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: >QU (■w O <L» — 37 — (Wir geben hier eine vollständige Numerirung der ersten Tafel, um das Studium dieses Überganges zu erleichtern.) vom gegeniiberstehenden Spitzbogen, p. 36. 49 SO J7 20 21 62 53 55 45 41 Detail vom gegenüberstellenden Spitzbogen, p. 36. Taf. XL. Das kostbare Manuscript von Luxeuil, welches hiezu beinahe alle Elemente geliefeit hat, ist aus dem zwölften Jahrhundert und gibt ein charakteristisches Bild der Details der romanischen Decoration. Die Formen cles celtischen Genre’s sind darin neben denen der lateinischen Weise, wie schon in der Architektur der Halbkreis Ull d der Spitzbogen sich neben einander zeigten. So gehören die Nummern 26, 33, 54, 55, 56, 57, 58, dem celtischen Genre an. Die Neuerung spricht sich in der Verzierung der Säulen aus, deren Stamm in dei ganzen Höhe mit Laub- lm d Schnörkelwerk verziert wird (Nr. 15, 16, 17, 37, 38.) und deren Capitäle ebenso mit Laubwerk OW 47, 48, 49, 50) bedeckt sind, deren Bündel sich bald oben am Korbe Zusammenlegen, bald sich von oben nach unten umbiearen, mitunter in Verbindung mit der menschlichen Figur, von welcher auch in Ni. ol eine 0ll ginelle Verwendung als Säulenträger gemacht ist. Anderer Seits begegnet man in den Friesen und Einfassungen dem griechischen Stabwerk (17 und 18), den Zickzacks (41), den zierlich ausgehauenen Nagelköpfen (Nr. 42), den Sägezähnen mit vegetabilischei Ab wechslung- bereichert (30 und 31) und so in allen ändern Nummern mehr oder weniger ausgesprochenen Erin nerungen an das Alterthum: Herzblättern, Eierstäben, Wasserblättern u. s. w. Hier haben wir also mit den Eckstücken 45 und 46 und den Nummern 1 bis 16 von byzantinischem 0c *er celto-byzantinischem Genre, imaginäre oder exotische Typen der antiken conventioneilen Flora in ihrem ätzten Ausdruck, welche der Geist der neuen Epoche bald mit der einheimischen Vegetation vertauschen wird. In den Glasmalereien der Tafel XLIV. zeigt, sich, trotz der noch byzantinischen Silhouetten, die Los- r eissung von den antiken Prinzipien im Ornameiiten-Detail schon ganz offen. Was das für sich stehende, durch die Logik seiner Entwicklung so engbegränzte celtische Ornament im zehnten Jahrhundert versprach, gelangt hier 211 vollwichtiger Wirkung. Die Typen der conventioneilen bekannten Flora bilden sich hier auf freierem Felde aus > und ihre schön gutheilten und breit entwickelten Blumenblätter combiniren sich mit dem construirten Sdüiörkelwerk, welches oft zur Abgrenzung abwechselnder Grundfarben benützt wird, auf das glücklichste. Bald lst dieses Constructions-Element ein nacktes, sich einfach schlängelndes Schnörkelwerk (Nr. 16, 38); bald ist Krümmung doppelt und durchkreuzen sich die beiden Schnörkel (Nr. 6, 14, 36): bald sind es dachziegel- förmige Constructionen (Nr. 35), rautenförmige (Nr. 4, 8, 9, 10); Combinationen von nur vegetabilischen Ele menten (Nr. 11, 24, 26); geperlte, gestreifte Tressen, Nr. 22, 35, manchmal nach Art der celtischen Schleifen mu sich selbst geschlungen. Die Elemente des Geripps mischen sich mit der Flora, welche sich oft auch daraus entwickelt (Nr. 1, 15, 22, 35) und theilen alle Entfaltung derselben ab oder regeln dieselbe. Die strenge Anordnung, die Klarheit und der Beichthum der Motive, die vernünftige und abwechslungs- v °lle Vertheilung, die Kraft der Folgerungen, die Energie der Zeichnung, alles kündigt in diesen schönen Er eignissen die kräftige Basse an, welche die Überlegenheit der Künste des Westens bestimmt hat. Vom Ende des dreizehnten Jahrhunderts an sind die antiken Anklänge, welche im Ornament noch einige Spuren zurücklassen, in der Architektur vollständig verschwunden. Der Spitzbogenstil ist alleinherrschend. Es lie §'t ausser unserem Kahmen, auf die vorkommenden Modificationen einzugehen, noch die verschiedenen Bogen-