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Von dieser Beise nach Italien, auf welcher Philippon seinen Schüler mitgenommen hatte, kam Lepautre so ausgehildet zurück, dass er jene zahlreichen, abwechslungsvollen, reichen und im Detail so üppigen Compo- sitionen, welche die glänzendste Epoche des Stils Ludwigs XIV. repräsentiren, auszufühien im Stande vai. Die von jenseits der Berge zurückgehrachten Lehren waren nicht mehr die dei leinen und eleganten Schule Baphael’s. Schon längst hatte Giulio Bomano zu Mantua, die ändern Schüler Bapliael s im ühiigen Italien jene Arabeskenweise erschöpft, welche durch die mehr und mehr ausgesprochene Neigung zum Pittoresken rasch ni nachtheiliger Weise verändert wurde. Als Lepautre in Italien war und all die zahlreichen Arbeiter angeworben wurden, herrschte Bernini in K °ni; dagegen aber war die in Bologna am Ende des XVI. Jahrhunderts gegründete Schule der Carracci in ihrem grössten Glanze. Während alle "ändern Schulen im Verfall waren, hatte diese bologneser Schule die besten decorativen Traditionen wieder aufgenommen (Siehe Pag. 49) und wurde der prunkliebende und fruchtbare Lepautre ^ aa ptsächlich hievon inspirirt. Nichts entsprach seiner Natur wirklich mehr, als der grossartige und begeisterte, manchmal ein wenig Sc Wstige und übertriebene Stil der italienischen Decorationen jener Schule. Die Natur der decorativen Ornamente der Schule Lepautre’s erlaubte uns nicht, sie in unsern Farben- ta feln aufzunehmen. Dieselben sind für einen weiten Gesichtskreis berechnet, von pittoresker, das Auge täuschen- den Auffassung; auch sind sie von dem unserer modernen Industrie zusagenden Genre zu entfernt, als dass von ihnen ausser der Architektur, für welche sie bestimmt waren, eine Anwendung gemacht würde. Fries nach Lepautre. Trotz der leidenschaftlichen Bewunderung, welche man damals für das Altertlmm hegte, konnte man ‘«Als ohne Überladung machen, denn man hielt seine Ausdrncksweise für zu ernst und zu nackt. Man wellte Üppigkeit in derselben und, um sie zu vervollkommnen, änderte man allen Zusammenhang der Verhältnisse Sachen" unter sich, mit einer Übertreibung, mit einer Wuth, von welcher die oben dargestellten Fnese einen Dogtiff gehen können. Die Sucht nach dem Grossen war der Stein des Anstosses dieser Periode. Ihr bestes Ergebniss war das wirklich mächtigen Einheit, welche sie hauptsächlich den grossen Dirigenten verdankte, dem Architekten Mansard, dem Maler Lebriin, welch letzterer wirklich die nothweudigen Eigenschaften hatte, um die decorativen ***• in all ihrer Abwechslung zu leiten. Kach Art der grossen Italiener, ein Künstler von grösser Vielse.tig- **r von absolutem Despotismus, stand er allen Kunstzweigen vor: »Bildhauer-Arbe, e„, Im,endecorat,«neu **«' Gemächer, Tapezierarbeiten, Goldschmied- und Schlosser-Arbeiten, Mosaiken, Hobel, Vasen Lust,es Cande- alles ging ihm durch die Hände und nichts erschien an, Hofe, das nicht von ihm erfunden und unter * S6 >uer Leitung ausgeführt worden wäre- (Louis et Eene Menard, Tableau histonque des beaux-arts). Stil Ludwigs XIv: - Die unglaubliche Zahl der Öffentliche,, und Privat-Gebäude, welche mehr oder WeuiD-ov. t , v , -m i • i +/V,. t nävvio- YTV «weu früher eine ganz andere allgemeine ' 8- 1 plötzlicli errichtet wurden, hat Frankreich untei Ludwig aiv. ö e a eu um« b & Jsiognomie gegeben. Vom Norden bis zum Süden, vom Osten bis zum "Wes en, ü eia n e man en »«kanten Typus einer Architektur, die nicht ohne Grossartigkeit ist, aber, indem s,e alles der Erhabenhe.t