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Sächsische Volkszeitung : 03.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190306037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19030603
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19030603
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-03
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.06.1903
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führung der allgemeinen Meldepflicht für Kurpfuscher herbeigeführt tveide.l. Auch die öffentliche Ankündigung von Heilmitteln und Heilmethoden seitens nicht appro bierter Personen soll noch weiter eingeschränkt werden, als bisher. Der Justizminister ist ferner ersucht worden, den Staatsanwälten eine schärfere Verfolgung der Kurpfuscher auf Grund des Reichsgesetzes zur Bekämpfung des un lauteren Wettbewerbs vom 27. Mai 1896 zu em pfehlen. Es scheine auch geboten, in schwereren Fällen, wo Schädigung der Kranken vorliege, den Behörden die Mög lichkeit zu geben, im Polizeiverordnnngswege den Kur pfuschern den ferneren Gewerbebetrieb zu unter sagen. Wir haben es hier also mit einer neuen Enquete zu tun, die ja sehr gründlich angelegt zu sein scheint. Hoffentlich wird sie nicht gerade wegen ihrer Gründlichkeit das Schicksal so mancher anderen großen Engnete teilen und im Sande verlaufen. — Bei der Debatte und Abstimmung über die Reso lution gegen Aufhebung des Z 2 des Jesniten- gesetzes, die der Kreissynode Bert in-E öl ln-Stadt vorlag. wurde der Synodale 1). Stoecker von seinen eigenen Freunden und Parteigenossen im Stiche gelassen und stimmte allein gegen die Resolution. — Dem verstorbenen katholischen Feldpropst der prensnschen Armee, Bischof !)>-. Aßinann widmet der Preußische Kriegsminister tin Vertretung v. Einem» folgenden Nachruf: „Als Feldgeistlicher hat er in den Feldzügen von 1866 und 1870/71 in nnermüdlicher Pflichttreue seines schwierigen Amtes gewaltet und auch im Frieden als Seel sorger der ihm anvertranten Militärgemeinden in reichem Segen gewirkt. Im Jahre >8.88 durch das besondere Vertrauen Sr. Majestät des Kaisers und Königs auf den verantwortnngsvollen Posten eines Feldpropstes berufen, hat er, mit reichen Gaben des Geistes und des Herzens ansgenattet, von hoher Begeisterung für König und Vater land beseelt, nnansgesetzt seine ganze Kraft diesem hohen Berufe gewidmet und sich in allen Kreiseil. die mit ihm in Berührung kamen, das vollste Vertrauen zu erwerben und zu bewahren gewns'.t. In der Armee wird das Andenken dieses verdienten Mannes in Ehren gehalten werden." — Evangelische Kirche und evangelische Kirchen. Wieder ist ein Plan znr Einigung der unterschiedlichen evangelischen Bekenntnis-Vereinigungen als gescheitert zn betrachten. Wenigstens berichtet heute die konservative Krenzzeitnng. das; der Versuch, durch Bildung eines gemeinsamen Organs der evangelischen Landes- kirchen Deutschlands eine Einigung dieser Kirchen herbei- znsühren, ans immer größere Schwierigkeiten stos;e. Das war für uns ganz selbstverständlich, da wir von jeher an den evangelischen Kirchen das Merkmal der Einheit vermisch haben. Einerseits befürchten die liberalen Protestanten, das; durch Uebergang des Vorsitzes der neuen Vereinigung an den Präsidenten des prenschschen Oberkirchenrats die Orthodoxie das Ilebergewicht bekommen könnte. Nun wenden auch Positive Vertreter der zahlreichen Landeskirchen, in denen die Union nicht besteht, dagegen ein, das; durch die erwähnte Besetzung des Präsidiums nnionistische Bestrebungen Eingang gewinnen und ans diese Weise eine Verwischung des Bekenntnisstandes herbeigeführt we den tonne. Hat doch nicht einmal in Prens;en eine Vereinigung der sieben < ! > Landeskirchen sich ermöglichen lassen. Das alte Leiden des Protestantismus: Die Einheit widerstrebt seinem Wesen, mit dem evangelischen Papst ist es also nichts, zumal auch der königliche Snmmepiskopat im Wege steht. - Der Rennsport. Das mit dem Rennsvort vor bnndene Spiel sollte noch mehr als bisher die Aufmerk samkeit der Behörden in Anspruch nehmen. Für die Pflügst- tage >!» ist z. B. eine wahre Hochflut von Wettrennen an gekündigt gewesen: Dresden, Berli»-Weis;e»see, Berlin-Karls horst, Hoppegarten, Stuttgart, Frankfurt a. M., von klei neren Rennplätzen abgesehen. Aens;erlich scheinen diese Wettrennen in keinem Zusammenhang zn stehen, und das ist dennoch der Fall. I» Berlin und in allen größeren Städten existiert die Einrichtung der Wettbnreans, wo man ans alle Rennen des In- und Auslandes setzen kann. Grade durch dieses Spiel, das verhältnismäßig hohe Einsätze er fordert, ist der Rennsport zn einer Leidenschaft geworden, die sich Hnnderttansender bemächtigt hat. Vom Adeligen bis znm „Genossen" scharen sie sich haufenweise um die Buchmacher, das; mehr und mehr die hohen Feiertage für den Rennsport freigegeben werden, ist auch ein Zeichen der Zeit; man kann schließlich die Menschen nicht znr Kirche zwingen; aber mancher dürfte doch durch die Gelegenheit zn Spiel und Sport veranlagt werden, seine Gedanken mehr darauf, als auf den kirchlichen Charakter der Feste zn richten. Die Verflachung der Denkweise, das Steigen der Genußsucht, die Erkaltung des religiösen Gefühls sind nicht zuletzt Hand in Hand gegangen mit dem Anwachsen des ans England importierten Wettsports, der schon zahl reiche Existenzen ruiniert hat. Man mißverstehe uns nicht: was am Sport empfehlenswert und gesund ist, hat auch unseren Beifall. Aber das jetzt eingerissene llebermas; namentlich im Rennsport, bedeutet eine geistige und volks wirtschaftliche Gefahr, die nicht unterschätzt werden darf. — Eine köstliche Pfingstbetrachtnng leistet sich die ..Vossische Zeitung" mit einem elegischen Artikel über die Zukunft des Liberalismus. .Kein Wort davon, das; der Liberalismus völlig am Boden liegt, sondern alles im rosigsten Lichte gesehen: Die „Vossische" ist so in ihren Gedanken von der „großen liberalen Partei" verliebt, das; sie sich den Satz leistet: „Die liberale Partei i st stark." Nur der Liberalismus sei im Stande, so gut den Klerika- lisnmS, wie die Sozialdemokratie z» überwinden. Arme Tante Vos;! Es wird ganz anders kommen! — Der Sozialdemokrat v. Volkmar sprach am Sonn tag in Darmstadt. Im Verlaufe seiner Rede wandte er sich gegen die Behauptung, Singer hätte in öffentlichen Versammlungen die Erklärung abgegeben, die Sozialdemo kraten würden alle Handelsverträge, die auf Grund des Zolltarifs abgeschlossen werde» sollten, ablehnen. „Ich habe, so sagte Volkmar, schon in München öffentlich erklärt, die Worte Singers könnten unmöglich so gelautet haben. Unser ganzes Bestreben wird und mns; auch naturgemäß dahin gerichtet sein, gute Handelsverträge zn stände zn bringe», /jede Verschle hternng der bisherigen zn bekämpfen und zn sorgen, daß von den im Zolltarife enthaltenen Ver schlechterungen möglichst wenig in die künftigen Handels-. Verträge übergehe. Die entgültige Stellungnahme müsse dementsprechend Vorbehalten bleiben." Diese Worte dienen dazu, um den Wählern die Meinung beiznbringen, die Sozialdemokraten seien für die Handelsverträge zn haben. Sie haben sich gegen Handelsverträge mit dem Zolltarif erklärt, müssen also folgerichtig gegen die Handelsverträge Stellung nehmen, welche auf Grund des Zolltarifes znm Abschluß gebracht werden sollen. Daher gab Volkmar die ausweichende Antwort bezüglich der Haltung der Sozial demokraten in dieser Angelegenheit. Oesterreich-Ungarn. - — In Makarska traf der Dampfer „Kroatia" ein, der die ungarische Flagge am Maste anfzog und Militär an Bord mit sich führte. Dies rief so große Aufregung in der Be völkerung hervor, das; derLandnngsplatz durch die Gendarmerie geräumt und abgesperrt werden mußte. — Den; „N. Wr. Tagbl." wird ei» aus Agram datierter Privatbrief znr Verfügung gestellt, in welchem es heißt: ,,Hier ist kein standrechtliches Urteil erfolgt. Die Zahl der Verwundeten beträgt 10—15, darunter 5 Schwerverletzte. Von den Letzteren dürften einige kaum mit dem Leben davonkommen. In Agram wimmelt es förmlich von Detektivs. Was in der Provinz geschieht, das zn ermitteln ist unmög lich, da die Landesregierung Zeilnngskorrespondenten absolut nicht duldet. — Die Beratung der Rohöl- prodnzenten endigte mit der Erzielung eines voll ständigen Einvernehmens. Leider wird nicht bekannt gegeben, was beschlossen wurde. Fi ankrcich. — Bei Figig an der marokkanischen Grenze von Süd Algier ist es zn einen: heftigen Zusammenstöße gekommen. Gonvernenr Jonnart besichtigte mit einigen Truppen die Grenze, als plötzlich ans Figig zahlreiche Schüsse abgegeben wurden. 16 Franzosen sind verwundet. Ein Vorgehen der Franzosen über die Grenze dürfte notwendig werden. Italien. — Die Stndentenkrawalle mit der Spitze gegen Oester reich mehren sich. Die Universität in Rom ist geschlossen. Eine Ankündigung des Rektors verbietet die Studenten Versammlungen. Im Gebäude des österreichischen Kon sulats stehen zwei Kompagnien Infanterie nnd zwei ganze Bataillone sind in den Palasthöfen nntergebracht. Gefähr lich ist die Sache natürlich nicht, aber unangenehm für Italien, da durch derartige Exzesse sein politischer Ruf nicht gewinnt. England. — Herrn Ehamberlains Zollpläne kamen an: Donnerstag in: englischen Unterhanse znr ausgiebigen Ver- handlnng. Den: äußeren Anschein nach hat der gute Freund Deutschlands einen ziemlichen Erfolg davongetragen. Sein Gegner, der Premierminister Balsonr drückte sich sehr ge mäßigt nnd vorsichtig über den Plan eines großen Zoll- Vereins zwischen England nnd seinen.Kolonien ans. Offen bar sieht auch er ein, das; der ehrgeizige Mr. Joö Chamber- lain eine sehr ernsthafte Frage in die Debatte geworfen hat. Balsonr, als Vertreter der freihändlcrischen Ueberliefernng Englands, möchte offenbar nicht ans den: Zollkrieg zwischen Deutschland nnd Kanada eine große Haupt- nnd Staats aktion machen. Aber Master Joä hat mächtig viel Knrage, wenn es sich um seine»: imperialistischen Spleen nnd seinen grundehrliche,: Haß gegen Deutschland handelt. Er möchte nn: jeden Preis der englische Bismarck werden. Wie tief der unerwartet erfolgte Umschwung in der Zollpolitik die Gemüter in England ergreift, gehl ans den: ungeheuren Nachhall hervor, den die letzte Zolldebatte ii: der englischen Presse gefunden hat. Jeder sieht ein. das; eö sich nicht mehr nn: Hirngespinste eines verwegenen Politikers, sondern nn: ganz einfache praktische Politik bandelt, von der sich erst noch Herausstellen »uns;, wem sie ai: den Geldbeutel gehe»: wird, den Kolonien Alt Englands oder den: Anslande. Und gerade über diese, de»: in Geldsache»: äußerst praktischen Engländer sehr tiefgreifende Frage sind sich die Gelehrten noch längst nicht einig. Das beweist der heftige Kampf, der in Presse nnd Parteien entbrannt ist. Chambcrlain soll nach seiner großen Zollvereinsrede gesagt habe»:: „Jetzt habe ich die Schiffe hinter nur verbrannt", daß soll soviel heißen: »nenn es sich bei den Wahlen Herausstellen sollte, daß Ehamberlain die Wahrheit nicht hinter sich hat, ist er „fertig"; er soll auch angeblich entschlossen sein, dein poli tischen Leben in diesen: Falle Ade zn sage»:. Indes; wird man gut tun, auch diese»: Ausspruch Sir Joös mit Vorsicht zn genießen. Bekanntlich war es eii: beliebter Kniff Bis marcks, seine»: befreundete»: Parteiei: mit den: Rücktritt zn drohen, wenn sie einmal nicht so wollten, -wie er wollte; Ehamberlain hat von Bismarck eine Menge gelernt. Nun wird für die nächste,: Monate die Frage der neue»: Zoll politik in England viele andere politischen Fragen ohne Zweifel ii: den Hintergrund dränge»:. Es ist anznnehmcn, daß die radikale Aendernng in der Zollpolitik ihre»: Ein fluß auch ans die Zusammensetzung der englischen Parteien ansübe»: wird. Die liberalen Elemente vertrete»: nach wie vor unentwegt den Grundsatz des Freihandels, sie stehen geschlossen gegen Ehamberlain. Unter den bisherigen Regierungsparteien und den liberalen Unionisten wird die neue Politik sehr viel Verwirrung anrichten. Aber das ist für Chamberlain zunächst der Zweck der Uebnng. Er weiß, das; seine imperialistischen Bestrebungen seit dein Erfolge in Südafrika sehr volkstümlich sind; nur eine geschlossene im perialistische Partei, die etwa der nationalliberalen Schutz- trnppe Bismarcks nach 66 und 70 entspreche»: würde, fehlt ihm noch, »in in England als Erster zn herrschen. An scheinend wittern die alten Parteien diese Gefahr zuerst. Der konservative Hochadel will von: Umsturz der Zollpolitik nichts »visse»:. Wenigstens behandeln die konservativen Blätter die neue»: Pläne sehr kühl; ohne Zweifel werden von dieser Seite in den in: Unterhanse bevorstehenden Zoll debatten noch heftige Angriffe gegen Chambcrlain erfolgen. Auch ii: seiner Berechnung auf die Mithilfe der Arbeiter- Vertreter scheint sich Chambcrlain etwas geirrt zn haben; er hat die Arbeiter zn gewinne»: gesucht, daß er ihnen ver- sprach, die Erträge der Zölle zn sozialen Verbesserungen, Arbeiterversicherungen. Wohlfahrtsemrichtungen n. dgl. zu ve» wenden. An sich wäre dcigegen nichts einznwenden. aber die Arbeitervertreter trauen dein Frieden nicht. So erklärte der Generalsekretär der Eisenbahnbeamten, Bell, daß die Arbeiter absolut nichts von der Regierungspolitik z»: er- warte»: hätten, da dieselbe die Lebensrnittel verteuern »vürde; und Mitchell, Generalsekretär sämtlicher Trades-Uinons. erklärte sich ebenfalls gegen die neue Politik. So wird also in England, »vie bei uns der Kampf um die Zoll- Politik noch lange weiter toben. Aus Stadt und Land. Dresden, 2. Juni »903 ' Se. Majestät der König und IhreKönigl.Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnten am 1. und 2. Pfüigi:- feiertag dem Vorinittagsgotteddienst in der Hauskapelle zu Hosrerivitz bei. An: 1. Pfingstfeiertag iiahmei: obengenannte Hoheiten nachm. 2 Uhr an der Tafel bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe ii: Villa Strehlen teil. Gestern, am 2. Pfingstfeiertag. nachm. -1 Uhr. nnternahmen Se. Maj. der König nnd Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde mit Gefolge eine»: Ausflug zu Wage»: nach Schloß Weesen stei»:, woselbst der Tee eiiigenommen wurde. Die Rückkehr nach Hosterwitz erfolgte in den Abendstunden. * Verliehen wurde dein Poslsekretär Liszner in Leipzig das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens; dein Postsckwssner Kirsten daselbst, dem Packer Böhme in Hohenstein-Enistthal. den Weichenwärtern 2. Klasse Eichler in Groszpostwitz und ttohie in Zwickau, dem Maschinisten Bernhard Steude an der Lande-- anstalt Hubertnsburg das Allgemeine Ehrenzeichen. * Zu Ehren des Bayerischen Ministerpräsidenten Freiherr,, v. Po de wilS fand bei Ltaatsininister v. Metzsch-Reichenbach ein Frühstück statt. * Dem Rektor an der Tierärztlichen Hochschule ist der Hoi- rang in Klasse lll, Gruppe 7, den ordentlichen Professoren an dieser Hochschule aber der Hofrang in Klasse IV, Gruppe t4 der Hof rangordnung verliehen worden. * Herr Bürgerschullehrer Einil Rößler feierte am I. Finij sein 25 jähriges Ortsjubiläum. Das Kollegium der kath. Bürger- schule veranstaltete bereits Freitag, den 29. Mai. zu Ehren seine- »verte»» Mitarbeiters eine einfache, aber herzliche Schnlseier. Ami, einleitenden: Gesänge der Schulkinder der oberiten Klassen würdigle Herr Direktor Harrmann in überaus anerkennenden Worum die Verdienste des Jubilars um die Schule und überreichte ihm im Namen des Kollegiums ein sinniges Festangebinde. Beglnckwin, schungcn der Herren und Damen des Kollegiums schlosse» die Feier. Möge der Herr Jubilar noch recht lange der Bürgerichnle erhaltei: bleibe»:! * Der Allgemeine Deutsche Lehrcrinnenverein hält in diesen Tagen in Dresden seine Generalversammlung „h. Der Verein hat sich vor etiva 13 Jahren in Friedrichroda koniMMir. jetzt zählt er 7,1 Zweigvereine mit ungefähr 10 000 Mitglieder,,. Während seines Bestehens ist es ihm gelungen, vieles für die Hebung des Lehrcrinnenwcscns zu leisten. Das Programm der Versaiiini- lung lautet: Montag, 1. Juni, abends 3 Uhr, legt in der Aula der höheren Töchterschute I Frl. Anna Jungk einen Entwurf zu einem Lehrplan für höhere Mädchenschulen vor. Dienstag, 2. Juni, vor mittags O'/z bis 1 Uhr, im großen Saale des Vereinshaiises Er stattung des Geschäftsberichts. Frl. Maria v. Bredow spnctik über das Thema: „Wie führt der Geschichtsunterricht in das Verständnis der Gegenwart ein/" Nachmittags 3>/z Uhr Bericht über die Stellcnvermitleliiiig des Vereins; außerdem wird über die „Noi- wendigkeit der Mitarbeit von Frauen in der kommunalen Siml- verwaltung" gesprochen werden. * Zur 2 tei, ereins ch ci tz u n g. Das „Dresdner Journal" schreibt: „Wegen angeblicher Ueberschätzung von Steuerpflichtigen sind in einigen Preßorganen Klagen erhoben und Angriffe gegen die sächsische Steuervcrivaftung gerichtet worden. In einem Leip ziger Blatte wurde von einigen dortigen Steuerpflichtigen zn einer Agitation gegen die Art ni,d Weise der Steuereinschcitznng am gefordert, sind an die auszugsweise Wiedergabe dieses Inserats knüpft das „Berliner Tageblatt" und ihm folgend eine Chemnitzer Zeitung — welch letztere erst am 15. Mai d. I. unter Hinweis auf die bekannt gewordene Verordnung des FnianziinMcrinnis von: 27. Februar 1003 geschrieben hatte, es sei allerdings bewiesen, das; das Finanzministerium als oberste Steuerbehörde ehrlich de strebt sei, Neberschägnngcn zu vermeiden — die Unterstellung, zweifellos hätten die Steuerbehörden „höheren Orts" Anweisung erhalten, „in Ansehung der mißlichen Finanzlage Sachsens" die Steuerschraube so fest wie nur irgend denkbar änznziehen. Deie Behauptung ist vollständig unwahr und rein aus der Lust (Minen. Es ist gänzlich unwahr, das; daS Finanzministerium oder die.Wei- steuerräke die Einschätzungskoinnnssionen, welchen letzteren bekainm lich, in gesetzlich gesicherter Unabhängigkeit von den Steuerbehörde», das Einschätzungsgeschäft obliegt, in irgend einer Form angewiesen oder ihnen auch nur irgend wie nahegelegt hätten, bei der die- jährigen Einschätzung scharf und hart zu vc Jahre». Wer nur einige Fühlung mit den leitenden Stetten der Steuerverwalnwg hat, weiß, wie diese Steilen unermüdlich dahin wirken, das; bei der Steuerveranlagung mit Gerechtigkeit und Billigkeit verfahre» wird. Auch Ferncrstehendei: und der breiten Oeffentlichkeit kann dies »ich: verborgen geblieben sein. Ein Blick in die ähnliche Jnsirnknon znm Einkommensteuergesetz nnd ebenso in die kürzlich erschienene Instruktion zum Vermögcnsstcuergesctze (die jüngste umfassende Verordnung auf den: Gebiete des Steuerwesens) genügt, »in zn erkennen, wie das Finanzministerium nichts anderes als eine ge rechte und billige Ausführung der Steuereinschätzung, uuter wen gehendem Entgegenkommen gegen den Steuerpflichtigen, wünsch:. In demselben Sinne hat sich das Finanzministerium zu oft wieder Hollen Malen im Landtage nnd in zahlreichen Einzelverordnnnge» ausgesprochen. Das; trotz alledem bei einer Veranlagung von rund l 750000 Personen, die in Sachsen alljährlich einzitschätzen und. auch bedauerliche Fehl- und Mißgriffe Vorkommen, kann »ich: ver wundern. Nur ist dies nicht eine Eigentümlichkeit des sächliche» Veranlagnngsverfahrens. sondern liegt, abgesehen von der lln zulänglichkeit aller menschlichen Einrichtungen, namentlich in der großen Schwierigkeit begründet, die sich in einen: hochentwickelten Lande und zuinäl in Großstädten der überall zutreffenden Erfassung des steuerpflichtigen Einkonnnens entgegenstellen. Andererseits kann nicht verkannt werden, daß den Einschätzungskoinnnssionen in einer ganzen Anzahl von Fällen Deklarationen vorliegen, die. wenn auch sicherlich vielfach aus Unkenntnis, gegen die gesetzlichen Bestimmungen verstoßen und darum notwendigerweise Anlaß zu Ausstellungen geben. Daß aber die Vorsitzenden sowie die Mit glieder der Einschätznngskommissione», die ans der Wahl der Selbstvcrwaltungskörper'hcrvorgehcn, ihr schwieriges Amt gemäß ihrem eidlichen Angelöbnis nach bestem Wißen und Gewissen in redlicher und treuer Arbeit, oft schon lange Jahre, führe» und dabei Nebcrschätznngci: ihrer Mitbürger nach Kräften zu vermelde» suchen, sollte nicht m Zweifel gezogen werden." * Nicht „Klatsch", sondern Schwindel war die Meldung der M. N. N., vom „Dresd. Anz." und anderen Kartellbläner» abgedruckl, daß in Wiesbaden ein fNnger Mensch durch Proselnien macherei znm Selbstmord getrieben worden sei. (Vergl. Sach». Vztg. Nr. >2l.) Die „Angsb. Postztg." erhält darüber folgende Richtigstellung: „Eine Bekehrung". Unter dieser Spitzmarke bringt die dir. 238 der „Münchner Neuesten Nachrichten" eine Reihe u» wahrer Behauptungen, deren Richtigstellung — soweit sie „den kaiho lischen Rcligionslchrer des Gmnnafmms in Wiesbaden", also den Unterzeichneten, betreffen — hiermit erfolgt: l. Es ist eine lln- wahrhett, daß ich an dem jungen Brcsgen irgendwelche „Ve- kehrungSkünstc geübt" und ihn dadurch gar „in den Tod getrieben" hätte. 2. Es ist unwahr, daß ich „das gleiche Vorgehen" sogar öfter begangen Hütte; ich habe es überhaupt nie begangen! 3. ll»- wahr ist die Behauptung, daß irgend etwas von der Anklage er »viesen oder gar „amtlich festgestelli" sei; genau das Gegenteil fand statt: es wurde amtlich festgestellt, daß mich nicht die geringste Schuld an dem Selbst,norde des jungen Mannes trifft. 4. Tein nach ist es ebenso unwahr, daß mir irgend ein „außerordentlicher
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