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Nachrichten aus Sachsen — Freibkrg-Nanndorf. In Naundorf bei Frelberg brannte Im November des vergangenen JabreS eine Scheune des Gutsbe sitzers Löffel nieder. Nach langen Ermittelungen und Feststellungen ist es jetzt der Landgendarmerie Niederschöna und der Landes- kiiminalpolizei Freiberg gelungen, einen irühere» Knecht des Rittergutsbesitzers Löffel als den Brandstifter feftziinehineu. Ter Festgenommene hat die Tat bereits eingestande». — Freltal. Die drei Näubcr, die am Freitag in der Stein kohlenwäsche des staatlichen Kohlenwerkes in Zauckerode einen Raub cmsftihrten, und von denen sich der eine, ein 21 Jahre vlter Glaser, auf der Flucht erschau, lind der Polizei bekannt. Sie hatten in Dresden eine Antodroschke gemietet, mit der sie nach Freital-Tölilen fuhren, wo sie den Wagen halten liesten. Bei ihrer Rückkehr ritten sie dem Wagenführer schon von weitem zu, das; er ab'ahren solle, bedrohten ihn auch mit dem Revolver, um ilm zur Eile zu nötigen. Da aber an dem Wagen ein Defekt entstanden war, konnte der Führer der Aufforderung nicht Folge leisten. Die Räuber ergriffen ihre Ileberzieher, die sie in dem Wagen hatten liegen lassen und flüchteten damit. Die beiden entkommenen Verbrecher warnen auf der Flucht nach dem Wind- berae ihre Mäntel weg, in denen sich ihre auf den Namen ausge stellten Wochen'ahrkarten befanden. So wurde fcstgeste'lt, dass die Flüchtigen der 1602 geborene, bereits vorbestrafte Handln» gs- gcliil'e Johann Georg Ctcinert und der 1866 in Potschappel geborene Agitator Karl Willi Becker sind. Man nimmt an, daß sie nach Berlin gezüchtet sind, da sie dort ortskundig sind. Weinböhla. Eine Ententekommisiion begehend ans mehreren Mitgliedern erschien am Freitag nachmittag in Be gleitung Dresdner Kriminalbeamter bei d-r Ortsbebörde in Wein böhla um Untersuchungen bei einigen Fe'dzugsteilnehmern vor- znnebmen. Tie Untersuchungen blieben jedoch ohne jeden Ettolg. Sollte auch hier wieder einmal eine jen-r schamlosen Denunzia tionen seitens deutnher Landesbrüder vorliegen? Aus Dresden —« Znm Schuhe der städtischen öffentlichen Bltttaaen und Ver'klnsränme veib-'e! der Rat das B-n-'e» der Ra'-N- p äke, Bee'e, ^stcn'ck- und B'iimnnlaicn, Wegeei itoss NI'N und N Hk bänkc; sche Bescköd>"ii"a oder Ber"N!iecnna der Nn'acicn und W ge g>er der i" vjes-n so"ie an den s si O'-ben önenstscken V'ätze» nnd Stra>'en befindl'chew.K'änme nnd Si'änchcr, Bftike Warnnnavlascln, Vl'kat', Gn s'ledj nnaen u-d derel-ickcn: das Wc weisen oder L e en» lass n von Bau e,; da» Weilen m t Steft'en. Bällen, Stöcke» cftrr anderen G^aenständen in ineAistaecn oder Bäume; da« Beiistimn von Plakat » oder anderen G--,enstä"den, das Einschläge'' von Näael» NN Bäumen, Mail«'», Bä 'len NN'' dernleiche». das Pflücken od-r Echkamweln von Zweigen, Blüten. Füllen oder Land, da« Fü''sra der Vögel onberi-alb der Futlkivcktze, besonders M't Knochen oder Flcstcl,teile». Zi w dcibantliing n werdrn. dof rn nckft nack d » Bcsstffinniinceii des Re chs, oder stanze'ltrasrrcbt« eine Höver' Soa'e veiwi'lt ist, m>> Geldstrafe bis zu 60 .« oder mit Hast bis zu 1t Tagen geahndet w rden —* Dnolkarton-Llbliefernnq bei de» Mehlbegir-kcn den Stadt Dresden. Diejenigen Versauen, welche bestimmungsgemäß rcaelmäsna oller 4 Wochen Freitags die belie erten Biotmaiken bei den zuständigen M'vlbezirken der Stadt Dresden einreichen, baden tn der lausenden Woche, des KaAreitages balber, diese Biotmaiken entiveder am Donnerstag oder Sonnabend abzngeben —* Eine Strabenbahnfahrt tn Tr'Sdrn 3 Mark. Laut Ratsbeschlus! gilt der bereits in einer der lehten Stadtverordneten- sitziingcn angekündigte neue Strastenbahiitarif aiir 16. April znm ersten Mal und zwar erhöht sich der einsache Fahrpreis um 60 Prozent, also von 2 ans 3 Mark für die Fahrt. Für die Inhaber von Zeitfahrkarten und im Nachtwagenverkehr sind einige Erleichterungen in Aussicht genvmincn. Neu in dem Tarif ist, daß (d'ie Arbeiterwochenkarten künstig auch am Sonntag Gültigkeit haben werden und das; sowohl Zeitfahrkarten wie Arbeiterwochenkarten auch für den Nachtverlehr gelten. Im letzte» Falle werden jedoch die Karten doppelt entwertet. - * Bund der Kinderreichen. Beziiksaruppe Striesen, Blasowi«, ulm. Dritte Monntsversommlima, Doimerslag den 13 Ap il abends 7.30 Uhr im Nestama»t Schlütervo'. Schandauer« Ecke Schlüterstiahe. Um vollzähliges Erscheinen wird geb ten. —* SarrasiniiS Pcraiistaltilngen. Der heutige Mittwoch bringt »m 3 Uhr eine Kinder- und Familienvarstellnng mit. rein zirzensischem Spielplane. Kinder zahlen nur halbe Preise. All abendlich bleibt während der ganzen Osterzeit neben de»; Zirkns- teile das Sensations-Schaustück ,.Krone und Fessel" mit Theodor Becker auf dem Spielplane. Es wird außerdem an den beiden ersten Osterfeiertagen um 3 Uhr gegeben. Bei Sarrasani findet am Freitag keine Unterbrechung der Vorstellung statt. Gemeinde- und Vereinsnachrichten 8 Chemnitz. (Verein kath. Kaufte nie nnd Be amter „Eolumbus".) Das reichhaltige Wintcrprogramm fand im vollbesetzten Saale seines neuen Heims (Wetlinschlöß- chen) am Sonntag den 26. März seinen Abschluß, Der impo sante» K. K. V.-Versammlnng ward eine ganz besondere Aus zeichnung zuieil. Um 8.15 Uhr erschien trotz seines angegriffenen Gesnndhetts'usleindcs der hochw. Herr Bischof in Begleitung des Herrn Tomdekan Skala und des geistlichen Beitrates des Vereins Herrn Pfarrer Katzschmann. Ein von Herrn Hans Lehmann sinnig verfaßter Prolog, auf das neue Heim bczngneh- Theater und Musik — StaatSoper. (Die Neunte unter Fritz Busch.) Gestern hat uns der neue Generalmusikdirektor des schönste Oster- geschcnk gemacht, das er bisher vergeben hat. lieber Möglichkeiten, die in dieser Mcistcrsinfonie liegen, kann man schon in Dresden Uwechen. Man hat sie hier unter sehr vielen Dirigenten gehört. Nor zwei Jahren hörte ich sie von Fritz Reiner. Trotz mancher Feinheit war eS- eine Vergewaltigung Beethovcnsckien Geistes, wie ja überhaupt Reiner bei aller Tüchtigkeit ein Blender war. (Wir haben nie in dieser Beziehung crns unserem Herzen eine Mörder grube gemacht.) Von Edwin Lindner hörten wir die Nennte stets anständig, wenn auch nicht immer ganz gleichmäßig. Nur einer brachte es fertig, sie als felsenfeststehendess Monument anfzufüh-- ren ohne Schwankungen: Ernst von Schuch! Und wenn nicht alles täuscht, wird sie Busch stets ebenso heransbringen. Man konnte sich gestern davon überzeugen, daß in keinem Takle bei Busch Zufälligkeit waltet. Die Tiefen des noch freudlosen ersten Satze? Irelen ebenso klar Zulage, wie die dem Tmimel nahestehend. Freude im Scherzo, dessen drittes, viertaktigeS. trotzigfrohes Tbenig (Nr. 8) im Ciegensah zur kürzlichen Auffassung Lindncrs sich bei Busch fast bis zur Ueberhastnng steigert. Der versonnene «ritte Satz erhält die richtige Beleuchtung als Ausdruck der Ver sonnenheit und im Andante moderato wurde man durch die Be tonung der ttefsten Innigkeit ergriffen. (Auch das fehlte in den Meisten Ausführungen der Neunten.) Schlußsatz und Eböre könnte inan in der Bnschschen Auffassung fast znm Geaenstande eines be sonderen Artikels machen. (Wenn man den Raum dazu hätte) Der Kampf der Anstrnmentengruppen um die sich endlich herauS- kristallisierende Hhmne wurde beinahe so dargestellt, wie ihn Wagner in seiner berühmten Analyse sestgebakten bat. Es war ein Erlebnis. Orchester und Chor ließen keinen Wunsch offen. Und da? Solistenauartett Viereck-Kimpek, Jung. Wildhagen, Plaschke ebenso. Wir besuchten die Ha-nptprobe. Wenn der Bei fall abends noch stärker ausgefallen sein sollte als am Mittag, bann dürfte Troßsener in den Herzen der Hörer entstanden sein. Denn schon am Mittag war Fcnersgefahr: Das musika lische Dresden war hingerissen? Zck. -- Dresden. (Zentraltheater-Premiere — mit Epilog.) Die neue Operette „Nixchen" von Oskar Straus ist esn« gefällige Arbeit. Das sagt nicht viel. Die Librettisten brirlgen einen erzlangweiligen ersten Akt, einen mend, leitete de» A-bend ein. Der geschätzte Konzcrisängcr Herr Lehrer Benno Urbansky sang darauf mit seinem auf voller Höhe befindlichen Bariton „In diesen heiligen Hollen" (Zai>berf!ö:e von Mozart- und «Wenn er schlummert" von Herrmann. Ter erste Vorsitzende Herr Kaufmann Adolf Nchinann begrüßte nun mehr unseren hochw. Herrn Bischof und Herrn Tomdeka» Skala sowie alle Mitglieder des Stammvereins und der Jngendabtei- lung. In der Ansprache kennzeichncte er tue schweren wirtschaft- lichen Verhältnisse der Gegenwart. Kein Stand sei so berusen. an dem Wiederaufbau unseres schwer bedrängten Vaterlandes mitzuarb-ttc», wie der katholische Kaufmann. Es lassen sich nur bessere Verhältnisse berbeisühren, wenn wir auf dem Bode» der christlichen Weltanschauung wieder in Handel und Jndnstcie der uns eigenen Verbandsdevise „Ehrlich im Handel, christlich im Wandel" Geltung verschossen. Als besonderen Förderer die ser Ideen im Bistum Meißen feierte Redner den bochwürdigsten Herrn Bischof. Mit lebhafter Huldigung begrüßt, nabm nunmehr der hochw. Herr Bischof das Wort. Er dankte zunächst für die geistvolle Ausnahme nnd gab der Freude Ausdruck, auch einmal den K. K. V „Eolumbus" in Chemnitz kennen zu lernen und mit ihm ein Stündchen zusammen sein zu können. Wie ich dem K. K. B gencuüberstobe. das wissen Sie von« Bautzner Katholiken- tag, nämlich meine Ikeberzengung ist. daß die knih. kausmännttcken Vercininungen Deutschlands allen Grund'haben, ans ehrenvolle Geschichte znrückznblickcn. Gemäß Ihrem Wablsprncb „Ehrlich im Handel, christlich im Wandel" haben Sie neben dem Hand.'l auch das katholische Panier stets hochgebaltcn. das muß Ihnen un vergeßlich bleiben, deshalb verdienen Sie an erster Stelle die war men Snmpatbien des Bischofs z» genießen. Die Sache des K. K. V. in Sachsen gebt vorwärts, das zeigt die letzte Gründung des K. K. V. in Bautzen, bei der auch ich dabei war. Ich hasse, daß das nicht die lebte Gründung ist. Auch Jbrer Fugendabteiliing lIiing-Eoliimbus) bringe ich meine wärmsten Sympathien eitt- geoen. denn das ist die Hosfnnng der Zukunft. Vertreten Tie alle Ihre Standesinteressen und leisten Sie katholische Arbeit nach innen und außen. Gebe der liebe Gott, daß Sie Ibre gro ßen Zie'e erreichen und so r> fe ich Ihnen zu: „Ans ein recht frohes Wiedersehen ans der K. K. V.-Klindaebung znm 4. säch sischen Katholikentag in Chemnitz. Nickt cndcnmollender Be''all folgte den Ausführungen unseres geliebten Obcrhirtcn. Der zweite Vorsitzende Herr Prokurist Dittcrt gab nun in kurz be messenen Zügen einen Rückblick ans die Tätiokeit des Eolumbus und der Ji'gcndabteilung, letztere hatte anfangs mit vielen Schwierigkeiten zu kämpsen. beule aber ist sse ein hoffnungsvoller Svroß des Stammvereins. In den 34 Jabren de? Bestehen? sei heute im EolnmbnS durch die Anwesenheit des bochw. Herrn Bttchofs die markanteste Stunde. Frau Anna Goldmeier sang nun mit ibrem gntgtteb,ilten Sopran die Allmacht von Schubert und Wiegenlied von Hnmperdiuck. Am Klavier saß der u'iunwr- müd- Organist Jos. Vogt in nstaewobnter Mcistcriickkeit. Allen drei Vortragenden folate ebenfalls reicher Beifall. Der Gesimd- beitsznstnnd linkeres hochw. Herrn Bischofs ließ ein länaeres Ver weilen nicht mehr zu, die Versammlung em"sing nun knieend den bi'chöslichen Seaen. Mit den fröhlichen Worten auf ein recht k>aldigeS Wiedersehen verließen die hochw. Herren die Versamm lung. Nunmehr erteilte Herr Rehmann Herr» Fabrikant Was- mnth das Wort z» seinem Vortrage „Venedig". Der gern ge bürte Redner gab in nahezu »wei Stunden durch keine wunder bar wortreichen Sähe ein nrächtiaes Bild von Venedias aller und neuer Zeit. Reicher Bestall folate auch hier dem geschichtlich tief durchdachten Vortraa. Dem Ernst der Zeit entsprechend wurde von der nbstchcn Fidelstci? abaesebcn. Besitzer unsere« neue» Heime? sind die Kanstente Rehmann nnd Nordmann, beides Vor- staudSmitasteder des K. K. V. — Z"m Gantag nach Erkürt am 7. Mai entsendet der Eolumbus drei Delegierte. Die rührige llnstas in Erfurt wird alles ansbieten, um dem K. K. V. schmie Slu^e» zu bereiten. Anmeldungen baldigst an den Vorstand. B. 8 Aue. In der 'astolstch-m G-metn^k knnd hier gestern di- ^«Hut en <i a tkiin n»keier statt. In d-r Hulken Messe omaen die 23 sch»>entlass neu Klister ciememlchastl'ch inr heil'aen Kominnmon. D>e ktastl'che Kirche, tue hstanutttch der S'olz d-r Kntbolsten de« a » 'amten Erz ebt geS ist. war kn? aist den letzten Platz g-'jjg- — Nach- mstta-s verlammelle llch die G-meirste im „Schwenerbans* zu einer eemütli'b'N F-.ier. D'O umfassenden Voibereiinnae», tue der H'chw. H rr Pfarrer Z ob. Wen te mit dem stm emenen rastlost» Ester eet offen halte, beben ni't Recht genußreiche Smnden env'rle». D «- halb waren auch tue Glanbcittgmcstsen von Ane »ist llmaebinig zah - reist herbeieeestt, so daß der Saal s st iiberliiNt war. Aus dem reichhalua n P oi'amm icien de cn'ierS 2 Tbcalerbück' berperrehoben, di« der Herr Pfarrer leibst mit den Kindern eingcübt hatte: „Der Himmelsktein von Rilker«nri'in", eme beimato sch'chtstche Wnisteimär von tzcrm. Utstig, und „Das Wnnderkästchen" von B Oiae. E« war zu bui'nndcru. mit welcher Natürl ichkeit d'e meisten Kin er ivi-lien Zugleich ein ichöner Bewci«. was btt einer knnttg n Le'tnng die K ndcr »» Icisten imstande sind. Besondere Anerkennung verdienen A nii a Trä g er. Rn di P ö bnlein, Iil Ii e G ! a ser inst vor 'Rin Helene Hahnl. E'n 2stimmiger Kmderchor, unter L >tu»i de> Herrn Organisten, gab vier Lieder znm Besten, die allen recht gut gefielen. Durch ihre Lieder zur Laute entzückte uns Ella Hiitlner. Den reichen Bestall bat die Kleine mit Recht v rdrent. Sodann hielt Hcir P'arrer Wenke eine Ansprache an seine Gemeinde, in der er besonders die schulentlassenen Kinder zur Treue im Glnu''en ermahnie und die Elwrn ousiorderte, ihre Kinder in die demnächst entstehenden Jngendvereine zu schicken Die allgemeine Aurmeik- samkeit veiriet, daß die Gedanken des langjährigen Seel'orgeiS von der dankbaren Gemeinde voll gewürdigt wurden. Der als Galt erschienene hochw. Herr Kaplan A. van de Weyer von Schloß Hanenstein sprach dann noch einige kernige Worte zu Len Ber- »»»W» »>»»! »M» »»>»»'»» schahsonenhasten zweiten.Alt, der niit dem seit Ben Akiba üblichen dramatischen „Essektchcn" schließt, und endlich einen witzigeren dritten Akt. Mas in dem Stücke vergeht, brauchen wir nicht zu erzählen, cs fehlt c»i-h an Raum dazu. Die Konflikte erinnern an die kilomcterlangen Romanerzeiignisse deren um die EourthS- Maler herum, sür die bei uns in Deutschland leider immer noch Papier genug vorhanden zu sein schein!. Interessanter ist es schon, daß die Handlung wieder in Frankreich spielt und Paris selbstverständlich der Welimagnet ist. Am interessantesten wird cS aber für den Leser sein, zu erfahren, daß zwei hinter mir sitzende Franzosen — offenbar Mitglieder einer Kommission — sich »'eidlich gerade über diesen deutschen Stumpfsinn lustig machlcn. Sie haben vollkommen recht. — Von Oskar Straus hätte man sich mehr zündende Einfälle erwartet. Er bat ent täuscht. Sein Orchester zwar funkelt und glitzert und man spürt die verfeinerte Kultur dieses hervorragenden Komponisten, aber selbst den Walzern fehlt es- an Originalität und urwüchsiger Kraft. Bleibt die Aufführung. Sie war köstlich und manche an sich recht durchschnittliche Nummer der Partitur wurde durch Otmar Lang und seine Helfer Kcßner, Martha Pratsch, Otmar Votoupal znm Schlager gestempelt. Lang führt eben Regie wie kein Zweiter! lind er hat Kräfte zur Hand, in denen ihn keine Bühne der NeichShaupistadt überirifft. Aigner, Marlö, die Friedrich, die Finkler: wo gibt cs solche Be setzungen noch? Der Rest von gestern abend war eine kiimul- tuarische Svmpctthiekundgehiing für Direktor L a n g, der nach langem Zögern und von seiner Gepflogenheit abweichend zum ersten Male vor der Rampe erschien. Er bat sich als Hanptmala- dor stets bescheiden im Hintcrgriinde gebasten und die wenigsten im Publikum werden ihn je gesehen haben. Weshalb publicnS ihn auch gestern für Oskar Sirans hielt. — Und damit komme ich ans die zurzeit brennendste Frage im Dresdner Knnst- keben. Ziemlich dunkel berichten die Dresdner TageSzeünngen, daß am 15. 6. die Operette im Zentrastbcater Kehraus hält und das Varietee einzieht. Mehrere Zuschriften ans dem Leserkreise verankaßten uns, Erkundigungen einznziehen. Sie fielen nicht befriedigend ans. Wir erfuhren, daß cS finanziell unmöglich ist, die Operette fortznführen nnd daß man schweren Herzen? zur Pcrsonalkniidigiing geschritten sei, über die wettere Bestimmung des schönen, vrnnkbollen Theaters aber noch nickt verfügt habe. Die Variete-Angelegenheit ist demnach noch Fama. Man muß bei Bemessung der Wichtigkeit dieses für das Dresdner Theater saminelten und dunste im Namen aller denjenigen, die znm Gelingen diews so gemütlichen und lehrreichen Abend« beigctiagen hatten. Kirchlicher Wochenkalender Gründonnerstag — Karfreitag — Karsonliabend Hofkirche lFernspr. 27 815). Gründonnerstag: M. 6. dann K. in halbstündigen Pausen. 6 Pr., 6.30 H. m. Uebertr. des Allerheil, nachm. 4 Trauermetlen. — Karfreitag: (Die Kirche wird erst früh 7.30 Uhr geöffnet.) 9 Pr., daraus folgen die feiert. Zeremonien u. Proz. ins hl. Grab, nachm. 4 Trauer-- mettcii. abends 6 A. am bl. Grabe, dann Rückiragnug de« Aller heil. (Ilm 7 wird die Kirche geschlossen.) — K a r j o n n a b e n d: (Tie Kirche wird erst früh 7.30 Ubr pcössnek^ 8.30 beginnen die Osicrweihen, 10 H., nach dem H. wird das Allerlei!, wieder ins hl. Grab übertragen» abends 6 Auserslchungsjeier, kein Beichtstuhl. Pfarrkirche zu TrcSdeii-Friodrichstadt. Gründo » ner S- tag: 8 H. — Karfreitag: S Krenzverchrnng, vorgeh. M. u. Proz. ins bl. Grab, ah. 7 A. — K a r s o ngi a b c » d 8 Weihen. 8.30 H-, 4 Auferstehung. Herz-Jesn-Kirche Tresden-Joh. Mittwoch nachm. 5—8 B. — G r n » d o n n e r s i a g von früh 6 halbstündl. h>. Komm., von früh 6.30 auch B„ 9 H., Uebertr. d. Attcrhcil, u. Abräumnng d. Altäre, obends 7 A. — Karfreitag: 6.30 Lesungen, Pas sion, Pr.. Fürbisten, Krenzverebrnng, vorgeh. M.. Uebertr. z. hl. Grab, abends 7 Pr. u. A. — K a r s o n n a b e n d: 8 Weihe de? Feuers, der Oslerker-e ». des- Tanswasscrs, gegen 6.30 Leviten- amt, abends 8 Auferstehnngs-keier mit Proz., B. nachm. 6—8. An-. Karfreitag: 8.80 Gottesdienst, an den übr. Werk tage Messe 7 Uhr. Lttvz'g iS t. Trinitatis- Gründonnerstag 6.30 AuSteil. d. hl. Komm., 6—7.30 B., 8 H. ni. gcm. hl. Komm., UebcrD. d. Allerbest.. 5 Passionsand. — Karfreitag: 9 Pas- sian, Kren wiithiillung u. Verehrung, Vr.. voraeb. M., hl. Grab, 4 Tranermelten. — K a r s o n n a b e n d: 8 Weihen, Nufer- stchuiigSmcsse, hl. Grab, nachm. 4—5.30 B , 6 Niiserstclmngsseicr. Leipzig-Gohlis (Kapelle St Georg, Jägerplntz. 4. kath. Sch>''e., Fern'pr. 50 036). Gründonnerstag: Ofkizium 8. — Karfrei*a: Offizium 6. — K a r s o n n a b e n d:: Offi zium 8. — B. Mi. nachm. 4—5, Do. vorm. 7—8, S. nachm. 4--7.30. Mittwe ^n. Gründonnerstag: 7 B., 6 H. — Kar freitag: Beginn 6 m. d. Passion, abends 6 A. — Kar- soii nabend: Beginn, 8 m. Weihe des Osterseuers, abends 6 Aufcrileh'n,asseier. OelSnin i. E. G r ü n d v n n e r s t a g: 8 H. — Kar freitag: 6 Gi'stcsd.. 6 A. — K a r s o n n a b e n d: Hocha., 6 Aiiferstebniiasseier. P'rna (Elbe ). G r Ü n d a n n e r S t a g: 8 H., varh. B. — Karfreitag: 0 Vasslan, Kreiizcnthüllung, Krenzverebrnng, Vr. n. vergeh. M.. hierauf Belstnnden am bl. Grabe abends 6 LeidenSaiid. — K a r s a n n a b e n d: 7 Beginn der Wecken de« Ostersen>'r§, der Osterkerze nnd TaufwasserS, 9 H., nachm. 5 B., 7 AnferstehimaSseier mit Tedenm. lliad 'berg. G r ü n d a n n e r S t a n: 6 Pr., kit. H.. 6.36 OeckergSand.— Karfreitaa: 8.30 Beginn d. GosteSd'enstes. 3 Tranermettcn, 5 Krenzw.. ab. 7 Pr. — K a r s a n n a b e n d: 7.30 Beginn der Weihen, abends 7 AnserstehnngSseier. Reichrnbnch l. V. Gründonnerstag: 8 H. — Kar freitag: 9 TranergatteSd. n. Pr. — K a r s o n n a b e n d: 8 H., abends 7 Anscrstehnngßfcier. Wurzen. Gründonnerstag: 6 H., K. — Karfrei tag: 6 lit. GoileSd., Pr., Proz. z. HI. Grab, Betstunden, nachm. 3 Krenzw. — K a r s o n n a b c n d: 7.30 Beginn d. HI. Weihen, 6 H., abend? 6 Kirchenösfnnng, A. am hl. Grabe, 6.30 Auser- stchnngSfeier. Znstckan. G r n n d o n n e r S t a n: 7 H. — Karfreitag: 9 Gattesd.. 6 Krenzw. — Korso »nabend: Beginn der Weihen 6.30, 7.30 H., abends 7 NiifcrstehmiaSfcier. Hirschkelde. Gründonnerstag: Kein Gottesdienst. — Karfreitaa: Ab. 6 Pr. u. Krenzw. — Kn r so ii n a b e n d: Kein Gottesdienst. Settendorf. Gründonnerstag: 8.30 H. n. Pr. — Karfreitag: 8.30 Zeremonien n. Vr.. nbends 8 ?l, — Kar- son nabend: 7. HI. Weibe» u. H.. abends 8 AnserstehnngSseier. Loizle Drahtnachrichten Basel, N. April. (E. D.) Nach den letzten hier eingelrossenen Meldungen ans Genua soll es zu einer scharien Auseinander sctznng zwischen Lloyd George und der französischen Delegation gekommen sein. Vnrthon protestierte gegen de» Voe'chlng Llovd George, daß in den vier Komniistionen mich Dent'che und Russische Vertceler anmeiend sein sollen. Mn» einigte sich schstttttich daraus, daß die Rußen die Beschlüße von Eannc? iindedingt anerkeiip.en müssen, wogegen Frankreich gegen die Anwe enheit dentschee und russischer Versteeler in diese» Kommissionen keinen Einspruch erheben Weeden. Ferner wurde bestimmt, daß nach dem Vorbild der Washingtoner Ävnsercnz sowenig nl« möglich össeniliche Sitzungen abgehastcn loerden sollen nnd daß diese nur zu Ratifikationen dee von den Kommissionen gesaßlen 'Be schlüsse dienen sollen. leben sclir bedauerlichen Beschlusses von der Frage anSgeben, ob die Operette eine Kniisisorin ist. Und das ist sie unbe. dingt! Dabei ist es zunächst ganz pleichgiiliig, ob die a » g e in b l i ct l i ch e Opcrcitenberfaihnng vom knnslienschcn Rivean ilarl abgewieheii ist oder nickt. (Direktor Lang würde, davon bin ich überzeug!, viel lieber n n r Foh. Strauß, Miböcler. Zeller, Del- linger, Osfcnbach nsw. ansiühren, wenn die augenblickliche „Kon junktur" das zuließe!) Der T-»rchichnitts-Dre«-ner weiß nickt einmal, welchen Üiang sein Zentralibealer einnimmi. Man muß da« von Auswärcigen erfahren. Berlnier, Breslauer, Ehem- nilier, Anssiger Kollegen haben mich iviederboli daraus austuer'- sam gemacht, daß unser Zentralthealer als eine der aller ersten O P e r e t t e n b ü b n e n im Reiche gitt. Bedeniende llraussührmigeii haben h:er staitgesnnden. Die Zeniraltbeatee- premieren sind gesellschaftliche Ereignisse geworden. Dirckiar Lang allein Hai das Verdienst. d:ese Bühne auf ihre heutige Höhe gebracht zu habe». Nie hat er IlnanständigeS aasgcfübri (wie manche seiner Vorgänger), stets waltete der Fenergeist die. ses vornehmen Künstlers. Wir können nicht in spalieistangen Artikeln wie die Lokalpresse Stellung nehmen, aber wir möchb'n der Besitzerin des Zentraltheaiers. der Bank sür Bauten, ralen, lieber noch gewisse Einschränkungen bis zum ertraalichen Ae„ßer- sien l'orzimebmen. ehe sie ihre Verpflichtungen, Kullnrarheit zu leiste» beiseite schiebt. Ten» die Folge würden andere Operelien- iiitternehmnngcn seich, die — Geschäft ist Geschäft — zur Be schleunigung der allgemeinen Dekadenz beiiragen würden. Franz Z i ck ! e r. — Mnrgarekhc Dhiim gab im Saale der Kaus manu schalt vor eden zahlreich erschienenen Freunden ihrer Kunst den letzten diesjährigen Liederabend. Ein geschmackvoll, aus Werken von Mozart, Schuber!, Brandls-Buvs und N:ch. Sirauß znsammengc- stcklteS Programm ließ den weichen, angenehmen Sopran zu vol ler Geltung kommen. Vollkommen in der Klangsütle ist er noch nicht. Technisch aber in jeder Hinsicht sauber nnd gut durchge bildet, vor allem im Piano. Im Vortrag fehlt noch Seele, sie singt nicht ganz ..frei". Die italienischen Lieder Mozarts gelan gen am besten. Von den für Dresden neuen Liedern Brandts. ViivS mit Flöic- und Klavierbegleitung errang die Sängerin in der „Brautfahrt" den schönsten Ersolcz. Die Flötcnsonate G-dur mit Klavier von Habdn war ein Ertragcnnß. Pcmbanr nnd Amans haben mit Anteil am Erfolg des gelungenen Abend». wr.