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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981028029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898102802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898102802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-10
- Tag 1898-10-28
-
Monat
1898-10
-
Jahr
1898
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voso Volkswirthschastlicher Theil des Leidiger Tageblattes. verantwortlich» Redactrur T. G. Laue in Leipzig. — Ja «ertretuag: Gear, Htler ia Leipzig. Auswärtiger Handel Deutschlands t» Septemher L8V8 auch 'dem vvm kaiserlich statistischen Amt hrrausgegebenen Septemberhest. Einfuhrmengen im September in Tonnen zu 1000 Kilogramm rein: 3 704 248 gegen 3 717 082 im September 1897, daher weniger 12 834. Edelmetalle: 55. Zugcnommen haben haupt sächlich: Droguerie-, Apotheker- nwo J'arbeivaaren (18 982), Edden, Erze u. s. w. (94 333), Getreide und ander« Landbauerzeugniste (44 928), Stein« und Llsinwaaren (13 757), während zurückgegangen sind: Holz u. s. w. (30 478), Erdöl (12 378), Kohlen (155 706), 23 'von 43 Zolltarifnummern ergeben eine erhöhte, 19 eine geringere Einfuhr. Die Gesammteinfuhr in den neun Monaten Januar bis September betrögt 31242 361 gegen 2!» 235 569, daher mehr 2 006 793. 'Edelmetalle 803. Hauptsäch lich Haden zugenommen: Holz (672 550), Getreide u. s. 'w. (568 117), Erden, Erze (310 282), Droguerie- u. s. w. Waaren (299 524 — Eis allein 325 680 —), Steine u. s. w. (101 871). Am meisten von den 14 Zolltarifnummern mit geringerer Einfuhr sind Material- re. Waaren (130 029 — Rühreis allein 202 145 —), dann Abfälle (95 627) zurückgegangcn. A u s f u h r m e n g e n im September in Tonnen zu 1000 Kilogramm rein: 2 664 413 gegen 2 491 757 im September 1897, daher mehr 172 656. Edelmetalle 38. Zugenommcn haben haupt sächlich: Kohlen (207 336t, Thonwaaren (9839), insgesammi 14 von 43 Zolltarifnummern, während 29 eine verminderte Ausfuhr er gaben: hierunter hauptsächlich: Erden, Erze (32 363), Getreide (11 956), Hol; (8078). Die G e s a m m t a u s f u h r in den neun Monaten Januar bis September beträgt 22176 706 gegen 20 194 188, daher mehr 1 982 518. Edelmetalle 386. An der Zu nahme sind 27 von 43 Zolltarifnummern betheiligt und hierunter hauptsächlich: Kohlen (1 529 087), Eisen und Eisemvaaren (222 878), Getreide (138 094). Erheblich ist die Ausfuhr von Material- u. s. w. Waaren (140 109) in Folge 'Abnahme der Rohzuckerausfuhr um 164 963 zurückgegangen. Tie Brodzuckeraussuhr hat dagegen wieder zugenommen (50 352). Einfuhrwerthe fürdie drei Vierteljahre 1898 nach den für 1897 festgesetzten Eiisheitsoverthen — für die Haupt getreide- und Mehlarten sind besondere Werthe benutzt worden — in 1000 3 981 494 gegen 3 538 394 im Vorjahre, daher mehr 443 100. Edelmetalle 231 177 gegen 101 634. Ausfuhrwerts,« für die drei Vierteljahre 1898 nach den für 1897 festgesetzten Einheits'werthen — für die Haupt getreide- und Mehlarten sind besondere Werthe benutzt worden — in 1000 <F: 2 892 173 gegen 2 820 545, daher mehr 71 628. Edel metalle 149 277 gegen 136 308. Gestiegen ist hauptsächlich der Einfuhrwerth (in Millionen Mark) von Baumwolle u. s. w. (25), Erden, Erzen, Edelmetallen (131), Flachs u. s. w. (15), Getreide (98), Holz (41), Material- u. s. w. Waaren (35), Oel u. s. tv. (21), Seide (10), Wolle u. s. w. (34), 'währens die Einfuhr von Vieh und Abfällen um je 8 Millionen Mark zurückgegangen ist. Gestiegen ist hauptsächlich der Ausfuhr werth (in Millionen Mark) von Droguerie- u. s. tv. Waaren (26), Eisen und Eisenwaaren (27), Erden, Erzen, Edelmetallen (15), Getreide (13), Instrumenten, Maschinen u. f. w. (12), Kupfer u. s. av. (6), Seide und Seidenwaaren (9), Kohlen (17), während die Ausfuhr von Glas und Glastvaaren (5), Kleidern, Leibwäsche und Putzwaaren (7), Material- u. s. w. Waaren (22), Wolle und Wolleitwaaren (19) zurückgegangen ift. (R.-A.) Mansfeld'sche Gew erkschast. * Wir haben jüngst an dieser Stelle den Ausführungen des k. k. Hauptmanns a. D. Herrn Süßmilch Raum gegeben und ähnlich früher eine Zuschrift veröffentlicht, die das bekannte von acht Ge werken unterzeichnete Rundschreiben vom September wiedergab und in zustimmendem Sinne commentirte. Beide Artikel waren gegen die aus drei Mitgliedern bestehende Deputation der Gewerk schaft gerichtet und enthielten wesentlich zwei Forderungen, die auf dem Generaltage am 7. November zur Entscheidung gebracht werden sollen: Einsetzung eines Ausschusses zum Zwecke einer Revision des Statuts und Verschiebung der auf den Generaltag anberaumten Wahl eines neuen Ober-Berg- und Hütten directors bis nach Erledigung der Revision. Die an die Thätigkeit der Deputation geknüpfte Kritik mag hier unerörtert bleiben, da jene selbst es nicht für angezeigt gehalten hat, die gegen ihr Verhalten gerichteten Angriffe anders als in einer am 21. d. M. im Hotel Hausse hier abgehaltenen vertraulichen Besprechung mit einer Anzahl geladener Gewerken und demnächst auf dem Generaltage zu Eisleben zu beantworten. Die Gegenpartei — wir wollen sie der Kürze halber sine ira et stuclio so nennen — hat also bis jetzt vor der Oeffentlichkeit zumeist das Wort gehabt; deshalb seien hier vom unbetheiligten und unparteiischen Stand- punct aus diejenigen Gründe verzeichnet, die gegen die Annahme dieser beiden Anträge sprechen. VorauSzusckicken ist noch, daß die Statutsrevision in der Haupt sache eine Theilung der Direktion in eine technische und kauf männische anstrebt. Bisher ruhte die ganze Leitung des Betriebes in den Händen eines Technikers, d. h. eines Fachmannes vom Bergbau. Diese Absicht ist schon beim letzten Gewerkcntage hervor getreten, aber nicht durchgedrungen. Nun soll der neuzuwählende Director für den Fall, daß seine Wahl vor der Statutsrevision erfolgt, wenigstens verpflichtet werden, sich mit einer Theilung der Befugnisse seines Vorgängers einverstanden zu erklären. Hiergegen dürste von der Deputation der Einwand erhoben werden, daß es dann schwer fallen werde, einen Techniker von den für diesen Posten unerläßlichen bedeutenden Eigenschaften zur Uebcrnahme bereit zu finden. In der That wurde die Deputation in dieser Ansicht alsbald bestärkt. Denn nachdem sie eine hervorragende, ganz ausnahmsweise für die Leitung der Gewerkschaft be- fäbigte Kraft in der Person de» bekannten Eandidaten gefunden hatte, unterließ sie eS nicht, die erforderliche Frage an denselben zu richten und erhielt, wie zu erwarten war, die Ant wort, daß eine Annahme des Rufes nur in der Voraussetzung gleicher Befugnisse wie die des verstorbenen Ober-Berg- und Hütten« directors erfolgen könne. In Technikerkreisen, die in erster Linie bei der Lage der Dinge in Mansfeld als Sachverständige zu betrachten sind, herrscht die Ueberzeugung vor, daß hier der Schwerpunct auf eine technische Direktion zu legen ist. Man wird also kaum gut daran thun, um einer kauf männischen Mitleitung willen einen voraussichtlich minder geeigneten Bergmann als den Eandidaten, der zugleich eine Capacität auf dem Gebiete der Verwaltung ist, mit an die Spitze des Unternehmens zu stellen. Außerdem weiß Jeder, der sich für die Sache interessirt, daß es die Deputation durchaus nicht ablehnt, nach Anstellung ihres Eandidaten, ohne daß es einer Statutenänderung bedürfte, eine kaufmännische Kraft zu dessen Unterstützung zu gewinnen; nur die Gleichstellung beider verwirft sie, und zwar mit Recht, >vie die bei den zahlreichen großen und kleinen Gewerk schaften besonders im rheinisch-westfälischen Bezirk schon oft und theuer genug erkauften Erfahrungen beweisen. Dabei be findet sich die Deputation ferner in vollem Einvernehmen mit der leitenden Bergbehörde, dem Oberbergamt zu Holle, dessen Vertreter, wie es heißt, der Bergbauptmann selbst, anläßlich der Besvrechung vom 21. d. M. auf Grund seiner genauen Kenntniß der ein schlägigen Verhältnisse in allen Bergbau treibenden Provinzen Preußens mitgetheilt haben soll, daß fast allen Versuchen mit ge» theilten Direktionen der Erfolg versagt geblieben und man immer wieder dazu übergegangen sei, dem Unternehmen eine einzige Spitze zu geben, selbst für Len Fall, daß diese von einem Kaufmann gebildet werde. Die Meinung dieser unbestreitbaren Autorität giebt gutem Vernehmen nach ganz unzweideutig nach Lage der ManSselder Verhältnisse dem Techniker den Vorzug. Diese Verhältnisse werden nämlich von bestunterrichteter Seite als keineswegs so einfach geschildert, wie sie sich der Laie wohl Vorsteven mag. Die Schwierigkeiten der Wasserhaltung sind weder soweit gehoben, noch haben die Beschädigungen der über den Tiesbausohlcn stehenden Gebäulichkeiten in dem Maße ausgehört, daß von einer leichten und mühelosen Weiterentwickelung des Werke» die Rede sein könnte. Auch im Interesse der Beamtenschaft ist eine lange Vakanz der obersten Leitung von Nachtheil, und aus Beamtenkreisen wird nicht zum Wenigsten der Wunsch nach einer baldigen Wiederbesetzung der Stelle des Ober-Berg« und HüttendirectorS laut. Solche schwierigen Verhältnisse erheischen dringend eine Abhilfe. Darum ist auch da» Ober-Bergamt in einer Verfügung an die Deputation in gleichem Sinne vorstellig geworden. Wir glauben, daß bet reiflicher Urberlrgung und vor Allem bei genauer Keuustltß der Sachlage Niemand sich dies» Anschauung »»schließen kann: Erst den neuen Direktor, dann die Statutsrevision! Es wäre gänzlich verfehlt, das weitverzweigte und schwer zu leitende Unternehmen länger ohne Haupt zu lassen. Wann soll denn dir Revision beendigt sein? Ist denn begründete Aussicht vorhanden, bald eine Einigung in diesem Ausschuß zu erzielen, zumal da die Gegenpartei notorisch in einen durchaus gemäßigten und einen radi kalen Theil gespalten ist, die ia ihrer gegenseitigen Stellungnahme seit dem Ergebniß der letzten Besprechung noch weiter auseinander stehen als bisher? Und was soll bis dahin aus Mansfeld werden? Die Verstärkung des kaufmännischen Elements in der Leitung von Mansfeld ist gewiß diskutabel, unseres Ermessens sogar direkt zu empfehlen; auch die Deputation ist — das sei hier wiederholt betont — dazu nach ihrer eigenen Erklärung bei Hauffe bereit. Sie verharrt nur, und auch mit Recht, auf dem Princip der technischen Oberleitung. Ob die Wahi hierfür nun auf einem außerordentlichen Generaltag vorgenommen werden darf, ist eine Frage von sekundärer Bedeutung. Die Inter pretation dcS Statuts, dessen Buchstabe nur in der vorhandenen Nothlage umgangen werden soll, wäre am Ende Sache einer richter lichen Entscheidung. Wir zweifeln aber nicht, daß Vie Mehrheit in der Gewerkenverjammlung das Interesse der Gewerkschaft richtig ver stehen und letztere vor Allem der Führung einer festen und ziel bewußten Hand übergeben wird. Vermischtes. Leipzig, 28. Oktober. *— Vom Geldmärkte. Bei der Bank von England erhöhte sich letzte Woche die Totaireierve um 606 000 L (1897 312 000) auf 21 238 000 L (21458 000). Ter Notenumlauf redu- cirle sich um 142 000 L (240 000); an demselben nehmen zur Zeit noch Theil 27170000 L (27 270 000). Ter Baarvorrath der Bank erfuhr eine Verstärkung von 464 000 L (72000), so daß die Bank nunmehr über einen solchen in Höhe von 31 608 000 L (31928 000) verfügt. Das Portefeuille verstärkte sich um 1835 000 T (2 307 000) aus 29608000 L (28575000). Für Rechnung der Privaten wurden eingezahlt 2124 000 L (1969 000), während der Staat von seinem Guthaben 600000 L (694 000) abhob. In der Bank liegen noch 36 848000 L (38 284 000) Privatgelder und 6 696 000 L (6 619 000) Regierungsgelder. Tie Notenreserve hob sich um 632 000 L (310 000) auf 18 986000 L (19174 000). Das Procenlverhältniß der Reserve zu den Passiven berechnet sich auf 48°V, gegen 49 in der Vorwoche und 47°/, am 28. Oktober 1897. Mehrseitigen Annahmen entgegen hat die Bank gestern ihre officielle Diskontrate nicht erhöht. Dieselbe besteht mit 4 Proc. seit dem 13. Oktober und zeigt somit dieselbe Höhe, wie sie die Rate voni 7. März d. I. bereits bis zum 26. Mai ein- genommen hatte, während das lausende Jahr mit einem Satze von 3 Proc. begann. Der Privatdiscont des Londoner Marktes stellte sich gestern aus 4 Proc., mithin auf dieHöhe der Bankrate, nachdem er dieselbe am Tage zuvor mit noch überholt hatte. Die gleiche Zeit des Vorjahres zeigte einen Privatsatz von 3 Proc. Der Clearinghouse. Umsatz bezifferte sich letzte Woche aus 136 Millionen oder gegen die entsprechende Woche des vorigen Jahres aus 3 Millionen mehr. — Tie Bank von Frankreich halte letzte Woche eine Abnahme des Baarvorraths in Gold von 540000 Frcs. (1052 000) und eine Zu nahme des Baarvorraths in Silber von 20000 Frcs. (1897 Ab nahme 681000) zu verzeichnen. Die Bank verfügt noch über 1841 404 (XX) Frcs. (1959 557 000) in Gold und über 1228028000 Frcs. (l 206 528 000) in Silber bei einem Notenumläufe von 3 696 913 000 FrcS. (3 726 697 000), nachdem letzte Woche dem Umlaufe 875000 FrcS. (Zunahme 16 884 000) entzogen worden waren. Tein Portefeuille stossen 96 189000 Frcs. zu (74 086000) und enthält dasselbe zur Zeit noch 960 985 000 Frcs. (846 907 000). Für Rechnung der Privaten wurden 28 697 000 Frcs. (24 383000) eingezahlt, ebenso vergrößerte sich das Guthaben Les Staates um 37 705000 Frcs. (29314000). Letzterer hat noch 344683 000 Frcs. (279 152000) zu fordern, während den Privaten 529090 000 Frcs. (500 537 000) zustehen. Die Gesammtvorschüsse betragen 401426 000 Frcs. (367 600 000) bei einer letztwöchentlichen Abnahme von 7 897 000 Franc» (9 856000). Das Verhällniß des Notenumlaufs zum Baar vorrath berechnet sich auf 83,02 gegen ebenso viel wie in der Vor woche und auf 84,95 am 28. Oktober 1897. Der Privatjatz am Pariser Markte hält sich seit einigen Tagen auf 2°/« Proc. *— Werkzeugmafchinenfavrik „Vulkan". Die in Chemnitz adgehaltene General-Versammlung genehmigte sämmt- liche Puncte der Tagesordnung und wählte das ausschei'dcnbe Auf- sichtsrathsmitglicd Herrn Commerzienrath Fritzsche, einstimmig wieder. Die Dividend« von 3 Proc. gelangt sofort zur Auszahlung. *— Thode'sche Papierfabrik, Actien-Gesellschaft zu Hainsberg. Di« General-V<rsammlung genehmigte einstimmig den 1897/98rr Rechnungsabschluß, sowie die vorgeschlagene Ver wendung des Reingewinns, ivorauf di« ErtheilUng der Entlastung an Vorstand und Aufsichtsrath widerspruchslos erfolgte. In den Auffichtsrath wurde Herr Hermann Schütze acclamationsweise wiedergewählt. Nach Schluß der Verhandlungen sand di« nota riell« Auslassung von 21 000 4proc. Partialobligationen statt. *— Dresdner Papierfabrik. Die General-Versamm lung genehmigte einstimmig den Rechnungsabschluß für 1897/98 und die vorgeschlagene Verwendung des Reingewinnes, worauf die Ertheilung der Entlastung an die Gesellschaftsorgane erfolgte. Die ausscheidcn'den Ausschußmitglieder wurden acclamationsweise wieder gewählt. Die 8 Proc. betragen'»« Dividende ist sofort zahlbar. -o- Aus vcm Hlbthale, 27. Oktober. Der ElbschisffahrtS« verkehr zeigt fortgesetzt eine recht erfreuliche Lebhaftigkeit. Ein überzeugendes Bild giebt da namentlich der Umschlageplatz Laube« Tet sehen, woselbst gestern über 50 Frachtschiffe und mehrere Eil dampfer zu verzeichnen waren, während das Geschäft des Ein« und Ausladens durch 17 in Thätigkeit befindliche Dampfkrähne bemerk« stelligt wurde. Dieser flotte Verkehr des Umschlageplatzes Laube ist es nun auch, welcher auf österreichischer Seite eine größere Sym» vathie für eine im Anschluß an die Pirna-Berggießhübler Linie zu schaffende neue sächsisch-böhmische Bahnverbindung nicht aufkommen läßt. Man befürchtet in diesem Falle die Verwirklichung des schon seit langer Zeit bestehenden Projekts der Errichtung einer Kaianlage in Pirna mit Umschlogeplatz, wodurch selbstverständlich der öster reichische Umschlageverkehr eine Beeinträchtigung erfahren dürfte. *— Vereinigte Hanf schlauch- und Gummi- waarenfabriken zu Gotha. Jnber jüngsten Aufsichts- rathssitzung würbe mitgetheilt, baß bie Fabriken durchweg gut be schäftigt waren und baß trotz brr gesteigerten Rohgummipreise das Betriebsergebniß zusriodenstellenb yenannt werben kann. Die Be schäftigung für Las letzt« Vierteljahr ist bis jetzt ebenfalls gut. *— Chinesische Muster für den deutschen Ausfuhr handel nach China. Dem Vorstande de» Verein» Berliner Kaufleute und Industrieller ist seitens des Handel-ministers ein umfangreiches Memorandum, betreffend chinesische Muster für den deutschen Ausfuhrhandel nach China, mit. dem Anheimstellen der Bekanntgebung des Inhalts in betheiligten heimischen Kreisen zu gegangen. Das ausführliche Schriftstück beschäftigt sich zunächst mit den für den deutschen Import nach China besonders wich tigen Artikeln, die in den chinesischem Zollstatistiken al- „Gemischte Waaren" bezeichnet werden und zu denen außer Kohlen, Farbwaaren, Petroleum und Genußmittrln die verschiedensten Arten von Gebrauchsgegenständen gehören. Von besonderer Wichtigkeit sind dabei für die heimische Industrie Kurz« und Galanterlrwaaren, aber auch zahlreiche Gegenstände der Bekleidungsindustrie, Nahrungs« und Genußmittel befinden sich unter ihnen. Da auS den Zoll« statistiken nicht genau ersichtlich ist, welche kleineren Artikel nach China eingeführt werden, soenthältdasMemorandumeineZusammenstellung der hauptsächlichsten Waaren, welche in den chinesischen Bazaren al- europäische Artikel verkauft werden, wobei ausführlich bemerkt ist, welche Artikel in größeren Mengen Absatz finden. Betont wird dabei, wie wichtig es ist, Rücksicht auf den chinesischen Geschmack und die chinesischen LebrnSgrwohnheiten zu nehmen. Auch ia dieser Bezirbung enthält da» Memorandum fast bei jedem einzelnen Ar« tikrl schätzbare Hinweise. Fabrikanten und Händler der zahlreichen Waaren, die sich für den sicher noch sehr ausbreitung-fähigen Jm- porthandel nach China interessiren, erhalten werktäglich zwischen 10 und 12 Uhr Vormittag» nähere Informationen auf dem Bureau deS Verein» Berliner Kaufleute und Industrieller, Kraufenstroße 35. *— Actien-Gesellschaft Fabrik für Brauerei- Einrichtungen vorm. Heinrich Gehrke L Eo. Unter dieser Firma hat sich in Berlin «ine Actien-Gesellschaft constituirt, welch« »en Erwerb und Fortb«trieb des Berliner Geschäftes von Heinrich Gehrke L Co., sowie ben Betrieb der .Kaiserbrauerei» in Harzburg zum Zwecke Hot. Das Grundkapital dieser Gesellschaft beträgt 1 Million Mark. Den Vorstand der Gesellschaft bildet der Kaufmann Gustav Katzenstein. * Arankfurl a. M, 27. Oktober. Nach einer Paris» Meldung der „Frkf. Ztg." ist die Gründung rin» Industriebau! in Brüssel mit 2b Millionen Aktienkapital, wovon zunächst 50 Proc. elnbezahlt werden, unter der Leitung der Banqur Internationale beschlossen worden. Al- betheiligt werden genannt di« Banque d« Paris, die Internationale Bank und die Petersburger Diskonto« bank. — Nach einer weiteren Meldung ist mit 6 Millionen Francs Capital von Brüsseler Wechselagrnten und von Leitern großer Jndustrie-Gesellschaften die Compagnie Nationale Finouciörr errichtet worden. Da- Capital ist durch 60000 Aktien von je 100 FrcS. repräsentirt; nur ein Theil diese- Capital- soll Anfang November zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt werden. * Köln, 27. Oktober. Der „Köln. Ztg." zufolge ist in der gestrigen ZechenbesitzerversammlungdeS Kohlensyndicat- frstgestellt worden, daß nach den vorliegenden Anzeichen auf rin flottes Wintergrschäst bestimmt zu rechnen sei. In den Lagerhäusern der Rheinhäsen, nament lich an dem Oberrheln, seien keine uennenSwertenjBestände vorhanden und die Rheinschiffsahrt sei in vollem Umfange wieder ausgenommen worden. In den ersten neun Monaten deS lausenden Jahres betrug die Ein« zchränkung 10,95 Proc. — Ueber den Antrag eines Mitgliedes, 60 Proc. der beantragten Erhöhungen den auf der Liste stehenden Zechen — nach nochmaliger Feststellung der technischen Möglichkeit, ob solche Zechen jetzt noch in der Lage seien, die beantragten Er« Höhungen zu leisten — zu bewilligen, soll die nächste BeirathSsitzung nochmals verhandeln und endgiltig beschließen. *— Die Kölner Elektricitäts-Actien-Geselä- fchaft vorm. Louis Welter L Co., Köln a. Rh., hat die Elektro-Automobil-Patente der „Sociötö Les Voitures Elec- triques SystSme Krieger" in Paris zur Ausbeutung in Deutschland erhalten und beabsichtigt, binnen Kurzem für die Einführung eine neue Gesellschaft mit einer Million Mark Capital zu begründen. *— Neue 3'/- Proc. Anleihe Der Stadt Köln. In der Sitzung der Stadtverordneten-Versammlung wurde beschlossen, von der neuen 3'/-proc. Anleihe einen Theilbetrag von 6 060 000 zum Preise von 96 Proc. an eine Gruppe von Bankhäusern zu be geben. Der letzteren gehören an der Schaaffhausen'fche Bankverein, Salomon Oppenheim jr. L Eo., Deichmann L Co., I. H. Stein, Leopold Seligmann, A. Lovy, Kölnische Wechsler- und Commissions bank in Köln, S. Bleichröder in Berlin, die Berliner Handelsgesell schaft, die Dresdner 'Bank und dir Bank für Handel und Industrie in Darmstadt. *—Bereinigungs« Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier. Die General«Versammlung genehmigte den Rechnungsabschluß und die Vertheilung von 7'/, Proc. Dividende mit allen gegen neun Stimmen eines Kölner Actionairs, der die Abschreibungen zu hoch fand. Direktor Klemme erwähnte dagegen, daß, falls die vorgesehenen strengen Bestimmungen der Bergbehörde durchgehen sollten, allein die Vorrichtungen zur Benetzung des Kohlenstaubes einen Aufwand von Million Mark erforderten. Von einer Ergänzung des Aufsichtsraths von 7 auf 9 Mitglieder sah die Versammlung ab. Der der Reihe nach ausscheidende Aussichts« raths-Vorsitzende Justizrath Maas wurde wiedergewählt, nachdem ein Kölner Actionair gegen dessen Wiederwahl ausgetreten war unter dem Hinweis, Justizrath Maas sei auch Aussichtsraths-Vorsitzender des Eschweiler Bergwerks-Vereins. Von 13 571 Stimmen fielen auf Maas 12 242, auf Generaldirektor Tüll 1251. »—Die Blechwaarenfabrik Fraulautern in Frau» lautern a. d. Saar schließt das Jahr 1897/98 mit 16654 Verlust ob. *— Adolf H. Neufeld, Mrtallwaarcnfabrik unb Emaillirwerk in Elbing. Der bisherige Direktor Herr Richard Geigenmüller ist aus dem Vorstand derselben ausgetreten. Zu seinem Nachfolger ist Herr Rudolf Bartelmus dcsignirt worden, der seit längerer Zeit dem Auffichtsrath« dieser Gesellschaft angehörte und bisher seinen Wohnsitz in Brünn hatte. (B. T.) *— Gesellschaft für Grund erwerb in Ober schlesien. Wie verlautet, hat sich rin Consortium schlesischtr Banken und Bankiers gebildet, behuss Ankaufs von Terrains, deren späterer Erwerb seitens industrieller Unternehmen in Aussicht ge nommen werden kann. *— Münchener RUckvers sicher ungs - Gesell schaft. Aus München, 26. d. Mts., wird der ^frkf. Ztg." ge schrieben: „Die Gesellschaft entfaltet in der letzten Zeit große Rührigkeit. Speciell hat sie sich an einer ganzen Anzahl von neu errichteten Gesellschaften, so in Wien, in Italien u. s. w., betheiligt. Im Zusammenhang damit wird, wie verlautet, «ine abermalige Erhöhung des Actiencapitals beabsichtigt. Zuletzt war dasselbe im Jahre 1895 von 4,80 Millionen Mark aus 10 Millionen Mark (mit 25 Proc. Einzahlung) erhöht worden. Wie hoch jetzt die neue Actien-Emi'ssion gegriffen werden soll, scheint noch nicht endgiltig sestzustehen. In Bezug auf den Modus der Begebung aber tauchen in den Kreisen der Actionaire ernste Bedenken auf. Bei der 1895er Capitalvermehrung waren bekanntlich von den insgesammt zur Ausgabe gebrachten 3250 neuen Aktien L 1600 (mit 25 Proc. Einzahlung) nur 1500 Stück den alten Actionairen derart an geboten worden, daß auf jr zwei alte Actien eine neue entfiel; di« größere Hälfte der neuen Actien wurde dem der Gesellschaft nahest ehe wden Consortium überlasten, das daran einen ganz unver- hältnißmäßig hohen Nutzen erzielte. Jetzt verlautet nun hinsichtlich der neuen Emission, daß den Actionairen wieder nur ein Bezugs recht im Verhällniß von einer neuen aus zwei alte Actien angeboten werden soll, während der andere Theil der jungen Actien wieder dem gleichen Consortium überlasten werde, und zbvar zu ungefähr der Hälfte des gegenwärtigen Courswerthes. In den Kreisen der Actionaire ist man hierüber sehr beunruhigt, da man es für durch aus ungerechtfertigt hält, den alten Actionairen ihr Bezugsrecht auf solche Weise zu verkümmern. Wenn thatjächlich die Verwaltung derart vorzugehen beabsichtigt, Wird sie bei den Actionairen lebhafte Opposition finden." *— Balnea, Actien-Gesellschaft für Reise- Andenken, Nürnberg. Die unter der Firma C. Gödde und unter der Firma Hennig, Schlosser L Co. in Nürn berg betriebenen Geschäfte, welche sich mit der Herstellung von Geschenk- und Bäderartikeln befassen, wurden unter obiger Firma mir einem Aktienkapital von 550 000 in «ine Aktiengesellschaft umgewandelt. Ten ersten Auffichtsrath bilden die Herren Justizrath Heinrich Hahn, Kaufmann Karl Gödde und Fabrikdirector Leonhard Ott in Roch. Zum Vorstand wurden die bisherigen Theilhaber der Firma Hennig, Schlaffer L Co. gewählt. *— Holzstoff- und Papierfabriken, Actien-Ge- sellfchaft, Neustadt (Schwarzwald). Ueber Len Verlaus des ersten Geschäftsjahres der Gesellschaft theilt di« Verwaltung mit, daß dastekbe fast ausschließlich Neu- und Umbauten gewidmet war und für Bauten und Maschinen 607 000 -K verausgabt wur den. Die Cellulose- und Papiersabrikation konnte nur in be schränktem Maße ausrecht erhalten werden, um wenigstens mit der Kundschaft in Verbindung zu bleiben und den Arbeiterstamm zu beschäftigen. An Cellulose wurden sabricirt 1349 553 Icx, wovon 904 056 kx dem eigenen Bedarf dienten, während für Len Rest 71 807 erlöst wurden. Di« Papirrproduction betrug 1,21 Mill. Kilogramm und ergab einen Bruttogewinn von 15 803 <K. Da je doch 22 824 <K zu Abschreibungen vertvendet werden, so ergiebt sich ein Verlust von 7020 der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Den mit 543 650 -F ausgewiesenen Hypotheken- und Bankschulden, sowie den daneben mit 234 443 aufgeführten Creditoren stehen gegenüber Immobilien mit 584 725 <Xt, Maschinen und Werkzeuge mit 603 992 -L, Waaren und Rohmaterialien mit 172 852 -K und Ausstände mit 103 860 -Ft bei einem Actieneapital von 700 000 *— Actienbrauerei Wulle, Stuttgart. Der Auffichtsrath schlägt 7'/- Proc. (im Vorjahre 7,53 Proc.) Divi dend« vor. *— Actienbrauerei Zahn in Böblingen. Der Auffichtsrath schlägt 8 Proc. (Wie 1896/97) Div-dende vor. * Wien, 27. October. Die Verwaltung d» Prag-Duxer Bohn beabsichtigt, in den nächsten Tagen den Besitzern der 5proc. Obligationen anzubieten, ihre Stücke gegen 3proc. umzntouschen, derart, daß gegen je 1200^1 nom. bproc. an 3proc. 1500^ nom., mit deutschem ReichSstempel verfrhen, auSgefolgt werden. Der 5 proc. Ztnsengenuß bleibt den Besitz»» bi- Ende diese- Iahre«. (Frkf. Ztg.) * Wie», 27. Oktober. Unter ziemlich theuren Geldverhältnisien vollzog sich die heutige Prolongation. Die Banken waren anfangs nur geneigt, nur die bestehenden Engagement- zu 5'/, Proc. zu prolongiren, aber neue- Geld nicht zu investiren. Später stellte jedoch die Creditonstalt einen größeren Betrag zu 6 Proc. und hierauf auch zu 5'/, Proc. dem Markt« zur Verfügung. Auf diese Weise ist eine Erleichterung in den Prolongationsverhältnissen bewirkt worden. , * Wir», 27. October. Die ZinSfußfrage in der Oester« reichifch«Ungarischen Bank. In der heutigen GeneralrathS« Sitzung der Orsterreichisch-Ungarislben Bank erstattete General« secretair v. Mecenseffy einen Bericht über die Lage des Geldmarktes. Er führte in demselben au-, daß einerseits die wirthschoftliche Situation d» Monarchie eine Berücksichtigung nothwendig mack,, und daß andererseits die valuta-politische Lage rin« solche sei, daß ein Agio nicht besürLtet werden muffe und daß zur Vermeidung desselben da- Mittel einer Zin-fußerböhung noch nicht notb« wendig erscheine. Die Banklettuna ^abe daher keinen Anlaß, gegenwärtig eine Erhöhung d«S Zinsfüße- zu beantragen. Der Geoeralsecretair erwähnte, daß nach einem ihm au» Loudon gu« gegangenen Sitnatiou-berichte daselbst große Goldeiugäng« erwartet werden und man Anfang November in der City auf eine bedeutende Erleichterung de» GeldstaudeS rechne. Bisher habe sich nur eine ganz unbedeutende Abweichung von der Relation in den Preisen der Devisen und Valuten herauSgestellt, da die deutsche und die englische Devise wohl üb», die französische dagrgru — allerdings unbedeutend — unter der Parität stehe. Die Bank leitung sei der Ansicht, daß sie mit der gewöhnlichen Darbietung von Gold an den Markt dem Agio «in Gegengewicht bieten könne. Der Generalrath nahm ohne jede Debatte den Bericht des General^Secretairs zur Kenntniß. — Ueber di« Sitzung wird folgende» CommuniquS au-grgeben: „Der Generalrath beschäftigte sich in der heutigen Sitzung neuerdings mit der Situation des Geldmarktes. Ein Antrag auf eine ZiuSfußerhöhung wurde von keiner Seite gestellt. Die bisher zum Bankbezirke Szabadka ge« hörige Grobgemeinde O.«Kanizsa wurde auS diesem Bankbezirke ausgeschieden und dem Bankbezirke Szegedin mit Rücksicht aus die lebhafteren Geschästsbeziehungen zu diesem Platze zugethrilt. " Wien, 27. October. Jin ReichSrathe wurde gestern die Regierungsvorlage über die im Jahre 1898 sicher zu stellenden Bahnen niederer Ordnung ringebracht. Mit diesem Gesetz« entwürfe wird dir Sicherstellung von 23 neuen Bahnlinien in der Gesammtlänge von 716 Icm beantragt, deren Ausbau einen effecliven Kostenaufwand von 44 009000 fl., entsprechend einem Nominal« Aulagecapital von 44 497 600 fl., erfordert. Von diesem Nominal« Anlagekapital sollen 16 956 000 fl. auf Grund von Reinertragsgarantien des Staates, 7 492 900 fl. aus Grund gleichartiger Garantien der betheiligten Königreiche und Länder, 13 069 500 fl. durch Capitols« beiträge des Staates, 2 191 000 fl. durch Capitalsveiträge der Königreiche und Länder und 4 788 200 fl. durch Capitalsbciträge der Interessenten ausgebracht werden. In Folge der in Aussicht genommenen finanziellen Betheiligung des Staates an der Capitals» beschaffung für die projectirten 23 Bahnlinien würde für den Staat eine nominelle Jahresverpflichtung von rund 1217 500 fl. er« wachsen; durch die thatsächlichen Erträgnisse der projectirten Bahnen dürfte jedoch die zu gewärtigende effektive Belastung des Staats« schatzcs sich auf ungefähr 731 000 fl. jährlich herabmindern. *— Das Borax-Carte l. In 'der am 25. Oktober in Wien a'bgehaltenen Couferenz der cartellirten Borax-Producenten konnte eine Verständigung hinsichtlich der Erneuerung des Cartels nicht erzielt werden. Hierauf fand eine Vertagung der Verhand lungen statt, die End« Dccember wieder ausgenommen werden. Vor läufig bleiben die bisherigen Preise unverändert in Geltung. Dem Verbände gehören an: die SociStS Lyonnais« in Wien, dir chemische Fabrik in Billwärver bei Hamburg, Karl Rademacher in Carolin«n- lhal bei Prag und Or. Theodor Heidelberg in Pest. *— Die Verhandlungen Ungarns mit den Orientdahnen. Nach einer Mittherlung des offioiellen unga rischen Eisenbahnblattes nähern sich die Verhandlungen der Be- trirbsgesellschaft für die Orientdahnen mit der ungarischen Regie rung dem Abschlüsse. Zur Belriebsübergab« Der auf 'bulgarischem Boden gelegenen Thcrlstrecken der Orientdahnen ist die Zustimmung der türkischen Regierung erforderlich. Das Amtsblatt spricht die Hoffnung aus, >vaß die Angelegenheit eine befriedigende Erledigung finden werde. Hierdurch würde ein« seit vielen Jahren im Interesse des dortigen Exports lebhaft gewünschte Lösung herbeigeführt werden. *— Das neue schweizerische Bundesbankge- s e tz. Aus Bern wird dem „P. Lloyd" geschrieben: Die Experten commission zur Vorbereitung des neuen Bundesbankgesetzes hat sich für das gemischte Banksystem ausgesprochen. Die Anhänger einer reinen Staatsbank sind von Vieser Wendung der Dinge nicht erbaut, scheinen aber ldavon abzusehen, eine grundsätz lich« Opposition in Scene zu setzen, um das dringend« Werk 'der Schaffung eines Bankgesehes nicht zu verhindern, zum mindesten auf die lang« Bank zu schieben. Erst wenn der Gesetzentwurf vor liegt, sind die Freund« der reinen Staatsbank geneigt, auf Detail sragen «inzugehen und zu retten, was zu retten ist. Sie befürchten daß der Gcschäftskreis der zu gründenden LandeAbank im Interesse der bestehenden Privatbanken allzusehr eingeschränkt wird. Gegen dies« Tendenz soll energisch Front gemacht werden. Dann wird Wohl auch Len Fundationen der zukünftigen Centralbank vom Bunde ein« Concession zum Betriebe derselbtn ertheilt. Da sollten nun vor sorgliche Bestimmungen, betreffend die Erneuerung der Concession und die Uebernahmr der Centralbank durch den Bund im Falle der Nichterneuerung, getroffen werden. Es soll die Concession nicht länger als für je sechs Jahre ertheilt werden. * Mailand, 27. October. Behuss Ergänzung des rollenden Materials und der sonstigen Ausrüstung der Eisenbahnen beabsichtigt der Bautenmiuister in den nächsten sechs Jahren je 4 Millionen Lire in den Staatshaushalt einzustellen, während jede der beiden großen Betriebsgejelljchasten jährlich 40000 Lire bei« steuern soll. *— Herabsetzung des italienischen Weizen zolles. Aus Rom wird telegraphirt: In Anbetracht der mittel mäßigen Weizenerntc und des ungünstigen Saatenwetters beschloß der Ministerrath di« Herabsetzung des Wcizenzolles auf 5 Lire. Eine bezügliche Verordnung scheint bevorzustehen. *— Italienische Valuta. Man schreibt dem „Berl. Börf.-Cour." aus R o m, 25. October: Das Goldausgeld steigt un aufhörlich und in raschem Tempo. Vergangenes Jahr stand Ende October Vas Agio 5 Proc., heute stehl es 9 Proc. Die rasch« Stei gerung des Agios wurde seit den Dheuerungstumulten im Mai fühl bar, und in der Dhat mag die damals vorgenommen« groß« Einfuhr von Brodgetreide den ersten Anstoß zum Emporschnellen 'des Agios gegeben haben. Di« Mehreinfuhr von Brodgetreide beträgt in die sem Jahre bis jetzt 118 Millionen Lire, und dieser Umstand hat natürlich di« Nachfrage nach Golddevisen sehr gesteigert. Ueberdies kamen in Folg« der Theuerungstumulte in den Frühlingsmonaten dieses Jahres weit weniger Fremd« nach Italien als in anderen Jahren, wodurch sich die Golveinsuhr nach Italien beträchtlich ver ringerte. Dazu kommt die übermäßige Größe der italienischen Papiergekdcirculation, die durch die Ausgabe beträchtlicher Summen neuer Staatscaffenscheine noch erhöht woöoen ist und die völlige Ohn macht der drei Zettelbanken des Staates, irgend wie regulirend auf den Geldmarkt einzuwirken. Die Hauplursache der steigenden Ten denz des Agios ist aber in den fortgesetzten bedeutenden Verkäufen des deutschen Publikums in italienischen Werthen zu suchen. Man schätzt, daß allein seit dem 1. Juli 100 Millionen Lire italienische Ersenbahnobligationen und Rententitel von Deutschland verkauft worden find. Alle diese italienischen Schuldentitel sind nach Italien zurückgewandert, wodurch die ohnehin bestehende Nachfrage nach Golddevisen außerordentlich gesteigert wurde. Da diese Bewegung noch anhält, so macht man sich in Italien auf «ine weitere Er höhung ^des Agios gefaßt. Anfangs war man in Italien geneigt, die Rückwanderung der italienischen Schuldtitel nach der Heimath als «inen günstigen Umstand zu betrachten. Gegenwärtig aber wird diese Anschauung nur noch wenig getheilt, denn die zurückwandern den Schuldtitel finden vorläufig keine festen Käufer mehr und blei- bei in den Banken liegen. Die Erhöhung des Gokdagios, die von der Rückwanderung der Titel verursacht wird, schädigt alle Welt, da sie eine allgemeine Erhöhung 'der Lebensmittelpreise zur Folge hat, und belastet besonders schwer den Staat und Diejenigen Ge meinden und Aktiengesellschaften, die im Auslände Zinsen oder Divi denden in Gold zu entrichten haben. Ein wirksames und durchführ bares Mittel, um das Agio wieder auf erträglichen Stand herab- zudrücken, sucht man vergeblich. *— Navigazion« Generale Jtaliana Florio e Rubattino, Genua. Die Gesellschaft kündigt den Rest betrag der durch die Tunis-Goletta-Eisenbahn garantirten 4proc. Gobdanleihe vom Jahre 1887 von ursprüglich 7'/- Millionen Francs zur Pari-Rücktzahlung auf den 31. December 1898. Den Besitzern wird es freigestellt, ihre Obligationen schon vom 1. November 1898 ab zuzüglich Zinsen ab 30. Juni 1898 zum Einzug zu bringen. Am 39. Juni 1899 hört die Verzinsung der Anleihe auf. *— Luxemburgische Hohöfenges eil schäft Dif- serdingen. Die Gesellschaft hat zur Erweiterung ihrer Werk« 8000 neue Actien von je 500 Frcs. auSgegeben; sie waren den bis herigen Actionairen angeboten. Dieselben haben 6000 neue Actien gezeichnet, so daß nur 2000 Aktien zur öffentlichen Zeichnung kom men. Der Verwalter dieser Gesellschaft Mayer hat sich in ihrem Auftrage nach Amerika begeben und daselbst das Patent für das Lüalzen, besten technische und industrielle Vorthcile anerkannt so be deutsam sind, für die Gesellschaft erworben. Herr Mayer hatte kürzlich in Düsteldorf vor den preußischen Fachmännern lxs Rhein landes den Vortrag über dieses Patent gehalten. Der neue dritte Hohosen dcr Gesellschaft Differvingen wird bald betriebsfähig jein. *— Russisch« S ch i e n e n i n d u st r i e. Zwei russisch« Privat-Eisenbahn-Gesellschaften, denen gelegentlich einer Schienen bestellung von den Fabriken erhöhte Preise gemacht wurden, wandten sich, wie russische Blätter berichten, an da» Ministerium, da» die er höhten Preise nicht bestätigte und Schienen au» den Kron»«or- räthen anbot.
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