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MITTELALTER. XIV. Jahrhundert. Malereien aus Manuscripten. Die verschiedenen Motive dieser Tafel sind sämmtlich ans einem bemerkenswerten Manuscripte, welches sich in der Bibliothöque imperiale befindet (Livre de St. Thomas d’Aquin, in-fol. latin, Nr. 7241 3 ; Codex Colbert, 1301). Diese interessanten Malereien werden wohl der italienischen Kunst des X1Y. Jahrhunderts angehören. Sie stimmen in der That auffallend überein mit denen des Manuscriptes: Statuts de Vordre du Saint-Ssprit au droit desir ou du noeud ; von welchem Graf Horace de Yielcastel in der Vorrede der Veröffentlichung dieses Manuscriptes (Engelmann und Graff, 1853) sagt: „Das Datum 1352, welches es trägt, und seine Malereien weisen auf die Schule von Cimabue und Giotto; ersterer lebte „noch im Jahr 1302, letzterer starb im Jahr 133G. Und wirklich trägt der Stil dieser schönen Miniaturen den Stempel der Schule „dieser berühmten Künstler und vor Allem der von Simon Memmi.“ Diese Ornamente, deren Entschiedenheit und Keckheit ebenso gut für Metall- und besonders für Schmied- Arbeiten, als für die Ornamentirung ebener Flächen passen würden, nehmen somit in der Kunst, welche in einer gewissen Weise den Uebergang zwischen dem-durch den Einfluss der maurischen Kunst modificirten byzantinischen und dem Renaissance-Stil bildet, eine wichtige Stelle ein. TAFEL XLII.