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RENAISSANCE, Decke mit vergoldeten Cassetten. Die Decke aus Eichenholz mit geschnitzten und vergoldeten Cassetten, welche die beiliegende Tafel darstellt, ist aus der alten Grand’Chambre des Parlements der Normandie (jetzt Assisenhof) im Justizpalast zu Rouen. Die uns über dieses Gebäude bekannten Specialwerke geben weder den Autor dieser schönen Decke, noch deren genaues Datum an. Man darf indessen annehmen, dass sie mit dem übrigen Palais gleichzeitig ist, weil man dieses Gebäude, welches auf Befehl Ludwigs XII. und des Cardinais von Amboise gegen 1499 angefangen wurde, in welcher Zeit das Land-Gericht der Normandie permanent erklärt wurde, im Jahre 1514 als hin reichend vollendet erachtete. Der allgemeine Stil der Decoration gehört jedenfalls dem Anfänge des XVI. Jahr- « hunderts an, der Epoche des ersten Auftretens der Renaissance. Wir glauben nicht, dass dieses so bekannte und allgemein bewunderte Kunstwerk vollständig und vor allem farbig reproducirt worden ist und sind wir desshalb glücklich, es unseren Lesern geben zu können. Das Eichenholz, welches den Grund bildet, ist beinahe schwarz geworden; wir haben desshalb geglaubt, ihm seine ursprüngliche Farbe soviel wie möglich wiedergeben zu müssen. LITERATUR-VERZEICHNISS. Acli. Uevüle, Precis analytique des travaux de PAcademie de Rouen, anne'e 1840. Flowguet, Histoire du Parlement; Frere, 1840. Jolimont, Les principaux e'difices de la ville de Rouen en 1525; Kouen 1845. Be Stabcnrath, Notice sur le Palais de Justice de Kouen; Edet, 1843. TAFEL LXV.