— 32 — KUNST DES WESTENS. Wir folgen auch hier nicht der ethnographischen, sondern der chronologischen Ordnung, indem wir die drei grossen Hauptepochen unterscheiden: 1) das Mittelalter; 2) die Renaissance; 3) siebzehntes und achtzehntes Jahrhundert, und namentlich die französische Kunst während dieser letzteren Periode. Mittelalter. Der keltische, der romanische, der Spitzbogen-Stil. Taf.xxxviii. Keltisch. — Wir haben im Vorhergehenden gesagt, dass der Byzantinismus bei seiner Verbreitung im u XXXIX Westen bei den Völkern keltischer Rasse mit einer einheimischen und aus den besondern Fähigkeiten dieser Be völkerung entstandenen Kunst zusammentraf. In der That erkennen wir in dieser keltischen Ornamentik, welcher wir die zwei Taf. XXXVIII und XXXIX (siehe die Notizen dieser Tafeln) gewidmet haben, diesen eigenen Charakter. Die bemerkenswerthesten Werke dieser keltischen Periode sind in dem interessanten Werke von Westwood (Miniatures et ornements de manuscrits anglo-saxons et irlandais) wieder gegeben. Dieser Autor verwirft die Annahme eines Keltisches Klechtwerk. (Nach den Monuments anciens et modernes par G-ailhabaud.) doppelten Ursprungs; der römische wird durch den Unterschied der regelmässig abwechselnden Verschlingungen der lateinischen Mosaiken und der Schleifen des keltischen Flechtwerks Lügen gestraft und dem byzantinischen Ur sprung widerspricht der Mangel an Übereinstimmung dieser keltischen Zeichnung aus erster Formation mit der Ornamentik der von Salzenberg veröffentlichten Sophienkirche; er zieht hieraus den Schluss der Selbstthätigkeit einer nationalen Kunst, indem er im Übrigen die unbeleuchtete Frage bei Seite lässt, ob Scandinavien die Wiege davon gewesen, oder ob sie im G-egentheil, von irländischem Ursprung in der Folge sich nach England, den scandinavischen Ländern und dem Norden Frankreichs verbreitet hat.