von 8 bis 50 .<( Vvn den Kgl. Anstaltsdirektionen auf Ansuchen des Vereins an 20 Entlaßene gewährt. DaS Hauptziel des Vereins ist, den Entlassenen Arbeit und Stellung zu ver schaffen. Dem Kassenbericht zufolge wurden aus der Ver- cinskaße 1^15 .X ffir die Zwecke des Vereins verwendet. Die Jahresrcchnung schließt in Einnahme und Ausgabe mit 10 848,80 .X ab. Die satzungsgemäß ausscheidenden Vor- standsmitalicder Direktor Plärrer Grundmann, Kauf mann Friedrich Dodel nnd Rechtsan malt Dr. Den ecke wurden wiedergewählt. Nachdem dem Vorstand Entlastung erteilt war, wurde noch den vom Schriftführer beantragten Aenderungen der Vereinssatzungen zugcstimmt. * In einer sozialdemokratischen Parteipersammlung, die am Donnerstag im Volksha'.ße tagte, wurde die Errichtung eines Arbeiter-Bildungs-Instituts beschlossen, der hierzu ans- gearbeitete Plan genehmigt und zur Leitung desselben ein Aus schuß ernannt. In deriellcn Versammlung wurde beschlossen, die Maifeier in Leivzig in derselben Welle, wie in früheren Jabren — Vormittags-Versammlungen nnd danach gemeinschaftlicher Aus flug nach Slötteritz — zu veranstalten. Ausstellung für KiuöeSivotil. DaS vom Leipziger Verein für Killderircunde (Kinderichutz) im Leipziger Palmengartcn in io glänzender und umfassender Weise arrangierte und zuver sichtlich begonnene Unternehmen einer Ausstellung für Kindec-wokl hat bisher einen ebenso harmonischen als eine» hocherfteutichen Verlauf genommen. Ist es doch von dem Gedanken getragen. Daß Ler ideale und reale Erfolg dem Blühen und Gedeihen der ge samten Jugend unserer Stadt zu gute kommt: nicht nur der Jugend, für deren Wohl verständige und glückliche Eltern das beste nutzbar zu machen bestrebt sind, sondern auch der Jugend, der ans Unverstand, aus Not oder gar aus verbrecherischer Neigung ein Mißgeschick erwächst, gegen deßen unheilvolle Wirkung gerade der Verein sür Kindeswobl mitznarbeiten sich zur Au'gadc gestellr hat. Und sollte er dies nicht? Rufen nicht die einfachen Gebote der Menschlichkeit jeden denkenden und fübleuden Christen zur Tat auf, wenn er ein schutzloses Kind leiden sieht? Darm ist gerade der gewaltige Hökevuukt der Entwickelung des Humanitütsgedaiitens zu erkennen, daß die Gesellickast in allen ihren Schichten 'ich selbst zu freier tätiger Menschenliebe verpflichtet und diese insbeionderc der unglückliche» Jugend zuwcndet, die Tätigkeit der Familie nnd der Behörden unterstützend. * Nnmitteldar vor der Vanniblute ist die döchsie Zeit zur Vertilgung der Insekten und Raupen. An den Obstbäuinen sind die Leim- oder Gürtelringe nacb.zusehen und alle Vorgefundenen Insekten zu vernichten. Wo eS noch nicht geschehen lein tollte, sind die Nester der Gesellschastsraupeu, namentlich vonr Goldafter. der in diesem Winter ziemlich häufig austrat, abzuschnriden oder mit der Raupensackel zu verbrennen. Sein Augenmerk richte man ganz besonders ani die Weißdornhccken und ans die Rotdornbäume, da sie erfahrungsgemäß immer viele Raupenderde in sich bergen. * Hötdstgeioicktt der Schulmappen. Mit Beginn des Schul- jabres sicht man immer wieder Kinder, die nicht deu Schulranzen auf dem Rücken, sondern lieber eine Schulmappe in Ler Hand tragen. Eine recht zeitgemäße Bestimmung im Interesse Ler Gesundheit Lcr Schuljugend enthält eine Verfügung des Königlichen Provinzal -chnlkollcgiums in Berlin, die der Direkloi deS FrftdrichS- Realgymnasiums Professor Dr. G. Schleich im Osterderickt de' Anstalt veröffentlicht. Darnach soll darauf gehalten iverden, das; das Höck» gewicht der Schulmappen für die Schüler der unteren Klaßen den Betrag von etwa dem achte» oder neunte» Teil des Körpergewichts nicht überschreite. Außerdem weidm die Eltern
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