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PERSISCHE KUNST. Teppichweberei und fortlaufende Ornamente. Der abgebildete Teppich gehört der Blüthezeit der persischen Kunst an, dem XYI. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Die der Natur direct nachgebildete Blume, welche die Perser so häufig angewendet haben, spielt in diesem Beispiele nur eine sehr geringe Bolle; dahingegen entfaltet die conventionelle Flora hier ihre ganze Pracht. Dieser Teppich (dem Maler Herrn Bouvier gehörend) zeigt die wichtigsten Varietäten der orientalischen Palme. Die Vertheilung der Farben ist die glücklichste und ganz typisch. Die neun Motive fortlaufender Ornamente kommen in den Malereien zweier Exemplare des Schah SVamch vor, welche wir schon citirt haben (Tafel XXIV) und der Bibliotheque nationale gehören (489 und 494, reserve- supplement persan). Sie bestehen aus sehr interessanten, geometrischen Elementen, obgleich es die Perser den Aiabern und Mauren in dieser Art der Ornamentik im Allgemeinen nicht gleich gethan haben. TAFEL XXIII.