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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981206016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898120601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898120601
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-12
- Tag 1898-12-06
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Monat
1898-12
-
Jahr
1898
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St7« Autoren wurden nach jedrm Aktschluß unzählige Male — wir zahlten deren siebzehn Mal — vor den Borhang gerufen. Ber- lreter der Presse aus Berlin, Hamburg. Lübeck ic. wohnten sichtlich in hoher Spannung der ersolgreichen Ausführung bei. Gegenwärtig wird„Ingivelbe" rn Bremen und Magdeburg einstudirt. Preisgekrönte hiouivositioneu. Aus Bonn wird be- richtet: Der Verein BeetdovenhauS dierselbst hält in, nächsten Mai wiederum ein Kammermusiksest, sein viertes, ab. Bei dieser Gelegen heit werden auch zwei neue, preisgekrönte Werke zur Ausführung belangen. Der Verein hatte im Juli v. I. 3 Preise von 2000 tür je «in Werk ausschließlich für Streichinstrumente, für Streich instrumente und ülavier und ausschließlich für Blasinstrumente oder in Verbindung mit Clavier und Streichinstrumenten aus- geschrieben. Bei der PreiSverlheilung wurde in der letztgenannten Musikgattung keines der eingegongenen Werke für prriswürdig ge halten und deshalb der Preis unter Hinzufügung eines zweiten Preises von 100O./n nochmals ausgeschrieben. Die beiden erstgenannten Preise wurden zuerkanut Herrn Willi. Berger-Berli» für ein Streich quartett und Herrn Ur. Beruh. Scholz-Frankfurt a. M. für ein Quartett für Clavier und Streichinstrumente. — Aus Wien wird berichten Für die von Herrn L. Bojendorser ausgeschriebene inter nationale Prcisconcnrrenz sind 72 Claviercoucerte eingeschickr worden, von denen die Jun) lbestehend aus den Herren Epstein, Gericke, Grün seid, Leschctizly und Rosenthals cndgiltig drei Werke mit folgenden Einlaussnummern und Mottos al» preiswürdig bezeichnet Hal, und zwar: Ar. 33: Motto: „Ohne Kampf kein Sieg", Einsender Herr Eduard Behm; Ar. 56: Molto: „Aur LaS Ideale ist daS Wahre", Einsender Herr Ernst v. Tohnanhi; Ar. 66; Motto: ,,ES muß", Einjender Herr Jan Braudls-Buhs. Literatur und Theater. * Moderne Opernhäuser und Theater in aller Herren Ländern. Acht Jahre angestrengter Arbeit hat eS dem Engländer Edwin Sachs gekostet, ehe er alle Daten und Illustrationen zu seinem jetzt in Loudon erschienenen dreibändigen Werke „Moderne Opernhäuser und Theater" gesammelt hatte. Dein sehr interessanten Werke, das eine genaue Ucbersicht über die Entwickelung der Bühncnkunst aller Herren Länder gicbt, ent nimmt der „Hamburger Eorresp." die folgenden Notizen. Ter Autor classificirt die europäischen Theater in drei Kategorien. 1) Hof-, National- und Regierungs-Theater; 2) Stadt-Theater; 3) Lubscriptions« Tbeater mit und ohne Subvention. Bon diesen dreien ist das Privattheater zweifellos das einzige, das aus rein geschäftlicher Speculalions-Basis beruht, und daher natürlich in England in erster Linie heimisch ist. Am meisten königliche rejp. kaiserliche Theater hat Rußland, nämlich sieben große Theater in Petersburg und Moskau, die nicht wenig Geld verschlingen. Etwa 3 000 000 ./S jährlich Zuschuß verbrauchen das königliche Schauspielhaus und das Opernhaus, sowie das Neue königliche Operntheater (Kroll) in Berlin und die könig lichen Theater in Wiesbaden und Hannover. Was die Größe der verschiedenen europäischen Kunsitempel anbelangt, so könnte man in der Pariser Oper das Londoner D'Lyly-Cartc- und Las Shakejpeare-Memorial-Theater bequem im Zuschauer und Bühnen raum unterbringen, während LaS Treppenhaus dem Court- Iheater und das Foher dem Duke vs Nork-Thealcr noch reichlich Platz böte. Das zahlreichste stündige Personal beschäftigt Las Wiener Opernhaus, an dem 750 Personen thätig sind. Bon diesen kommen aus die Künstlerschaar 300. An Zuschuß erhalten die beiden Hoftheater in Wien jährlich etwa 1 200 000 Mark. Die gleiche Summe opfert die französische Regierung ihren vier Thealern in Paris. Das hervorragendste Beispiel von localer Unterstützung dec Bühnenkunst zeigt das Opernhaus in Worms. Schon zu einer Zeit, als die Stadt nur 23 000 Einwohner zählte, stossen dem Theater von den kunsiliebenden Wormsern 240000 ./t zu, von welcher Summe 1M OOO.<« subjcribirt waren, während die städtische Sparcassc 100000 zu dem nominellen Zinsfuß auslieh. Die noch fehlende Summe von 40 000 ^6 brachten Bazare u. s. w. aus. Ueber die Raumverbältnisse im Zuschauer, raum, sowie die Baukosten der verschiedenen Theater macht Sachs folgende Angaben: Ter Ban des Pariser Opernhauses kostete 30 000 000 .st und faßt 2166 Personen. Tas neue Theater in Wolverhampton bietet genau ebenso vielen Personen Raum, kostete aber nur 270000 ->t Tas Budapester Opernhaus kostete 3 220 000 .^l und faßt 1250 Personen, während daS Wiener Hof burg-Theater 11000000 ./t kostete und 1755 Personen faßt. Von den Londoner Theatern hat das königliche Theater 60,000 L gekostet, Las D'Oylh-Earte-Theater 150000 L, Drury Lane faßt 2500, Covent Garden 2300 Personen. Zu Len Theatcrbränden conslatirt Sachs, daß in den Jahren 1737 bis 1897 nicht weniger als 1100 Theaterbrände vorgekommen sind. Die Statistik zeigt, Laß der Herd Les Feuers, wie natürlich, meist auf der Bühne zu suchen ist. Ueber die Hälfte der Brände brach während der Nacht nach der Vor stellung aus, während zum Glück nur ein Siebentel während der Vorstellung zum Ausbruch kam. Ain unheilbringendsten scheint der Januar für die Theater zu sein, der 360 Feuer im Theater in Len letzten 10 Jahre» (bis 1897) gegen 309 im voraufgehenden gleichen Zeitraum ausweist. Dieses Anwachsen hat aber natürlich in der beständigen Vermehrung der Theater seinen Grund. London steht mit 35 Feuern in 27 Gebäuden an der Spitze der Liste der Theater brände. New Kork weist 34, Paris 31 auf. Tie schwerste Theater- Katastrophe hat sich in England in Exeter ereignet, wo bei einem Theaterbrand 169 Menschen ihr Leben einbüßteu. «Ur- Deutsche Literatur in englischer Betrachtung. In der englischen Zeitschrift „Literatur«" lesen wir folgende Ausführungen über die deutsche Literatur und ihren Werth, namentlich in Ver- gleich mit der britischen: „Von all den Jrrthümern, die im Anfang und in der Mitte unseres Jahrhunderts verbreitet waren, hielt sich keiner hartnäckiger als der der Schwäche für die deutsche Literatur. Der deutsche Einfluß aber wurde vorherrschend, als Männer w e Eoleridge, De Quincey und besonders Carlyle verkündeten, Laß das Heil der Literatur nur von Len Deutschen käme. Neuerdings ist diese Ansicht sehr in ihr Gcgentheil Um schlägen, nnd man kann Professor Courthope's lProsessor der Poetik an der Universität Oxford) jüngste Ausi'ührungeu als einen bescheidenen und wohlbearündetcn Versuch ansehcn, zu zeigen, waS an jener Behauptung Wahres ist. Der Gelehrte stellt fest, daß man von einer deutschen Literatur in dem Sinne wie von einer englischen überhaupt nicht reden könne: „Von den Deutschen kann man nicht sagen, daß sie so charakteristische Dramen hervor gebracht haben, wie die Shakespeare'S oder Moliöre'S, noch ei» romantisches Epos, das sich mit dem „Rasenden Roland" vergleichen ließe, oder ein elastisches EpoS, daS dem „Verlorenen Paradies" oder einem Roman, der dem „Don Quixote" gleich käme."" Diese Liste solcher Vergleiche könnte noch ins Unendliche erweitert werden; so giebt es zum Beispiel im Deutschen nichts wie unsere „Faery Queen", „Gulliver", „Pickwick", „Vauity Fair", „Jvanhoe", „Emma" u. s. w, mit einem Wort, jener Größe und bunten Mannigfaltigkeiten in der Erfindung, die unsere Literatur beherrscht, hat die deutsche nicht« Aehnlichcs au die Seite zu stellen. Tas unaufhörliche Gepfeife Carlyle's, Schiller zu lesen, Jean Paul zu studiren, war ein Mißton, und wir müssen bedauern, daß wir thöricht genug waren, so lange nach seiner Pfeife zu tanzen. Aber wenn auch Deutschland keine Literatur hat, so hat eS doch lyrische Dichter. „In der lyrischen Poesie", sagt Courlhope, „liegt die Sache anders; hier waren die Deutschen aus denselben Gründen erfolgreich, die sie hinsichtlich des EpoS und des Dramas nicht auskommen ließen. Mehr als irgend ein Volk in Europa, abgejchnitten von jeder Gelegenheit zu politischer Be- thätigung, haben die Deutschen ganz besonders stark die Wirkung der allgemeinen Umwälzungen ersahren, die in unserem Jahr hundert einen Ausstand gegen alle bestehende Ordnung verursachten. Auch ihre Sprache, in ihrer reinen, unvermischten Eigenart, war wohl befähigt, jener Verbindung gewaltiger Ideen mit ursprüng licher Natur Ausdruck zu verleihen, die, von allen Völkern im Norden der Alpen getheilt, jo gewaltige Kraft beim Vordringen der Revolution gezeigt hat." Es war jene lyrische Kraft und Phantasie, die so wunderbar durch Heine verkörpert wurde, und es ist h er als bezeichnend zu beachten, daß das deutsche Lied seinen vollkommensten Ausdruck durch einen Juden gesunden hat, der von französischer Cultur durchdrungen war. I» Deutschland hat wie in Schottland lange Zeit das Volkslied geblüht, und ist hier wie dort klar und schön erklungen, aber während Schottland in Burns, einem echten Sohn seiner heimathliche» Erde, seinen letzten und grüßten Lyriker gefunden hat, müssen die Deutschen bei ihrer Vater- ländischen Musik den Liedern eines Fremden, eines Orientalen lauschen. BeiBurns merkt man überall den Scholten; Heine,derVertreterdeutscher Phantasie, haßte Deutschland und die Deutschen, und dies Beispiel scheint die Ansicht Professor Courthope's zu bestätigen." Soweit die englische Zeitschrift. An Bescheidenheit können also, wie man sieht, auch hierin die Engländer sich keines UcberstusseS rühmen. Nun ist aber für uns Teutlche sicher, daß Heine unser einziger und größter Lyriker gewesen jein soll. Als eine „Stimme" ist der Aussatz ge- wiß interessant, eS fragt sich nur, was es für eine „Stimme" ist. Wissenschaft. Berlin. Die Geiammtzahl der bis jetzt an der Universität Berlin zugelassencn Hörerinnen beträgt im Ganzen 227; während der letzten Zeit hat sich Lurch das Hinzukommen einer größeren Anzahl von Ausländerinnen das Zahlenverhültniß so ge- stallet, daß 127 Deutsche unter den Hörerinnen sich befinden nnd 100 Ausländerinnen, von denen die meisten Russinnen sind, nämlich 48. Danach kommt Amerika mit 35 Hörerinnen; die übrigen ver- theilen sich aus verschiedene Lander. Zum ersten Male haben sich auch 3 Französinnen und eine Italienerin hier einschreiben lassen. Amsterdam. l)r. Eugen Dubois, der Entdecker des klltüe- Icantllropu« eroutu«, einer menschlichen Uebergangssorm, ist zum Professor der Geologie an der Universität Amsterdam ernannt worden, vr. Duboich von Berus Arzt, stand lange Zeit im Dienste des niederländisch-indischen HeereS. Zu Telung-Agung aus Java angesessen, sammelte er die Ergebnisse von Ausgrabungen im Ge- bicle des Flußbettes des Bengawan bei Trinil. Bei ihrem Studium kam er zu dem Schlüsse, daß es sich um eine menschliche Ueber- gangsforin handle. 1891 machte Dubois die ersten Mittheilungen von seinem Funde. Seither hat der Fund die Anthropologen leb haft beschäftigt. Anerkannt wird auch von Denjenigen, die in der Deutung der Fundstücke Dubois nicht zustimmen, der große Werth seiner Entdeckung. Bildende Künste. * Rembrandtkenner. Tas in der Rembrandt-Ausstellung sür die Galerie im Haag um den Preis von 200 000 ./L angckauste Gemälde: „David vor Saul" hat, wie der „Frks. Ztg." aus Amsterdam mitgelheilt wird, eine recht verschiedenartige Be- urtheilung erfahren, die gewiß allen Sammlern von allen Gemälden lehrreich sein wird. Dasselbe Bild war nämlich vor einigen Jahren vom Kunstsammler O. in Köln für 60 000 erworben worden, ist aber hieraus, nachdem es von den größten Rembrandlkennern Bode in Berlin und Bredius im Haag als von Rembrandt herrührcnL nicht anerkannt worden war, wieder in Händlerkreise um einen sehr mäßigen Preis übergegangen. Jetzt aber ist dasselbe Bild für obige Summe durch denselben Director Bredius der Staatsgalerie im Haag cinverlcibt worden. Ein schönes Beispiel, wie sich namhafte Kunstkenner in ihrem Urtheil auch täuschen können und wie sie es auch ganz offen cingestehen. Leipziger Lehrerverein. Donnerstag, 1. December. Ter Vorsitzende begrüßt die Versammlung und theilt mit, Laß vier Bezirksvereine des A. S. Lehrervereins Jubiläen feiern. Aus Einladung der betreffenden Vereine sollen dem Beschlüsse des Vorstandes gemäß Delegirte zu den Feierlichkeiten entsandt werden. Durch den Tod sind dem Leipziger Lehrerverein in vergangener Woche zwei Mitglieder, die Herren Oberlehrer Zschunke in Lindenau und Lehrer «-wer. Schmidt entrissen worden. Die Versammlung erhebt sich zu Ehren der Verstorbenen von den Plätzen. Hieraus berichtet Herr Uebel, der in Gemeinschaft mit Herr» Tirector Germer die VolkSfchul- lehrer dieses Jahr im gemischten Schulausschuß der Stadt Leipzig vertreten, über die Thätigkeit der genannten Körperschaft im Jahre 1898. Die interessanten Ausführungen werden mit regster Tbeil- nahme vcrsolgt und durch lebhaften Beifall ausgezeichnet. Der Vorsitzende spricht Len beiden Vertretern der Lehrerschaft den Herz- lichsten Dank für ihre treue Mühewaltung ouS. Da Herr Director Germer infolge seiner Ernennung zum Tirector nicht wiedergewählt werden kann, dankt er der Lehrerschaft für das Vertrauen, das sie ihm Jahre lang in so reichem Maße entgegengebracht. AlS Candi- baten deS Leipziger Lehrervereinö für die demnächst stattsindende Wahl neuer Vertreter werden beinahe einstimmig die Herren Uebel und Steinert aufgestellt. Mit dem Wunsche, daß die Betheiligung an der Wahl eine recht rege sein möge, schließt Herr Mehr ich die Sitzung. R, Jubiläumsfeier der F. A. Ulrich'schen Brauerei. lH Leipzig, 5. December. Welcher Hochachtung sich die F. A. Ulrich'sche Brauerei in weiten Kreisen erfreut, davon legte das in den letzten Tagen gefeierte 25jährige Geschäftsjubiläum bc- redtes Zeugniß ab. Eröffnet wurde der Reigen der Festlichkeiten bereits am Mittwoch Abend durch ein vom Gesangverein „Typographia" dem Jubilar gewidmetes Stündchen. Am Donnerstag früh brachte ihm dir Hauscapelle des Etablisse- meuts Battenberg eine gleiche Ovation dar. Während des ganzen Tages erschienen die Gratulanten zum Tbeil mit Len kostbarsten Geschenken und Blumcnspenden; durch die Post gingen über 500 telegraphische und briefliche Glückwünsche ein. Eine be sondere Ucberraschung bildete das Vorfahren sämmilicher der Brauerei gehörigen bekränzten Bicrwagen, womit eine Gratulation der Wagen führer verbunden war. Das Geschästspersonal widmete dem Jubilar mit den herzlichsten Glückwünschen für das weitere Blühen und Ge deihen der Firma ein kostbares, in Marmor ausgcfübrtes, auf einer eichenen Staffel ruhendes Rcliefbild des Herrn Principals und eine von Herrn Braumeister Hermann verfaßte Chronik der Brauerei. Fast unmöglich ist es, im Rahmen eines kurzen Berichts die ein zelnen Festgaben zu beschreiben. Am Freitag früh versammelten sich aus Einladung des Jubilars die Kunden der Brauerei im Bierpalast, Peterssleinweg 19, zu einem Frühstück, zu dem der Wirth dieses Restaurants ein präch tiges kaltes Büffet ausgestellt hatte. Unter Musik-, Gesangs vorträgen und zahlreichen Ansprachen verflossen die festlichen Stunden nur allzuschnell. Am Sonabcnd Abends 7 Uhr begann für das gejammte Brauereipersonal im Etablisse. ment Battenberg die Haupt fei er, die mit Concert der Haus- capelle ringeleitet wurde. Als der Jubilar mit seiner Familie er schien, sprach Frl. Hofsmann einen schwungvollen, von Herrn Dramaturgen Croine-Schwiening gedichteten Prolog, dem ein Theaterstück desselben Verfassers folgte, in welchem der Jubilar gefeiert wurde. Als nach der Aufführung der Stückes sich der Vorhang wieder hob, bildete die Sccnerie ein getreues von Herrn Eduard Kaiser gemaltes Bild deS Brauereihofes. Hierauf erläuterte der Maschinenmeister die Brauereimaschinen, wie sie ron 1873 bis zum heutigen Tage im Geschäft der Firma im Gebrauch waren, an transparenten Bildern. Auch dieser Vortrag wurde mit großem Beifall aus genommen. Nach dieser Vorführung sand die Tafel statt, bei welcher zunächst der Herr Jubilar Len Festtheilnehmern für ihr Erscheinen seine» Dank aussprach und sie bewillkommnete. Sodann brachte einer der Herren Anwesenden ein zündendes Hoch ausKaiser und König, Reich und Land aus. Hierauf folgte von einem Herrn des Comptoirs im 'Namen des Personals der Dank für die demselben vom Principal stets be wiesene Liebe und betonte besonders daS schöne Verhältniß zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Herr Ulrich zuu. toastete ans Len Jubilar zum Theil in launiger Form und versprach unter Andern, Len Anwesenden, einst in ganz derselbe» Weise wie sein Vater das Geschäft weiter zu leiten; Herr Kneib toastete aus Herr Ulrich zu». Erst in vorgerückter Stunde endigte LaS schöne Fest. Aus dem Geschäftsverkehr. k Die Reise um die Welt für 25 in Ansichtskarten durch 62 Länder in 100 verschiedenen künstlerischen und natur getreuen, in Licht- und Buntdruck reproducirten Original-Anfnahmen, welche mit den Marken und Poststempel des betreffenden Landes versehen sind, kann sich Jeder durch ein baldiges Abonnement bei Maethcr öc Co. Rachf., Berlin 81V 47, sichern. Die Firma giebt auch TheilabonnementS ab, auch jkönnen die Vör- und Rückseiten der einzelnen Karten gegen eine geringe Extragebühr von den Abonnenten selbst beschrieben und an verschiedene Adressen gerichtet werden. Ebenso sind Abonnements auf Ansichtskarten von Original ausnahmen während der Kaiser-Orientreise noch einige Tage er hältlich. Es bietet sich hier eine ausgezeichnete Gelegenheit zu gern gesehenen Weihnachtspräsenten an Sammler. Projpecte werden gratis und franco versandt. L Was heutzutage die Wissenschaft bietet, wird mit einer Schnelligkeit Gemeingut, die geradezu staunenswerth ist, die aber Loch durchaus unserem hohen kulturellen Standpunkte entspricht. Was Wunder, daß da auch die Jugend alle wichtigen Erfindungen sehr bald in der einen oder anderen Form in ihren Bereich zieht und sich damit ebensowohl zur Unterhaltung wie zur Belehrung be- schäftigt. Die Industrie hat es verstanden, diesen Zug der Zeit Lurch Schaffung billiger und gleichwohl wissenschaftlich richtiger Apparate Genüge zu leisten. So liegt uns ein von der mcchanisch- optischcn Fabrik von Jean Lchocnncr in Nürnberg gefertigter kleiner Phonograph vor, der in allen optischen Handlungen, Lehrmittelanstalten und Spielwaarenhandlung», zn haben ist. Der Apparat, von seinem Verfertiger „Lratiogratzh" genannt, leistet bei seinem billigen Preise ganz Außerordentliches. Man kann in der einfachsten Weise aus die zugehörigen Walzen Gespräche aus- nehmen und sie daun natürlich von den Walzen beliebig oft wieder geben. Will mau aber die Walze wieder zur Ausnahme eines anderen Gespräches benutzen, so kann man mittels eines beigegebenen Instrumentes die Walze vollständig abschleifen, so daß sie zu neuer Verwendung bereit ist. In dieser Weise ist jede Walze etwa 30 Mal verwendbar. Schleift man aber die Walze nicht ab, sondern läßt ein Gespräch, auf welches man Werth legt, auf derselben, so hält es sich hier bei der vorgeschriebenen pfleglichen Behandlung der Walze auf unbegrenzte Zeit. Die Construction deS Apparates ist eine sehr einsache. Do jeder Käufer, der den Orotiograph verpackt vom Lieferanten entnimmt, sich denselben erst einmal selbst zu- jammensetzt, so ist er damit auch sofort io alle Einzelheiten der Construction eingeweiht, und es giebt für ihn keine Unsicherheit in der Behandlung mehr. Für Weihnachten gehört der Oratlograph jedenfalls zu den besten Geschenken sür die reife Jugend. f Ein recht geschmackvolles Wei Hnachtspostkarten-Album bat die Firma C. F. Lücke in Leipzig, Iohanniögasfe 3 und 1, herausgegeben. ? Das Sammeln von Ansichts-Postkarten hat sich zu einem allgemeinen Sport entwickelt, dem überall gehuldigt wird, und für viele Sammler wird deshalb die Frage Interesse haben, wie die mühevoll zusammengebrachten „Grüße aus der Ferne" am besten auszubewahren und der Erinnerung zu erhalten sind. Neben den verschiedensten Albums, die sür diesen Zweck bereits in den Handel gekommen sind, ist jetzt auf eine neue Form des Sammelns — ein Aufbewahrungskosten — aufgebracht, der wohl von manchen Sammlern begehrt sein dürft,. Der schmucke Kasten in eleganter Buchform ist mit beweglichen Registern versehen, die unter Musterschutz stehen und die praktisch zum Einordnen der losen Post karten eingerichtet sind, was den Vortheil bietet, daß jede Karle bequem betrachtet werden kann, ohne herausgenommen zu werden, sich anderseits aber auch leicht herousnehmcn und auf beiden Seiten besichtigen läßt. Diese hübsche Neuheit ist von der Dampfbuch binderei H. Fikentscher, Leipzig, in den Handel gebracht worden und wohl in den meisten hiesigen Papierwaarenhandlungen ein- zusehen. L Was schenken wir unserem Buben, was wäre fürs Mädchen unterhaltend, mit waS könnten wir Nesthäkchen beschäftigen? so fragen sich jetzt Vater und Mutter. Alles Mögliche ist schon da und wie Vieles steht unbenutzt in der Ecke und warum? Es interessirt das Kind nicht. Das Spiel muß Las Kind fesseln, anregend unter halten, dann wird es ihin auch nie langweilig und eintönig er scheinen. Diese Ausgabe erfüllen in erster Linie die Fröbel-Spiele. Die hiesige altbekannte Firma Gustav Licbncr, Vrimmaischer Stcittwcg 10 unterhält, wie schon seit vielen Jahren, ein großes Lager Friibcl'schrr Spiele nnv Bcschäftigungsmittel und kann allen Eltern, die für ihre lieben Kleinen unterhaltende und zugleich lehrreiche Spiele kaufen wollen, bestens empfohlen werden. r Tas bekannte Bürsten-, Kamin- und Toilctteartikel- tKcfchäst Max Kröhl, Neumarkt 18, hat auch zum jetzigen Feste wieder hochaparte Neuheiten - Zusammenstellungen in Toilette garnituren von Elfenbein, Schildkrot, sowie allen Holzarten am Lager. Ebenso dürfte ein Glas ff. Extract oder ein Carton feiner Toiletteseise ein Geschenk sein, welches jeder Dame hochwillkommen ist. In den neuesten Einsteckkämmen (Empirefa^on) sahen wir ent zückende Neuheiten in dunkel-, sowie hellblondem Schildkrot. Das Lager der Firma Max Kröhl bietet eine überreiche Auswahl bei mäßigen Preisen aller feinen Artikel. k Ein altes und bei dem Leipziger Publicum bestens accreditirtes Geschäft ist das des Herrn Drechslermeisters Adolf Gerold, Grimmnischer Steinwcg 6. Gerade für Weihnachtsgeschenke bietet dasselbe eine überaus reichhaltige Auswahl aller in das Fach schlagende» Maaren in Holz, Horn, Elfenbein, Bernstein, Meer schaum und dergleichen. Ferner zählen zu den Specialitäten des Herrn Gerold seine Lederwaaren, Stöcke, Regen- und Sonnenschirme und schließlich noch alle die vielen hübschen und werthvollen Dinge, welche zu studentischen Dedicationen verwendet zu werden pflegen. Alle diese Waaren zeichnen sich durch Prima-Qualität aus, denn strengste Reellität ist von jeher daS Hauptprincip des alten Gerold'schcn Geschäftes gewesen. Man kann Jedem, der für Weihnachten ein geschmackvolles und dabei preiSwerrhes Geschenk einkausen will, nur rathen, dem Gerold'schcn Laden einmal einen Besuch abzustatten nnd daS reichhaltige Lager zu besichtigen. Sicherlich wird Jeder dort etwas Passendes finden. f Arthur Klarucr, Fabrik für Fahrradtheile und Fahrraü-Groß-Handlung. Die wesentliche Ausdehnung des Fabrikationsbetriebcs der bestens bekannten Firma Arthur Klarner (Inhaber: Arthur Klarner L Friedrich Eckhardt) in Verbindung mit dein sich immer reger gestaltenden Absatz ihrer Dürkopp-, Schladitz-, Victoria-, Slöwer-rc.-Fahrräder hat abermals eine Umgestaltung bezügl. räumliche Erweiterung der Gejchäftslocalitäten mti- wendig gemacht. Durch Ausbauen des rechten Flügels im eigenen Grundstück. Elisenstraße 12, werden große, neuzeitlich eingerichtete Laden nebst erweitertem Comptoir und Niederlage geschaffen und in Kürze dem Betriebe übergeben. Unter Aufgabe der bis herigen Filiale Wächterstraße 10 ist nunmehr Elisenstraße 12/l4 eine günstige Centralisirung des Fabrikationsbetriebes (Specialität: Fahrradtheile, Rcparaturwerkstätte mit Dampsschleiserei und Ver nickelungsanlage), sowie der Verkaufshallen nebst angrenzender offener, praktischer Fahrbahn und Lcrnapparaten in geschlossenen Räumen — Alles in Einem — durchgesührt worden und damit eine Ber- billigung der Geschäftsregie erreicht, die zur günstigen Preisstellung der Fahrräder und Znbehörtheile ganz besonders mit beiträgt, ein Vortheil, der in erster Linie den Käufern derselben zu Gute kommt. Llnsn grösseren kosten lliLplMk-MsMükl' rveiie V»I>I ssüwmtlielie Kofels) wir — soivvlt äsr Vorratk rsiodt LU iLttlKv» rum Verkauf. KllN8l3N8tliIt Krimlllk L 8kWkI, Qeipsix, 1. kl'M Mim Lönipfl. Hoflieferant Dfgudsltav von Isll- II. kmIftlldllkeMMll Lraxenselwner viv. HsiknaokkaiMöl ttanckekuk -äbonnsmsnt. Mllttonksekeii! 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