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(Jnf.-Reg. Nr. 145). — Aul Patrouille südlich der Lkorufu- Berge am 3. Juli 1905: Gefallen: Reiter Piplack (Gren- Reg. Nr. 6). — Hauptinann Rembe erreichte auf einem Streifzug längt des Epuklro und Groet Laagte am 16. Juni die englische Grenze. Das Sandfeld und die Gegend östlich der Linie GamS Vley-Otjtmanangsmbe ist von Hereros frei. Andreas floh nach dem Gefecht bei Atts am 9. Juni längs des Kain-RevierS. mit wenjAtt.TÄV.? gleitern in das Zaris-Gebirge. wohin ihn .Häckptch,n;t,u. Baumgärtel durch außerordentlich schwieriges GdÜkfide ver- folgt. Andreas soll alles Vieh und den größten Te^. seiner Leute verloren haben. Hauptmann Sichert mit 3'/z Kompagnien und vier Geschützen stellte fest, daß sich Morenga in der Gegend von Aob (18 Kilometer nord- östlich NnrudaS), am Osthang der Großen Karasberge befindet, wo ec wieder über 200 Gewehre verfügen soll. Hauptmann Ritter mit einer Kompagnie und einem Geschütz erreichte, von Keetmanshoop aus den Hottentotten ent- gegengehend. am 23. Juni Aob und wird mit Hauptmaiin Siebert zusaminenwirken. Cornelius, der sich in der Gegend von KochaS am unteren Fischfluß wieder festgesetzt hatte, sammelte dort über 200 KriegSleute. sodaß mit deren Weiber« und Kindern an 800 Seelen versammelt gewesen sein sollen. Die Schwierigkeiten des dortigen Geländes find außergewöhnlich große. Die einzige Au- marschstraße von .Kantbetz auf Kochas bildet ein Saum pfad, der kilometerweit durch eine schmale Schlucht mit unersteigbaren Rändern führt. Hierhin hatte Cornelius einen Teil seiner Krieger vorgeschoben und »eiter rück wärts durch eine Steinschanze die noch weiter südlich be findlichen Werften geschützt. Major Gräser versammelte au der Quelle des Auchab l'/z Kompagnie (120 Gewehre) unter Hauptmann Pichler, bei Kanibes 1 ^ Kompagnien (100 Gewehre) mit 2 Feld- und 2 Gebirgkgeschützen unter Hauptmann von Zwehl, und entsandte Leutnant von Haeseler mit 30 Mann und 1 Gcbirgsgeschütz durch Nacht märsche in den Rücken des Gegners nach Aiats. In der Nacht zum 27. Juni wurden die Angriffskolonnen zu Fuß, von Tragetieren gefolgt, vorgesnhrt. Cornelius wich vor den von Westen und Nordostcn kommenden Abteilungen Pichler und Zwehl auf Keidorus aus. Hier erreichte ihn die Abteilung Pichler und stürmte in schwerem Gefecht die feindliche Stellung. Die unter Major Gräser eintreffende Abteilung Zwehl nahm die Verfolgung auf und erhielt bald von den beiderseitigen Höhenrändern lebhaftes Feuer. Der Zug Gebirgsartillerie, der unter Leutnant Bender trotz der Geländeschwierigkciten zu folgen vermocht hatte, vertrieb hier den Gegner. Dessen Versuch, nach Süden zu entweichen, verhinderte die bei Aiaitz auf beherrschenden Höhen geschickt aufgestellte Abteilung Harseler. Cornelius floh unter erheblichen Verlusten und Zurücklassung einigen Viehs nach Westen, bis in die Dunkelheit hinein, unmittelbar verfolgt. Cs fielen 2 Offiziere, 3 Mann; l Offizier und 11 Mann wurden verwundet. Major Gräser setzt die Verfolgung fort. Bei Sendlingsdcift am unteren Oranje und in der Gegend von Witpüts treibt eine kleine Räuber bande ihr Wesen. Gegen sie ist eine Abteilung von 00 Mann von Kubub ans in Vormarsch. Bestem Vernehmen nach wird der Bremer Senat den Antrag der Bürgerschaft, demzufolge der Religions unterricht in den Volksschulen durch einen Moralunterricht ersetzt werden soll, einstimmig ablehnen. — Der Aufruf zur Äelbsammlung für die „Opfer des russischen Befreiungskampfes" ist im „Vorwärts" nicht mehr erschienen. Wrhrscheinltch hat die Regierung den Herren Sozialdemokraten klar gernacht, daß es doch eine Ein mischung in die Angelegenheiten eines fremden Staates ist. wen» eine revolutionäre Bewegung gegen die Regierung und staatliche Ordnung im Ausland« mit Geld unterstützt wird. Wenn die russische Negierung dagegen Beschwerde erhebt, so kann sich der „Vorwärts" gefaßt machen, eines schönen Tages um die gesammelten Gelder erleichtert zu werden. — Arankenklisseugelbcr wurden bisher ohne Einspruch dazu benutzt, um Vertreter der Kassen zn Beratungen von Verbänden. Kongressen und anderen Veranstaltungen sozial- Politischer Natur zu entsenden. Nunmehr hat da» preußische Oberverwaltnngsgericht diese Verwendung der Kranken- kassengclder als Mißbrauch bezeichnet und nur zu Veran- staltungen gestattet, die sich ausschließlich mit den gesetz lichen Aufgaben der Krankenkassen beschäftigen. Vielleicht wird auch in Sachsen dem Mißbrauche von Krankenkassen geldern durch eine Verfügung der Behörden baldigst vor gebeugt. — AuS Anlaß der ttuabhiingißkcitSfeier Belgiens werden sich ans Befehl des Kaisers zwei deutsche Kriegs- schiffe nach Antwerpen begeben, um ans diese Weise die Teilnahme Deutschlands an dem patriotischen Feste zu bekunde». — Die Gefahr der Unterseeboote. Frankreich hat be kanntlich 48 Unterseeboote, England 30. Deutschland macht erst mit einem Versuche. Welche Gefahr die Unterseeboote in sich schließen, sieht man in Frankreich, wo eben das Boot „Tarfodet" in der Bai von Biserta mit 13 Mann gesunken ist und nun im Meeresschlamm festliegt. Die Mannschaften leben noch; man versucht mm. das Boot zu heben: komnit nicht bald Hilfe, so sind die Leute verloren. Wenn aber solche Dinge sich im Frieden ereignen, wie muß eS erst im Kriege zugeheu? Da können Hunderte von Leuten in gesunkenen Booten elend ans dem Meeresgrund zu Grunde gehen. Der Tod in der Schlacht ist doch weit angenehmer als ein solche» Sterben! Die Boote aber nützen dann nichts, sie hindern nur und tragen Verwirrung in die eigenen Reihen. Deutschland tut also gut. recht vorsichtig mit dieser neuen Erfindung zn sein und so auch Geld zu sparen, ehe es niit deni Ban von Unterseebooten beginnt. — Ein einfaches Mittel gegen die Fleifchvertenernng bat der „Vorwärts"; er meint: Gegenüber einer solchen Haltung gibt eS nur eine Forderung: „Die Grenzen auf!" Vermag die Vieheinfuhr ans den Nachbarländern auch die deutschen Viehpreise nicht auf den Stand der fremden Marktnotierungen herabzudrücken, so vermag sie doch einer derartige»« Fleischverteuerung entgegenzuwirken, wie sie zur Zeit bestegt, und unter den gegebenen Verhältnissen alle paar Jahre wiederkehren mutz. Die Berufung auf die Notwendigkeit der Abwehr einer Verseuchung de» deutschen Viehstandes ist nicht» als ein agrarischer HunLug, an det» Hin vernünftiger Mensch glaubt". Nun wollt,» wir nur daran erinnern, daß der sozialdemokratische Abg. Fischer- Sachsen selbst im Reichstage zugegeben hat. daß durch die Statistik uachgewiesen sei. etz wäre infolge der scharfen ° Grenzsperre die Seuchengesahr in Deutschland sehr zurück gegangen; namentlich habe Bayern und Württembeig seit >>dec scharfen Grenzsperre fast gar kein verseuchtes Vieh mehr! So ein Genosse im Reichstage! Im Reichstag kann inan eben nicht mit Phrasen kommen, die mit der Wahrheit in Widerspruch stehe»; in de» Prcsse geht so etwas um so leichter, als den meisten Genosseu das selbständige Denken ohnehin abgewöhnt worden ist. — Ueber die sozioli(tische Presse Deutschlands nach dem Stande von» 1. Juli 1905 veröffentlicht der sozial demokratische Parteivvrsrand eine Uebeisicht. Danach gibt eS außer dem Zentralocgan, dem „Vorwärts", und der sogenannten wissenschaftlichen Wochens«rift, der „Neuen Zeit". 55 täglich, 2 wöcbentlich zweimal. 5 möchentlich ein mal, 1 alle vierzelm Tage. 1 monatlich zweimal und vier monatlich einmal erscheinende Blätter. Außeidem wrrden noch 2 Witzblätter und 2 illui'trrertc Unterhattnngsdlätter herausgegeben. Die Geiverkschafcspresse umfaßt 09 Blätter, von denen die meinen aUeWochen oderalle 14 Tage ei scheinen Am öftesten erschein» der „Eorreiponoei.t sür Deutschlands Buchdrucker und Schrifigießer" zn Leipzig, nämlich dreimal wöchentlich. — In der Presse lie^t die Macht! Das sollte auch auf katholischer Leite jeder Kämpfer beachte», und an der Kräftigung des einzigen kalh. Tageblattes in Sachse», der „Sächsischen Volkszeilung", aibeiten. Nehmen wir uns an den Sozialdemokraten rin BeispielI Oevterreich-N«garn. - Das österreichische Abgeordnetenhaus hielt an» 8. d. M. seine letzte Sitzung in der Somniersession ab. Die großen Vorlagen, wie Gebändesteuergesetz, Handelsvertrag mit Deutschland, Ermächtigungsgesetz für Handelsverträge mit Bulgarien und der Schweiz, 159 Millionen Alpenbahn kredite nsw., wurden erledigt, aber die eigentlichen, das Reich berührenden Fragen kamen zu keiner befriedigenden Lösung. Der Viereraussclmß der deutschen Parteien, be stehend ans den Abgeordneten Dr. Groß, Dr. v. Derschatta, Dr. Baernreither und Prinz Liechtenstein, denen sich die Abgeordneten Pacher und Peschka angeschlossen haben, spra chen heute beim Mnisterpräsidenten Dr. von Gautsch vor, nm mit ihm die politische Lage zu besprechen. Die Abge ordneten wiesen auf die von Dr. von Gautsch bezüglich der Verstaatlichung der Bahnen abgegebenen Erklärungen hin und verhehlten ihre Befürchtungen nicht, daß durch die Re organisation des Eisenbahnwesens die Interessen der Deut schen gefährdet seien. Ter Ministerpräsident gab eine län- gere Erwiderung und erklärte, die Negierung sei fest ent schlossen, die Verstaatlichung in Angriff zu nehmen. Von einer Gefährdung der Interessen der Deutschen könne — Tr. von Gautsch erklärte das ausdrücklich — keine Rede sei». - Im Laufe der Beratung über dei» Dringlichkeits- antrag drr Alldeutschen, der die Regierung auffordert, das Parlament sofort »ach der Bildung eines der ungarisck>en Konlitionsmebrbeit entnommenen Kabinetts einzubernsen, begründet Stein die Dringlichkeit des Antrages mit dein Hinweise darauf, daß die Verhandlungen des Ausschusses zur Beratung des Verhältnisses zn Ungarn ohne Ergebnis geblieben seien. Oesterreich bringe unverhältnismäßig hö here Beiträge als Ungarn dem Wahne der Großmacht- stellu»g z»»i Opfer. Tie Beurteilung, ob Oesterreich eine Großmacht sei, bänge von den änderet» Großmächten ab. Deutschland würde sich dafür bedanken, daß Oesterreich- Uugarii bei seinen imglücklichen politischen Verhältnissen künftig sei» Bundesgenosse bleibe. Das Ziel seiner Partei sei die Angliedernng Deutsch-Oesterreichs an das Deutsche Reich. - Groß (Deutsche Fortschrittspartei) erklärt, Oester reich dürfe die Rolle des unbeteiligten Zusclxmers gegenüber den Ereignissen in Ungarn mir solange spielen, als nicht durch die dortigen Vorgänge gemeinsame Angelegenheiten berührt würden oder Ungarn verfassungsmäßige Pflichten nicht mehr erfülle. -- Ministerpräsident Freiherr v. Gautsch weiidet sich zunächst gegen den Abgeordneten Stein und ersucht diesen, er möge die Bewertung der Bundesgenossen- schast der Monarchie den Bundesgenossen selbst überlassen. Das Urteil der Bundesgenossen werde sich wesentlich von deni Steins imterscl>eiden. Sollte aber da und dort diese Bewertung eine geringere sein, als die Regierung annehme, dann dürfte gerade die Partei des Abg. Stein dazu einiges beigetragen haben. (Beifall.) Danken möchte er — Redner dem Abg. Stein dafür, daß dieser sein Ziel neuerdings offen dargelegt habe. „Dieses Ziel", sagt der Minister präsident. „ist gewiß nicht das meine und ich werde dieses Ziel nicht mir in meiner Amtseigenschaft, sondern solange ich im politischen Leben wirken werde, bekämpfen." — Stein gehört mit zn den Los von Rom-Agitatoren. Der Vater- landsverrat deckt sich in Oesterreich mit diesen» Begriffe. — Nach »fiterer Debatte wird die Dringlichkeit für den An trag der Alldeutschen angenommen. Der Präsident schließt die Sitzung mit besten Wünschen für die Erholung der Ab geordneten während der Sommerserien. Frankreich. Freitag gegen Abend gelang es, das gesunkene Unterseeboot Farfadet bis zu 11/2 Meter unter dein Wasser spiegel zu heben. Die an» Bug eingeschlossenen Matrosen gaben ans Befragen die Antwort, daß sie. sechs an der ^sahl, nwhlanf seien, da sie die nötigen Apparate zur Er zeugung von Sauerstoff besäßen. Mau befürchtete, daß die im Hinterteil des Bootes eingeschlosseneil 4 Matrosen be reits erstickt sind. Seit Sonnabend antworteten die in den« Unterseeboot Farfadet befindlichen Mannschaften nicht mehr ans die ilmen von außen -»gehenden Signale. Man be- fürchtet, daß Wasser in der» Raum eingedrlmgei» ist, in dem sich die Besatzung befindet. Jede Hoffnung auf Rettung scheint verloren. - Der französische Marineminister Thom son begab sich Sonntag nachmittag sofort nach seiner An kunft in Biserta an die Stelle des Unfalles, wo man noch immer mit der Hebung des „Farfadet" mittels Ketten und eines Schtv»nunblocks beschäftigt ist. Ein mit dein Koimnan- danten und den beiden überlebenden Mattosen angestelltes Verhör ergab, daß das Unglück in keinen» Falle auf einen Konstruktionsfehler zurückzuführen ist. Der Minister schiffte sich dann selbst auf dem Unterseeboot „Korrigan" von demselbcn Typ wie der „Farfadet" ein und unternahm eine lange UnterseefahH, Gkckudiuavien. — Prinz Gustav Adolf und seine Gemahlin Prinzessin Margarete hielten am 9. d. M. ihren Einzug in Stockholm. — In der zweiten schwedischen Kammer hob am 8. Juli Waldenström hervor, die Erklärung des jdönigs vom 27. Mai, daß er einsehe, daß eine andere Negierung jetzt nicht gebildet tverden könne, sei in dem Beschluß des norlvegischen Storthings voni 7. Juni so wiedergegeben, daß der König sich außerstande erklärt haben sollte, eine neue Regierung zu bilden. Die Worte des Königs seien somit entstellt wor den. Redner stellte an den Jnstizminister die Frage, in welcher Form Staatsminister Michelsen die Erklärung des Königs wiedergegeben habe; habe er gesagt, der König er- klärte nicht oder jetzt n» cht imstande zu sein, eine neue Regierung zu bilden. Nußland. — Ter Panzer „Potemkin" und das ihn begleitende Torpedoboot find Sonnabend früh 2 Uhr vor Constantza eingetroffen. Die rumänischen Behörden forderten die Be satzung auf, sich unter den ihnen bei ihrer ersten Anwesen heit in» Hafen gestellten Bedingungen zu ergeben oder die rumänischen Gewässer zu verlassen. Um 1 Uhr nachmittags haben sich die Besatzungen des Potemkin und des Torpedo bootes unter den ihnen gestellter»'Bedingungen ergebe»». Sie übergaben der rumänischen Behörde beide Schiffe, auf welchen diese die rumänische Flagge hißte. Die Mann schaften wurden ans Land gesetzt, in kleinen Gruppen in verschiedene Ortschaften des Landes gebracht und als De serteure behandelt. Da zwischen Rußland und Rumänien für solche kein Auslieferungsvertrag besteht, hat Rumänien keine Veranlassung, die Mannschaften ausznliefern. — Das Torpedoboot 207, welches mit dem Potemkin in Konstanza angekomiiien tvar, hat die rumänischen Gewässer verlassen müssen, da es sich weigerte, zu kapitulieren und lieber nach Sewastopol znrückkehren wollte. — Sonntag früh erschienen zwei russische Panzerschiffe, von denen eines die Admirals flagge führte, sowie vier Torpedoboote und eii» Torpedo bootszerstörer des Schwarzen Meer-Geschwaders in den Ge wässern twn Konstanza und gaben Salutsckpisse ab. Der rumänische Kreuzer Elisabeth erwiderte den Salut und sa lutierte die Admiralsflagge. Der Marinekommaudant Kos- linski stattete dein russischen Konteradmiral einen Besuch ab; letzterer erklärte, daß er erschienen sei, um das Panzer schiff Potemkin zn suchen. Darauf erwiderte der Marine- koininandant, der Potemkin habe zweimal in den rnmä- nischen Gewässern Anker geworfen; er sei mit Rücksicht auf die Eigentümlichkeit der Lage aufgesordert »vorder», den Hafen zu verlassen oder abzurüsten. Die Mannschaft des Potemkin sei ans Land gebracht worden; die rumänischen' Behörden hätten von dem Schiffe Besitz ergriffen und cs einer Wache anvertraut, die es unter den» Schutz der ans dem Potemkin gehißten rumänischen Flagge stellte. Der Marinekommandant fügte hinzu, der König habe angeordnet, daß das Schiff dem Kaiser Nikolaus zn übergeben sei. Nach dieser Mitteilung wurden alle Maßnahmen getroffen,, da mit die rumänisclie Wache den Potemkin verlassen und der russische Konteradmiral von ihn» Besitz ergreifen könne, um ihn dem Kaiser von Rußland zn übergebe»!. — Die Lösung, welche die Angelegenbeit des Potemkin gefunden hat, Nnrd allgemein als eine sehr glückliche angesehen, und man be glückwünscht einmütig die rumänische Negierung, daß sie unter Beobachtung der Vorschriften des Völkerrechts und ohne zu Gewaltmaßregeln schreiten zn müssen, der überaus peinlichen Lage ein Ende gemacht hat. — lieber größere Unruhen kommen Nachrichten aus verschiedenen Teilen des Landes. In Tiflis wurde eine Bombe geworfen, wodurch ein Polizeiosfizier getötet und znx'i andere verletzt wurden. In der Stadt herrsckff Er regung; sämtliche Läden sind geschlossen; die Zeitungen ha- ben ihr Erscheinen eingestellt; der Geschäftsverkehr ist unter brochen. In den Gouvernements Wladimir und Tiflis sind revolutionäre Proklamationen in großen Mengen verteilt worden. — Die Dampferagenturer» in Baku m haben ihren Dienst eingestellt: die Läden sind geschlossen. Die Passagier züge gehen unter Bewachung von Eisenbahntruppen ab. —. In Jwanowo-Wosnesscnsk zerstörten ausständige Arbeiter die Telephon- und Telegraphenleitung, plünderten die Läden und legten mehrfach Feiler an. Die Bevölkerung verläßt den Ort. N»rv«»rerik«. — Amerikanisches Ehelcben. Nun finden doch auch schon liberale Beurteiler, daß die omerikanischen Ebe oder, besser gesagt. Ehetrennungsberhältnisse zu unerhörten Zu- ständen führen. Der Marineminister Taft hat bekanntlich kürzlich hiitgewiesen, daß von 10 000 Ehebündnissen im selben Jahre schon 612 durch den Rick,irr wieder gelöst tverden. Dabei können sich die legale, hur gezählte Lösung nur die Wohlhabenden wegen der damit vel bnudenen Kosten erlauben. Die bei weitem meisten Ehepaare laufen ein- fach auseinander. Der von einem liberoie» Blatte ange- führte Bericht einer New-Aorker WoLItiüipkeiirgestio oft seht die TrenttUt'st?g»ünde auseinander. Gewöhn! ch ist der Mann der Dnrchgänqcr. »Oft sting er dem Anblick t>o,i kod und kleide» o»t den» Wege — in einem Falle die schwindfi'icktigr und bilfl^ beltlösirige Fran dem Huagertode peeieaebei d. HS, fisra nie» iln LN, »er legen au» dem Haute. Zank und Streit nicht rm mit Irr Eke- ftau. konttern a»ch e,»vachiei'en Löchir»n tvoien in 80 de, je 100 Fällen Ursache, daß der Mann feanzvfisckrn Ablckii.e» »»dm. Mancher bat sich in der Trnntrnbeit »ertore» Marcker s.Ie-»ble seine »»r»U«»tveise ktir den Arkavk den Aikolrl k>»s,tv»>s Sö,ie durch Aedürfniffe d«r Familie ungebührlich »»vnipn-ch fr»>» »r». und schließlich »tnge» manch« nach Vertust v»u St,kure ctcr Stnkammen int Weite.' Der liberale Berichierftaitcr meint, des UebelS U'socke und Wurzel liege durchaus nicht in der Tatsache, daß