Die Pforten des Ausstellungspalastes an der Isar haben sich geschlossen, und die ausgestellten Gegenstände sind zu den neuen Besitzern oder zu den Meistern zurück gewandert. Eine trostlose Ode herrscht in den weiten Hallen und Sälen, in denen sonst ein Strom von schaffensfreudigen, lernbe- gierig-en oder kauflustigen Menschen Genufs und Erholung fand. Die Ausstellung g'ehört der Vergangenheit an, sie ist dem Auge entrückt, und so gleichsam die Kritik auf einen mehr objektiven Standpunkt gestellt, von dem sie noch einmal das Gesehene im Geiste an sich vorüberziehen lassen kann; nur besticht kein glänzendes Gesamtbild mehr die vorurteils freien Sinne, keine dekorativen Zuthaten trüben das prüfende Auge, und darum treten die Licht- und Schattenseiten um so kräftiger hervor. Damit ist aber auch erst der wahre Zweck der Ausstellung erfüllt; erst so reiht sie sich als etwas Gewesenes den Bestrebungen an, welche seit Jahren auf Hebung unseres Gewerbelebens gerichtet waren, und erst so läfst sich ein genaueres Bild über den jetzigen Stand unseres Kunstgewerbes fixieren. Mag man im allgemeinen auch dem Ausstellungswesen als solchem abgeneigt sein — diese war ein Ereignis von bedeutender Tragweite, und werden seine Folgen noch lange anregend, sichtend und richtend nach wirken; nur auf einer Ausstellung konnten die Faktoren unseres Gewerbestandes nebeneinander treten und ihre Ziele,