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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898113001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898113001
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-11
- Tag 1898-11-30
-
Monat
1898-11
-
Jahr
1898
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8V80 tirst, dabei auf- Lest« unterstützt vou feiner bi- in die hohe Tenor« lag« leicht und sicher ansprechenden Stimme, einer sinnvollen, durch« dachten Declamation und vortrefflicher, deutlicher TexiauSiprache. Die übrigen Darbietungen des Künstlers waren im ersten Theile: „Opfer« lied" und „Ädclaide" von Bcethoven, „Ihr Bild", „Der Doppelgänger" und „Der Wegweiser" von Fr. Schubert, „In der Fremde" und „Der Soldat" von R. Schuman», „Minnelied" von Brahms, „Mutter und Kind" von Wilh. Berger; letzteres, halb scherzhaftes Lied behandelte Herr BorcherS besonders geschickt und wirkungsvoll. Ten zweiten Theil begannen vier altdeutsche Volkslieder, init Clovierbegleitung ver sehen von dem Concertgrbrr: „Ritters Treulieb" (1460), „Mein K'müth ist mir verwirret" vou L. Haßler (1601), „Lieblich gesellet" und „Heideröslein" (1540—1545); die Lieder sind stilvoll gesetzt und erwiesen sich als gut esfectuirrnde hübsche Stimmungsbilder leicht« faßlichen und Sympathie erweckenden Inhalts. Den Schluß (vor dem „Erlkönig") bildeten weitere drei Lieder: „Wär' ich ein Kind" (zum ersten Male) von P. Corneliu», „Gruße" von des Concertgebers eigener Composition, durch einfache Melodik wirksam, und „Ein Traum" von Ed. Grieg. Auf mehrfachen Hervorruf und nach Empfangnahme eines riesenhaften LorbeerkranzeS spendete Herr BorcherS noch eine reizvolle Zugabe, ebensalls von Grieg. Auch nach jeder anderen einzelnen Nummer wurde der Künstler durch lebhaftesten Beifall geehrt und ausgezeichnet. Eine sehr angenehme Abwechslung boten die Biolin-Solovorträge des Frl. Edith Robinson auS Manchester, einer von früher her hier sehr bekannten und geschätzten, aumuthigen Künstlerin, die sich hier lebhafte Sym« pathien erworben und zu erhalten verstanden hat. Frl. Robinion spielte mit vortrefflicher technischer Sicherheit und, auss Schönste unterstützt von ihrer werthvollen, edel klingenden Geige, mit großem, bez. weichem Tone und musikalijch.versiändiger Austastung Max Bruch s O-moll-Concert (l. und 2. Satz) und „Ballade und Polo« naise" von Bieuxtemps; auch sie wurde durch Ueberrcichung eines Lorbeerkranzes geehrt und mußte sich zu einer Zugabe zarten Inhalts entschließen. G. Schlemüller. * Magdeburg, 29. November. Festconcert des Lehrer« gesangvereins. Am Sonnabend feierte der Magdeburger Lehrer gesangverein das Fest seines sechzigjährigen Bestehens durch ein großes Bocalconcert im Saale des „Krystallpalastes". Benachbarte große Lehrergesangvereine, der zu Braunschweig, Halle, sowie der zu Leipzig, halten, laut einer Mittheilung der „M. Z.", regen An- theil an diesem Jubiläum genommen. Sie waren in voller Stärke erschienen, um mit dem Jubilare ein Bocalconcert größten Stiles zu veranstalten: rin schmeichelhaftes Zeugniß für den collegialen Geist, der in diesen Kreisen herrscht. Es war ein Riesenchor zusammengekommen, an fünfhundert Köpfe stark. Die deutschen Lehrergesangvereine werden zu Brennpuncten deutscher musikalischer Intelligenz, wenn ihre Leitung in guten Händen liegt. Was anderen Vereinen, die von Haus aus über un« geschulteres Material verfügen, schwer wird zu erringen, nämlich ein künstlerisches Durchdringen des Stoffs, wird ihnen vermöge ihrer musikalischen Lorbildung leicht. Sie sind deshalb vor manchen anderen Mannerchören berufen, den Sinn für deutsche musika lische Kunst zu erhalten und zu fördern Bon der Pflege des Volksliedes an bis zu der de» Kunstgejanges finden sie ein großes Feld eifriger Bethätigung. Das Programm des Festconcert«, mit seiner Berechnung zusammengestellt, bot das Pro« gramm ihrer Arbeit überhaupt. Es enthielt mit großer Sorgfalt ausgewählle Musterstücke aus den Gebieten, die in den Bereich oeS Männerchore» fallen. Die Motette war durch einen stimmungs vollen Satz „Sei getreu" von Martin Blumner vertreten, die übrige geistliche Musik durch ein prachtvoll gearbeitetes Kyrie und Benedictus aus der zweiten Vocalmesse von R. Volk mann. Das k'ckur des „ÜosianvL in excelgis" warf lichte Strahlen über den Fortgang und den Schluß des Benedictus. Weiter hatte man den Stab der Componistrn um sich versammelt, die für die friedliche Vereinigung von Tenor und Baß schrieben. Franz Schubert sandte fein Lied „An die Ent fernte", Robert Franz sein „Rheinweinlied", Robert Schumann ein zartes Ritornell „Die Rose stand im Thau". Von Mendelssohn erklang „Der frohe Wandersmann", von Bruch das Lied „Vom Rhein". Dürrnrr hatte di» „Sturmbeschwörung" zum Programm beigesteuert und Rheinberger ein Lied aus Schrffel's „Trompeter von Säkkingen". Dem gemüthvollen sinnigen Volkslied entstand in dem Satze Beckrr's „Es steht eine Linde in jenem Thal" «in vornehmer Re- präjentant. Als Volkslied, soweit eS im Volkston gehalten ist, ertönte das streitbare „Ein schön teutsch reiterlied" in einem ueven Ton von Heinrich Rietsch. Endlich schmückten noch die Namen Cornelius und Hegar das Programm. Ersterer mit der Chorballade „Todtenvolk", Letzterer durch seinen berühmten neunstimmigen Chor „Der alte Soldat". In die Direktion aller dieser Elitechöre theilten sich die Herren Capellmeister Josef Frischen aus Braunschweig, Capellmeister Hans Sitt aus Leipzig, Universitätsmusikdirector Professor Otto Reubke aus Halle und Musikdirector Gustav Schaper von hier. ES mochte vielleicht anfangs als gewagtes Experiment erschienen sein, vier Vereine in den schwer auszusührenden Chören von Volk mann, Hegar und Torneliu- zu einer Einheit zu verschmelzen. Von einer Hauptprobe konnte wohl nur in einem bescheidenen Maße die Rede sein — daß der Versuch in diesem großen Umfange gelang, ist der beste Beweis für die tüchtige musikalische Durchbildung, deren sich die Vereine erfreuen. In diesen Brennpuncten lohte daS Feuer echter Kunst am Sonnabend hoch empor. Sonntag früh Uhr hatten sich die Theilnehmer im Friedrich.Wilhelms- Garten eingesunden und nahmen an einer Besichtigung der Gruson- Gewächshäuser Theil. Daun begab man sich nach dem großen Saal des „FürstenhoseS", wo ein allgemeines Früdstück ein genommen wurde. Bei dieser Gelegenheit hielt Schulbirector Richter.Leipzig eine mit Beifall ausgenommen« Rede, in der er das Zustandekommen deS SängersesteS darlegte. Der Nach« mittag vereinigte die noch anwesenden Sänger in den oberen Räumeo de- Casü Hoheuzollern. Kunst. * Die Kunsthandlung von Eduard Schulte in Berlin, Unter den Linden 1 (Ecke Pariser Platz) eröffnet am 1. December in ihren Salon» eine circa 50 Nummern umfassende Lenbach« Ausstellung, wie sie in dieser Reichhaltigkeit in Berlin noch nicht geboten worden ist. Es kommen nur neue, in den letzten Jahren entstandene Werke de» hervorragenden PortraitkünstlerS zur Aus« stellung. Verein Leipziger Gastwirihe. r) Leipzig, 29. November. Unter dem Vorsitz des Herrn Facius hielt heute der Verein Leipziger Gastwirthe im blauen Saale deS Krystallpalastes eine zahlreich besuchte MonatSvrrsamm« lung ab, in der zunächst daS Protokoll der vorigen Sitzung bestätigt wurde. Aus den Eingängen ist hervorzuhrben, daß aus dem gemeinsamen Kohlenjäurebezug von» Werk „Sondra" der Vereins« casse ein Betrag von 35 zugeflossen ist. Neu ausgenommen sind als active Mitglieder in den Verein die Herren Robert Neu mann, Günther-Müller, Gustav Kabifch, Max JAnichen, Cart Schade, C. Lingner und C. Linfrnbarth. AIS inactive Mitglieder wurden ausgenommen die Herren C. Kaoitz, Richard Klingner und C. Stehl ing. Zur Vorbereitung der Stadtverordnetenwahlen wurden auS der VereinScasse 50 be« willigt. — Bezüglich der an den Rath zu sendenden Denkschrift über die Lage de» GastwirthSgewerbeS dankte der Vorsitzende den Einsendern für ihre Mitlheilungen und gab zugleich bekannt, daß sich der Ratb im Princip gegen daS Cantinenwesen aus« gesprochen habe. Herr Petz old wünschte, daß die Denk« schrist den Mitgliedern zum Durchlesen zugesaudt werde. — Eingehend berichtete der Vorsitzende sodann über den Verlauf der am 17. November in Berlin abgehalteneu Sitzung der Com mission für Arbeiterstatistik, an welcher Herr Facius als Auskunstsperson theilzunehmen eingeladrn worden mar. Die Mit tbeilungen betrafen die Stellenvermittelung im Gastwirthsgewerbe, die Ruhezeit der Angestellten, die SonntagSarbeit, sowie verschiedenes Andere. Ueber die Verhandlungen wird in der Fachpresse noch ein ausführlicher Bericht erscheinen. — Auch in diesem Jahre wird der Verein eine Weihnachlsbescheerung für Kinder würdiger Armen veranstalten, von einer öffentlichen Aufforderung zur An« Meldung jedoch abschen. Vielmehr sollen die College» Kinder würdiger Armen beim Vorstand namhaft machen. Aus der Placat- casje wurden 150—200 .XL für die Bejcheerung bewilligt. Hierauf trat in den Verhandlungen eine kurze Pause rin, während welcher die Versammelten den mit Neuheiten reich aus« gestatteten Waarenmarkt in Augenschein nahmen. Rach Wiederaufnahme der Sitzung theilte der Vorsitzende mit, daß am II. Januar die Hauptversammlung de» Vereins stattfindet und daß Anträge für diese schriftlich beim Vorsitzenden eingebracht werden müssen. — Der seitherige Vorsteher der Stellenvermittelung des Vereins tritt krankheitshalber vou seinem Posten zurück und es soll nun rin neuer Vorsteher angestellt werden. Hierbei wurden verschiedene Uebervortheilungen bekannt gegeben, dir sich eine private Stellenvermittlerin hat zu Schulden kommen lassen und betreffs deren aus Kosten des Vereins Privatklagr erhoben werden soll. Nach Erledigung verschiedener Angelegenheiten rein geschäftlicher Natur fand die Versammlung ihren Abschluß. Gemeinnütziger Verein Leipzig-Süd. ** In der letzten zahlreich besuchten Versammlung des „Gemeinnützigen Vereins Leipzig-Süd" in L.-Connewitz dielt Herr Lehrer Schäfer einen Vortrag über „Das Deutsch» thuni in Palästina". Der Redner ging zuerst auf die Frage ein: Was ist Deutschthum? Er wies hierbei daraus hin, daß im heiligen Lande sich viele als Deutsche ausgeben, dir kaum einige Sätze deutsch sprechen können, nämlich Oesterrricher, Schweizer, Deutsch-Russen, Juden rc, von denen jedoch die Wenigsten Reichsdeutsche seien und dem deutschen Consulate unterstehen. Der Religion nach seien dir Römisch- und Griechisch-Katholischen in der großen Mehrheit gegenüber den Protestanten, Herrnhutern und Templern, welche letztere sich Jerusalemsreunde nennen. Dem Be rufe nach seien die meisten deutschen Beamten. Für den Kaufmann finde sich wenig Boden, da der Import beschränkt und die Cultur Palästinas noch sehr weit zurück sei. Sonst seien die Deutschen noch als Hoteliers, Photographen und Ackerbauer zu finden. Die Uebrigen seien meist fahrende Leute, die den Reisenden oft recht lästig fielen. Was nun die Stellung des Deutsch« thums in Palästina anbelange, so sei zu berücksichtigen, daß der Orientale für alles Großartige eingenommen sei. Darum imponirten ihm die Russen und Franzosen durch ihre häufigen Processionen, sowie durch ihre großen Bauwerke. Die Protestanten hingegen machten keine Reclame. Dazu komme, daß sie bisher keinen Antheil an den heiligen Stätten haben. Hin sichtlich der Creditverhältnisse sei der Deutsche schlecht gestellt, denn kein deutsches Bankhaus stehe ihm zur Verfügung; ebenso wenig bestehe eine deutsche Postanstalt. Die Deutschen domi« niren nur durch ihre vorzügliche Bodencultur, sowie durch ihre musterhaften Bildnngs«, MissionS« und Heilanstalten. Von den letzteren seien besonders zu nennen die deutsche Schule, das von „Vater Schneller" gegründete syrische Waisenhaus, das Mädchenwaisenhaus, das große HoSpital, das deutsche Kinder krankenhaus und das Ausiätzigenhaus der Herrnhuter. Mit einigen Bemerkungen über die Bedeutung der Palästina« reise des deutschen Kaisers schloß der Vortragende, welcher sich wiederholt im Orient ausgehalte» bat, seine interessanten Aus führungen, für welche ihm lebhafter Beifall zu Theil wurde. Vermischtes. -s- Altenburg, 28. November. Die Zahl der Steuer pflichtigen im Herzogthum Altenburg beträgt insgesammt 72115, doch sind davon 21027, welche den zwei untersten Steuer stufen anzehören, von der Steuerpflicht entbunden. Weiter haben 33 629 ein durchschnitliches Jahreseinkommen von 675 <F, bei 10376 beträgt es durchschnittlich 1200 <^, bei 2821 durch schnittlich 1800 bei 1470 durchschnittlich 2400 bei 1072 durchschnittlich 3150 bei 667 durchschnittlich 4200 bei 662 durchschnittlich 6600 <^, bei 185 durchschnittlich 10 200 bei 102 durchschnittlich 16 500 bei 70 durchschnittlich 34 500 bei 11 durchschnittlich 54000 oss, bei 6 durch schnittlich 66 000 <^, bei 10 durchschnittlich 84 000 <4(, 1 durch schnittlich 108 000 ck, bei 2 durchschnittlich 138 000 bei 1 durchschnittlich 174 000 cL, bei 2 durchschnittlich 270 000 <^, bei 1 durchschnittlich 450 000 cL. Alle Steuerpflichtigen haben eia gesammte- durchschnittliche- Jahreseinkommen im Betrage von reichlich 69 Millionen. Der Bezirk Altenburg zählt 31682 Steuerpflichtige, Schmölln 9925, Ronneburg 8679, Eisenberg 8260, Roda 5714, Kahla 7855. Im Jahre 1869 betrug die Zahl der Steuerpflichtigen 54014 und deren gesammte- Jahres einkommen annähernd 34 Millionen Mark. Auf den Kopf der Bevölkerung entfällt ein durchschnittlicher Steuerbetrag von 5,21 auf jeden Steuerpflichtigen aber 13,03 — vistuach, 28. November. Gestern Abend durchlief die Kunde von einem Morde unsere Stadt. Die diesem Gerüchte zu Grund« liegenden Thatsachen sind die folgenden: Einwohner des Hauses Altstadt-Straße Nr. 3l hörten Morgens ungefähr um 4 Uhr starke- Geräusch und laute» Sprechen, da» sie auf einen Streit zurückführten; nach zwei Stunden hörte man etwa» wie Röcheln, legte demselbeu aber einstweilen keine Bedeutung bei. In dem Hause wohnten zwei Arbeiter, Friedrich Full au» Aura (bayerische» BezirkSamt Hammelburg) und Christian Spörer au» Oberkatz. Als dieselben bis zum Mittag noch nicht gesehen waren und die Tbür ihrer Kammer verschlossen blieb, scköpste man Verdacht, daß der am Morgen gehörte Lärm und Streit einen schlimmen AuSgang genommen haben konnte. Die Thür wurde gewaltsam geöffnet, und man fand den einen der beiden, Friedrich Full, entseelt vor der Tbür liegen, mit blutunterlaufenen Stellen am Halse. Der andere lag im Bett und stellte sich Anfangs schlafend. Bon dem, waS seinem Schlafgenossen Passirt war, wollte er nichts wissen. Er wurde verhaftet, behauptete auch bei einem späteren Berhör, daß er sich nicht tbätlick an dem Full ver griffen habe. Auch über Kratzwunden, die er im Gesicht hatte, und die anscheinend bei dem Streit von Full beigebracht sind, soll er wenig glaubbafte Angaben gemacht haben. Er sitzt hinter Schloß und Riegel im LandgerichtS- gefängniß. — Wien, 29. November. DaS vorgestrige Unwetter brachte Stürme au der dalmatinischen Küste, Spring- sluthen in Triest und Fiume, sowie vereinzelte Erdstöße in mehreren Orten Ober-SteiermarkS, die keinen ernsteren Charakter trüge». Verluste au Menschenleben sind nicht zu beklagen. --- New York, 29. November. (Telegramm.) Nach weiteren Berichten auS Havanna ist bei der gemeldeten Explosion von Kisten mit Geschützpulver und Gewehr patronen Niemand sofort getödtet worden, inzwischen sind aber drei Personen ihren Verletzungen erlegen. Der Zustand von 15 Personen gilt al» hoffnungslos. Vach Schluß der Vedacliou eingegangen. Die >» dieser Rubrik mitgeiheillin, während de« Drucke« eingclauseuen relegruuuu- hade», wie sch»a »u« der Ucderlchrift ersichtlich, der Redacliou nicht Vorgelegen. Diese ist milhui kör Berstömmelnngen und uaverstandUche wmtuugeu nicht Xr« antwoNIich zu «gche». * Berliu, 29. November. Die Eröffnung des Reich s- tages erfolgt am 6. December Mittag 12 Uhr im Weißen Saale des königlichen Schloßes. * Wien, 29. November. A b g e o r d n e t en ha u s. (Schluß.) Im Laufe der Debatte besprach der Handelsminister die Oester reich durch den Vertrag erwachsenden Vortheile und betonte die Nothwendigleit der Förderung der Handelsmarine, namentlich im Interesse der Ausfuhr nach Ostasien. Dem fühlbaren Mangel an inländischen Exporthäusern muffe abgeholfen, und ein im Auslände ansässiger tüchtiger österreichischer Kaufmanns stand geschaffen werden. Wenn dann Handelspolitik, Industrie politik und wahre Wirthschaftspolitik sich zu gemeinsamem Handeln vereinten, würde Oesterreich seinen Wohlstand auf allen Gebieten gefördert sehen. Nach der mit großem Beifall aufgenommenen Rede des Ministers und einigen Bemerkungen der Abgeordneten Mayreder und Dukovic wurde der Handelsvertrag mit Japan angenommen. Ueber die Frage, wann die nächste Sitzung abzuhalten sei, entspann sich hierauf eine längere erregte Debatte. Schließlich wurde der Vorschlag des Präsidiums, die nächste Sitzung am 6. December abzuhalten, gegen den Einspruch der Linken angenommen. * Parts, 29. November. Deputirtenkammer. Auf eine Anfrage Ferreros über die in Toulon verbreiteten Ge rüchte, daß sich ein Mangel an Geschossen für die Panzerschiffe herausgcstellt habe, daß für die Verprovian- tirung schlecht vorgesorgt sei, und daß ein Vertheidigungsplan gestohlen worden sei, erklärte der Marineminister Lockroy, alle diese von der Localpresse veröffentlichten Nachrichten seien reine Erfindungen. Die Fahrzeuge seien mit allen erforderlichen Geschossen versehen. Ein Vertheidigungsplan sei niemals ge stohlen worden. Die Verproviantirung befinde sich in gutem Zustande; die Patrioten könnten beruhigt sein. Die Angelegen heit war damit erledigt. * Paris, 29. November. Der Cassationshof setzte das Verhör Picquart's fort. — (Sena t.) Vor der Sitzung versammelten sich die Gruppen des Senats und be schlossen den Verzicht auf die Interpellation in der An gelegenheit Picquart. Der Senat berieth sodann den Antrag Constans auf Beseitigung des Geheiinverfahren- der militairgerichtlichen Untersuchungen. Der Berichterstatter ver langt die sofortige Abstimmung. MarcSre befürwortet einen Abänderungsantrag, der das geheime Verfahren bei militair- gerichtlichen Processen, die die Sicherheit des Staates angehen, verlangt. Er spricht seine Genugthuung über das Verhalten des Kriegsminisiers Freycinet in der gestrigen Sitzung der Kammer aus. Constans bekämpft das Amendement Mar köre und sagt, sein Antrag enthalte keine Gefahr und berühre in keiner Weise die laufenden Angelegenheiten. Das Amendement Marcöre wird darauf abgelehnt. Monis ersucht den Minister präsidenten Dupuy, seine gestrigen Erklärungen in der Kammer zu präcisiren und sich vor Allem über die dem Caffationshofe zustehenden Rechte genauer auszusprechen. Der Minister präsident erwidert, seine gestrigen Ausführungen schienen ihm klar genug zu sein, aber er füge hinzu, die Befugnisse der Criminalkammer deS Cassationshofes seien unbegrenzt. Alle Aktenstücke, die sie nöthig habe, würden ihr zugestellt werden. Der beste Weg, die Gemüther wieder zu beruhigen, sei, die schwebende Frage auf dem juristischen Boden zu belassen. (Bei fall.) Die Sitzung wird ohne Zwischenfall geschloffen. * Paris, 29. November. 300 junge Leute veranstalteten heute Nachmittag vor der Ecole de MSdicin Kund gebungen mit Hochrufen auf Picquart, bis die Polizei sie auseinander trieb. * Vern, 29. November. Die „Schweizerische Depeschen- Agentur" meldet: Die Nachricht des Londoner „Standard", nach der der Alt-Bundesrath NumaDrozin etwa 14 Tagen in der Eigenschaft eines Adjutanten des Prinzen Georg nach Kreta abgehen werde, ist unrichtig. Dagegen scheint so viel sicher zu sein, daß Unterhandlungen angeknüpft worden sind, um Numa Droz zur Uebernahme dieses Amtes zu bestimmen. * Nom, 29. November. Kammer. Santini inter- pellirt über die am 26. Oktober in Jaffa erfolgte Verhaftung Santorelli's, eines Mitarbeiters italienischer Blätter. Der Minister des Aeußeren erwidert: Santorelli, der mit vorschrifts mäßigen Papieren versehen gewesen sei, habe die Absicht gehabt, dem deutschen Kaiserpaare auf seiner Reise zu folgen. Die türkische Polizei habe ihn als des Anarchismus verdächtig fest genommen, anstatt sich der Vermittlung des italienischen Con- sulats zu bedienen. Der Botschafter in Konstantinopel habe von der Pforte das Versprechen der Freilassung Santorelli's begehrt und erhalten. Da dieser Zusage nicht sofort entsprochen worden sei, habe der Botschafter nachdrücklich protestirt, worauf San torelli am 11. November freigelassen worden sei. Sobald die Einzelheiten des Falles genau bekannt seien, werde die Regierung volle Genugthuung fordern, wozu sie zweifellos berechtigt sei. — Canevaro legte ein Grünbuch über die Ereignisse auf Kreta vor und unterbreitete den in Washington im Jahre 1897 ge schlossenen Postvertrag der Kammer zur Genehmigung. * Sonstantinopcl, 29. November. Der ehemalige Gouver neur von Ost-Rumelien Gavril Pascha Crestovich ist ge storben. — Eine officielle Verlautbarung erklärt die Meldung über angebliche Ruhestörungen im Vilajet Wan für un begründet. * Konstantinoprl, 29. November. („Wiener Telegr. Corr.- Bureau.") Wie verlautet, hat der Kaiser von Rußland die Depesche des Sultans in Betreff der Uebertragung der Ver waltung der Insel Kreta an den Prinzen Georg von Griechen land auf indirectem Wege unter dem Ausdrucke des Bedauerns abschlägig beantwortet. — Nach Meldungen, die aus Kreta hier eingelaufen sind, schlug der Admiralitätsrath vor, daß die türkische Flagge zum Zeichen der Suzeränität des Sultans nur in Suda neben den Flaggen der vier Großmächte gehißt bleiben solle. — Der russische Admiral weigerte sich, die letzten Urtheile des Admiralitätsrathes zu unterfertigen, indem er erklärte, dies sei ein Vorrecht des Prinzen Georg, der ohnedies bald eintreffe. * Belgrad, 29. November. Die Skupschtina nahm einstimmig die beantragten Aenderungen des Vereins- und Ver sammlungsgesetzes an. * Cettinje, 29. November. Der russische Botschafter in Rom ist mit der Vertretung Montenegros auf der Anti- Anarchisten-Conferenz in Rom betraut worden. * New Vork, 29. November. Nach einer Meldung des „New Uork Herald" aus San Salvador ist die Ordnung dort wieder hergestellt. Sämmtliche Departements haben sich der provisorischen Regierung ergeben. reifem Verständmß für die Bedürfnisse unseres Schutzgebietes und für die Wahl geeigneter Mittel zur Erschließung und Ent wickelung Deutsch-Ostafrikas. Es sei mir gestattet, auf den nachfolgenden Blättern über meine Reise und ihre Ergebnisse im Rahmen einiger ab geschlossener Bilder zu berichten, in denen das für die größere Leserzahl Bemerkenswertheste zusammengefaßt ist. Ich möchte beginnen mit der Schilderung der Ersteigung des Kibo-Kraters, darauf von meinen neuen Entdeckungen auf der West- und Süd seite des Kilimandscharo erzählen und dann mit einem Bericht Uber die Plantagengebiete Usambaras und den wirthschaftlichen Fortschritt unserer Colonie schließen. Wo ich hierbei neue Höhenzahlen angebe, sind solche nur als annähernde Werthe zu betrachten, da die Berechnung meiner diesmaligen Beobachtungen noch nicht beendet ist. Reisen und Untersuchungen in der Eisregion eines über 6000 Meter hohen Gebirges, das in der afrikanischen Tropen .zone 18—20 Tagemärsche von unserer ostafrikanischen Küste ent fernt liegt, ringsum von menschenleeren Wüsten und Steppen umgeben ist und nur in seinen unteren Regionen, wo einige euro päische Stationen unter den Wadschagga-Negern errichtet sind, dem Reisenden Stützpunkte für seine Touren bietet, erfordern natürlich andere Vorbereitungen und Einrichtungen, als Hoch touren und Gletfcherstudien in der europäischen Alpenwelt. Von vornherein ist es z. B. ausgeschlossen, daß die Eingeborenen den Europäer bis auf und Uber das Eis hinauf begleiten; sie können es weder physisch leisten, noch besitzen sie die psychische Kraft, um allen den sie bedrohenden Eindrücken einer ihnen gänzlich fremden, unheimlichen und feindlichen Welt Stand zu halten. Ich habe es Mar fertig gebracht, auf der Westseite des Kibo einen Schwarzen bis zur unteren Gletschergrenze mitzunehmen, aber dieser Mann, ein Waniamwesisoldat von der Station Moschi, war ein Unicum an Gewandtheit und Muth; von den Kilimandscharo-Bewohnern selbst ist niemals Einer der Eis region auch nur nahe gekommen. Was hätten auch diese Positivisten, die immer nur dem nächsten Nutzen nachgehen, dort oben in den Schneewüsten zu suchen? Man muß eS deshalb so einrichten, daß man die kleine schwarze Karawane, die man zum Mitschleppen der Instrumente, Decken, Nahrungsmittel, des Zeltes, Wassers u. s. w. braucht, in einer Berregion zurückläßt, wo sie es vor Kälte, Wind und Schrecknissen der Phantasie gerade noch aushalten kann, also etwa in einer Höhe von 3500—4000 Meter, und sich für die Ueberwindung der obersten und schwierigsten 2000 Meter auf sich allein verläßt. Zwischen dem letzten Lager der Schwarzen und einem der Gipfel des Gebirges muß man mindestens noch ein oder zwei Mal ohne Begleitung biwakiren. Einige Träger schleppen zwar die nöthigsten Geräthe und Instrumente bis zur hochgelegenen Biwakstelle, kehren aber, so lange die Sonne noch einigermaßen warm scheint, wieder zum tiefer liegenden Lagerplatz zurück. Mit am wichtigsten ist begreiflicherweise die Versorgung der bis 20 Mann starken Bergkarawane mit ausreichenden Lebens mitteln für den ein- bis zweiwöchigen Aufenthalt im Hoch gebirge. Der Neger muß in erster Linie viel zu essen haben, einerlei ob Bananen, Bohnen, Reis, Maniok u. s. w. Wenn er sich am Abend nicht den Magen bis zum Rand füllen kann, ist er am nächsten Tage nur halb leistungsfähig. Ich nahm deshalb immer für dir ersten Tage eine ganze Anzahl eingeborener Träger aus dem Culturlande mit, die nur Lasten von ein heimischen Feldfrüchten bis zum Standquartier meiner Kara wane oberhalb des Urwaldes schleppten und darauf wieder heim kehrten. Vom Standquartier trugen dann meine Leute die Nahrungsmittel etappenweise nach bestimmten Weisungen in die noch höheren Biwaks, so daß ich in meinen Unternehmungen niemals abhängig vom Hunger meiner Karawane war. Besonders für die Biwaks unter Felsen oder in Lavalöchern hatte ich wie schon 1889 auch diesmal zwei dichte aber leichte Schlafsäcke aus Pelz nach Nansen's Muster machen lassen, die sich ausgezeichnet bewährt haben. Außer ihnen hatte ich als Reserve noch zwei kleinere Pelzsäcke mit, die von meinem ver ehrten Freund vr. E. v. Drygalski und seinen Gefährten auf den Eisfeldern Grönlands mit großem Nutzen gebraucht worden waren. Zu den beiden Schläfsäcken nahm ich, wo es nur ging, noch ein ganz kleines, aber festes Zeltchen zum Schutz gegen Regen und Schneegestöber in die Biwaks mit, aber unsere wichtigste Zuflucht bei Nacht und Tag waren doch die Pelzsäcke. Ohne sie halte ich eine erfolgreiche Kiboersteigung für unmöglich; nur mit leichtem Zelt und Decken ausgerüstet, wäre ich im Juli 1887 in 4300 Meter Höhe am Fuße des Kibokegels bei 14 Grad Nachttälte beinahe erfroren. Da ich immer nur vom Eis des Kibo spreche, muß ich erklärend hinzufiigen, daß der Mawensi, der östliche und niedrigere der beiden Kilimandscharogipfel, keine ständige Schnee- und Eis bedeckung hat. Beide Gipfel sind durch ein 12 Kilometer breites Hochplateau von einander getrennt, das durchschnittlich 4400 Meter hoch liegt und eine öde pflanzenlost Eben« mit einigen Aschenhügeln, Schuttfeldern und runden Felsblöcken darstellt. Steil thürmen sich über dem Hochplateau die beiden Gipfel auf: der Kibo ein gewaltiger breiter kuppelförmiger Eisdom, der Mawensi eine wildzerriffene dunkle grandiose Felsenpyramide. Vom Hochplateau bergabwärts reichen auf den ungeheuer langen und schwachgeneigtcn Abdachungen des mittleren und unteren Gebirges die niedrigen Stauden, Sträucher und Grasfluren in allmählichem Ucbergang bis zum Urwald hinunter, der in der Region der täglichen stärksten Bewölkung zwischen 1900 und 3000 Meter das ganze Gebirge als ein mächtiger Gürtel um- giebt. Unter ihm dehnen sich auf der Südhälfte die prachtvollen Kulturlandschaften von Dschagga bis zu etwa 900 Meter Berges höhe hinab, und darunter endlich liegt die offene Steppe, das ungeheure Reich des großen Wildes und der wandernden kriegerischen Nomadenstämme. In drei Tagen ist vom Steppenfuß des Gebirges die Gras- und Strauchzone oberhalb des Urwaldes zu erreichen und in weiteren drei Tagen von dort aus der Gipfel des Kibo, voraus gesetzt, daß die Reisenden alpinistisch geschult und für Hochtouren gut ausgerüstet sind. Mitte August dieses Jahres war ich mit Herrn Platz und zwanzig auserlesenen Trägern von der Station Moschi am Süd-Kilimandscharo aus, nach einer interessanten Tour um den oberen Ost-Mawensi, in Useri am Nordost-Kilimandscharo ein getroffen. Diese sonst so stille Grenzlandschaft von Dschagga gegen das Massaigebiet verwandelte sich für drei Tage in ein lärmendes Feldlager. Wir waren vom oberen Mawensi aus dem Urwald herniedergestiegen, am nächsten Vormittag kam von unten aus der Ebene Herr Hauptmann Johannes mit militairischer Begleitung, und am Nachmittag erschien aus dem südlichen Dschaggaland mein alter Freund, der Marangu- Häuptling Mareake mit zahlreichen Kriegern. Unser gemeinsames Ziel war die Maffailandschaft Leitokitok am Nordfuß des Ge birges, wo Johannes und Mareale politische Geschäfte hatten, ich aber den Ausgang zur Besteigung des Kibo nehmen wollte. Von der Nordseite war noch niemals Jemand durch den Urwald zum Kibo aufgestiegen, weil die Herren der Nordseite, die Massai, als böse Sippe gefürchtet wurden, weil ferner durch den Urwald der Nordseite keine von Menschen begangenen Pfade hinaufführen, und weil die Wohnstätten friedlicher Ackerbauer, wo man Nahrungsmittel erhalten kann, auf der Nordseite für eine Hochgebirgskarawane viel ferner liegen, als auf den anderen Gebirgsfrontrn. Eine Besteigung von Norden her versprach also viel Neues für meine Karte und für die sonstige Kenntniß des Gebirges. Unser gemeinsamer Marsch von Useri nach Leitokitok ent wickelte sich zu einem höchst malerischen wechselvollen Zug: Voran Herr Hauptmann Johannes mit Herrn Lieutenant Merker, seinen schwarzen Askaris (Soldaten), einem Troß von Eseln, Ziegen, Schafen u. s. w.; dann der Häuptling Mareale mit nahezu 300 phantastisch ausgesuchten, speerfunkelnden Kriegern und Dienst mannen; schließlich ich mit Herrn Platz und meiner kleinen fried lichen Karawane und einer kleinen Heerde Schlachtvieh, die ich als wandelnden Proviant für unsere Bergtouren mittreiben ließ, denn ich hatte unseren Aufenthalt in den unwirthlichen Höhen der Nord- und Westseite auf mindestens 14 Tage veran schlagt. Diese große Menschen- und Thiercolonne wanderte im „Gänsemarsch", wie immer auf den schmalen Pfaden in Inner afrika, dahin, stundenweit sich über die graubraune Steppe aus dehnend. Bald hinter Useri-Kimangelia hört das Culturland von Dschagga auf, und ohne besiedelte Zwischenzone dehnt sich die offene trockene Baumsteppe vom Gebirgsfuß bis an den unteren Urwaldrand bei etwa 1900 Meter, denn diese Gebirgsseile wird von keinen feuchten Winden bestrichen und vom Nordost-Mawensi rieseln keine Bäche ins Unterland zur Bodenbewässerung. Ueber- mächtig dominirt in dieser Landschaft der zu unserer Linken auf steigende Mawensi mit seinen bis 5350 Meter hohen Felsmauern, Thürmen und Zinnen. Ein System von kolossalen Schluchten hat die ganze Nordostseite des Berges zerrissen; die Hauptschlucht von so riesigen Dimensionen, daß man durch sie bis in den innersten Kern des alten Vulcans hineinsehen und mit dem Glas deutlich den einstigen Kraterschlot erkennen kann. Ich konnte aber bei dieser Umwanderung des Mawensi auch be obachten, daß nicht blos des Wassers erodirende Kraft die große Nordostkluft des Berges zu Stande gebracht hat, sondern daß hier auch eine starke tektonische Verwerfung mit im Werke war, ein Ein- und Abbruch großer Schollen der Erdkruste, zwischen denen die vulkanischen Kräfte des Innern neue Auswege ge funden haben: im Verlauf der großen Nordostkluft zieht eine lange Zone junger Lava- und Aschenkegel vom Fuß des Mawensi in die Steppe hinaus und auf die ferne ebenfalls ganz vulkanische Ongolea-Kette zu, die unseren Horizont im Osten abschließt. Im Norden aber schimmern nebelhaft aus der unermeßlichen Steppenebene die einsamen salzigen Ngiri-Sümpfe: soweit das Auge reicht, das Streifgebiet der Massai von Leitokitok. (Tägl. Rundschau.)
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