Volltext Seite (XML)
Drittes Blatt Sächsische V-lkszeitung vom 7. Mai 1911 Nr. 104 Nalionalliberales Tohuwabohu. Je näher die Wahlen kommen, um so größer wird die Uneinigkeit im liberalen Lager. Wenn die Parteileitung einen kalten Wasserstrahl in die unbeliebte „Wormser Ecke" richtet, dann zischt es in Westfalen und in Bayern, auch im Saarrevier. Die Zahl der Rebellen gegen den Linksabmarsch schwillt an; sie alle wollen das Tischtuch mit der Rechten nicht zerschneiden. So kommt es, daß zahlreiche Abgeord nete Polrtik auf eigene Faust machen und die Parolen sehr verschieden lauten. Die nationalliberale „Dortmunder Zeitg." leistet sich den Scherz, diese Parolen in folgender Weise aufzustellen: „Da sagte der Abgeordnete Paasche in Kreuznach (nach einem unwidersprochenen Berichte des „Vorwärts", Nr. 39 vom 15. Februar: „Unser Kampf gilt in erster Linie der Sozialdemokratie, erst in zweiter Linie haben wir den Kampf gegen Konservative und Zentrum zu führen." Derselbe Herr Paasche gab aber in Sondernheim die Parole aus: „Stramm gegen rechts und Zentrum." Ebenfalls wurde diese Parole auf dem badischen national liberalen Parteitags am 14. November 1910 ausgegeben, und einen Tag darauf forderte in Völklingen der Abgeord nete Dr. Röchling „gute Fühlung nach rechts und links" (Saarbr. Neueste Nachr., Nr. 267, 17. November), lieber die Stellung zur Sozialdemokratie urteilte Abgeordneter Hagemann auf dem pfälzischen Parteitage in Bergzabern am 5. Dezember 1910 (Pfalz. Presse, Nr. 336, 5. Dezember): ..Wenn es zu Stichwahlen kommt, werden wir uns jeden falls die Idee des Großblockes nicht zu eigen machen, son dern scharf gegen die Sozialdemokratie Vorgehen." Aber in unmittelbarer Nähe, drüben jenseits des Rheins, im „Musterländlc" Baden, ist dieser von Herrn Hagemann verhorreszierte Großblock der „dauernde Pol in der Er scheinungen Flucht". Tann kam wieder der Landtagsabge- ardnete Dr. Lohmann und erklärte in Göttingen (laut Be richt der „Nattionallib. Korresp."): „Bei einer Stichwahl entscheidung zwischen Konservativen und Sozialdcmorkaten dürfe nie die Wahl auf letztere fallen. Dem steht Herr Paasche gegenüber,, der in Kassel (laut der nationalliberalcn ..Hess. Morgenzeitg.") erklärte: „Auch unsere Partei kann zeitweilig ein Zusammengehen mit den Sozialdemokraten mr richtig halten." Von den jetzigen Parteiverhältni n hat am 12. Juni 1910 in .Krefeld der Abgeordnete H: > inann als vom „schwarzblancn" Block gesprochen; auch Bassermann hat diesen Ausdruck gebraucht. Dagegen hat der Reichstagsabgsordnete Tr. Heinze am 24. September !!>I0 in Dresden behauptet, daß „der schwarzblaue Block kn der festen und bestimmten Form gar nicht bestehe". Auch aber die Schuld am Scheitern des Blockes herrschen die ver schiedensten Ansichten: die einen (darunter Bassermann) schieben sie den Konservativen zu; andere, unsere Führer, teilen diese Ansicht nicht, wie Fuhrmann, der ebenfalls an, 21. September in Dresden sagte: „Klarheit darüber ließe sich doch nicht schaffen", und der in der „Nationalzcitg." gab, daß „Fehler auf allen Skitrn genistcht sind". Man könnte diese Liste noch um viele Nummern vcrmeh^u, denn jeder Tag bringt neues Material. Döl Kampf zwischen Liberalen und Jungliberalen ist aufs heftigste entbrannt; schon 1906 sollte er ausgefochten werde». Damals gelang es Herrn Bassermann, die Wc>M:r zu glätten, indem er dem Zentrum den Kampf ansagte. Alles war zufrieden. Heute steht der gesamte Liberalis mus im Kampfe gegen das Zentrum; aber die Uneinigkeit ist doch vorhanden und nimmt schon recht eigenartige For men an. Die „Jungliberalen Blätter" schreiben dem Ab geordneten Lohmann ins Stammbuch: „Ter Feind steht icchts trotz des Herrn Abgeordneten Lohmann. Herr Loh mann ist einer von denen, die sich damit noch nicht abfinden können, daß der Kampf gegen die Konservativen gehen muß. In einer in Göttingen gehaltenen Rede hat er ansgeführt daß er die Parole nicht ausgeben könne, die Front nach rechts zu richten. Der Kampf müsse jedenfalls so geführt werden, daß eine Aussöhnung mit den Konservativen nicht unmöglich sei. Bei einer Stichwahlentscheidung zwischen Konservativen und Sozialdemokraten dürfe die Wahl nichr auf letztere fallen. Wir müssen offen gestehen, daß wir die ses politische Ennuchentum des Herrn Lohmann o tntti guanti trotz der Verteidigung der „Nat.-lib. Koresp." heute nicht mehr verstehen und es von uns weisen." Die Altliberalen aber scheinen aus der Organisation zu fliehen; in Bayern wenigstens haben beide Vorsitzende ihr Amt niedergclegt. Die „Landtagskorresp." veröffentlicht eine parteiamtliche Kundgebung gegen den Fabrikbesitzer Tafel, in der versucht wird, diesen ins Unrecht zu setzen. Es heißt darin, weder die Berliner Zentralleitung, noch der bayrische Landesansschuß der Nationalliberalcn hätten sich in grundsätzlichen Gegensatz zur Parteigeschichte oder zum Parteiprogramm gestellt, und die Gegnerschaft zu den Kon servativen sei den Nationalliberalen keineswegs erst durch die linksliberale Presse suggeriert worden. Das scheinen uns lediglich Silbcnstechereien zu sein. In einer ganzen Reihe nationalliberaler Blätter ist wiederholt darüber ge klagt worden, daß die Parteileitung sich durch den Jimg- liberalismus habe entgegen de» alten Traditionen nach links drängen lassen. Die „Angsb. Abendzeitg.", ein jung liberales Blatt, das sich den Kanipf gegen Herrn Tafel be sonders angelegen sein läßt, schrieb vor drei Wochen (Nr. 94), es beständen nicht nur im bayrischen, sondern im deut schen Nationalliberalismns tiefgehende Meinungsverschie- denheiten über die Taktik bei den bevorstehenden Reichstags- Wahlen. Dann heißt cs: „Darüber herrscht wohl Einmütig keit, daß gegenüber der sozialdemokratischen Hochflut der Zusammenschluß der bürgerlichen Parteien ein Ziel aufs innigste zu wünschen sei. Aber ebenso hat in einem großen, vermutlich dem größten Teile der Partei, die Ueberzeuguna die Oberhand gewonnen, daß durch die terroristische Rück sichtslosigkeit, mit der die Konservativen im Norden, das Zentrum im Süden den Linksliberalismus bekämpfen, ihm jeden Einfluß auf die Gestaltung unserer inneren Politik entziehen wollen, der Weg zu diesem Ziele für die nächste Zukunft verrammelt ist und daß aus diesem Grunde für die kommenden Wahlkäinpfe ein Zusammenschluß der ganzen Linken, einschließlich der Sozialdemokratie, anzustreben sei. Zwischen dieser Richtung und denjenigen Elementen, Ste aus Beweggründen, die einer näheren Darlegung an dieser Stelle nicht bedürfen, einem Anschluß nach rechts zuneigen, ist es ani Sonntag im Landesausschuß zum Klappen gekom men, und der Vorsitzende (Tafel), der die Anschauungen der Minderheit vertrat, ist dabei unterlegen." Der Weg zum Großblock fordert also seine Opfer; vor- erst fallen nur die altliberalen Führer; aber die Wähler werden gar bald Nachfolgen, spätestens bei den kommenden Wahlen. Ein Heerhaufen, der ein Jahr vor der Schlacht so uneinig und gespalten ist, kann nicht siegen, sondern muß glatt unterliegen. Die Aufgabe der Gegner der Liberalen ist es, durch Aufstellung resp. Unterstützung geeigneter Kan didaten dieses Ducheinander zu vermehren, so daß die ge samte Partei in Auflösung kommt. Sie hat kein anderes Schicksal verdient. Landwirtschaftliches. I Stand der Santen Mitte April. Gemäß den uns zugegangcnen neuesten Berichte» war Mitte April der Stand (Nr. 1 sehr gut. Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel, Nr. 4 ge ring) des W i n t e r iv e i z e u s am besten mit 1,9 in der Kreishauptmanusclmft Dresden. Es folgen mit 2,1 Kreishauptmannschaft Leipzig, mit 2,2 .Kreis-Haupt- Mannschaft Bautzen, mit 2.4 Kreishauptmanuschaft (5 h e m u i tz und mit 2,7 Kreishauptmannschaft Zwick a u. Der Rcichsdurchschuitt stellte sich beim Wiuterlveizeu auf 2,7, also etwas schlechter als im November 1910 mit 2,6, und nicht unerheblich schlechter als im April 1910, wo der Neichsdurchschuitt 2.2 ergab, aber doch noch besser als im April 1909 mit nur 3,1. — Der Stand des Winter roggens war mit 2.1 am besten in der Kreishauptmann schaft Dresden, dem Regierungsbezirk Hannover, Lüne burg, Münster und Hamburg, mit 2.7 in de» Kreishaupt- niannschaften Leipzig und (5 l, e m n i tz, mit 2,9 in den Kreishaiiptmaunschaften Zwickau und Bautzen. Der Reichsdurchschnilt stellte sich für Wiuterroggen auf 2,8, also etwas weniger gut als im November 1910 mit 2,7 und im April des Vorjahes mit 2,4, aber doch noch besser als im April 1909 mit nur 3,0. — Der Stand des K lees war am besten mit 2.7 in den Kreishauptmannschaften Zwickau, Dresden und Bautzen, mit 3,0 in den Kreishauvtmanuschaften Leipzig und Ehemuitz. Der Neichsdurchschnitl stellte sich für Klee ans 3,0, also nicht unerheblich schlechter als im April 1910 mit 2,3 und auch noch schlechter als im April 1909 mit 2,8. Seit 1901 ist der heurige Kleestand im Reiche der schlechteste, denn nur 1907 wies ebenfalls 3,0 auf. Der Stand der Bewässe rungswiesen stellte sich Mitte April d. I. im Ncichs- durchschnitt auf 2,6, der der anderen Wiesen auf 2,9. Das sind schlechtere Noten als im April 1910, den» damals war der Stand der Bewässeruugswieseu 2,3, der der übrigen Wiesen 2,7. Immerhin kan» man mit dem heurigen Staude zufrieden sei», denn 1908 war schlechter als dieses Jahr, nur 2,8 der Stand der Bewässerungswiescn und 3,1 der der übrigen Wiesen. Aus der Frauenwelt. l Die Fra» als reformierter „Pfarrer". Wie die „Frankst Zcitg." meldet, beschloß die Pfarrsynode des Kan tons Granhüudcu in Ehur, gegen die Zulassung von Frauen zum Pfarramte keine grundsätzlichen Einwendungen zu er heben. Ten Gcmeiiideii ist die Wahl weiblicher Pfarrer sreigestellt. Höher geht's w,hl nimmer! k Als eine entschiedene Gegnerin gegen alle Modetor heiten ist die Königin von England bekannt. Sie hat sich auch gegen die engen Rist! ' erklärt und den führenden Tameukleiderküustlern Louk.'ns mitteilen lassen, daß sie bei ihren Empfängen Damen in engen Röcken nicht gern sehe. Vivat amiumm! k Ter erste weibliche Polizist wurde in der Stadt Aal borg (Dänemark) angestelit. Die Dame erhält 1200 Kronen Oiehalt und 100 Kronen ftir Kleidung. Eine besondere Uniform ist nicht vorgesehen. k Im Hascnrock trat in Zahna in Thüringen ein Dienstmädchen seine Stellung an. Tie Herrschaft scheint modern zu sein, denn sie hat sich an dem Hosenrock nicht ge stoßen, und die Köchin steht jetzt frisch und froh Tag für Tag im Hosenrock am Herd. k Dir Dame auf der Straßenbahn. Mau ichreibt uns. „Wie macht'tz eine Tanie, wenn sie auf der Elektrischen fährt?" Da macht sic es so: Sic setzt sich, öffnet ihre Hand tasche, nimmt das Portemonnaie heraus, schließt die Hand tasche, öffnet das Portemonnaie, nimmt einen Nickel her aus, schließt das Portemonnaie, öffnet die Handtasche, legt das Portemonnaie hinein, schließt die Handtasche und gibt den Nickel dem Schaffner. Wenn sie dann den Fahrschein genommen hat. so öffnet sie die Handtasche, nimmt das Portemonnaie heraus, schließt die Handtasche, öffnet das Portemonnaie, legt den Fahrschein hinein, schließt das Portemonnaie, öffnet die Handtasche, legt das Porte monnaie hinein und schließt die Handtasche. Kommt nun der Kontrolleur, so öffnet die Dame die Handtasche, nimmt daS Portemonnaie heraus, schließt die Handtasche, macht das Portemonnaie auf, nimmt den Fahrschein aus dein Portemonnaie heraus, schließt das Portemonnaie und gibt den Fahrschein dem Kontrolleur. Während der.Kontrolleur prüft, öffnet die Dame die Handtsche, legt das Portemoniune hinein und schließt die Handtasche. Der Kontrolleur ist fertig, die Dame öffnet also die Handtasche, nimmt das Portemonnaie aus der Handtasche, schließt die Handtasche, öffnet (mit Rücksicht auf den Setzer brechen wir hier ab. Die Red.) Vermischtes. V Ein „Tag der Weißen Blumen" war der 3». Mai in Petersburg, dessen materieller Erfolg zum Besten der Tuberkulosen bestimmt ist. Schon vom frühen Morgen an erschienen die freiwilligen Blumenverkäufe- rinnen in den Hauptstraßen, auf den Bahnhöfen, in den Banken und boten ihre weißen Blümchen feil. Die meisten Automobilgesellschaften hatten ihre Wagen den jungen Verkäuferinnen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Reichsrat und die Rcichsduma hatten sich gleichfalls weiße Blumen bestellt, die unter die Abgeordneten verteilt wur den. In allen Läden der Hauptstadt waren weiße Blumen- arangements ausgestellt. Die besten Einnahmen erzielte der Tag der „weißen Blumen" in den Banken, die ihren großen Klienten einfach bis zu 100 Rubel zum Beste» der Veranstaltung vom Konto schrieben. v Zahlreiche Kostbarkeiten wurden bei Oranienburg aus der Havel gefischt: darunter befinden sich 23 goldene Siegelringe und 97 goldene Ohrringe. Allen» Anscheine nach rühren die Sachen von einem Einbrüche her. v Nenn maskierte Banditen sind in llrba- »owitz (Kreis Pleß) mit hocherhobene» Revolvern in Tichaners Gasthaus eingedrungen. Sie riefen den An wesenden zu: Hände hoch! und raubten ihnen 900 Mark sowie sämtliche Schmncksachen. Dann entkamen sie unei- kannt. v „Gott Nimm" bei der Sozlnldcmokratie. „Genosse" Göring, Kassh'rer der vo ' den Sostaldemokraken verwalteten Krankenkasse der Sattlergehilfen in Karlsruhe, verübte Unterschlagungen in der Weise, daß >r aus de«: Kasse ausgetretene Mitglieder in der Liste weitersührte und die Beiträge dafür selbst bezahlte. Dieser rot-> Muster- kassierer hat aber diese MitaOeder >ehr häufig krank werden lassen, fälschte z» diesem Zwecke die är.gstchcn Kranke'-, scheine und Oiiittunge» und steckte d m, da? Krankengeld in die Tasche. Die so unterschlagene Summe belrug nicht weniger als 1044.75 Mark und die Fol;e der Veruntreu»» z sind drei Monate Gefängnis. Literatur. Stimmen aus Maria-Laach. Katbolische Blätter. Jahrgang 1911. Viertes Heft. Freiburg, Herder. PreiS für den Jahrgang <10 Hefte) 12 Mark. Zwei inhaltrciche, offensichtlich einen gewissen Abschluß anstrchende Arbeiten falle» bei diesem Hefte vor allem i» die Angen. Die eine ist ei» umfassender Bericht über die gegenwärtige Frei- denkerbewegnng in Deutschland, die andere eine Klarstellung des heutigen Standes der Wissenschaft in Bezug auf dis vielberufeue „tierische Abstammung des Menschen". Mit! diese» beide» Aufsätzen ist die Richtung gegeben, in welcher das Heft im ganzen sich bewegt. Dazu passen die kritischen Bemerkungen zu den von Ostwald angekündigten Mo nistischen Sonntagspredigten und die Nachprüfung der libe ralen Entstellungen im Leben des bl. Ignatius von Loyola aus neuerer und neuester Zeit. Selbst der literarische Essay, der mit einem so spezioseu Titel au der Spitze des Heftes steht, „Das Jüngliugsproblem in neueren Romanen", scheint sich, wenn vielleicht auch absichtslos, in den kombi- liierten Vorstoß gegen die gesamte Weltanschauung des Liberalismus trefflich zu füge». Doch fehlen auch die. sanftere» Zwischenpartien nicht, die, in epischer Ruhe und Objektivität dahin gleitend, mehr dem Beschauen und de': Abwechslung dienen. Ter Besuch Sixtus' IV. im Kloster Santa Lucia zu Foligno >1476) erscheint wie ein freund liches Genrebildchen aus längst vergangenen Jahrhunderten. Kaum minder harmlos ergötzen die Blicke ins alte byzan tinische Hofleben mi! Hilfe der Homilien des Makarius. Noch weit mehr als bei de» Aufsätzen findet man Wechsel und Ausgleichung in den wie immer zahlreichen Bücher- besprcchnngen. Wer will unter die Soldaten. Unter diesem Titel richtet Karl Boventer, Aachen, als hierzu besonders be rufener heimatlicher Seelsorger und aufrichtiger Soldaten- freund Malmworte „an die Soldaten und die es werden wollen". Hierdurch wird die Reihe der vom Generak- sckretariat der katholischen Jünglingsvcreinc der im Ver lage vo» Bntzon n. Bercker, Kevelaer, erschienenen „Bunten Hefte" durch ein Doppelheft Nr. >0/11. 20 Pf., vortrefflich vermehrt. Die kleine Schrift, auf den Erfahrungen der Rekrntenfürsorge in Aachen fußend und daher seitens des betreffenden Zentralkomitees mit einem Vorwort des Oberstleutnants a. D. Hasse versehe», erscheint zur rich tigen Zeit, um in der augenblicklichen Entwicklung der „Jugendpflege" viele» Soldaten einen religiös-sittlichen Rettiingsgürtel, vielen Eltern ein ernstes Mahnwort, viele» Seelsorgern einen Wegweiser auf wenig bebautem Gebiete und allen katholischen Jugendfreunden einen An sporn zu arbeitsfreudigem Schaffen zu bieten. Es ist ge wiß ein sprödes Material, welches der Verfasser mit vielem weisiingsbefebl veröffentlichte. Am letzten Dezember mach- (beschick besonders in dem Kapitel „Unsittlichkeit" bear beitet. Aber er erfüllt auch eine dankbare Aufgabe, unsere wehrfäbige deutsche Jugend vor Mutlosigkeit, wie vor Uebeinint. zu bewahren, ihr den sicheren Weg zum religiös- sittliche», zum familiären und zum militärischen Lcbcns- glücke zu zeigen. Daß Verfasser hierbei auf die Selbst- erzichung durch die Stählung von Willenskraft besonderen Wert legt, ist bei einem erfahrenen Jugendfreunde ebenso selbstverständlich, wie das warmherzige Betonen von mann hafter Heimats- »nd Vaterlandsliebe. Wir hegen die besten Wünsche nicht nur für die vom Verlage vorgesebene alljähr lich „zel,»tausendfache" Verbreitung des Doppelheftes Nr. 10/11. Noch mehr, „achtzigtanscnd" katholische Re kruten kommen alljährlich zum Militär. Sie werden hoffentlich die aiifmerksamen Leser und die treue Gefolg schaft des Büchleins sein. Dann ist der Zweck dieses schwarz- weiß-roten Leitfadens der Rekrntenfürsorge katholischer Vereine Deutschlands erfüllt. HU^eklamatlonen wegen nnreqelmähiqer Lieferung oder Nichterhalten der Zeitung durch die Post bitten wir stets bei dem bet. essenden Poftamte an zubringen» bei dem die Zeitung bestellt worden ist. Gpielplan der Theater in Dresden. König!. Opernhaus. Sonnlag: VeS stonzert. An'cing >/,7 Ubr. Mentag: Der Ros.-,>1civa'1ei-. Aiist.ng 7 Nbc «öntgl. Schauspielhaus. Sonntag: LumpazivogabuodiiS Anfang >/,8 Ubr. Montag: Sine Abrechnung; Erster «laste. Anfang >/,8 Uh