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Dienstag, 4. Avril 1822 -kr. 7» 21.Jahrg. ^r*»sprecher: ^«daktt»« 32723 — Srschäft»st«ll« 32722 Postschechk,,t«: Dr»»Ve» St». L47V7 Redaktion n»d Neschästosieve: Dresden -A. l8, Holdetnftrabe 4> v«4»gsv,eis, «i»r»»liäbn«!t> «»»» Ins Gans N» se »weimonatltch »».SV > SIn,e»«rr»»-«I-i Die «lnge'paltene n>«li,,»n» 4 M domti«»,,. imk Vereinsan^ia«,'. S-t«N«n> im>> M etoe'nsie Die Pell!-'Lev imeieli« 1», redak, »'ouamili I I -1. »in««»«,min«, 8-> s. > ttonrll«,» Lcil. «» »>m d»e». 4L gllr yn'erale mlt bewubceer Piozienmgsvockchriii aut olnge Vrene r!» Prozent ZukUiia,». LsleciliigebiN,»! ju, Di« Lächftnye Lollszeinmg er»weo> ivüclienMch sechsmal. I Setblialihuiec l bei Ueberjcud»»» surch d>« Bosi anvridei» Poriozuichiag. Svre-nliimde »ei 4t«ba»ion! N—N Ntr uaü>m. Nlchi aiis^rückliib mrl»ckverion-tr>md I Hin >»n>-un>a> ae'ibr'ebeue ow,e »>,r» grrn-prrm«, '»'»«aenenr klnseiaen w- Rgaporio nnt» veröde»» ittnieiidimgei an dirsiednl»»,'iverden >»a» iindenxiln. s 'ünn»n wn d>e tleraniwonnLten nir vie i!ab»aiel Sc; Lerle; ">cdi udernebmen. Annaliin« von iSeiMiiSanzelgen SiS I<> Uhr. 00» itaininenaiiz»,«,» b>» ,, uvr vorintltag». — »liinahmeslellen »1 Dresden, SchmwtNche Bnchhnndnmg. Inhaber B. Beck. Schlonüiaße N. n- Bannen, Franz Kuriat «» her Petriilr»« «. Unsere heuiige Nummer umfaßt 4 Leiten Tagesschau Die russische Genna-Delegation mit Tschitschertn, Litivinow und Foffe an der Spitze ist a»S Riga keuimend tu Berlin rin« irtrosfen. Auf Grube PeterShof bei Ratibor brach ein Brand aus, es wurde«» lk Bergleute tot, 38 mit leichten oder schtverrn Brand wunden zutage gesiirdcrt, 352 Man» der Belegschaft sind von der Oberwelt abgeschlossen. Der prcnstische Landtag beriet i« seiner Sitzung am 1. April über Siedlungswrscii, wobei der ZentrumSabgcordnete Jakebi-Nvsfanf sich siir vermehrte Sicdlnngstätigkcit auSsprach. Llohd George bat dem Ministerpräsidenten Poincari? die Mitteilung ziikommen lassen, dnh er ihn am 6. oder 7. April vor feiner Reise nach Genua in Paris zu sprechen wünsche. Tie Arbeiterschaft des Nuhrgebictes hat sich einmiUiy gegen einen französischen Einmarsch in das Ruhrgebict ausge sprochen, trotzdem verhandeln im Aufträge des französischen Kom mandanten von Düsseldorf die Besatznngsbehördcn über diese Frage mit Vertrauensleuten der Kommunisten. Der Ankauf von Gold für das Reich erfolgt in der Woche vom 3. bis 9. April »vie i» der Vorwoche zum Preise von 1296 Mark für ein Zwanzigmarkstück, 669 Mark für ein Zehnmack» stüik. Ter Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Neichsbank und Post findet unverändert zun» Llkachcn Betrage des Nenn wertes statt. Politik -er Vernunft ^ Von der Demokratischen Partei trennt uns auf W e t t- anschailunpsgebiete eine wohl tauni zu übcrbrückende Schranke. Und wir haben alte Veranlassung, in erster Linie auf dein Gebiete der Schule die Dinge mit größter Nnsmerksai». keit zu verfolgen. Das beweise» erneut die Verhandluirgen, die gegenwärtig im Reichstagsansschusz zum Reichsschulgejetzcntwurf gepflogen werden. Das alles kann und darf aber nicht hindern, nnter voller Anfrechterhaltnng unserer Weltanschainingsprinzi- p ic» auch die großen Linien der Innen- und Außen- Politik in» Auge zu behalten. Wenn wir eine Politik der Mitte treiben wollen — und »vir müssen sie im Interesse des Va'eriandcS treiben —, dann ist dabei die Mitwirkung der Deilt'chdemokratischcn Partei nicht zu entbehren. Tie Reiths- Politik der letzten Iabre ruhte — von einigen Schwankungen ab gesehen — ans der Koalition Mischen Zentrum, Demokratischer Partei und inehrbeitssozialdemo'rati'cher Partei, lind bei die. ser Kiralitton allein war eS möglich, in den Wirrnissen von 1918,lg statt der beabsichtigten sozialistischen die demo kratische Republik im Reiche zu schasse» und durch die Reichöverfassnng zu verankern. Vom Standpunkte der demokratischen Partei anS zeichnete am Sonntag den 2. April mittaas der FraktionSchef der Reichs- tagSdemokrate», Herr Senator Dr. Peter sen, in einer Ver sammlung im Künstlerbanse in Dresden die Notwendigkeit dieser Politik. Für die Psvche des politische» Dresden, der säch sischen Hauptstadt, ist es bezeichnend, das; der Saal des KünsilerhauseS starke ' Lücken auswies. Denn cinch der einer anderen Partei Angehörige wird doch zngeben müssen, das; Dr. Petersen nicht irgend ein Beliebiger, sondern der Führer einer starke» politischen Partei ist. Der fast zweistündige Vortrag, bei dem sich alsbald eine deutschnationale Opposition un angenehm bemcrkt>ar machte, gab bei glänzender Rhetorik ein gutes Bild der Lage in den letzte» Jahren. Ans verschiedene Zwischenrufe bin stellte Dr. Petersen fest, das; selbst Lndendorfs Ende 1916 erklärt Hab«, es sei der Krieg militärisch nicht mehr zu gewinnen. Lndendorfs habe das unter Eid auisgesagt. Der II-Bootkrieg wurde als letzte Waffe angesehen — dabei baue» wir nur etwa dreißig U-Boote. Davon war nur ein Drittel anf dem Posten, ein Drittel auf dem Wege zur Heimat und ein Drittel in Reparatur. Man hat eS versäumt, sich rechtzeitig auf den Frieden umzustellen. Unser ObrigkcitSstaat sei nicht durch kluge konservative Parteien geleitet worden, wie das ander wärts der Fall war. Die konservativen Parteien seien bei uns von maßloser Engherzigkeit und von Machthunger geleitet ge wesen. Dr. Petersen erhärtete dann anf Grund der Vorgänge und der Nevolniton die Notwendigkeit, die reine Vernunft ent scheiden zu lassen. Zur äußeren Politik übergehend, betonte Redner, daß Frankreich nnS zerstöhMüv i l l. ES gebe nnr zweier- lei Möglichkeiten, entweder al'es abzulebnen oder dahin zu wir ken, daß bei den anderen Völkern die Lcvaik der Tatsachen sich durchsetzt. Volk und Reich müßten erhalten »werden. Die Welt schäden könnten nnr durch einen wörtlichen Weltfrieden geheilt werden. Dazu sei nötig, die deutschfeindliche Atmosphäre der Welt zu reinigen. Auf di-steg» Wege se-'e» wir schon eine;» Schritt vorwärts gekommen. Und deshalb konnten wir jetzt bei der Neparalionsiiote „Nein" sagen, was vor fünf oder sechs Mo nate» noch nicht möglich gewesen sei. Mit einem Appell, sür die Politik der Vernunft einzutreten, schloß der Redner. Ein tiefbeschä», endes Bild bot die deutsch, nationale Opposition, Ein Häuflein denischnaiivnaler und dentsllvölkischer Hakenkrenzker suchte nicht mir ocn Redner zu unterbrecht», sowie antisemttisckwn Gefühlen freien Lauf zu lassen, sondern gab durch Pfeifen einen besonderen Beweis, »vie weit sie von jeder Politik der Vernunft u n d des Anstandes ent fernt sind. Mir wurden dabei an eine dentschnastona»«' Versanim- jung. di« vor 2 Jahren im Vereinshanse in Dresden stattsand, erinnert, wo die deutschnaiwnalen „Helden" in der feierlich zu. gesagten Aussprache den ZcnirnmSrcdncr mit Rufen wie „Pfaf. seukuecht" und vergleiche,; anpöbelte,1. Die deutfchnationale Aarl von Habsburg W. T. B. London. 2. April. Reuter meldet aus Funchal: Der frühere Kaiser Karl ist gestorben. Nach den ersten Nachrichten über die Erkrankung des ehe maligen Kaisers von Oesterreich war sofort darauf zu schließen, daß es sich hier um eine ernstliche Erkrankung handle. Nach ein», gen Tagen lauteten die Berichte über das Befinden wieder gün stiger. Die an das Krankenlager berufenen Aerzte hassten den Patienten durchbringcn zu können. Nunmehr ist der die Ge schicke der Haböburgischen Monarchie während der zweiten Hälfte des Weltkrieges lenkende Monarch dahingeschieden, die allge mein« Teilnahme der österrctchisch-ungarisclwn Bevölkerung wendt sich der Witwe und den sieben dieser Ehe entsprossenen Kindern zu. Es war das tragische Geschick Kaiser Karls, daß er trotz Schwierigkeiten und Sorgen, die er mit der Krone über nahm, mit dem ganzen Einsatz seines Pflichtbewusstseins doch noch hoffte, die innere und äußere Lage seines Reiches reiten zu können. Dieses ist ihm nicht gelungen und de» bisweilen z» weichen Regungen seines Herzens kolaeud und ans die Rat- schläge von Staatsmänner» mit nicht gerade zielsicherem Urteil vertrauend, unternahm er während des Krieges Schritte, den Frieden herbeizuführen, die sein Eharaklerbild zu einem um- strittenen macken sollten. Auch hier wird die Geschichte noch all die Vorgänge klarstcllcn müssen, die sich an die Friedensaktionen des Kaisers Karl anknüpsten. Karl Franz Joseph, vormaliger Kaiser von Oesterreich, apostolischer König von Ungarn, wurde am 17. August 1887 zu Papenburg geboren als Sohn des Erzherzogs Otto Franz Joseph tBrnder des- in Sarajewo ermordeten Erzherzogs Franz Ferdi nand» und der Erzherzogin Maria Joseph» geborene Prinzessin von Sachse», e:ner Schwester des Königs Friedrich August III. von Sachsen. Er tat zuerst als Leutnant >n einem Nlanenregt» ment Dienst. Tan» kam er als Oberleutnant in das Dragoner» regimcnt Nr. 7. Iin Jniainerieceguncnt Nr. 89 war er später BataillonSkommnndeur. Ais sein Onkei, der Erzherzog ,«>->»; Ferdinand, au» 21. Juni 1911 in Sarajewo ermordet worden war. wurde er, nnnmehr der nächste ;um Thron. Oberst und Kommandeur deö HiilarenregiinentS Nr. I. der Kaiserhnsacen. Beisetzung Exkaiser Karls Wien, 8. April. Wie das neue „Wiener Tagblatt" a»s Ententekreisen berichtet, soll man dort geneigt sein, dem in Krei sen der Budapester Legitimisten geäußerten Wunsch der Neber- sübning der Leiche des Erkaisers nach Budapest Rechnung zu tragen, falls dies ohne Ruhestörung geschehen könne. Gruppe in der demokratischen Versammlung schickte nun einen Redner vor, der zu allem, nur nicht zum Thema sprach. ES wäre gewiß besser gewesen, »nenn die Versammlung den Redner hätte auösprcchen lassen. Man kann aber den Unmut verstehen, einmal wegen der Vorgänge während des Vortrages, dann aber vor allem weaen der beleidigenden Ausfälle, die der Diskussions redner sich leistete. Es war natürlich für Senator Pertcrsen ein leichtes, im Schlußwort »nit den Dentschnationalen abzurechnen. Dabei war die Feststellung von besonderem Werte, daß zwischen dem 9. November 1918 „nd dem Zusammentritt der Nationalver sammlung der deulschnationale Wortführer Wulle für die Einführung der — schwarz-rot-goldenen Fahne eingetrcten ist. Die Erregung der Versammlung selbst stieg anfs höchste, als ein denischnaüonaler Jüngling sich nicht entblödete, Herrn Peterstn die beschimpfende» Worte „alter Esel" znznvnfen. Unter dieser Opvositton, die bei Schluß der Versammlung gegen einen KriraSbeschädiaten so>-ar tätlich vorging, tat sich besonders ein Freischärler in voller Uniform hervor, der sein provokatori sches Auftreten anch noch auf der Straße fortsetzte. Soll das Politik der Vernunft sein? Gllrubt man »nit diesen Methoden, den Radikalismus von links bekämp fen zu können? Solche Ahentenrerpolilik. wie sie ans dem Ge baren dieser Leute sprach mag dem heutigen RechlSradika- lismnS entsprechen. Darüber hinaus muß sie aber als ein Schlag gegen jede Vernunft angesehen werden. Frankreich für das Verbleiben amerikanischer Truypen im Rheinlands Parts, 3. April. „Chicago Tribüne" berichtet, daß die französische Note an Amerika hinsichtlich der Besatzungskoste», die Mar nur eine Voraniwort Frankreichs darstellt, trotzdem schon indirekt zum Ausdruck bringt, daß Amerika seine Truppen im Rheinland«: nicht ziirückziehen soll. Es werde darin gesagt, die Anwesenheit anzerttanischcr Trmwen im Nbeinlande, ganz abgesehen von deren Zahl, ist ein Sninbol kür die Einigkeit der Alliierten. Völlige Znrückiianme dieser Truppen würde sür Deutschland bedeuten, daß diele Einigkeit der Alliierten gebro chen ist. D>c Rolle der amerikanischen Truppen im Rheinlande ist eine ganz friedliche und sie können anf keinen Fall in irgend einen militärischen Konflikt verwickelt werden. « Dr. Stresemann über das Dertrauensvolum Hamburg, 2. April. Anläßlich einer BiSmarck-ErinnerunaS- Fcier hielt Dr. Stresemann eine Rede, in der er ». a. von den porlanientarischen Vorgängen der letzten Tage sprach. Er be gründete var allen Dingen das EiiUrcten der Deni'chen Volks- vartei für das Verlranensvolnin. Er wies darauf hin, das; es ßch !» dieser Stnnde nickt darum handeln könn'e. für oder gegen sie Person Dr. Wirtb? zu kein, sondern für Dontschland einzn- tretcn. Sa wie die Verhältnisse in der Gegenwart liegen, sei cbne die So-ialdemokratie keine Politik zu machen. Das Be- da"er» Dr. Stresemann-? daß der Reichst»,-' nickt in po»er Enn» müiiokeit hinter das Kabinett g'treten lei. tand den großen Bei fall der Persammlnna. Der Redner schloß: Wir hö>cn beute immer wieder den Ruf nach dem starken Mann. Wir »vollen nickt warten, bis ein Bismarck uns ersteht. Es beißt vielmehr die Fd'ndainente sckiafsen, daß der kommende Staatsmann etwas vorsindet. Bistum Kaltmvik? Von Dr. Hcrschel M. d. R. Eine Frage, die di" Kitbolikeu bwder Zunge» stark vewe't. ist die der künftig-, kirchlichen Gestaltung Oier'ckstesieiiS. ES bandeT iich hauptsächlich darum, ob dis Abtretungsgelnet ein eigenes Bistum, etwa »nit den» Side Kattowih, werden soll. Anaenblickiich ist e? sürstbistlivilickie Delegatnr und gehört es »och zu Breslau. Wahrscheinlich belrackite'e inan sie als das kleinere Nebel »ud gewchte so der völlig:,» kirchlichen Trennung von einer Million Diözeiancn vor.zubeugen. Aber die Polen sorgen dasiir, vast die Frage o'sen gehalten wird und dainit n'chi: endgültig gelöst ist. Sie dürste bald brennend werden, »venu die Uebergabe oes Landes ersolgt. Dcleoat »st Erzpciester Kapicg ssrnber Kavltza). Einmal als eine Art Alldeutscher betrachtet, »var ec »pater Zentrnnismitglied, polnischer Abgeordneter und noch >9t7 der Ansicht, bas; Groß polen in Oberschlelien nichts z.» suchen hätten. Denn dieses sc» nicht bei den Teilungen Polens, sonoern vor 891 Fahren znm Reiche gekommen und gehöre politisch und kulturell dazu. Er wurde scharf von Korchnty besehoet. Tie Zeiten ändern sich und die Menschen »nit ihnen, sagt daS lateinische Wort. Nach der deutschen Niederlage änderte wenigstens Herr Kapitza seinen Namen und seine Ansichten. Nnn vertrat er die polnische Austastung eben'» feurig wie einst die deutsch:. U. a. erklär'«: er östcnttich. kein Priester dürse iin »kampse um Oderschlesie» neutral bleiben, »vie er zwüchendurch ge ordert hatte. Aber nnr deutschen „Nationalismus" verdammte er jetzt. Als Vor tuender der polnisch-theologische» Sektion überschritt er de en angebtich wissenschaitlichen Aufgaben, indem er den Älerns austordcrte, sich voll für Po'en e inzn'etzen. Damals vecgölterlen ihn unsere Gegner, weil er laut in ihr Horn blies. He.lte hat er ihre Wanoslbar eit bereits ersahren. Er wird von Polin ch radikaler Seite ohne jede Rücksicht ans seine hohe geistlich« Stellung aus das henigske angegrisfen. Der Grind liegt u. a. dariil, daß er nicht alten stellenlosen Pz;sestern ans Galizien und Kongreßpolen, di' an seine Tür klopft:», die ge wünschten gute» Psarrete» im Alnretniigsge iete verschaffen lvimie. ES gilt sehr viele fragwürdige Gestalten, denen die Abstimmung^ - Propaganda eine Art Berns dünkte und die um für ihre politstci»- polniiche Arveit ohne Rückfichl anf ihre sonstige Be'ähignng klingenden Lohn in Gestalt von g'istltcheii Stellen »ordern. Ihnen znlicve müssen andere stonfratres. die nicht ertrein großpolni'ch sind, entgegen den, kanonischen Rechte und dem Wiste» der Ge meinden ihre Stellen räumen. Man sammelt — »vie gegen die. Lehrer — >0 anch gegen sie Unter christca. AVer man ging weiter Man forderte den Delegaten aus, „das Amt fähigeren Leuten, zu überlasten, die etil wirklich polni-ch fühlendes Herz haben". Eine herbe Enitänschiing sür Herrn Kaptca. Er hat die bedrängten Geistlichen nicht so verteidigt, »vie es sein Amt gevoten hätte. Seine Sache wäre cs vor allem, sie vor Anfeindungen und Versdlgnngen z» ichipen. Ader dazu ist er nicht der Mann. Hochgebildet, ein glänzender Bollsrcdiicr, »st er wohl ei» schwacher, »vanlelmüttger Eharatter ans den sich anch die gemäßigten Polen kann» noch verlasen. Wie er sich z.» einem selbständigen Bistum steilk, ist nicht ganz sicher. Das überragende Ansehen sür den Oberhirten hätte ec ans beide»« Setten sicherlich nicht. Tie Katholiken deutscher Zange, aber auch sehr v!:l Polni'ch- sprechende, wollten die De egalnc nicht. Noch vi l weniger »vol en sie das Bist»»» Kattowitz. Sie hingen und hängen an ihren« alten Oberhirten, dem Fürstin chose von Breslau, mit Liebe und Treue. Tie endgnltige Ze r ißnug der Diöze e bedeutete sür sie ja noch etwas ganz anderes als die bloße Unlerstellnilg nnlcr den Delegaten slapiea, mit de»» sie sich eben abfinden niiißtcu, wennS auch schwer stet. Tie Großpolen wollen wohl die Angliedernng des Ab« tretnng-ogebietes an Krakau oder an eine Diözese Kongreß- Polens in erster Reihe Vielleicht begnügt man sich aber mit dein cigencn Bistum als eine Art Abschlagszahlung daran». Ied.'n'nlls werden dasür Unter'chrt wn von manch w örtlichen Rada Lndoive (Volksrat) gesammelt. Für den, dm weiß, »vie es dabei gemacht wird, der sich an so manche ähnlich zustande gekommenen „Aenße- »unaen der ooer chle'i che» Volksseele" eiinnerl, beugen Hunderte pol» Namen anf so einem Bogen gar nichts sür den wahren Volks- Willen. Drei oder vier energische Kerle besorgen sic. Der polni'eh orientierte Klerus denkt verschieden über das Bistum je nach dem Geadc seiner po.bischen Betätigung. Tie Be-ördernngSansstchten für i!»n sind nicht so groß, wenn Eon- sratres von drüben mir allerlei Naclstchnd sie dauernd verringern würden. Ost-Oberschlesien bat gar nicht so viel Prälaturen als Anwärter dafür. So mancher Psarrer, der früher- stolz den Noten Adlerord-en anlegte und um preußische RcgiernngSgnnst: sich bewarb, ist jetzt Rufer iin Streite ans polnischer Seite. Menschensurckit, Ehrsnrcht, Machtgclüste, hier und da wohl auch zerrüttete Verniögensverhältnisfc sind vieljach die Triebfeder» sür solches Verhalten, daneben auch Fanatismus. Letzterer ist »vahrhajtig »och das anständigste Motiv. Len»»ral»itcreut> aus