Schlusswor t. Das vorliegende Werk ist zu dem Zwecke zusammengestellt worden, den theoretischen Weberei-Unterricht, womit speciell derjenige der „Fadenverkreuzungs-Lehre“ gemeint ist, in ein bestimmtes System zu bringen. Es soll demnach zunächst ein Handbuch für unsere deutschen Webschulen sein, anderseits wird es zum Selbststudium für alle Diejenigen dienen, welchen noch die Gelegenheit fehlt, eine solche besuchen zu können. Alle Anfangsfäden unserer Buntweberei beginnen jenseits der Vogesen, deshalb finden wir auch bei uns noch heute soviel französische Ausdrücke für Webstoffe, Bindungen und Stuhleinrichtungen vor. Die Entwickelung der Bindungen hat in den letzten 25 Jahren, Dank der Litteratur und der vielen Webeschulen bei uns grosse Fortschritte gemacht. Während die ursprüngliche Entwickelung derselben mittels Versuchen auf dem Webstuhl sehr langsam von statten ging, ist jetzt die Weberei durch die Theorie •— mittels Skizzieren der Bindungen auf dem Papier — in ein fruchtbringenderes Stadium eingetreten. Dieses Skizzenzeichnen beruht auf bestimmten Methoden, deren noch viele erfunden werden können, von denen aber auch viele als geistiges Eigentum behandelt — der Öffentlichkeit noch vorenthalten werden. Weil nun die Webschulen einen methodischen Unterrichts gang für die Bindungslehre einschlagen müssen, so wird denselben auch mehr mit einem Lehrbuche gedient sein, welches aus möglichst vielen Entwickelungs-Methoden, nicht aber aus meist unerklärten Producten derselben zusammengesetzt ist. Für diese Zwecke könnten die Unterrichts-Behörden, gewerbliche Vereine und gemeinnützige Personen—durch Preisausschreiben — der Weberei grossen Nutzen schaffen und neue oder noch unbekannte Methoden an’s Tageslicht bringen helfen.