1) Bindungen, bei denen die Kettfäden lange, die Schussfäden kurze Kreuzungen nach der Oberseite des G-ewebes ausführen, und solche, wo umgekehrt, Schussfäden lange und Kettfäden kurze Kreuzun gen nach oben ausführen; erstere werden dann auch Kett-, die letzteren dagegen Schuss- oder E in sc hl ag-Bindungen _ genannt. Bei Kettbindungen kann geringeres Einschlagmaterial, bei Schuss bindungen wieder geringeres Kettenmaterial verwendet werden. Bei Kettbindungen (so in Atlasstoffen) wird ein einzeln eingefügter Bunter Kettfaden einen senkrechten Strich, ein bunter Schussfaden nur einen Punkt bilden; bei Schussbindungen wird umgekehrt ein einzeln ein gefügter bunter Schussfaden einen wagrechten Strich, ein bunter Kett faden nur einen Punkt bilden. —- Kett- und Schussbindungen in einem und demselben Gewebe als Eigur- und Grundflächen (wie beim Damast) angewendet, bilden — bei einfarbigen kahlgeschornen Stoffen Licht- und Farben-Kontraste, bei mehrfarbigen und gedeckten (Bux- kin-) Stoffen senkrechte und wagrechte Farbenlinien. 2) Bindungen, bei denen Kett- und Schussfäden in ziemlich gleich langen Kreuzungen auftreten; diese Bindungen sind die effektvollsten und werden auch Effekt-Bindungen genannt (s. die Kammgarn- Stoffe). Hierbei wird die Abnutzung der einzelnen Fäden beider Gewebeteile gleichmässig vor sich gehen, einzeln gefärbte Fäden werden gleich stark auftretende Effekte (senkrechte und wagrechte Linien) erzeugen, die wieder gemeinschaftlich Kreuze, Quadrate, Ter rassen u. s. w. bilden können. 3) Bindungen, in denen einzelne Fäden beider Gewebeteile un- gleichmässig auftreten, d.i. länger oder kürzer kreuzen; diese werden Fantasie-Bindungen genannt und finden vielfach zu gewissen Sorten von Möbelstoffen Verwendung. 4) Bindungen, bei denen einzelne (meist überzählige) Fäden be sonders lange Kreuzungen ausführen, während alle übrigen Fäden kürzer binden. Diese, wozu ein Teil der brochierten Bindungen gehört, dienen mehr für Dekorations- und Luxuszwecke; die lang bindenden Fäden sind meist anders gefärbt und als Blumen-, Tier- ; Portrait-Bilder u. s. w. zusammengestellt. 5) Bindungen, welche mehr oder weniger überzählige Fäden ent halten, die auf der Aussenseite des Gewebes (Fig. 5) Schlingen bilden, zu gewissen Teppicharten verwendet werden. Beim Samt und Plüsch sind diese Schlingen später (Fig. 6) aufgeschnitten worden. Bei den Knüpf-Teppichen werden wieder aufgeschnittene Schlingen dadurch erzeugt, dass gleichlange Fadenenden an die Kettfäden (Fig 7) eines sonst selbständigen Gewebes geschlungen werden. Alle hierher gehörigen Arten sind am besten als Schlingen und Florbindungen zu bezeichnen. 6) Verschiedene und gleichartige — zu einem Gewebe zusammen gesetzte Bindungen.