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' -> - -- ' ^ - Sonnabend, den 13. Anglist 1V04. -- 3. Jahrgang. S^chcint «Laltch »ach«, mit Ausnahme der E-nn-und FesUage. j ^ ^ ^ NssHN^K^'NR^^ > llnabdsnglge; Lagedian lur lvadrdelt. llecki u. freiden. Inserat» werden die tt^eldnllene Peltlzcile oder deren Ran n m >!» Pf. bereidnel. dei Wiederbolnna dedeutei der Nnball viiiddriiierret, Neda,»io» und MeichastSftell»! Dretidr« PiUili«er Ttras-e 4:t. — ^ernlprecher Sinn I Nr. »Mi. Oenoffe Schippet als zollpolitischer Jongleur. Endlich kommt der Reichstagsabgeordnete Schippel zum Schlüsse seiner zollpolitischen Anschauungen; bekanntlich bat ibn der sozialdemokratische Parteivorstand aufgefordert, ein mal offen Farbe zu bekennen. In einer langen Artikelserie in der „Cbemn. Dolksstimme" ist er diesem Wunsche nachge- koinmcn. Seine Publikationen haben sofort berechtigtes Aussehen erregt. In breitester Weise legte er dar, wie die Sozialdemokratie in anderen Ländern sich verhalten habe, er wies nach, wie sowohl die schweizerische wie die franzö fische Sozialdemokratie offen in das Lager der „Brot- nnd Fleischwucherer" abgeschwenkt seien. Nach diesen historisclren Darlegungen ging er ans das Prinzip des Freihandels nnd Schutzzolls näher ein und goß ätzenden Spott über die Frei Händler ans, die gleichzeitig Handelsverträge wollen; ganz zutreffend legte er dar, daß Freihandel nnd Handelsver träge zwei entgegengesetzte Pole seien, deshalb stellte er den richtigen Satz auf: „Wer Handelsverträge will, mnß unter allen Umständen auch Zölle wollen, unter besonderen Um ständen auch Agrarzölle." Bisher hatte die sozialdemokratische Presse zu den Aus führungen Schippels geschwiegen; jetzt aber begann ein Scherbengericht schlimmster Art über ihn, der „Vorwärts" wollte Schippe! gar nicht mehr als voll zurechnungsfähig angesehen wissen, die „Dortmunder Arbeiterztg." sprach so gar von revisionistischer Knochenerweichung nnd so ging es fort durch die sozialdemokratische Presse. Aber Schippe! kümmerte sich nicht um das Krakehlen, wie er selbst sagte; er legte nur dar, was andere (Genossen für die Landwirt schask forderten nnd zerzauste hierbei seinen Haiiptgegner Kautsky furchtbar, hielt er doch diesem entgegen, daß er in seinem Werke „Die Agrarfrage" zu gnnsten der Landwirt schast jährlich 500 Millionen Mark anfgewendet wissen wollte. Eine solche Summe würde allerdings einem Zoll ßitz von 10 Mark entsprechen! Nun hatten die Genossen genug, sie riefen „Schluß" und beklagten sich, daß Schippe! immer noch nicht mit seinen eigenen Ansichten komme, daß er nur die anderer Leute dar gelegt habe. Schippe! wollte sich eben damit das Feld gün stiger bereiten. Nach seiner gesamten Wirtschastsanffassung müßte und tonnte Schippe! gar nichts anderes, als daß er für Getreidezölle eintreten würde, er legte nämlich dar, daß Zölle dann angezeigt seien, wenn ein konkurrierendes Land unter günstigen Produktionsverhältnissen arbeite, billigere Löbnc entrichte, ertragreichen Boden habe usw.; das trifft nun für Rußland, Rumänien, Argentinien, die Bereinigten Staaten usw. gegenüber Deutschland vollauf zu und des halb müßte er logischerweise jetzt in seinem Schlnßartitel zu dem Standpunkte gelangen, daß in Deutschland Getreide zolle eine Notwendigkeit seien, ans eben den Gründen, die wir schon so oft dargelegt haben. Aber Schippet hat nicht vergeblich seit 20 Jahren die vernunftwidrigen sozialdemo kratischen Tenkerverrenkiingen mitgeinncht; wie ei» Iong lenr im Somiiiertheater marschiert er jetzt im Schlnßartitel aus und ruft: „Beweist mir einmal, daß ich für Agrarzölle eingetreten bin"; weiter: „Es ist mir niemals auch nur im Traume eingefallen, Agrarschntzzöllner zu sein!" Köstlich! Freilich hat Schippe! dies nicht mit dürren und klaren Wei ten ausgesprochen, aber seine gesamten Ausführungen ließen nur diesen Schluß zu; er hat die Bälle so geworfen, daß sie nur eine Hochburg der Getreidezölle bilden konnten und alle Welt auch alle Sozialdemokraten haben es so anfgesaßt, jetzt kommt er aber mit der elegantesten Ver renknng nnd sagt: „Beweist mir, daß ich mich für die Ge treidezölle ausgesprochen habe!" Gut, man dürste nur die früheren Artikel Schippels hierher setzen! Aber in den Ionglenrkünsten sind die Genossen ja sehr erfahren, be sonders, wenn sie das Hinaussliegen zu befürchten haben. Aber weiter: Schippe! anerkennt die ungemein traurige Lage der Landwirtschaft, er gesteht ein. daß es mit dieser von Jahr zu Jahr schlimmer wird und wenn man itm nun fragt, wie er abhelsen wolle, dann sagt er hohnlächelnd: „Selber rettende Gegcnprogramme gegen den bürgerlichen Agrarschntz auszuhecken, dazu bin ich nicht verpflichtet, auch sehr wenig veranlagt." Ein frivoler Spott steckt in diesen Zeilen. Der Gegner Schippels, Kantskv, hat wenigstens eine Anzahl Vorschläge gemacht, wie man die Not der Land Wirtschaft mildern könne, aber Schippe! tut das nicht, er würde sie kaltlächelnd zu Grunde geben lassen. Er wird ja nun wieder in Gnaden ausgenommen werden, „ich bin ruhig in Reih und Glied verblieben", versichert er und betont, daß er stets alle Aufrufe der Partei unterschrieben und in der Agitation auch unterstützt habe; habe sich stets der Mehrheit in der Fraktion gefügt usw. Mit seiner Widersacher» rech net er noch sehr schroff ab. nennt sie „Krakebler um jeden Preis" und anderes mehr. Für uns hat die gesamte Affäre Schippel, die sicherlich auch ans dem Bremer Parteitage noch ihre Wellen werfen wird, nur vom psychologischen Standpunkt ans Interesse; bat vor vier Wochen der „Vorwärts" an der Znrechnnngs sälügkeit Schippels gezweifelt, weil derselbe mit Kautsky so schlimm umging, so dürsten jetzt diese Zweifel in cind> reu Kreisen austaiichen. man wird sich aber sagen: Wie stark muß die Parteipeitsche gefürchtet werden, wenn oerartige logische Sprünge und Verrenkungen Vorkommen können, daß man am Schlüsse alles über den Ho:.gm wirst, was man in acht bis zehn Artikeln mühsam c-.ggebant bat. Klar und deutlich hat die Affäre Schippel schon jetzt erwiesen, daß innerhalb der Sozialdemokratie eine selbständige Meinung, dieses unveräußerliche Recht der Persönlichkeit, nicht gedul det wird, daß wider besseres Erkennen sich alles der Schablone fügen muß. scheu Leben zurück und widmete sich ganz der Tätigkeit als Advokat, wobei er sich speziell als Verteidiger einen großen Namen machte. 1801 wurde er vom Departement Loire in den Senat gewählt. 1805. nach dem Rücktritt Easimir Periers, erhielt er im Nationaltongreß im ersten Wahl gang als republikanischer Kandidat 18-1 Stimmen. Er ver zichtete aber zu Gunsten Felir Faures. Als die trüben Wasser der Dreysus-Assäre sich verlaufen halten nnd Loubet den Präsidentenstuhl inne hatte, trat er wieder hervor und bildete im Jahre 1800 sein Ministerium, das längste der dritten Republik, vom 22. Juni 1800 bis -1. Juni 1002. Dann trat er zurück nnd machte Eombes Platz. Seine Gesundheit vcranlaßte ihn dazu, wie er selber angab. Sein Wert ist das Vereinsgesetz. welches den Anfang des Kultur kampfes bedeutete, der jetzt Frankreich dnrchtobt nnd es dem Abgründe zntreibt. Der Liberalismus hat allen Grund, den Tod dieses genialen Staatsmannes zu beklagen. Man bat ihm nach gesagt, er sei in der letzten Zeit „klerikaler" geworden, dank seiner Umgebung. Wenn das beißt, er habe bereut, was er der Kirche feindliches geschaffen, so sei das mit Genugtuung konstatiert. Jedenfalls wollte Waldeck Rousseau nicht so weit geben, als Eombes gegangen ist, und schon das gereicht ihm zur Ehre, nicht bloß seiner Gesinnung, sondern auch seinem politischen Genie, Der Liberalismus und überhaupt die Republik bat in Frankreich über keinen Politiker zu ver fügen, gleich oder ähnlich dem Waldeck Noiisseans. Auch das mag Frankreich zum Verhängnis werden. Waldt ck-Aonfseail 1 Pierre Marie Waldeck Rousseau wurde am 2. Dezember 1810 zu Nantes geboren. Er widmete sich der juristischen Karriere und studierte in Rennes, woselbst er sich zunächst auch als Advokat uiederließ. Seit l.870 war er Abgeord neter und 1881 wurde er in die .Kammer gewählt, wo er die Aufmerksamkeit Gambettas erregte, der ilm trotz ieiner Jngend zum Minister des Innern machte. Das damalige Miuisleiinm wurde nach drei Monaten gestürzt, aber zwei Jabre später sehen wir ilm wieder aus diesem Posten, den ^ er bis zum Sturze des Ministeriums Ferry im Jabre 1885 ! beibehielt. Nun zog sich Waldeck Rousseau aus dem politi Politische NnudschtNl. Deutschland. — Das Mitglied des Heirenhauses KainiucrhcrrFriedrich Freiherr Gryr von Schwcppciiliiirq ist am U>. August auf seinem Familieusilz. Burg Mueddersheim. gestorben. — Die iibqrlvstc Besatzung des ostasiatischen Kreuzer geschwaders wurde von dem Lleyddampfer „Main" am Donnerstag in Bremerhaven gelandet. Es sind-10 Offiziere. 81 Decko'siziere, 108? Unteroffiziere nnd Mannschaften. —- Donnerstag voimitlag 1 l Uhr wurde durch den Priuzregenten der bayerische Landtag mit dem üblichen Zeremoniell geschlossen. — Der Prinzregeut erhob den Sraatsnunister des Innern Freiherr» von Feilitzsch aus Anlaß seines Geburtstages in den Grafenstand. ; Die Fariiicrdkpntntivii beim Kaiser. Die Ansiedler j kommissiou ans Siidweslasrika wurde Donnerstag mittag im Beisein des Reichskanzlers vom Kaiser empfangen. Nach dem der Sprecher der Abordnung für die Gewährung der Audienz gedankt und der Hoffnung Ausdruck gegeben hatte, daß die geschädigten Ansiedler für ihre unverschuldeten Ver luste volle Entschädigung erhalten würden, ergriff der Kai ser das Wort zu einer längeren Erwiderung, in der er zu nächst die Opfer des Ausstandes seiner tiefsten Teilnahme j versicherte. Was die Eurschädignugssrage betreue, so slebe > er an der Spitze eines konstitutionellen Staatswesens, wo diese Frage verfassungsmäßig Sache der Legislative sei, l Der Reichskanzler werde aber in vollem Einvernehmen mit ' ihm sich bemühen, vom Reichstage weitere Mittel zur Ent ! schädiguug der Ansiedler zu erlangen. Wenn bald nach (§i,r Negierungsrat im Arbeiterkittel. klm die Eristenzbedingnngen der modernen Industrie arbcsterwelt, ihre Anschauungen, die sie bedrückenden barten Mühen der körperlichen Arbeit kennen zu lerne», ist na mentlich für den Gebildeten nichts geeigneter, als sich mitten unter diese Arbeiter zu begeben und im Arbeitsrock die Freuden und Leiden ihres Daseins zu durchkosten. Schon öfters ist dieser Weg beschritten worden, nnd die hierbei ge machten Erfahrungen haben auch weithin beachtete litera riickie Darstellungen erfahren. Als neueste unter ihnen bie tet soeben der Büchermarkt ein interessantes Buch: Als Ar beiter in Amerika t Berlin, Karl Siegismundl, In dem 'elben schildert ein preußischer Regiernngsrat. Kolb, die Erfahrungen, die er drüben, jenseits des großen Wassers in Amerika als industrieller Lohnarbeiter vor fünf Jabre» gemacht hat. Ebicago, die industrielle Metropole der amerikanischen Union, war der Ort seiner Tätigkeit als Fabrikarbeiter. Hier kurz ihr zeitliclx'r Verlaus. Sechs volle Wochen dauerte es. bis der Verfasser des Buches überhaupt Arbeit-fand, wiewohl er nach seinen Angaben z» jeder ehrliche» Hantie rnng bereit war nnd kein Mittel nnversticht ließ. Endlich glückw es ihm in einer Brauerei. Aber die Freude war kurz. Schon nach Monatsfrist jagte man ilm wieder davon. Uni keine Zeit mehr zu verlieren, nahm er Empsehlnngen zu Hilfe, welche ihm die Tore einer Fahrradfabrit er schlossen. Tort stand er drei Monate hindurch im Montier saal am Schraubstock. Einen letzten Monat verlebte er dann noch in einer Arbeiterherberge in St. Franzisto. „Ge arbeitet habe ich dort nicht mehr. Die Energie war mir ausgcgangcn." Was für den Sozialpolitiker das Buch interessant macht, das sind die mannichfachen Beobachtungen aus dem Leben des industriellen Arbeitcrheercs und die unverblümte Schil dern,zg der Einflüsse, denen auch der Gebildete im Arbeits litte! und im Milieu der ruhelos schaffenden Arbeiterwelt unterliegen muß, ob er will oder nicht. Wochenlang ging der Verfasser auf Arbeit auS. Ein Tag um den anderen kam und ging, ohne dauernde Arbeit zu bringen. „Wie oft batte ich früher, wenn ich einen gesunden Mann betteln sah, mit moralischer Entrüstung gefragt: Warum arbeitet der Lnmp nicht?' Jetzt wußte ick, es. In der Theorie siebt es sich eben anders an. als in der Praris. und selbst mit den iinersrenlichsten Kategorie» der Nationalökonomie hantiert sich's am Studiertisch noch ganz erträglich." Nachdem er Arbeit gesunden, logierte er sich in einer Arbeiterherberge ein, Ivo er mit einem jungen Manne von 15 Jahren zu sammenwohnte. „AIS er nstr an jenem erste» Morgen beim Frühstück unter der Lampe gegenübersaß. war ich im stillen empört über so viel Schmutz und Unordentlichkeit. Mit Un recht. Es dauerte nicht lange, nnd ick, war ans dem besten Weg, ihm zu gleichen. Bei unserem Hantieren mit Kisten werk waren Löcher nnd Schlitze unvermeidlich, .Kehrte ick, dann spät abends von der Arbeit beim, so war es zu spät, noch zum Flickschneider zu lausen. Ich mußte selber zur Nadel greisen, und was meine müde Hand zusammen stoppelte, sali aufs Haar io malproper ans wie das, was an jenem armen Teufel mir zuerst so mißfalle» batte." Nicht mit Unrecht führt der Verfasser letzteren Mißstand ans die öfters »och durch Ueberarbeit gesteigerte lange Ar beitszeit zurück, die zugleich abspannend wirkt nnd gleich giltig macht. Was er namentlich über eine Verkürzung der Arbeitszeit sagt, wird man voll unterschreiben können: „Im Lauie meiner Arbeiterzeit habe ich noch oftmals unter Ueberstiiiiden geseufzt nnd bin mir über wenige io ziale Fragen so klar geworden wie über diese. Mein Urteil kann ich zusammcnsassen in dem Satze, daß ich rückhaltlos eintrete für Kürzung der Arbeitszeit, so weit und so um fassend, wie sie nur irgend möglich ist. Und diese Möglich teil reicht weiter, als Schablone und Schlendrian sich trän men lassen. So wenigstens habe ich mir von EstwmMmns- sichtsbeainten sagen lassen nnd was hier noch schwerer wiegt auch von befreundeten Großindustriellen. Lange Arbeitszeit ist unrentabel. Ueberstiiiiden steigern die tägliche Arbeitsleistung mir vorübergehend. Werden sie zur Regel, so sinkt die anfängliche Mehrleistung bald aus das frühere Niveau zurück. Umgekehrt wächst die Jntensi tät der Arbeit mit der Kürzung der Arbeitszeit und zwar automatisch, das heißt unabhängig vom guten Willen der Arbeiter und ohne als Mehranstrengung enipsunden zu wer den. Das ist durch Professor Abbüs bekannte Erperimente zinernmäßig nachgewiese». Seine Ziffer» bat man ange lochten. Aber ihr Grundgedanke deckt sich ganz nnd gar mit meiner eigenen Beobachtung." „Laß dir Zeit!" war die all gemeine Lonnig bei Ueberslnnde»; und je später wir Feier abend inachten, desto langsamer ging am anderen Morgen die Arbeit von der Hand, desto mebr Bruch nnd Abfall gab es." Tiefe und die zahlreichen sonstigen im Buche geschilder ten Erlebnisse sind an dem Verfasser nicht olme liest' Spuren vorbeigegangen. Sozialpolitisch ist er gewissermaßen ans einem Saulus ein Paulus geworden. „Nicht unparteiisch sondern mit vorgefaßter An und Absicht", so gestellt er onen. war ich zu Werke gegangen. Fremd, ablehnend stand ich der modernen Arbeiterbewegung gegenüber. Gegen sie und gegen die, welche ihr Vorschub leisten, wollte ich Mate rial gewinnen im Umgang mit dem ibr gleichfalls abholden sozialpoliti'ch indifferenten Proletariat der Vereinigten Staaten .... Mir ist geschehen, wie wolil jedem ans unseren Reiben, der ehrlich um diese Frage sich bemüht: ich sand Probleme, wo ich Ariome ivälmte. Manche Wünsche unserer Arbeiter'chasl, die ich vordem verständnislos über l'örte, balle ich beute stir ernstlich diskutabel." Zn wünschen wäre, daß die Ersalniingeii des prenßi scheu Regier»,igsrates als industrieller Lohnarbeiter nnter seinen Kollegen von der Verwaltung und namentlich der Jnsliz daliin anregend wirten möchte», daß sich diese ein mal mehr wie bisher i» die Anschauungsweise nnd das Ge sülilsleben der industriellen Arbeiter bineindenten möchten. Dann dürsten manche unberechtigten Vorurteile gegen die Arbeiterbewegung schwinden, nnd Maßnahmen vom grünen isch nngetrossen bleiben, die sonst nur böses Blut absetzlen. Nainentlicli dürsten dann auch mancherlei richterliche Urteile nngesprochen bleibe», die tatsächlich öfters nicht allein in .Kreisen der Arbeiter, sondern auch der breiteren Oeffent lichtest den Anschein der Klassenjustiz erwecken und dadurch Haß nnd Verbitterung hervorrnsen. die die Wege zur So zialdemokratie ebnen. Die in richterliche» Kreisen vielfach herrschende, im Staube der Atten sorgfältig gepflegte Ver ständnislosigteit bezüglich der Eigenart der modernen Arbei terhewegung trägt hieran nur zu oft die Schuld. T