13 zu verwendenden Ketten- und Schussfäden. Im Sinne der ersten Grund bindungsregel ist die Grössenzahl für Kette und für Einschlag immer dieselbe oder eine gemeinschaftliche, so dass eine 12bindige Urbin- dung aus 12 Kettfäden und aus 12 Schussfäden bestehen muss. Man markiert alsdann die allgemeine Grössenzahl resp. den betreffenden Kaum für die auszuführende Zeichnung auf dem Patronen-Papier oder schneidet auch den Umfang für die Bindung als einzelnes Stück davon ab. Nunmehr zerlegt man die Grössen za hl in 2 Teile, so dass immer eine „Eins“ als Teilzahl darunter ist, z.|B. 2 in 1 und 1, 3 in 1 und 2, 4 in 1 und 3, 5 in 1 und 4 u. s. w. Jede dieser beiden Teilzahlen bedeutet die betr. Anzahl Kettfäden, welche für den ersten Einschlag entweder Ober- oder Unterfach zu bilden haben. Man bedient sich hierzu folgender einfacher Formeln, welche für obige Beispiele folgend hergestellt werden: —j ^ -— d. h. mit Worten: Für jeden ersten Schuss dieser vier anzu- äj legenden Urbin düngen: erster Kettfaden gehoben, zweiter Kettfaden gesenkt; erster oben, zweiter und dritter Kettfaden unten; einer oben und drei unten; schliesslich einer genommen und vier gelassen. Fangen wir demnächst mit der kleinsten Bindungsgrösse — der „Zwei“ an und stellen die Formel -—j oder ^—*) her. Benutzen wir letztere und heben im ersten Einschlag den zweiten Kettenfaden, d. h. wir malen dessen Quadratraum im Papier mit Farbe aus (Fig. 14); nach den Kegeln 2 und 4 kann nur im zweiten Schuss der erste Kett faden (Fig. 15) gehoben oder dessen Kaum bemalt werden; die Bin dung selbst wird dann abgeschlossen sein. Letztere wird A. Die Tiiclibindung **) genannt und ist als Gewebe in Fig. 17, im Ketten-Durchschnitt in Fig. 4 dargestellt. Die besonderen Eigenschaften der Tuchbindung bestehen in Folgendem: 1) Sind für jeden Schuss die Hälfte aller Kettfäden ausgehoben. 2) Bildet ein Faden zum ändern einen Gegensatz. 3) Der Bindungs-Ausdruck zeigt sich als zwei im Quadrat kreuzende Diagonallinien (Fig. 16 und 18). 4) Sie besitzt die denkbar grösste Fadenverkreuzung. Durch ad 1 werden die rechte und linke Warenseite ganz gleich (gleichseitig). Den ad 2 erwähnten Gegensatz nennt man „Durch bruch“. Der Bindungs-Ausdruck ad 3 zerfällt in einen gezeichneten Kett- und in einen leeren Schuss-Bindegrad. Dass die ad 4 genannte *) Siehe auf Seite 12 über Rangordnung der Fäden. **) Diese Grundbindung wird ausserdem mit Leinwand, Taffet u. a. be zeichnet, es ist hier nur die Wortkürze bevorzugt.