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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981123023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898112302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898112302
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-11
- Tag 1898-11-23
-
Monat
1898-11
-
Jahr
1898
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8800 Volkswirtschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Ml« sür dies« D>eU bestimmte» Sendung« sind »n richte» an de» verantwoultche» Redactenr desselben E. G. Laue i» Letyzig. — Sprechzeit: »»r von 10—11 Uhr vorm. und von 4—ü Uhr Nach«. Telegramme. * Hertt«, 83. November. Der Brutto-Ueberschuß der Berg- werkSgejellschast Hibernia im Octobrr 1898 (einschließlich Schlägel und Eisen) betrug 561 056 gegen 513 954 im Sep tember d. I. und 425 785 im October 1897. k. Braunschweig, 23. November. (Privat-Telegramm) Die Maschinenfabrik G. Luther wird durch die „BerlinerDiSconto- Gesellschaft" in eine Actien-Gesellschaft mit 5 Millionen Mark um gewandelt. * Landon, 23. November. „Daily Mail" berichtet aus Peking unter dem 22. d. M.: Das englisch-chinesische Eisenbahn- Syndikat erhielt dieErlaubniß zum Baue einer Bahn von Kanton nach Tsching.su in der Provinz Sz'-Tschwan. Coursvcrluste. Wie die von uns bereits besprochenen Montanpapiere, haben auch die Jndustrie-Aclien unter der in letzter Zeit eingetretenen Geldtheuerung erheblich zu leiden gehabt. Beginnen wir mit -en Brauereien, so endete am 30. September für die meisten ein recht ungünstiges Geschäftsjahr, in welchem Las fehlende Eis viel Müde und Geld gekostet hat, so daß selbst die besten Gesellschaften knapp ihre früheren Dividenden wieder vertheilcn konnten, hervorragende wie Schultheiß von 16 aus 15Proc., Lindener Brauerei von 24 auf 20 Proc. zurückgingen. Das neue Jahr wird schwerlich wieder eine solche Eiscalamität bringen, und die Rohmaterialien sind nicht tdeurer, so daß die Aussichten sich eher verbesserten. Trotz alledem sind von den im Berliner Courszettel notirten 57 Brauereinctien vom I. Oktober bis 19. November nur 8 um zusammen 24,1 Proc. gestiegen, 6 waren nicht notirt, die übrigen 43 haben verloren, und zwar am meisten die Wicküler 17 Proc. (von 273 aus 256), Hiljebein Weißbier 19,75 (von 118,25 aus 98,50) und die schon erwähnte Lindener 25,5 Proc. (von 378 auf 352,50). Kommen wir zu dein nicht minder wichtigen Gebiete der 54 Maschinen, und Eisenbahnbedarss-Anstalten. so haben wir hier in den Berichten nur von reichlicher Beschäftigung zu im Allgemeinen befriedigenden Preisen gelesen, und dennoch stiegen vom 1 Oktober bis 19. November nur 6 Aciien um 26,75 (am meisten, 9,6 Proc., Archimedes und Löwe 7 Proc.), 2 waren nicht notirt. die übrigen 46 verloren. Am meisten: 1. October 19. November Berlust Stettiner Vulkan .... 223,25 210,10 13,15 Berlin-Anhalter Maschinen . 2: 6.50 212,75 13,75 Hartmann 169,50 155 14,50 Egestorsf, Hannover . , . 313,50 298,50 15 Hoffmann, Breslau . . . 274,75 259,50 15 25 Lincke, Breslau 300 50 285 15,50 Düsseldorf, Waggon . . . 292,50 276,75 15,75 17 Hall,sehe Maschinen . . . 440 423 Görlitzer, Lüder» .... 28l,50 264 17.50 Scbwarykvpff 245 227,25 17,75 Sächsische St ckinaschinen . . 230 208,75 21,25 Sudenburg Maschinen . . 159 133,25 25,75 Sangerhanscr Maschinen. . 327,50 300,50 27 Düsseldorfer Draht. . . . 81 52 29 Wenn von 53 notirten Actien nicht weniger als l4, also mehr denn der vierte Theil, Rückgänge über 13 biS zu 29 Proc. ausweisen, so läßt sich dies doch nicht allein durch die Erhöhung des Bankzins- süßes erklären, zumal die letzte vom 19. November auf 6 Proc. noch kaum Irgend einen Cours zu beeinflussen vermochte. Die Rück- gänge sind vielmehr zum guten Theile den früheren Uebertreibungen zuzuschreiben, man glaubte vielfach bei der reichlichen Beschäftigung gewaltige Dividenden erwarten zu dürfen und täuschte sich schließ, tich sehr. Von den sonstigen Jndnstric-Actien geben wir die mit über Proc. Verlust: Oberschlesijche Chamotte I. Oktober 175,25 19. November 162 Bering 13,25 Cröllwitz Papier . . 293,50 279 14,50 Fahrzeug Eisenach . . 200,25 185,50 14,75 Gaggenou .... 131,25 116 15,25 Rheinische Dinoswcrke - 157,70 140,90 16,80 Stettiner Chamotte . 427,50 410 50 17 Metaliwaaren Haller . M 185,10 167,50 17,60 Harburg-Wien Gummi - 367,75 350 17,75 Deutsch« Munition. . 373,50 355 18,50 Osnabrück Kupfer . . - 104 84 20 Petersburg Elektricität - 108 88 20 Schlesische Gas . . . - 169,50 149,50 20,40 Chorlottenburg Wasser 389,90 368,50 21,40 Elberfelder Farben 350 315,75 34,25 Trebertrocknung . . 398,50 345 53,50 Deutsches GaSglühlicht 520 456 64 Diese 18 Actien haben zwar kolossal verloren, doch sind hier die Verwüstungen nicht ganz so massenhaft wie bei der vorhergehenden Maschinen-Kategorie. Die wichtige Frage, ob die Course noch mehr abbröckeln, ver. mögen wir nicht zu entscheiden, halten dies jedoch bei längerer Dauer des heutigen Zinsfußes wohl für möglich. Der allgemeine Coursrückgang ist übrigens eine segensreiche Reinigung von imaginären Preisen. Vermischtes. s Themua, 22. November. Gegenwärtig wird die Eisenbahn „Lottengrün-Theuma" abgesteckt. Sie führt mitten durch die großen Thcumaer Schieferbrüche und wendet sich dann dem Dorfe Theuma selbst zu. Sollen die großen Brüche für Plauen einen besonderen Bortheil bringen, dann ist eS nöthig, die Bahn durch Klrinfriesen und Chrieschwitz zum Anschlüsse an die noch Plauen führende Thalbahn Gera-Weischlitz weiter zu führen. ^-e. Freiberg, 22. November. In der sogenannten „Hammer, müble" in dem Muldenthale bei Freiberg wird von dem derzeitigen Besitzer, Herrn Ludwig Steyer, seit dem Jahre 1886 eine Holzschleiferei und seit 1891 auch eine Pappenfabrik betrieben. Der großen Rührigkeit des Besitzers und der Solidität seiner von ihm erzeugten Artikel ist es zu danken, daß sich dieses Etablissement in kurzer Zeit ein großes Absatzgebiet erworben hat. Herr Steyer besitzt in der Mulde eine vorzügliche, ausreichende Wasserkraft von ca. 150 Pserdekräften. Außer gewöhnlichen grauen und halbweißen Bucvbinder- und Cartonnagenpappen werden Dachpappen, Pappen für Posamenten und Jacquordpappen, ferner im Stoff schwarzgrfärbte und gestrichene, auch im Stoff geleimte Holzpappen gefertigt. In neuerer Zeit ist eS Herrn Steyer gelungen, eine wasserdichte Pappe in den Handel zn bringen, die zu verschiedenen Zwecken (Butterversandt, Mützen schilder rc.) Verwendung findet. In dem „Geacker dourcks" (Kunst- leder) hat die Fabrik in jüngster Zeit einen eigenartigen, sehr gang, baren Artikel auf den Markt gebracht, welcher namentlich in Schuh, waarenfabriken verarbeitet wird. Die Fabrik liefert das Kunstleder in allen gewünschten Stärken. — Der sich seit längerer Zeit fühlbar machende Preisdruck auf die grauen, halbweißen sowie Holzpappen ist die Veranlassung zur Erzeugung eines bisher in Sachsen wohl kaum vertretenen Artikels geworden. Es ist Herrn Steyer ge- lungen, Asdestpappen herzustellen, die zu Tichtungszwecken und in neuerer Zeit auch in der Elektrotechnik Verwendung finden. — Zn diesen Pappen wird hauptsächlich kanadischer Asbest ver arbeitet. Ter Rohasbest wird in ungereinigtem Zustande bezogen, von der Fabrik in eigens von Herru Steyer construirten Maschinen gereinigt und unter Zusatz von Leim zu Pappen verarbeitet. Dir Pappen kommen in 1 qm großen Tafeln in den Handel und wiegen bei 1 mm Stärke 1 leg;. Die Fabrik liefert auch Asbestringr in verschiedenen Größen und Stärken und beabsichtigt, noch Asbest schnuren herzustellen, die bei größeren Dichtungen Verwendung finden. Noch seien die Asbesttenitpappen erwähnt, die für größeren Druck berechnet sind. Da» Absatzgebiet dieser Specialartikel nimmt immer größeren Umfang an und erstreckt sich schon auf überseeische Länder (Südamerika). —o— Pirna, 22. November. Die Pirnaer Landsparcasfr, deren Entwickelung eine sehr erfreuliche ist, kann jetzt auf ein fünfzigjährige- Bestehen zurückblicken. Begründet wurde die. jelbe durch den Landwirthschastlichen Verein zu Pirna als Sparkasse für die Bezirke de» JuslizanitS Pirna; ihr jetziger Director ist Bürgermeister Schneider zu Dohna. In Bezug aus den Stand der Sparkasse zeigen die vorliegenden Zusammenstellungen, daß da» Einleger-Gnthaben zur Zeit 12 Millionen Mark beträgt und der Reservefonds auf I Million herangewachsen ist, während die Zahl der Einleger aus 64 000 beziffert werden kann. Ihren Sitz hat die Sparkasse in Pirna. * Dre»ven, 23. November. Kohlenbesördrrong auf den königlich sächsischen Staatsbahnen in Tonnen zu 1000 lc« wttzm»d d« »och« vorn IS. November bis IS. November: Sächsisch, Steinkohlen aus dem Zwickauer Bezirke 33 220 t, au» dem Lugau- Oelsnitzer Bezirke 22 545 t und aus dem Dresdner Bezirke 7374 t, zusammen 63139 t sächsische Steinkohlen gegen 67 612 t in der entsprechenden Woche de« Vorjahres, schlesische Steinkohlen 9315 t und Steinkohlen anderen Ursprunges 3716 t, Steinkohlen demnach im Ganzen 76 170t, böhmische Braunkohlen 105 581 t, allenburgitche Braunkohlen 2b 189 t und Braunkohle» anderen Ursprünge» 10012 t, Braunkohlen dcninach im Ganze» 140 782 t. An Kohlen überdanpt wurden hiernach 216952 t oder jeden Tag im Durchschnitt 30 993 t besördert, während sich die Gesamnitbesörderung an Kohlen in der entsprechenden Woche de» Vorjahres auf 213 518 t, jeden Tag durchschnittlich auf 30 503 t gestellt hat. * Dresden, 23. November. In der Woche vom 13. November bis 19. November wurden aus den sächsischen Etaatsbahnen 105 581t böhmische Braunkohlen besördert gegen 97 656 t in der ent- sprechenden Woche des Vorjahres (-s- 7 925 t), seit 2. Januar 1898 3 984 537 t (-s- 299 872 t). --- Altenburg, 22. November. Die Teilbeträge der Zölle und Verbrauchssteuern beliefen sich im Herzogthume Alten burg während des Etatjahres 1897/98 aus 3 617 414 .Zl gegenüber 3 743 470 im Vorjahre. Der Rückgang um 126 056 .ZZ ist durch die 130 000 ausmachende Verminderung der Zuckersteuer erklärlich und konnte auch durch die Vermehrung der Tabaksteuer um reichlich 8000 der Maischbottich, und Aranntweinmaterial- steuer um 6000 der Verbrauchsabgabe für Branntwein nm 5500 .ZS und der Salzsteuer uni 2200 nicht ausgeglichen werden, zumal auch die EingangSzülle und die Brausteuer sich abwärts be- wegten nnd gegen das Vorjahr einen Unterschied von >5000 .Zl bezw. 3500 ./Z aufiviesen. Immerhin macht die Berbrauchsabgabe sür Zucker noch über 2'/, Millionen Mark aus. Daun folgen die Eingangszölle mit 826 754 .Zt die Brausteuer und Uebergangs- abgabe von Bier 203 875 ^ZL, die Tabaksteuer mit 35 813 .Zk, die Maischbottich- nnd Branntwcinuiatcrialsteuer init 24 206 .6, die Verbrauchsabgabe sür Branntwein mit 17 703 -Z- und die Salz, steuer mit 8006 ./t * Berlin, 22. November. Die Production der Schlesischen Walzwerke sür das erste Quartal 1899 wurde, wie das ,,B. T." erfährt, bereits ausveikaust; auch sür das zweite Quartal sei reich, liche Nachfrage vorhanden und dürsten die Lieserungen zu 5 höheren Preisen abgeschlossen werden. Ter letztere Preis soll ein Ausgleich sein für die höheren Rohmaterialpreise und Löhne. Auch der Absatz nach dem Auslände sei in Folge Nachlassens der eng- lijchcu Concurrenz günstiger. Nach Schweden und Norwegen sei letzihi» deutsches Waizeisen abgeliefcrt worden. * Berlin, 22. November. Die hiesige Banlsirma Hardy L Co. wird in eine Geicllschast m. d. H. umgewauüelt. Das Capital beträgt 15 Millionen Mark. Herr Selmar Solmitz tritt ans der Firma aus, Herr Cahn in Bonn in dieselbe ein. ZI Berlin, 22. November. Eine der ersten gesetzgeberische» Vorlagen, welche Len Reichstag in seiner nächsten Tagung bejchäf- tigcn werden, dürste LaS Bankgesetz sein, welches sich u. A. ans dem 8 41 des Gesetzes vom 14. März 1875 nöthig macht. Die Generalesnferenz ver Eisenbahnen Deutschlands dürfte sich in ihrer nächsten Sitzung voraussichtlich auch mit einem Anträge auf Gleichstellung der Räucher fische mit den frischen Fischen in der Eisenbahnsracht zn beschäftigen haben. *— General-Verordnung der königlichen Zoll- und Steuer-Directiou. Zollbehand lung von Taschentüchern aus leinenen, mit Baumwollenfäden gemischten Geweben. Num mer 63296a. Die Bestimmung in der Anmerkung 1 zu „Taschentüchern", S. 447 d. a. W. z. Zollt., wonach leinene Taschentücher mit baumwollenen Fäden in den Kauten oder Bor düren ohne Rücksicht auf diese Fäden nach ihrer sonstige» Beschaffen heit zu behandeln sind, ist vielfach dahin ausgelegt worden, baß der artige Taschentücher nur dann als baumwollene Maaren zu behan deln seien, wenn die Kanten oder Bordüren in ihrer ganzen Aus dehnung in der Kette oder im Schüsse lediglich aus Baumwolle be stünden u. s. w. Künftig sind Taschentücher aus leinenen, mit Baumwollensäden gemischten Geweben nur dann nicht als Baum- wollenwaaren zu behandeln, wenn die baumwollenen Fäden in den Kanten oder Bordüren sich finden nnd von ganz untergeordneter Bedeutung sind. Es sind danach nur vereinzelte baumwollene Fäden außer Betracht zu lasten; dagegen hat die Verzollung nach Nr. 2ck des Tarifs einzutreten, sobald die baumwollenen Fäden in die lei nenen Taschentücher zwar einzeln oder in unterbrochenen Streifen eingewebt, jedoch in so großer Zahl vorhanden find, daß sie «ine deutlich hervortretende Verzierung bilden. *— Ueber den Beitritt Deutschlands zur inter nationalen Gewerdeschntz- Union sind von der Reichsccgierung mit den übrigen Mächten schon seit längerer Zeit Verhandlungen gepflogen worden. Die Aussichten sür den Beitritt sind im Allgemeinen günstig, Loch muffen wir bezüglich des in Frank reich noch mit Schärfe geübten Ausübungszwanges der Patente und der Frage der Priorität bei Patentanmeldungen vom Ausland, be sonders von Frankreich, Concessionen verlangen, von deren Ge währung schließlich die Entscheidung adhängen wird. Diese Fragen sind auf dem Londoner Kongreß der „Internationalen Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz" eingehend berathen worben, wobei die Vertreter verschiedener Länder Gelegenheit halten, ihre Ansichten zu äußern. In der Versammlung des Deutschen Vereins für den Schutz des gewerblichen Eigenthums wird Herr I. von Schütz, Direktor des Friedrich Krupp'schen Grusonwcrkes, der einer der Ver treter Deutschlands auf dem Kongreß war, über diese Arbeiten Be richt erstatten. Ter Zutritt zur Versammlung, die am Donners tag, den 24. d. M., Abends 8 Uhr, im Saale des kaiserlichen Patent amts, Luisenstraße 34, stattfinden wird, ist frei. 6. Q. Amtliche Untersuchungen von Nahrungs mitteln. Im Monat October sind in Berlin 254 Proben von Nahrungs- und Gcnußmitteln und 27 von Gebrauchsgegenständen chemisch untersucht worden. Von jenen wurden 49, von diesen 5 beanstandet. Unter Anderen wurden 28 Milch-, 10 Butter- und 2 Margarineproben beanstandet. Die Milchcontrole erstreckt« sich auf 1114 Geschäfte mit 80 Beanstandungen, die Buttercontrole aus 349 Geschäste mit 9 Beanstandungen. 8 Nach den statistischen Ermittelungen des „Vereins deutscher Eisen- und Stahlindnstrieller" belief sich die Roheisen Production des deutschen Reichs (einschließlich Luxemburgs) im Monat October 1898 auf 65l 122t; darunter Puddelroheijen und Spiegel- eisen 129 130 t, Bcssemerroheisen 48 553 t, Tbomasroheisen 362 403 t, Gießereirvbeiien III 036 t. Die Production im Sep tember 1898 betrug 614 497 t, im October 1897 611 779 t. Vom 1. Januar bis 31. Oktober 1898 wurden prodncirt 6101717 t gegen 5 674 487 t im gleichen Zeitraum des VorjahrcS. '—Tabakbau in Deutschland. Der Tabakbau in Deutschland hat nach einer die Jahre 1893 bis 1896 umfassenden Periode des Aufsteigens in den letzten zwei Jahren wieder einen Rückgang aufzuweisen. Während im Jahre 1896 die Anbaufläche 22 076 sta umfaßte, ein Flächenraum, der seit Bestehen der gegen wärtigen Besteuerung nur in den Ausnahmejahren 1880 biS 1882 überschritten wurde, waren 1897 nur 21 569 lia und 1898 nur noch 17 658 ks mit Tabak bepflanzt. Auch die Zahl der Tabakpflanzen ist zurückgegangen, sie betrug im lausenden Jahre nur 139 271 gegen 158 011 im Jahre 1896. Es kommen somit im Durchschnitt auf einen Pflanzer 12,67 n gegen 13,97 a im Jahre 1896. Diese Durch schnittszahlen sind indessen in den einzelnen am Tabakbau betheilig- ten Theilen des Reichs durchaus verschieden. So stellt sich der durch schnittliche Antbeil eines Pslanzers an der Tabaisläche in Mecklen burg auf 67,3, in Brandenburg auf 45, in Hestrn auf 29,2, in Pom mern auf 25,7, in Bayern auf 24,8, in Baden auf 18,4, in West preußen auf 15,9, in Thüringen, Braunschweig und Anhalt aus 14,8, in der Provinz Sachsen auf 14,2, im Elsaß auf 11,9, im Rheinland auf 10,5, in Hannover aus 8,9, in Württemberg auf 8,1, in Hesten-Naffau aus 6,2 a, in Posen und Schlesien hingegen nur auf 2,2 und in Ostpreußen sogar nur auf 0,3 a. In den letzten drei Provinzen, besonders aber in Ostpreußen, wo nicht weniger al» 39 818 Pflanzer gezählt wurden, kommen auf den einzelnen Pflanzer nur winzige Erträge, und e» geh» schon daran» hervor, daß hier der Tabak weniger als HandelSgewäch», al» vielmehr „für die eigene Pfeife» angebaut wird. Dasselbe ist theilweisr auch in eini gen anderen Tabakgegenden, so z. B. in der Uckermark, im Elsaß, der Fall, doch tritt, da die Pfeife allmählich durch die Cigarre ver drängt wird, der Anbau sür den eigenen Bedarf von Jahr zu Jahr mehr zurück. Am verbreitetsten ist der Tabakbau in Baden, wo in diesem Jahre 7439 kw mit Tabak bepflanzt waren (ge-«n 9025 in 1897 und 8601 in 1898» und 40 411 Tabokpslanzer (1897: 45 585 und 1896 : 43 680) gezählt wurden. Nach Baden folgt — wenn man von Preußen, dessen 5286 ka Tabakland sich auf fast sämmtliche Pro vinzen vertheilen, abfieht — Bayern mit 2542 ka (1897: 3426 und 1896: 3418), welche zum weitaus größten Theil auf Rheinbahern entfallen. Die Zahl der Tabakbauer >n Bayern betrug im lausenden Jahre 10 242 gegen 13 053 in 1897 und 12 733 in 1896. Seinen größten Umfang hatte während de» letzten Jahrzehnt» der Tabakbau in Bayer» tm Jahr» 18S0 mit SS70 tue Anbaufläche und einem Er ¬ trag von 7 817 000 leg Blättern erreicht. Seit 1890 ist der Anbau in Bayern um mehr als 36 Proc. zurückgegangen. (M. A. Z.) *— Dividendensctiätzunaen. Der „Berl. Börj.-Ztg." ent- nehmen wir unter Vorbehalt folgende Dividendenfcdätzungen der- jenigen Gesellschaften, welche das Geschäftsjahr mit Ende December schließ'N: Berliner Bank voraussichtlich 6'/, Proc. wie im Vorjahr; Real-Lredit-Bank wahrscheinlich 0 Proc.; Allgemeine Häuserbau- Geiellschast 4V«—5 Proc. (i. Vorj. 5); bei O. Titel'» Kuiisttöpierei wird der Gewinn zur Tilgung der Nnterbilanz nicht auöreichen; Nähmaschinen« und Fahrräder-Fabrik Bernhard Stoewer mindestens 10 Pioc. wie im Vorjahre; Union, BaugejeUjchost 9—10 Proc. sür bas auf 3 000000 .Zi erhöhte Acliencapitol (10-. — Der „Berl. Börs.-Cour." giebt folgende Schätzungen an: Norddeutsche Grund- Kreditbank in Weimar 4'/, Proc. (4',^; Oberrheinische Bank in Mannheim 6 Pror., wie im Vorj; Breslauer Straßen-Eisenbahn. Geiellschast co. 12 Proc. (12); Heidelberger Straßen, und Berg- bahn-Gesellschast ca. 7 Proc. (6'/,). — Die „Magdeb. Ztg." veröffent licht folgende Schätzungen: PelerS L Co. in Krefeld wieder 7'/, Proc.; Westdeutsche Bank Jonas Cahn in Bonn wieder 8 Proc.; Hildes- Heimer Bank wieder 7 Proc.; Hannoversche Bodencreditbank wieder 5 Proc.; Mülheimer Bank auf das erhöhte Capital nicht unter vor jährige 6 Proc.; Bergban-Geiellschast Königsborn mindestens wieder 8 Proc ; Norddeutsche Jutelpinnerei 7—8 Proc. i6); Leipziger Gummiwaarensabrik wieder9 Pioc.; Maschinenpapicrfabrik Ajchasfen- bürg wieder 12 Proc.; Bedburger Wollindustrie mindestens wieder 8 Proc.; Elbcrsclder Farbenfabriken Bayer wieder 18 Proc. Chemische Werke vorm. I)r. Heinrich Byk, Berlin. Unter den Inseraten ans S. 8798 wird den Actionairen das Be- zugSrccht aus je nominell 3000 -Zk alte Actien eine neue Actie L 1000 .Zt angeboten. Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Verlustes bis einschließlich 3. December in Berlin bei der National- bank für Deutschland auszui-beii. *— Berliner U n i o n s b r a u e r e i. In der General- Versammlung, in welcher 543 600 Aktienkapital mit 906 Stimmen vertreten waren, wurde die Bilanz nebst Gewinn- und Verlustkonto genehmigt, di« sofort zahlbare Dividende auf 5'/- Proc. festgesetzt und nach Erstattung des Revisionsberichts dem Aufsichtsrath und der Direktion einstimmig Entlastung ertheilt. Die beantragte Ab änderung der Statuten gemäß dem neuen Handelsgesetzbuch u. s. w. wurde Per Akklamation genehmigt. " Köln, 21. November Von dem für Unternehmungen in Schantung begründeten Köln . Hamburger Syndikate soll nach einem hiesigen Blatte eine Reihe von Gruben in der genannten Provinz erworben worden sein, deren Aussichten als vielversprechende bezeichnet werden. Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirthschastlichen Interessen in Rheinland und Westfalen. In Düsseldorf wird am 28. d. M. eine Sitzung des Ausschusses tagen, die eine sehr reichhaltige Tagesordnung auf weist. Es werden u. A. zur Verhandlung gelangen: der Besuch unserer Fachschulen durch Ausländer, internationale einheitliche Garnnnmerirung, Eisenbahntaris- und Fahrplansragen. Tie Frage des Besuchs unserer Fachschulen durch Ausländer wird vorher in einem Sonderausschuß des Vereins zur Berathung gestellt werden. * (slbcrfclv, 22 November. Die Stadtverordneten beschlossen die Ausnahme einer 3'/„proc., mit 1 Proc. zu tilgenden Anleihe in Höhe von 25 Millionen Mark für Bauten und Grunderwerb. " HitSHe, 22. November. D'e General - Versammlung deS HaSper Eisen- und Stahlwerks setzte für 1897/98 10 Proc. Dividende fest (wie im Vorjahr). In den rrsten 3'/„ Monaten des neuen Geschäftsjahres leien 297 569 .Zl Neberschuß gegen 134 377 ./L im entsprechenden Vorjahrsabjchnitt erzielt worden. Gesellschaft für Eisenindustrie und Brückenbau vorm. I. C. tzartort in Duisburg. Die Actionaire werden auf den 15. December zu einer außerordentlichen General-Versammlung eingeladen, in welcher über Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe von I 500 000 neuer Stammaktien Beschluß gefaßt werden soll. Briket-Ver kaufsvcrein zu Dortmund. Von Leu Fabriken wurden ob 1. Januar bis zum 31. Lctober d. I. ins. gesanimt 876 081 t Brikets bei einer Velheiligung von 889 255 t gegen 776 859 t bei einer Belheiligung von 791500 t im gleichen Zeitraum 1897 bcrgestellt und zur Versendung gebracht. Auf den Zechen Vereinigte Miesche nnd Lothringen waren die Fabriken gänzlich außer Thätigkeit. Ter diesjährige Oclobcr Versandt war um 16 739 t oder 20,35 Proc. höher als der Versandt im October 1897. Vom 1. Januar bis zum 3l. October d. Jrs. wurden zusammen 99 225 t oder 12,77 Proc. mehr hergestcllt nnd abgenommen als in den ersten 10 Monaten 1897. Tie Belheiligung stieg dagegen um ungefähr den gleichen Satz, d. h. um 12,35 Proc. gegen 1897. Die Erzeugung an BrikelS blieb in drn ersten 10 Monaten d. I. nm nur 13171 t oder 1,48 Proceut gegen >4 641 t oder 1,85 Proc. im gleichen Zeitraum 1897 hinter der Betheilignngsziffer zurück. Westfälisches Coaks-Syndicat. Im Oclobcr d. I. sind von den Milgliedern an CoakS 56 274 t oder 10,80 vom Hundcct mehr versand! worden als im Oclober 1897 und desgleichen 27 742 t oder 5,05 vom Hundert mehr als im September d. I. Jnsgrsanilut wurden vom 1. Januar bis zum 31. October d. I. 5 264 471 t Coaks hergestellt und abgesetzt, so das; sich das dies- jährige Mehr gegen den gleichen Zeitraum !897, in dem 4 956 474 t zur Herstellung und Versendung gelangten, aus 307 997 t gleich 6,22 Proc. beziffert. Tie Harpener Bergban-Actien-Gesellschaft er zeugte im October d. I. an Coaks allein 72 218 t und desgleichen die Zeche Centrum 2l 303 t. Es entfallcn demnach aus die ge nannten beiden Gesellschaften zusammen 93 521 t, d. h. nahezu rin Sechstel der gejammten Coakshcrslellung der zum Coaks-Syndicat gehörigen Zechen und Kokereien. *— Hannoversche Straßenbahn. Tie Actionaire wurden kürzlich durch die Nachricht überrascht, daß die Verwaltung eine Erhöhung des Betriebskapitals um 10 Millionen Mark fordere. Um sich an Ort und Stelle über die Placirung der bisherigen Mittel zu unterrichten, sowie um sich in dem Widerstreite der Meinungen — einig« Hannoversche Bankiers agitiren gegen die Bewilligung — eine begründete Ansicht zu bilden, hat ein Dresdner Actionair mit Erlaerbniß der Direktion die Anlagen besichtigt und sich über die innere Organisation insormirt. Derselbe schreibt: Sofort fällt bei der Besichtigung in die Augen, daß die aus den Unternehmungen der Contlnental-Pferde-Eisenbahn-Gesellschast bezw. Tramways Company entstanden« Straßenbahn Hannover auch nicht annähernd mehr das ist, was sie bei Gründung der Gesellschaft im Juni 1892 war. Die Führung der alten Linien in Hannover und Linden ist den jetzigen Bedürfnisten bester angepaßt, vor Allem hat das Bahn netz eine ungeheure Ausdehnung nach außen erhalten; 1892 betrug die Gleislänge 60,919 lem bei 68,780 lem Betriebslänge, augenblick lich beträgt die Betriebslänge 128,266 lern, welche nach Fertigstellung der Hildesheimer und Pattenser Linie noch bedeutend größer wird; aus der ehemaligen Straßenbahn ist eine vollkommene Kleinbahn ge worden, was bei Beurtheilung der Gesellschaft berücksichtigt werden muß. Die für die Prosperität schlechteste Periode ist jetzt hinter der Zeit, als dir Schwierigkeiten der Kanalisation Hannovers, die jahre lang ungeheure Stärlingen verursachte, überwunden sind, die Um formung des Betriebes ist durchgeführt; derselbe ist durchweg elek trisch, und zwar Kombination von Oberleitung und Accumulatoren. Die in eigenen Centralen erzeugte Kraft ermöglicht gegenüber den Dresdner Gesellschaften eine Ersparniß von 3 H pro Wagenkilometer. Die Anlage der Centralen ist derartig, daß die Stromleitungen sich ziemlich gleichmäßig nach allen Seiten hin verbreiten, so daß große Stromverluste durch überlange Leitungen vermieden werden. Die Dampfmaschinen bieten zusammen 5000 Pferdekräfte Normal- und 6500 Pferdekräfte Maximalleistnng; da zum Straßenbahnbetriebe einschließlich Reserve fetzt ca. 5000 Pferdekräfte gebraucht werden, sind 1500 Pferdekräfte zur Abgabe von Strom zu öffentlicher und privater Beleuchtung nnd zur Krastabgabe verfügbar und werden in kürzester Zeit voll auSgenutzt werden. Aus der Stromabgab« er wächst ein ganz wesentlicher Nutzen. Der Grundbesitz umfaßt 422 762 qm, von denen 45 000 qm bebaut sind, aus den voraus sichtlich disponibel werdenden 200 000 qm ist ein sehr schöner Nutzen zu erwarten, da die Anschaffung zu sehr billigen Pretsen erfolgt ist. Dem Frachtverkehr wird besondere Sorgfalt gewidmet, in Bau sind 30 Locomotivwagen mit je 300—400 Centner Tragkraft und außer dem 130 Güterwagen. Die gesammte Betriebiorganisation ist sehr zweckmäßig, die einzelnen BetriebSabtheilungen greifen praktisch Ineinander und werden gut geleitet. Die Gründe und Umstände, welche unseren Gewährsmann für Pewilliguna der Mittel zum Zweck der Vergrößerung des BahnnetzeS bestimm« haben, lasten sich an dieser Stelle nicht erschöpfend wiedergeben, wir führen nur an, daß dir betreffenden Linien Ortschaften mit zahlreicher und dabei nicht un bemittelter BevSlkerunq und bedeutende industrielle Etablissement» nnd auch eine große Anzahl von Kleinbetrieben berühren, so daß sich daraus auch «ine sehr fruchtbare Thätigkeit für den Frachten verkehr ermöglichen läßt und daß schließlich die große An »hl der an- und umliegenden Ortschaften (circa 60 mit etwa 100 000 Ein wohnern) elektrische Kraft in bedeutenden Mengen beziehen werden, so kann man diese Erweiterungen nur Kni tz e i tz e n. Zieht man ferner in Betracht, daß die localen Verhält nisse der Erweiterung insofern günstig sind, als nirgends mit Terrainschwierigteiten zu kämpfen ist, so daß die Anlagekosten nicht ungewöhnlich hoch werden, daß in Folge des dünnen Staatsbahn- netzes den Betriebscinrichtungen keine nennenswerthen Erschwernisse bereitet werden und hinsichtlich der Tariffragen keine Loncurrenz- bestrebuugen hintangchalten werden muffen, sowie schließlich, baß der Gesellschaft in den langjährigen Concejsionen (zum Theil aus 50 Jahrcl bedeutende Vortheile zu Gebote stehen, so müßte man es nur bedauern, wenn Gegenströmungen eine solche Bedeutung er halten würden, daß die beabsichtigten Erweiterungen unterbleiben müßten, womit aber gleichzeitig die volle Ausbeutung des Be stehenden unmöglich gemacht würde. Schließlich sei noch darauf hin gewiesen, daß eine Aenderung deS Namens der Firma durchaus am Platze wäre, da viele sich bei der Bezeichnung „Straßenbahn" einen zu kleinen Begriff vom ganzen Unternehmen machen. Dasselbe ist eine Straßen- und Kleinbahn, sowie eine Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, und dies müßte auch schon in der Firmenbezeich nung zum Ausdrucke kommen. (Drrsd. Anz.) *— Zucker-Raffinerie Braunschweig. Dem Ge schäftsbericht für 1897/98 ist Folgendes zu entnehmen: Obgleich während des letztverflosscnen Geschäftsjahres die jeweilige Span nung zwischen Rohzucker uns Raffinaden keineswegs eine befriedi gende war, so hat doch der Umstand, daß die Preise, wenn auch mit einigen Unterbrechungen, im Allgemeinen sich in steigender Richtung bewegten, ermöglicht, die Produkte mit Nutzen zu verwerthen. Die Nohzuckcrverarbeitung stellte sich auf 17 593 672 lex gegen 15 316 307 Kilogramm in 1896/97. Erzielt wurde hierbei ein Bruttogewinn von >89 760 Nach Abzug der Abschreibungen in Höhe von 56 781 Mark verbleiben 132 978 c«/ Davon erhält der Reservefonds 13 297 Mark, an Tantiömen für Aufsichtsrath und Direktion sind 17 287 Mark erforderlich gleich 30 585 so daß zuzüglich deS Gewinn- vortrages auS dem Vorjahre mit 7991 der General-Versammlung 110 384 zur Verfügung stehen. Es wird vorgeschlagen, davon 6000 einem außerordentlichen Reservefonds zu überweisen, 101 400 als 6'/-Proc. Dividende zur Vertheilung zu bringen und 2984 <,«( auf neue Rechnung vorzutragen. Von der Prioritätsanleihe wurden bei der diesmaligen Ausloosung 17 400 gezogen. *— Behrens' Mechanische Weberei, Actien-Gesell- schaft, Einbeck. Die mit 500 000 Aktienkapital arbeitende Gesellschaft erzielte in 1897/98 36 341 Reingewinn (im Vorjahre 36 697 ./(). L. Q. Ueber Len Verkehr im Kaiser-Wilhelm- Kanal im Rechnungsjahre 1897 (vom 1. April 1897 bis zum 31. März 1898) werden amtliche Mittheilungen veröffentlicht. Da nach haben im Berichtsjahre 9396 Dampfer und 13 712 andere Fahrzeuge, zusammen 23108 abgabepflichtige Schiffe mit einem Gcsammtranmgehalt von 1 927 946 bezw. 541 849, zusammen 2 469 795 Register-Tonnen netto, den Canal benutzt. Gegen Las Vorjahr ergiebt sich ein Zugang von 3148 Schiffen bezw. von 621337 Register-Tonnen netto, d. i. 33,61 Proc. Les Raumgehalts. Die Einnahme an Kanalgebühren betrug 1 264 266 289 161 oder 29,65 Proc. mehr als im Vorjahre. Am Verkehr war die deutsche Flagge bei Weitem ain stärksten betheiligt, nämlich mit 87,88 Proc. der Schisse und 69,30 Proc. deS Raumgehalts: die britische Flagge mit 8,08, die dänische mit 7,38, die schwedische mit 6,06, die nor wegische mit 2,87, die russische mit 2,54, die niederländische mit 2,30, die belgische mit 0,59, die französische mit 0,17 Proc. des Raum gehalts. Auf sonstige Flaggen entfielen 0,71 Proc. -ei?' Der Jahresbericht dertzandelskammerzuJrank- furt a. O. für 1897 schreibt Folgendes Lider de» Verlauf der dortigen Messen während des Berichtsjahres: Die Anfuhr für den Ledcrmarkt zur Frühjahrsmesse war gering, so daß die Käufer, die wohl vorhanden waren, ihren Bedarf hauptsächlich in Kipfen und Fahlleder nicht zu decken vermochten. In rohen Fellen war ebenfalls mit Ausnahme von Rauchwaaren wenig Maare am Platze. Als Hauptgrund sür den flauen Geschäftsgang kann die Sperre für Rohmaterial ans Ostindien angesehen werden, welcher Umstand auch eine Steigerung aller Ledersorten zur Folge hatte. Das Geschäft in Tuchen war ganz minimal. Wenn auch Kleinkäuser aus der Provinz ziemlich zahlreich vertreten waren, so beschränkten diese ihre Einkäuje nur aus kleine Quantitäten, während Grossisten ebenfalls verschwindend kleine Posten dem Markte entnahmen. In Folge besten sahen sich die Verkäufer, die zum Theil ziemlich bedeutende Posten herangesiihrt hatten, gcnöthigt, den größten Theil ihrer Maaren unverkauft zuriickgehen zu lassen. Tas Gesagte gilt auch im Allgemeinen für die Sommer- und Herbstmesse, in denen sich die Umsätze in Leder, Fellen und Tuchen gegenüber den angefahrenen Maaren in derhältnißmäßig geringen Mengen bewegten. " Breslau, 22. November. Die General-Versammlung der Oberschi «fischen Ceinenlsabrik genehmigte die Erhöhung deS AciiencapitalS n:n 250 000 .ZL und eine gleichzeitig vorliegende Offerte, wonach «in Consortinin die neuen Actien -um Course von 150 Proc. mit der Verpflichtung übernimmt, sie den alten Actionairen zu 1,54 Proc. anznbieten. Z Einstimmig bat die Ge:"rek-Persgminlung der Landwirthschast- liehen Vereine der Provinz Posen die Existenz einer Fleiichnoth in Abrede gestellt (nachdem ihnen der agrarische Agitator Major a. D. Endel! ouSeinanLergesctzk, daß nur eine Flei sch ernoth in Folge der Abhängigkeit von den Fleischer und Landwirtbe durch übergroße Gewinne schädigenden Viehhändlern und Großschlächtern existirc) nnd „im Interesse aller Fleijchverbrancher" die Einrichtung einer Centralstelle für den gejammten Viehhandel neben der Beibehaltung aller Sperrmaßregeln und den Schutz des Fleischergewerbes nnd der Landwirthschast gegen die Einfuhr auswärtiger mindcrwerthiger Flrischwaaren gefordert. Dabei wurde behauptet, kein Landwirth denke daran, Len soliden Zwischenhandel zu beseitigen! G Ans Bayern, 21. November. Die Einfuhr von rufr ische m Petroleum nach Deutschland hat in der letzten Zeit etwas zugenommen; denn während in den ersten drei Biertel- ahren 1897 nur 67 446 D.-Ctr. Rohpetcoleum und 186 946 D.- Ctr. rassinirtes Petroleum eingeführt worden waren, stiegen diese Mengen in derselben Zeit dieses Jahres auf 67 803 bezw. 239 303 D.-Ctr., inSgesammt also um 52 714 D.-Ctr. oder 20,7 Proc. Man plant deshalb, in Regensburg einen neuen Hafen zn bauen, der für die Zufuhr von russischem Petroleum auf dem Donau Wege von höchster Bedeutung werden könnte. — J«n Jahre 1897 find in Bayern 2673 Rinder mitTuber- kulin geimpft worden, um zu erkennen, ob sie mit Tuber- culose behaftet waren. Von diesen Impfungen find 85 Proc. von Erfolg gewesen, insofern die daran geknüpfte Diagnose in 85 von 100 Fällen beim Schlachten der Thiere als richtig bestätigt wurde. Sonach bleibt die Tuberkulinimpfung für die Viehzucht sehr wichtig. *— Mayser's Hutmanu säet ur, Actien-Gesellschast, U l m. Auf der Tagesordnung der zum 17. December einberufenen ordentlichen General-Versammlung steht u. A. auch ein Antrag auf Reduction deS GrundcapitalS von 800000 auf 750 000 l«! durch Vernichtung von 50 Stück Actien, welche der Gesellschaft unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden sind. X Bon der böhmische» Grenze, 22. November. Die Web. waare nindu st rie in dem nordwestlichen Tbeile Böhmens, nament lich in der Stadt Asch, geht jetzt recht befriedigend. Auch die Strumpfwirkerei, die längere Zeit hindurch einen sehr flauen Geschäftsgang aufwies, hat sich jetzt dort derart gebessert, Laß es nicht an Arbeit mangelt. Am besten geht die Spitzenweberei; denn die Spitzenfabrik in Asch muß die Nachtarbeit zu Hilfe nehmen, um die großen Aufträge zu erledigen und lwt deshalb ihre Arbeiter- chast in zwei Gruppen gctheilt, von denen die eine jede Woche ab wechselnd Nachtschicht hat. — Freilich ist dafür die Spitzen- klöppelet im böhmischen Erzgebirge immer mehr gesunken. Ob wohl sich die ermordete Kaiserin Elisabeth von Oesterreich sehr sür diesen BeschästigungSzweig der weiblichen Bevölkerung interessirte und persönlich meist geklöppelte Spitzen trug, gelang eS doch nicht, ihn lohnender zn gestalten. Die Maschinenjpitze hat die geklöppelte Spitze fast völlig verdrängt. *— Das französisch-italienische Handelsabkommen, da» am 21. November in Paris abgeschlossen worden ist, beendet eine» langjährigen Zustand des Zollkriege», der für beide Länder große wirthfchasiliche Nachtheile zur Folge gehabt hat. Deutscher Handel und deutsches Gewerbe haben mit großem Eifer und gutem Erfolg diesen Zollkrieg anögenntzt, um ihre geschäftlichen Beziehungen nach Italien hin wesentlich zu verbessern und zu vertiefen. Sie haben von vorn- herein nicht damit gerechnet, daß dieser Zollkrieg ewig dauern werde, man kann sogar sagen, daß die nnverhältnißmäßig lange Dauer desselben von vornherein nicht zu erwarten war. Jetzt, wo der Zollkrieg beendet ist, kommen auch dem deutschen Gewerbe- leihe diejenigen Zollermäßigungen zn statten, welche Italien Frank reich zugebilligt hat, und diese Ermäßigungen, wenn sie auch in ihrem gnnzen llnrsange noch nicht zn übersehen sind, dürsten sür deutsche Weine, Arzneimittel, Gewebe aller Art, Confectionen, Strumpswaaren, Knrzwaaren und Modeartikel von nicht zu unter- chotzendem Werth« sein. ES ist freilich anzunehmen, daß jetzt die fraiijösijchen Handeltreibenden durch gesteigerten Wettbewerb Aller
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