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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.04.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070427014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907042701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907042701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-27
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
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Ar. 116. 101. Jakjrg. ^etpztqer Tageblatt Lo»nabend. '^7. April 1007. Ter andere Gedanke, ab er sie liobe, kain ihr kamn und ließ sie ganz kalt fürs erste. Sie dachte selbstsüchtig nur an sich unb an ibr Gefühl. Langsam zog sie sich aus. Als sie die Kerze aus den kleinen Lisch neben ihrem Bette stellte, siel ein flackernder Lichtseiten! ans das nnheimlick>e Bild an der Wand. Und wieder nxrr's, als ob die Augen des Ungeheuers ihre widerstrelvirden Augeu zu sich lnu- zwängen. Und wie sie hinstarrte in diese entsetzlichen Augen, so bekamen sie plötzlich Leben und salx'n sie an, rollend und brohend, lind sie saln'n durch einen .Kneifer und waren .Heinz Jehrmanns Augeu — und seine Arme griffen nach ihr. „Nein, nie — du — las; mich los. Ich will frei sein." Wie ein erstickter Schrei kam es zwischen ihren Lippen hervor. Sie löschte das Licht aus und sprang in das Bett, die Decke fest über den »topf ziehend, so, als ob sie nichts Horen und sehen wollte. Aber sie hörte doch den Regen, der die ganze Naeln prasselnd gegen die Scheiben schlug. Und noch einer konnte diese Nacht nicht schlafen. Dein war in dieser Nacht da drangen ein Helles Licht aufge- gaugen, das leuchtete hinein in die tiefsten Tiefen seines Herzens und zeigte ihm, irxis darin Ivar, schon seit Tagen, nur das; er es selbst nicht Wichte. Wie ein Träumender war er in kxr Irre gegangen, sich selbst belügend: aber diese Nacht haUe ihm die Wahrheit gezeigt. ^Fortsetzung folgt.! lAus der Aufing dieses Romans neuhinzutretenden Abvnneulcu ostestl s nachgeliefert.) vrr lrz!Mten5.Mni'.er. Bon Curt Müller (Leipzig). Dichte Schneeflocken fallen hernieder. Behaglich sitzt der alte Raritätensemniler in seinem Laden. Er hat den Lehn- stuhl ans Fenster gerückt und schaut hinaus. Dann und wann tut er einen Zug aus seiner taugen Pfeife; dann und wann blickt cr auch zu jenem Fenster hinüber, an dem eine alte Dame sich mit ihren Blumen zu schaffen mackl. Blumen, das ist ihre einzige Passion, soviel hat er schon herausbetom- men. Schon ? Wohnt sie doch schon ein volles Jahr da drüben, die alte einsame Dame, die sich ihr Geld durch Stundengebcn mühsam verdient. Das hat der alte Einsied- ler, der nur an seinen Pagoden, Porzellanfiguren, gemalten Tosen und dergleichen ein Interesse hat, auch schon heraus bekommen. llnd den Namen hat ihm das Adreßbuch indis- krcterweise verraten. Sie ist eine adelige Dame. Was ihn nur diese Dame anacht? Er ist doch wahrlich nicht mehr so jung, daß ihn das Ewigweibliche interessieren kann! Er, der Semziger! Und sie ist vielleicht nicht viel jünger als er. Lächerlich, und doch muh er sich, der Greis, sagen, daß er ein Interesse oder gar noch etwas mehr für sie hat. Er, der alte, trockene Sammler, der nur für seine Raritäten ein Herz hat: er, der prosaische Einsiedler, der nie geliebt Hal. — Halt. Nie geliebt? O, die Zeil liegt zwar weit, weit zurück, aber es gab doch einmal ein Mädchen, das er mit der ganzen Glut seines jugendlichen Herzens liebte und das ibm Gegenliebe schenkte. Damals war cr nicht der prosaische Einsiedler, son dern er glaubte, die ganze Well gehöre ihm, und alle Menschen nannte er Freunde: die begeistertsten Lieder von Liebe und Dein schrieb er in seinen Mußestunden nieder, und er glaubte niemals, daß er einsam durch die Welt aehen würde. Und er ging mit ihr, die cr einst zu seinem Weibe machen wollte, oft des Abends plaudernd durch Feld und Flur. Und oftmals sah es der Mond, der verschwiegene Freund der Liebenden, wie der junge Mann seinen Mund auf die roten Lippen des Mädchens drückte. Oftmals hörten es die ewigen Sterne am Himmel, wie sich beide feste Treue schwuren. An diese Zeiten beglückender Liebe denkt jetzt der Alle. Träumend stützt er sein Haupt und sieht dem Tanze der Schneeflocken zu. Und er denkt an einen Wintermorgen, da sah er sein Liebchen von seinem Fenster aus. Sie wohnte ibm gegenüber wie jene alte adelige Dame da. Sie begoß auch ihre Blumen, wie es jene alte Dame da drüben tut. Und er, der Verliebte, nickte dem holden Mädchen zu. Ach, seitdem der Sommer vorüber ist, konnten sie sich nicht mehr vor der Stadt treffen und in Feld und Flur spazieren gehen. Nur dann und wann tonnten sie sich noch aus der Eisbahn sehen. Er nickte dem Mädchen hinüber und sie nickte herüber. Ta tauchte der Ge liebten Mutter neben ihr am Fenster auf und er trat hinter die Gardinen. Bald aber verschwand auch das Mädchen vom Fenster. Er aber schrieb in ein kleines Notizbuch: Gradüber von meinem Fenster Ta wohnt ein Mägdelein. Des Mädchens Augen leuchten Wie lachender Sonnenschein. O Mädchen, welch einen Frühling Mag bergen deine Brust, Daß deine Augen so leuchten Bon unschuldsvoller Lust! Ja, Winter, mit deinem Sturme Durmfege die Gassen nur du! — Gradüber von meinem Fenster Ta lacht der Frühling mir zu. Und der Winter verging und der Frühling kam. Sie sahen sich öfters. Ta rief plötzlich das Geschick den jungen Mann hinweg: es ries ihn an das Bett des sterbenden Paters. Er, der fröhliche, junge Bursche, sollte mit Ernst und Fleiß des Paters Getckäite weiterbetrelben. Aber ehe er ging, wollte er sich Gewißheit verschaffen. Er ging zu den Ellern des Mädchens und sagte ihnen gerade heraus, daß cr ihr einziges Kind liebe, daß er jetzt in seine Heimat zöge und später die Einziggeiicblc als seine Frau heimführen wollte. Der Barer des Mädchens aber, ein alter, hochgestell ter Herr, lächelte mitleidig und sah den jungen Burschen prüfend von oben bis unten an. Dann sprach er etwas von sogenannter Jugendliebe, vorübergehendem Rausch; standes gemäßer Heirat; kurz, er wies höflich aber entschwoen den Tollkühnen ab. Und nnn gar die Frau Mutter. Sie lachte spöttisch und höhnisch und versicherte, daß sie ihrer Tochter das ewige Rvmanlcsen verbieten wollte. Dem jungen Mann war es ganz wirr im »topfe geworden. Er befand sich wieder in seinem Stübchen; wie er hingekommcn war, wußte er nicht. Rasch packte er die Koffer und bald saß er in dem Wartezimmer des Bahnboies. Mit Schmerz und auch stillem Grolle dachte er an die Geliebte, denn sie hatte sich auch gar nicht während dieser Szene bei ihrem Pater sehen lassen. Er hatte sich alles ganz anders vorgestellt. Im stillen nannte er die Geliebte kalt und treulos. Da — ein freudiges Lächeln glitt über seinen Mund. Sie war es; sie eilte auf ihn zu. Abschied wollte sie wenigstens von ihm nehmen. Sie setzte sieh neben ihn und bebend legte sie ihre Hand in seine. Sie sprachen leise von ewiger Liebe und Treue; sie weinte und er tröstete sie. Ach, wie eilte die Zeit dahin! In zehn Mi nuten sollte der Eilzug bcranbrausen, der ihn weit, weit fort- trug. Ter junae Mann griff in seine Brusttasche und zog eine niedliche Elfcnbeindoie hervor. Aus dem Teckel war ein liebliches Bild gemalt und aus dem Boden stand ein Ge dickt von 'einer eigenen Hand geschrieben. — Ja, wie hieß nur das Gedickt? Der Alte sinnt nach. Er schüttelt weh mütig segn weißes Haupt. Er hat es längst vergessen. Tie Tose war ein altes Familienerbstück. Nm keinen Preis hätte er sie hingegeben. Aber jetzt in der Trennungsstunde schenkte er sie als Andenken seiner Herzallerliebsten. Sie freute sich sehr darüber, denn sie liebte dergleichen kleine Tinge wie närrisch. Und sic las die Verse und weinte. — Wie hießen doch die Verse? Ter Alte hat sie vergessen. — Ta brauste der Zug heran. Noch einmal umarmte der Jüngling das Mädchen. „Wir sehen uns wieder!" rief er. ^ic aber schüttelte traurig das Haupt. Fort fuhr er in die weite Welt. Er schaute zum Fenster hinaus! Er sah sie, die Geliebte, stehen. Er winkte mit dem Tuche. Er sah, wie sie ibm zuwinkte und dann die Hände vor das Gesicht hielt. — Jetzt waren sie getrennt. — Anfangs schrieben sie ßch. Tann hörte sie plötzlich damit aus. Jahre vergingen. Und als er sich einst in ihren Heimatsort begab, da erfuhr cr, daß sie längst an einen Offizier verheiratet sei und nicht mehr hier weilte. — Immer schweigsamer ward der Be trogene. Er dachte viel an die Treulose. Er zog sich zurück und mißtraute den Menschen. Seine einzige Zerstreuung war das Sammeln von Raritäten, von solchen hübschen Sächelchen, die sie einst so gern hatte. — Der Alte ist aufge ¬ standen. Er streicht sich mit der Hand über die Stirn, als wollte er alle Erinnerungen an jene Zeit wegwischen. Ob er wohl noch glücklich werden kann? Unwillkürlich denkt er an jene alte Dame da drüben. „Alter Narr", ruft er sich ärgerlich zu. Er schaut hinüber. Vergebens sucht sein Auge sein Vift-L-viu. Da schreckt er plötzlich zusammen. Ist's ein Traum? Die Dame tritt schüchtern ein. „Ach, mein Herr, Sie ver zeihen, daß ich Sie belästige." — „O bitte, meine Gnädige", stammelt der Greis. — „Ich habe hier eine Kleinigkeit. Ich weiß, Sie sammeln eifrig Raritäten. Ich befinde mich in momentaner Verlegenheit. Wollen Sie mir nicht auf dieses hier einige Mark leihen ? Aber nur leihen, denn verkaufen möchte ich dieses Wertstück nie und nimmer! Es ist zwar viel verlangt, aber —" „O bitte, bitte", entgegnete der alte Herr liebenswürdig. Sie reicht ihm eine reizende Dose, und er beginnt, sie mit kritischen Blicken durch die Lupe zu besehen. Seine Hand zittert. Er dreht die Dose um. Auf dem Boden stehen Verse geschrieben. Mit leiser Stimme liest er: „Nie blüht ein Blümlein so wie einst, Tas lang entbehrt der Sonne Licht. Und scheint die Sonne noch so warm Wie einst so lieblich blüht es nicht. Nie wieder schlägt ein Herz so heiß, Das einmal honnungslos geliebt, Und wenn ihm auch ein andres Herz Tie treuste Gegenliebe gibt." „Woher haben Sie diese Tose?" fragt er bebend. — Sie schaut ihn mit rränenseuchten Augen an. „Fragen Sie nicht. Sie ist mir wertvoll." — „Ihnen?" — „O, lassen Sie mich. — Nein, geben Sie sie mir wieder. — Ich darf sie auch nicht als Pfand weggeben!" — Da schaut ihr der Greis tief in dir Augen. ,,Martha!" spricht er mit bewegter Stimme. „Und wer schrieb diese Verse auf die Dose? — Und wer sagte. „Wir sehen uns doch wieder?" — Dachtest Du nie an den Betrogenen? — Da bricht die alte Dame in lautes Schluchzen aus. „Betrogen?" rüst sie. „O, betrogen bin ich worden! Reinhard, wärst du es wirklich? Nach fünfund. dreißig Jahren banger Trennung?" — Sie sinkt in den Lehnstuhl und weint bitterlich. — Und er hat alles erfahren, der glückliche Greis. Er Hai ihr Elend erfahren, wie sie auf Wunsch der Eltern einen Mann, den sie nicht lieben konnte, heiraten mußte; wie sie von ihrem Manne, der trotz seines Adels keinen Seelenadel besaß, Jahre lang Mißhandlungen erlitt; wie er sie aus immer verließ: wie endlich die Ehescheidung sie von ihrem Peiniger erlöste. Mühsam verdiente sie sich das Geld durch Stundengeben, sie, die verschämte Arme. An ihn, den sie stets im Herzen trug, hatte sie stets gedacht und oft die Verse, die er ihr auf die Dose geschrieben hatte, weinend vor sich bingesprocken. — Der alte Herr ist lustig. Sein Herz schlägt wieder hofsnungsfrcudig in der Brust und er lacht und herzt die Wiedergefundene. Oft liest man in den Tagesblättern, daß sich noch sechzig jährige Leute heiraten. Manche nennen diese Wohl Narren. Auch die beiden Alten, die sich dock noch fanden, waren solche Narren, aber sie wurden burch ihre Narrheit glücklich. Lolenkustss in liiclien. Von H. Heiland. Indien! Bei der bloßen Nennung dieses Namens taucht es vor uns auf wie eine bunte Phantasmagorie: edelsten^ besäte Paläste und Tempel, märchenhafte Schatzkammern und herrliche Gärten, zauberkundige Fakire und asiatische Brahmanen, daneben auch die sieberschwangeren Dschungeln, die nur Schiwas heilige Tiere, der Tiger und der Elefant, durchstreifen, und die unheimlichen Türme des Schweigens, sowie das vom O.ualm der nie erlöschenden Scheiterhaufen verpestete Ufer des Ganges. Welche .Kontraste zeigt dies alte Wunderland! Und welches Land der Welt kann wohl mit ihm verglichen werden an Pracht und an Schaurigkeit? Das Unheimlichste und Schrecklichste für dos Gefühl des Europäers ist in Indien der Totenlultus. Widerspricht er doch in allen seinen Formen aufs schroffste unseren ethischen Anschauungen. Drei verschiedene Rassen hat man haupt sächlich zu unterscheiden, die voneinander sehr abweichende Begräbnismethoden haben. Zunächst die Mohammedaner. Diese, die ja nach Indien nur eingewandert sind, haben den- selben Modus wie wir, da sie ihre Toten begraben. Tie zweite Rasse sind die eigentlichen Inder, die Hindus. Tiefe Haden zwei verschiedene Methoden, sich ihrer Leichen zu ent ledigen, und zwar durch das „reinigende" Feuer und durch die Fluten des heiligen Stromes, des Ganges. Eine reli giöse Anschauung der Hindus nämlich, die der englischen Regierung schon unendliche Mühe bereitet hat, ist die, daß jeder Mensch, auch der größte Sünder und Verbrecher, sofort in daS „Nirwana" (den Himmel) eingeht, wenn seine Leiche in den heiligen Ganges geworfen wird. Infolgedessen wandern ältere Leute aus allen Teilen Indiens an die Ufer dieses mächtigen Stromes, um hier zu sterben in der Gewiß heil, daß ihre Leiche in den heiligen Strom gelangt. In früheren Ishren nun legte man diese Leute am Ufer des Ganges nieder, verstopfte ihnen Mund, Nase und Ohren mit dem Schlamm des Flusses und warf sie dann ins Wasser, wo sic sofort von den unzähligen Krokodilen zerrissen wurden. Auch alle Leichen wurden damals von weither zum Strom gebracht, in derselben Weise behandelt und ins Wasser ge worfen. Diesem religiösen Gebrauch nun sucht die englische Regierung mit aller Macht ein Ende zu machen, und das ist ihr teilweise auch gelungen. Aber auch heute sieht man noch oft genug Leichen auf dem Wasser treiben, da die meisten der Krokodile den Kugeln der englischen „Sportsmen" zum Opfer gefallen sind. Ein weiteres Mittel des Hindutoten- kultuS ist der Scheiterhaufen. Auch diesem schreibt der Glaube der Hindus eine seelenläuternde Kraft zu, wenn auch nicht dieselbe, wie dem Wasser des Ganges. Der weitaus größte Teil der Hindulcichen wird daher auf Scheiterhaufen ver brannt, wobei bei der ärmeren Klasse ein Holzstoß eine ganze Menge Leichen anfnimmt, um das teure Holz zu sparen. Daß unter diesen Umständen die Verbrennung nur eine sehr unvollkommene ist, versteht sich von selbst. Besonders gern werden diese natürlich am Ufer des Ganges, speziell in der heiligen Stadt Benares errichtet, wo man fortwährend die in weißes Leinen gehüllten Leichen zum Flußufer hinab tragen sieht, um dort mit Gangeswasser besprengt und dann auf einem Holzstoß verbrannt zu werden. Mit langen Bam- busstanyen wird dabei das Feuer geschürt, und die häufig durch die Hitze unheimlich aussehende, Bewegungen aus. führende Leiche immer in die stärkste Glut hincingeschoben wird. Nach ein bis zwei Stunden ist der Holzstoß verbrannt. Die Asche wird mit samt den Teilen der Leiche, dem schwar zen Klumpen des Rückgrats und des Schädels, in den Fluß geworfen, um einem neuen Holzstoß Platz zu machen. Früher wurde, wenn ein Ehemann starb, dessen Gattin als sogenannte „Satis" auf dem Scheiterhaufen lebendig mitver brannt: diesen grausamen Brauch haben die Engländer mit Anwendung aller Gewaltmittel unterdrückt. Trotzdem ist es ihnen aber noch nicht gelungen, ihn vollständig auszu rotten. Besser gelang ihnen das mit der religiösen Sekte, den „Taggs" oder „Würgern", die zu Ehren der Todesgöttin Kali möglichst viele Menschen mittels einer Wurfschlinge umbrackten und heimlich verscharrten. Die dritte Nasse in Indien sind die „Parsees". Diese haben einen ganz anderen Totenkultus, der aber ebenso schaurig ist. Sie setzen nämlich, falls sie auf dem Lande wohnen, die Leichen auf einen Baum, damit sie von den Raubvögeln gefressen werden. In den Stödten, besonders in Bombay auf dem herrlichen, am Meere hinziehenden Hügel „Malabar Hill", sind zu dem Zweck Türme errichtet, die sogenannten „Türme des Schweigens", die offen sind und in denen die Leichen in radial angelegten Mulden nieder gelegt werden. Die von den Raubvögeln, die sich in grvßen Scharen auf die Leichen stürzen, abgenagten Knochen fallen in eine tiefe Zisterne, die in der Mitte des Turmes liegt, und die flüssigen Bestandteile fließen durch steinerne Rinnen ebendorthin. Gegen diese widerliche Art der Leichenbestattung ist die englische Negierung bis jetzt noch nicht vorgegangcn, da die Parsees das meiste Geld in Indien in Händen haben und daher der Negierung zu einflußreich sind, so daß dieser scheußlichste Auswuchs des Totenlultus in Indien wohl noch lange bestehen bleiben wird. mil öem «r in ^Lnßeln Lu 10 2 teilen ist sehr wohlschmeckend und gesund. Zu haben, wie auch Sago-, Niebele-, Pilz-, ReiS-Snppe u. s. w. in allen ein schlägigen Geschäften. 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