Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981027019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898102701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898102701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-10
- Tag 1898-10-27
-
Monat
1898-10
-
Jahr
1898
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
liotheken einig ten fentliche iillionen sich zv zehuldigt Interesse : Ferne" nßer den i Handel S — ein manchem eleganter Muster- en Post- e Karte werde», n Seiten n solcher um, und niien. Io ieitet ist, ist von »geführt izusehen. »itnel", etS treff, e Hände irth, be- „Pano» liebens- iber deS Räumen e zeugen aS Essen Hastigkeit r Straße useS, da Betränke ers seine iimmler, e »n ge- .'rhalten. i Heere. 8 S98: imwelo- msiedt. 1^ 0,2 2,0 0,4 2.6 iiris ide >vÄllt s- 6°,7. 12 14 11 15, 8 w 18 N 9 9 svv.) ttenrne >ancken verlief l blaok- > eiom- ^denä EN . Dio säen — sslvisl rcdlzz 1,2 -f- 10 -l- 9 !> -j- 10 rllb: ertlicds avmedr otivovt ml dat »o ü»Z, rrveite« , kort- iViväen läonruz "" Volksmrthschastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. - verantwortliche, Redactrur G. G. Laue in Leipzig. — In Berttetung: Gror> Hiller tu Leipzig. Telegramme. PeterSturß, 26. Oktober. (Privat-Telegramm.) In Folge ungünstiger Rübenerat« ist der Zuckermarkt aaimirt. Die Rasst, »eure erhöhten heute den Preis für Raffinade um 1b Kopeken pro Pud. Zur Einziehung -er Letriebszuckerfteuer. * Nach z 26 de» Zuckersteuergesetze» wird rin Zuschlag zur Zucker st euer unter dem Namen Betriebssteuer von dem in einer Zuckersoibrit zur steuerlichen Abfertigung gelangenden Zucker erhoben, welcher für die innerhalb einer Betriedsjahres abge je tilg ten Mengen dis zu 4 Mill. Kilogramm 0,10 «F, von über 4 Mill. biL zu 5 Mill. Kilogramm 0,125 -F, von über 5 Mill, bis zu 6 Mill. Kilogramm 0,15 -4t und so fort, von 1 Mill, zu 1 Mill. Kilogramm um je 0,025 -ilt steigend, für je 100 Kilogramm Rohzucker beträgt. Ferner wird für die einzelnen Zuckerfabriken alljährlich ein« Zucker menge (Kontingent) festgesetzt, bei deren Ueberschreitung sich der Steuerzuschlag für die dar Kontingent übersteigende Zuckermeng« um einen »em AuSsuhrz-uschusi« für Rohzucker gieichkommenden Be trag, b. h. also um 2,50 -Ft für 100 Kilogramm, erhöht. Di« Be- triebs steuer und der Zuschlag zu derselben wird also erst fällig, wenn der zur steuerlichen Abfertigung gelangt« Zucker die oben ge nannten Mengen überschreite». So lang« der Zucker wicht abgefer- rigt ist, bleibt derselbe außer der Berechnung. Die Fabrikinhaber können mithin Zucker, welcher in ihren Fabrik räumen lagert, zur Abfertigung stellen, wann sie wollen, und er demnach in ihre Hand legen, für das rin« oder das andere Jahr di« Betriebssteuer und den Zuschlag zu entrichten, je nachdem sol ches für sie am vortheilhastesten ist. ES -werden daher seit der Wirk samkeit deS neuen Gesetzes auch vielfach Anträge gestellt, di« darauf gerichtet sind, daß die vorhandenen Lagerräume und Speicher, welch« auf den Grundstücken oder in der Nähe der Fabriken sich befinden, als zu den Fabrikräumen gehörend angesehen werden, damit in den selben der Zucker unabgefertigt lagern kann. Hierbei werd«» Gründe geltend gemacht, die meistens sehr pla-usibel sind, z. B. daß diese Räume zur Bergung der producirten Zuckermengen und zur Bewäl tigung der sonstigen Abfertigungen, sowie zur einstweiligen Nieder legung deS Zuckers durchaus nothwendig seien. Dies« Lagerung hat aber sehr häufig den Zweck, sowohl di« Erhebung der BetriebLfteuer als auch d«S nicht unbedeutenden Zuschlags zu derselben hinauLzu- schieben. Denn so lang« der Zucker nicht der steuerlichen Abferti gung unterlegen hat, braucht auch weder VerbrauchSadgab«, noch Betriebssteuer entrichtet zu werden. Auch am Schlüsse des Betriebs jahres Pflegen die Bestände in diesen Speichern nicht vollständig geräumt, sondern theil-weis« mit in daS neue -BelriebSjahr übernom men zm werden, wodurch die Fabrikbesitzer in der Lage sind, hinsicht lich der Entrichtung der BetricbSsteuer und des hohen Zuschlages zu derselben «in« völlige Verschiebung zu ihren Gunsten eintreten zu lassen. Dies« Verschiebungen können für den SteuerfiScus «ine ganz erhebliche finanzielle Einbuß« zur Folge hoben, dir sich aus viel« Tausende belaufen kann. Da die Anträge auf Einbeziehung von Lagerstätten in die eigent lichen Fabrikräume meistens mit Raummangel motivirt werden und di« Bewilligung dies«r Schuppen und Speicher, welche sich auf den Fabrikhöfen befinden, auf Widerruf gewährt wird, so beschäftigt sich die Steuerverwaltung gegenwärtig mit «der Frage, ob und in welcher Wels« diesen offenbaren Einbußen, welche die Staatscasse erleidet, vorzubeugen sei. Soll sie die widerrufliche Gestattung der Lagerung umrbg-esert-igten Zuckers innerhalb der Fabrikräume allgemein zurückziehen? Das wäre hart in allen Fällen, wo rS sich in der That um Abhilfe einer wirklichen Bedürfnisses handelt. Wo dies vorhanden ist, da soll man di« Er laubnis der Einbeziehung von Lagerräumen als zur Fabrik gehörend nicht zurückziehen. Wo aber solche Vergünstigung im Jntereff« -des einzelnen Fabrikbesitzers auSgenutzt wird, da "darf sie nicht bestehen bleiben, denn fi« kann auch den übrigen Zuckerindustriellen, 'welche nicht in der Lage sind, solche Verhältnisse auszunutzen, fühlbaren Schaden verursachen. Da z. B. der Verkauf von Zucker auf -weit ausschauend« Liefe rungstermine zu geschehen Pflegt, so läßt sich annehmen, daß viel« Fabriken ihre Verkäufe so «inrichten, daß die Lieferung in zwei verschiedene Betriebsjahre fällt. Haben sie jedoch diese Verkäufe nicht von vorn herein so eingerichtet, so haben sie doch die günstigen Umstände benutzt und namentlich auch den dann zu ersparenden Zu schlag zur Betriebssteuer mit in Berechnung gezogen. Es ist ganz zweifellos, daß Fabrikanlagen, die mit einer Um friedigung versehen sind, und mit Hilfe dieser Einrichtung unter steuerlicher Aufsicht stehen, die innerhalb dieser Umfriedigung lie genden Räume als Fabrikräume ansehen und zur Lagerung unab- gefrrtigten Zuckers in allen Gestalten und Formen ohne besondere Genehmigung der Steuerbehörde benutzen dürfen. Aber abseits von diesen Fabriketablissements liegende Speicher und Schuppen als zu den Fabrikräumen gehörend anzusehen, damit die Fabrikinhaber hier ihren Zucker unabgefertigt lagern dürfen, also ihn auch für das «in« oder andere Betriebsjahr zur Anmeldung auf Abfertigung bringen können, um aus diese Weis« so günstig wie möglich um die Betriebssteuer und den Zuschlag dazu hinweg zu kommen, wider strebt unserer Anschauung. Und doch bann man die Frage ausiwer- fen: WaS hat der Gesetzgeber mit der Bestimmung, daß der der Be triebssteuer und dem Zuschläge unterworfene Zucker nicht nur her gestellt, sondern auch steuerlich abgefertigt werden muß, bezweckt? und vie andere Frage: Haben diejenigen Zuckerfabriken, welche zufällig große Räume auf ihren Fabrikhöfen besitzen, «inen besonderen An spruch darauf, in Bezug auf di« Betriebssteuer und den Zuschlag dazu bedeutend günstiger gestellt zu werden als andere Fabrikbesitzer, welche durch beschränkte Räume eingeengt, also nicht in der Lag« sind, producirten Zucker unabgefertigt in -ihren gewöhnlichen Fabrik räumen lagern zu können? AIS Beantwortung der ersten Frage kann man sagen: Di« Betriebssteuer und der Zuschlag dazu soll erst dann von der hergestellten Meng« erhoben werden, wenn letztere selbst zur Verwerthung kommt, war die steuerliche Abfertigung entweder zur Ausfuhr oder Niederlegung gegen Ausfuhr,uschuß oder zum Jn- lan'dsconsum vorauSsetzt. Di« -weile Frage muß man unbedingt verneinen. Dann aber tritt di« Notwendigkeit hervor, bei den Anträgen auf Einbeziehung gewisser benachbarter Lagerstätten in 'den Begriff der Fabrikräumlichkeiten zu untersuchen und zu ent scheiden, ob diese Anträge nicht lediglich hervorgerufen sind, um eine Verschiebung der producirten Zuckermengen am Schluffe des Be- triebSjahreS, damit dies« Mengen »Heils für daS abkaufend«, theils für das beginnende neue BetriebSjahr berechnet werden können, der gestalt eintreten zu lassen, daß dckdurch der Fabrikbesitzer di« wenig sten Betriebssteuern und Zuschlag« zu entrichten hat. (Verl. P.-Z.) Rundschau auf »en Handel mit laudkuirthschaftliche» Produkte»». * Berlin, 25. October. Die Preisbewegung an den Haupt plätzen des Weltmarktes war in verflossener Berichtsperiod«: Ne» syork w-ü«n Decbr. Lhicago Wehm Decbr. Livervool Weizen Decbr. Pari« Weizen Nw.-Febr. Amsterdam Roggen Novvr. Pc» Weizen Mar, a« o o » ä Frc«. st. il- 17. Oct. 7LV. 65'/. s 10'/. 21,85 18? S,35 18. 727. SS»/. s 11'/. 21,85 186 9,21 IS. - 74'/, s 0'/. 21,75 188 9,35 20. . 76'/, 68 6 4'/. 22,10 190 8,48 21. - 74°/. 66'/. 6 17. 22,10 193 9,52 22. « 76 67'/. s 3»/. 22 185 9.44 24. . 777. 707. 6 ü'/. 22.15 ISO 9,59 Die diesmalige Steigerung der Getreidepreis« ist nur noch zu geringem Theil auf dir durch Bedarf wie Vorrat-HS- und Ernte- verhältniff« gegeben« Situation zurückzufühven. Wir haben eS in letzter Woche hauptsächlich mit der Wirkung politischer Befürchtun gen zu thun gehabt. Niemand glaubt wohl ernstlich an einen eng lisch-französisch«» Krieg wegen der Faschodafrag«, aber beide Be theiligten rüsten schon wegen d«S moralischen Eindrucks und treiben damit «in Spiel mit dem Feuer, da! bei der Unsicherheit der fran- zöfifchrn RegierungSvelhältniff« doch gar leicht einen anderen Aus gang nehmen kann, al» die Entrepreneur« beabsichtigten. Groß-bri- lanenen braucht vom Aullande im Durchschnitt einen Import von 75 Millionen Eentner Weizen, 20 Millionen Lentner Weizenmehl, 20 Millionen Centn«! Gerste, 16 Millionen Eentner Hafer, 6 Mil lionen Eentner Hülsenfrüchte und über 50 Millionen Centner Mali, also allein von Getreide so gewaltig« Massen, daß jede Bedrohung ve» Seeverkehr» den englischen Hetr«behandel in seinem ganzen Nervensystem bi» auf da» Aeußerst« aufrütteln müßt« und sicherlich auch den übrigen Weltmarkt mit in den Kreis der Aufregung hin- einziehen würde Wenn nun di« Preis« in Liverpool um ca. 16 -^t in den letzten 8 Tagen gestiegen sind, so ist da» ja immerhin erheb lich, steht jedoch zu de« Folgen de» Ernstfälle» in gar keinem ver- hitktmß, und darf »um Theil dem sehr begründeten Bestreben der englischen Händler ^geschrieben werden, aus jeden Fall für be- jchteunigt« Avschpffung größerer Vrizemnsiien, Heren r» ohnehin zur Eompletirung der Lager bedarf, Sorge zu tragen. Das Beispiel de» amerikanisch-spanischen Krieges, der gan, unbegründete Besorg nisse bezüglich der Gefährdung der Seeschifffahrt hervorgerufen halte, würbe bezüglich der Folgen englisch-französischer Zerwürfnisse kaum in Vergleich zu ziehen sein. Frankreich weiß, daß die mög lichst« Störung der englischen Brovversorgung vie Achillesferse Großbritanniens ist, und eS würde sicherlich nicht zögern, im Kriegs fälle die Nutzanwendung daraus zu ziehen. Ob durch den Transport des Getreides durch Schiffe fremder Flagge di« feindlichen Be strebungen wett gemacht wepden könnten, ist insofern fraglich, als bei dem «normen Umfange der englischen Handelsflotte di« Lahm legung der letzteren enorme Störungen im Transportwesen Hervor rufen würde. Angesichts solcher Verhältnisse beim AuSbruch eines Krieges der beiden größten Seemächte ist es natürlich, daß schon die leise Möglichkeit eines solchen nicht einflußlos am englischen Ge- treidemarkt bleibt, und da letzterer scharfe Käufe in Amerika vollzog und dadurch 'oes letzteren Preise wenn auch nur um ca. 5 bis 7 -stl trieb, so darf es nicht überraschen, daß auch der Eontinent diesen Anregungen in allerdings stark verlangsamtem Tempo Folge leistet«. Am schwächsten war di« Wirkung natürlich in Frankreich, denn letz teres ist für seinen Brovbedars durch seine «ig«ne diesjährige Pro duction gesichert und hat nur bezüglich seines sich langsam wieder entwickelnden Mehlexports zu fürchten. So find -beispielsweise im September für den Bedarf Frankreichs nur 90 000 ÖuarterS ver steuert worden, hauptsächlich aus bestimmten Gattungen Weizen be stehend, di« der Anfertigung von Maeearoni und anderen Fabrika tionsgegenständen dienen und in jedem Jahre, gleichgiltig wie die eigen« Ernt« ist, aus dem Ausland« importirt werden müssen. Sieht man von der dieswöchentlichen Einwirkung der KriegSbefürchtungen ab, so bleibt als "befestigendes Motiv nur di« allerdings sehr ge wichtige Nachwirkung der alten Campagne, welch« sich fortgesetzt darin kund giebt, daß alle Leistungen der neuen Ernte, sie mögen so groß sein, wie sie wollen, in ungewöhnlicher Raschheit im Kon sum verschwinden und die Ansammlung stärkerer Bestände immer noch verhindern. Man muß es als ganz außerordentlich bezeichnen, daß die amerikanisä - Vorräthe, laut der heute rin- getrofsenen amtlichen Depesche, den riesigen Ablieferungen der Farmer nur um '/. Million B. >lz zugenommen haben, und daß andererseits trotz großer Ausfuhr der atlantischen Häsen Nord amerikas und ziemlich ansehnlicher Weizenversendungen Rußlands die für Europa schwimmenden Mengen sich nur unerheblich ver mehrt haben. Auch an den Stapelplätzen unseres Welttheils blei ben dir Vorräthe klein, dennoch aber wird abzuwarten bl-eiben, ob nicht, sobald der Jaschoda-Trubel beseitigt und di« Feldarbeit über all beendet und damit die Zufuhr an den Märkten größer wirs, der Rückschlag auf die dieswöchentliche Bewegung sehr bald erfolgt. In Deutschland hat die Witterung ihren winterlichen Charakter, den sie in der Vorwoche und noch zum Beginn dieser Berichts periode gehabt "hatte, vollkommen abgestreift. War di« Temperatur für die Jahreszeit vorher anormal kalt, so wurde sie nun wieder ungewöhnlich warm, so daß die Feldarbeiten rüstig Fortgang neh men konnten. Dadurch natürlich wurde das ländlich« Angebot von Getreide wieder sehr klein, und trug hierzu wohl auch die steigend« Preistendenz bei, welch« erfahrungsmäßig die Landwirthschasl von Käufen zurückzuhalten pflegt. Hier betrug für Weizen die Werthsteigerung nicht mehr wie 5 -bt, nachdem sie um Mitt« der Berichtsperiod« in Folge deS Frostwetter; und -der auswärtigen festen Berichte schon eher noch etwas mehr erreicht hatte. Je mehr die Hausse des Weltmarktes sich im Verlaufe aber als alleinige Folge der Politik charakterisiere, je vorsichtiger wurde die hiesige Geschäfts welt, jener zu folgen, so daß ein durch den Witterungsumschlag er folgt gewesener Druck von 3 -Ft nur knapp zukückgeholt werden konnte. Waare macht sich knapp, für bi« Andienung per October konnte erst zuletzt Einiges erübrigt werden. Die Provinz bietet sehr wenig an, und von amerikanischem Weizen vollzogen sich die kleinen Umsätze nur aus zweiter in dritte Hand. Oesterreich fragt« hier verschie dentlich nach Weizen an, legte jedoch bisher hiesige Forderungen nicht an. Dagegen sind aus der Provinz Sachsen einig« Ladungen, die ursprünglich für hier bestimmt waren, nach dorthin verkauft worden. Im R o g g e n geschäft war di« Preisbewegung analog derjenigen für Weizen. Preise erreichten im Gefolge der kalten Wit terung einen höheren Stand, als sie der KriegLtru-bel der letzten Tage hervorzurufen- vermochte, und namentlich Mailieferung, die zuerst 4,5 in Folge ansehnlichen Begehrs angezogen hatte, schließt nur 3 theurer -als vor acht Tagen. Der Deport von December aus Frühjahr hat sich -vergrößert, denn daS inländische Material -bleibt außerordentlich knapp, auf russischen Export ist im größeren Maß- stade aber vor Frühjahr sicher nicht mehr zu rechnen, und da auch die Leistungen Amerikas und 'der Donau schwache sind, so stützt schon die Festigkeit des LocomarkteS die Tendenz. Da-bei ist -die Frage der hiesigen Mühlen, trotz Les geringen Angebots -von Ladungen, wenig dringlich, und nur zögernd legen sie die steigenden Forderun gen an, -weil di« Mehlpreis« nicht genügend Schritt mit der Hausse des Rohmaterials halten und über den Mahllohn sehr geklagt -wird, so daß sich die Müller so viel wie möglich mit ihren Vorrälhen zu behelfen suchen. Hafer war bisher im Locogeschäft sehr still; zu letzt schien es aber, als ob der Bedarf wieder mehr Interesse bekund«, so daß man auf baldige Besserung des Absatzes nun hofft. Liefe rung, die hauptsächlich nur für Mailieferung zum Umsatz kommt, zog zuerst noch 2 -4t auf fpeculative Käufe an, ging dann aber, als Brodgetreide auf die Wetteränderung hin einen Rückschlag erfuhr, wieder um 1,5 -4t zurück, ohne sich hiervon erholen zu können. Mais hat ein fortgesetzt flotteS Geschäft, und es -schien fast, als ob die Bedarfsfraa« fast täglich im Zunchmen war. Loco zog in der ersten Hälfte der Berichtsperiode wohl 6 bis 7 und mehr Mark an, während Lieferung um 5 -4t stieg. Nur vorübergehend trat ein leichter Abschlag ein. DaS hier befindliche Material ist -wenig er heblich, die Ankünfte an- der Küste verthei-lten sich schnell nach dem Jnlande, und Importeure bleiben darauf angewiesen, di« hohen Forderungen des Auslandes zu bewilligen. Mehl hat in Weizen mehl, abgesehen von wenigen Marken und einzelnen Momenten besserer Frage, kein gutes Geschäft gehabt, und zögert der Konsum, die erhöhten Forderungen zu -bewilligen. Roggen mehl liegt günstiger; bei schwachen Provinzzufuhren ist hier daS Material ziemlich knapp, vennoch waren «S nur wenige Tage während der anfänglichen Getreidehausse, die den Be darf kräftiger zugreifen ließen. Rüb öl kommt Wohl in manchen Zufuhren heran, allein dieselben vertheilten sich sofort an den Konsum, dessen Frage, nachdem der Oktober bei 40 Ä ge stiegenen Preisen nun meist erledigt zu sein scheint, auch für die näckssten Monate anhält. Mai dagegen ist vollkommen vernachlässigt, trotzdem die Saatpreife im Verhältniß zum Frichjahrsöl viel zu hoch stehen. Im SpirituShandek werden die nächsten Tage emsig« Thätigkeit bringen. ES -handelt sich um di« Abwickelung der Octo berlieferung durch effectiv« Waare. Bisher hatte die Loconotiz noch «in allevdingS täglich kleiner werdendes Aufgeld gebracht, so daß das DcckungSbedürfniß eS zu großem Theil vorzog, fein« -Verbind lichkeiten durch Rückkäufe zu erledigen. Sichtlich hatten auch StützungSkäuf« von Locowaare seitens der Hauffeintereffenten mit dazu beigetragen, di« Loconotiz in der ersten Wochenhälfte sich be haupten zu lassen. Di« immer stärker werdenden Zufuhren aber brachten seit Freitag die unausbleibliche Regulirung. An diesem Tage, am Sonnabend und Montag, ging der Werth der Waare um 3 -4t zurück, und da der OctoberpreiS sestgehalten blieb, schließlich sogar noch weiter stieg, so trat damit endlich da» nutzbringend« Verhältniß hervor, Locowaare zum Umstich für di« Andienung aus October zu verwenden. Wie manche Octoberverkäuf« von Fabri kanten bewiesen haben, wird auch seiten» dieser die Gelegenheit be nutzt -weiden, den Vorrath contractlicher Fässer bei der Lieferung gut zu verwerthen. Im klebrigen würde eS «der, wenn All«; zu Liefernd« in contr-artlichen Gebinden müßt« angedient werden, zwei- fello» auch jetzt noch mit stärkeren Lieferungen hapern; allein nach dem geltenden Uebereinkommen darf an den letzten fünf Geschäfts lagen deS Monat» auch in uncontractlichen, wenn nur transport fähigen Gebinden angedient werden, die natürlich von dem Em pfänger zurückgegcben werden dürfen. Auf Grund dieser Bestim mung werden denn nun größere SpirituSmengen für di« Abliefe rung fertig gemacht, und wenn di« Inhaber d«S October-Hauffe- Jnteresse» nicht einen Zusammenbruch d«S 8 -4t gegen November theureren laufenden Monat» wollen erfolgen kaffen, so werden sie wohl di« Waare zu ihren bisherigen Vorräthen aufnehmen müssen. Jntereffant ist, daß man bisher sich überhaupt nicht genau klar war, wer die Leiter der -Octoberspeculation waren, weil die verschieden sten komunfsionaire die Käufe und Verkäufe autfiihrten und seitens dieser die Auftraggeber nicht genannt wurden. Man nahm seither an, daß Hamburger und Breslauer Sperulan-ten eooperirten. Unser« schon vor acht Togen grthane Bemerkung, daß zunächst di« Berech tigung de» Deport» von November auf December großer Anzweiflung unterliege und zu Abgaben und Begleichungen für den früheren Monat veranlasse, hat auch in verflossener Woche Geltung behalten, denn dieser Deport bat sich von 2,6 -4t, wie er zum Schluffe der Vor woche stand, auf 1,5 -4t weiter verringert, weil November um ca. 70 Jj zurückg-ing, December aber 40, Mäi sogar 50 H pröfitirte-n. Diese Festigkeit der späteren Monate ist wenigsten» zum Theil aus !dje Wirkungen de» dieswöchentlichen yrostwetter» zurückzufiihren, welches ansehnliche Mengen Kartoffeln beschädigt hat. Da diese möglichst schnell in den Brennereien und Stärkefabriken zur Ver arbeitung genommen werden, so hat jener Schaden für die Situation des November eher eine verflauend« als befestigend« Wirkung, da gegen ist eS nicht unmöglich, daß für später der Material-auL-sall, falls er sich überhaupt als bedeutend Herausstellen sollt«, bei den Brennern sich bemerklich macht. Zum ersten Male hat sich daher auch «in kleines Report vom December auf Mai gebildet. (Voss. Vermischtes. * Leibjig, 26. October. Allgemeine AcetylengaS.Ge. sellschast „Prometheus", G. m. b. H. Dft Gemeinde. Vertretung von Bad Sooden o. U. hat beschlösse», Acetylen» gaSbeleuchtung einzusühren und mit dem Baue der Anlage die Allgemeine AcetylengaS-Gesellschaft „Prometheus" in Leipzig be- auftragt. *— Patentpapierfabrik zu Penig. Die Bilanz am 30. Juni 1898, sowie das Gewinn- und Verlust-Konto befinden sich auf S. 8048. — Die auf 9 Proc. festgesetzte Dividende wird mit 27 .4t gegen Divldendenschein 6, Serie III, bei den Herren Becker L Co. in Leipzig sofort auSgrzahlt. *— ProlongationSsäye der Berliner Börse am 26. October. Ocsterreichische Credit-Actien 0,425—0,50 Report, Franzosen 0,2875 Report, Lombarden 0,20 Deport, DiSconto-Com- mandit 0,50 Report, Deutsche Bank 0.5125 Report, Dresdner Bank 0,35 Report, Berliner Handelsgesellschaft 0,375 Report, Gotthard 0,2875 Report, Marienbnrg-Mlawka 0,05 Report, Ostpreußen 0,075 Report, 4proc. Italiener 0,025 Deport, 4proc. Ungarn 0,025 Report, do. Kronenrente 0,0125 Report, 1880er Russische Anleihe 0,10 Deport, 4proc. Russische Consols 0,05 Report, 3'/,proc. Russen 0,075 Report, 4 proc. Russische Reute 0,075 Report, Russische Noten 0,10 Report. Alles mit Courtage. *— Die deutschen Kunstwollfabriken haben seit einiger Zeit über einen starken Rückgang ihres Exports zu klagen. In Len ersten acht Monaten Lieses Jahres betrug Lie Kunstwoll ausfuhr Deutschlands nur noch 99 422 D.-Ktr. gegen 107 560 D.- ktr. gleichzeitig 1897 und 127 477 D.-Ktr. gleichzeitig 1896. Am meisten ist die Ausfuhr nach Oesterreich-Ungarn, der Schweiz, Bel gien und Amerika zurückgcgangen. Aber auch der inländische Absatz zeigt ein« bedeutende Abnahme. Der Grund sür diesen Rückgang ist nicht etwa in einem verminderten Verbrauch von Kunstwolle zu suchen, er liegt vielmehr darin, daß -die betreffenden Spinnereien im In- und Auslände immer mehr vazu übergehen, sich ihren Bedarf an Kunstwoll« selbst herzustellen. In Folge dessen befindet sich die einheimische Kunstwollindustrie schon seit einiger Zeit in keiner gün stigen Lage, und verschieden« Fabriken haben bereits im Laufe dieses Jahres ihren Betrieb ganz eingestellt. *— B e r l i n . Anhaltische Maschiaenb au » Actken» Gesellschaft in Berlin. Auf die Anfrage eines ActionairS theilte Director Blum in der General. Versammlung mit, daß die Abschreibung von 8091 -E auf Abgaben Conto Wien von einem früheren Vertrage mit der seither in Liquidation getretenen Aktien» Gesellschaft für Gas- und Wasserleitungs-Anlagen herrühre. Nach diesem Vertrage sei die Gesellschaft zur Theilung deS Nutzens aus alle österreichischen Geschäfte verpflichtet gewesen. Sie habe sich jetzt durch die einmalige Zahlung der genannten Summe von dem Vertrage losgekaust. Es habe sich seit Jahren sür die Gesellschaft bewährt, an den größeren Plätzen und auch in Berlin selbst, eigene Hilfsbureaus zu unterhalten, anstatt Vertreter zu haben, die noch für Andere arbeiteten. Die Handlung-Unkosten dieser Bureaux betrugen 1897/98, wie auS der JahreSrechnuna er» sichtlich, 76 553 4l Der Abschluß für 1897/98 wurde hierauf ge nehmigt, die vom 1. November ab zahlbare Dividende auf 13'/, Procent festgesetzt und die Entlastung ertbeilt. *— kröllwitzer Actien-Papierfabrik, Hall« a. S- Die für das Geschäftsjahr 1897/98 festgesetzte Dividend« von 24 Proc. gleich 72 -4t wirb auf den Dividen'denschein Nr. 27 beim hiesigen Bankhause Decker L ko., K.-G. a. A., von jetzt ab ein gelöst. — Das Gewinn- und Vcrlust-Eonto für 1897/98, sowie Lie Bilanz vom 30. Juli -1898 befinden sich unter Len Inseraten auf Seite 8048. *— Deutsche Continental.GaS-Gesellschaft, Dessau. BetriebS-Resultate deS 3. Quartal- 1898. Die Anstalten der Ge- sellschaf» vroducirten 9113 837 cbm, im gleichen Quartal des Bor- jahrcs 8 641 287 odm, mithin mehr im 3. Quartale 1898 502 550 Kubikmeter. Mehrproduktion seit 1. Januar 2 260679 cbm. Flammenzahl am Schluß deS Quartals 507129, Abnahme im Quartale 3260. *— Zeche Blankenburg in Hammerthal a. b. R. Nach ber Abrechnung für Las dritte Vierteljahr 1898 betrug die Kohlenförderung nach Hinzurechnung des Bestandes auS dem zwei ten Vierteljahr 30 947 » gegen 28 680 t i-m zweiten Vierteljahr. Die Förderung wurde bis aus 500 t bezw. zur Herstellung von Brikets verwandt und verbraucht. Die Gesammtein-nahme stellte sich auf 242 318 iE gegen 205 355 im zweiten Vierteljahre. Di« Ge- sammtausgabe zuzüglich der Bestandverminderung auf 202 137 (im zweiten Vierteljahre 185 272 cSk). Die Durchschnittseinnahme für die Tonne betrug im dritten Vierteljahre 8,38 oE gegen 7,92 im zweiten. Nach Abzug der Ausgaben verbleibt ein Ueberschuß von 40 181 Die Ausgaben für Neuanlagen betragen 18 100 lL gegen 44 147 <F im zweiten Vierteljahr. *— Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt. Mit dem Vorschreiten der Jahreszeit hat auch di« Nachfrage aus dem ob-erschlesisclzen Kohlenmarkte noch weiter an Lebhaftigkeit ge wonnen. Die Beeinträchtigung, welche die Verladungen des Reviers in der ersten und z-weiten Octoberwoch« durch empfindlichen Wagen mangel erfuhren, hat sich, wie anerkannt werden muß, in der dritten Woche wemger fühlbar gemacht, so daß in dieser im Durchschnitt pro Fördertag nahezu 5800 Wagen auf den Weg gebracht -werden konnten. Da jedoch der Bedarf an Wagen noch immer nicht vollständig be friedigt werden konnte und aus den Vorwochen viel nachzuholen »vor, sind di« Gruben aus den Rückständen noch nicht herauSgekom- men, und zwar hauptsächlich bei den kleinen Sorten, deren Ver ladung aus grubentechnischen Gründen immer am empfindlichsten unter Wagenmangel zu leiden hat. Der Wafferstaud der Oder er fuhr in Folge der Niederschläge eine Nein« Ausbesserung, so daß di« in außerordentlich großer Zahl versommert lwgen gebliebenen Fahr zeuge wenigstens ihre Fahrt sortsetzcn konnten und hoffentlich auch noch vor Schluß der Schifffahrt ihre Bestimmungsorte erreichen wer den. Dagegen konnten neu« Abfertigungen kaum vorgenommen werden, da das Angebot von Kahnraum verschwindend gering ist und di« Gruben bei der Wagenknappheil die für eine Kahnladung erforderlichen größeren Mengen nur unter großen Schwierigkeiten frei machen können. — Bus Oesterreich-Ungarn blieb die Nachfrage vorerst noch weiter etwas still, da die Läger, namentlich am Wiener Platz«, gegenlvärtia gefüllt sind, und auch nach Polen, das sein« Be züge seit dem 1. Octobcr eingeschränkt hat, zeigen dir Versendungen zunächst noch keine weitere Belebung. — Das koaksgeschäst entioickelte sich «»eiter befriedigend. Die Production der in allen Theilen flott beschäftigten Betriebe wird glatt untergebracht. In schwefelsaurem Ammoniak ist nach Beendigung der Campagne ein natürlicher Stillstand eingetreten, indessen blieb di« Grundtendenz fest. Auf dem Benzolmarkte ist noch keine Besserung zu verzeichnen; das Geschäft hält sich in den bescheidensten Grenzen. (Schles. Ztg.) §AllgemeinerDeutscherVrrsicherungs-Ver- ein in Stuttgart. Vom 1. Januar bis 30. September 1898 wurden 41 955 neue Versicherungen abgeschloffen und 8427 Schäden- sälle regulirt. Don letzteren entfallen aus die Haftpflicht-Versiche rung 2399 Fälle wegen Körperverletzung und 1505 wegen Sachbe schädigung; auf die Unfall-Versicherung 3986 Fälle, von denen 26 den sofortigen Tod und 54 ein« gänzlich« oder iheilweis« Invalidi tät der Verletzten zur Folge hatten. Von ven Mitgliedern der Et-erbecasse find im gleichen Zeiträume 537 gestorben. Am 1. Ok tober 1898 waren- 272 959 Policen über 2 002 921 versicherte Per, sonen in Kraft. X. Aus »er Schwei», 25. October. Die am I. August be gonnenen Arbeiten am Simpkontunnel schreiten erfreulich vorwärts. Von Norden her sind bereits 121 m, von Süden her 25 m Richtstollen fertig. Daß >m Süden die Arbeit nicht so rasch vorwärts kommt wie im Norden, liegt daran, daß dort da» Gestein sehr hart ist und di! jetzt auch noch kein Dynamit angewendet wer ben konnte. Di« Werkstätten, die in einer Höhe von 1600 m stehen. VeSgleichen di« Gebäude sür die Bohrmaschinen, sind unter Dach gebracht; auch vie Regulirung de! rechten RhonruftrS ist begonnen wokden. '—Russische HandelSnachrichten. Der russische Finanzminifter hat, weil der Zucker preis in der Gegend von Kiew neuerdings über die gesetzlich vorgesehen« Höchstgrenze von 4,5 Rubel für das Puo hinauSgegangen ist, die Ablaffuug von 1 Million Pud Zucker aus der festen Reserve a-üf den Jn- landsmarkt gestattet. Dadurch erhöht sich das bei der ersten dies jährigen Normirung mit 48 Proc. angesetzt« verchälttriß de» frei verfügbaren Zucker» auf 50,5 Proc., während sich dem entsprechend da» Verhältniß de» .Ueberschuff«»" von 52 auf 49,5 Proe. (mit Ein schluß der alS Rücklage zur festen Reserve abzuzweigenden 10 Proc.) ermäßigt. Durch di« Freigabe der 1 Million Pud Reservezuckcr steigt di« Zuckermenge, di« während d«S laufenden BetrivbSjahreS ohne Steuerzuschlag auf den JnlandSmarkt gebracht werden darf, von 34 aus 35 Millionen Pud; eS darf aber nicht unbeachtet bleiben. Laß man nach der in den letzten Jahren beobachteten Zunahme de» Zuckerverbrauchs das Jnlanbscontin-gent hätte von vornherein mit 35 Millionen Pud bemessen muffen. Es war das auch zunächst be absichtigt, später aber ließ der Finanzminister erklären, er habe an gesichts des durch di« letzte Oeffnung der Reserve hevbeigeführten PreiSdrucks und des E-influsseS der neuen Bestimmungen über -die Behandlung der Ueb-erschüffe (von denen nur noch ein Theil aus neue Rechnung vorgetragen werden darf) für zweckmäßig erachtet, vorerst bei 34 Mill. Pud stehen zu bleiben. Die an der Kiewer Zuckerbörse erfolgte Preissteigerung knüpft an Nachrichten über das ungünstige Ergebniß der diesjährigen Rübenernte, bezw. über den durch Frostschäden herbeigeführten Ausfall an. Die Blätter des Finanzministeriums begleiten die Veröffentlichung deS obi gen Erlasses mit einer Notiz, worin bi« diesjährige russisch« Rüben ernte, wenn man von den Frostschäden absieht, auf 38,3 Mill. Ber- kowetz (gegen 36,2 Mill. Berkowetz im Voriahre) geschätzt wird. Da eine zahlenmäßige Ermittelung der Frostschäden noch nicht vor lieg«, müsse eine entsprechend« Kürzung der Ernteschätzungen Vorbe halten werden. — In den Vereinigten Staaten hat man neuerdings die Getreidepreis« auf übertrieben« Nachrichten über den Umsang verMißernte, von der eine Anzahl russi scher Gouvernements heimgesucht wird, steigen lassen. Im An schluß an diese Nachrichten ließen sich di« »Financial News" un-ter dem 17. October aus New Port dep-ejchiren, da» Dampfschiff .Unionist« sei mit einer Ladung Getreide für Reval befrachtet rden. Dem gegenüber erklärt di« im FinantzminisderiWM erschei- >':.»« „Handels- und Jndustrie-Ztg.«, daß erst noch ein« Erhöhung der Getreidepreis« eintreten müffe, bevor der Bez-ug von Getreide aus Amerika rentabel werden könne. Vorerst erscheine eine solche Einfuhr ausgeschlossen. Roggen habe in New Park neuer dings 57 Kents für den Bushel oder 71^ Kopeken für das Püd ge kostet. Da nun die Fracht von New Pork bis Reval 17 ViS 18 Sop. betrage, so würde aus Amerika bezogener Roggen in Rvva-l 88,5 bis 89,5 Kopeken kosten, während daselbst einheimischer 120pfündiger Roggen nur mit 83 bis 84 Kopeken bezahlt wird. — Di« Statistik der Spirituserzeugung des europäischen Rußlands liegt nunmehr für dcn Monat Juni und damit für das ganze Jahr (Juli-Juni) 1897/98 vor. Im Juni hat di« Erzeugung 288 839 Wedro oder 59 363 Wedro mehr als im Vorjahre und 23 195 Wedro mehr als im Juni 1896 betragen. Di« Erzeugung des ganzen Jahres 1897/98 umfaßt 28 Oll 266 Wedro oder I 204 864 Wedro (4,1 Proc.) weniger als im Vorjahre und 3 355 453 Wedro (1-1,9 Proc.) weniger als 1895/96. Im Betriebe waren 2005 Brenne reien oder 25 weniger als im Vorjahre. Die sichtbaren Vorräthe betrugen am 1. Juli d. I. 12 974 322 Mill. Wedro gegen 11 845 871 Wedro am 1. Juli 1897 und 11 440 282 Wedro am I. Juli 1896. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren sind also -di« Vorräthe um 1 128 451 bezw. 1 534 0-40 Wedro gestiegen. (Magdeb. Ztg.) *— Westaustralische Gold-bergwerk«. Wie von Perth telegraphirt wird, hat das Parlament der Kolonie daS neue Goldgefetz genehmigt. Durch dieses Gesetz werden alle doppelten Titel, vergangen« und zukünftige, abgeschafft und -der Möglichkeit künftiger Streitigkeiten zwischen Besitzern von Dere-WrrkS-Herecht- same-n und Alluvialgoldgräbern vorgebeugt. Scneral-Versammlnng. Actien.Bierbrauerei »u Gohlis bei Leipzig. OrdentlicheGeneral-Bersammlung am 25.November im kleinen Saale deS „Eldorado" in Leipzig, Pfaffendorfer Straße Nr. 4, Vormittags 10 Uhr. (Vergl. Inserat auf S. 8044.) Technisches. Dietzörsterdecke. In der Gegenlvart, wo fast alle Gebäude durchaus massiv und feuersicher auSgeführt werden sollen, ist eS von Interesse, eine für den Hochbau wichtige Deckenconstruc- tion näher kennen zu lernen, welche sich bereits bewährt hat und vielfach zur Ausführung kam. Sie ist ein« Erfindung des Stadt- baumeisterS Otto Förster in Wernigerode und wird nach ihm „Försterdecke« genannt. Sie besteht in der Hauptsache aus einzel nen, «ig-enthümlich geformten Hohlsteinen, die, durch Cemen-tm-örtel verbunden, zwischen Eisenträger wagerecht eingespannt werden und ohne Verwendung von Ouereisen oder solchen HilsSmittel» eine vollständig feste, tragfähige, dabei scholl-, feuer- und schwamm sichere Zwischendecke ergeben, di« für alle Wohngebäude, Fabriken u. s. w. zweckmäßig ist. Außerdem ist sie auch wohlfeil, ihre Kosten sind nicht höher alS eine Balkendecke von Holz mit ihrem Zwischen boden u. s. w. Der Erfinder hat jetzt ein Buch über sein« massiv« Deckenconstruction herauSgege-ben, auS dem dak Nähere darüber zu entnehmen ist und welches ollen Interessenten empfohlen werden möge. ES enthält auch Zeichnungen der Decke in ihrer Anwen dung in verschiedenen Gebäuden, Angaben über die Kosten, die Tragfähigkeit u. -s. w. Dieses Buch ist kostenlos von dem General- Vertreter der Försterdecke, Herrn Hugo Förster in Langen wed d i n g e n bei Magdeburg, zu beziehen und sei der Aufmerk samkeit unserer Leser bestens empfohlen. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handklsregister. Au» S4. Oktober cingetragt«: Die Firma Leipziger Palmenfabrik, August Held, i« Stötteritz und alS deren Inhaber Herr Gottlieb August Held daselbst. Königreich Sachse«. Handelsregister. Eingetragen die Firmen: Dresdner pharmaceutisch« Specialitäten-Fabrik Friedrich Silk rodt in Dresden. Inh. Herr Friedrich Paul Rudolf Sikkrodt das. — Earl Kretschmer in Serkowitz. Inh. Herr Carl Johann Fried rich Kretschmer in Plauen bei Dresden. — Manfred Schließer in Dresden. Inh. Herr Adalbert Edward Manfred Schließer das. — Thomas L Co. in Gruna bei Dresden. Inh. Herr Karl August Thomas in Dresden und Frau Alma Concordia verehel. Thoma! gesch. Steglich geb. Marx das. — C. Benrath in Buchholz, Zweig niederlassung der Firma gleichen Namens in Barmen. Inh. Herr Carl Hermann Benrath in Bannen. — WaarenhauS Schlesinger in Hohe-n stein-Ernst thal. Inh. Herr Hermann Bernhard Schlesin ger das. — Waller L Valser in Dresden. Inh. die Herren Vernarb Waller und Samuel Valser das. — Georg Leopold in Zwickau. Inh. Herr Georg August Ludwig Leopold das. — Zwieger L Rotta in Zwickau. Inh. die Herren Paul Wivhelm Zwieger und Her mann Theodor Rotta bas. — Wilh. Gröschel jun. in Zwickau. Inh. Herr Friedrich Wilhelm Gröschel bas. — Lüdwig Heise ia Markneu kirchen. Inh. Herr Ludwig Carl Jacob Leise das. — Werdauer Tuchfabrik, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Werdau. Di« Herren Adolf Ohlroqge und Karl Schön in Werdau sind Geschäfts führer. — Maneck« L Kurth in Döbeln. Jn-H. die Herren Johanne» Friedrich OSkar Manecke in Döbeln und Juliu» Bernhard Kurth in Roßwein. — H. Händel Waarenhau» in Colbitz. Inh- Fräulein Thekla Helene Händel das. Zahlungs-Einstellungen re. Name» Wohnort Amt»,«richt r: - - U u« ?! u Nriy Oertel, Naii<twaarenbändle-' T. H. Reaer, A-ulmann, i. g.i Leinrick! Reaer iuo. Rickier'iche IZadriken, G. m. b. H p. üaer.'ri, Meyg.-V'd.-Art. «v ssr A. Snimakr, Hausmann (Nachlaß I. gblcndurg, Drogist S rp.kud»i,,»!irschner»str.sNachI; st. O. staut, vaumeifter Handel»««!. Haeseler'lche vuchddl st. H A. Kramer, Ses. die Buckch P. U st. und I. H A. stramcr st A. stunte, Garudandlrr I W. Bachmann ch Lo, Hantetsges stirma Saäermann ch Dltmanu» Fran, Dettmann, staulmann Hapnuth örrlm vre»de» vliffeldort Zianks- a. M Sommern Zraureul» >broß<,h«i» stiel Meerane Meerane Odenküchen ktralsund B«»rent» Berlin Dresden Diisseldork Zranksurt v-mmern chlreiz «eotzenhat» stiel Meer.»« Meerane Odenkirchen Etralsnud LIV L U- L.IV 4l>0 A lv Ä1V ei.lv w.lv SV.,0 «io LIV 21 10 18.10 ILH» 1.1» IS iö.11» Zur i» a>2ik 10.12 8 All lv 2« U 14 »t 12 1k I7.U » 24.U 10. roll rr IK.U1S U«I1 11 1AU 11 28.11 1110.1U 11 wist ll ISU 11 10.lt u 1LU 11 LI 11 »11 U LI2 11 1012 11 ILU Verdingungen im Auslande. R u mä aten. 8. November, 4 Uhr. Post, und Teleqravb«a.Dir«ctsoa in Bukarest: Vergebung brr Lieferung vou 60000 bk verziuvem Stodlbraht. 9. November. 4 Uhr. Ebendort: Vergebung der Ltefmiug von 16000 Keinen Isolatoren mit dop-elter Glocke. Di,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)