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Mittwoch den 5. August 1914 Sächsische DolkSzeilung Nr. 177 — Seite 4 Kalliolircli« Leminar l^iebe Zcküler! bluro Ulückvr unck ältorsn I^amoracksn 7,isksn jst^t hinaus, um kür Kaiser, KöniZ unck Vatorlanck, kür Krvitxrit unck Lkro ^s^sn mävktiSS Koincks ^u Irämpksn, ckio von 6lltA6AsnA08vt2tsn Loitvn in unssr Uoiok oill- Mkrookon sinck. I'un ksili^er ^Vottoikor ckurok^lükt jst-t )ocko8 Ooutsokon Lrust, all» Opkor su brinKSn, ckio ckor Kittoro XrivA orkorckort, soi os im b'vlcko, soi «8 io ckor Koimat. Hier Ailt 63, ckon roiokon Krntoso^on ^u Kordon, ckon Oott un3 in ckiosoni ckakro bosokvrt Kat. Ois starkon ^rms, ckio ckarru korukon vvaron, tükron rru un86rom Lokut^o ckio ^Vakksn. 8ilk, >vvr kann! ^Vor immor von ouok QoloKvnkoit Kat, or^roiko 8io, vor 8io oivkt Kat, 8uoko 8io! Das ^uslanck liokort una jotrit Köln Urock mokr, ckor DiMnbau muü un8 und uo86r6 tapkorvn Krio^or näkron. V^osson ^rkoits- krakt 2ur ürntvarboit nook naok Vorlaut ckor Korion ksnöti^t vvirck, ckossvn Vator ockor Vormunä mslcis 68 ckor untoriroioknvton Oiroktion. Uo<roi8torun/; kür'8 Vatorlanck maok ours ju^oncklivkvn Iläncko ^vsokiokt unck ausckauornck. Laut^on, ckon 4. -Vu^ust 1914. vii-sktion lies kstkolwoksn 8vminsi-s. tteukaur a.lnn. ML kür In- und ^uslllndorinnsn. Lscksklassipio ködere NLdckon- solnilo; Lür^ersckulo; droiklassi^o Llddckenivikkolsckulo; Uaus- kaltunj-ssckulo (1 .lakr); Kock- und llandslskurso; Lluoik, Lprackon usv.; liodol- und lonnisplat». — krospekto durck die Oberin. ventirt V/. 51. Oelrcklsgrr, Vor8l»vrK8tr »i48v /L8v, 1. Füllungen und Zahnziehen mit lokaler Betäubung. Moderner Zahnersatz. Sprechstunden: 9—1, 8—6, Sonntags S-12. ILvIi, Kurrtsttunqen un6 /Nübel allen /Int in noursitlickon aparten 6s- ockmacksricktuo^vn Lanken 8io -:- Lullerst vortoilnalt kk der Iliösilöii-MilsM tlöbeirsiilssls Slnstvr lokabor Lle»»t ILe»n»e, Wsttlnsrstrsüs 7, Lok« palmstr. — lei. 12 616. Uodornakmo kornplottor Dinriodtun^vn kür Hotels, 6akös, Lanatorion, I^adon-LinrioktunASn. !is,i>--!»d--ii»!l«rl-»i r. iS, r> Line Vergrößerung gratis! erhält jeder bei Bestellung von i v«tr«»t> Ij»bl»ttt-?b»t«gr»pdit» i» dS»rIer>rcftre HurN>br«»g ,» bell»»»« dlllige, preire»! piiologlsMeköS Wies Eermsnis Ve.-K., LIl»«n»1>-. 71, »Sb« Ssobnenplali. S^ltsuksn«§lsnun 8oKl68i8v!lv l.S>NSN UNl! M8vilS «iirelek sei» l.»n«le»kei» > Seblesien. DW- SIN« veelsn»«,» Si« "MG »»»l««» u. Nroi»duob portokroi über Sckleslscke ktelnleinen» ttalb :: leinen unrl vaumvollstotte:: das beste ru l-sid-, beit-, Xüedsn-, Ilscii-, gusstsUungs- unil KiroksntsSsvlis, sovls über iianll- und lasvksn- tilcksr, Inletts, lisodgsäsvks, «sllle u. bunte SsttberUge, flansll, biquS-Ssrobenii, Lvbilrrsn- u. bsusldsiilorslotk», LtsppilsoLen, Ksrilinsn, Vorbsngstotis, lisnilarbeiten urs». von dor als köokst reell bekannten obristl. I'irma: vnoillkond äi leiten-». KedIIlI->i»»lI«iii«iI, VliecI»f>l>rIt»I!o> i. VirruiIierelilN 1.snilesliut >. 8ckl. NIn. 8 eig«n» WG»oI»»-GSI>«>'«I. lüvksruvb xavrer G»»»»ii<-Gu»»<»N>>»g«i» in allen krsilagon. M«IÄ M ^ GL. 10.80, 11.80, 1S.00 und 13.80 vor Naobnaklns. rorlto>en»l,in» nicktgekalleniler Vtsren aus unser» Kosten. — üsklrslvb« ünsrLennungsn. — lecke» Gstermab *»irck »bgegedon, von 18.88 Ickk. an portolrei. An Sonn- «inel Noloi-tagen riebt «lee» Verssnei. Zoologischer Satten 6rSLt« Svdvosvüräiskvlt 6sr kvsiävnr- ^nxvovkmvr^ufvntbLlt im sebLttlAso karkv /^qual'lum mit Ivl'l'al'ium, In8vlttsl'ium siigllüi vrmin-liliisglisliiig von klels»!. lrelSnui. pWlm Inior8888ntsr Ii8rd88tL«nt :: keivk« 8sekruokt gnokes /NllltLi' Konreet. M ÜMiiMW WM. Das Boaeischiehen am 23. August fallt aus. Ebenso wird die Feier de- 60jährigen Stiftungsfestes, welche am 13. September stattfinden sollte, auf unbestimmte Zeit verschoben. Kaplan IjSktl. GesellenprüseS. lUoebkolnor rissrsttsn- n n aLurrckuL» vor 100 Stück 7K, 8K, 1.LV. Lei LkiIIs-ä.bnabmo portokroio 2usonduvA. 8ebenlt«r, OoorAplata 1, Dcko. ?illnttr. Ein Dörflein kenn' ich. Nein und schlicht. Doch rings von jungem Grün umsponnen, Gleich einem lieblichen Gedicht, Dem man verträumt oft nach gesonnen. Gleich einem süßen, schönen Traum, Der uns in seinen Bann ge nommen, Deucht mir's wie ein geweihter Raum, Aus dem mir all' mein Glück gekommen. O Pillnitz! Ort voll tiefsten Frieden, Wie reich beschenkt dich die Natur. Wem du als Heimat bist be schützen. Weiß, daß ihm Großes widerfuhr l Komm, senk auch mir von deinem Frieden n mein verzagendes Gemüt, "ach's wahr, daß einmal mir hinieden In dir mein schönstes Glück er blüht! fllllillrsi MIs. 0. Vsmllieli. Jos. Knlb D resde«,Rietschelstr. 15,1 Eck« Marschallftraße. Gegr. 1873 :: Fernruf 7735 Ständiges grißrS, reichhaltige- Lager anerkannt vvrziigl. Flügel und PianinoS in alle» Stil- und H,l,arte» :: Billigste Preise r Günstige Bedingungen, «erlans rr Tausch r» Miete Gespielte Instrument« stets a» Lager. «ossilcssj nonciil^ inknei: MistlOZ. NM.r.i. cnfil. küOISllltikll Jv«uicnv.sou>, »«biievriviL- VNMkll-NilSI, uöuioooMss-srssLc c«c u»s VLI.LPN0N N» 11812. Obstweine vom Faß iisickoldovraoin, vortreffl. Tischm. (Blutarm, ärztl. empfahl.), Ltr. 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Menschenleer, unübersehbar dehnte sich die ungeheure Etappe des trockenen Elefantenflusses, in dem man den Räubern nachjagte. Und immer wieder eine Enttäuschung! Prinz Christian hatte eine Hottentottenwerft bei einer Wasserstelle in Brand setzen lassen. Dann sollte der Rückzug angetreten werden. Der Fuchs Hendrik hatte, wie so oft, die Kämpfer genarrt. Ta plötzlich ein Schuh in die Tiere, die gerade angeschirrt werden! Ein zweiter - ein dritter. Zwei Ochsen brechen zusammen. Im Nu ist alles im Sattel Freiwillig erbietet sich ein Leutnant als Patrouille. Sind es Nachzügler von Hendrik? Ist es der geriebene Fuchs mit seinen Orloglcuten selbst? Prinz Christian kennt den Leutnant. Ein Semester lang hat er mit ihm, den sächsischen Husaren, auf der Kriegsakademie in einem Hörsaal ge sessen. Auf Wimmer ist Verlaß. Mutig galoppiert der Sachse an. Sein Pferd bläht die Nüstern und will zaudern, aber ein kräftiger Schenkeldruck bringt das zitternde Tier vorwärts. Sa fliegt er der sandigen Kuppe zu. Kaum können die beiden Reiter an seiner Seite Tempo halten. Weit hinter sich läßt er die Gefährten. Auch sie müssen ihre Pferde erst anspornen. Und während hinten die Kompanie blitzschnell an die Gewehre eilt und die Pferde, die in Eile zusammengetrieben werden, anschirrt und sattelt und die beiden Geschütze bespannt, ist Leutnant Wimmer, scharf nach dem hinter listig",' Gegner spähend, schon auf halbem Wege zu der sandigen Düne. D.i irachcn aufs neue Schüsse. Zehn zugleich! Ein mörderisches Schnell feuer wie aus hundert Gewehren prasselt von dem Dünenkam hernieder. Zum furchtbaren Bollwerk, zur feuerspeienden Schanze ist diese sandige Kuppe geworden. Der tapfere Offizier Iaht die Zügel fallen. Seine Hand hat nicht mehr die Kraft, nach dem Säbel zu fassen. Vor seinen Augen wird es dunkel. Blitzschnell kreisen die Gedanken in seinem Hirn — die Heimat — der Vater, der ih» betrübt hinausziehen lieh —, dann fühlt er, wie ihn eine Last zu Boden zieht, wie die Flinte, die er auf der Schulter trägt, ihn drückt und niederzieht. Nur Sekunden sind? gewesen. Die beiden Reiter liegen neben ihm im Sande. Die Pferde machen kurz Kehrt und bäumen auf, dann brechen sie unter dem prasselnden Schnell feuer der braunen Teufel zusammen. — 88 — Sie strecken schon die Beine in die Luft, als die Kompanie zur Hilfe eilte. „Schwärmen!" Wie die Spürhunde schoben sie sich vorwärts. Von allen Seiten krochen sie flink durch die Dornen und Klippen. Exerziermähig, kaltblütig, wie da- h.üm auf dem Kasernenhof, richten die Kanoniere das vorgetriebene Geschütz. Krachend fährt die erste Granate nach der Höhe. Prinz Christian ist auf dem rechten Flügel. Er eröffnet das Gewehr- feucr. Er hat sich längst daran gewöhnt, selbst die Flinte zu führen, ein Schütze unter Schützen ist er. Mit Hoheitsabzeichen lassen sich keine Hottentotten in die Flucht schlagen. Wie Plunder hat er die Abzeichen seines Ranges weg- g eworfen. Hier kann nur das Gewehr sprechen, im Notfall die Pistole. Die Schwarzen geizen nicht mit den Patronen. Aus breiter Front von der Düne hernieder hageln die Geschosse. Ein Ochse von der Bespannung heult in wahnsinnigem Schmerz auf und zerreißt sein Sielzeug. Er stürmt torkelnd durch die deutschen Reiter. Zwei Meter vor dem Prinzen kracht er zu Boden. Prinz Christian wähnte klug zu sein, als er hinter den Gestürzten kroch. Hier galt es, jeden Millimeter Deckung auszunutzen. Aber die Gegner haben den Mann gesehen, der hinter den Balg kriecht. Eine Salve von Schüssen prasselt auf die Stelle. Im Nu ist daS räudige Fell durchlöchert. Reiter Hack liegt fünf Schritte von seinem Herrn entfernt. Kaum, dah der halb im Sand vergrabene Stein, hinter dem er Schutz gesucht hat, seinen Körper notdürftig deckt. Aber er hat Glück. Die Geschosse, die ihm galten, sind abgesplittert. Da plötzlich, während er lädt, sieht er das blasse Gesicht seines Herrn und er stockt eine Sekunde lang, an dem blassen Typhusgesicht rieselr ein Blutstrom nieder, sickert den Hals entlang — still liegt der Prinz. Da springt er, ohne sich zu besinnen, auf. In zwei Sätzen liegt er neben ihni. Prinz Christian sieht ihn aus weitaufgerissenen Augen an. „Laß mich!" sagte er. „Mir ist nichts. Ein Schwindel — aber wie kommst Du hierher?! Das Tier schützt uns nicht . . ." „Ich mußte, Hoheit —" Er liegt schon wieder im Anschlag. Er zielt. Aber die da oben sind schneller gewesen. Wieder prasselt eine Salve auf die Stelle, wo der tote Ochse liegt. Und Wilhelm Hack spürt einen, zwei, drei Stiche im Kopfe. Dann ist es Nacht um ihn . . . Er hört nicht mehr den Donner deS Geschützes, er hört nicht mehr, wie der Sprung befohlen wird. Seine Augen sind geschlossen. Er sieht nicht mehr, wie die schwarzen Teufel sich auf ihre Gäule werfen, wie sie davonrasen, noch auf der rasenden Flucht ihre Toten mit sich fort zerrend, wie die deutschen Reiter die Höhe im Sturm nehmen, und wie die Granaten zischend hinter den Geflüchteten durch die blaue Luft zünacln. Keine blaue Luft mehr. Nacht. SHvarze, ewige Nacht! O Unter einem Dornbusch schaufelten sie daS Grab. Ein Ochscnkarren hatte die Verwundeten ausgenommen. Hier lagen sie, die Gesichter mit