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Stil Ludwigs XV. Der neue Aufschwung, den das Ornament gegen die zwanziger Jahre des acht zehnten Jahrhunderts erhielt und welcher den Stil Ludwigs XV. bezeichnet, ist hauptsächlich den Architekten Gilles-Marie Oppenord und Juste-Aurele Meissonnier zu veidanken. Den vollständigsten Ausdiuck hievon findet man in den Werken von Babel und Balechou. Der Ursprung dieser Umwandlung ist einerseits in den schon untei Ludwig XIV. beliebten Über ladungen, anderntheils in dem Beispiel und Erfolg der Conceptionen des Architekten und Bildhauers Francesco Borrimini zu suchen, welcher unter der Leitung von Bernini an der Peterskiiche aibeitete und im Jahr 1667 starb, nachdem er durch seine mit erfindungsreicher Kraft und bemerkensw r eithei Leichtigkeit ausgeführten ge brochenen Linien eine lebhafte Bewunderung erregt hatte. Wenn trotz dem Glanz eines solchen Vorgängers und dem zum grossen Theil italienischen Ursprung, Frankreich die Ehre gegeben worden ist, diesem neuen Stil den Kamen eines seinei Könige zu geben, ein selbst in Italien anerkannter Karne, so ist der Grund darin zu suchen, weil die französische Schule mit dei alle seit herigen Principien umwerfenden Freiheit der Formen ein Cachet von Leichtigkeit, Anmuth und Geist zu verbinden gewusst hat, was meist den italienischen und deutschen Erzeugnissen derselben Epoche abgeht. Biese neuen Principien, oder vielmehr die Umstossung aller seither geheiligten Prin cipien konnten nicht ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden. Die Lebhaftigkeit des durch die offene Invasion neuer Moden verur sachten Kampfes nöthigte zu glücklichen An strengungen. Kie war mehr Geschicklichkeit, Erfindungsgeist und wirkliches Wissen im Dienste streitigerer Doctrinen. Kachdem alle alten Moden, für welche man, wie Cochin ironischer Weise sagt, einen abergläubischen Bespect hatte, verlassen woi- den waren, so war man ausschliesslich dem persönlichen Geschmack, von dem jeder Proben zu machen hatte, überlassen. Wenn daher trotz den Gefahren einer solchen Freiheit der Sieg des Jahrhunderts den Neuerem jener Zeit geblieben ist, so ist dies ein Beweis, dass die Fortlaufendes Leistenwerk. (XVIII. Jahrh.) im Kamen vernünftigerer Principien protesti- renden Künstler nicht die Bedeutung derer hatten, welche sich darin gefielen, die abenteueiliehen We b e des manierirten Geschmacks, der bald vorwiegend wurde, zu gehen. i + u .. , , . Es konnte nicht ausbleiben, dass, als diese abenteuerliche Richtung in untei ö eoic ne eie , e ungeheuer schnell übertrieben wurde und rasch zum Ausdruck eines solchen Verfalls gelangte, ass es roie wi ... T prqchien indem es das Leichentuch A ' T ar, dass das alte Griechenthum mit seiner unvergänglichen Jugend wiedei eisci , v °n Lava, welches dasselbe bedeckt hatte, abwarf. . So gefährlich die unabhängige und so kühne Thätigkeit der glänzenden Schule, aus wecier er wir iiche Glanz der Decorationen des achtzehnten Jahrhunderts hervorging, vom Gesichtspunkt deia gemeinen nncipien nii<i t_ i -ii. i j i i riooa Hip c sp1!)6 Frankreich mit GinGi iGizGnclGn iximst aus betrachtet, sein mochte, so muss man doch anerkennen, dass aieseiue “gestattet hat; dass unter der anscheinenden Frivolität dieser Kunst und unter ihren ausen er ei annen ein vollkommenes Verständuiss der Anforderungen der häuslichen Decoratiousweiso steckt, welche eine so grosse Rolle in riß« ™ t . , . •Rpiqniel für die decorativen Künste unserer Zeit clen modernen Verhältnissen spielt, em. Verständniss-, dessen Beispie nicht verloren g*eivesen ist Tr, vnnat auf die der ersten Tage des achtzehnten Jahr- Uberdiess darf man nicht vergessen, dass diese Kunst . hnnrW+o -p i i -cs i,-iov nnfpr ihnen Watteau, ihre Zuflucht zu den leichten nuiMerts folgte wo Gillot und nach ihm seine Schulei, untei innen w , DepArn+m • . , , •. launenhaften Unwahrschemlichkeit, mit welcher man uecorationsweisen nahmen, mit den Constructionsdetails emei launenndne