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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981122010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898112201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898112201
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-11
- Tag 1898-11-22
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Monat
1898-11
-
Jahr
1898
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klären, daß in Zukunft alle Lehrer nack SOjähriger Dienstzeit des HöchstzebailS von 1800 theilhaflig werden sollen, während biSbcr nur die Lebrer, welcke eie sogenannte erste Stelle inne batten, dieses Gehalt erhielten. — Wir die Be soldung der Vvlksschnllehrer, so ließ im Altenburgischen auch die der Geistlichen zu wünschen übrig. Nach dem Vor schlag der Regierung soll die GebaltSscala der Geistlichen tünflig mit 2100 beginnen und aller fünf Jahre um ZOO steigen, dis sie mit dem dreißigsten Dienstjahre einen Höchst betrag von 4000 ausweist. Nur mit dem zwanzigsten Dienstjahre springt Vie Besoldung um 400, nicht um 300 Wird vie angestrebte Ausbesserung des Gehakt- Thatsache, so beträgt der Mehraufwand für dir StaatScassr rund 33600 — Mit den Geistlichen und BolkSschullebrern sollen auch dir Lebrer der Gymnasien eine GebaUSaufbessrrung erfahren. Das durchschnittliche Gehalt der Gymnasial-Oderlehrer soll in Zukunft 4360 und das Höchstgehalt 5300 be tragen. Dadurch wird der AuSgabeetat für die drei im Lande bestehenden staatlichen Gymnasien um nicht ganz 14 000 mehr als bisher belastet. * München, 20. November. Im SteuerauSschuß der Abgeordnetenkammer wurde der Antrag angenommen, daß ein Gewerbebetrieb böder besteuert werden könne, wenn die Zahl der Lehrlinge größer als die der Gehilfen sei. Eine Grundlage der Besteuerung ist nämlich die Zahl der Gehilfen. D München, 21. November. (Telegramm.) Da« Kaiserpaar wird am Donnerstag, 24. November, Vor mittags 11 Uhr hier eintreffen und um 1 Uhr Nachmittags die Reise fortsetzen. Der Prinz-Regent Luitpold und die übrigen Mitglieder des königlichen Hauses werden sich zur Begrüßung auf dem Centralbahnhofe einfinden. Oesterreich - Ungarn. Armecsprache. * Prag, 21. November. (Tel.) Da« Kriegsministerium hat nach „Nar. Listy" an sämmtliche Militair-Commandanten einen Erlaß gerichtet, der allen Officieren mttzutheilen ist. Danach hat der Hauptmann de« 75. Infanterie- Regiments, Johann Wiesner, bei den Controlver- sammlungen in Lomnitz, Wcsely und Wittingau die Reservisten mit „Zde" und b-i den Controlversammlungen in SvbieSlau, Tabor und Iungwoschitz abwechselnd mit «hier" und „Zve" melden lassen. In dem Erlaß wird darauf hin gewiesen, daß der Hauptmann damit eine Schwäche an den Tag gelegt hat, und das Kriegsministerium ordnet nun an, daß er wegen uncorreclen Benehmen- durch da« CorpS- commando angemessen bestraft und daß diese Bestrafung in der QualificationSliste bemerkt werde. (Voss. Zig.) Ucbcrtritte zum Protestantismus. * In den ratical-natwnalen Kreisen Oesterreichs hat eine Agitation zum Massenübertritt zum Protestan tismus begonnen. In Teplitzfand vorige Woche eine Ver sammlung von Vertrauensmännern der Radical-Nationalen au« Böhmen statt, welche sich mit dieser Frage beschäftigte. Ueber die gefaßten Beschlüsse wird vorläufig strenges Gcheimniß gewahrt, doch ist bekannt geworden, daß die Berichte der emzelneu Vertrauensmänner aus den Provinzen sehr günstig für die antirömische Bewegung lauteten. Der Termin des Vollzuges dieseöBeschlusscS ist noch nicht bestimmt. Der VertrauenSmänner- AuSschuß wird im Monat December abermals in Teplitz zu- samincutrelen. Ferner wird gemeldet, daß in der ersten Hälfte des December in einer biSbcr noch nicht bestimmten Stadt, in Steiermark oderKärn then, eineVertrauenSmänner-Der- sammlung mit der Tagesordnung „Los von Rom!" ab gehalten werden wird. Au derselben werden auch dicFührer der Bewegung in Böhmen theilnehmen, von welchen die Anregung für diese Versammlung auSging. In Graz wird in den ersten Decembertagen der altkatholische Pfarrer Nittel sprechen. Die anti-römische Bewegung in Graz neigt mehr dem Alt- katbolicismuS zu, während iu Böhmen die Bewegung zu Gunsten dcS Protestantismus sich entwickelt. Frankreich. DrcyftlS; Mindcrwcrthigkcit »er Kriegsflotte. * Paris, 21. November. (Telegramm.) Die Nach richt» daß die Regierung angeordnet habe, DreyfuS solle vorläufig gestattet werden, täglich einige Stunden lang seinen Pfahlkäfig zu verlassen, wird vom Colonieministerium für unbegründet erklärt; bisher sei in der Behandlung deS Gefangenen keine Acnderung eingetreten. (Voss. Ztg.) * Paris, 21. November. (Telegramni.) Ein Admiralin» Dienst, der sich deshalb nicht nennen darf, veröffentlicht im „Figaro" an erster Stelle einen Warnruf an da« fran zösische Volk. Er führt aus, daß Frankreich mit seiner heutigen Flotte nicht die geringste Aussicht in einein Seekriege gegen England habe und ihm auch an Schlachtschiffen nicht ebenbürtig werden könne. England sei nur durch Aus hungerung, d. h. durch Zerstörung seines SeehandelS be siegbar, Frankreich müsse sich also ausschließlich auf deu Kaperkrieg verlegen und zu diesein Behufe eine große Anzahl leichter Kreuzer bauen, die nicht zu fechten, sondern zum Ab fangen und Vernichten der Handelsschiffe bestimmt wären und bei denen einzig auf die möglichst große Geschwindigkeit gesehen werden müßte. Italien. Heimreise des KaiserpaareS. * Mcsfiua, 21. November. (Telegramm.) Das gestrige WohltbätigkeitSconcert, daS die Capelle der „Hohenzollern" im Theater Bittorio Emanuele veran staltete, hatte einen glänzenden Erfolg. DaS Theater war bis auf den letzten Platz gefüllt, und eS wurden entbusiastische Ovationen für den Kaiser und für daS deutsche Reich dar gebracht. Consul Jacob erhielt den Rothen Atlerorden IV. Classe. (Im letzten Abendblatte wurde nach Schluß der Redaekso» fälschlich gemeldet, da« Concert habe am 21. No vember statlgefunden. D. Red.) * Berit«, 21. November. (Telegramm.) Nach einer telegraphischen Meldutig sind die „Hohenzollern" und die „Heia" beute von Messina nach Po la in See gegangen. — Ern andere« Telegramm au« Messina von heute Vor mittag meldet: Da« Kaiserpaar setzte von hier bei schönem Wetter die Rückreise fort. Die Ankunft in Pola ist für Mittwoch früh 8 Uhr m Aussicht genommen, die Weiter reise von dort für Nachmittag 1 Uhr. (3m gestrigen Abend blatt ist nach Schluß der Redaction dir Weiterreise irrthüm- lich auf den DienSlag angesetzt. D. Red.) Lahrita-L» tscheufall. * Rem, 20. November. Der Fall Raheita wird nicht durch ein Schiedsgericht, sondern durch eine gemischte Grenz commission erledigt werden. E« scheint jetzt, daß die Landung der Franzosen in Raheita nicht in Paris befohlen, sondern von Lagarde und dem Gouverneur veranlaßt wurde, um die Danakil« einzuschüchtern, die kürzlich französische Karawanen angegriffen hatten. (Frkf. Ztg3 * Nom, 21. November. (Telegramm.) Die „Agrnzia Stesani" meldet au« Pari«: Infolge der zwischen den Cabinetlen von Pari« und Rom auSgetauschtrn Erklärungen in der Angelegenheit de« Zwischenfalles von Raheita, Erklärungen, die für völlig befriedigend angesehen werden, sind die beiden Cabinette übereingekommen, den Zwischenfall von jetzt ab als endgiltig erledigt anzusehen. Wie außer dem verlautet, werden beide Cabinette dies« Gelegenheit dazu benutzen, um eine Wiederholung jedweder Mißverständnisse zu vermeiden, die beiderseitige Grenze genau festzusetzen, wobei RaS Dumeiro als Au-gang-punct au der Küste ange sehen werden soll. Spanien. Nach »cm Krtege. * Madrid, 20. November. Officiö« verlautet, die Regierungsti wegen der Forderungenbetr. der Repatriirung der Truppe»» unbesorgt. Der Colonialminister verfügt augenblicklich über 39 Millionen Peseta«, außerdem hält der Finanzminister weitere 3 Millionen zu seiner Verfügung. Man hofft, daß diese Summen genügen, um die dringendsten Bedürfnisse zu decken. Blanco'S letzte Forderung war 30 Millionen. (Frkf. Ztg.) * Loudon, 2l. November. (Telegramm.) Der „Standard" »neidet au« Madrid: Die spanischen Com- missare werden heute den Friedensvertrag nach einem Protest gegen die amerikanische Auslegung deS Pro- tocoll« unterzeichnen; wenn die für die Abtretung der Philippinen augebotene Summe nicht hinlänglich befunden werde, würde sie zurückgewiesen werde«. AlSdann würde die spanische Regierung den Gläubigern Cuba« und der Philippinen eröff en, sie müßten daS Ihrige erwarten von der Regierung, die in den spanischen Colonien die Oberhoheit übernehme und Steuern eintreibe, da Spanien sich von allen Verpflichtungen befreit erachte. Ein Wiener Telegramm de« „Daily Tele graph" besagt, der Entschluß Spaniens betreffs der Forderungen Amerikas sei Oesterreich« Ernw»»kung zu- zuschreiben. (Mgdb. Ztg.) Großbritannien. Allianzen. » Shanghai, 21. November. (Telegramm.) In einer Rede, die Lord CbarleS Bere-ford hier bei einem Banket hielt, trat er lebhaft für eine commerzielle Allianz zwischen Eng land, den Vereinigt en Staat en, Deutsch land und Japan auf der Basi« der Integrität Chinas und der Politik der offenen Thür rin. grient, Kreta - Frage. * Konstantinopel, 21. November. (Telegramm.) Wie au« Kreta gemeldet wird, wurden für drei Distrikte in der Provinz Candia englische Officiere zu Präfecte» ernannt. * Eanea, 21. November. (Telegramm.) Heute sind 1200 französische Soldaten zur Rückkehr nach Frank reich eingeschifft worden. * London, 21. November. (Telegramm.) Der „Stan dard" meldet au« Konstantinopel: In der Audienz am Freitag verständigte der russische Botschafter Sinowjew den Sultan von der bevorstehenden Abreise de« Prinzen Georg nach Kreta und fragte ihn, ob er wünsche, daß der Prinz zuerst nach Konstantinopel komme; wenn der Sultan ihn nicht sehen wolle, würde der Prinz direct nach Kreta gehe». (Mgdb. Ztg) * Konstantinopel, 20. November. Auf die in diploma tischen Kreisen cursirenden Gerückte, daß die Pforte wider- recktlich die Garnison auf der Insel Samos verdoppelte, erklärt der hier auf Urlaub befindliche Fürst von Samos, Stefanaki Musuru«, daß die Pforte seiner Regierung die Erklärung gab, die Entsendung der türkischen Mann schaften sei nur für die Ablösung der ausgedienten Truppen bestimmt. (Fkf. Ztg.) Asien. Philippinen. * London, 21. November. (Telegramm.) Au-Manila wird gemeldet, die spanischen Kreuzer „I«la de Cuba" und „I«la de Luzon" wurden wieder flott gemacht und nach Cavite in Dock- gebracht. Amerika. Gegner »er Tolonialpolttik »er vereinigten Staaten. * New Aork, 20. November. Hervorragende Männer aller Parteien gründeten in Boston eine »Liga gegen den Imperialismus". Sie erließen einen Aufruf an da« amerikanische Volk und bereiten außerdem Mafsenproteste au den Congreß der Vereinigten Staaten vor. (Frkf. Ztg.) MMair und Marine. D Berlin, 21. November. (Telegramm.) Do« Schulschiff „Moltke", Commandant Corveiten-CapOain mit Oberstlieutenanis- rang Schröder (Ludwig), ist am 20. November in St. Thomas an-' gekommen und beabsichtigt am 5. December von dort nach San Juan in See zu gehen. — Der NeichSvosldampfer „Bayern", mit der Abiöiung für die Sch ff« de- Kreuzergeschwader«, TronSporisiihrer Cavitain zur See Güiich, ist am lS. November in Shanghai an- gekommrn. — Der Panzer „Beowulf" ist am 19. November, von GraoeSend kommend, in Wilhelmshaven eingetroffen. — DaS Schulschiff „Otter" ist am 18. November in Brunsbüttel ein getroffen, hat am 19. November die Reise fortgesetzt und ist in Cuxharen eingetroffen, Poslsiation: Cuxhaven. — La- Schulschiff „Hay" ist am 19. November in Kiel eingetroffen und beabsichtigte am 21. November nach Apenrade zurückzukehren. — Der AblösungS- traasport für den Kreuzer „Geier" ist am 19. November in Kiel eingeiroffe». Die II. Torpedoboot-Division ist am 18. November in Eckernförde eingetroffen, am 19. November nach Kiel in See gr- gongen und daselbst eingetroffen. D Kiel, 20. November. Nachdem am 19. November das Kanonenboot „Jaguar" vom Stapel gelaufen ist, wird in diesein Jahre ein weiterer Stapellauf für die deutsche Marine nicht er- folgen. Die in diesem Jahre zu Wasser gelassenen SLifse, I großer Kreuzer, 1 kleiner Kreuzer und 2 Kanonenboote, find fämmtlich aus Privatwersten erbaut. Ain 12. März erfolgt« auf der Bulcan- Werft bei Stettin der Siapellaus deS großen Kreuzer« „Hansa" und am 31. März auf der Germania-Wrrst bet Ktel der Stapel- lauf der kleinen Kreuzers „Gazelle". Aus der Schichau-Wklst bei Danzig wurde am 4. Augu>t da- Kanonenboot „JlttS" zu Wasser gelassen, dem nunmehr gestern ein Schwesterschifs deS letzteren, „Jaguar", folgte. — Do» ueu« Kanonenboot „Jaguar" soll, nachdem der Ausbau vollendet und die Artillerie eingebaut ist, wie da» jetzt in Kiel mir Probesahrte« beschäftigte Kanonenboot „Iltis", sofort auf die ostafiatische Station entsandt werden. A Ueber die auf Cramp'S Werft in Philadelphia für die russisch« Marine im Dau befindlichen Schiffe, ein Schlachtschiff I. Claffe und «inen geschuhten Kreuzer, veröffentlicht .Scientific American- jetzt einige Angaben. Da- Schlacht schiff wird zu Gunsten deS sehr großen Kohlenfassung-vermögens, seiner bedeutenden Geschilhzahl und MunitionSmenge nicht so stark gepanzert sein wie frühere Schiffe, und auch nur auf V, feiner Länge einen Pvnzergllrtel tragen. ES wird in den Grundzilgen den beiden noch nicht vollendeten Schwesterschifs,n „OSlabya- und „ Pr - reSviet« ähnlich sein und soll bei einer Länge von 376 Fuß, einer Vreite von 72,2 Fuß und Maxlmaltiefgang von 96 Fuß ein Deplacement von etwa 12 700 t Hoden. Da» neue Schiff soll Ni- clause-Wafferrohrkeffel erhalten, 2000 t Kohlen einnehmen und als DurchschnittSfahrt auf einer zwölfstündigen Probefahrt 18 Knoten laufen können. Die Panzerungen bestehen aut nach Krupp s Ver fahren gehärtetem Nickelstahl. Der Panzergürtel hat eine Stärke von 9 Zoll englisch, welche Abmeffung auch eine die Maschine und Kessel nach vorn und hinten schützende Panzerquerwand hat. Eine weitere Panzerung von 6 Zoll Stärke mit Querschotten schützt dar Schiff oberhalb de» PanzergllrtelS gegen dar Granatseuer von Schnelllastkanonen. Die eigenen Schnellladekanonen stehen in kase- mattirten Räumen mit Özölligem Panzerschutz. Dar Panzerdeck ist 2—4 Zoll dick. Die Armirung besteht aus vier ILzölligen Geschützen, die in zwei schweren Panzcrthurmen stehen, zwölf Szölligen, zwanzig Zzölligen, zwei 2Zzölligen, zwanzig Ijzölligen und 6 lizölligen Schnellladekanonen und 6 Torpedorohren. Die Regelung der Muni tionszufuhr zu dieser Unmenge von Schnellladekanonen wird eine schwierige Aufgabe für die Bauwerft werden. Dar Schiff wird drei hohe Schornsteine und zwei GefechtSmasten erhalten. — Der ge schützte Kreuzer soll 6500 t Deplacement, 400 Fuß Länge, 52 Fuß Breite und 19,5 Fuß Tiefgang haben. Den Dampf für die Maschinen sollen ebenfalls Niclause-Waflerrohrlessel liefern und sollen bei zwölfstiindiger Probefahrt 23 Knoten alr Durchschnitt erreicht werden. Für da; Aeußere dei Schiffes werden vier hohe Schornsteine und 2 Pfahlmaften mit leichten GefechtSmarsen charak teristisch sein. Da! Panzerdeck wird im flachen Theil 1Z Zoll, in den gekrümmten Seitentheilen 3 Zoll dick sein. Die Geschütze sollen leichten Panzerschutz erhalten. Die Armirung soll aus zwölf 6zölligen, zwölf Zzölligen und sechs Ilzölligen Schnellladekanonen und 4 Torpedorohren bestehen. Die Anforderung einer gewünschten Durchschnittsgeschwindigkeit während eines Zeitraumes von 12 Stunden würde mancher englischen Privatwerft als Abnahme bedingung wohl recht hart Vorkommen, da dreistündige und höchstens sechsstündige sorcirte Fahrten bisher die schwersten Bedingungen waren. Königreich Lachsen. Die vorliegende Nummer enthält an anderer Stelle «och folgende unter diele Rubrik fallend« Sonderartikel: Leipziger Lebrervrrein (Frier zum Gedächtniß seiner im verflossenen Jahre verstorbenen Mitglieder). — Leipziger Künstler-Berein (40. Stiftungsfest). — Gerichtsverhandlungen (Kql. Schwurgericht und Kgl. Landgericht Leipzig). — Zweiter volksthümlicher Dichterabend. — Verein für Lolkswohl. — Kgl. TurnlehrerbildungSanstalt zu Dresden. * Leipzi«, 21. November. Die in Nr. 688 gebrachte, dem „Dresdener Anzeiger" entnommene Notiz über die Neu ordnung bei der königlich sächsischen StaatSbahn- Generaldirection enthält, wie un« jetzt von zuverlässiger Seite mitg-theilt »vird, mehrfache Unrichtigkeiten, worüber wir bereit- in der Abendausgabe eine theilweise berichtigende Notiz gebracht baben. Wir werden indessen, sobald die Fest setzungen abgeschlossen sind, weitere bestimmte Mittheilungen nachfolgen lassen. — Zu den Stadkverordnetenwahlen wird un« ge schrieben: Der Tag der Wahl in der dritten Abthei- lung ist nahe gerückt. E« gilt jetzt, in den Kreisen der Bürgerschaft dafür zu sorgen, daß da« Interesse an der Wahl bi- zum Wahlternnue ein immer regere- werde. Wenn aucb die beiden bürgerlichen Comitö«, welche sich für die dritte Abteilung zu gemeinsamen Vor gehen verbunden baben, da« Ihrige hinsichtlich der Auf forderung der Wähler zur Wahlbetheiligung u. s. w. tbun werden, so muß doch auch jeder Einzelne in seine« Bekanntenkreisen nach Kräften wirken. Die Socialdemo kratie macht wiederum alle Anstrengungen, um alle vier Bezirke der dritten Abtbeilung in ihre Gewalt zu bekommen. Da- darf niemals stattfinden. Dieser Partei gegenüber kann e« deshalb keine Unterschiede im Lager der bürgerlichen Parteien geben. Erfreulicher Weise wird e- somit in diesem Jahre zum ersten Male nur eine Candidatenliste für die Anhänger der bürgerlichen Parteien aller Richtungen geben. Das Ziel der Wahlbewegung muß sein, nicht nur die frühere, sondern rin« größere Stimmenzabl für die Can- didalen der bürgerlicken Parteien zu erreichen, als je iu einem Jahre zuvor. Dazu trage ein Jeder am 28. November das Seinige bei! — Der nationalliberale Verein für da« König reich Sachsen hält morgen, Mittwoch, Abends 8 Uhr eine Versammlung im Saale de« BolkSwobl«, Löhrstraße 1, ab, in welcker Herr Landtagsabgeordneter Franz Gontard über dir Landtag«-Sesslon 1897/98 Bericht er statten wird. — Auf die heutige Bekanntmachung der Handelskammer, betr. die geplante Einführung de« amerikaniscken BriefabholungSverfahren« (leUor-dorss) im diesigen Hauptpostamt«, machen wir alle Geschäft«- und Privat leute, die sich für diese wichtige Neuerung interessiren, ganz besonder« aufmerksam. — In der Notiz über da- zweite Preisausschreiben für Ansichtspostkarten au- dem Königreich Sachsen in der gestrigen Morgen-Au-gabe de- „Leipziger Tageblattes" müssen die Namen Walter Zeising-Leipzig statt Geising und Rudolf Köselitz-Langebrück statt Köhrlitz lauten. — Kunstgewerbe-Museum. In dem heute Diens tag von 12 bi« «/il Uhr im BortragSsaale de- Grasst- Museum« stattfindenden vierten Dortrage au« dem CykluS über die Kunst und den Geschmack im XIX. Jahrhundert wird Herr Director vr. Graul über die Maler von Barbizon und den Naturalis mus sprechen. — Hochschulcurse. Professor vr. Hirt: Ueber Her kunft und älteste Cultur der Deutschen. HI. Frei tag, 18. November. — Im dritten Vortrag sprach der Vor tragende über die Familienform der Germanen, er behandelte die Eheschließung durck Kauf, während e« ein« solche durch Raub nickt gäbe, die Stellung der Frau, und die Bedeutung der Sippe als WirthschaftSgrmeinschaft, in rechtlicher und religiöser Beziehung. Darauf ging er zur Besprechung der Kunst, vor Allen» der Poesie, über. Eine Liebeslyrik qiebt es i»i der älteren Zeit nicht, wohl aber sind Spott-, Zauber-, Opfer- und Arbeitslieder vorhanden gewesen. Außerdem hatte der Tanz eine hervorragende sociale Bedeutung, die er allmählich verloren hat. Die epische Dichtung ist auch bei den Germanen spater, al- man denkt, entstanden. Sie war gebunden an eine gewisse staatliche Entwicklung, die wir für die ältesten Zeiten nicht vorau-setzen dürfen. — Da- am Vorabende de- Todteosonntag« in überaus dankenSwerther Weise vom Thomanerchor unter gütiger Mit wirkung solistischer Kräfte zu Gunsten de- hiesigen Diako- nissenhauseS veranstaltete Concert batte sich eine- sehr zahlreichen Besuche- zu erfreuen, obwohl gerade in diesen Tagen eine Reibe von Kirchenconcerten in unserer Stadt Anspruch auf Theiluahme erhob. Da- Erträgniß beläuft sich auf über 1200 r. Der königlich sächsische Militairverein „Kameradschaft", Leipzig, dielt gestern Abend, wie seit viel«» Jahre» üblich, zum Besten der Christbescheerung hilfsbedürftiger Wittwen und Waise» de« Verein« einen Theaterabend im Etablisse» ment „Sanssouci" ab. Der Besuch ließ nichts zu wünschen übrig, da Saal und Galerien dickt gedrängt besetzt waren und somit für den beabsichtigten guten Zweck «in nicht unbedeutender Beitrag erzielt worden sein dürste. Zur Er-ffoung de- Abend- wurde »in vom Vorsitzenden deS Verein«, Herrn R. Bachmann, verfaßier Prolog durch Herrn Peter )r. recht wirkungsvoll vorgetragen. Bon den Mitgliedern der dramatischen Gesellschaft Körner wurde hierauf unter der Regie de« Herrn Franz Lange das vieractige VolkSstück „Hasemann'S Töchter" von L'Arronge zur Aufführung gebracht. Das Stück war gut besetzt, di« Rollen gut vertheitt und jeder Mit wirkende eifrig bemüht, sein Bestes zum Gelingen de« Ganzen bei- zutragen. Dementsprechend muß die Ausführung al- eine wohl- geluagene bezeichnet werden. Da- Publicum erkannte die- auch an, wie der an den Actschlüssen und zu Ende deS Stücke- rrichlich ge spendete Beifall erkennen ließ. — Morgen Mittwoch Abend- '/,9 Uhr findet im Christlichen Verein junger Männer (Johanni-Platz 3) eine musikalische Abendonterhaltung statt, zu welcher die Herren Protze (Harmonium), Millrath (Cello), Cassague (Clavirr) ihre Mitwirkung freundlichst zugesagt haben. Der Eintritt ist srri. ^s- Letpji-, 2l. November. Am 15. November ». e., Nacht» in der zwölften Stunde wurde in den Anlagen de« hiesigen Schwanenteiches ein unbekannter Mann angetroffen, welcher sich durch Begießen mit Schwefelsäure erheb liche Brandwunden zugezogen batte und deshalb auf Ver anlassung der »weiten Polizeiwache dem Krankenhaus St. Jacob zugefkhrt, nachmals aber wegen Geistes gestörtheit der königlichen Nervenklinik hier überwiesen wurde. Derselbe wurde später als der am 19. November 1872 in Cbemnitz geborene Feuermann Curt Georg Pfeil- schmidt recognoScirt, welcher sich bereit- im December 1897 gleichfalls Brandwunden mit Schwefelsäure absichtlich bei gebracht hatte. * Leutzsch, 2t. November. Der hiesige könibl. sächsische Militairverein bat sich in letzter Sitzung mit einer für Militairverein-mitglieder überaus wichtigen Angelegenheit befaßt und einen diesbezüglichen Antrag beim Bezirksverein Leipzig zur Weiterverfolgung eingcbracht. Bekanntlich baben die meisten Militairverciue Kranken- und Begräbnißcaffen. Die Unterstützung geschieht jedoch in der Regel nur an dein Orte (und in unmittelbarer Nähr), wo der Verein seinen Sitz hat. Bei einen» etwaigen Wegzug gehen zur Zeit Kranken- und Begräbnißgeld verloren nnd können auch bei schon vorgerücktem Aller de- betreffenden Kameraden im neuen VereinSorte nicht wieder erworben werden. Der An trag Leutzsch bezweckt nun Erhaltung dieser Unterstützungen durch die Militairvereine durch Einführung der sogenannten „Freizügigkeit". Man will durch einen derartigen Beschluß jedem Seit nahezu 2V Jahren befolge ich in der Handhabung meines Geschäfte- da- Princip: nun gegen v»«i»»«KIung, dafür aber auch noi-Lvoliok»*« Arbeit zu KMinvn Preisen zu liefern. Indem ich mich veranlaßt fühle, für das mir bisher in so reichem Maße entgegengebrachte Wohlwollen und Vertrauen meinen verbindlichste« Dank auszusprechen, will ich nochmals die Gründe darlegen, welche mich zur Annahme meines GeschäftSprinetpeS bewogen haben. Unsere wirthschaftlichen Verhältnisse stehen unter der Herrschaft eines Borgsystems, unter dem alle Handwerker — die einen mehr, die andern minder — zu leiden haben. Für alles ist Geld vorhanden, nur nicht für den Handwerker; der muß warten, und der Schneider Wohl am längste«. Betreibt er das Jncasso der Außenstände lässig, so verliert er in vielen Fällen sein Geld; wiederum riSkirt er in vielen Fällen schon dann den Verlust der Kundschaft, wenn er sich eine bescheidene Mahnung erlaubt. Das ist ein Zustand, auS dem, abgesehen von vielen Sorgen und Verdrießlichkeiten, direkte und mdireete Verluste unabwendbar hervorgehen. Um gegen diese unausbleiblichen Verluste einigermaßen gesichert zu sein, muß jeder denkende Geschäftsmann den Preis für feine Arbeiten höher ansetzen, als im Grunde genommen „recht und billig" ist. So kommt es, daß auch der reelle, pünktlich zahlende Kunde unter dem Borgfystem zu leiden hat: er muß eiutreten, mitzahlen für den sogen, „faulen". Indem ich nun grundsätzlich nicht ander- al- gegen Baarzahlnng arbeite, können mir keine nennenswerthe Verluste entstehen, «nd e- ist mir möglich, wirklich gute Arbeit zu verhältnißmäßig billige« Preisen zu liefern. Ich fertige «Ivonnß« Unnügv von 42 bis 75 Mark, RkinKei'vkvnLivkvi' von 45 bis 8V Mark, von SS bi- 55 Maü «nd leiste für ante Arbeit und noblen Sitz die weitgehendste Garantie. Mein große- Lager, das fortlaufend durch Neuheiten ergänzt wird, bietet die denkbar größte Auswahl in feinen Stoffen deutscher und englischer Fabriken. Ich übernehme auch die Anfertigung von Anzügen aus gelieferten Stoffen «nd rechne in diesem Falle nur Mk. 27,— für einen Anzug mit fämmtlichen Futterznthaten. Mir unbekannte werthe Kunden haben bei der Bestellung ei« Drittel deS Preise- anzuzahle«. Lieferzeit: Auf Verlangen in 24 Stunde«. Zu einem Versuche höflichst einladend, zeichnet Hschachtttug-voll Hemrich Thiessen, Schneidermeister, Brüht 23 ' (Wauenscher He», Tram« L. ll.
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