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31, Gelte 1 Nr.»» 21. Jahrg. insrs errichtet Lckulart. die gei» ttuldsu- e ln 6er Kegel -rkallt und 6ns verkürzten und le, kür die die ciers such der t bald bei der ^uskunlt gern 7ö» »ol« I« lens » ltt« usv. oder nner isen. ratze ir pr. 12635 llgvn üebraucb von ei» 8 ftlsek. IvtlvIL und krüsteln sei«. 586 vielen: , Nahe Dürer« n in der Ge- BlatteS. ^1« rvissen: klolin- iukt lautend tM-t. irclis 20.1 3 läoKtvN- pa>a!-t«s °>r 14317 >n 9 4 Udr wkrvtion NS ru Idnenl W»W,»W,>,W>^! ickend G ml ÜdsiMs z >r dem itaurs ^ lllllllrlll 1 lusiklsnrerm ^ llnvrslr.36,». L kio W WKL 46 Fernsprecher: Redaktion 32723 — Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 147V? SäckiWe Mittwoch, 8. Februar 1922 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden»«. 1«, Hotdetnstraste 1» volrsrelümg BeznaSvrrlSi Vlertelttlbritch »4 ^5. zwrtmonatOch LN monailti- 8 ^ frei Hau». Sluzclnunime, M 4. Die KSchuiche NolsSzriiuiio erlcbeuu lechsmal wScheiillleh. — Sprechslunke der Redaltilm c» bis 0 Uhr nachm. Nicht aus drücklich zurückverlangte und mit Rückporto nicht verieheue Etuieudungen an die Redaktion werden nicht aufbewahri Anzeiaen, Annahme i>ou iS«ichältsani»lAen oi« IN. von pkamil:ena»z»lae» bi» I I Uhr oorm. Anzeigelchrets lür die Pein»cni> Ü.oa aamiiienanzeioen !k.7.» >ür Vereine >t.S1I die Nekiamejei e SS mm breti . ,sür nno ini>a, aeichriedene iowie durch irernlnrecher rn'aeaedene Anteiaen dnn»ll wir »re Neraniworliichfett ii, ine Richnaleii nichi ndernebmen Annahme >n Dresden: SchmidtUche Buchhandl.. Inh. P. Beck. Sihlohitr. 5. in Bautzen Iran^ Kn riat a. d. Petritirche 1 Tagesschau Mit einer Vollsitzung der Abrüstungskonferenz wurde die Wushnigiouee Tagung abgeschlossen. Hughes sprach seine Be friedigung über die Ergebnisse der Konferenz aus Das englische Parlament wurde gestern in Gegenwart Kö nig Georgs und der Königin Marie eröffnet. Am IN. Febrnar tritt in Genf die Konferenz der dänischen und polnischen Bevollmächtigten unter Vorsitz Callonders zu sammen. Der eh,-malige japanische Kriegsminister Aamagata, der während der letzten 50 Jahre eine grobe politische Rolle spielte, ist in Tokio gestorben. Das neue portugiesische Kabinett ist unter Antonio Stzlva gebildet, und zivar ist das Kabinett ein demokratisches. Der spanische Ministerrat erklärte, daß trotz Fortsetzung der Operationen in Marokko der Feldzug im groben und ganzen als beendet anzusehen sei. Die Franzosen beabsichtigen bei Wiederholung der Sabo tageakte, durch die auch der Eisenbahnverkehr jm besetzten Ge biet gefährdet wird, die Frankfurter Eisenbahnwerke zu be sehen. In Frankfurt besonders sind die rohesten Beschädigungen und schwersten Diebstähle an den Eisenbahnanlagen in den letz ten Tagen geschehen. Der Dresdner Bezirksverein Deutscher Ingenieure erläßt an alle Ingenieure, Techniker und Fachleute, gleichgültig welchen Standes, einen Aufruf zum Eintritt in die technische Rothilfe. Die Anleihearten Alle guten Dinge sind drei. Ob die Anleihen gerade zu den guten Dingen gehören, ist sehr zweifelhaft; aber sie sollen doch als Nettungsmittel dienen, und da könnte man sagen: Dreifach hält besser als einfach. Es sind wirklich drei verschiedene Arte« von Anleihen in Aussicht genommen. Erstens die Z w a u g S a n l e i h e bis zu 40 Milliarden Pa piermark, die soeben von den Mehrheitsparteien als Rückgrat der Steuerreform vereinbart worden ist. Zweitens eine freiwillige innere Anleihe, die zur Ergänzung von der Negierung geplant wird. Drittens eine Weltanleihe, die natürlich nur auf Freiwilligkeit beruhen kan». Diese ist schon voriges Jahr erstrebt worden, scheiterte aber vorläufig an der bestimmten Erklärung der Bank von England, daß für Deutschland ein ausländischer Kredit nicht eher zu haben sei, als bis die Kriegstribute aus ein erträgliches Maß zurückgesührt wären. Der neue Versuch einer Weltanleihe kann also erst gemacht werden, wenn in Genua oder sonstwo die Siegermüchte zu einer Abänderung des Versailler Vertrages und der nachfolgenden Diktate sich verstanden haben. Bon diesen hochpolitischen Verhandlungen wird auch die an zweiter Stelle erwähnte innere Anleihe abhäugen. Denn die freiwilligen Gelder werden in beträchtlichem Nmfang erst dann zum Vorschein kommen, wenn die Zeichner die Sicherheit haben, »as; Deutschland unter de» NeparationSlasten nicht zusammen bricht. Diese Sicherheit fehlt leider noch, und wenn auch in zwischen zur Hebung des Vertrauens doch manches erreicht ist. so wird doch die Beruhigung immer wieder gestört. Leider nicht bloß durch daS Gerassel der französischen Nationalisten, sondern auch durch einheimische Quertreibereien, so z. B. durch den Eisen- bahucrstreik, den gewerbsmäßige Hetzer gerade jetzt entfesselten, wo er höchst verderblich aus unsere wirtschaftliche und außenvoii- iische Entwicklung wirken mub- Auch die äußerste Rechte kann sich gar nicht genug darin tun. dem Reichskanzler Schwierigkeiten zu bereiten, sie lmt noch nicht gelernt, parteipolitischen Doktrinarismus auf Zeiten zu ver spüre». die besser als die jetzige auf Einigkeit aller Parteien an gewiesene und ihrer so sehr entbehrende, zur Austragung von Meinungsverschiedenheiten geeignet sind. Bis zur Auflegung irgend einer freiwilligen Anleihe sind wir also »och längst nicht gediehen. Aber man darf trotz aller Hcinmnisse noch hoffen, das; Deutschland sich bis zur Kreditfähig keit emporrafft. Nun wird der Zweifler sagen, geborgtes Geld sei noch kein Gewinn, denn es müßte verzinst und ziirückgczablt werden. Trotzdem kann eine Anleihe seaenSreich wirken als Erlösung aus einer erdrückenden Last der Gegenwart, indem die betreffende Verpflichtung auf eine Zukunft tion besserer Leistungsfähigkeit verschoben wird. Wenn Deutschland a»S einer langfristigen Anleihe die Mittel schöpft, um die Siegermnchte zu befriedigen, so bedeuiet daS einerseits allerdings eine Verlängerung unserer Tribut. Pflicht, aber andererseits wird dadurch ein sehr wichtiger Wechsel in den Gläubigern herbeigeführt. Jetzt stehen die Sieaermächte mit ibren verhängnisvollen Sanktionen hinter uns. Wenn wir sie befriedigen, haben wir es nicht mehr mit den Truppen des Generals Foch oder sonstigen Zwangsvollstreckern zu tun, son dern nur mit den friedlichen Inhabern -unserer Schuldscheine. Die müssen und solle» freilich regelrecht befriedigt werden: doch sie lassen uns wenigstens in N»be unsere Politik der Erfüllung fortsetzeii „nd störe» nicht durch fortgesetzte Bedrohungen die schaffende Arbeit, durch die wir uns leistungsfähig halten müssen. Insbesondere ermöglicht uns ein miSaiebiger Kredit, die deutsche Währung wieder auf einen erträglichen Stand zu brin gen. Was wir selbst oder unlere Kinder (oder auch unsere Enkel) an Zinsen für die Anleihe aufbrinaen müssen, wird weit aus aufgehoben durch die Vorteile, die Deutschland aus einer Zichewmg seiner Währung erlangt. Jm letzten Grunde bleibt uns ja nur die engere Mahl: entweder eine miSoiebige Anleihe oder das Fortarbeite» der Notenpresse die uns in ein heilloses Meer von „schwebender Schuld" führ!. Letzteres ist offenbar da» diel größere Nebel. ri Nom, 6. Februar. (E. D.) Kardinalpriester Achilles Nalti, Erzbischof von Mailand, Kardinal seit dem Jahre 1921, wurde zum Papst euvählt. Der neue Papst nennt sich Pins Xl. EM Evviva il papal Dieser Ruf der Freude, zum ersten Male nach der erfolgten Papsiwahl auf dem Petersplatze aus Jtalicner- mund erschallend, pflanzt sich mit Windeseile über den ganzen Erdball fort, und in alle Sprachen der bewohnten Erde übersetzt, meldet er allen Gläubigen, daß ein »euer Nachfolger Petri als oberster Hirt und Lenker der Geschicke unserer heiligen Kirche erwählt worden ist. Habcmus papam! Die Zeit der Sedis- Vakanz ist vorüber. DaS Schijslein Petri wird wieder von einem neuen Steuermann gelenkt. Daß nicht in einem Wahl, gange sofort die Kardinäle auf diesen oder jenen ihrer Mit brüder sich einige» können, den sie zur höchsten Würde. Statt halter Christi auf Erden zu sein, erheben, ist erklärlich. Denn unter soviel Würdigen den Würdigsten her« '.»finden, erfor dert ein sorgfältiges und auch umständliches Skrutinium. Man konnte in letzter Zeit beobachten, daß die liberale Presse haupt sächlichst politische Motive in den Vordergrund schob, die einen maßgebenden Einfluß auf die Papstwahl auSüben sollten. Für die Kirche ist aber in erster Linie richtunggebend und -bestim mend, daß die Kardinäle jenen erwählen, der noch ihrer Ansicht zum Lehr-, Priester- und Hirteuamt am geeignetsten erscheint. Nunmehr hat also das Konklave den Erzbischof von Mailand, Achilles Ratti zum Papste erkoren. lieber die Persönlichkeit des neue» Papstes seien nach stehende Angaben gemacht: Achilles Ratti wurde 18S7 in Desto im Bezirk Monza bei Mailand geboren. Nach empfangener Priesteruwihe wurde ec auf Empfehlung des deutschen Präsekien der vatikanischen Bibliothek, des bekannten JesuiteupaterS Franz Ehrte, zur Hilfeleistung bei der Neugestaltung der vatikanischen Bibliothek herangezogen. Nach Ehrles Rücktritt 1913 wunde Ratti dessen Nachfolger. Ans dieser stillen Gelehrlentätigkcit wurde Ratti durch päpstliches Dekret mitten in das diplomatische Treiben ge stellt, indem er znm Vertreter des Vatikans bei dem «enge- scßaffenen polnischen Staate ernannt wurde. Es ist bekannt, daß jede seiner Aeußcrungen, die er als Botschafter in Warschau getan bat oder getan baben soll, von der polnischen Journalistik skrupellos ansgcbcutet wurde, lim die Glaubwürdigkeit der artiger Tcndenzngchrichten aufzuzcigen. sei aus de» Tagen des Konklave selbst erwäb.-t, daß Ratti während des Konklaves mit römischen Journalisten über die oberstblesische Frage gesprochen haben soll. Jeder Einsichtige aber weiß, daß ein Verkehr der Kardinale mit der Außenwelt hermetisch abgeschlossen ist, mithin entfalle» alle derartigen Kombinationen über die politischen Aeuherungen, die der neue Papst in seiner sruheren Eigenschaft nach der politischen Seite hin getan haben foll. Es ist nur zu beklagen, daß von kirchlicher Seite aus nicht mit der wünschens werten Deutlichkeit allen diesen Machenschaften enlgegeugctreien wurde: es erklärt sich aber ans der großen Zurückhaltung, die der Vatikan von ieber der Presse aegenüber e'nznbatten pflegt. Den Deutschen ist Ratti längst kein Unbekannter, da viele der deutschen Gelebrken sowohl in der Ambrosianischen Bibliothek in Mailand als später in der Bibliothek«, Vatikan«, de» bescheidenen Monsignore als freundlichen und gefälligen Mentor bei ihren nissenschastllchen Streifzügen zur Seite hatten, natürlich ahnte niemand, daß dieser Mann einstens berufen sei. das Schifsleia Petri zu lenke». Bei all seinen nnsienschaftlichen Arbeiten hat der stille Gelehrte nie anfgehört, sich ein warmes Herz für die Bestrebungen der Naturfreunde zu erhalten und es ist bemer kenswert, daß er ein eifriger Anhänger de» Alpinismus von jeher gewesen ist und sogar über alpine Besteigungen, beispiels weise über die Besteigung des Monte Rosa Schriften veröffent licht bat. Es schien somit, als ob der junge Cteistliche lediglich für die Gclehrtentätigkeit bestimmt sei. Aber seine hervorragen den Eigenschaften, sein Eifer aus sceisorglichcm Gebiete, in der kirchlichen Verwaltung, machten '«ine Oberen auf ihn anfmcrk. sam und beriefen ihn alsbald nach seiner diplomatischen Mission znm Erabischo? von Mailand. Als solcher zog er jm Jakre 1921 als Kardinal in den Oberste» Rat der Kirche ein und bekleidete, vor seiner Papstwahl die Würde eines Kardinals als vicrtjüng- stcr des Kollegiums. Ratti gebörte von vornherein zu den Papabili. und das Sprichwort, daß, wer als Papst in das Kon- klave einzieht, dieses als Kardinal wieder »erlasse, ist bei dem Erzbischof von Mailand nicht eingetrofsen. Wir Deutsche seben der Tätigkeit des neuen Papstes, der sich den Namen Pius XI. ßeigelegt hat, voll Vertrauen entgegen. Wir wissen, daß es eine seiner Hauptaufgaben ist, alle Kinder der Kirche mit gleicher Liebe zu umfassen, wie es jeder seiner Vorsänger zu tun nach Kräften bemüht war. In der grimmigsten Zeit des VölkerhasseS hat noch sein Vorgänger, der hochselige Paust Benedikt XV. ein leuchtendes Beispiel seiner väterlichen Fürsorge für alle Gläu. bigen ohne Unterschied der Nationalität gegeben, was wohl auch von dem grimmigsten Gegner der Kirche nicht abgestrittcn wer den kann. Pius Xl. Aufgabe wird es sein, die Wunden, die der Weltkrieg geschlagen bat, zu heilen, der Menschheit den heißer- sebntcn Frieden z>» bringen »nd ans dem Wirrwarr, der die Völker in einen Strudel gezogen hat. mir sicherer Hand heraus zuleiten. lieber den äußeren Hergang der Verkündung der erfolgten Wabl noch nachstehende Mitteilungen: Rom, 6. Februar, llm 12 llhr 43 Minuten trut der neu- gewählte Papst ans den äiisieren Altan der Basilika der St. Peter-Kathedrale zur Erteilung beS Senens. Während de Päpste seit dem Tode Pius IX. von, inneren Aston der Bosilcka herab ihren Segen erteilt hatten, snendete Pius Xl. den Segen zum ersten Male wieder vom äußeren Altan aus. Das Volk, das sich trotz des Regens in großer Zahl auf dem St. PeterSplay rin- gefunden hatte, empfing den nengewähsten Paust mit »nend- lichen Beifallsrufe» und winkte ihm zu. Die in Reih »nd Glied niifnmrschierten italienischen Truppen präsentierte» das Gewehr. Der Papst, der inm-tten der Kardinäle erschien, lächelte der Menge zu. Während das Volk in rrueuie .Huldigungen a»S- tzrach, breitete der Papst als Zeichen des GrusieS d'r Arme ans. Nachdem Kardinal B-SIeti durch Erhebe» der Hände der Menge Schweigen geboten halte, erteilte Pins XI. de» knienden Ginn- lügen den päpstlichen Segen. Von neuem brach d»S Volk in nicht endenwollendc Huldigungen ans. Der Papst trug noch den roten Mantel und den KardstinISluit. llm 12 Nhr 47 M-niiten erteilte der Papst der Menae znm zweite» Male seinen Segen „nd zog sich zurück. Die Glocke» der St. Peter- und aller übri gen Kird'en RomS läuteten. Das Volk verharrte noch auf dem St. PeterSplatz. Nom, 6. Februar. Fürst E k! g i, der KonNan-ma--'-t-a'l, machte der Aeeistur Stefan! folgende Mitteiiimnen: Se. Heilig keit der Papst P'ns Xl. hat unbeschadet aller Vorbehalte zugun sten der nnverlei'baren blechte der Kirche und des e-'iligcn Stuh les, die zu behaupten »nd in verteidigen er beschwor, seine» ersten Segen vom äußeren BalG» ans dem St. PeterSvlave er. teilt in der Absicht, daß dieser Segen nicht allein der Stadl Rom und Italien »stell werde, soudorn allen wg<i„„e» „nd allen Völ kern »ud daß er d e »au-.en Welt d»n Wunsch ,,-d d-e Botschaft der allgemeinen Befriedung übrrbringr, die wir alle so heiß ersehnen. Die Streiklage im Reiche KottüuS, 6. Februar. Gestern wurden zwei Agitato ren, die im Au!o bon Berlin nach Kottbus kamen, verhaftet. Sie führten eine Menge Flugblätter mit sich, darunter viele Nummern der „Roten Fahne". In Lübben halten sie bereits aufhehende Reden gebasten. Ferner wurde ein Mann sestge- nennnen, der Flugschriften, die zum Ausstande auffordern, ver teilte. Alle drei wurden dem Amtsgericht zugefübrt. In Gelsrnkjrchcn kam es zu einem Sabotageakt. ES wurde versucht, eine Lokomotive zum Entgleisen zu bringen. In .Hanau wurde der Bahnhof gestürmt, aber wieder ge räumt. Essen a. b. R., 0. Febrnar. Die Streiklage bat sich insofern etwas gebessert, als sich ei» Teil des Zugbegleitpersonals wieder zum Dienst gemeldet bat. Die Anzahl der am Sonntag gefahrenen Züge bat sich oegcn die Vortaoe erhöht. Jm »»be setzten Gebiet wurden 49 Zi'iae aefabren. Bei de» kleinen Ruhr- zeche» kam es zu einer Einschränkung der Förderung wegen ge ringerer Lagermöglichkeit. Einige bedeutende Zechen haben Feierschichten eingelegt. Doch besieht Aussicht, daß im Bezirk Münster heule mehrere Wagen anrollen. Auch auf de» Kanal zechen sind Einschränkungen zu erwarte». Größere Werke an der Ruhr sind noch nicht zum Erliegen gekommen. Doch habe» einzelne Werke ihre Hochöfen abdampfen müssen. A»S Stettin wird gemeldet, daß dort dis Gewerkschaft deut scher Arbeiter, der Transportarbeiterberband und der Mctall- arbciterbcrband mitstreiken. An einigen Sieben wurden Ar beitswillige durch Streikende belästigt, teilweise sogar geschlagen. Zum Schutze der Arbeitswilligen winche Schupo aufgeboten. In Ostpreußen sind bis ietzl 080 Mann von der Nothilfe eingesetzt worden. Für diese Nackt sind weitere 100 Mann an- gefordert. Für Montag wird mit den» Ausbruch eines Metall- arbeiterausstandes gerechnet. In Tilsit wurde ei» Eisenbahn- sckrctär, in Deutsch Evlau ein Rcserbelokomotivfübrer wegen Aufforderung z»m Streik festgenommen. Letztere sind mn 4. Februar aus dem Dienst eiiiiassen worden. München. 6. Februar. Die Korrespondenz Hoffman» mel det: Die anustia? Verkebrslage ist nnverändert. Es macht sich eine verstärkte Güterrückstauung bemerkbar. Mit weiteren Ein schränkungen dos Personen- und Güterverkehrs ist zu rechnen.