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lung von Herren, die etlva 100 nationale körpersckwften Sachsens vertreten, hat sich über folgende Gesichtspunkte bei der nächsten Neichstagswahl geeinigt: 1. die vom Dresdner nationalen Ausschüsse geschaffene Geschäftsstelle stellt sich allen vertretenen Körperschaften zur Verfügung, und diese Geschäftsstelle wird einen Redneraustausch vermitteln, Flugblätter zur Verfügung stellen usw. 2. In die Ange legenheiten der Kandidatenaufstellung soll sich diese Ge schäftsstelle keinesfalls einmischen, sondern 3. unter Berück sichtigung der örtlichen Verhältnisse alle nationalen Kan didaten gleichmäßig unterstützen, und -1. auf eine Führung des Wahlkampfes hinwirken, die ein Zusammengehen aller nationalen Parteien bei den Stichwahlen gewährleisten . Beschlossen wurde auch, die nächste Vertreterversaiumlung im März in Dresden abzuhalten. —* Wetterprognose der König!. Sachs. Landes-. Wetterwarte zu Dresden für den 6. Januar: Ostwtad, heiter, sehr kalt, trocken. Bericht vom Pvhlberge: Berg nebelfrei. Nebel ln den Tälern starke Schneedecke, fester guter Weg bis Aunaberg, starker anhaltender Rauhfrost, glänzender Sanrenuntergang, HimnrlS» färbung orange, prächtige Skt- und Rodelbahn. —' Die diesjährigen Winterfestlichkeiten im Ministerhotel aus der Seestraße 18 werden am Montag abend mit einem Rout ihren Anfang nehmen. Für den 26. Januar und 8. Februar haben Ihre Exzellenzen der Staatsminister Graf Vitzthum und die Frau Gräfin v. Vitz thum größere Ballfestlichkeiten anberaumt. —* Fleischbeschauertag. In Verbindung mit der Hygieneausstellung wird auch ein Allgemeiner deutscher Fleischbeschauertag hier statlfinden, nämlich in der Zeit vom 3. bis 6. August. —* Technikerversammlung. In einer am 0. d. M. in Meinholds Sälen stattgefundenen sehr stark besuchten Versammlung wurde eine Resolution angenommen, die energisch gleiches Recht für die Techniker mit den kausmänni- schen Angestellten verlangt und gleichzeitig eine gründliche Verbesserung des technischen Rechts von der Negierung und den politischen Parteien fordert. —* Fürsorge für Strafentlassene. Der sächsische ZentralauSschutz. der Vereine zur Fürsorge für Strafent lassene wird dieses Jahr in Dresden seine nächste Haupt versammlung abhalten. —' Sein OOjähriges D i e u st j u b i l ä u ui be ging am I. Januar Herr Oberbüchsenmacher Sauer beim Königl. Sächs. Gardereiterregimeut. Der alte Veteran wurde von allen Seiten hochgeehrt. So ließ ihm Se. Maje stät der König sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift in einem silbernen getriebenen Rahmen durch de» Negimeuts- kominandeur überreiche». Auch das Generalkommando, das Brigadekommando, zahlreiche andere Dienststellen und das Offizierskorps zeichneten Herrn Sauer durch Glückwünsche und Anerkennungsschreiben aus. DaS Trompeterkorps des Regiments brachte ihm eine Morgeumusik dar. —* Die ersteu A v i a t i k e r f I ü g e über Dres den. Der königl. Sächs. Verein für Lnftschiffahrt hatte die beiden Flieger Grade und Kahnt für einige Schauslüge gewonnen, die am Nachmittag des Hohneujahrstages statt- fauden. Extrazüge und Emlegewagen der Straßenbahn hatten eine große Menschenmenge hinausgebracht, aber die Tribünen waren doch nicht so stark besetzt wie au große» Renntagen. Stark in der dritten Stunde unternahm zu nächst Kahnt, der durch seine am Sonnabend ausgeführten Flüge über der Stadt Dresden sehr populär geworden ist, und mit großem Jubel empfangen wurde, einen kleinen Flug, der knapp drei Minute» dauerte und ihn etwa 20 Meter hoch brachte. Dan» folgte Grade selbst, der reich lich acht Minuten in der Lust blieb und gegen 100 Meter hoch stieg. In weiteren Flügen erreichte Grade eine Höhe von 300 Meter. Tie längste Flugdauer betrug knapp neun Minuten. Einmal folgte Grade seinem Genossen in die Lust, so daß das Publikum das Schauspiel hatte, zwei solche Niesenvögel anf einmal über sich zu sehen. Bald »ach -1 Uhr waren die Schauflüge zu Ende. —* Zu interessanten Ergebnissen führten statistische Erhebungen, die im Monat Dezember in der freien Ab teilung der Dresdner Lesehalle gemacht wurden. Im allgemeinen wird angenommen, daß in einer Lesehalle fast nur die periodische Presse studiert wird und daß der Anteil der Bücherei nur ein minimaler ist. Um so überraschender find die Resultate, die eine Statistik zeigt, die wie erwähnt, in der Volkslesehalle, Waisenhausstraße 0. gemacht wurde. Von 23706 Besuchern nahmen in diesem Monat 0302 die Bücherei in Anspruch, die anderen beschäftigten sich mit Zcitungs- und Zeilschrifteulektüre. Da nun die Bibliothek dieser Abteilung überhaupt nur 2330 Bände aufwcist, so kann man sich leicht ausrechnen, daß der Bücherbestand im Jahre ca. 40 mal umgeseht wird, eine Benutzung, die keine einzige Ausleihbibliolhck nur im entferntesten hat. Der schönen Literatur gehören außer unseren Klassikern, die in 146 Bänden vertreten sind, nur 333 Bände au. Demnach sind 1961 Bände den belehrenden Abteilungen znzuzählcn. Welche Werte schafft hier mit verhältnismäßig geringen Mitteln diese Einrichtung im Kampfe gegen Schmutz- und Schundliteratur. —* Im städtischen AuSstellungspalaste hat seit gestern ein ganzes Heer von Künstlern, Dekorateuren, Tapezierern. Zimmerleuten usw. Einzug gehalten, um die große Festdekoration für die Presse - Rcdoute Gold und Silber, die am 10. Januar staitfindet. sertigzustellen. Der Arbeitsausschuß will mit dem Feste zum ersten Male versuch, n, eine Veranstaltung nach Pariser Muster durch zuführen. da die dieswinlerlichen Ballfeste in der Großen Oper zu Paris ebenfalls in Gold und Silber gehalten sein werden. Der bekannte Maler Professor Felix Borchardt. Paris, hat dem Arbeiterausschusse eine Anzahl Kostüm- figuren gezeichnet, die mit genauer Angabe der Stoffe usw. in der Erpcdition dcS Dresdner Anzeigers zur Einsicht nahme sür die Damenwelt ausgelegt find. Bemerkt sei übrigens noch, daß die Dresdner Pr, sfibälle, die sich seit Jahren eines wohlbegründete» Rufes erfreuen, reine Wohl- tätigkeitSunternehmungen find, da der gesamte Reinertrag der Altersversorgung und den Wittiven- und Waisenkasseu des Vereins deutscher Journalisten und Schriftsteller zuflteßt. —' Beim RodNn verunglückten in schwerer Weise in der Nähe des BiSmarckturmeS ein Obersekundaner und in Niedergarbitz ein Invalid, der von einem Rodel- schlitten erfaßt ward. Ane, 6. Januar. In Alberode wurden die sozial demokratischen Kandidaten in der Klasse der Ansässigen mit 32 bi» 29 Stimmen gewählt. Die bürgerlichen Kandidaten kamen auf 25 bis 23 Stimmen. In der Klasse der Unansässigen erhielten die Sozialdemokraten 75, die Bürger lichen 9 und 7 Stimmen. Bautzen, 6. Januar. Der Stadtrat von Bischofs- werda hat gegen das Ausscheiden der Stadt Bautzen aus dem Bezirksverband Protest eingclegt. In einer Eingabe an das Ministerium wird erklärt, daß erst das finanzielle Verhältnis der Stadt Bautzen zum Bezirksverbande in Sachen der Heranziehung zur BezirkSsteuer geregelt sein müsse, ehe man der Frage des Ausscheidens Bautzens aus dem Verbände zustiwmen könne. Buchholz, 6. Januar. Im Jahre 1910 ergab die Abschätzung ein steuerpflichtiges Einkommen von 5348820 Mk. mit einem Steuersoll von 100516 Mk. (1909: 5 120430 Mk. weniger 94 765 Mk). DaS ergänzungSsteuerpflichttge Ver mögen betrug 16 274 260 Mk. (1909: 14 162 920 Mk.). DaS Etnlegerguthaben bei der Sparkasse stieg von 4 801000 Mk. am 1. Januar 1910 auf 5 170 000 Mk. am 31. Dezember 1910. Ehrmuitz, 7. Januar. Infolge Schadhaftwerdens einer Gasleitung entstand gestern abend in der Wohnung de» Zimmermeisters Pomp in der Mathildenstratze eine Explosion, durch die ein 13 jährigerKuabe verletzt sowie Fenster und Türen demoliert wurden. Der 18 Jahre alte Sohn des WohnungSinhaberS wurde durch Gasvergiftung gctötet aufgefunden. Freiberg, 6. Januar. Nach kurzer Krankheit ist Geh. Justizrat v. Wolf gestern nacht verstorben. Der Ver- storbene stand im 75. Lebensjahre; vor etwa 5 Jahren hatte er sich in den Ruhestand zurückgezogen, nachdem er 20 Jahre hindurch in Fretberg als Landgerichtsdirektor ge- wirkt hatte. Leipzig, 7. Januar. In der Niederlage eines Schoko- ladengeschästS in der Windmühlenstraße ist gestern abend aus noch nicht aufgekläcte Weise ein Schadenfeuer aus- gebrochen. Die Feuerwehr hat den Brand auf seinen Herd beschränkt. Die Niederlage ist völlig ausgebrannt. Leipzig, 6. Januar. Aus Furcht vor Strafe hat sich vor einigen Tagen der 13 Jahre alte Schulknabe Otto Pötzschnig aus der elterlichen Wolmung in Leipzig-Seller Hausen entfernt und wird seit dieser Zeit vermißt. Man befürchtet, daß sich der Knabe ein Leid angetan hat. Meerane, 6. Januar. Beim Rodeln aus der ab schüssigen Wettinerstraße fuhren zwei Schlitten gegen ein ander. wobei einem etwa 30jährigen Bäckermeister der eine Unterschenkel gebrochen, einem 20 Jahre alten Glaser der Oberschenkel gebrochen wurde, eine dritte Person erlitt eine schwere Beinverletzung und einer vierten wurde das Nasenbein eingedrückt. Pirna, 6. Januar. Beim Rodeln erlitt ein 17 Jahre altes Mädchen furchtbare Verletzungen. Sie brach den Oberkiefer zweimal, die Zähne wurden glatt heraus- geschlagen und die Nase wurde gequetscht. Die Verun glückte liegt schwer krank darnieder. — Der Rat der Stadt hat sich veranlaßt gesehen, in Anbetracht der vielen und schweren Nodelniifälle auf der Rodelbahn die gleichzeitige Benutzung von Rodelschlitten durch mehrere Personen auf der in der Vtehleite angelegten Rodelbahn gänzlich zu verbieten. Seitendorf. Beim hiesigen Standesamte sind lm Jahre 1910 folgende Anmeldungen zur Eintragung gekommen: 62 Geburten (2 weniger als im Jahre 1909), darunter 30 Knaben und 32 Mädchen; 38 Sterbefälle s>5 weniger als im Jahre 1909), davon 2l Ewachsenc (lO männlich, 11 weiblich) und 17 Kinder (8 männlich, 9 weiblich). Die älteste verstorbene Person hatte ein Alter von 89 Jahren erreicht. Die noch lebende älteste Person in Settendorf steht gegenwärtig lm 88. Lebensjahre. Es fanden 2l Ehe schließungen statt (7 mehr als ini Jahre 1909), darunter waren 15 rein katholischer, 3 rein evanqclisch lutheiischcr und 3 gemilchter Konfession. Wolkenstei», 6. Januar. Am Dienstag weilten Staatsanwaltschaft und Bezirksarzt in Streckenwalde, nni den Tatbestand des Böllernnglücks, durch den in der Nen- iahrsnacht der Sohn des Bäckermeisters Hengst tödlich ver unglückte, anfznnehmen. Ter Schuldige hatte den Böller ans der Straße ausgestellt. Bereits vor zwei Jahren erhielt er wegen gleichen Unfuges in der Neujahrsnacht eine ge richtliche Strafe. Nach de», Uuglücksfall begab sich der Leichtsinnige nach Walkeiisteiu und feierte in verschiedenen Lokalen Silvester. Wüstenbrnnd, 6. Januar. Beim Rangieren geriet am Donnerstagabend der 21 Jahre alte Valmarbeiter Röhmisch auf dem hiesigen Bahnhofe zwischen die Puffer. An den schweren Verletzungen starb er. Röhmisch hatte erst zu Weihnachten geheiratet. Zitta», 6. Januar. In der ersten Sitzung der bon l9ll ab von der Handelskammer getrennten, also selbständig ge wordenen Gewerbekammer zu Zittau teilte der Vorsitzende derselben, Stadlrat Reiche Bautzen, mit, daß die städtischen Kollegien zu Zillau der Kammer ein Areal bon 1600 Onadratmeter zu einem kammergebände kostenfei zur Ver fügung stelle». Das Grundstück bleibl so lange zinsfrei im 'Besitze der Gewerbekgnimer, wie das Gebäude den Zwecken der Kammer dient. Auch ist der Stadlrat bereit, ein Dar lehen zu Bauzwecken ans der städt. Sparkasse z» gewähren. Zwickau, 6. Januar. Tie Zwickaner Brauereien haben die erhöhten Lohnforderungen der Branereiarbeiter abge- leimt. Die Arbeiter dagegen baben die Zugeständnisse der Brauereien als ungenügend erklärt, gleichzeitig anch mit 80 gegen 10 Stimmen den Streik beschlossen und letztere» zunächst in der hiesigen Vereinsbrmierei begonnen. Kirche und Unterricht. lc Drr Kardinal-Diakon Segna ist am 5. d. MtS. in Nom gestorben. Er war al« Lehrer für Dogmatik im Römischen Seminar tätig. In der Frage über die Gültig keit der anglikanischen Weihen hat er einen besonderen Einfluß nuSgeübt. Er verwaltete als Präfekt daS Vati- kanlsche Archiv und fungierte al» Protektor zahlreicher kirchlicher Institute, die er freigebig unterstützte. Neues vom Tage. Düsseldorf, 6. Januar. Die Rheinische Provinzial, feuerversicheruiigsanstalt Düsseldorf hat aus Schluß ihres 75jährigen Jubiläums 70 000 Mark sür bedrängte Winzer in der Rheinprovinz gestiftet. BndwetS, 6. Januar. Der Lentnant des 29. Land- wehrregimentS Lewtckt. der tn einem tschechischen antirnilt- tartstischen Blatt Verleumdungen gegen sein eigenes Regt- ment veröffentlichte, ist vom Militärgericht zur Degradation und zu vier Jahren Kerker verurteilt worden. Brüssel, 6. Januar. Der Bergarbeiterstreik im Kohlenrevier von Lüttich nimmt weiter zu. Die Zahl der Ausständigen ist auf 14 000 angcwachsen. In Seraing ist infolge der blutigen Zusammenstöße zwischen Gendarmerie lind Streikenden der Belagerungszustand proklamiert worden. Paris, 6. Januar. Heute morgen starb die Baronin Eleonore Rothschild, die Witwe des Barons AlfonS Roth schild, im Alter von 74 Jahren. Dover, 6. Januar. Die Arbeiten zur Bergung der Ladung der gestrandeten „Preußen" bringen den hiesigen Bootsleuten reichen Verdienst. Eine einzige Familie hat dabei etwa 40 000 Mark verdient. Unter der Ladung be- findet sich Wachs in Säcken zu zwei Zentnern. Für jeden erhalten die Bootsleute 10 Mark. Telegramme. Berlin, 7. Januar. Der General der Infanterie v. Veseler, Ehes des Ingenieur- und Pionierkorps, wurde unter Belastung n In miitc- des Garde-Pionierbataillons zur Disposition gestellt und Generalleutnant Maudra, Gou verneur von Metz, zu seinem Nachfolger 'ernannt. Berlin, 6. Januar. In dem Prozeß gegen den Fahnenjunker v. Viehbahn, der sich Wege» Erschießung eines Mannes aus Wache vor dem Kriegsgerichte der 2. Garde- divisiou zu verantworten hatte, beantragte der Vertreter der Anklage drei Monate und einen Tag Gefängnis. Der Gerichtshof sprach jedoch den Angeklagten frei, da er au- nahm, der Angeklagte sei der Meinung gewesen, der Mann wolle ihn augreife» und er befinde sich i» der Notwehr. P ariö , 7. Januar. Anläßlich des Eiseubahuuufalles bei Rambouillet ersucht der konservative Deputierte Enge» laud, der eine Interpellation über die Zustände auf den Staatsbalmen angekündigt hat, den Obmann des Bndgct- ansschnsses, die Beratung des Starltsbahnbudgets sofort anf die Tagesordnung zu setzen. Den» die ununterbrochene Reihenfolge von Katastrophe», die seil vielen Wochen dem Staalsbahnnetze ihre blntiaen Spuren hinterließen, müßten die Kammer mit Besorgnis erfüllen. Petersburg, 0. Januar. Privatnachrichten ans Taschkent melden »ngehenre Verwüstungen, die durch das Erdbeben in Zentralasien verursacht wnrde». Prszewalsk soll verschwunden sei». An seiner Stelle soll sich ein See gebildet haben. Pischpek ist völlig zerstört. Ungeheure Menschenopfer sind zu verzeichnen. Das Erdbeben soll an Stärke alle Katastrophen der letzten Jahrhunderte über- trefse». Alle russischen Seismographen sind durch die Stöße zerstört. Kunst» Wissenschaft und Vorträge. j Dresden. Königl. Opernhaus. »Der Musikant*, zwei Akte von Julius Btttncr, am b. Januar. D>e Hostper h t ihrem Spielfilm, ein präch iges Werl etngesügt, prächtig in der Handlung, in der das t.esinnige deutsche Gemüt so recht zum Auf drucks kommt und in der der versöhnende und wahrhaft bef.eienl e Abschluß nicht fehlt, prächtig in der Musik, dis sich eng on die Handlung anschmiegl und bald ein lustiges Gefickt zeigt, bald den Hörer lm Innersten zu erschüttern vermag Besonders die Milteu- und Stimmungsmalere! ist eö, die diese Musik s.-hr gut zu Vesten versteht. Diese« Lob muß man auch der Regie und , e„ Darstellern in vollem Maße spenden. Es war überhaupt >.rne glänzende Aut» sllhrung. An Stelle des erkrankten Frl, Teebe sang wieder F>l. Irene v Fla düng aus München die Lwletia und wußte sie mit ihrer weichen, feinen Sttmme iu,d ihrem zurückhaltenden Spiele sehr gut zu verkippen, die große Szene rntt den, Grafen, von Herrn Plaichke sehr gut gespielt, gelang vorzüglich Eine aus gezeichnete Leistung, besonders im Spiel, w r der Schünbichler des Herrn Soot. Frl. Siünzner stellt ein echtes deutsches'Mädchen dar. Auch die anderen Leistungen waren gut Die Kapelle leistete unter Herrn Kutzschvach alles Erdenkliche. Eo wäre vielleicht geratener, dem Uebelilande abzubeiscn, daß der zweite Akt zum großen Telle den Bücken eines Teiles des Publikum« verborgen bleibt, da er in die äußerste linke Ecke der Bühne plaziert ist Dresden. sN e s i d c u z t h c a t e r.) „Taifun*, Schau spiel von Melchior Lenghel. Erstausführung am g. Januar.) Die Sensation Berlins hat nun anch in Dresden k»r»,« gemacht, und dem Stück ward bei unS derselbe lärmende Beifall beschicken wie dort. Er kommt i» erster Linie aufs Konto der Ausführung, in zweiter auf die virluose Bühiicnroulinc des Amor? und sein großes beschick zu interessieren und in dritter Linie erst anf daS Stück selbst, Lengyel wollte uns zweifelsohne die gelbe Gefahr vor Augen führen, wollte sagen, Macht eure Augen auf, ihr blödsinnigen Bewohner von Europa, seht, was die kleinen Schlitz äugigen für solidarische Kerle sind, wie hoch sie euch an Intelligenz Sorge und rücksichtsloser Tclvslnufopferrmg um das Allgemein wohl überlegen sind, lernt davon, sonst werdet ihr 4 bereuen! — Ader soweit isi'S noch nicht, lieber Herr! Erstens sind die Javaner bei weitem nicht dse Halbgötter wie i» dem Schauspiel, zweitens ist der Europäer kein Trottel, wie i» dem Schnuiviel und drittens nimmt man romanvschc Gestalten niemals zur Norm wie KMgMlilMIl ^ioclorluzcvn in »IIvn Kluuittvilvn. ,,,