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8SS4 VolksmrUchaMcher Theil des Leipziger Tageblattes. Ml» für tztej« Lheil bestimmt»» S«Lu»-«» sind »» richte» »o de» verantwortltche» «rducteur deffelb« G. G. Laue i» Lriphi-. — Sprech««!»: »»r »oa 10—11 Uhr Lor» «b »o» 4—- Uhr Nicht». Telegramme. * Landon, 25. November. Nach einer Meldung der „TimeS" au- Buenos Aires sind die Geriichte von einer beabsichtigten Aus gabe von Papiergeld falsch. Der Finanzminister hat erklärt, die Regierung werde solche Maßnahmen weder dulden, noch zu einer solchen ihre Zustimmung geben. Vermischtes. —m. Leipzig, 25. November. Actien-Bierbrauerei zu Gohlis bei Leipzig. Unter Vorsitz des Herrn vr. Curt Kretschmann fand heute Vormittag im Saale des „Eldorado» bei einer Betheiliguug von 21 Actionairen mit 791 Stimmen die diesjährige ordentliche General-Verjammlung statt. Einstimmig wurden der vorgelegte Geschäftsbericht, sowie die Bilanz über das ab gelaufene 26. Betriebsjahr genehmigt und den Verwaltungsorganen Entlastung ertheilt. Nach den Vorschlägen des Aussichtsrathes stimmten die Actionaire der Vcrtheilnng des erzielten Reingewinnes von 70 848,86 derart zu, daß 27 000 als 6 Proc. Dividende auf die Sdammprioritätsactien, 27 000 .K als 6 Proc. Dividende auf die Etammactien entfallen, 8542,46 dem Reservefonds über wiesen, 1040,45 Tantiöme an den Aufsichtsrath, 7000 .L Gewinn- antheile und Gratifikationen an die Beamten gewährt und 5265,95 Mark auf neue Rechnung vorgetragen werden. Das satzungsgemäß ausscheidende Mitglied des Aufsichtsrathes, Herr Baumeister Louis Wangemann, wurde einstimmig wiedergewählt. Ebenso er folgte die Wiederwahl von zwei Stellvertretern im Aufsichtsrathe, der Herren Zimmermeister Aug. Kayßner - Leipzig-Gohlis und Privatmann Friedrich Weißgerber- Leipzig und die Neuwahl eines dritten Stellvertreters, Herrn Privatmann Heßelbarth- Leipzig. Die Dividende gelangt vom 26. November ab bei der Leipziger Bank und bei der G e s e l l l s ch a s t s st e l l e i u Leipzig-Gohlis zur Auszahlung. *— Bom Geldmärkte. Bei der Bank von England er- suhr in letzter Woche die Totalreserve eine Stärkung nm 819 WO L (1897 812 000), so daß sich dieselbe gegenwärtig aus 28 015000 L (22 324000) beziffert. Dem Notenumläufe konnten 28l 000 .L (333000) entzogen werden; an demselben nahmen noch Theil 26 762 000 L (26 872 000). Der Baarvorrath vergrößerte sich uni 538 000 2 (479 000) auf 32 977 000 L (32 396 «00). Das Portefeuille, das im Vorjahre eine Zunahme von 31 000 L anszuweisen hatte, erfuhr dies» mal keine Veränderung und figurirt daher noch mit einem Bestände von 26 779 000 L (27 915 0M). Das Guthaben der Privaten wuchs um 422000 L (1897 Abnahme 183 000) auf 35 667 000 L (36 967 000), der Staat vergrößerte das seinige nm 540000 L (590000) und steht der Negierung nur «och eine Forderung von 6 345 000 2 (7 791 000) zu. Die Notenreierve hob sich um 788 000 Pfund Sterling (728 000) auf 20 653 000 L (19 849 000). Das Procentverhältniß der Reserve zu den Passiven stellt sich aus 54^/, gegen 53'/, in der Vorwoche und 49'/. am 25. November 1897, der Cleariughouseumsatz bezifferte sich aus 134 Millionen oder gegen die entsprechende Zeit des Vorjahres aus 5 Millionen mehr. Der Platzdiscont notirt 3'/, gegen 3 Proc zur glcichen Zeit des Vorjahres. — Bei der Bank von Frankreich erfuhr der Baar« vorrath in Gold eine Steigerung von 1414000 Frcs. (2 404 000), der Baarvorrath in Silber eine solche von 716 000 Frcs. (I 151000). Die Bank besitzt zur Z it einen Golbvorrath von 1 834 885 000 Ircs. (1 965341000) und verfügt über einen Silbervorrath von 1 221 637000 Francs (l 209698000). Das Portefeuille erleichterte sich um 32737000 Franc« (18 008 000) auf 882 456 000 Frcs. (784 414 000). Der Noten umlauf verringerte sich um 27 644 000 Frcs. (23 911 000) und um faßt zur Zeit noch 3 717 346 000 Frcs. (3 691 896 000). Für Rechnung der Privaten wurden 4 247 000 Frcs. abgehoben, ivährend in 1897 10 542 000 Frcs. zugezahlt worden sind. Das Staats guthaben vergrößerte sich um 14135000 Frcs. (2l 837 000). Den Priva- ten stehen noch 45l 279 000 Frcs. (467 492000) zu, während die Re- gterung 329 439(100 Frcs. (288 012 000) zu fordern Hot. Die Ge- sammtvvrschttsse ermäßigten sich um 6 785 000 Frcs. (4 039 090) aus 407 850000 FrcS. (765 419 000). Das Verhältniß des Noten- umlauf» zum Baarvorrath berechnet sich aus 82,22 gegen 81,55 in der Vorwoche und 86 Ende der 3.Novemberwoche 1897 — Bei der Oe st er- rrichisch-Ungarischen Bank war der steuerpflichtige Vanknolen- Umlauf unter 10 Millionen Gulden gesunken. In Erwartung der nunmehr mit 5 Proc. eingetretenen Zinssußerhühiiug, haben indeß wieder namhafte Wechseleinreichungen stattgefunden. Die Erhöhung LrS Bankzinsfußes um '/, Proc. empfahl sich auS Gründen der Vorsicht, wenn auch augenblicklich keine zwingende Nothwendigkeit dafür bestand. — Auch di» russische Reichsbank erhöhte bekannt- lich alle 5'/,Proc. Diskontsätze, ausgenommen für landwirthschast- liche Darlehen auf 6 Proc. s Plauen» 24. November. Bei der jüngst hier abgehaltenen Wahlversammlung zur Ergänzung der Handelskammer gab der Präsident, Herr Geheimer Commerzienrath Georgi- Mylau, einen hochinteressanten Rückblick über die seit der letzten Wahlversammlung verflossenen drei Jahre. Er sagte dabei u. A.: Gerade von dem jenigen Zweige der Industrie, welcher (n unserem Bezirk eine be sonders bedeutende Rolle spielt, nämlich der Textilindustrie, kann man nur für den ersten Theil dieser Periode von allgemeiner Prosperität sprechen, namentlich gilt dies von der Wollindu strie, die nu» schon seit geraumer Zeit schwer zu kämpfen hat und der jetzt eine schwere Krisis durchzumachen bestimmt zu sein scheint. Zu einem guten Theil ist diese ungünstige Lage für unsere Textilindustrie geschaffen worden durch einen Krieg, wenn auch nicht durch einen Krieg, der zwischen Armeen und Flotten gekämpft wird, sondern durch einen Krieg vermittelst der Zolltarife. Die fast bis zur Einführung von Prohibitivzöllen gehende Umgestaltung des Zolltarifs der Vereinigten Staaten hat einen großen Theil der Industrie, speciell der Kammwollindustri« unseres Bezirks, aufs Tiefst« geschädigt. Und das Bedauerlichste dabei ist, daß sich eigent lich noch kein Ende absehen läßt, wann ein Wendung in dieser Be ziehung eintreten wird. Die Vereinigten Sbaaten find in ihrer Selbstüberhebung Lurch die außerordentlich billig erlangten Lor beeren gegenüber Spanien noch so gesteigert worden, daß kaum zu erwarten ist, daß sie geneigt find, Rücksichten auf auswärtige In teressen zu nehmen. Im möchte glauben, daß, um zu einer Regelung unseres Verhältnisses mit den Vereinigten Staaten zu kommen, es wahrscheinlich erfolgreicher sein und auf mehr Verständniß dort stoßen wird, wenn man eine Politik nach dem Grundsätze: »Auge um Auge, Zahn um Zahn» einschlägt, statt mit unverminderter Langmuth offrnbare Vertrags- und Rechtsverletzungen hinzunehmen. Je schwerer der Verlust erscheint, welcher unserer Exportinduftrie durch das amerikanische Vorgehen erwachsen ist, um so freudiger ist es zu begrüßen, daß es Deutschland verstanden hat, sich voraus sichtlich eine große Zukunft in O st a s i e n zu sichern. Unsere Kammer hat unseren Beziehungen zu Ostafien besondere Aufmerk samkeit zugewendet. Diesem Umstande ist es auch zu verdanken, daß demnächst in Plauen eine Ausstellung zum Theil sehr werthvoller und interessanter Muster veranstalte« wird. ^-o. Freiberg, 23. November. Die Geschäftslage in der Cigarrenindustrie unserer Stadt ist im Großen und Ganzen die gleiche wie im Vorjahre. Durch die noch immer nicht zur Zufriedenhe-t gelöste Cubafrage liegt auf der ganzen Industrie ein schwerer Druck, der nicht eher weichen wird, bevor nicht gesunde Zustände in diesem Hauptgebiet für die Tabakinteressenten herbei geführt sind. — Während in den guten Jahren circa 690 066 Seronen Tabak geliefert wurden, ist die Lieferung in den letzten Jahren auf 30—50 000 Seronen zurückgegangen. Dadurch wird der Markt wesentlich beeinflußt und eine Preissteigerung ist die nothwendige Folge. Namentlich find die besseren Brafiltabake in die Höhe gegangen. Hierzu kommt, daß die Mexikoernte den ge hegten Erwartungen nicht entsprochen hat; die Tabake kommen den von Havanna durchaus nicht gleich, trotzdem man Pflanzer von Havanna hinübergezogen hat. Unverständlich ist es, daß man zur Zeit den ganz Hellen Tabaken den Vorzug giebt. Dadurch erwachsen dem Fabrikanten mitunter nicht unerhebliche Schwierigkeiten, da er oft nicht in der Lage ist, den gestellten Ansprüchen voll und ganz gerecht zu werden, indem die Hellen Tabake nicht immer zu haben sind. Eine Preissteigerung, eine Verringerung des Verdienstes für den Fabrikanten ist auch hier die Folge. Die Arbeiterfrage ist für Freiberg wieder eine normale geworden. - Altenberg, 25 November. Eine lange Zeit hindurch bat das hier gewonnene Zinn eine Preisschwankung von 10 ^il gehabt. Es wurde dafür zwilchen 60 und 70 gezahlt. Jetzt ist erfreu licher Weife eine wesentlich» Steigerung im Preise eingetrrten. Man zahlt jetzt 87 Seit Jahren ist rin solch hoher Preis nicht er zielt worden. 8 Dre-ben, 24. November. Die in der zweiten Hälfte dieses Jahre» eingetretene freundichaslliche Annäberuna der Dre-dner Schleppschifffahrts-Gesellschaften behus- Verbesserung ihrer geschäftlichen Verhältnisse bot jetzt zu weiteren Berdandlungen ge- fübrt, nach welchen eine Fortdauer der guten veziebungen der Ge sellschaften unter einander aus laug,re Zeit zu erwarten sein dürft,. 8 DreStzen, 24. November. Eine Mustersammlung ge wöhnlicher chinesischer Vebrooch-grgrnstlind, nebst darauf bezüg lichen Erläuterungen ist dem HaudelSmuseum in Frankfurt a. M. überwiesen worden. Dir Bethetligten können Näheres hier» über durch die Handels- und Gewerbe-Kammer, Dresden, Ostra- Allee 9, Part, erfahren. *— Gegen den Uebereifer im Gründen. In der jüngsten Sitzung der Handels- und Gewerbckammer in Dresden sprach dcr Vorsitzende die Mahnung aus, daß im Interesse einer baldigen Beseitigung der jetzigen Versteifung des Geldmarktes und der hohen Bankdiscontsätzc ein langsameres Tempo in der Gründungsthäkigkeit aufs Dringendste zu wünschen sei. Id. Jena, 24. November. Der Gemeinderath genehmigte in seiner heutigen Sitzung den von der Berliner Bank vvrgeleglen Entwurf eines Vertrages über Errichtung einer elektrischen Straßenbahn und Centrale mit einigen Abänderungen. Der so mvdificirte Entwurf soll der genannten Bank vorgelegt und ihr eröffnet werden, daß die Stadt ans Grund der Larin niedergelegte» Bestimmungen znm Abschluß des Vertrages bereit sei. -4- (Hera, 24. November. Nach einer Zusammenstellung der Verwaltungsergebnisse der Sparkassen in Reuß j. L. hatten am Jahresschlüsse die drei Sparcasjen zu Gera, Schleiz und Lobenstein ein Sparvermögen von mehr als 73 Millionen Mark. DerHanpt- theil mit 53 Millionen Mark kommt ans Gera, dagegen auf Schleiz 12 Millionen Mark und ans Lobenstein 7 Millionen Mark. Hierzu kommt »och daS eigene Vermögen, das bei Gera 4 Millionen Mark überstieg, bei Schleiz säst ilOOOÖO./( betrug und bei Lobenstein ziemlich 425 000 ^4 ausmachte. Ausgeiiehen hatten Gera 56 Mil lionen Mark, Schleiz 12'/- Millionen und Lobcusleiu 7 Millionen. Tie Zahl der Sparer stieg ini letzten Jahre von 78375 aus 81724 und betrug bei Gera 54 790, bei Schleiz 15126 und bei Lobenstein 11808. * Berlin, 24. November. In der Presse ist jüngst von ll m - gehn ngcn des Saccharingesetzes berichtet worden, welche darin beständen, daß die Bierbrauer das Saccharin nicht mehr wie srüher selbst ober durch entsandte Vertrauensmänner dem Biere zujetzten, vielmehr diese Beimischungen ihren Abnehmern, den Bier- wlrthen, überließen, welchen der Süßstoff von denBierkukschern schen- kungsweise oder zu billigem Preise mitgebracht werde. Demgegen über ist zu bemerken, daß das Saccharingesetz die Verwendung künst licher Süßstoffe bei der gewerbsmäßigen Herstellung von Bier nicht nur den Bierbrauern, sondern Jedermann, also auch den Bier- wirthen, verbietet und daß saccharinhalliges Bier überhaupt nicht feilgehalten und verkauft werden darf. Von wem und wann der Saccharinzusatz bewirkt worden ist, bleibt belanglos. Auch der ge werbsmäßige nachträgliche Zusatz von Saccharin zum Bier und der Vertrieb derartig zubereiteten Bieres ist somit verboten und mit Strafe bedroht. 8. L. Auch im November dieses Jahres wurde bei den aus Amerika stammenden Lbstsendungen bas Vorhandensein der San-JosO-Schilblaus wiederholt sestgcstellt. In Ham burg wurde die Echiidlaus in diesem Monat bisher bei s ü n f Sen dungen getrockneter Birnen und Nektarinen vorgesunden; die eine Sendung war stark mit ihr besetzt. Die Sendungen sind angehalten und es ist deren Wiederausfuhr nach dem Auslande unter amtlicher Control« angeordnet worden. *— Die d e u t s ch e B l« i st i f t - I n d u st r i e hat ihren Absatz nach dem Auslunde in den letzten Jahren nicht unerheblich vergrößert. Nach der amtlichen Statistik belief sich die Ausfuhr von Blei- und Farbstiften 1895 auf 11 908 D.-Ctr. im Werthe von 3 334 000 1896 aus 13 114 D.-Ctr. im Werthe von 3 700 000 1897 auf 13 124 D.-Ctr. im Werthe von 4 200 000 In den ersten 9 Monaten des lausenden Jahres wurden 9871 D.-Ctr. ausgesührt gegen 9708 D.-Ctr. gleichzeitig 1897. Nachstehend giebt die „M. A Z." die Ausfuhr nach den wichtigsten Absatzländern an (in Doppel- cntncrn): I8S5 IM IM 1808 K Monate) Belgien . . . M 336 4ll 387 Frankreich . . . 1265 951 986 790 Großbritannien . M 2723 3121 2907 2226 Italien .... 485 48»' 407 380 Niederlande . . - 721 86'- 50.8 455 Oesterreich-Ungarn 571 5U 589 470 Rußland . . . 601 601 852 502 Schweden ... 300 201 - 258 Schweiz . . . .33 l 433 438 276 Spanien . . , M 395 303 281 213 Türkei .... 353 358 484 466 Ostindien . . . 510 773 703 538 Japan .... 424 327 385 484 Vereinigte Staaten 936 1138 1096 575 Tie vorstehende Ausstellung zeigt, baß der Absatz nach einzelnen Ländern recht erheblichen Schwankungen unterliegt. Eine anhal tende Zunahme während der sämmtlichen 4 Jahre w«ist nur die Ausfuhr nach der Türkei auf, während dec Versandt nach Spanien und seit vergangenem Jahre auch der nach den Vereinigten Staaten, sowie im lausenden Jahre der Absatz nach Rußland im Abnehmen begriffen ist. *— Dividende nschätzungen: Böhmisches Brauhaus (Knob- lauch) dürfte 12 Proc. wie im Vorjahre nicht erreichen; Westdeutsche Jute-Spinnerei in Beuel 8 Proc. (8); Antmerpenrr Centralbank 7 Procenl wie im Vorjahre; Süddeutsche Bodencredilonstalt in München 7 Proc. (7); Leykam-Josesstbaler Papierfabrik 3 Proc (3); Pfälzische Bank 8 Proc. (8); Oranienburger Chemische Fabrik 9 Proc. (9); Preußisches Leihhaus 5'/- Proc. (5'/°); Deutsche ASphalt-Actieu- Gesellschost II Proc. (8); Dortmunder Bankverein 7'/» bis 8 Proc., bis End« October waren bereits rund 40 Millionen mehr umgesetzt als im gleichen Zeitraum deS Borjasires. *— Union, Elektricitäts-Gesellschaft. Aus der Tagesordnung der außerordentlichen General-Versammlung stand der Erwerb der elektrotechnischen Abtheilung der Firma Ludwig LöweL Co. und die Erhöhung des Aetiencapitals der Union um 15 000 000 auf 18 000 000 Die jungen Aktien find der Firma Ludwig Löwe L Co. zum Course von 110 Proc. zu überlassen unter der Bedingung, daß den alten Actionairen der Union-Elek- tricitäts-Gesellschaft 3 Mill. Mark zu dem gleichen Course angeboten werden. Das Agio von 10 Proc. soll nach Abzug der Unkosten dem gesetzlichen Reservefonds überwiesen werden. Bezüglich des Er werbs der elektrotechnischen Fabrik der Firma Ludwig Löwe L Co. ist der Vorstand der Uniou-Elektricitäts-Gesellschast zu ermächtigen, die Fabrik um einen Preis von 3112 000 «K zu übernehmen, für Einrichtungen und Maschinen soll der Jnventurpreis bezahlt werden. Zu letzterem Puncte wurde erklärt, daß die Baulichkeiten in Marti- nickensclde hypothekenfrei find. Beide Anträge wurden einstimmig angenommen. *— Ludwig Löw« L Co., Actien-Gesellschaft. Die General-Versammlung nahm die Anträge der Verwaltung über den Verkauf der elektrotechnischen Abtheilung an die „Union, Elek tricitäts-Gesellschaft» einstimmig an. Von den 15 Millionen neuer Actien der Union werden 3 Millionen den Union-Actionairen zu 110 Proc. angeboten werden. 7'/, Millionen werden den Actio nairen der Gesellschaft Löwe zu 135 Proc. angeboten, 4'/, Millionen bleiben im Portefeuille der Gesellschaft Löwe. Da diese Gesellschaft auf ihren Besitz von '/, Million Union-Ackien 2 Millionen neu« bezieht, bleibt demnach die Actien-Gesellschaft Löwe bei der Union mit 13 Millionen betheiligt. — Für die ausgegebene elektrotechnische Abtheilung Hot Ludwig Löwe reichlich Ersatz in der Werkzeugmaschi- nensabrik. Diese ist nunmehr nach amerikanischem Muster voll ständig mit etwa 6 bis 7 Mill. Mark ausgebaut worden und es ist damit eine Fabrik geschaffen, wie in Europa keine zweite zu finden ist. Di« Fabrik, welche seit drei Monaten im Betrieb steht, wird nunmehr der amerikanischen Concurrenz, die bisher für 20 Mill. Mark Werkzeugmaschinen nach Europa gekiesert hat, erfolgreich be gegnen können. — Ueber das Resultat für 1898 wurde mitgetheilt, daß dasselbe voraussichtlich ebenso günstig aursallen werde, wie in früheren Jahren, zumal die Fabrik immer vollständig des häftigt gewesen sei. *— Ungiltigkritserklärung der Actien des Deutschen Bankvereins. Ueber die bereits erwähnte Un- giltigkeitSerklärung der Actien seitens des Berliner Landgerichts I »heilt ein Genchtsberichterstatter noch Folgendes mit: Der Gerichts hof gelangte auf Grund der Prüfung der Handelsbüchcr de» Bank vereins und der Sachverständigengutachten zu der Ueberzeugung, daß die Gründungsprospecte betrügerische Angaben erheblicher Art enthalten. Der Bankverein wurde auch verurtheilt, den für die Actien gezahlten Preis zurück zu erstatten. *— Der Proerß der Berliner Anilinsabrik gegen die Anilinfarbenfabrik der Firma Cassella in Frank furt-Mainkur kam vorgestern vor dem OberlandeSgericht in Frankfurt a. M. zum Austrag. Es handelt sich um den Gebrauch zweier Waarenzeichen von größerer Ähnlichkeit. Nach langen Ver handlungen verurtheilte der Senat des OberlandeSgericht» die Firma Cassella, da» Waarenzeichen Maria Stuart löschen zu lasten und die Kosten de» Rechtsstreites za tragen. *— Cottbuser Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei, Actien-Gesellschaft, E o t t b u ». Der Auf- ficktsrath hat beschlosten, der zum IS. December nach Berlin ein- zuberufenden ordentlichen General-Versammlung die Verheilung einer Dividende von 10 Pro«, (wie im Vorjahre) nach reichlichen Abschreibungen und Reserveftellungcn vorzuschlagen; ferner wurde beschlosten, in de»-General-Versammlung die Erhöhung des Actien- capitalS um 250 000 cK behufs Bctriebserweiterung zu beantragen. G Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. Aus Halle a. S. wird uns geschrieben: Aus „sicherer Quelle» ersähet die „Saale-Ztg.», der Magistrat beabsichtige gegen die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft im Proceßwege wegen Con- tractbrucheS vorzugehen, weil sie als Besitzerin der hiesigen elektrischen Stadtbahn nicht die Genehmigung der städtischen Behörden zur Belheiligung der Allgemeinen Local- und Straßen bahn-Gesellschaft an diesem Unternehmen eingeholt habe. Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft bestreitet, daß dies erforver- lich gewesen wäre, da die Betheiliguug der ebengenannten zweiten Gesellschaft (mit ca. 1 Million Mark) lediglich den Charakter der Syndicatssorm habe, wie er bei großen Unternehmungen allgemein üblich sei, wogegen sie selbst unverändert der Stadt gemeinde gegenüber Inhaberin sei. Sollten die Stadtverordneten ihre Genehmigung zur Erhebung dieses Rechtsstreites geben, dürste ein für das Groß-Unternehmerthum wichtiger Entscheid zu erwarten sein. Die Veranlassung zu dem Processe scheint weniger in juri stischen Bedeuten als auf anderem, vielleicht nicht durchaus rein ge schäftlichem Gebiete zu suchen zu sein. Die Geschäftsführung der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft ist bisher allgemein als sehr correcte anerkannt worden und die Gesellschast dürste auch dieser Anfechtung ruhig entgegensetzen dürfen, wenngleich ein solches Zer- würsniß zu bedauern ist. *— Tas Landgericht zu Magdeburg verurtheilte einen Brauereibesitzer wegen hinterzogener Steuer im Be trage von ca. 500 (Verwendung von Zuckercouleur und Trauben zucker) zu 1000 Geldstrafe eventuell 100 Tagen Gesängniß. *— Die Düsseldorfer Eisen- und Draht indu- st r i e - G e s e l l s ch a f t beruft neben dcr ordentlichen General- Versammlung eine außerordentliche aus den 17. December; letztere zur Beschlußfassung über Zusammenlegung der bisherigen Actien und Ausgabe von neuen Actien. * Köln, 24. November. Laut „Köln. Ztq." laufen von den verschiedensten Seiten Klagen über ungenügende Kohlen- Lieserung ein. Ein großes Hagener Stahlwerk war deshalb genölhigt, sein Martinwerk vom 15. bis 22. November wegen Kohleiimangels außer Betrieb zu ietzen, wodurch mehr als zehn volle Schicbten verloren gingen. Gestern mußte dasselbe Unter- nebmen sein Puddel-Walzwerk aus gleichem Grunde außer Betrieb setzen. Das Koblen»Syudicat lehnt die Nachlieferung der aus gefallenen Lieserungsmengen unter Hinweis aus den Wagenmangel, sowie Ausfälle in der Förderung ab. K Im Monat October wurden bei der K ö l n i s ch c n U n f a l l- Versicherungs- Actien -Gesellschaft in Köln 5 Jnvalidilätssälle, 581 Fälle mit vorübergehender Erwerbsun fähigkeit, sowie 123 Hafipflichisälle zur Anmeldung gebracht. *— Unter Betheiligung dcr Westdeutschen Bank vorm. Ionas Cahn in Bonn wurde die bisher unter der Firma Becker L Co. betriebene Brauerei in Neuß in eine Actien-Gesellschaft umgcwandelt. Das Actiencapital beträgt 1 Million Mark. *— NicderrheinischeActienbrauerei, Xanten. Nach 16 398 (im Vorjahre 14 607 .M Abschreibungen beträgt in 1897/98 der Reingewinn nur 2209 «K (20 833). Im Vorjahr wur den 16 050 als Dividende von 5 Proc. vertheilt. Bei 321 000 Actiencapital und 101 200 Hypotheken enthalten die Reserven 12 000 '— Rheinische Malzfabrik, Gernsheim. Aus dem in 1897/98 nach 7894 -Ä (im Vorjahre 8563 -A) Abschreibungen erzielten Reingewinn von 25 171 (62 644) werden 1227 c/k (3120) der Reserve überwiesen, 3497 -K (8894) zu TantiSmen ver wendet und restliche 20 447 (628) vorgetragcn. Im Vorjahre lvurden 50 000 als Dividende von 12'/, Proc. vertheilt. Aus das Actiencapital von 500 000 sind nunmehr 450 000 ein gezahlt; die Reserve enthält 10 554 <//. Tie laufenden Verbindlich keiten einschließlich 80 603 Accepte betragen 395 319 cÄ (449 230), denen gegenüberstehen: 212 973 (111 550) Maaren und 372 172 Mark (506 179) Debitoren. »— Wittener Stahlröhrenwerke, Witten a. d. R u h r. Der Geschäftsbericht für 1897/98 führt aus, daß bereits im vorjährigen Geschäftsbericht auf die schwierige Lage hingewiesen worden sei, in dcr sich schon damals das Fahrradröhcengeschäst be fand. Die Hoffnung, daß sich dasselbe durch einen Zusammenschluß der Werke Kestern werde, habe sich, da die hieraus gerichteten Ver suche vergeblich gewesen seien, nicht erfüllt. Mit Zustimmung des Auffichtsraths sei deshalb die Herstellung von nahtlosen Stahlröhren für Dampf- und Heiznngszwecke ausgenommen. Die Verwaltung glaubt, für das laufende Geschäftsjahr ^in befriedigendes Ergebniß in Aussicht stellen zu können. Rach dem Rechnungsabschluß setzt sich der Fehlbetrag zusammen aus 116 543 Betriebsverlusten, 85 324 Mark Gehältern, Steuern u. s. w., 17 778 Zinsen, Gebühren, 32 714 zweifelhaften Forderungen und 71 595 Abschreibungen, insgesammt 314 954 -K. Für die beiden vorausgegangenen Jahre hatte das Werk bekanntlich je 10 Proc. Dividende vertheilt. *— Bochumer Bergwerks-Gesellschaft. Aus der dieser Gesellschaft gehörenden Zeche „Präsident" bei Bochum ist man gegenwärtig damit beschäftigt, das mehrere Hundert Meter mächtige flötzleere Mittel unter dem untersten Fettkohlenslötz Sonnenschein zu durchteusen, um die Magerpartie aufzuschlicßen. Man wurde hierzu durch den Umstand veranlaßt, daß die eine elliptisch geformte Mulde aus Zeche Präsident bildenden unteren Fettkohlenslötze ihrer Erschöpfung immer mehr entgegengehen. Man hofft, schon in der nächsten Zeit die oberen Magerkohlenflötze (Giren- deller Ilötzpartie), sowie das darunter liegende Flötz Stein- und Königsbank zu erreichen. *— Actien-Gesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in West falen. Von einer Berliner Bankfirma wird eine Reorganisation auf folgender Grundlage angestrebt: Herabsetzung der Buchwerthe dcr alten Immobilien, besonders der Abtheilung Ramsbeck, Verein heitlichung des Aetiencapitals und Auflösung des Rückkaussfonds. Für jene Abschreibungen auf Buchwerthe werden ca. 5 Mill. Mark als erforderlich bezeichnet. Diese sollen durch Herabsetzung des Actiencapitals (10 400 000 -Kl beschafft werden, wogegen die privi- legirten Actien (circa 9 900 000 <K (ihre Vorrechte auf 5 Proc. Dividende und vorzugsweise Capitalbefriedigung im Falle einer Liquidation aufzugeben hätten. Das einheitliche Capital der Gesell schaft würde dann ca. 15 Mill. Mark betragen und eine angemessene Verzinsung erhalten, weil fortan die Abschreibungen auf die alten Immobilien, sowie die Aufwendungen für Rückkauf privilegirter Actien die JahreSrechnung nicht mehr belasten würden, diese Beträge vielmehr zur Dividendenzahlung herangezogen werden können. *— Stadtberger Hütte Der Ueberichnß auf dem Kupfer- sabrikationsconto beträgt 227 445,36 Hierzu Gewinne au- ver kauften Effecten 19118.70 .^l und Ueberschuß aus Zinsrnconto 5403.01 ^l, sowie 1053,02 -K Vortrag auS vorigem Geschäftsjahr, »raiebt zusammen 253 020,09 Hiervon sind in Abzug zu bringen 32 438,64 Generalunkosten und 56 929,64 .ckl Abschreibungen mit zusammen 89 368,48 ^t, so Laß ein Gewinn-Saldo verbleibt von 163 65l,6> Hiervon gehen 8182,58 an die Reserve, ebensoviel erhält der Aufsichtsrath als Tantiöme. Zur Verfügung der General-Versaminlung bleiben 147 286,45 Die Gesainml- abschreibungen umfassen nunmehr 1800543,73 * Vraunschtvrig, 24. November. Die von hier aus verbreitete Nachricht, daß die bekannte Maschine: sabrik G Luther durch die Disconto-Gesellschast in Berlin in »ine Actien-Gesellschast mit einem Capital von 5 Millionen Mark umgewandelt worden sei, ist, wie die hiesigen „R. N." von coinpctenter Stelle erfahren, ver früht und zedensalls rin von Berlin auSgedender „Fühler". Es sind bereits vielfach an die Firma Luther Anerbietungen zur Umwandlung deS Etablissements in eine Actien-Gesellschast ergangen, die aber stets zurückgewiesen wurden. »—Lüneburger Eisenwerk. Nach dem Geschäftsbericht für 1897/98 haben sich die besseren Preist, die im Vorjahre bereits für einen größeren Theil der Fabrikate erzielt wurden, im letztver- flostenen Geschäftsjahre auch auf einige andere, bis dahin wenig ein trägliche Artikel ausgedehnt. Rechtzeitig abgeschlossene Material- Einkäufe, sowie Betriebseinrichtungen, die sich gut bewährten, haben günstig mitgewirkt. Ta auch die Maschinenfabrik und Keffelschmiede nach langjähriger Ertragslosigkeit mit erfreulichem Gewinn gearbei tet hat, so ist dieses Mal aus «in zufriedenstellendes Endergebnis! zurück,»blicken. Der Bruttogewinn beträgt 89 890 davon sollen zu Abschreibungen verwandt werden 28 965 ^k, an Tantiemen find 4217 -K, an Remunerationen 1200 ^ik zu leisten, so daß ein Reinge winn von 55 509 -K sich ergiebt, der zur Zahlung von 6'/» Proc. Dividende mit 55 100 -K herangezogen wir, während 409 -K aus neue Rechnung vorgetragcn werden. Braunschweigische Kalilager. Wie der „Kux.- Ztg.» au» Braunschweig telegraphisch gemeldet wird, wird die Beant wortung der von Mitgliedern der LandeSversammlung bezüglich der Berwrrthtln, drrftaatlichenKaltla, er an die Re gierung gestellten Interpellation in dcr Sitzung am Montag vo« 28. d. M. durch Herrn EtaatSminifter v. Otto erfolgen. L Die Fischerei- und Leichter-Gesellschaft ick Hamburg, welche aus dcr 1893 begründeten Hamburg-Altonaer Hochseefischerei-Gesellschaft hervorgegangen war, weil man den Leichterbetrieb ausnehmen und die unrentable Fischerei rinstellen wollte, hat in der am 24. November abgehaltenen außerordentlichen General-Versammlung ihre Liquidation beschlossen. Die Flotte der Gesellschaft, welche bei der Gründung mit 315 000 -K zu Buche stand, ist kürzlich für 155 000 -K verkauft worden, der Ankauf eines Leich- terci-Betriebes hat sich aber nicht in einer gute Resultate in Aus sicht stellenden Weise bewirken taffen, weshalb die Verwaltung die Abwickelung empfahl, bei der nach Ablauf deS Sperrjahres für die Actionaire etwa 62 Proc. ihres Besitzes herauSkommen werden. Es ist damit ein Unternehmen aufgelöst, auf das man in Hamburg bei der Begründung große Hoffnungen setzte und das von Anfang an daran krankte, mit zu theuren Schiffen arbeiten zu müssen. *— OstasiatischeHandelS-Gesellfchaft, Actien- Gesellschaft (Menzell L Co., Hamburg). Der allgemeine Aufschwung in dem Handel mit China, welcher sich in den letzten Jahren Bahn gebrochen hat, und die guten Resultate, welche von den interessieren Firmen erreicht wurden, riefen den Beschluß zur Gründung der Ostasiatischen Handels-Gesellschaft, Actien-Gesellschast, ins Leben, welche sich mit dem chinesischen Import- und Exporthandel befassen sollte. Die Gründung erfolgte am 1. Juli d. I. mit einem Actiencapital von 500 000 -K. Die Geschäfte haben bisher einen sehr zufriedenstellenden Verlauf genommen. Durch die Ausdehnung des Geschäfts und besonders durch Betheiliguug an chinesischen Unternehmungen, deren Vertretung die Gesellschast sich sichern will, ist eine Erhöhung des Actiencapitals auf vorläufig 1 Mill. Mark nothwendig geworden; die Gesellschast hat in einer am 19. November abgehaltenen außerordentlichen General-Versammlung demgemäß be schlossen. * Brktticit, 24. November. Die gemeldeten Zahlungsschwierig keiten der bedeutendsten hiesigen Assecuranzfirma Karl Bartels sind dadurch gelüst, daß die „Agrippina" in Köln, der „Deutsche Lloyd" in Berlin, die Frankfurter TranSport-Gesellschaft „Wilhelms", dcr „Internationale Lloyd" in Berlin und die „Münchener Rück versicherung" ihre Generalagentnr auf den Sohn und den Prokuristen Lueth des zurücktretendcn Karl Bartels übertrugen. *— TarnowitzerActien-GesellschaftfÄrBerg- bau. Bezüglich der bevorstehenden General-Versammlung, in wel cher über die Aufnahme neuer bedeutenderGeld- mittel Beschluß gefaßt werden soll, erfährt die „Bresl. Ztg.», daß die Gesellschaft beabsichtigt, im Falle der Bewilligung der Mittel eine Verfeinerungsfabrikation im Anschluß an die Tarnowitzer Hohöfen einzusühren, entweder durch den Bau eines Walzwerkes oder anderer Betrieb«. Das Tarnowitzer Werk ist noch vom nächsten Frühjahr an aus zwei Jahre an die Oberschlefische Eisenindustrie-Actieiigesellschaft verpachtet und der Umstand, daß ein Hohofen vollständig neu zugestellt und in guten Zustand verseht wird, deute darauf hin, daß diese Verwaltung die Pacht nicht vorzeitig auf geben werde. Hcrvorgehoben werden müsse allerdings, daß außer diesem Hohofen sich auf dcr Tarnowitzer Hütte nichts befinde, das Anspruch aus Werth machen könnte. G Aus Valjcrn, 24. November. Wie schlecht gegenwärtig die Hau dlveberei in Nied erbayern geht, läßt sich daraus er sehen, daß den Hauswebern in Wegscheid uud Umgegend von dcr Kreisregierung Niederbayerns gestattet wordeu ist, einen öffentlichen Ausruf zu erlassen, in dem sie um Beschäftigung und Bestellung auf Webmaaren bitten. Der Vorsitzende Les HauSwebervereins, Job. Ncischl in Pomeislbammer, Post Wegscheid, nimmt Aufträge entgegen und versendet auch Muster. — Die geplante Localbahn Passau-Erlau-Wegscheid wird vielleicht eine Besserung der Erwerbsverhältnisse jener Gegend berbeiführen. Eine Zweigbahn Erlau-Hauzenberg könnte übrigens auch den niedrrbayerischeu Grnphitgruben den längst ersehnten Bahnanschluß bringen. * Augsburg, 24. November. Die heutige General-Versamm lung der Maschinenfabrik Augsburg genehmigte die Erhöhung des Acticucapitals um 2 400000 sl., wovon 1200000 fl. den alte» Actionairen ü 400 Proc. zum Bezug angeboten werden, während die andere Hälfte zur Erwerbung der Maschinenbauanstalt Actien- Gesellschast Nürnberg bestimmt ist. Die Dividende von 24'/, Proc. gleich 420 pro Äctie ä 1000 fl. gelangt sofort zur Auszahtung. Sämintliche Anträge des AussichtsrathS wurden angenommen. * Wie«, 23.November. Wiener Tramway.Gesellschaft. Heute ist der Termin sür die Deponirung der Actien zur Liqui- dationS-Gencral.Bersammlnng abgelaufen. Die Zahl der deponirtrn Actien soll ungewöhnlich groß sein. Man nimmt jedoch an, daß die Firma Siemens L Halske über jene Dieiviertrl-Mehrheit verfüge, welche ;um Beschlüsse der Liquidation erforderlich ist. * Mailand, 24. November. Nach einem Pariser Telegramm des „Sole" besteht die Wahrscheinlichkeit einer demnächstigen Er- richtung von Filialen in Italien seitens des „Credit Lyonnais" und des „Comptoir d'eScoinpte". Zum gleichen Zweck sei die „Bank sür Südafrika" bereits mit Mailänder Bankiers in Verbindung getreten. *— Vom Mailänder R o h s e i d e n m a r k t schreibt man aus Mailand der von Theodor Martin's Textil-Verlag herausge gebenen „Leipziger Monatschrift für Textil-Jndustrie»: Die Lage unseres Seidenmarktes hat sich auch diese Woche wenig verändert. Die ziemlich zahlreichen Qrdres, welche rinlaufen, umfaßen nur kleinere Quantitäten, was neuerdings beweist, daß der Verbrauch mit seinem Bedarf nicht mehr warten kann, aber den Muth zu größe ren Operationen noch nicht hat. In Bezug aus die Preise ist zu con- statiren, daß für gesuchte Artikel, wie z. B. italienische Tramen, dir immer seltener werden, eher ein Mehrerlös gegen vorige Woche er langt wurde, dagegen müssen Eigner, die zum Verkauf drängen, eine Kleinigkeit an den Preisen einbüßen. ES bestätigt sich, daß die Cantonernte hinter den Erwartungen zurückblieb und daß der Export dieser Campagne, der auf 55 000 Ballen geschätzt wurde, nur 45 000 Ballen zu erwarten hat gegenüber 52 000 Ballen im Vor jahre. Man hört auch über die Japan-Ernte kleinere Schätzungen, die auf weniger hindeuten als im letzten Jahre. *— Barletta-Loose. Bekanntlich verlautete, daß der Provinzialrath von Bari den von der Stadt Barletta mit dem Bank hause, welches den Anleihedienst sür die Barletta-Loose übernommen, geschloffenen Vertrag mit einzelnen unwesentlichen Aenderungcn ge nehmigt habe und somit der sofortigen Wiederaufnahme der Ziehun gen nichts im Wege stehe. Nach einer Mittheilung der Berliner Bank firma W.A. Hansen sind die wesentlichsten Bestimmungen dieses Ver trages folgende: Die nach dem früheren Finanzplan mit der 106. bis 205. Ziehung fälligen Zahlungen werden auf die Hälfte ihres Betrages ermäßigt; während die andere Hälfte 1948 bezahlt werden soll: dabet soll die Zahl der Gewinne, die während des letzte» Quinquenniums 1943 bis 1947 auszuloosen und zu zahlen sind, un verändert bleiben. — Es wird also beabsichtigt, durch einen Gewalt streich die Zahlungen aus die Hälfte zu reduciren, sür die andere Hälfte wird ein nach 50 Jahren fälliges Zahlungsversprechen gegeben. Welcher Werth den Versprechungen der Gemeinde Barletta beizu legen ist, dürste bekannt sein. *— Antwerpener Centralbank. Es sollen jetzt 1 500 000 FrcS. Aktien zum Preise von 350 Frcs. für 300 Frcs. Nennwerth, also 116^ Proc., mit Dividendenrechten vom 1. Januar nächsten Jahres ab zur Begebung gelangen. Den bisherigen Actio nairen der Bank ist bis zum 8. December ein Vorrecht eingeräumt. *— Der Canal von der Ostsee zum Schwarze» Meer. Zu der geplanten Herstellung eines Canals von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer bringen die „Verhandlungen der Gesell schaft sür Erdkunde zu Berlin» einige bemerkenSwerthe Mittheilun gen. Danach werden die Abmessungen d«S Canals ganz bedeutende sein: Die Breite im Wasserspiegel soll 65 m. auf dem Grund 35 m, die Tiefe durchweg 8,5 m betragen. Der Canal beginnt bei Riga, folgt dem Lause der Düna bis DUnaburg und erreicht im künstlichen Bett die Stadt Lepel an der Beresina. Dem Lause dieses Flusse» bis zu dessen Zusammenfluß mit dem Dniepr folgend, benutzt er schließlich diesen Strom, um unterhalb Cherson in das Schwarze Meer zu münden. Von der 1600 lcm betragenden Gesammtlänge des Canals würden nur 200 lern künstlich sein. Gleich dem Kaiser- Wilhelm-Canal soll auch dieser neueste Verkehrsweg sowohl mili- tairischen als Handelszwecken dienen. Die commerziellc Bedeutung wird erheblich erhöht werden durch die Verbesserung verschiedener Flüsse, mit deren Hilfe eine große Zahl von Städten, wie Disna, Mosyr, Tschernigow, Oster, Shitomir und Poltawa, Anschluß an den Canal erreichen dürsten. Die Fahrtdauer ist sür große Dampfer auf sechsmal 24 Stunden, bei 6 Knoten Geschwindigkeit in der Stunde, berechnet. Wie der Suez- und Kaiser-Milhelm-Canal wird die Schiffbarkeit des neuen Canals auch Nachts nicht unterbrochen werden. Die Gesammtkosten des Unternehmens sind auf 200 Mill. Silberrubel veranschlagt; die Herstellungszeit ist aus fünf Jahre be messen. *— Bulgarien nnd dir Orientbabnen. In deo setzten Tagen haben in Wien Besprechungen über dir Regelung de» Ber- HSltnssses zwiick>en Bulgarien und der Betriebsgrselllchast der Orient bahnen stattgefunden. Der Director de» Wiener Bankverein«, Herr