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Sächsische Volkszeitung : 11.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192204117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220411
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-11
-
Monat
1922-04
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.04.1922
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Leipziger Allerlei Von Herrn Stadtv. Eidmann erhielt ich folgende» Brief: „Der von Ihnen geäußerte Wunsch, mich zu der Frage der GaSpreiSerhöhnng zu äußern, ist auch von verschiedene» anderen Leiten an mich heraugetrelen. Ich glaube ihm am besten nach- ukomincn. indem ich Ihnen hiermit die amtliche stenographische kiederjchrift zur Veröffentlichung cinsende. Daraus geht klar hervor, daß ich gerade das Gegenteil gesagt habe, man solle eö der linken Leite nicht allein überlassen, Sozialpolitik zu treiben. Nach den „Richtlinien für Kommunalpolnik der Zcntrumspar- tei" sollen nach Punkt IN Gemeiudebetricbe Musterbetriebe sein. Das ist aber nur möglich, wenn genügende Einnahmen zur Ver- fügung stehen, sonst können die Werke noch nicht einmal die erste sozia>po!itisck>c Forderung erfülle», angemessene Löhne und Ge hälter zu bezahlen, geschweige den» genügende Ausbesserungen und Nei'ai'tchassuna vornehmen, damit wenigstens die gegenwär tige Leistnnosfähigkeit erkalten bleibt. Wenn ist und viele meiner Fraktions'i'llegen trotzdem nur für 3 M., also mit den Sozialisten stimmten, so geschah das. um den Stadtrat zu zwingen, eine andere, kaufmännisch korrekte Vorlage mit ein» wandsreicm VorarEkMag ni bringen. Dabei müssen dann die Sozialisten auch Farbe bekennen." Der Bericht lautet wörtlich: Stadtv. Eidmann: Herr Liebcrasch (Kam.) ist schch im Irrtum, wenn er meint, daß die bürgerliche Seite sich schützend vor die Ratsvorlage stelle, und wenn er weiter sagt, daß diese Natsvorlagc kaufmännisch aufaczogen sei. Ich stehe in dieser Beziehung auf dem entgegcnoesetzten Standpunkt. Ich muß mich wundern, daß Herr SwdUmnrat Dr. Paul diese Vorlage, was dem kaufmännischen G'Ochtsvnn't anbelangt, mit so großem Aufwand von Lnngcnkrast bicr verteidigt: denn diese Vorlage iß ein Widerspruch in sich selbst. Auf der einen Seite wird vorge- rechnet, daß die Gaswerke einen 1iel"''-'ch"ß van 4 Mill-rme» Mark erbringen, und ans der anderen Seite rechnet man auf der Grundlaae dieses lleberschusies auf einen llcberschuß der ge samten Werke von 8 750 000 M. Man braucht eine ganze Seite, um »achzuweifen. daß man eigentlich 88 3 Millionen Mark her- iriichaswn wi'i'e. wenn die "»er'e so arbmten wollte» wie im Friede», und zum Schluß gibt mau das Ganze wieder preis, was in der Vorlage siebt. »nd verlangt nur 3,Sil M., während die ganze Vorlage auf den Preis von 3,90 M. ausge. baut ist. Bei 60 Millionen Kubikmeter GaSab-abe ergibt sich ein Defizit von 16 Millionen, statt eines llcberschusses von 4 Mil lionen. Ich kann cs nicht versieben, daß mau das vom kauf männischen Standpunkt aus hier für richtig hält. Die städtische!, Werke sind nicht dazu da, Sozialpolitik zu treiben. sZnrnf des Lladtv. Licberasch: O sa. doch!) Ich bin da der Meinung des NatcS, der hier in großen Ausführungen darlegt, daß die städti sche» Werke sich zum mindesten tragen müsse». Aber ich halte es für unverantwortlich, wenn man einen Preis verlangt, der ein Defizit herbeiführen muß. Wenn die Zahlen, die Herr Stadtbaurat Dr. Pani hier angibt, wirklich die wahren Unter lagen sind, daun muß ich diese Vorlage als einen Widerspruch in sich aiiscbeu. Ich batte sogar vor. zu beantragen, daß der Na! sie zurückziehen möge und eine andere Vorlage dafür bringe» möchte. Ich meine. eS ist für uns Stadtverordnete ei» unleid licher Zustand, mit Zahlen arbeiten zu müsse», die doch wahr scheinlich den Tatsachen nicht entsprechen. Denn wenn man 3 90 Mark haben muß und nur 3.60 M. verlangt, dann muß doch — das sagt der gesunde Menlcbenverstand — wenn man ans dem Standpunkt steht, daß die Werke sich zum mindesten tragen müs- sin, — irgend etwas noch darin sein, wo die 19 Millionen Mar* Defizit hcransgelmlt werden, die nach der Natsvorlagc bei einem GaSpreis von 3.60 M. entstehen. Ein Betriebsvoranschlag muß Zahlen brinaen, die die möolchste Wahrscheinlichkeit für sich haben, und man muß dann auch bei diesen Zahlen sieben bleiben. Wenn nun der Herr Stadtbaurnt Dr. Paul im Brustton der Ilebcrzengnng sagt: Ich bleibe bei den Zahlen stehen! so möchte ich sagen: Nein, Herr Stadtrat, das haben Sie nicht getan: Sie fordern ja n»r 3.60 M. Sozialpolitik treiben, überlassen Sie schließlich doch am beste» den Stadtverordneten. Ich meine, der Not bat doch hier die Vorlage so einznbringen. wie es sich nach den, Zahlenmaterial ergab, und dann hat er auch bei dem Zahlen material zu bleiben. Wen» nachher andere Gesichtspunkte von den Sladtverordneten voraebracht werden, io bat wenigstens der Mat dastir keine Verankwortnng. Es ist übrinens eine ganz eigen artige Sozialpolitik wenn man dann nachher das Defizit durch anderwcitiae Einnahmen von denen trauen läßt, die an dein Gas- bezng mcht beteiligt sind. Es gibt nämlich weite Kreise der Be völkerung. die minderbemittelten, die kein O'aS verbrauchen, sondern Petroleum brennen müssen. Das weiß der Rat auch genau, denn selbst seine Vorlage befaßt sich mit diesem Argu ment. und trotzdem der Widersvrnch in sich selbst. Wenn der Mat bei dem Vorschlag von 3.90 M. geblieben wäre, »nd das Eladtvcrordnclenkolleoinm hätte ans sozialen Erwägungen her aus gesaat: Wir Mosten den Versuch machen, bei 3.60 M. z» bleiben, io wäre auch bei der bnraerlichen Seite Verständnis für diesen Standpunkt >n sinden gewesen. Ich bin aber der Meinung dieses Argument, Verständnis für die sozialpolitische Seite der Sache zu haben, darf inan nicht astein der linken Seite des Hauses überlassen Die bemüht sich bei icdcr Geseaenbeit, Vorlagen de.» Rates zu unterstützen und Anträge zu stellen, die die Ausgaben der Stadl Leipzig in cinein"Maße anschwesten lasten, daß man nicht weiß, woher da? Geld genommen werde» soll. Wenn es aber heißt, Einnahmen zu bewilligen, daun säst die bnraerlicbe Seite so freundlich sein und dafür eintretcn. damit nachher die sozialdemokratische» Blätter sagen können: „Daß wir so billige Gaspreise haben, verdankt die Stadl Lcivzia der sozialdemokra tische» Mehrheit," wie es vorioe Woche in der Freien Presse zu lesen war. Ich für meine Person lehne es ab. immer nur die Einnahmen z„ bewilligen, damit die linke Seite die Ausnaben be willigen kann. Wenn min Herr Stadtbanrat Vanl sagt: Wenn Sie nur 3 M. bcwistigen, müssen wir in 4 Wochen eine neue Vorlage'einbrinaen! so möchte ich sagen: ES ist mein Wunsch, daß das geschieht! Aus diesem Grunde werde ich für den Preis von 3 M. stimmen." Wir Mosten Höften, daß wir nun mit der Frage des GaS- preises eine längere Zeit Ruhe haben. Im vorinen Briet sprach ich von verschiedenen Verdaminas- bc-schwerdcn des volkswirtschaftlichen Teiles meine? Leipziger Allerlei. Heute wist ich nun einen der erwähnten Briese hier Mitteilen. Er lautet: Leipzig, 3t. 3. 22 Werter Onkel Küchenmeister n. Eo! Im Leipziger Allerlei von, 29. 3. 22 ist auf einen Brief R. H. ans der Leipzig entgegengesetzten Ecke Bezug genommen, lind am Ende des t8. Absatzes darin heißt es in>Klammern: (Eine Zwischcnfrage an N. H. Sind damals auch die Löhne, die Ge hälter, die Kohlen. GaS. Strom, Frachten usw. billiger ge worden ?) Ich greife „die Gehälter" heraus. Am I. April 20 be trugen beispielsweise die Lehrcrgchältcr etwa das dreifache de? FricchensaehalteS. Entsprach das vielleicht der damaligen Tencriing? War das auch »nr einigermaßen eine Angletchnng an den damastnen Weltmarktpreis? Haben sich Industrie. Han del, Landwirtschast vielleicht mich mit der dreifachen Vcrienernng begnügt? Ziir Illustration noch die Anwendung auf eine vier» köbfige Beamtenfamilie. Der Vater ist der alleinige Verdiener, Frau mid Kinder ohne Einkommen. Können Sie sich anSinalcn, was die Beamten für eine glänzende Existenz damals batten? Wenn die Gehaltsempfänger nicht Virtuosen der Entbehrung wären, wenn ihre Frauen nicht WirtschaftSgcnies wären, hätte eS schon längst zur Katastrophe kommen müssen. Die in der Klammer gestellte Frage nach der Verbilligung der Gehälter, werter Onkel K., wirkte wie ein Hob», »in mcht zu sagen „aufreizend". Onkel K.l Sie sind doch Zentnin'Smann, vertreten Zentrnmspolitik. «von der man in ZentrnniSver>anim» klingen und in der Zentrumspreste immer erklärt, sie wi Ans- gleichspolitik. Ist das so zu verstehen, daß der Ausgleich auf Kasten der Gehaltsempfänger gemacht wird? Ans dem alten Staate wird damit eine Aeußernng de- ehemaligen sächsischen Fine.nzmimsterS Rüger aufgefrifchl, der sich gerühmt haben so», Sachsens Finanzen zu seiner Zeit durch Lparsinil.-st an den Bceintengchältern rangiert zu haben. — Im Interesse der Zen- tri,inspartei »nd ihrer Presse wird doch wohl besser alles ver miede», was da« glimmende Mißtrauen der Gehaltsempfänger zur lohenden Flamin«: anfachen fönnte. Es wäre dringend not» wendig, wenn die Frage der Beamtenpolitik so bald als möglich christlich-demokratisch ausgeglichen würde. Vielleicht könnte» S>e, werter Onkel K.. mit einer solchen Kostprobe Leipziger Allerlei frisch oder als Konservengeriän den in Frage kommenden Lan des- »nd Reichsinstanzen z» diesen» Zwecke aufwarten. Hoclxichiungsvoll I. N." Selbstverständlich mutz ich mir die Antwort auf diesen Brief von meinem „Kompagnon" gebe» lauen. Sie lautete: „Wenn Sie wirklich so fanatisch objektiv sein und de». Brief zum Abdruck bringen wollen- so sind Sie gesälligst auch so brutal objektiv »nd gebe» meine Antwort möglichst wortgetreu wieder." „Wir wollen sehen," sagte ich. „Also, Herr I. R. drückt sich vor der Beantwortung der Frage: „Sind damals die . . . Gehälter . . . »sw. . . . »sw. . . . billiger geworden. Er hätte sie mit einem glatten „Nein" be antworten müssen. Statt dessen stellt er die Gegenfrage: „Haben sich Industrie, Handel, Landwirtscbast vielleicht auch mit der drei fache» Berteneriing begnügt?" Diese Fraae ist »nsachlich, denn damals, am 1. April 1020. war eine Verbilligung ii» Etange, ein Preisabbau, ja Preissturz, der in Wengen Monaten dem regu lären Handel lKrieasliesernngen a»?gesch!osien, die verteidige ich nicht) größeren Sckmden verursachte als der aan,e Gewinn der sogenannten Verteuerung ansgemacht bat. Wenn trotzdem nicht viel Konkurse zu verzeichnen waren dann . . . ldarans komme ich später zurück). D>e Gegenfrage ist nniachljch, weil, das muß beute jedes Kind missen, die Ursache» der Verteuerung nicht bei Industr-e, Haudel »nd Landwirtschaft liegen, sondern bei unseren früheren und auch wohl nach heutigen Feinden, beim valntastar. ken Ausland. Weiter. Es wirkt wie ein Hab», wenn man von Ver billigung der Gehälter spricht? Die Frage ging an Herrn R. H.. der, ans dem Firmenbriefboaen ging es hervor, Geschäftsinhaber ist. Die Fraae sollte also nick»? o-'deres bedeuten, als den Kauf mann. der »>. E die wirlscbastl'cben Znsannnenhänac auch »ich! richlia beurteilt. bei de: ciemnnsckiten .Fartsetrnna de? Eremvels" dcnan zu erinnern, daß trab fallender Warenpreise die Geschäfts unkosten in Herstellungskosten mindestens gleich geblieben sind. — Wollen Sie wissen, wie a»f einen anstündioen Kaufmann der häufige nngerechtserttate Gebrauch deu Ansd-sticke Wucherer und Schieber wirken? Sie rufen e nen Drang in de» Fingcr- svii'en der reckwen Hand hervor, sich heftig nach der rechten und linken Angesichlsseile des Geoennber zu beweaen. Und dach halten w>r uns zurück, weil wir. wie Sic im Allerlei vom lO. März selbst wiederoeben. „Verständnis für die Haussro» eines Beamten, die immer steinende Preise und das lange glcichblei- bende Gehalt bezw WiuEchgO-weld sehen", heben und gern die „WirtschaflsgenieS" anerkennen." WaS der mir bekannte Kaufmann sonst noch saatc, will ich nicht wiedergcben. Es mar scharf, aber in viele» Teilen »ichi unberechlint. Herr I. R. ersucht mich min mit einer Kostprobe Leipziger Allerlei den Handels- »nd ReichSinstanzen znm Zwecke einer christlich - demokratichen Beamtenpolitik aiifz,Unarten. Mein Kaufmann bat mich darauf bi» nicht schlecht nnsaelacht. „Zählen Sie mal. wieviel Beamte im Reichst»« sitze» und wieviel Kanf- lenie. zählen Sie dasselbe mal in der Zentrninskralüo» ans. Der Herr Reichskanzler ist von Berns Lebrer. Wieviel Ge- baliS- und Labneinvsänaer be-w. ibre Vertreter und wieviel freie Berufe üben in den Regiernnasvarteien?" Sellen Sie nicht, daß Ihr Herr I. N. ein reck'! einleUioer Mensch ist. denn bei ewigem Nachdenken müßte er sich doch selber saaen. daß die Verhältnisse stärker sind als die Menschen und daß die Geletz- aebnngsmaschine nicht in deinse'ben rasenden Tempo arbeiten kann, wie die wirtlchgstl-chen Umwälzungen sich aufeinander salaen. Sonst würden doch seine Ber»ss*ollegen dafür sorgen. Hat es denn überi-annt eine» Zweck, daß Sie diese Sachen i» Ihrem Allerlei bringen?" ,.O sa." saate ich, ..denn nur so können die verschiedenen Kreite des Volke? ihre New gcgensenig kennen lernen und sich Verständnis enigegenbringen." ,Var allein", ineinte er. „muß das . anzc deutsche Va'k das Grnndühel ei'Kunen. nämlich, daß mir keine Währnna baße», aber i» Gesetzgebung »nd Verwaltung t>a, als ,>h wir eine hätten. D i e l e E r k e n » t „ i s i st wirklich dann der erste Schritt zur Besserung." Damit Schluß für beute. Onkel K n ch c n in eiste r. en aus Hs?»? — Bansten. Die Stadtnerardneten nabnien in i'rer letzten ^ikiiug davon Eenutnis, dost dem Vnnvuer Ginnunsinm eine Stt Oing non SO 000 Mark ans dem Nachlaß des »erst ar> euer, Sclni t'ielsers Leopold Swäse- in Gchrliß .znoewsl-n ist mW dar: der städtischen Handelsschule ans her Waentia-Stistung lOOO Mark zur Beschaffung non Let-rnut ein übeinnelen wor'en sind Weiter peschloß man, sich einer Ein-abe des R tes an Regierung ,,„d Landtag anznschlieüen, worin wegen der 31 und 32 des Eiitwnr'es zoni lät siw-en Schulbedarssgeleke Varstellnuuen erbosen meiden, deren '> nmendiing nns Vaiitzen nach Wocheustnnden und Maffenstärke eine Heravdrücknng des stochentm ckelien 'Kammer S du! vesens zur Folge haben würde. Wri'er verabschiedeten die städ'i'lchen stö,ver schroten die neuen '''e'oldiiiwSordnimgen ffir die städtischen Veaniten und Lehrer und nel nie» dabei einen sozialdemokratischen Antrag an, daß Schwerkiiensbescbädi te, die sich i» 5 jähriger Dienstzeit bei der Stadt bewäbrt haben, auch obne Prüfung in Veamtenstellen einrocken lönnen. Zum EiiiM» eines Perwnenau>z»ges inr Staat- krankenhause wurden 360000 Mark bennlliat. zum Einbau einer Venzolanlage in das städtische Gaswerk LMOOO M,nk. Der Bezirk soll erneut ersucht werden, zu den er eblichen Zmchüssen, welche das Stadikrankenbous in steigendem Maße e> fordert, einen Beitrag zu leiste», wenn ein künftiger Ausbau der Anstalt zum 'Vorteil der Bezirkseinwohner nicht unterbunden wgroen soll. 8. — Leipzig. Abschiedsfeier. Am 90. April trat Herr Oberlehrer Ioieph Lip^iitsch noch 46jähriger Amtstätigkeit i» den wohlverdienten Ruhestand Die AlnchiedS'eier schloß sich an die Eotlassiingsfiicr kür die abgiheudeu Schüler an. Welcher Liebe und ZnneiiUng seiner Schüler und semer Mitarbeiter sich der scheidende erfreut, dus klang ans den Arnprochen wieder D u Dank der Gemeinde stattete ihm de: Vorsitzende des Elierurates ab. Hat Herr Oberlehrer Lippilsch dos, an 43 Jahre im D einte und znm Wohle der l. kathol. Schnlgcmc ndc gewirkt Möge ihm ein langer, sonniger Lebensabend benhieden sein Kz. — Drrbach. Niedergebrannt ist ans unbekannter Ursache die mit Enitcvorräten gestillte Scheune des Gulsbesitzeiö Einenkel. — Hohenstein - ErnOthal. Großes Aussehen erregte hier der freiwillige Tod des 69jährigen früheren Fgbrikbesitzeiö Theodor Lieberlnechl. der bis vor inrzem Leiter eines Chemnitzer Zweia- nntenlehiiiens war. Den plötzlichen Ausschluß aus letzterem hat L.. dem der Wirkmnschinenbau zahlreiche Verbesserungen veidanlt, nicht verwinden können. - Niedersedlitz. Die kiesige Finna Oswald Enterlcin überwies der Gemeinde nnsAolaß ibreS lürzlichc» GcschästSinbiläums eine Speiide von 15000 M., die zor Verlegung an veischämte Arme und zum Besten der Ferienkmder bestimmt ist. — Planen i. V. In der Nabe von MieSbach ist der siebe», tache Raubmörder Einil Nnuke ans Planen, nachdem er sich seiner Festnahme in schärlster Weise zu und > setze» suchte, über wältigt »nd in das AmtögcrichtSgcsnngniS Micsbach -enigeliclert ivocdeil. Seine Auslieferung »ach Sachsen wird später erfolge» , Aus Dresden —* Reichseinkonimensteuer Das Stadtsteueramt erinnert dir Steuerpstichtiaen. die im Monat Fetnuar >92t n, den Besitz de- Steuerbescheides über die e> dgüliige Steuerschuld für das Sieb» nungsjahr 19 !0 gelongt st»d. n deren Zahlung, sowie an di« Zahlung der etwa »och lückiländigcn 1., 2.. 3 oder 4. Ncste der vor« lä, sigen Neich einkouimeustcner ü, das Rechnungsjahr I92l E ne i-i ri tliche Mah ung ergeht nichi, vielmehr erfolgt nach Ablaut von acht Tagen die zwougs > e se 4eitreib»», durch da: Vo!lstcecku»gsamt —* Gci»ci:idrglun>,fttuer und Straßenrei luingsabgale. Die Gemcindegrundsteuec aus vie Z it vocn l. April 1923 bis mit 30. Juni >922 wird nach 0,25 vom Hundert des qeuieiueu Werkes erhoben. Sie wird am >5. April 1922 sättig uno ist binnen drei Wochen, vom Fälligkeitstage ab gerechnet, an die zuständiges steuerauitliche Kasseustette zu bezahlen. Für die Straßenreinigungs» abgabe aus das Rechnungsjahr l!>22 ist der I. April 1922 als Fälligkeitstag festgesetzt. Sie wird mit 50 Pfg. für jeden c>nr Reintguugsfläche 'Zrhobcir und ist innerhalb drei Wache», von Zustellung der Steuerzmerügung ab gerechnet, ebeusatls an die zuständige Steuerstelle abzusühreu. Bis dr.r Tage vor Ablaus der gestellten Zahlsristeu können diese Abgaben auch durch Nebcr- weisung auf Girokonto des Rates z> Dresden, Steuer nut, un mittelbar oder durch Baukvcrmrtteluug beglichen werden. Für die Bewohner der Stadtteile Coschütz, Tolritz, Kadiy, Kleinpestitz, Mockritz, Naustütz, N.edergorlsttz, Obergorüitz, Prohlis, Reick, Nochwiv, Stetzsch, Torna, Trachenberge, Wolsnitz uiid des nörd lichen Teiles von Pieschen bietet sich am >5. April 1922 vor mittags 8 bis nachmittags 1 Uhr Gelegenheit, die Steuer» an den wiederholt bekaiintgegebeneil terminlichen Kasseustellen zu bezahlen. TaS BeilrelbuiigSversahre» beginnt am 10. Mai >922. —* Hrinzc-Stiftiing. Be! der von dem Schriftsteller Paul Alfred Clemens Heinze letztwillia errichteten V aul » nd An n a Hcinze-Stiftnng sind Zinsen verfügbar, ans denen in erster Linie solche» deutschen Dichtern »nd Dichterinnen, die durch ein körperliches Gebrechen in ikrer ErwerbSiähigkeit schwer beeinträchtigt sind, dauernd Zuwendungen in Form sortlaiisciider Pension gemacht werden solle». Auch können, eiiimaüge Unterstützungen für Dichter und Dichterinnen gewährt werden. Solche durch ein körverluhcs Gclweche» in ihrer Er- werbsfäbigke't schwer Beeinträchtigte, die durch die erwiesene Lauterkeit ihres sitt'icl'en Wollen? und den bereit? anerkannten Wert ihres künstlerischen SchalicnS in der deutschen Li'eratur einen geachteten Namen erworben haben, solle» „ach den Ssiftiingsbestimmnngen in erster Linie berncknchtiat werden. Die vcrsüglmrcn Zinken betrage» 480 M. B>'merb„nes^rs„ch« sind unter anssnlwlichcr Darlegung der Verhältnisse bis znm 30. A"ri! 1922 bei den, Fürsorgeamte, Landhansstraße 9, 3, ein. zureicheii. —» Zahlungen klir Gas. Strom und Wasser Ilm >wn Abnelunein ' Ga^. St om »Iib Waff-r die nn't llvoß „ a »ob An» ino'neg von Zwoiin mgül'al'me'l » r^nnh-nen Nn:> II hm'ichleiten und Losten lind de» ßä^ttsch-n G,scbnstsffellen Nische-oge Nrhe-t zu cr pnen, ist es IN>V>H net crwrdcrlich, tgl: an: den n '-erwe inngS» I'n: Einzoblnoas'o,'"lilaren anßci den Rechnnngsstetiaae „nd dem nch -nder auch die Wobmine, die V,r'wc>„chsst,ge, d-e Rechnii a, die beol'chen weiden 'ost. ued die Nomme, dc-> Ein'-ehiing'adst nst'es geoail nnaene be n »'erteil. Di- ba,g-»>ios Bealeich»,,: a> t erst >onn nls beww'i, wen» sie aus ein-m der Gi-okenken des Vesr-eb?» amt S. b'e au' der Ruck'-ite der R ch>unaS ocncnwr- an eee'- n sind, enteeichrähen u»': von ter Blltkattere' o dnnnn^e-mäß ü rdiicht woiden ist. Die Matm-e'übrcn, die bei Gns und Siam für jedes a cae?a»acne Hundert 2 .4k betraoen. si'd auch eann zu e rrichten, wen» die bargelklctte Zakliwa war bi>>nen 8 Tagen nach Rcchniiuas» stell,ina »nd »or E lttei'm g des Mabnoer'nbrens geleistet wmde. d t Veibiichung aber wewn luaiigclha'ter Anaa^e-, nickt ertolaen konnte. Gle chz !tic> n irn dorn»' biliaewi-sen. diß das Sinb'bauamt 8!. Am Sce 2 II. mt Kaffe ocin 1. Avril 1922 ab als iechständöche stöbt iche Geig ä t stelle aing lö I UN" m t dem B trieb aini der Ga?., W stier» und Elekiriz-läl-m-'-e- vereiniet nwid?n ist. D e Kaffe des »iadlbau» amles U. Am ^ce 2 I. stibri ron bicjem Zeitouiilt ab die Bcceichiaing .Kalle des B e i ri> b s a m t > s ". —* Die Nachrichtenstelle der Owe - Pestbirek ,'on Dn sden List uni: W n» e? di- äiilicki» V-rköl>nisse gekmo n 'o nc'm-n Pastaistml'en E istckre-lst-iibunre». W-rwal te bi« -MO Ma-k uro oe» n öbn >cke ''alle, 'ßw"»-stallen mit T l n-avbcnb t>'-b i l-ar-vb icke Postanweisungen, scbstimdne T ie,repb naistialtci, En-sclreib rief» s »dünge» nußerbalb der Sck a>lerß n„d- u an. Die nübcren Bestimmungen lstcriiber werden durch dcn >m S baiwroor n»ni aus» gcbäccilcu Po'iberickt betanutacmackt. Für jcde Sendung lst eine E nlieteiunas ebübr von 3 Mari vorn»- »entr ck'en. —* Tächüicher Kuiisiverein zu Dresden (Brübl'che Terrasse) Gestern Vormittag, 11 Uhr, wurde die Souderaussielluug ron Werten dee Kü»stlergr»vpe „Lcha'scnde" erässuct, in welcher iolgende Dresdner Künstler vertrete» sind: Anton Prüde, Max Pusher, Erich Fraast. Konstantin Franz. Al red Glatter, »urt Grostpietich, Heinz Lewercin. Rudolf Hühner. Karl Rüdeste, Duo Meister, Rolf Reich, Oskar Trepte und Fritz Wiucklcr. Tie Aus stellung »unastt Gemälde. Aguarelle, Zeichuunge», Plastitr» und Druckgraphik. Geöffnet Werktags von 10 bis 5 Uhr. Sonntags von ll bis 2 Uhr. 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Der Maaistrat van Lalle bcichloß, d'e Schank' erlar.bnisstener um dnS Zwölssache zu c> hüben, so daß t iisl-g di« Sätze je nach der Kewerbesteueistilse > o > 2400 M b s 20»00 M- als Schanlerlaubmssteucr erhoben lverben — Der städl jclic Ban» oussckmß in Halle bewilligte zwei Million n Mark zu» AnSgeslaltnug der Kunst- und Handwei keistckmle. Bad Kösen. Wegen Lohnstreitiakcsten hat die gesamte Be- leoschast der Ponlandze»'ccst>abcik Rudolstadt A °G in Bad Kosen das Acbeitsverhältnis gekündigt So orst in dcn Streik zu treten, lehnte d e Belegschaft verständige,ivei e ab. CLthen. Vor etwa drei Woche» verschwand der Arbeiter Franz 1 ie'iich von hier »nd mit ihm sei» 7jähriges Töckterclie». Ta ihm die Behörde nichts - »tes znt>a»Ie. winden Nack, orickinngen nngcstellt. aber erst setzt gelang es, ietiich in Uelzen »sttzmiehwen. Es mar aber bereits z» spül Cr hatte das Kind in der Nähe von Vegesack mit einem Kuüovel buchstäblich lotgeickilagen D.isl Wstloer und dürste in dee niiglüa scheu Kleinen ein Hind rnis nr senie be absichtigte Wiederverbeiratniia gesehen haben. Vor dem Verschwin de» verlauste er seine geiamie Wir,Ma t für 15- 00 Mark > nd erleichterte auch noch die Fron, der er die Ehe versprochen hatte, um 1»0Ü Mark. Literatur Vielleicht wird manchem Leser der Sächsischen Volt'zeitiing ein Dienst erwiesen, wenn wir aiitmerklam machen am „Die Liturgie der Karwoche", einem handlichen Vüchle n non 379S., das cstie Eiiistilnmtg »nd Erklärung lür die Gottesdienste der heil. Woche, und vor allem auch den lateinisch-deutsche!' Text (». z. den jiioast veröffentlichten ossioelleii Tex,) der Kaiwochenliturg e enthält. Der Benroner Beiicdittinerpater Sckmller bietet mit dieicni Büchte n - in lounderschönes Handhiick, dar, da» den Laien »nd Ivohl auch mow'-en Pri stein die Mitteier der Karivoche im Si ne der Kirche wesentlich erleichtern wird. L.
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