XVII. JAHRHUNDERT. Erste Hälfte (Stil Louis XIII). Wandbekleidung mit Bordüre aus vergoldetem Leder. Die beiliegende Tafel gibt eines der schönsten Beispiele dieser Industrie von verziertem, vergoldetem und versilbertem Leder, welche im XYL und XVII. Jahrhundert blühte. Der Name ( Worduan-seeder ; welcher demselben oft gegeben wird, scheint diesem Industriezweige einen spanischen Ursprung zu geben, was indessen nichts weniger als erwiesen ist. Diese reichen Stoffe, von denen Lyon auch einige Fabriken besass, kamen von Venedig, und vor allem von England, Holland und Flandern (besonders von Malines) und ist deren Ursprung wohl auf eine Imitation der orientalischen Brocardstoffe zurückzuführen. Diese Leder, deren Dessins und Malereien aufgedruckt sind, waren vor der Vergoldung, welche durch einen goldfarbigen Firniss erhalten wurde, immer versilbert und wurden aus mehreren Kalb-, Ziegen- oder Schaf- Fellen zusammengesetzt, welche, nachdem sie in der Lohe gelegen, gebeizt wurden. Diese Tapetenstoffe, welche so dauerhaft sind, dass sie der Feuchtigkeit oder anderen zerstörenden Einwirkungen widerstehen und deren Stoff sich für eine noble und weiche Ornamentik vortrefflich eignet, standen in hohem Ansehen und fängt die moderne Industrie mit vollem Hecht an, sie wieder in Anwendung zu bringen. Das hier dargestellte Beispiel befindet sich im Hotel Cluny (Nr. 1715 des Katalogs). TAFEL LXXV.