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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.04.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070425019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907042501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907042501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-04
- Tag 1907-04-25
-
Monat
1907-04
-
Jahr
1907
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Drnmersirg, SS. April 1VV7. Leipziger Tageblatt. Nr^llL. 101. Jahrg. Leipziger Handelszeitung. Vie ceaerinailrttie. ». Zu den Industriezweigen, die den höchsten Grad der Hochkonjunktur überschritten haben, gehört in erster Linie die Lederindustrie. Hier macht sich die Reaktion auf das überaus slotte Geschäft im Vorjahre deutlich fülBbar. Obgleich bereits in den letzten Wochen des vergangenen Jahres der Verkehr stark nachgelassen hatte, setzte auf dem Rohhäutemarkte schon im Januar ein« neu« Aufwärtsbe- wegung ein. Der Markt für das fertige Fabrikat folgte jedoch nicht, und auch als die neue Hausse dort eine Erhöhung der Preise um ca. 20—25 Pro«, gezeitigt hatte, rührte sich der Ledermarkt nicht von der Stelle. Inzwischen hat auch auf dem Rühhäutemarkt die Spanuuno nachgelassen, womit der Anfang zur Rückkehr in normale Verhältnisse gemacht zu sein scheint. Die Verhältnisse auf dem Rohhäutemarkte haben der deutschen Lederindustrie schon eine ganze Reih« von Jahren hindurch erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Fast ununter brochen sind die Preise dort, enorm hoch gewesen, cchne daß unsere inländische Fabrikation in der Lage gewesen wäre, irgendeinen Einfluß darauf zu gewinnen. Wenn sie ein mal eine Zeit hindurch nicht kaufte und die Preise etwas nachgaben, so griff sofort das Ausland ein, worauf sich die Lage schnell wieder versteifte. Besonders Amerika — der Trust unterhält bekanntlich hier eine eigene Einkaufsstelle — brach immer durch, kaufte größere Posten auf etwas niedri gerer Basis, verursachte dadurch aber nur eine neue Auf- wärtsbewegung und verschwand dann wieder aus dem Markt. Auf diese Weise befand sich der Rohhäutemarkt ständig in einer gewisse« Bewegung, und zwar ganz und gar unab hängig von der jeweiligen Lage des Ledermarktes. Noch schwieriger für die deutsche Lederindustrie waren in der letzten Zeit die Verhältnisse auf dem Wildhäutemarkte. Dor» hielten sich die Preise fortgesetzt auf einem außerordentlich Hobe« Stande, und weder die bedeutenden Mchrverfchiffungen aus Kalkutta noch die ebenfalls weit über die Vorjahrszis- sern hinausgehenden Schlachtungen in Südamerika konnten die enorm feste Haltung des Marktes erschüttern. Die Ver teuerung des Häutematerials war für untere Lederindustrie derartig belästigend, daß man di« guten Provenienzen meist gar nicht anschaffcn konnte, sondern seinen Bedarf in den nicht ganz so hochpreisigen Qualitäten decken mußte. Während nun einheimische Häute und Felle in den letzten Dagen wenig stens etwas nachgaben, behauptet der Wildhäutemarkt noch immer seinen hoben Stand. Da sich nun zedoch nicht nur die deutsche Lederindustrie zurückhält, sondern auch die unserer Nachbarstaaten und außerdem die Vereinigten Staaten von Amerika augenblicklich selbst über ein ziemlich reichliches Angebot in Packerhäuten verfügen, so daß deren Preife eben falls abzubröckeln beginnen, darf wohl mit einem gewissen Preisrückgang auch auf dem Wildhäutemarkte gerechnet werden Allerdings wird einem größeren Abschlag wieder zweifellos dadurch ein Riegel vorgeschoben, daß die Schlacht saison in den La Platastaaten sich ihrem Ende nähert und außerdem die Konservenfabriken übereingekommen sind, die Schlachtungen zu reduzieren. Während also auf dem Rohhäutemarkte bisher anhaltend hohe Preise herrschten, hat sich der Markt für fertiges Leder dieser Bewegung absolut nicht angeschlossen. Die letzten Mo nate brachten vielmehr auf den Stapelplätzen und in den Fabri ken selbst einen mehr oder weniger schwachen Verkehr. Das Ge schäft war fast in allen Artikeln außerordentlich schleppend und träge, es herrschte eine Verstimmung, ja sogar Aengstlich- keit, zu der tatsächlich keinerlei äußere Veranlassung vorlag. Das enorm teure Geld, die Bedenken in den Kreisen des Großhandels gegen weitere Kreditbewilligungen, die Besei. tigung jeglicher Gefahr einer neuen Aufwärtsbeweguna der Lederpreis« usw. sind zwar alles ganz gewichtige Gründe für vorsichtige Dispositionen im Einkauf, dagegen kann doch da durch der Lederverbrauch nicht unterbunden oder gar aufge hoben werden. Die Zaghaftigkeit -der Kundschaft ließ aber eine solche Furcht tatsächlich fast vermuten. Bis in die neueste Zeit hinein war auch die Schuhfabriken. tion aut beschäftigt, und erst infolge des anfangs schwachen Früblinasgcschgfts in den Schuhhandlungen trat auch dort eine Stockung ein. Noch im letzten Moment hat sich jedoch auch da alles zum Besserem gewendet. Das Ostergeschäft brachte noch einem ganz ansehnlichen Absatz, und auch die nächsten Wochen verliefen ziemlich lebhaft. Den Schuhhand- lnngcn kommt die Tatsache zugute, daß sich infolge immer größerer Vervollkommnung in der fabrikmäßigen Herstel lung von Schuhwaren deren Beliebtheit ständig vermehrt, so daß der eventuelle Ausfall infolge des ungünstigen Wetters durch das Eingreifen neuer Konsumenten mindestens ausge- glichen wird. Eine Rundfrage der Fachpresse bei den maß gebenden Schuhhandlungen der Großstädte Deutschlands hatte denn auch das überraschende Ergebnis, daß das Oster- aeschäft trotz des schlechten Wetters noch ganz gut ausgefallen sei. Infolge dieser erfreulichen Tatsache hat sich auch das Geschäft in den Schuhfabriken in der letzten Zeit wieder leb hafter gestaltet. Auf den Ledermarkt wirkte dies insofern günstig zurück, als dort die Abrufunyen von früher verschlos senen Waren wieder prompter vor sich gingen, nachdem auch darin eine unangenehme Pause eingetreten war. Auf den anderen Gebieten des Lederkonfums sind Wit- terungsvcrbältnisse weniger von Einfluß: eine angenehme Geschäftsentwickelung wurde aber durch die schwierigen Geld. Verhältnisse aufgehalten. Man vermied peinlich größere En gagements und kaufte immer nur das Allernotwemdigste. Zum Teil treten diese Gebiete aber auch erst mit der wärmeren Jahreszeit in ihre Hauptsaison ein. Obwohl also die Konsumverhältnisse durchaus nicht un günstig liegen, ist der Verkehr auf dem Ledcrmarkte noch bis zur Stunde recht mäßig. Auf den Stapelvläken kommt es nicht zu belangreichen Verkäufen, Postenabschlüsse sind außer ordentlich selten. und man macht sich allmählich schon mit dem Gedanken vertraut, daß es bis zum Beginn der Einkäufe zum Hcrbstgeschäst auch kaum noch zu einer intensiveren Belebung des Verkehrs kommen dürfte. Anfang Juni werden von den Grossisten die Lager für den zu erwartenden Herbstbedars assortiert. Um dies« Zeit werden diese also eingreifen müssen: bis dahin aber wird man weiter, von der Hand in den Mund leben. Für die Lederindustrie find diese Aus sichten zwar absolut nicht erfreulich, aber man wird sich damit absi-nden müssen. Bisher hat sie ihren Standpunkt auch ganz gut zu wahren verstanden. In den Kreisen der Käufer erwartete man infolge des schwachen Verkehrs und der Warcnanhäufungen auf den Konsignationslagern nämlich einen erheblichen Preisrückgang. Die Fabrikanten lehnten jedoch größere Nntergebote konsequent ab. Inzwischen nun haben sich unter den Beständen auch etwas größere Vorräte in ungattlichen. weniger guten Waren angesammelt, für die man allerdings eher zu Konzessionen neigt. Um jedoch so wohl den Verhältnissen aus dem Rohhäutemarkte als auch denen für fertiges Leder Rechnung zu tragen, haben die mei sten Fabrikanten ihre Produktion ganz beträchtlich einge schränkt. Die Folgen dieser Maßnahmen sind auf den Sta pelplätzen auch bereits fühlbar, indem die Zufuhren in den letzten Tagen beträchtlich kleiner geworden sind. Für die Lederindustrie sind die gegenwärtigen Verhält nisse aber besonders insofern wenig erfreulich, als gerade jetzt vielfach die Häutepartien zur Ausarbeitung kommen, die vor 4 6 Monaten zu sehr hoben Preisen eingekauft worden sind. Jniolge der schwachen Verkäufe während der letzten Wochen sind ferner die finanziellen Kräfte außerordentlich angespannt, was bei dem anhaltend enorm hohen Zinsfuß wiederum er hebliche Opfer erfordert. Ueber die seitherige Geschäftspause ist die deutsche Gerberei jedoch ohne Schwierigkeiten hinweg- gekommen: zweifellos wird sie auch die bevorstehende weitere Geschäfisstille, obne ernsten Schaden zu nehmen, zu über stehen wissen. Erleichtert wird ihr dies etwas durch die voraussichtliche Ermäßigung des Zinsfußes und die etwas niedrigeren Rohhäutepreis«. Dennoch gilt es, den stillen Kamps, der sich nun schon eine ganze Zeit zwischen den Käu- fern und ihr abspielt. tapfer zu Ende zu führen. Börse«- «n- Han-eiswefse«. lr. Börse und Kriegsminifter. Der flinke Börsenwitz hat gestern wieder eine neue Blüte getrieben: Bisher war man. so hieß es. auf alles flau, beute auf Einem. Ei«em hatte nämlich in der gestrigen Sitzung des Reichstages eine krie gerische Rode gehalten. Diese Rede ist der Börse etwas auf die Nerven gefallen, so baß sie auf allen Gebieten zu Abgaben neigte. Das politische Gebiet wollen wir hier nur kurz strei fen. Daß ein Kriegs Minister erklärt, wir müßten kriegs fertig sein, ist an sich nichts Unnatürliches. Wir wollen hier nur auf die finanzpolitische Seite der Sache Hinweisen. Und wir haben dabei die neuen Schatzanweisungsauleiben im Auge Wie man sich erinnert, gingen an dem Tage, wo di« Banken über die endgültige Uobernahme dieser Anleihen be rieten, aus unserem Auswärtigen Amte verschiedene Marm- artikel aus. Und nun, einen Tag bevor diese Anleihen zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt werden, nämlich gestern, hält der Kri«gsminister eine kriegerische Rede. Die neuen Schatzanweisungen sind ja anerkanntermaßen ein ausgezeich netes Anlagepapier, das sich jeder Privatkapitalist hnuegen kann. An dieser guten Qualität der genannten Papiere ändern auch die tollsten Reden und Handlungen nichts. Aber wir meinen, die leitenden Stellen der Regierung sollten doch wenigstens nach außen bin dafür sorgen, daß eine gewisse Uebereinftimmuna der Regierung zu bemerken ist. Menn der vielgeplggte Verwalter der Reichsfinanzcn und der preußische Finanzminister auf den Geldmarkt treten, um die Kapitalisten zur Uebernahme von Reichs- und Staatsanleihen zu veranlassen, dann sollten doch der Reichskanzler und der Kriegsminifter diesen beiden Kollegen nicht das Geschäft verderben. Ein wenig Harmonie gehört auch zur Führung von politischen und Regierungsgeschäften. ** Zur Verlegung des Ultimo - Zahltages an der Brr- kiner Börse. Wie verlautet, ist nach mannigfachen Erwä gungen beschlossen worden, die Entscheidung über «ine even tuelle Verlegung des Ultimo-Zahltages bis zum September zu vertagen. ** Zur Einführung des Zinkhandels an der Berliner Produktenbörse verlautet, daß nunmehr «in« umfangreiche Denkschrift über diese Frage cmsgearbcitet worden ist, die der Ständigen Deputation für den Ndetallhanbel des Aeltesten-Kollegiums in ihrer am Freitag stattfindenden Sitzung vorgAegt werden wird. ö An der gestrigen Essener Börse lag der Kohlenmarkt etwas ruhiger als in den letzten Tagen. Die Kurse konnten sich meistens behaupten, indessen scheint das Realisationsbe- dürfnis größer zu sein als die Kauflust. Für Kalipapierc war die Stimmung etwas fester, und mehrere Werte konn ten ihre Kurse erhöhen- Bei lebhafter Nachfrage herrschte gutes Geschäft. Der Erzmarkt zeigte keine Veränderung: Braunkohlenpapiere lagen fest. Die amtliche Tendenz lautet: Die Nachfrage ist sehr lebhaft bei fortgesetzt großer Kohlenknapphcit. Bank- nnd «stel-wesen. * Die Allgemeine Deutsche Ercdit-Auftalt teilt unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer ntit, daß anläßlich der Buchhändler-Qstermesse am Montag, den 29. April ihre sämtlichen Kassen und Bureaus bereits von 8 Uhr morgens an geöffnet sind. " Im Falle Schnoor L Cie hat gestern eine Gläubiger versammlung stattgcfunden, in der einstimmig beschlossen wurde, die Liquidation der Firma durchzuführen. ch, Preußische Bodenkredit-Aktienbank in Berlin, Mich dem Status vom 31. März sind in den Aktiven der Bilanz u. a. ausgeführt: Kassa und Wechsel 7 040 070 (9582 952 am 28. Februar 1906s, Guthaben gegen Effektenbedcckung 9 275 000 ll01100001 Effekten 4 171021 (4 451291s -/i, Hypothekendarlehen 245 465 1669 4951 -«, erworbene Hypo theken abzüglich amortisierter Beträge 361201404 s362 366 435> und Debitoren 1518116 (756 750s In den Passiven figurieren: unkündbare Hypotheken 339 475 917 (340 748 332s Kreditoren 831424 (671223s und diverse Passiven 1A7 672 (3 602173s ir. Deutsch-Ostafrikanische Bank- Die Verwaltung teilt im Geschäftsbericht mit: Die Entwickelung unseres Unter- nehmens macht befriedigende Fortschritte. Die Steigerung des Geschäftsverkehrs hat freilich eine verhältnismäßig recht bedeutende Steigerung der Unkosten im Gefolge gehabt. Der Wechfelverkehr ist allerdings noch recht wenig umfangreich, der Notenumlauf hat sich zufriedenstellend entwickelt. Im Herbst trat eine scharfe Knappl>eit an Geld ein. Der Rein gewinn beträgt 31800 .6, die Dividende 5(4- Proz. II Die Aktiengesellschaft Bank Ziemski in Posen erzielte einen Reingewinn von 226 581 (221 316s -/l, aus dem cm« Dividende von 4 Proz. (wie i. V.s auf das Aktienkapital von 4 Millionen Mark verteilt wird. — National Bank of Egkvt. Das mit 3 Millionen Pfund Sterling Aktienkapital arbeitende Institut erzielte im Jahre 1906 einen Bruttogewinn von 495 260 (408 902s Lstrl. Die Jahresdividende erhöht sich von 8 auf 9 Proz., der Reserve fließen 87 813 (29 657s Lstrl. zu, für Tantiemen werden 22 032 (16 692s Lstrl. gezahlt, der Spezialreservc wieder 50000 Lstrl. überwiesen, so daß 28961 (30675s Lstrl. als Vortrag bleiben. Die Bank soll bekanntlich in. «in Staats- Institut umgewandelt werden. Berg- ««- Hüttenwesen. X Kalibohrgescllscbaft Unterclbe in Magdeburg. Wie der Vorstand mittelst, steht die Bohrung I bei Vierhöfen zurzeit bei ca. 560 m im salzigen Ton mit nunmehr festen Schichten: die zweite Bohrung bei Dachtmissen wird noch in diesem Mo nat angesetzt werden. Mit der Gewerkschaft Fürst von Waldeck ist zunächst das Abkommen getroffen, daß diese ihre erste Bcchruno in diesem Monat im Terrain Salzhausen nieder bringt, und zwar hart an der Grenz« der Gerechtsame von Unterelbe in der Nähe des von Professor Dr. Rinn« in Han nover festgelegten Bohrpunktes 1 Weddermöde, so daß Äirch die Bohrung Fürst von Waldeck die südliche Gerechtsame von Unterelbe weiter ausgeschlossen wird, wogegen die Bohrung Dachtmissen den östlichen Teil der Gerechtsame cuisschließeu dürfte. ? Heddcrnheimer Knpferwerk vorm. F. A. Hesse Söhne in Frnnkfnrt a. M. Der Geschäftsbericht ^ür das Jahr 1906 weift zunächst auf die schwierigen Verhältnisse hin, unter denen die Kupferindustrie infolge der enormen Verteuerung des Rohkupfers zu leiben hatte. Der Bericht begründet diese Lage einerseits mit der Knappheit an greifbarem Rohkupfer und der bekannten Unfähigkeit der amerikanischen Raffinerie werke, ihr« Produktion zu erhöhen, anderseits mit dem außergewöhnlichen Bedarf« der elektrotechnischen Industrie. Eine wesentliche ProduktionSsteigcrung war der Gesellschaft trotz reichlicher Nachfrage infolge der zugespitzten Marktlage und der damit verbundenen Heeren Betriebskosten nicht mög lich. Der Versand der beiden Werke Heddernheim und Guftavsburq stieg von 12000 auf 13000 t, der Rechnungs wert von 19 000 000 auf 23 000 000Noch 196 589 (198 953s Mark Abschreibungen stellt fich der Reingewinn auf 541347 (470 666s .((. Hiervon wirb auf Vorzugs- und Stammaktien «ine Dividende von 6 Proz. (i. V. 6 bzw. 5 Proz.s verteilt, zu Sonderabschreibungen werden 70518 (108 761s ver wandt. Das Delkrederekonto wurde von 8000 auf 40000 ^l. erhöht. Di« Debitoren find mit 4 170 000 (3130000s aus gewiesen, die Vorräte mit 3090 000 (2 170000s ^l. bewertet. Anderseits betragen die lausenden Verpflichtungen, abgesehen von 2000000 Anleihen, 3 450 000 (1 790 000s O- Kaligewerklkhaft Kaiseroda. Der Ueberschuß aus dem Jahre 1906 beträgt einschließlich 75000 -E Vortrag 1051937 Mark. "Davon 600 000 -K Ausbeute, 356937 « Abschrei bungen. 10000 -6 Reparanirenrücklaae, 10000-6 zmn Nnterstützungsfonbs, bleiben wieder 75 000 -6 Vortrag. Im ersten Quartal 1907 arbeiteten die Betriebsabteilungen sämt lich zufriedenstellend. Es blieb aber der Absatz in Rohsalz«« (Gruppe IVs gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres um rund 30000 D-Ztr. effektiv zurück. Der Versand in Chlor kalium (Gruppe 1s und Kalidüngesalzen (Gruppe IHs war ebenfalls geringer: doch würbe dieser Ausfall durch die Ab lieferungen in Sulfat und Kalimagnesia (Gruppe 11s aus geglichen. Im allaeinenten wurde die Ausführung der Auf träge durch starken Wagenmangel sehr erschwert. Der Be> triebsüber schuß betrug nach Abzug aller Betriebsun kosten, Förderabgaben usw. 390 548 (391 374s -6. Davon wurden zurückgeslellt für Zinsen, Spesen usw., Snydikatsumlage und Uoberpreise 119 500 (116100s -6, so daß ein Ncttoüberschuß 271 018 <275 274) -6 pro erstes Quartal verbleibt. Stoffgewerbe. Ls. Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei in Bremen. Die dieser Firma gehörige Kämmerei und Kammgarnspinnerei in Nendek bei Karlsbad erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahre einen Nettogewinn von 146 813 (114 188s Kr. Verschiedene Indnftriegesellschatte«. Ur. Fabrik photographischer Apparate auf Aktien vorm. R. Hüttia 6° Sohn in Dresden. J-n der gestrigen Aufsichts- ratssitzung gelangte der Abschluß für das Geschäftsjahr 1906 zur Vorlage. Er ergibt einen Ueberschuß von 56 890 -6. Nach Abschreibungen in Höhe von 48168-6 verbleiben 8722 Mark, die auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen- Die Direktion berichtet, daß der Geschäftsgang im laufenden Geschäftsjahre befriedigend ist und daß sich die Umsätze bei angemessenen Preisen in steigender Richtung bewegen. Die Generalversammlung findet am 25. Mai statt. Im Vorjahr wurde ein Reingewinn von 51238 -6 «rzielt uüd 4 Proz. Dividende an dw Aktionäre verteilt. vr. Aktiengesellschaft für Glasiudnstric vormals Fricdr. Siemens in Dresden. Nach dem Rechenschaftsbericht, über den wir bereits kurz berichtet lfaben. waren sämtliche Fabri ken im vergangenen Jahre unausgesetzt reichlich beschäftigt. Hatten die Preise für die meisten der Fabrikate, insbesondere für Flaschen und Verschlüsse, eine mäßige Steigerung erfah ren, so wurde letztere teilweise überholt durch das Höhcrgehen fast aller Prodnktionsipeseu, insbesondere der Arbeitslöhne und Kohlen. Der lebhafte Betrieb der Fabrik Neusattl in Böhmen wurde vom Oktober bis Schluß des Jahres unter brochen infolge eines Streikes, dem sich saft alle in dieser Fabrik beschäftigten Glasarbeiter anschlosscn. Die Nach teile durch den entstandenen Produktionsausfgll find bedeu tend, und natürlich mußte die Höhe des Gefamtcrträgnisses darunter leiden. Die besseren Verhältnisse in den deutschen Betrieben ermöglichen es jedoch, eine Dividende von 16 (15) Proz- in Vorschlag zu bringen. Das verkaufte und versandte Flaschenguantum, das 144,1 (156,2s Millionen Stück betrug, war trotz der großen Fülle von Aufträgen deshalb geringer, weil die Flaschenvorrätc, von denen im Vorjahre erhebliche Quantitäten versandt worden waren, sich auf allen Fabriken reduziert hatten, und im übrigen der Ausfall durch den Neusattler Streik sich bemerkbar machte. Der Gesamtumsatz in allen Fabrikaten betrug 15^3 000 (15 322 0001 In folge der gesteigerten Umsätze der übrigen Abteilungen ist der Betrag trotz des geringeren Flaschcnvcrsandes höher. Die effektiven Geschäftsverluste betragen ca. 3,5 pro Mille der Gesamt-Fakturensumme, während als Reserven für Ver luste 165 970 -6 unter Beibehaltung der regelmäßigen Re serve von 30 000 -6 für Warenforderungen gebucht worden find. Die Gefamtabfchreibungen betragen 1 111685 (1 026 6:36) Mark. Die privaten Hilfskassen der Gesellschaft weisen fol gende Vcrmögensziffern auf: Sicmens-Stiftrrng 210 962 -2, Arbeiterpenfiouskasse 225 797 -L, Beamtenpensionskassc 526598 -6. Die Bilanz weift folgende Hauptkonten auf: Ak tienkapital rund 10 000000 <6, Obligationen 4 898 000 (5 000000s -6. Kreditoren 1570 571 (1249 977) -6. Reserven 1294 573 (1280 658s Grundstücke 2:466 029 (2 357 587) ", Fabrikgebäude 2923 813 (2871 110> .6, Wohngebäude 3 224 601 (3 160 408s «, Ocfen usw. 1545 872 (1560930s Maschinen 619808 (603141) Utensilien 643 833 (638 522s .//, Waren 2816 124 (3 076 326s 6. Debitoren 3838 907 (3 291 219s Die Gesamtunkosten stellten sich auf 1 2741145 (1089 009) -/l. rr. Gothaer Waggonfabrik, Aktiengesellschaft. I« in dustriellen Kreisen verlautet mit Bestimmtheit, daß wegen der Verstaatlichung der Gesellschaft Verhandlungen im Gauge sind, deren Abschluß nahe bevorftehe. Die Fabrik ist zurzeit außerordentlich stark beschäftigt. ir. Carl Ernst. Aktiengesellschaft, in Berlin Die Ver waltung teilt im Geschäftsbericht mit: An Gesamtumsatz 1>aben wir cingebüßt. da viele Aufträge der niedrigen Preis« wegen nicht zur Ausführung gelangten- Unsere Filialen haben bis auf eine günstig gearbeitet. Im ganzen ist das Ergebnis unseres Unternehmens nicht günstiger ausgefallen. Gegen- wörtig liegen genügend Aufträge zu angemessenen Preisen vor. Der Reingewinn beträgt 101 000 <6, die Dividende 5 Proz. — Friedrich Elsas jr., Aktieugesellickaft. Chromopapicr- und Kartonsabrik. in Barmen. Die Gesellschaft erzielte im ersten Geschäftsjahr 1906 einen Reingewinn von 91144 woraus eine Dividende von 7 Proz. verteilt werden soll. Ter Geschäftsgang sei normal gewesen. Bei Beginn des laufen den Jahres waren genügende Aufträge für eine regelmäßige Fabrikation vorhanden. — Tonwarcnsabrik Schwandorf, Aktiengesellschaft, in Schwandorf. Die Gesellschaft verzeichnet für das Jahr 1906 nach 97 247 (96 609) -6 Abschreibungen und 3138 (5446s dlbbuchuitg der Dubiosen einen Reingewinn von 60 739 Mark (nach 3274 Deckung des Verlustvortrags 7053 Gewinn, der vorgetragen wurde). Auf 200000 Vorzugs aktien werden für die Jahre 1905 und 1906 je 4 Proz. Divi dende verteilt und restlich« 482:39 vorgetragen. Die 670 000 Stammaktien gehen somit wieder leer aus, wie seit einer Reihe von Jahren. Der Msatz hob« «ine der Mehrproduktion entsprechende Steigerung erfahren, und zwar für einige Fabrikate zu etwas gebesserten, durch die erhöhten Selbstkosten für Löhne und Rohmaterial bedingten Ver kaufspreisen. Für dos laufende Jahr sei mit ganz bedeuten den Fabrikationsmchrkosten infolge Preisoufschlags für Koh- len und Erhöhung der Arbeitslöhne zu rechnen. Anderseits gestatten die Neuanlagen die Produktion und den Verkauf noch zu steigern, so daß der Vorstand glaubt, weitere gebesserte Resultate in Aussicht stellen zu können. Behufs Durchfüh rung d«r im vorigen Jahr beschlossenen Erhöhung des Aktien kapitals werden 400000 -L ab 1. Januar d. I. dividenden berechtigte Vorzugsaktien bis 1. Mai den Aktionären im Verhältnis von 2 :1 zum Bezüge angcboten. Versicherungswesen» Htz Transatlantische Güterversicherungs-Gesellschaft in Berlin. "Die Verwaltung führt im Geschäftsbericht aus: Un günstig« Witternngsverbältinfle. verbunden mit den bekann ten Katastrophen an mehreren überseeischen Hasenplätzen, von denen auch die Transportversicherung nicht verschont blieb, haben den Ertrag der Jahresarbeit unserer Gesellschaft zwar geschmälert, doch haben wir in vermehrter Prämieneinuahme von Ausgleich soweit gefunden, daß wir abermals eine Divi dende von 75 -F pro Aktie zur Verteilung Vorschläge« können. Von dem alsdann verbleibenden Ueberschuß möchten wir den Äcamtcnpeusionsfonds mit 10 000 -< bedenken, während der Rest aus »eue Rechnung vorzutragen ist. — Der Rechnungs abschluß sowie die Generalbilanz am 31. Dezember 1906 be finden sich unter deu Anzeigen der vorliegenden Nummer. — Di« für das Jahr 1906 auf 75 -E pro Aktie festgesetzte, Divi dende gelangt gegen den Dividendenscheiu Nr. 5 in L e i vzi g bei derAllgemeinenDeutschen Credit-Anstalt und deren Abteilung Becker L C o. zur Auszahlung. Innen- und Antzenhan-ek. O Sin- «md Ausfuhr von Steinkohle», Branukohlev osw. In den Monaten Januar bis März ergab die Einfuhr an Steinkohlen 2375856 (1821026) t, davon am meisten aus Großbritannien mit 1955 023 (14116SN r, die Ausfuhr 4 724804 (5 215 596s t. davon am meisten nach Oesterreich- Ungarn mit 2 104 273 (1891 291) t. An Braunkohlen betrug die Einfuhr 2013953 (196O5M» 4, die fast vollständig aus Oesterreich-Ungarn kamen, und die Ausfuhr 3982 (5057) t, davon am meisten mit 3515 (4-146) t nach Oesterreich-Ungarn. Di« Einfuhr an Steinkohlenkoks betrug im März 51122 (41972) t, davon am meisten aus Belgien mit 37 379 (26 694) Drnnen, und die Ausfuhr 278971 (239286) r. davon am meisten nach Frankreich mit 141 308 (112619) r. An Braunkohlenkoks wurden 1887 (487) t eingcsührt, die ganz aus Oesterreich- Ungarn kamen, und 130 (161) t ousyeführt, die dorthin gingen. An Preßkohlen aus Steinkohlen wurden 12359 (8707) t.ein geführt, davon am meisten aus Belgien mit 9842 (5841) t, und auSgcsührt 59 482 (45 725s r, davon am meiste« nach der Schweiz mi, 27 317 (28 446s r. An Preßkohlen aus Braun kohlen wurden 2955 (3686s t eingcsührt, die aus Oester- reich-Ungarn kamen, und 33 763 (19 250) r auSgeiührt, davon am meisten nach den Niederlanden mit 18 874 (11 189) t. An Torf und Torfkoks wurden 802 (28V) r eingcsührt, davon ain meisten uns den Niederlanden mit 502 ^021) r und ousgeführt 2112 (7131 t, davon am meisten nach den Niederlanden mi: 1703 (5Ms 1. f> Amerikanischer Außenhandel. Der Wert der in der vergangenen Woche ausgeführten Waren betrug 12 0Zü0>0 (in der Vorwoche 14 900 0001 Doll. Wie stark die Ausftihr von Häuten, Fellen, Lederhandschuhen und Handichuhseder aus dem Generalkonsulat Berlin im Laufe der letzten drei Jahre zugenommeu hat, beweist folgende Gegenüberstellung: Im ersten Quartal 1905 betrug der Export an Häurcn 244 516 Doll., im ersten Quartal 1906 250 437 und 1907 ,503 182 Doll. Tic Ausfuhr an Handschuhleder betrug in: 1. Quartal 1905 205 647 Toll., 1906 24:3 191 Toll, und 1907 308 479 Doll., an Lederhandschuhen 1905 99 305 Toll., 190: 148 437 Toll., 1907 237 599 Doll. Die Ausfuhr in Häuten und Handschuhledcr ist auch jetzt noch im Zunehmcn be> griffen, die Ausfuhr in Handschuhen dürste in der nächsten Zeit zurückgeben, da die Lager in Amerika fveziell in langen vandichul-en überfüllt sind. Transportwesen. *— Große Leipziger Straßenbahn. In der Gencraloer- sammluug der Aktionäre am 15. März ist beschlossen worden, das Grundkapital von nom. 10 000 000 aus 12 000 00)^ zu erhöhen und zu diesem Zwecke 2 0000)0 gleich 2000 Stück über je 1000 -L lautende neue Inhaberaktien auszugeben, die vom 1. Juli 1907 ab bividendenbercckstigt sind, im übrigen aber den alten Aktien völlig gleichstehcn sollen. Die neuen Aktien sind von ei nem unter Führung der Allgemeinen Deut scheu Credit-Anstalt in Leipzig stehenden- Konsortium mit der Verpflichtung übernommen worden, sie den gegenwärtigen Aktionären zum Bezug anzubieten, dergestalt, daß auf je nom. 5000 alte Aktien eine neue von nom. 1003 zum Kurse von 152 Proz. zuzüglich Reichsstempel bezogen werden kann. — Die Aktionäre werden unter den Anzeigen der vor. liegenden Nummer aufgefordert, das Bezugsrecht innerhalb der Ausschlußfrist vom 27-April bis 14. Mai einschließlich in Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen Credit- Anstalt und deren Abteilung Becker L Co. auszu üben. Ten Schlußscheinstempel hat der Aktionär nicht zu tragen. ir Allgemeine Lokal- uud Straßenbahn - Gesellschaft. Di« Verwaltung wirst in ihrem Geschäftsbericht zunächst einen Rückblick aus ihr« Entwickelung in den ersten 25 Jahren ihres Bestehens. Dann teilt sie mit: Begünstigt durch die allgemeine gute Geschäftslage im Geschäftsjahre 1906 haben sich Verkehr und Einnahmen bei unseren Unternehmungen in eigenem Betriebe anch in diesem Jahre überall gehoben. In Chemnitz wurden einige Erweiterungen der bestehenden Gleisanlagen vorgcnommen, auch mußte dort di« Kraftstation zum Teil erheblich erweitert werben. Die Steigerung des Verkehrs war namentlich n. a. bei der Straßenbahn in Chemnitz bedeutend. Die gesamte Einnahme unserer Be triebe stieg von 5,38 auf 5,88 Millionen Mark, di« Aus gaben von 3,03 auf 3,46 Millionen Mark, der Gesanttüber- schuß der Unternehmungen in eigenem Betriebe belief sich ausschließlich Dortmund auf 2,41 (2,3) Millionen Mark. Auch die Betriebsergebnisse der Unternehmungen, von denen wir Aktien bzw. Anteile besitzen, zeigen eine erfreuliche Besse rung urit einer Ausnahme. Das Syndikat der Stadtbahnen in Halle erhöhte zur Abstoßung einer schiwebenden Schuld sein Grundkapital um 700 000 -E. auf 2 Millionen. Der Reingewinn beträgt 1,4 Millionen Mark, die Dividende 7b-ü Prozent. II Die Dessauer Straßcudahngesellschaft erzielte im abge- lausenen Jahre eine Einnahme von 144 587 (133 659) -6. Die Ausgaben betrugen 79 221 (76516) Aus dem Reingewinn von 35 7Ä (6758) -«1 soll eine Dividende von 2 (Os Proz. auf Vas Aktienkapital von 1L Millionen Mark verteilt werben. Verbän-e. ir. Oberschlcsischcr Stahlverbaud. Am dritten Tage haben die Verl-anvlnngen, die jetzt in Berlin gesicht borden sind, um endlich die neu« Form für den Oberschscstschen Stahlverband zu finden, jählings ein Ende gesunden. Die Partei Laura, zu der noch die Bismarckhütte und Borsig» werk gehörten, l>at aus die Fortsetzung dm: Verhandlungen verzichtet. Diese Wendung kommt insofern etwas über raschend, als die allgemeine Aussprache, die man an den letzten beiden Tagen gepflogen hatte, in verschiedenen Punkten «in« Annäherung der beiden Parteien gezeitigt, jedenfalls die Si tuation nicht verschlechtert hatte. Den Stein des Anstoßes bildete die Händlersrage. Wir hatten schon seinerzeit, als eben die Verhandlungen über di« Erneuerung der Heiden Stahl verbände begannen, darauf hingewieson, daß di« Händler in diesen Verhandlungen eine wichtige Roll« spielen würden; und so ist es denn auch gekommen. Im Mittelpunkt diefer Händlersrage stobt die Frage der Werksfirrnen, d. h. di« Frage, wie der mit den großen Werken verbundene Groß handel und im weiteren Sinne, wie der Handel überhaupt in dem ganzen Verband« gestellt werden würde. Betrachtet man die ganzen Fragen von einer noch höbcren Warte, so kann man sagen, daß die jetzigen Streitigkeiten und Meinungs verschiedenheiten ein Teil jenes alten, niemals verschwinden den Kampfes zwischen Werken und Handel überhaupt sind. Die Positionen in diesem alten Kample wechseln: bald haben die Werke, bald hat der Handel «inen Vorsprung. Ter Stahlwerksverband in Düsseldorf hat von Anfang an den Handel wesentlich günstiger behandelt, Els es z- B. das Koh- lenfyndikat getan hat. Bei den jetzigen Verhandlungen über die Verlängerung des Stahlverbandes hat sich die Situation so zugespitzt, daß man fragen konnte, ob man einen Ver band haben wolle, in dem die Werke, oder einen solchen, in dem der Handel das entscheidende Wort zu reden hob«. Nie- mand, der gerecht denkt, wird natürlich dem Hand-'l die ihm zu komm ende Stellung hcrabdrücken wollen: ober wenn man einen Stahl w e r k s verband abschließen, refp. verlängern und haben will, dann muß man eben den Werken die Leitung und die Uebermacht darin geben. Im Hinblick darauf kann man .alsto auch beim Obcrfchlesischcn Stahllocrbande der Partei recht geben, die einen Werksverband hciben will und nicht einen Häntzlervcrband. Da aber die Opposition, die aus den Werken Obcrbcdarf, Obereiscn und Kattowitz besteht dem Handel die Vormacht einräum«n wollte, sind eben die Verliandlungen ob gebrochen worben. Gleichwohl können wir nicht annehmen, daß damit der Verband überhaupt endgültig gescheitert sei. Bis zum 130. April sind immer noch 6 Tage In diesen 6.Tagen kann sich die Oppositionspartei reiflich die Folgen einer Auflösunn des Verbandes überlegen. Was die einzelnen Werk« der Opposition betrifft, so benutzet sicb Kattowitz ja in reckt günstiger Stellung: dagegen iiud Ober- bcdarf und Obereisen wegen ihrer ungünstigen Finanzlage nicht imstande, einen Prciskampf durchzuführen. Sie brau- chen ja auch nur auf bi« ihnen nabcsteyentze Großbandels- gruppe in geeigneter Weise für eine Mäntzeruna -er betre». senden Verträge zu wirken: dann kann man die Verhand- kunacn von neuem ausncvmen *— Tkrband der Kreditdänser. Eine gestern in Berlin tagende Versammlung der Inhaber der deutschen Kreditkäufer beschloß laut „Kons." die Gründung eines Verbandes der Kredilhäuser und verwandten Branchen. 40 der größten Firmen Teutfchlands waren bei der Versammiuug vertreten. 175 Berliner und auswärtige Firmen hallen schriftlich ihre Zustimmung zu der Verbaivdsaründuna und ihren Beitritt erklärt. Zum Vorsitzenden wurde Julius Jttmann-Frankiurt a. M. gewäklr. Vermischte«. ch: Auskunftei W. Schimmelpseng. Der seitherige Jn- liobcr der Auskunftei W. Schiuimelpftng zciyt au, daß er diese mit Aktiven rnid Passiven seinen beiden älieft-n Solin en Richartz und Hans Adolf übergeben hat und sich von dem (tzvichäfr znrückzieht.
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