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Sächsische Volkszeitung : 18.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190412182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19041218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19041218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-12
- Tag 1904-12-18
-
Monat
1904-12
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.12.1904
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»euer Kurienkardinal soll uns bewilligt werden! . . . Die ser Erfolg ist es allerdings wert, daß ein preußischer pro- testantischer Prinz, nebenbei eine Säule der protestantischer! Orthodoxie im Lande, um eine „Audienz" bei Giuseppe Sarto sich bemüht." — Warum entrüstet sich das reform jüdische Vlatt denn eigentlich? Hätte etwa Prinz Albrecht von Preußen den Papst zu sich befehlen sollen? Es ist eine bekannte Tatsache, daß die jüdische Presse geflissentlich daran arbeitet, die Protestanten gegen die Katholiken zu Hetzen. Dann darf man sich aber auch nicht wundern, wenn der Antisemitismus immer neue Anhänger gewinnt. Tie jüdische Presse züchtet ja den Antisemitismus förmlich! Brrlinrr Fraurn gegen einen liberalen Pastor. Ter liberale Pastor Tr. Fischer an der Berliner Markuskirche hat aus dem Proleslantentag sich sehr abfällig über den Ehristusglauben geäußert; seine Gemeinde nimmt dies nicht ruhig hin. Sie hielt eine Protestversammlung ab, die fast nur von Frauen bestickst ivar und welche den Pastor anssorderte, die ..Konsequenzen seines Standpunktes zu ziehen und ein Amt in einer Kirche niederznlegen, deren Glaubensiiberzengnng, daß das Heil der Menschen die Er lösung durch JesuS EhrinuS ist. die seine nicht ist." Wir freuen uns ob dieses Anstretens Berliner Frauen. Wenn die Resolution auch mit der „freien Forschung" nicht ganz übereinstimmt, so stellt sie doch ein Bekenntnis deS Ehristus- glanbens dar. — Rechtsfähigkeit der Bcrufsvereine. Wegen der Auf stellung des vom Staatssekretär de? Innern am30. Januar 1904 dem Reichstage ans die Faterpellation Trimborn namens der verbündeten Regierungen versprochvncn Gesetz entwurfes über die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine finden zur Zeit Konferenzen zwischen Vertretern des Neichsamts deS Innern und der anderen in Betracht kommenden Ressorts und Instanzen statt Wie die „Soz. Prar." hört, legt die Reichsregierung wert darauf, diesen (Gesetzentwurf im Laufe dieser Zession dein Reichstage vorzulege». Wie steht es aber mit der gleickffallS zngesagten Errichtung einer Vertretung für die Interessen des Arbeittrsiandes? Wie mit der notwendigen Organisation der Handwerkskammern? Tie Kamvfqclueiilschaft mit den Liberalen Pastoren gegen Nom lehnt die „Krenzzeitnug" sehr entschieden ab; sie hofft von derselben keinen Erfolg und nur Schaden für ihre eigene Kirche; die Ablehnung kleidet sie in folgende Worte: „Und mit einer solchen Gesellschaft, die nur im Protestieren gegen Rom solidarisch und nur in der Wirk samkeit gegen einander einig ist. will man der gegen wärtigen Machtentsaltung deS UliramontaniSmns erfolg reich entgegen treten? ES wird uns schwer, an die Aufrichtigkeit dieser Meinung zu glauben. Wären die eigentlichen E sinder dieser antiultramontanen Polit'k inner halb unserer evmgelischen Kirche die Jesuiten, dann hätte sie einen Zinn." Wenn die „Kreiitzeitnng" die Jffuiten wirklich kennen würde, hätte sie dieselben nicht hier ge- nannt; der Zatz wird erst richtig, wenn man statt Jesuiten „Pharisäer" setzt! Oesterreich Hluqar».. Bei der Wahl für den böhmischen Landtag wurde der deutsch fortschrittliche Bürgerweiste' von Karlsbad, Lud wig Schäffler gewählt. DeS Mandat batte bisher ein Mitglied der nll«eiils,hei! Rute, i"m> Tie Schulvorlagc >'»> nikdcrösterrrichi.schcil Landtag will mit den sozialdemokratischen Lehrern in Riederösterreich endlich einmal ausräninen. Taher eine riesige Erregung bei de» Sozialdemokraten. iVergl. „Vorwärts" Rr. 28-1 vom 3. Dezember.) Ter „Vorwärts" schildert die Lage so. als batten die Katboliten seitber in der Volksschule nichts zu sagen gehabt. Ter tatlwlische Pfarrer war aber bisher vielfach schon im Ortssclmlrat. Dagegen ist den Akcitholiken in der Gesetzesnovelle eine Vertretung im Ortsschnlrat auch dann schon gegeben, tuen» nur U>l> Personen der betreffenden Religonsgesellscbaft im Schillerte wohnen. Für die Forde rung der Katlwliten nach katholischen Volksschulen ist mit der „klerikalen Schnlvorlage" nichts geboten. Die Sozial- demotraten schimpfen darüber, daß den Privaten katholischen Lehrerbildungsanstalten staatliche Stipendien zngewiesen werden. Ui» den in Riederösterreich berrschenden großen Lehrermangel zu steuern, hat der katholische Schnlverein für Oesterreich Privat Lehrerbildungs Anstalten gegründet, die staatlich aneriannl sind und das OefsentlichteitSrecht be sitzen. Eine solche den Sozialdemokraten besonders ver haßte Anslalt erisliert in Währing «Wien X VIII ), in der -10 Zöglinge ans Staatskosten unterhalten und unterrichtet werden, wogegen sie sich verpflichte», 0 Jahre im Dienste der Schulen Riederösterreichs znziibringen. Der Leiter dieser Anslall ist nicht I e s nit, wie der „Vorwärts" fälsch lich bebauptet, sonder» Mitglied der Stehler MissionSgeiell- schgst, die in Mödling bei Wien ein Hans bat. Alle Pro fessoren sind mit Ansnalnne eines ReligionSlebrerS Laien. Die Sozialdemokraten batten im Frübjabr eine Agitation dahingehend entfaltet, daß niemand sich zum Eintritt in irgend eine Lehrerbildungsanstalt melden sollte. Der Er folg war, daß sich allein für die mit der Währinger Anstalt verbundene Vorbere'tiingstlaffe 181 Kandidaten meldeten, von denen nur 00 anfgenoinmen werde» tonnte», obwohl die überwiegende Melirzabl die Aiifnalnneprüfnng bestanden hatte. Das ungarische Abgeordnetenhaus hielt am Freitag wieder eine Sitzung atz. Atzg. Ratovsky verkündete im Ra inen der Opposition, daß sie die Verhandlungen mir ans grnnd der alten Geschäftsordnung znlassen. Ministerprä sident Gras riSza sagte: Ans grnnd deS -s 20 der.Hausord nung müsse das.HanS sieh binnen drei Tagen konstituieren. Wenn die Opposition das unmöglich macht, so tritt die Lage ein. daß die Ansrechtertzaltnng dieser Bestimmung der .Hausordnung nur im Wege der stärkeren Mittel der in dein Danielsctzen Beschlüsse festgesetzten Maßregel» möglich ist. Rachdem aber die Regierung der Auffassung ist. daß dcnS unermeßliche Komplikationen nach sich ziehen würde, deren Koiffeaiienzen nnahsehhar sind, richte der Minister präsident an das.HanS die Bitte, welche wirtlich konstitiitio- »eil gesinnte Politiker nicht zurückweisen können, eine auf die kürzeste Frist hemesseiie Jdemnität z» erteilen, damit die Nation hefragt werde, ob sie die Regierung Po» der un gesetzlich gehandhghten Macht entheben, oder ihr für ihr Vorgehen die Absolution erteilen will. Ob die Opposition die Indemnität der Regierung bewilligt oder nicht, die Neuwahlen werden unbedingt kommen und für die Konsequenzen, welche aus dem Umstande entstehen, wenn das Land wieder in einen kxIk-i-Zustand getrieben werden sollte, macht der Ministerpräsident die Opposition verantwortlich. Die Abgeordneten Kossuth und Baron Bansfy erklären sich gegen die Erteilung der Indemnität. Vizepräsident Baron Feilitzsch macht das Haus aufmerksam, daß es sich heute als am dritten Tage unbedingt konstituie ren müsse. Abgeordneter Graf Eugen Zichy ergreift das Wort und verurteilt gleichfalls die Ereignisse vom 18. No vember und verlangt die rvutstutio in st,tc.-x-r>liu.. Graf Tisza habe eine unglückliche Hand; was er anrühre, leide Schisfbrnch. So sei es mit der Handels- und Industrie- bank getvcsen und so sei es auch mit den Angelegenheiten der Nation. Graf Tisza könnte mehr Schonung mit dem greisen Monarchen haben, dessen Lebensabend ohnedies ein so triiber sei. Abgeordneter Polonyi weist nach, daß die Konstituierung des Hauses bereits beim Zusammentritte der ersten Session erfolgt sei. Tie Zahlen der „Los von Rvm!"-Bewegung. Es steht jetzt unleugbar fest, ans den Akten des Oberkirchen rates nachgewiesen, daß in den lU/« Jahren der „Los von Roin!"-Bewegnng die katholische Kirche an die evangelische A. und H. Bekenntnisses 22 822 verloren hat. Abfälle 27 417, Rücktritte 459!). Allerdings eine bescheidene Zahl für den Millionenauftvand und die rührigste Tätigkeit von 70 Jinportpredigern. Proselytenmacher«» ist ein teures Geschäft geworden, das znin Bankerotte führen nmß, wenn es in dieser Weise weitergetrieben wird. Nun hinkt die „Wartburg" noch einmal hinterdrein, um die 90 000 Nom- freien zu retten, denn so viel sind nach ihrer Rechnung vom Katholizismus abgefallen. Unsere Darstellung sind ihnen „verzweifelte Rechenkünste". „Diese Rechenkünstler lassen vor allein das Geburtsjahr der „Los von Nom!"- Bewegiing (1898) unter den Tisch fallen." Es ist doch keine kleine Beschämung, wenn dem österr. Tckniftl. der „Wartb.", dem ans Schwaben eingewanderten Pastor Hochstetter, noch Belehrung über das Geburtsjahr des Abfalles erteilt werden muß: Pastor Bräunlich schreibt: „Schönerer war cs, der auf jener Versammlung in Wien, 19. Januar 1899, den entscheidenden Anstoß gab, das was im Jahre vorher (also >898!) angedroht war, endlich in Taten nmznsetzen." Es »löge also Herr Hochstetter nur die Zahlen von 1898 ver- ösfentliclx'n, dann Nüssen wir erst, wie die stille Proselyten- macl>erei war vor der Bewegung und der Nimbus der Be wegung wird noch tiefer sinken. Altkatholiken sind in ganz Oesterreich nach Milos Ezech 21 000, im Jahre 1897 waren in Böhmen allein 10 980. Ein Abfall von 10 000 ist also eitel Flunkerei. Juden und Konfessionslose gehen doch die „Los von Nom!"-Vewegung nichts an. Tie „freie refor mierte Kirche" (Jrwingianer) hat freilich unter dem tschechischen Volke nicht ohne Erfolg im Stillen gewühlt; sie erreichte in sechs Jahren einen Zuwachs von 921 Seelen, Kinder mit eingerechnet. Wir müssen also schon bitten, von den 90 000 rund 22 000 zu streichen, wenn wir nicht schärfer kommen sollen, um der Wahrheit ihr Reckst zu schassen. Schweiz. — Mit Rücksicht ans den Stillstand in den Opera tionen in der Mandschurei bat der Bnndesrat die Riickbe- rnfiing der schweizerischen Militärkommission bei der japa nischen Armee beschlossen. Wahl der Buiidroregicrnng und der Bnndesgerichte. Die Bundesversammlung in Bern wählte sür das Jahr 1009 zum Bniidespräsideiiten Milchet (Waadt), radikal; zum Vizepräsidenten Forrer (Zürich), radikal. Ferner wählte die Viindesversaimnlniig Monnicr (Neneiibnrg) znm Präsidenten und Jäger (St. Gallen) zmn Vizepräsidenten des Bundesgericksts; ferner wurden neu in das Bnndesge- rickst gewählt: Asfolter (Solothurn), Oberrichter Picot «Gens», Oberlichter Tchnrter (Zürich), Nationalrat Schmidt (Uri). Letzterer wurde als Kandidat der Rechten und des Zentrums mit 100 Stimmen gegen den Kandidaten der Radikalen und der äußersten Linken, den sozialdemokrati schen Oberlichter Lang (Zürich), der 70 Stimmeil erhielt, gewählt. Rustland. Der finnische Landtag hat eine Petition an die Präsidenten der vier Stände deS Landtage« gerichtet, welche fordert, daß der Landtag möglichst schnell Maß regeln zur Wiederherstellung der verf,issnngsiiiäs;igei! Ver waltung und cg's,Blichen Ordnung Vorschläge. Rußlands Ernte. Das rnssisck>e statistische Zentral komitee veröffentlicht das Ernteergebnis an Sommergetreide in 72 Gonveriitments. Danach wurden eingcbracht an Sommerroggen 27 709 000 Pud, an Weizen 70l 703 Pnd, Gerste 497 210 000 Pnd, Hafer 997 920 000 Pnd. Spelz 28 817 00«) Pnd, Buchweizen 99 982 000 Pnd, Hirse 91 00 l 000 Pud. Linsen 1.9 702 000 Pud. Bohnen 3 870 000 Pnd, Kartoffeln 1 499 770 000 Pnd. China. — Tic Sühne für den am 19. Juli erfolgten MissionarS- mord in Ehina iniirde von dem französischen LegationS- sekretär und der chi«,esische» Nea'ernng felge,,dermaßen festgesetzt: Fe'eclickic Beisetzung des ermordeten Bischofs und der er morden?» Missionare in ^chang unter Teilnabme aller chinesischen Bcamie». lleberlassung je eines nuten Stuckes Lande« für eine Station der katholischen Mission in Skinan »ad in Cbingchon. stablung einer Summe von 14ä gag Haikuan Taöl« an die Ichanger katholische Misöon in den folgende» drei Raten: 49000 Taöl« tüö zum Ende diese« Satire«, 90000 Taöl« in der ersten Halste de« Wahres 1009 und 900 >0 Taöl« bi« znm Ende de« Jahre« 1009. Zahlung einer Entschädigung von 14000 Taäl« an die gelegentlich der Ermordung durch Töiinig und Verwundung von Angehörigen oder sterslörung von Eigentum zu Schaden gekommenen chinesischen Christen. Hinrichtung von tl Mördern in Shinan, von zwei Mördern in stckiang. Entsetzung des früheren Magistrat« von En-bsien au« allen Beamtenrechtcn. — Entsetzung de« Präsekten von Shinan an« seinen Bcanitenrechten. aber mit Belastung der Aiiederanstellungssäbigk it. Der Taolai von Cbingchon büßt drei Rangstufen <?mn-<?1ii) ein. Absetzung de« Miltärobersten von Sbinan. sowie de« Lagerkommandanten von Sbinan. Die feierliche Beisetzung der Ermordeten und die Hin» rlchtnng der Mörder hat bereits siattgefunden. Südafrika. - Krügers Leichenfeier in Pretoria. Schalk Burger, D-ewet und Botha sprachen bei der Leichenfeier Krügers, die am 16. d. M. stattfand. Botha verglich Krüger mit Moses der Israeliten. Die Hoffnung auf ein großes Netch nördlich vom Vaalflusse, das von Meer zu Meer reiche, sei sein Ideal gewesen. Auch mit Treue gegen England lasse sich das heute noch durchführen. Die Einheit der weißen Rasse in Südafrika sei notwendig und er begrüße es «it Freuden, daß englische und holländische Kolonisten gemein sam dem großen Loten Südafrikas die letzte Ehre erwiesen. Botha ermahnte zur Einigkeit, damit das ckivickc et iuipeiu niemals den Buren gegenüber wirklich angewandt weupen könne. Er verlas sodann den letzten Brief Krügers, ßer als dessen politisches Testament angesehen werde. Dieser Brief mahnt zur Eintracht, zur weiteren Arbeit am über nommenen Werke und zum Wiederaufbau des Gestürzten mit Rücksicht auf die Vergangenheit. Während der Bei setzung wurde der vom König Eduard befohlene GeschAtz salut von 21 Schuß abgegeben. An der Beerdigung n«ch men Delegierte aus allen Teilen Südafrikas, der englischen Regierung und der Kolonien teil. Die Zahl der beim Lei chenznge Spalier Bildenden wird auf 30 000 geschätzt. lFortsetzung in der 1. Beilage.) Aus Stadt und Land. «MiUeiluileen aus unserem Le'eckreise mn Aamenriertigu'i., «üc ««esc Rubrik sinü der Redaktion allezeit willkommen. Der Käme d.S Sinseuder- bkeibl Gebet«? der Siedudio». llnoi yme ckulLriklen müsse» unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den ! 7 Dezember 1 s« >4 —* Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte heute in Begleitung Ihrer Hofdame Gräfin Rcutlnervo» Weyl die Buch-, Papier-, Devolionalien- und katholische Kunst handlung von Heinrich Trümper, Ecke Sporergasse, und besorgte daselbst größere Einkäufe. —* Der hochw. Herr Bischof Dr. Georg Wuschanski ist gestern nachmittag 4,90 wohlbehalten wieder cinge- troffen und wurde am Hanptbahnhof von Mitgliedern der geistlichen Behörden empfangen. In der festlich geschmückten bischöflichen Wohnung hatte sich der ganze Klerus von Dresden versammelt, um den aus der Havpistndt der kotho- lischen Welt zurückkehrenden Oberhilten zu begrüßen. Herr Kanonikus und Superior Fischer richtete eine herzliche An sprache an den hochw. Herrn Bischof, welche derselbe in gleicher Weise erwiderte.! Die königlichen Kapcllknabcm sangen das schöne Lied von I. Otto ..Gott grüße dich' . Der hochw. Apostolische Vikar zeigte sich im hohen Maße begeistert von den erhabenen Eindrücke» der Festlichketten in Rom und namentlich auch von der Person PstlS X.. dessen herablassende Güre und verständnisvolles Juten sse sür die kirchlichen Angelegenheiten unseres sächsischrn Vater- landes er nicht genug rühmen konnte. Der heilige Vater hat den hochw. Herrn Bischof ermöglicht, in feierlicher Form einmal den päpstlichen Segen mit dein damit ver bundenen vollkommenen Ablaß (wohlbemeikt nach vorherigem Empfange des Bnßsakrarnentes) zu erteilen. Wann diese feierliche Segensspendung in der Hofkirchs stattfinden soll, wird noch näher bekannt gegeben werden. * Die Wahl in den katholischen SchulPor st a n d , welche gestern in Barths Gasthaus, Töpfer straße, stattfand, brachte folgendes Resultat: Wicdergcwählt wurden die früheren Mitglieder des Schulvorstandes: die Herren Amtsgerickstsrat Georg Sevfert mit 323, Kleinpnermeister Franz Andersch mit 269, Hofrat Dr. mcd. Adolf Behrens mit 300, Rechtsanwalt Dr. jur. Bernhard Eibcs mit 387 und Hosstukkateur Peter Henseler mit 227 Stimmen. Als iiene Mitglieder wurden in den Schulvorstand gewählt: die Herren Amtsrichter Dr. jnr Clemens Oskar Heiduschka mit 267, Postsekretär Karl Becker mit 290, Sekretär Karl Junge mit 217, Baumeister Nikolaus Panlick, Privatns, mit 293 und Spezialarzt Dr. med. Johannes Strobach mit 881 Stimmen. In der Minderheit blieben die Herren Bankde amter Jos. Fcrd. Georg Poland mit 177, Kaufmann Her mann Franz Joseph Kern mit 197, Expedient Robert Asch mit 102 und Trichinenschaner C. Adolf Hardert in Dresderi- Löbtan mit 120 Stimmen. In« Ganzen beteiligten sich 349 Wahlberechtigte an der Wahl. Da die katholische Schul gemeinde 2200 Wähler zählt, so nahmen air der Wahl nur 19 Prozent der Wählerschaft teil. Es mag der Grund an dieser schwachen Beteiligung wohl einesteils in dem Um stande liegen, daß für den örtlich so ausgedehnten Wahl bezirk ein Wahllokal entschieden zu wenig ist, aber anderen teils auch der Mangel eines lebhaften Interesses daran schuld sein. Man vergegenwärtige sich nur das gr»ße Weichbild der Stadt Dresden mit seinen entfernt gelegenen Vorstädten, um daraus das unglaubliche Verlangen zu er fassen, daß die Wähler von Nen-Gruna, Striesen, Planen, Löbtau zu dem einzigen Wahllokal in der Töpferstraße gehen sollen. Der Bnrgcrverein hat leider etwas verspätet bereits beim Schulvorstand angeregt, durch Schaffung mehrerer Wahllokale in verschiedenen Stadtteilen die Erfüllung des Wahlrechtes zu erleichtern. Wir zweifeln nicht, daß diese Anregung bei dein nengewählten Vorstände eine allgemeine Zustimmung finden wird. Auch ein anderer Umstand hat dazu beigetragen, das Interesse an den Schnlvorstauds- wahlen zu vermindern. Trotz der erhöhten Tätigkeit in der Bewältigung seiner schwierigen Aufgaben blieb dieft der Oeffentlichkeit verborgen, so daß sich die Gemeindemitglieder von den vcrantwortnngsreichcn Agenden keine richtige An schauung bilden konnten. Und doch forderten viele Be schlüsse. welche das Schulsystem cmsbildcten, schon wegen der materiellen Seite das allgemeine Interesse heraus. In Hin kunft soll, wie wir vernehmen, durch Mitteilung von Be schlüssen die Oeffentlichkeit im Laufenden gehalten werden. Damit tritt der Schulvorstand in nähere Verbindung mit der Gemeinde; ein Einblick in seine ersprießliche Wirksam- keit wird einerseits die dankbare Anerkennung, anderer seits ein lebhafteres Interesse zur Folge haben. —* An den katholischen Scbnlen zu Dresden sind, wie die ..Sächsische Sckmlzeitnng" m'tteilt. sofort zwei ständige Lebrerstellen und zu Osten: 1909 vier stän- diqe Lebrerstellen zu besetzen. Das A> fanaSgelralt beträgt jährlich 1700 Mk. einsckiließlich deS WohnnngsflekdeS. Be- werbrinpen sind bis znm 22. Dezember an das Apostolische Vikariat inr Königreiche Sachsen eiriznreick'en. —* Dem Verzeichnisse sächsischer Petitionen au den Reichstag entnehmen wir nachfolgende Punkte: Der Verband Sächsischer Bäcker-Jniningen „Saxonia" in Dresden bittet um Aenderung des KinderschritzgesetzeS dobin, daß ältere Kinder inr Bäckereigewerbe auch zwei Stunden v«r
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