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Sächsische Volkszeitung : 29.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190511291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19051129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19051129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-29
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.11.1905
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eine Deputation ige zu entsenden, reten, wenn ihrer i Vaters, Mons. iegleitung seiner »ze« empfangen. Uschofs O'Connel önster Lage bei i. Der Premier- ton ani 26. No chen. Entgegen I, nach Portland Uien reisen und er Bischof über- Vater. ruchs der diplo- ,en Stuhl «ud teht in der letz ter Nisard. Die eutung, als sich Vorlage zu vo- den Heiligen ckär Merrtz onSnote gegen Ew. Heiligkeit das Konkordat Papst, „wenn ie Ketten der iliger Vater," ordctts kommt " „Sprechen : so hoher Be das Geld «nd ", der bisher trat, will die den, der Kar- Das Blatt »arzutun, daß Zesselung der ;u dem Kapi- haben: „Wir ierung ernst- das Konkor- '" mit seinen n und ihnen at nicht ab sondern mit knebeln zu erhalten deS l fand beim : ein Fest er Minister rtktage der den König te ein Hoch latömin'ster einrich von er Wilhelm Volkes für welche der und König e in seiner i Begeben- Wweien zu ithien und sablegnng en Prinz Platz ge- it, um der i sich die ' Rückkehr rt ab, in ne Hände hrer bis- ieser ein verlangt xmbehen, 30. Ok- ucht und crt woc- von der ng der attischen Soldaten nerkbar. nge ihr !>at aus Offizier Offizier rsuchten >em sich ebrauch mmdet. ^osak«: nen in lntelei- iakow" ließen > anzu- e M er, wo Segen- e und nn gen eserve hat mit den meuternden Matrosen gemeinsame Sache ge- macht- Ueber die Festung ist der Belagerungszustand der- hängt worden. Die Matrosen tun ihren regelmäßigen Dienst ohne Offiziere, patrouillieren in der Stadt und arretieren ihre Kameraden, die ohne Erlaubnisschein die Kaserne der- lassen. Montag, am Geburtstage der Kaiserin-Witwe, der- anstalteten die Matrosen eine Parade vor der St. Wladimir- Kathedrale. Dem Vernehmen nach sind die Forderungen der Matrosen beinahe ausschließlich wirtschaftlicher Natur. Türkei. — Depeschen aus Mytilene zufolge sind die großen Schiffe der Demonstrationsflotte in den Hafen eingelaufen, oh»e die Landesflagge zu salutieren. Die kleinen Fahr- zeug« waren gezwungen, wegen des Sturmes in der Bucht zu ankern. Es wurden 400 Mann ausgeschifft und mit diesen das Zollamt, das Telegraphenamt sowie einige Punkte der Stadt besetzt. Die türkischen Truppen haben die Kaserne geräumt, die von einem österreichischen Detachement bewacht wird. Japan. — DaS Armee-Medizinaldepartement teilt mit, daß die japanischen Verluste währen- des Krieges an Toten und Verwundeten 218 429, an Kranken 221 136 Mann betragen. Di« Russen schaffen Dampfer an, um unverzüglich einen planmäßigen Dienst nach den: fernen Osten einschließlich Koreas zu eröffnen. Aus den deutschen Kolonien — Nach telegraphischer Meldung des Gouverneurs v»» Lindequist haben sich Samuel Isaak Witbooi, sein Unter- kapitän mit 17 Großleuten und ihrem Anhang, sowie der Kapitän der Veldschoendrager, Hans Hendrik — insgesamt 74 Männer und 44 Weiber — in Bersaba freiwillig gestellt. Daboi sind 34 Gewehre abgeliefert worden. Ueber die Be dingungen der Uebergabe enthält die Meldung keine An gaben. Sächsischer Landtag. Dresden, 28. November ISOö. Zweite Kammer. Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung erklärt Vizepräsident Opitz, er und seine Parteifreunde seien für das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht nicht zu haben, ebenso nicht für das Wahlrecht von 1868, denn es sollen alle Staatsbürger gleich behan delt werden. Daß es der konservativen Partei ernst sei mit der Besserung der bestehenden Verhältnisse, habe sie bereits im vorigen Landtage bewiesen. Vor allem müsse man eine gerechte, sachliche Beurteilung des derzeitigen Wahlrechts gelten lassen. Auch heute noch sei es möglich für Arbeiter, in die Kammer zu gelangen, wenn ihre Wahl mit dem richtigen Nachdruck betrieben werde. Stets habe er und seine Partei die Interessen der Arbeiter voll und ganz vertreten, und hätten die Arbeiter nur die richtige Probe gemacht, so säßen noch mehrere Parteigenossen des Abg. Goldstein in der Kammer. Käme aber das Wahl recht, das jene Herren wollen, so würde das politische ChaoS nur vollendet werden. Die Arbeiterkammern als Wahlkbrper für den Landtag zu benützen, trägt den Vor teil, daß Arbeitervertreter keine Seltenheit mehr in der Zweiten Kammer wärenHund diese keine agitatorischen Interessen verfolgen würden. Es sprachen sodann noch die Abgg. Schulze (für das Pluralwahlrecht), Zimmer- mann (für Zensus und Wahlpflicht), Günther und Goldstein (für das allgemeine, gleiche und direkte Wahl recht). Dr. Vogel und Langhammer (welche die Ein mütigkeit zwischen den Konservativen und Nationalliberalen in dieser Frage hervorheben) und Abg. Hähnel, welcher sich über Wahlrechtsfragen ausläßt und gegen die Abg. Günther, Langhammer und Goldstein polemisiert. So- dann gelangt Staatsminister v. Metzsch nochmals zum Worte, um verschiedenerlei aus den Reden der Vorredner klarzulegen und richtigzustellen. Bezüglich der Aeußerung des Abg. Vogel, man wolle endlich Taten sehen, legt Redner dar. was die Regierung bereits behufs Abände rung des Wahlrechtes getan. Man könne doch aber nicht verlangen, daß sie sich mit einem System befaßt, von dem sie sich sagen muß, daß sie vor der Kammer nicht bestehen könne. Zum Wort halten sich noch eine lange Reihe von Rednern gemeldet, doch wurde Schluß der Debatte bean tragt und gegen 15 Stimmen beschlossen. Es folgen noch einige tatsächliche Berichtigungen und Persönliche Be merkungen, worauf die Sitzung geschlossen wird. — Nächste Sitzung Mittwoch den 29. November vormittags lO Uhr. Tagesordnung: Mehrere Etalkapitel. Aus Stadt und Land. Dresden, den 28. November 160d. TageSkalender für den 29 November. 1839. * Ludw. Anzengruber zu Wien. Deutscher Dichter. (.Der Pfarrer von Kirchfeld" u a.) — 1802 * Wilhelm Hauff zu Stuttgart. Deutscher Erzähler. — 1797. * G Dontzetti zu Bergamo. Italienischer Opern komponist. („Die ReqimentStochter". .Lucia di Lamermoor".) — 1780. -f Maria Theresia, Kaiserin von Oesterreich. — 1732. f Friedrich V.. Kurfürst von der Pfalz (Der „Wintcrkünig") zu Mainz. — 1378. -f Kaiser Karl IV. zu Prag. — 1318 -f Heinrich v. Meissen, gen. Frauenlob. zu Mainz. —* Wetterprognose des König!. Sachs, mrl-oro- logischen Instituts zu Dresden für den 29. November. Witterung: regnerisch, in den höheren Lagen Schneefall Tempe ratur: normal. Mindursprung: Nordwest. Luftdruck: tief. —* Se. Majestät der König wird am 11. Dezember zu mehrtägigem Besuch beim württembergischen Königspaare in Stuttgart eintreffen. —' Montag früh 1 Uhr ist Se. Majestät der König zu den in dieser Woche auf Stbyllenorter Revieren statt- findenden Jagden dahin abgereist. Jagdgäste Sr. Majestät deS Königs in Sibyllenort sind: Se. Durchlaucht der Fürst von Schönburg-Waldenburg. Se. Exzellenz Oberhofmeister Wirkt. Geh. Rat v. Malortle, Generalmajor Edler v. der Planitz, die Königlichen Kammerherren Graf v. Rex Zehista, Freiherr v. Spörcken-BerbtSdorf und v. Metzsch-Reichenbach, sowie die Obersten v. Ehrenthal und Flügeladjutant Krug v. Nidda. — Ihre Majestät die Königin-Witwe reiste gestern von Brüssel wieder ab und wird heute abend 6 Uhr 49 Mn. in Strehlen wieder eintreffen. —* Dienstag, den 5. Dezember, wir- der Herzog von Sachsen.Koburg-Gotha zu Besuch deS Königs in Dresden eintreffen. Die Ankunft erfolgt vor mittags 11 Uhr 20 Minuten auf dem Hauptbahnhof, wobei großer militärischer Empfang angeordnet ist. Nachmittags findet zu Ehren des Herzogs eine königliche Galatafel statt. Abends wird der König mit dem Gast das Königliche Schau spielhaus besuchen. In der Nacht zum 6. Dezember gedenkt der Herzog Dresden wieder zu verlassen. —* Zur Ergänzung deS Berichtes über die r.'onse- kration der Herz-Jesu-Kirche in DreSden-Johann.- stadt haben wir von den anwesenden hervorragenden Ehrengästen noch zu nennen: den königl. bayer. Gesandten Graf Montgelas, Baron von Lehrer samt Frau und Senatspräsident Seyferth, welcher zweiter Vorsitzender des Kirchenbaukomitees ist. Der frühere österreichisch ungarische Gesandte in Dresden und außerordentliche Minister Or. von Velics - LLSzlöfalva sandte von München ein in herzliche Worte gefaßtes Glückwunsch, telegramm. —* Der sächsische Generalkonsul Rudolf Abel zu Stettin erhielt den preußischen Kronenorden 3. Klasse. —* In seltener geistiger und körperlicher Rüstigkeit und Frische beging der bereits im 72. Lebensjahre stehende preußische Gesandte am sächsischen Hofe Graf von Dönhoff sein 50jähriges Dienstjubiläum. Umgeben von seinen Angehörigen und zahlreichen Freunden nahm Graf Dönhoff, das älteste Mitglied des diplomatischen Korps am sächsischen Königshofe, eine Fülle von Ehrungen entgegen, die dem ehrwürdigen und beliebten Diplomaten verdientermaßen auch gebührten. Kaiser Wilhelm erfreute den Gesandten durch ein eigenhändiges Glückwunschschreiben. X* Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie wählte zum Ort der nächsten in der Pfingstwoche 1906 stattfindenden Jahresversammlung Dresden. Zum ersten Vorsitzenden der Versammlung wurde Geh. Medizinalrat Professor Dr. Leopold, Direktor der Dresdener Frauen klinik. bestimmt. —* Im laufenden Winter veranstaltet der „Deutsche Verein für V o l k s h y g i e n e" folgende Vorträge: 1905: Am 2-8. November: Herr Oberarzt Professor Dr. Päßler „Ueber Herzkrankheiten mit Berücksichtigung von Maßnahmen zn ihrer Verhütung, sowie zur Vermeidung von Verschlimmerungen". 12. Dezember: Herr Dr. Hopf: „Gelegenbeiten, sich in Deutschland die Hände zu waschen." 1906: 9. Januar: Herr Bürgerschullehrer Herrn. Graupner: „Die Unterrichtszeit in: Lichte der modernen Schulhygiene/ 23. Januar: Herr Oberarzt Dr. Flachs: „Die geschichtliche Aufklärung bei der Erziehung unserer Jugend." 30. Jan.: Herr Stadtrat Dr. jur. May: „Fürsorgestellen zur Be kämpfung der Schwindsucht." 13. Februar: Herr Dr. Weißwange: „Hygienische Fragen im Frauenleiden." 20. Februar: Herr Obermedizinalrat Dr. Lufft: „Die Grenzen der Hygiene." 6. März: Herr Generalarzt Dr. Müller: „Die Armee als Gcsundheitsschule des Volkes." 20. März: Herr Dr. Steiner: „Die hauptsächlichsten Infektionskrank heiten und die Verhütung ihrer Weitcrverbreitung." 3. April: Frau Kommerzienrat Hedwig Heyl aus Berlin: „Praktische Arbeit und Gesundheit." — Der Eintritt zu diesen für alle Volksschichten äußerst lehrreich und inter essanten Vorträgen ist frei, sie finden immer Dienstags abends 8 Uhr im Stadtverordnetensaale, Landhausstraß^, statt und sind für jedermann zngängig. Auch unseren Lesern seien diese Veranstaltungen wärmstens empfohlen. —e>. Leipzig. Die „Leipz. Volksztg." vom 25. November schreibt: „Der Kölner Kardinal Antonius Fischer hat von seinem Nieseneinkommen ganze 100 Reichsmark beigesteucrt zur Linderung der Not unter den von den russischen Juden verfolgungen Betroffenen. In einem Schreiben erklärt er dazu, daß er solche „Greuel" und „traurigen Vorkommnisse" „tief beklage" und von der Gewährung voller Freiheit der Ncligionsübung in Rußland das Ende der Verfolgungen er- lvarte. — Der brave Kardinal hat leider vergessen, zu bemer ken, daß seine eigene, die katholische Kirche während des gan zen Mittelalters speziell auch in Deutschland nicht minder grauenhafte Judenmassakcrs veranstaltet, daß sie tausende von Juden dem Scheiterhaufen überantwortet hat, daß sie noch heute überall, wo sie die Macht dazu hat, sich mit Händen und Füßen gegen die gepredigte „Freiheit der Neligions- Übung" welirt und daß krasseste Intoleranz der eigentliche Kern ihres Wesens ist." Die mittelalterlichen Judenverfol gungen wird Kardinal Fischer ebenso bedauern wie die mit- leidigen „Oienossen", wird aber auch wissen, was die „Ge nossen" anscheinend nicht wissen, daß Clemens VI. in zwei Bullen für die Inden eintrat und daß nicht selten politische Umtriebe der Juden, zum Beispiel in Spanien, sowie das jüdische Erbübel, die rücksichtslose Ausbeutung der Not des Ncbenmenschen, die Hauptnrsachcn der Judenverfolgungen waren. Daß krasseste Intoleranz der eigentliche Kern der katholischen Kirche sei, ist eine dem El>angelisck>eu Bunde für billiges Geld abgetanste Behauptung, die keineswegs dadurch an Beweiskraft gewinnt, daß sie in der „Leipz. Volksztg." glänzt. Uebrigens werden uns die „Genossen", die durch ihren gemeinen Spott und ihren empörenden Terrorismus den katholischen Arbeitern vielfach das Leben sauer machen, doch keine Moralpredigten über Toleranz halten könnenI Mittweida, 28. November. Dem Mittweidaer Tage blatt zufolge verstarb gestern der Direktor des Waldheimcr Zuchthauses, Geh Regierungsrat Böhmer. sW itereS .NuS Stadr und Lenk'" in der B-ilaae.) Gerichtssaal. 8. Schwurgericht. Wegen aemeinschaOlichen Raubes und Beihilfe dazu, waren angeklogt der 20Jahre alte Alfred Dämmig aus Roßwein, der 29 Jahre alte Aribur Frd r. Max Döring aus Breslau, der 30 Jahre alte Karl Frdr Aug Sparwasser aus KönigShlltte und der 29 Jahre alte Oskar Emil Schefsler aus BräunSdarf. sämtlich Bäckergesellen. Die Angeklagten sind in der Nacht zum 30. Juli d. I. bei dem Bäckermeister Schönemann in Freiroda bei Deli-Hsch eingestiegen, hoben dcn Bäckermeister und seine Frau im Bette überfallen und durch Drohungen gezwungen den Geldschrankschlllstek herzugeben. Darauf raubten sie 1800 Mk. und eine goldene Uhr. Nack der Tat svbren die Räuber nach CoSwig und gingen dann zu Fuß -nach Kötzschenknada um den Raub zu teilen. Die Angeklagten wurden bald derbaktet. Der Gerichtshof verurteilte die Angeklagten unter Einrechnung der beim Landgericht erhaltenen Strafen: Dämmig zu ll Jahren, Döring zu 9 Jahren und Sparwosier zu 9 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, sowie Schefsler zu 0 Monaten Gefängnis. Berei»S«achrichteu. 8 Radebrg. Am Dienstag, den 28. d. M., abend» 8 Uhr findet im „Kaiserhof" das Stiftungsfest deS katho lischen Kasino statt. Die Mitglieder der übrigen katholischen Vereine sind ebenfalls herzlich willkommen. 8 Bautzen. In der letzten VertrauenSmänner-ver- sammlun» des VolkSvereinS wurde die Mitteilung ge macht, daß am Sonntag, den 3. Dezember d. I.. abend» 3 Uhr, im Saale des Gesellenhauses eine große Versamm lung stattfinden wird, bei welcher zwei auswärtige Herren Vorträge halten werden. Alle katholischen Männer von Bautzen und Umgegend (auch Nichtmilglieder) sind hier- durch höflichst eingeladen. Serres v»m Hamburg. Das mit Kohlen beladene Segelschiff „Coulant" ist im Sturm auf der Fahrt nach Drammen (Norwegen) mit sieben Mann Besatzung untergegangen. Der Schooner „Mysterienne" ist auf der Reise nach Schottland mit der ganzen Besatzung untergegangen. Das Segelschiff „Marie Louise" ging mit Mann und Maus in der Nordsee unter. Das Barkschiff „Thomas Perry" ist an der hollän dischen Küste gesunken. Sechs Mann der Besatzung er tranken. Die übrigen wurden von einem vorüberfahrenden Dampfer ausgenommen. Lübeck. Einen: starken Gewitter folgte ein heftiger Südtvestorkan. Verschiedenen Häuser sind abgedeckt. Der Sturm hält an. Man hegt große Befürchtungen wegen zahlreicher hierher bestimmter schwedischer Segler. Kiel. Der gestern in der Nähe von Friedrichsort bei niedrigen: durch Westsüdweststürme hervorgerufenen Wasser- stand auf Grund geratene Dampfer ist heute früh wieder flott gemacht worden. Es ist der Dampfer „Solingen" au» Hamburg. Das Schiff ist bereits zur Untersuchung in Hol tenau eingettoffen. — Die Annahme, daß der in der Nähe von Friedrichsort gestrandete Dampfer „Java" englischer Nationalität sei, hat sich bestätigt. Berlin, 27. November. Die Insel Saipan (Mari anen), die am 27. August unter einem schweren Unwetter zu leiden batte, ist am 8. d. M. wiederum von einem Taifun heimgesucht worden, der noch größere Verwüstungen als der erste angerichtet bat. Verluste an Menschenleben sind in>- dessen nicht zu beklagen. Einer Hilfeleistung von außen bedarf es nach dem bezüglichen amtlichen Bericht nicht. Lincoln (Massachusetts), 27. November. Der nach Montreal fahrende Schnellzug der Boston and Maine Rail- road stieß in der Nähe des hiesigen Ortes mit dem End eines Lokalzuges zusammen. Fünfzehn Personen wurden getötet, dreißig verletzt. Telegramme Glauchau, 27. November. Die „Glanchaner Zei tung" meldet: In zwei heute vormittag liier abgehaltenen sehr zahlreich besuchten Tertilarbeiterversammlungen wurde beschlossen, am Mittwoch, den 29. November, früh 8 Uhr die Arbeit wieder- auszunehmen. Dieser Beschluß ist das Resultat einer ani Sonnabend in Greiz stattgehabten Konferenz zwisclxm der dortigen Dreimännerkonferenz der Greizer Webereiarbeitcr und dem Fabrikanten Nutzste. Der selbe Beschluß, wie der heute hier angenommene, wird auch in den übrigen von der Aussperrung betroffenen Orten de» sächsisch-thüringischen Webereiverbandes gefaßt werden. Greiz, 27. November. Vom Verbände Sächsisch- Thüringischer Webereien wird gemeldet: Nachdem die Ar beiterschaft des Sächsisch-Thüringischen WebereiverbandeS nnd der Färbercikonvention in den heute vormittag in allen Ortsgruppen abgehaltenen Versammlungen sich zur Wieder aufnahme der Arbeit bedingungslos und zu den vom Ver bände festgesetzten Tarifen und allgemeinen Bedingungen in allen Vcrbandsbctrieben bereit erklärt hat, beschloß der Vorstand des Verbandes der Webereien und der Färbcrei- konvention in einer heute nachmittag abgehaltenen Sitzung, die Betriebe der Webereien und Färbereien am Mittwoch, den 29. November, früh 8 Uhr wieder zu eröffnen. Gera, 27. November. In zlvei stark besuchten Der- sammlungen beschlossen heute früh die ansständigen Wcberei- arbeiter, die Arbeit am Mittwoch vormittag bedingungslos wieder aufzunehmen. Berlin, 26. November. Der Magistrat der Stadt Schöncberg faßte den Beschluß, zur silbernen Hochzeit de- Kaiserpaares eine Stiftung von 100 000 Mark zur Er richtung einer Lungenheilstätte zu machen. Paris, 27. November. Deputiertenkammer. Vaillant interpelliert über die wegen antimilitärischer Propaganda erfolgte Schließung der Arbeiterbörsc. Grosjean erhebt Protest gegen die internationale und antipatriotische Be wegung in Kasernen und Schulen. Demgegenüber betont Deschanel dcn Patriotismus der Lehrer und führt ans, die erste Pflicht sei, ein Kind zn lehren, daß die Freiheit deS Vaterlandes ebenso zu achten sei, wie die des Menschen. (Beif.) Christiania, 27. Novenibcr. König Oskar sandte folgendes Telegramm an König Haakon: „Indem ich Ew. Majestät für Ihr Telegramm danke, bitte ich Sie, überzeugt zu seiu, daß jedes aufrichtige Bestreben nach einem guten Einvernehmen zwischen beiden Ländern von meiner Seite stets eine sympathische Ausnahme finden wird." Theater und Musik. I DoS Weihnachtsmärchen deS Residenz theaterS .Prinzessin Wunderschön" von Georg fliminerinonn »nd Karl Witt. Musik von Bruno Brenner oebt Sonntog Uder acht Toge, olso mn 10. Dezember, nnckm 3'/, Uhr, zum ersten Male in Szene. — Heute, sowie Donnerstag »nd Sonnabend, spielt Honst Niese .DaS Wäschermädrl" in der gleicknomigen Operette, während om Freitag tür die Abonnenten der III. Serie .Wiener Blut" aufgesllhrt wird. Zentraltheater. — M'ttwoch. den 29 , finden zwei Bor stellungen statt. Nachm Uhr wird bei ermäßigten Preisen zum dritten Mole .Die Mäusekönigtn" oder .Wie der Wald in die Stad: kam". OrginolweibnochtSmmchen in sechs Bildern von F. A. Geißler, Musik von Meora Pittrich, wiederholt. Abend- >/;8 Nbr tritt Miß Jkodora Dnnran auf und tanzt .Jdvllen". I Lehmann-O lten-Chvr. Die musikalisch.deklamato rische Soiree findet nächsten Donnerstag, den 30. November, abends 8 Uhr im Mickenbouse statt. In Anbetracht der guten Sache — der Reinertrag fließt dem Freistellenionds der Ehrlich- schen Musikschule zu — und de- sehr interessanten Programms sei der Besuch diese- Konzerte- allen Musikfreunden warm empfohlen. Mitwirkende sind außer dem Lebmann-Often-Chor Fr. T. Tbamm (Klavier), Herr Herzog!. Sächsischer Kammersänger E. Glömme
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