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Sächsische Volkszeitung : 08.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190501087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-08
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.01.1905
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-N.M IlM. Hl.'»* VN--—'' ^'< ZEMSdiÄMlsM«!-- ^ - - ' . ^ ^ 8 Pr Peter 8 do 6(! 8 N'J »'/- a 1 :r'/, r z ' d a 8>, dc> (i ^ 8> , dc> 8>' Löc'c r. 4 ^ 8'J >),!, !!'. > LdS. >ci! ! do. c W II 4 ! l' 8 I L e ( d s j d .V ln (i BciNh> e Hotci 4 s! - i i. st ./), ' >- l k^ si I war das „Fliegen" ailbetrlfft! Wenn die «Münch. Psst" glaubt, daß ich an meiner lageSpublizistischen Kost kleb«, so unterschätzt sie meine Ansprüche an irdisches Wohlbehagen sehr. Seit der Hetze der Harden-Elique auf dem Dresdner Parteitage habe ich in menschlicher — na. sagen wir — Unzulänglichkeit so viel erlebt, daß ich mich jeden Morgen und jeden Äbeud nach der wissenschaftlichen Arbeit für die Partei zurücksehne! So hat es die «Münch. Post." nicht gemeint, sie dachte sich vielmehr das knde der Mehring- scheu Flugbahn außerhalb der sozialdemokratischen Partei! Aber sie wollte nicht, das; Mehring gar noch die Treppe „hiiiauffliegt". Nun wird ja bald der Parteivorstand ent- scheiden." Oefterreich-Uvgaru. — Die Nachricht vorn Ableben des (Erzherzogs Josef bestätigt sich nicht. Nach den neuesten Telegrammen hat sich sein Zustand gebessert. — In Strpj in Galizien ist der Reichsrats-Abgeordnete (Tugen Ritter v. Abeahamowicz (Polenklutz) infolge eines Schlaganfalls gestorben. Tie Vorgänge in Ungarn. Ter milde Ton der Thronrede, woiiiit der ungarische Reichstag geschlossen wurde, wird auch in den oppositionellen Blättern Ungarns besonders gewürdigt, und man scheint sehr zufrieden zu sein, von vornherein jeder Demonstration im Thronsaale ent sagt zn haben. Tie Führer der Opposition haben beschlossen, ämtliche Mnnizipien des Lai des aufzusordern. gegen die Wahlen im Erlerznstande zn protestieren und den Termin der Wahlen selbst erst nach erfolgter Protestkundgebung nnznordnen. Tie Agitation wird um so eifriger betrieben, als das heutige ungarische Amtsblatt das kaiserliche Reskript publiziert, welches den neu zn wählenden Reichstag für den 1->. Februar einbernft. Zugleich wird eine Verordnung des Ministers des Innern verlantbart, welche die Wahlen für den Zeitraum vom 20. Januar bis znm 4. Februar an ordnet. Einige Abgeordnete, die Herren Polonyi, Hallo und Lavaszy dürften sich in ihrer agitatorischen Tätigkeit einigermasien behindert fühlen, gegen diese gehen nämlich die Gerichtsbehörden nun allen Ernstes wegen der Zer trümmerung des Reichstagsmobiliars und der tätlichen Jn- mltierung der Parlamentswache vor. Krankreick. — Zum Kulturkampf. Pius X. hat ein Handschreiben an den Erzbischof von Paris als Antwort auf eine Er- gebeuheitserklärung erlasse». Darin heißt es: „Weder wird die Bitterkeit der Beleidigungen Uns die Liebe g«gen Eure Nation nehmen, noch wird der Fortschritt des UebelS jemals Uns die Hoffnung rauben können, daß eines Tages eine Rückkehr zum Guten stattfinden wird, erlangt durch den mächtigen Schuh der Gottesmutter, deren Wohlwollen sich so oft gezeigt hat in Rücksicht auf Erich, als wie gegen Bevorzugte." Mit dem Tode des Erzbischofs Langönieur von Rheims sind zehn Bistümer in Frankreich erledigt. Dieselben werde!: wohl nicht mehr in Vereinbarung mit den: heil. Stuhl, sondern nach vollzogener Trennung von .(Arche und Staat durch den heiligen Vater allein wieder besetzt werden. Ticker nicht zum Schaden der — Kirche. Lpanien. — Osrvftcre Prozessionen werden regelmässig von fanatisierten Pöbelhanfe,: angegriffen. Ein solcher Angriff mit Stöcken, Messern und Revolvern fand auch am l l. Dezember in Valencia statt auf die dort zn Ehren der Immakulata abgehaltene Prozession. Die Gendarmerie mussie eingreifen und zahlreiche Verhaftungen vornehmen. Jedesmal wenn Republikaner, Liberale und Sozialisten einen solchen Krawall in Spanien hervorgernfen und der Welt ein blutiges Schauspiel krassester Intoleranz geboten haben, sind es merkwürdigerweise gerade die liberalen und sozialdemokratischen Blätter, welche den von ihren spanischen Parteigenossen inszenierten oder doch verursachten Krawall überall als „klerikalen Gewaltakt" oder „nltrainontane Herausforderung" schildern. Die dabei üblichen Detail- schildernngcn. wie das Begießen der angreifcndenRepublikaner mit kochenden: Wasser („Luremb. Zt." Nr. 348», stellen sich dann als erfundene Zutaten heraus. Deutsch-Lndwestafrika General Trotha meldet ans Windhnk nntern: J muar: Oberst Deimling beabsichtigte an: 4. Januar Gochas konzentrisch anzugreifen mir Abteilung Meister t l.. 5., 7. Komp.. Batt. Stahl» Auob abwärts, mit Kom pagnie Ritter und Halbbatterie Ltnhlmann von Gibeon über Goainns. mit Abteilung Lengerke <8. Komp. 8. Batt.) von Koes über Persip. Major Meister stieß bereits an: I. Januar 0 Uhr abends bei Stamprietfonteii: auf 500 bis 0<»> Hottentotten. Diese hielten troh wiederholter Bajonettangriffe bis !> Uhr 3«> Minuten abends nach Ein tritt völliger Dunkelheit stand und zogen sich erst unter den, Schuh der Nacht ans beiden Usern des Auob in Rich tung ans GochaS zurück. Major Meister folgte am nächsten Morgen. Verluste des Feindes, welche bedeutend gewesen sein müssen, sind noch nicht festzustellen gewesen. Der Hererokapitäu Friedrich von Omburo hat am 4. Januar in Oinarnru seine Gewehre abgegeben. Seine Werft will seinem Beispiel folgen. Bis jeht sind 50 Männer und 150 Frauen in Omarnrn zugelaufen. Hchina. — In der Angelegenheit der Ermordung eines Chinesen durch einen Matrosen des „Askold" wurde vom russischen Konsul eine Untersuchung vorgenommen. Das Ergebnis derselben war, dah es sich um einen Totschlag und nicht um einen Mord handelt. Nordamerika. Ans Washington wird gemeldet, Präsident Noosevclt sei durchaus geneigt, seine guten Dienste zur Herstellung des Friedens im fernen Osten anznwenden. Rußland und Japan seien vollkommen davon unterrichtet worden, dah er dies mit Freuden tun würde, indessen sei der Präsident durch die seit langem feststehende Politik gebindert, Vor- schlüge zn »lache», ebe. nicht beide kriegführenden Parteien gleichzeitig an Um herantreten. Die Regierung nehme an, dah der Abschluß eines Waffenstillstandes vor Ende dieser Wocllc gesichert sei. Im- diplomatischen Korps herrscht der Eindruck vor, daß Europa zur Vermeidung einer etwaigen Störung der bestehenden Eintracht cs bei weitem vorziehen würde, daß Washington der Schauplatz der endgültigenRege- lang der Streitigkeiten zwischen Rußland und Japan wäre. Es wird der Gedanke angeregt, Frankreich könnte die Mächte sondieren, wenn der Vorschlag für Rußland an- nehmbar erscheint. Die Mitteilung schließt: Wenn Ruß land auf Träulne von Gebietseroberung verzichtet und sich damit begnügt, sich das dauernde Recht auf Zugang für sei- nen Handel zun: freien Meere zu sichern, so müßte dies der Boden der Verständigung für die beiden Kriegführenden zum beiderseitigen Nutzen und beiderseitiger Ehre abgeben. Aus Stadt und Land. Mitteilungen «u» unserem Leserkreise mit AumenSsertiguna für diese ikiubrik sin der Redaktion allezeit willkommen. Der Name de» Lin'ender« bleibt «eheUmrt- der Redaktion. Snonvme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 7. Januar tWü. —* Se. Majestät der König und Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg wohnten gestern vormittag 11 Uhr der Einsegnungsfeier des am 2. d. M. verstorbenen Generals der Artillerie z. D. v. Schweingel. Exzellenz, im Trauerhause. Stübel Allee, bei. Se. Majestät ließ hierbei am Sarge des Verblichenen einen Lorbeerkranz niederlegen. —* Auf allerhöchsten Befehl hat sich der diensttnende General ä la mutn Generalmajor v. Alt rock nach Gera begeben, um die Thronbesteigung Sr. Majestät des Königs den: dortigen fürstlichen Hofe zn notifizieren. —* Die durch den Tod unseres unvergeßlichen Herrn Pfarrers und Konsistorialrats Salm — am 20. August ver flossenen Jahres — verwaist« Neustädter kath. Pfarr- gemeinde erhielt an: Neujahrstage in Herrn Konsistorial- rat Alex. Hartmann einen neuen Pfarrer. HerrKonsistorial- präses Plewka führte den neuen Herrn Pfarrer mit eitler länger«: Ansprache eii: und überreichte am Schluffe der- selben das Evangelienbuch, den Tabernakel- und Kirchtür- schlüssel. Nun bestieg der neue Herr Pfarrer die Kanzel, :nn znm ersten Male als Hirt seiner andächtig lauschenden Gemeinde das Wort Gottes zn verkünden. ES folgte das feierliche Hochamt vor ausgeseytem Allerheiligsten, bei welchem der Cäcilienverein in gewohnter trefflicher Weise sang. Es schloß sich die Beglückwünschung in der Pfarrer- wohnnng an. Möge Gottes Segen den neuen Herrn Pfarrer begleiten. innltcm anno»! —* Protestantisch - klerikal. Man schreibt ans Oesterreich: Von: drohenden Klerikalismus wird heute überall gesprochen und den gedankenlosen Leuten damit das Gruseln beigebracht. Merkwürdigerweise sind es aber nur die Katholiken, die den Vorwurf klerikaler Bestrebungen einstecken müssen. Auch die Protestanten und Juden haben Seelsorger und auch diese machen in der Oeffentlichkeit genug von sich reden. Ihnen gegenüber wird aber niemals von „Klerikalismuä" geredet. In der sogenannten „all deutschen" Bewegung stehen znm Beispiel die Pastoren überall voran und noch dazu sind das nicht einmal öfter- reichische, sondern reichsdeutsche evangelische Geistliche, die sich in einem fremden Lande, das sie nicht kennen, aus dringlich bemühen, Katholikei: der Religion ihrer Väter untreu zn machen. Ist das keine Propaganda ultra innntcm? Nicht klerikale Agitation? Pastor Bräunlich hat es in der deutsch-radikalen Wühlerei so arg getrieben, daß er aus gewiesen wurde. Dr. Hagemann, früher Vikar in Haida, „arbeitet" jetzt in Klostergrab, Dnx :c. und schreibt Schmäh- schriflen gegen die Maricnverehrung. Prof. Dr. Loesche, Paul v. Zimmermann. Happns und Mahnert reden und schreibe!: das ganze Jahr hindurch für Luther und gegen dei: Papst. Und trotzdem dabei die heftigster: Ausdrücke fallen und das religiöse Gefühl aller Katholiken und aller Oesterreicher mit Füßen getreten wird, duldet man diese schlimmste Spielart des Klerikalismus, diejenige des kleri kale!: Protestantismus. —* Bezüglich der Arbeitslosenversiche- r n n g s k a s s e zn Leipzig teilen wir noch folgendes Wichtige ans den Satzungen mit: Die Mitgliedschaft der Versicherten erlischt 1) durch Tod, 2) durch Aufgabe des Wohnsitzes im .Kassenbezirk (8 1 Absatz 1), st) durch frei willigen Austritt ans der .Kasse mit Ablauf des Tages, an welchem die schriftliche Anzeige hiervon bei der Kassenver- waltnng cingegangen ist, 4) durch Aussteuerung der Ver sicherung in Gemäßheit der Versichernngsbedingnngen, 5) durch Ausschließung ans der Kasse, wenn sich ergibt, daß der Versicherte wissentlich oder ans grober Fahrlässigkeit die vor Abschluß der Versicherung ihm schriftlich vorgelegten Fragen falsch beantwortet oder zum Zwecke der Erlangung oder Fortgewährnng von Tagegeld unwahre Angaben ge macht hat, 0) dadurch, daß der Versicherte mit Ablieferung der Prämie länger als vier Wochen im Rückstände geblieben ist. Von den Aufnahmebedingungen seien'hier einige an geführt. Ter Versicherte muß männlicher, in der Stadtge meinde Leipzig oder im Bezirke der Amtshauptmannschaft Leipzig seit mindestens einem Jahre ununterbrochen wohn hafter Arbeitnehmer sein. Er muß das 10. Lebensjahr, darf aber noch nicht das 00. Lebensjahr zurückgelegt haben. Er muß arbeitsfähig jein. Ans Verlangen hat er sich über das Vorhandensein dieser Voraussetzungen ausznweisen. — Mit Niicksicksi auf die verschieden große Gefahr der Arbeits losigkeit in den einzelnen Bernfsarten werden durch Be schluß des Gesaintvorstandes die- verschiedenen Bernfsarten in vier Dcrsichernngsklassen eingeteilt. Nach Maßgabe die ser Einteilung wird jeder Versicherte einer dieser vier Klas sen zngewiesen. Der wöchentliche Versicherungsbeitrag be- träyt in der ersten Klasse stO Pfennig, in der zweiten Klaffe 40 Pfennig, in der dritten Klasse 60 Pfennig, in der vierten Klasse 00 Pfennig. Wer noch Näheres in Erfahrung brin gen will ersieht dies ans den: Statutenheft der Versicherung. Als PublikationSorgan dient die «Sächs. Volkszeitnng." — Hoffentlich treten auch in Dresden bald die christlichen Ar beitervereine beider Konfessionen zusammen, um eine so nützliche Institution zn schaffen. Das wäre mit Freuden zu begrüßen! —* In der Dresdner Heide ist kürzlich abends in der Nähe der Heidemühle ein Kutscher, der ein Eisgeschtrr lenkte, jedenfalls in der Schlaftrunkenheit oder infolge der Kälte mit seinem Geschirr in den Straßengraben gefahren, wobei der Wagen zertrümmert und auch die Pferde be schädigt wurden. Der Kutscher blieb im Schnee liegen und wurde später von Langebrücker Arbeitern erstarrt auf- gefunden. Diese beförderten ihn nach der Heidemühle, w» er nach einigen Stunden wieder int Leben zurückgerufen »erden konnte. Eigentümlicherweise ist der Mann darauf in den Wald gegangen und seitdem spurluS verschwunden. —* Das große Ballfest — Subskriptionsball — zum Besten der Witwen-und Waisenkaffen der darstellenden Mitglieder der König!. Hoftheater und des Vereins „Dresdner Presse", das Freitag, den 3. März, in sämt lichen Räumen des städtischen Aussiellungspalastes unter dem Namen: „Ein Strandfest an der spanischen Küste" abgehalten wird, ist in den hauptsächlichen Aeußerlichkeiten seines Programms festgelegt. Nach Entwürfen des Herrn Hoftheatermalers Nicck wird der große Ansstellungssaal den Schmuck einer spanischen Prachthalle erhalten, die an ihren Schmalseiten reizvolle Ausblicke auf bekannte Land« schaftsbilder aus der Ebroebene gewährt. Die mit diesem Saale parallel laufenden großen Nebensäle bilden, dekorativ effektvoll auSgeschmückt, die Meeresküste, sodaß man von allen Seiten des Hnuptsaales aus entzückende Durchblicke auf die See und das Gestade erhält. Im Mittelpunkt des Festes (11 Uhr nachts) steht ein in prachtvoller Kostü mierung auSgeführter Völker-Festzug (300 Personen) aus Gruppen aller Völker der Erde und ein großes musikalisch dramatisches Enjemble: „Szenen aus dem spanischen Volks leben" (200 Personen), das, ans Aufzügen, Chören, Balletts, Soloszenen usw. bestehend, mit einem Stiergefecht abschließt. Die Anfführnng, an der sich zahlreiche Solisten, der Singe chor. das Ballett usw. der König!. Hoftheater, sowie Herren und Damen des Nesidenztheatcrs beteiligen, findet auf der hierzu eigens errichteten Kolossalbnhne im Hauptsaale statt. In den Nebensälon bietet ein originelles „Buntes Theater", auf dem nur „erste Spezialitäten" auftreten, reiche Ab wechslung. Die Ballmusik wird von vier Kapellen (200 Musiker) gespielt. Für die künstlerische Ausführung des Festes bürgen die Namen der Herren des Festkomitees. Den Ehrenvorsitz hat Se. Exzellenz Graf Seebach zu über nehmen die Güte gehabt. Die Subskriptionslisten (Herren billett 20 Mk.. Dainenbillett 15 Mk.) liegen von Montag, den 0. Februar, ab in der Hofinusikalienhandlnng von F. Nies, Kaufhaus, auS. Für die Galerie des großen Saales werden ZuschauerbilletS nuSgegeben und im Saals selbst geräumige Logen, je zn sechs Plätzen und einen: Speife tisch. eingerichtet. Billetts hierzu sind ebenfalls bei F. Nies zn haben. Freiberg. Die neue städtische Wasserleitung, die seit zwei Monatei: in: Betriebe ist. hat gestern einen Defekt erlitten, so daß es von gestern abend bis heute mittag in bei: höher gelegenen Teilen der Stadt an Wasser fehlte. Die Ursache des Defekts ist vorläufig noch nicht aufgeklärt, Waldhcim. ^Der von dem sozialdemokrati'chcn Wahl- Verein gegen die Stadiverordnetenwahl eingelegte Protest wurde von der Kreishauptmannschaft Leipzig znrückgewiesen. Leipzig. Die Wahlen zn den Kanfmannsgerichten sind hier bereits vorüber; dabei traten drei Parteien als Kämp fer ans, die sogenannte 58 er Richtung, der sozialdemokra- tiscl>e Zentralverband, der deutschnationale Verband der Handlungsgehilfen. Nicht bloß hier, sondern in: ganzen Deutsche!: Reiche machen die drei Interessenten die energisch ste!: Anstrengungen, aus den: Ringen als sieghaft, als am zugkräftigsten in ihren Prinzipien hervorzugehen. Natür lich schlägt man sich selbst tüchtig Wunden ii: Wort und Schrift, wie das bei gegenseitigen Kritiken so herzugehen pflegt. Das Ringen ist noch nicht vorbei, erst znm kleinsten Teile sind die Gefechte entschieden. Und nach diesen abge schlossenen Wahlen zeigt sich eine Majorität auf seiten des dentschnationalen Verbandes. Ohne Zweifel sicht man in allen kanfniännischen Kreisen den: Endresultate mit Span nung entgegen. In: gewissen Sinne ist eine so allgemeine Wahlschlacht doch eine Entsckieidnng der davon Berührten für oder gegen. Die schon errungenen Lorbeeren benutzen begreiflicherweise die Deutschnationalen, um mit Hockdruck neue Mitglieder zn gewinnen — bis jetzt 50—60 000. Znm gleichen Zwecke hielt die Leipziger Ortsgruppe dieses Verbandes an: verflossene!: Dienstag eine öffentliche Ver sammlung ab, ii: der Herr Wilhelm Schack-Hamburg über „die Zukunft des deutsche!: Handlnngsgelsilfenstandes" sprach. Ans seinem Vortrage nehmen wir folgendes her aus: Die Handlungsgehilfe!: treten heutzutage als Stand vor die Oeffentlichkeit. Seine Entstehung liegt 20 bis 30 Jahre zurück und ist eine Folge der rapiden Jndustrieent- wickelnng; gerade wie diese, so ist auch jene noch nicht abge schlossen. Als Aufgabe des neuen Standes wird bezeichnet, denselben aus dem Stadium des Proletariates, ii: dem er noch zun: nicht gerade kleinste!: Teile schmachtet, ans die Höhe einer Mittelschicht — in dem Sinne von Mittelstand — zi: Hebei:. Tenn die wenigen Glücklichen, die die oberen Sphären erreichen, sind und bleiben Ausnahmen, j Die Mittel dazu sind gute , zweckmäßige Vorbildung, um die mangelhaften, den Stand in Mißkredit bringenden Ele mente znriickzndrängei: und den fühlbaren Mangel an tüch- tigei: Handlungsgehilfen abznstellen. Der Weg dazu ist die -Organisation, die Einigung aller. Leider zersplittert man sich in die schon oben bezeichncten drei Richtungen. Der 58 er Richtung wird wohl das Attribut „Wohlfahrtsver- eine" zrigcsprochen, die ans „Selbsthilfe" sich aufbauen, aber die Qualifikation zur Besserung der Lage im Handlungs- gehilfchistaside abgcsspepchei:, weil man die Standesaner« kennnng nicht vertrete, ans der allein eine Mitwirkung aller Beteiligter: sich erwarten läßt. Den: sozialdemokratischen Zentralverbande wurde eine klipp und klare Absage zu teil mit der Begründung, daß die beute noch vor: der Sozial demokratie als Prinzip anerkannte „Verelendnngstheorie" es ihr unmöglich macht, die Besserstellung der Handlungs- gehilfen erstreben zu helfen. Das Heil liegt allein in: dentschnationalen Verband, führt Redner aus; denn auf der Standcsart steht er, sie zu wecken erstrebt er, von ihm airs kämpft er seit fast zehn Jahren, und seiner Arbeit sind wesentlich die Erfolge auf sozialem Gebiet zu danken, na mentlich die Kanfmannsgerichte. Des Reichstages und im besonderen der Zentrumspartei, als getreuen Eckart, geschah nicht mit einem Worte Erwähnung. Gewiß eine Probe von stark entwickeltem Standesbewußtscin. Zum Schluß folgte natürlich der Appell, sich nur dem deutschnationalen Ver bände anzuschließen. rm. Wurzen. Am Feste der heil, drei Könige wurd» unserer jungen Pfarrgemeinde die seltene Ehre und große
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