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Sächsische Volkszeitung : 02.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192107028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-07
- Tag 1921-07-02
-
Monat
1921-07
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.07.1921
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«»chstsch, «oll»»,ttun, Eennabc»» den it. Jul« zy^l Nr. 1b0. Seit.- » >> n d Ziel des ganzen Verhaltens der Franzosen isr. bei den Rheinländern den Eindruck zu er wecken, als habe das Reich sie verlassen, aber die rkeinisck-e Bevölkerung fühlt sich als ein kerndeutsches Volt, und das allmählich wieder erstarkende Nationalbewußtsei» in Deutschland hat zur Kräftigung dieses Gedankens besonders beigetraaen. Die Meinung der Franzosen, sich die Rheinlande aus irgendeine Weise angliedern zu können, sei eine Beleidi gung. Auch England solle sich darüber klar sein, das; jede An. gliedern,,g zu schweren Verwicklungen führen würde. Abg. Dr. Most tDeutsche Volksp.) stellt in seinen, Schluß worte dw cinmnNge Ansicht des Reichstages fest, daß uns un recht oeichehen ist. Auch »ach der Unterschrift ist nicht einmal eine Milderung eingetreten, eher eine Verschärfung. Man hat hier von Sklaverei gesprochen. Beamte werden gezwungen, an Maßnahmen und Versammlungen teilzunehmen, die sich gegen gs Reich richten. DaS alles ist begründet ans die blasse Furcht, rankreich null angeblich Zollerleichterungen gewähren. Das genügt nicht. Die Zallinie muß fallen. Frankreich will uns die Möglichkeit nebmc». unsere Verpflichtungen zu erfüllen, um den Grund zu weiteren, Einschreiten zu erhalten. Aber iwr unsererseits werden nicht wankend werden in dem festen Aus- alten an Deutschlands Seite. Wenn der sozialdemokratische Abgeordnete Sollmann sich an deutscher Gesinnung nicht z.m I der Volk-Partei übertreffe» lassen wollte, so danke ich ihm für ! diesen Beweis seiner Gesinnung. Aber wo lag ein Versuch choi, unserer Seite, der Negierung aus der Annahme des Ulti- j maliimS Vorhaltungen zu machen? Man soll die Vaterlands liebe auch beim Gegner achten. Das möge sich auch der Ab geordnete Sollmann merken. Niemals dabo,, sprechen, immer daran denken und danach handeln. Das sei unsere Losung gegenüber de» Zwangsmaßnahmen. (Bravo!) Damit schließ! die Besprechung. Das HauS vertagt such auf morgen vormittag 1i Uhr. Tagesordnung: Interpellationen, kleine Vorlagen, Interpellationen über Monte Cenis. Schluß 7.45 Ilbr. Lriand pfeift auf die Demokratie, wenn «S den Chauvinismus gilt, und unsere Negierung soll nicht auf diesen Leim kriechen. Sie hat schon den Fehler begangen, nicht Zug um Zug z« ver handeln. (Bravo! rechis.) Die Weilerberatnng wird jetzt abgebrochen, um erst die Abstimmung über de» StaatsgerichtShos vorzunehmen, dir vor einige» Tagen auSgesetzt werden mußte. Der Entwurf wird gegen die Summen der Unabhängigen und Kommunisten angenommen. Abg. Breil scheid lllnabh.) schließt sich dem Protest gegen die unerhörten Gewalttaten im Nheinlande an, schildert die Unhalibarkei, des gegenwärtige» Zustandes für Handel, Industrie und das ,»gliche Leben in einem Lande, dessen deutscher Ebaraklee von niemand in Zweifel gezogen werden kann, und legt die Sckiwierigkciien dar, die die Zollinie geschaf- se, bat. ES liegt lein Grund mehr vor, die Drangsalierungen onsrechtziierbalien. Wenn sich heute jemand seinen Verpflichtungen entzieht, so ist es die franzö sische Regierung. Redner ist in der Sache mit den Reden de, Recktt-stiarteien einverstanden, bemängelt aber die Begrün dung, die sie der Inierpellation gegeben haben. So lange sie im nationalen Mäntelchen die Regierung wegen ihrer Schwäche und wegen der Unterzeichnung VcS Ultimatums angreifen, lie fern sie de», französischen EhauviniSmuS den Vorwand zu sei ne», Verbalte». Die Chanvi,>istc» beider Länder arbeiten ade» einander >n die Hände. Das Volk appelliere an das Gerechtig- keitsaeiübl und an die Verminst in Frankreich und Englano, soweit wirtschaftliche Einsicht vorhanden ist, weise aber jede na- limmlisiisckie Hetze zurück. Abg. Dr. Kock, «Den,.): I», Waffenstillstand ist nur die Besetzung der rheinischen Brückenköpfe vorgesehen. Jetzt ist die ganze Provinz als erobertes Land geknechtet worden. Die Ab sicht, die Nbeinlande mit französischer Kultur zu durchdringen und somit für Frankreich zu erobern, wird in französischen Blät tern offen zugegeben. An, gefährlichsten ist aber die ststematische wirtschaftliche Durchdringung d .- s Landes, die die Losreißung der Nheinlande zum Ziele bat. Daß wir auf die Beseitigung dieses Zustandes hiuzuarbeiten Hahr», bedarf keiner Erörterung. Leicht aber ist eS. der Negie rung Vorwürke zu machen, wem, man ihr sonst seine Hand nicht leihen will. Frankreich hat zu entscheiden zwischen einer Politik der Unterdrückung und Balkanisierung und einer Politik, die uns die Erfüllung unserer Verpflichtungen ermöglicht. Redner schließt, der rheinischen Bevölkerung sür ihre Treue dankend. M„m, kan» unser Vaterland wohl ruinieren, aber nicht zer reißen. lBravo!) Abg. H ö l l e i n (Komm.): Den Interpellanten kam eS lediglich auf die Ausrottung eines nationalistischen Rummels ai. denn was auf die Frage zu sagen war, hat der Reichskanzler bereits mehr als einmal gesagt. Redner spricht heftig gegen die Rechte »nd führt dam, aus, die Zwangsmaßnahmen entsprechen einmal dem Geldbedürfnis des französischen Kapitalismus» zweitens der Scheu der deutschen Bourgeoisie, ihren Negierun gen die Mittel zu gewähren, für die Kosten des verlorene» Arie rs anfzukommen. England verfolgt 'hauptsächlich wirtschaftliche ,!iele. Frankreich politische. Beide fürchten den deutschen Han delswettbewerb. der zur Schlcuderkonkurrenz geworden ist und Gegenmaßnahme» zuwege gebracht hat. wobei sie nicht bedenke», daß sie damit wiederuni Deutschlands Zahlungsmögiichkeiten be schneide». Dazu kommt die finanzielle Not Frankreichs. So sind die Zwangsmaßnahmen verständlich. Die schwere Be lastung der Bevölkerung erkenne» wir an. Wenn aber anderer seits die deutsche Bourgeoisie mit Unlersiützung der Regierung de» Wirtschaftskrieg gegen die französische aufnimmt, so ist das nur die Fortsetzung des Weltkrieges. Wir müssen ans weitere ZwangSmaßiiabinen rechnen, weil Deutschland die Zwangsmaß nahmen nicht erfüllen kann. Der Kapitalismus wird sich schon j A mit den Verhältnissen abfinden. Aber das Proletariat hat in goadezu erschreckender Weise »n!er den Zwangsmaßnahmen ge litten. StinneS nnV seine Regierung Hetzen die Arbeiter anf- und gegeneinander. Sie spielen die einen gegen die anderen aus. Die Arbeiter leknn'i es ab, sich an der nattanalen Einheitsfront zu beteilige,u Wir werden es den Arbeitermassen jenseits ker Grenzen beweisen, daß wir den Wiederaufbau in unserem Sinne erfüllen werden und können. Redner schließt mit einer Kampf- rede >wae» die beiden sozialdemokratischen Parteien. Abg. Dr. D e e r m a n n «Bayer. Volköp.) schließt sich dem Einspruch gegen die Zwangsmaßnahmen an. Er schildert die Verhättnisse in der Pfalz. Die Ilnsicherhe.L lasse es nicht zu, daß Lieferuugsvci iräge eiiigehattci, würden. Die Arbeiislosig- kett nehme zu. Tie Wohnungen würden zugeteilt »nd frei stehende Wvdiningen dürften nicht bezogen werden. Zweck sonn, auSgeschkoss««, bk« nach einem noch »«rannt Letymnkt in «„befugtem Besitz« «tner S Explosivstoff gefunden werden. In der Lrwa Ittung durch Hr g. der M machenden fe oder von ß dte «rvöl- >ld« würdig »eigen wird, samt, fest entschlossen,' jeden versuch der Störung oer Sicherheit gu unterdrücken, fordert die Interalliierte Kom mission die Bewohner OberkchlesienS auf, tn Ruhe «nd in vollem vertrauen auf di« Gerechtigkeit „nd Unparteilichkeit der aM- irrten Mächte die Entscheidung abzuwarteu, die gemäß des Frie densvertrages von Versailles getroffen werden soll. Unterzeich, net: Der Bertreter Frankreichs: Lerond; der Vertreter Italiens: De Martni»; der Vertreter Großbritanniens: Harald Stuart. Einigung über die Grenzfestsetzung in Oberschlefien Paris, 1. Juli. Aus Sosnowice wird gemeldet, daß die Mitglieder der* Interalliierten Kommission in Oppeln sich üoer den Wortlaut des Berichts geeinigt habe», der die Gren z fe stse tz u n g tn Oberschlesten betrisst. Man hofft, daß dieser Bericht um den 10. Juli fertiggestellt sein wird. Breslau. 1. Juli. Die zweite Zone ist von den Insur genten geräumt. Tie Engländer haben mit der Besetzung der zweiten Zone Donnerstag früh begönne». Die dritte Zone, die daS Industriegebiet mit seinen deutschen Städten eiiischließt, ist Sonntag den alliierten Truppen zu übergeben. Der Kampf um Beuthen (Eigener Drahtbericht der „Sachs. V o lkS z«> tg.") Beuthen, 2. Juli. In Beuthen sind die Insurgenten am Donnerstag nachmittag erneut in das Stadtinnere vo-'gedruii- gen, aber wieder zurückgetrieben worden. Die erste Nacht v«-r- lief seit längerer Zeit das erste Mal wieder ruhig. Di« Presse über Dr. Rosrn Tie Berliner Presse stellt übereinstimmend fest, daß de», Außenminister Dr. Rosen gleich seinem Vorgänger Simons jegliches Rednertalent versagt ist. Eine „Strafe" nennt eS der „Lok.-An z.", einem solchen Redner zuhören zu müssen. Dieser Mangel schadet zweifellos und mittelbar der Re paration. Zu der Erklärung selbst lagt daS Blatt, eS sei nicht absonderlich sympathisch, ein Reichskabliiett zu besitzen, dessen Rücktritt der gehässigste Feind Deutschlands afs seinen Interessen abträglich betrachten würde. Aber die Entschiedenheit, mit der trotzdem Dr. Rosen unterstrich, daß sich der Standpunkt der französische» Regierung, die Violationen nicht aufheben zu wol len, mit Recht und Billigkeit in einen, unvereinbaren Gegensatz befinde, verdiente Anerkennung. In besonders drastikcher Weise beurteilt die „Deutsche TageSzt g." die Redefähigkcit des Außenministers. Er verlas mit dem Vortrag eines Subalternbeamten nüchtern und schwer verständlich ein Manuskript, als dessen Verfertiger wohl eine höhere Kraft zu betrachten sei, schreibt sie. Dr. Rose» spreche von dem unanfechtbaren Rechtsstandpwnkt der Regierung und von den papternen Protesten, dte gegen das Unrecht der Sanktionen los gelassen wurden. Das alles aber hätte ein weitblickendes Kabinett wissen müssen, bevor es sein Signum unter ein Stück Papier setzte, auf dem unser Totesnrteil steht. Nun sei eS zu spät. Tr. Rosen sprach energisch und seine Worte hätten aufpcit- schen können, sagt die „T ä g l. R ds ch.", aber energische Worte, denen keine Taten folge», hätten wir in den letzten Jahren nur allzu viele gehört. — Hingegen findet die „Deutsche All ge- meine Z t g." anerkennende Worte für die Energie, mit der der Leiter des Auswärtigen Amtes sür die Rechte Deutschlands eintrat. Volle »nd ganze Anerkennung zollt die demokratische Presse dem Minister sür die Art und Weise, in der er gegen die Sanktionen z» Felde zog. Mißvoll in Form »nd Ton vertritt die Erklärung mit Ernst und glücklicher Argnincntation den deut schen Standpunkt, das deutsche Recht in der SanktionSsrage, stellt die „Boss. Zt g." fest. — Wie das „Berliner Tageblat t" hervorhcbt, kan» um» nach dem bisherigen Verlaufe der Be sprechungen bereits sagen, daß alle Parteien gesch los- s e» gegen die unerhörte Sanktionspolitik der Entente sind. Auch die uimdhängige „Freiheit" betont, daß In, deutschen Volke keine Meinungsverschiedenheit darüber bestehe, daß die über Deutschland verhängten Sanktionen unerträglich seien. Die „Ger- mani a" unterstreicht besonders die Worte Rosens über die Be reitwilligkeit Deutschlands, an der Gesundung der Welt niitzu- arbetten. Der Reichskanzler zur Reparaiions'rage (Eigener Drahtbericht der „SSchs. V o I k S z e i t g.") Berlin, 2. Juli. Der Reichskanzler wird voraussichtlich am -5. Juli in, Rcvarationsausschuß des Reichswirtschaftsrates in einer großen Rede über die Reparationsfrage und insbe sondere über die Tilgung der Rcparationsschuld referieren. Die Rede sollte bekanntlich ursprünglich am 29. Juni gehalten wer den, mußte dann aber verschoben werden. Auch diesmal steht das Datum noch nicht definitiv fest, und es wäre eine nochmalige Verlegung der Rede um ein bis zwei Tage möglich, falls es die außenpolitische Lage erfordern sollte. Im selben Zusammen hänge sei noch mitgeteilt, daß das Garantie-Komitee sich bei sei nen lejtten Verhandlungen mit dem Wiederaufbamninisterinm in Berlin vorwiegend mit der Frage befaßt hat, ob die Ans- fiihrabgabe, dte im Ultimatum der Entente vom 10. Mai vor gesehen ist, durch eine» Index ersetzt werden kann. Die Be sprechungen über diese Frage dauern zunächst „och fort. Es stehen verschiedene Vorschläge zur Debalj». die aber in einem greifbaren Projekt bisher keinen Niederschlag gefunden haben. (E Der östcvrs-rchrsche Gisandle tn Berlin ge „er Drahtber,cht der „Sachs. V o l k s z e i t g.") Wien, 2. Juli. Der neue österreichische Gesandte Riedel ist gestern früh von Wien abgcreist, um seinen Posten ,n Ber lin anzutrelcn. Gesandter Riedel, dessen Anschliißfreundlich- kei» unbezweiselbar ist, wünscht unter Ausschluß demonstrativer Picpaganda praktische Annähcrungsp i :;t, msbesoneer..' »> p.'irlscüofilichem und kulturelle», G-.biet: zu treiben und dv.eo Beseitigung überflüssiger Verkehrsschranken eine Vertiefung der wechselseitigen Beziehungen herzustellcn. Enqlands Absichten auf H loo!,"d Rotterdam, l. Juli. „Daily Expreß" meldet a»S cinflnß- reichen Kreisen, daß die englische Admiralität sür eine Rück gewinnung Helgolands in Verhandlungen mit Deutsch land eintrete. Ein Bericht des Ersten Lords der Admiralität an dir englische Regierung sei abgegangen. zahle» 230 Millionen Pfund Sterling mehr an Steuer» zahlen, als im Budget vorgesehen war. In allem hat der Streik ungefähr K00 Millionen Pfund Sterling gekostet.. Die Verhandlungen zwischen Vatikan und Qulrinal (Eigener Drahtbericht! der „Sächs. V o l k s z e i t g.") Berlin» 2. Juli. Aus Rom verlautet, daß die geheime» Verhandlungen zwischen dem Vatikan »nd de», Ouirinal zum Abschluß gekommen sind. Mit der Vcrössentlichung der Resni- tate will man jedoch ans politische» Gründen bis zum komme», den Herbst anläßlich der ttebcrführung der Hülle des Papss-s Leo XIII. von der Peterskirche nach der Kathedrale des letz- teren warte». D»'e Italien!'«He Kntnuet skrisiS (Eigener Draht bericht der „Sachs. V o I k s z e i! g.") Rom, 2. Juli. Nach Giolittis Weigerung beanstragie der König den Kaiiimerpräsidentcii Nicola, der, wie verlaute:, ar-nehme. Das Kabinett soll ein Ministerium der Versöhnung und des Wiederaufbaues sein und auch die Sozialisten sind dem Nicola günstig gesinnt. . Die Arbeltslofigkeit in Italien (Eigener Drahtbericht der „Sächs. V o l k r z e i t g." . Nom, 2. Juli. I» Italien sind zurzeit 300 000 Arveiier arbeitslos „nd 400 000 arbeiten nur au drei Tagen wöhenttich. Exkaiser Karl iSige »er Drahtbericht der «Sächs. V o l ksz e i l g.') Wien, 2. Juli. Hier verlautet. Exkaiser Karl werde an die französische Riviera übersiedeln, da er in Spanien un» Grie chenland keine Erlaubnis zur Einreise erhalten habe. Der bayerische Gesandte für Sachsen (E'gener Drahtbericht der „Sächs. V o l k s z «i t g.") Berlin, 2. Juli. Wie aus München gedrahtet wird, hat die bayerische Regierung ihren Gesandten in Berlin von Preger nunmehr auch bei der sächsischen Regierung beglaubigt. Lin bayerischer Geschäftsträger für Württemberg mit dem Sitz« iu Stuttgart soll in allernächster Zeit ernannt werden. Dle «euen amerikanischen Zölle Washington, 1. Juli. Die neue Vorlage über die ständigen Zollgebühren, die im Repräsentantenhaus« eingebracht worden ist, sieht eine Erhöhung der Zollgebührei» auf den meisten Waren vor. Eine Gebühr von 85 Cent wird auf das englische Pfund Roh- mtneralöle gelegt, «ine solche von 25 Cent auf das Pfund Ver brenn,ingSSl. Dte neue Vorlage sieht für drei Jahre die Be aufsichtigung der Farbstoffeinfuhr und zwar durch Errichtung eines Systems von besonderen Einfuhrermächtigungci, vor und ermächtigt weiter den Präsidenten, Handelsverträge aus der Grundlage der Gegenseitigkeit mit allen Ländern abzuschließc», sofern er den Abschluß eines solchen Vertrages als den Interessen der Vereinigten Staaten förderlich erachtet. Die Vorlage er mächtigt ferner den sogenannten Tarifausschuß, Erhebungen über das Geschäftsgebahr ei, der Ein fuhrhäusc, anzustellen, und di« Unterlagen der ausländischen Erzeuger zu prüfen, die Waren nach Amerika exportieren. Der Berwaltungsteil steht vor, daß der Einfuhrwert auf der Grundlage der amerika- Nischen Marktpreise berechnet werde, nicht nach dem Einkauf-?- preiS in den ErzeugungSländern. Tie Bill veranschlagt den Er trag auf 700 Millionen Dollar jährlich gegen kM Millionen, die der vor dem Kriege eingesührte P a y n e - A l d r i ch - T a - rif erbrachte. In vielen Fällen übersteigen die „euen Sätze die Sätze des Payne-Aldrich-TarifeS; in anderen sind sie entsprechend niedriger. Indessen erhöht die neue Bill die Zoltpslichtigleit eines große» Teiles der jetzt dem Tarif unterliegenden Einsuhr, macht aber auf der Freiliste keine bcmeekenswerteu Zufügungen. Ter heilige Kampf im Orient Paris, 1. Juli. Der „Eclair" meldet aus Konstanii- nopel: Ke mal-Pascha hat an die Bevölkerung in Anaio- lien eine längere Proklamaiio» gcrichutt, in der er die Völker des Abendlandes angreift und ihnen vorwirft, die Völker des Orients vernichten zu wollen. Der Kamps wird also bis zur Räumung K o n st a „ t i n o p e l S fortgesetzt werden, De, Aufruf schließt mit den Worten: „Der Kampf, der sich jetzt im Orient abspielt, ist ei» hei. liper Kampf. Der Kampf, der in der muselmanischen Weit enl. facht ist, wird de» Horizont der Herren anfhellen und die U,-- abhängigkeit Indiens „nd der anderen muselmanischen Völker sicher», die bis jetzt unter dem Joche seufzten." Eine Warnung der Entente London, 1. Juli. Die Alliierten haben die türkische Pe st lern ng gewarnt und ihr erklärt, daß sie eine Verlet zung der neutralen Zone um Ko n st a n t i » o p e l als Kriegsfall ansehen würden. Jzet-Mcha hat sich daran tss: an die Regierung vom Angora mit der Bitte gewandt, die W. nung der Alliierten zl> respektieren. Die Kemattslen haben Daily Expreß mitieilt, versprochen, die Grenze des ueutenleu Gebieics nicht zü überschreiten. Vormarsch de« Turkien Konstaittinopel, 1. Juli. Die Türken haben i>( de"' ad von Sabaudja neue Stellungen bezogen. Sie sind im Bea. ihren Vormarsch f o r tz u s e tz e n. Die griechisch ii Truppen, die Tetili verteidigen und durch drei Arttlleei.- gruppeu verstärkt wurden, sind umzingelt. Man erwarte: ihre Uebergabe. Eine neue ssrieckische N ed r'T^e Berti-', 1. Juli. Eine Havas-Deveiche aus lloiissaurssi. nel besagt, daß nach Nachrichten aus sicherer Quelle die Griechen iin Abschnitt von ll'chak eine Niederlage erlitten hätten. Tie Der- Aufrnf der Iniernlliierien Kommission Das Ende des ennlikchen Berlarbeikerstrckks Oppeln, 1. Juli. Die Interalliierte Kommission veröffentlich! folgenden Aufruf an die Bewohner Oberschlesieus: Die Jittcralliierle Kommission gibt den Bewohner» Ober schlesiens bekannt, daß, gehorsam den Anordnungen der Inter alliierten Kommission, die Kcätte der polnischen Insurgenten und der irregulären deutschen Formationen sich aus ihren Stellun gen znrilckziehen und am Abend des 5. Juli vollständig aufge löst sein werden. Tie Berwaltuiig Oberschlesiens wird von da ab wieder vollständig in den Händen der Interalliierten Kom mission ruhen und allen nicht regelmäßig gebildeten Organisati onen wird weder Autorität noch Gewalt irgend welcher Art zustehen. Von dieser Unterwerfung befriedigt und eine Besänf tigung des Grolles, sowie eine Milderung der bestehenden Rasse gegensätze wünschend, hat die Interalliierte Kommission be schlossen, «ine Amnestie für alle ungesetzlichen Handlungen zu gewähren, die mit dem Aufstand tm Zusammenhang stehen, jedoch mit Ausnahme solcher Handlungen, dir tn gewinnsüch tiger Absicht oder persönlicher Rachsucht oder aus Grausamkeit begangen wurden, von dieser Amnestie werden jedoch all« Pev- London, 1. Juli. Nach einer kurzen Sitzung des Vollzugs ausschusses der Bergarbeiler hat Hödges bekannt gegeben, daß die ans den einzelnen Bezirken eingelaufenen Antworten eine überwältigende Mehrheit zugunsten der Annahme der ver einbarten Bedingungen beweisen. Daher wurde an alle Bezirke folgendes Telegramm gesandt: „N e b e r w ä l t i g e n d e Ab stimmung zugunsten der Wiederaufnahme der Arbeit. Arbeiter, kehrt unverzüglich zur Arbeit zurück." London, 1. Juli. Nach dem politischen Mitarbeiter der „Daily Mail" hat der Kohleno.cbclterstreik dem englischen Schatz amt nicht weniger als 2 Millionen P'nnd Sterling täglich ge kostet. Tie Steuerzahler werden eine Subvention an die Eisen bahner von 40 Millionen Pfund Sterling bezahlen müssen, als Subvention für die Kohlenarbeiter 10 Millionen Pfund Ster ling, als Anleihen für die Arbeitslosenkassen 30 Millionen Pfund Sterling, als Kosten der Schutzmaßregeln gegen etwaige Un ruhen 30 Millionen Pfund Sterling, als Verlust an Einnahme- auSsällen, Einkommensteuer, Schädigung der Industrie 20 Mil lionen Pfund Sterling Insgesamt müssen demnach dte Steuer- 13. griechiscssc Division sei vollständig zerstreut worden und wird gegenwärtig von -der türkischen Kavallerie ver folgt. Die Schlacht dauert an und wird über daS Schicksal Smyr nas entscheide». En lisch«» Ekngreisen in Konstantinop-l Berlin, 1. Juli. Wie der „Lvkalauzeiger" berichll-t, haben die englische,, Streitkräste die P o l i z e ik o u t r o l l e über Koustanttnopel übernommen. Ter Bevölkerung wurde da durch Maueranschläge zur Kenntnis gebracht. Augebli'I, soll eine von Moskau geleitete Verschwörung gegen die AI!i- erteu in Koustaiittiiovel entdeckt worden sei». Ter Ausstauo soll!,- im Zusammenhang mit einem Angriff der K e m n l i s! e u von der asiatischen Seite a»s erfolgen. 100 Russen wvrb.n von den britischen Militärbehörden verhaftet und an Bord e ic-'l Kriegsschiffes gebracht. Es wurde» reoo nttorä e Peollamal o e > in drei Sprache» gesunden. Unter den Verhafteten befinden st.b drei jüdische Kommissare und die gesamte bols ch c w i st i s ch e H a n d e l s k v in in i s s i o n. . .. . öZ - Ta4 neue dönische N'gicruno-Spt-VgrolMi r Ehristiania, 1. Juli. In der gestrigen Bormittagssitznu., des Storthing gab der Ministerpräsident eine Erklärung der neuen Negierung ab. Es heißt darin, die Negierung beabsichtige, die Verhandlungen mit Spanien »nd Portugal aus der Grund lage des voin Storthing gegebenen Mandats zu fördern. Das Ver bot des Handels mit Branntwein und heißen Weinen soll ge setzlich sestgelegt werden. Gleichzeitig soll ein Gesetz erlass.-» wer den, das ein Staatsmonopol für den Handel mit Benuillweiik und Wein ermöglicht. Die Regierung sehe ihre Haupt aufgabe darin, die Arbeitslosigkeit durch An werbung von Arbeitskräften zu», Bau von Wegen, Eisenbahnen und Hafenanlagen und die Urbarmachung von Land herabzumindern. Sie will versuchen, die Ausgaben fnc die Lan desverteidigung rinzuschränken. Di« Negierung beabsichtigt, dem nächsten Storthing einen neuen Elsenbahnplan vorzulegen.
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