36 hicrduich in einer vornehmeren Weise der Berührung mit der niederen groben Materie entrückt. .Ihr Zusammenhang mit dem Leben des Geistes ist ein näherer und directcrer als derjenige der niederen Sinne. Es sind zunächst hauptsächlich die beiden höheren .Sinne, auf denen unser allgemeines Bild oder unsere ganze Vorstellung von der äusseren Welt beruht. An die beiden höheren Sinne knüpft sich ferner nicht in dem Grade wie an die drei niederen die Unterscheidung des physisch Angenehmen und Un angenehmen und das Interesse an einer blos körperlichen oder materiellen Lebensbefriedigung an. Die drei niederen Sinne sind sämmtlich Egoisten, d. h. es sind überall nur angenehme Eindrücke, welche von ihnen aufgesucht werden, während alles Unangenehme peinlich von ihnen empfunden und zurückgewiesen wird. Auch die niederen Sinne aber haben allerdings immer einen bestimmten Werth für die allgemeine geistige Bildung und ästhetische Erziehung des Menschen. Ihre Verfeinerung hängt immer zusammen mit der allgemeinen Verfeinerung und Veredelung des persönlichen Wesens des Menschen überhaupt. Als eigentliche oder an bestimmten Fuucten localisirte und an gewisse selbstständige Organe gebundene Sinne aber sind auch hier streng genommen nur die beiden des Geruches und des Geschmackes zu bezeichnen, während der sogenannte fünfte Sinn, das Gefühl, sich über die ganze Oberfläche des Körpers verbreitet und nur hier in dem Tastvermögen der Finger und Hände seine äusserste Verschärfung oder Zuspitzung ei fährt. Die Hand aber ist wesentlich das ausführendc oder prak tische Organ des menschlichen Körpers für die nach Aussen ge wendeten Gedanken oder Antriebe unserer Seele. Es verbindet sich mit ihr auch ein besonders feines Vermögen des Empfindens für die Eindrücke der Haut, woraus mit wesentlich dasjenige entspringt, was wir die praktische oder mechanische Geschicklichkeit nennen! Dieses Organ der Hand fehlt dem Körper des Thieres, während seine sonstigen Sinnesorgane im Allgemeinen denen des Menschen ähnlich sind. Der Mensch überwindet die ganze äussere Welt zunächst nur durch das Organ seiner Hand; er erschafft sich mit ihr zunächst die Werkzeuge, auf deren Anwendung seine ganze weitere äussere oder materielle Cultur beruht. Die Hand ist insofern das körperliche Zeichen oder die Signatur der thatkräftigen Herrschaft des Menschen über die äussere Welt. Umgekehrt besitzt das Thier ein bestimmtes körperliches Organ, welches ebenso das