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Sächsische Volkszeitung : 11.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192204117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220411
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-11
-
Monat
1922-04
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.04.1922
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Vienstag den 11. April 1922 die Pöbelherrschaf^ heute würden wir sagen, die Diktatur de? Proletariat», uniniltelbar vo» der Tyrannis abgelöst wird. Der wahre Demokrat mutz ein warmes Herz für das Volk kal>«n, namentlich in so schwerer Zeit, wie wir sie jetzt durchlebe». Es darf dabei nicht darauf aukamincn, ob jenes seine polit'sclie Auffassung teilt. Hier begegnet sich rechte Staats, esiiiiiuilg bereits mit der chri st lichen Weltanschauung, >e in jedem Nächsten den Bruder sieht. In diesem Sinne kwre- chcn wir aucy von christlicher Demokratie. Aus solche Weise hätten wir die beste Versicherung dagegen, datz die Parteien sich zcrfleisck>en, in ihr. Sie ist nicht nur sittlich gut. sondern auch politisch klug. Richtig aufgcsatzt und durckigesübrt, vermag sie am ehesten das grötzte Gluck möglichst vieler hcrbcizusühren. Menschliches Mit gefühl kann sich ja auch unmöglich auf nur einige Schichten beschränken. Das tuen aber Kastengeist und Klasjenkampf, die auch Aeutzerungcn von Egoismus sind, nur das; an Stelle des einzelnen „Ich" dabei eine ganze Anzahl vo» Jchs der Ge samtheit gegenüber tritt. « Eigentlich ist die Demokratie die stärkste Staats» form. Tenn sie beruht auf dem gesamten Volke und will dessen Wohl. Im Ein.;elfnlle kann freilich ein demokratisches Staats, wesen sehr schwach sein. Das liegt dann entweder an nutzeren Gründen oder an innere», mit sicheren Worten, an den un- günstigen Zcitverhältnissen. DaS heutige demokratische Deutschland bietet einen spre chende» Beleg dafür. Nicht die Staatssorm ist schwach, sondern der Staat selbst, weil der Fricdcnsvertrag und die ihm folgen de» Diktate Unmögliches vo» ihm verlangen und seine politisch, und wirtsck>afl!ick>e Macht gering ist. Auch die Monarchie ichcr irgend eine andere uichldemokratische, etwa eine aristokratische Verfassung würde darunter in gleicher Weise leiden. Es kann in Deutschland nicht besser werden, wenn der Fricdensvertrag nicht geändert wird. Aendern muh sich dann aber auch die deutsche Menschheit van heute. Das grotze lt »glück, das über sie hcreinbrach, hat sie nicht besser pciuacht. Sie wird nicht besser, solange es aus ihr lastet. Es mangeln ihr sitllick)e Höhe und geistige Tiefe zugleich. Wir sehen, wie auf der einen Seite Not und Elend in weiten Kreisen sich furchtbar zeigen, während daneben Leichtsinn und Luxus bei einzelnen sich breit macken. Namentlich in den Grotzstädien jiotzen solche vlegensätze oft unmittelbar ausein ander. Die Vertreter fremder Mächte machen sich ein falsches Bild vom vergnügten Deutschland, das nicht zahlen will. Dann würde cs aber auch möglich, datz wir nicht mehr rin Volk, sonder» eigentlich zwei Nationen in Deutschlaud sind, die einander nicht mehr verstehen, trotzdem sie dieselbe Sprache reden. Ein stärkeres Gegenteil von wahrer Demokratie könnte man sich gar nicht denken. Namenloses Unglück wäre die Folge. Sie mutz es Verhindern. Vielfach wird heute, bei den einen unbewutzt infolge von Denkfehlern, bei anderen aber niit vollem Bewutzlscin aus poli tischen Gründen, die Demokratie für alles Schlimme verantwortlich gemacht, was wir um uns sehen. Wenn die Zeilen schlecht sind, dann wird auf die Negierung ge schimpft. Dabei übersieht mau nur zu leicht zweierlei. Einmal braucht sie doch gar nicht schuld daran zu sein, datz die Ver hältnisse so trübe geworden sind. Tie Koalilionöparteien er klärten denn auch schon in Weiniar, datz sie eigentlich nur eine „Konkursmasse" zu verwalten hätten. Das war richtig. Ban krott hatten aiidere gemacht. Noch wichtiger ist, datz die herbsten Kritiker eö auch nicht besser zu mache» verständen, als die heute Negierenden. Wenn man fragt, wie cs denn eigentlich gemacht werden soll, erhält mau meist keine, oder stur eine ausweichende Antwort. Wie traurig es um uns bestellt ist, zeigt gerade der Umstand, datz es gcnüal, die latente allgemeine Unzufriedenheit nur wachzurufen, »m sie sofort in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ein Beweis, inwieweit uns heute auch das Gefühl ür Recht und Billigkeit abhanden gekommen ist. Wir ind von wahrer Demokratie weit entfernt, denn beide gehören notwendig dazu. Ebenso mangelt eS auch heute noch weilen Kreisen an politischer Reife, da sie sonst unmilglich in solcher Weise dem Scblagwort erliegen könnten. Man findet es auch bei solchen, die sich z» den Gebildeten zählen und vielfach gerade da. Kehren wir nach dieser kurzen Erörterung über das Wesen der Demokratie zu unserem Auogangsthema zurück. DaS grotze Gebiet der Weltanschauungsfra- en z. B, mutz in der Kommune oft machtpolitisch, also doch von arteten auSgetragen werden. Nach dem Neichsschul- ge setze wird das noch in erhöhtem Matze geschehen. Nicht an ders wird man christliche Grundsätze hier und da durch setzen können als über die Partei. Man denke an die Zulassung von Orden in städtischer Krankenpflege, an das BegräbniSwescn, die Abwehr der Leichenverbrennnng, an die Parität in Pcrsoaal- fragen. Da zeigt es sich doch klar, datz, wo Ewigkeitswerte auf dem Spiele stehen, wir Politik nach Z e n t r u m sg r u n d - sätzen nicht nur machen dürfen, sondern einfach machen müs sen, wenn jene nicht gefährdet werden sollen, was wir als Christen doch nicht tun dürfen. Man sagt uns, das Wohl dew,Stadt stehe — wie das des Vaterlandes — über dem d ew Partei. Hier ist Vor sicht geboten. Man sehe zu, ob, wer das sagt, unter dem Wöhle der Stadt nicht etwa sein eigenes meint oder eben nur das Wohl der Stadt, wie e r es gerade aussatzt, nicht aber, wie es wirklich ist und wie wir es ,fordern. Ferner: wer dauernd das sogenannte Wohl der Stadt über sein eigenes Programm stellt, schlägt diesem ins Gesicht. Denn selbstverständlich ist doch das Wohl der Gemeinde einer der erltcn Proarammpunkte jeder Partei. Bei uns steht es vorn an. ES ist nur zweierlei denkbar, wenn man das eigene Programm immer wieder zurückstcllt: Entweder es hat sich in der Praxis als »naussübrl'ar erwiesen. So z. B. das sozialistische Gemcindc- piogiamm. Oder aber, man gibt sieb dauernd selbst ans, indem man aus die Durchführung verzichtet. Beides darf nicht sein. Lieber gar kein Programm als es im Stiche lassen! - In Weltanschauuugsfragen kommt übrigens jenes Wort gar nicht in Betracht. Da bandelt es sich um ganz etwas anderes als um die Partei, nämlich, wie schon gesagt, um Ewigkeit sw erte. Mau hege also ein gewisses gesundes Mitztrauen gegen so manche dringend empfohlene Einheitsfront. So schön die Theorie so bedenklich ist die Praxis. Treue Anhänger der Partei werden nur ungern nicht Zentrum wählen. Der Nach- w » ch S lau» leicht verwirrt werden. Die Frauen werden eine so'che Parole gar nicht bcgrützen. Man zersplittert durch diese Losung in der Gemeinde unsere Leute bei den grotzen Wah- l e n. Man denke sich die Verwirrung, wenn verschiedene Fronten gebildet werde» sollten für das Reich, den Staat und die Selbst. Verwaltung. Innerhalb einer „ D ü rg e r p a r t e i" würden sich sehr bald starke Gegensätze zeigen, z. B. in den Schulaus, schützen. Wie leicht würde auch beim Wegfall eines Zcntrums- mannes aus der gemeinsamen Liste ein Gegner folgen. Bei eigener Liste ist das nicht möglich, Tie Zusammenstellung solcher Einheitslisten ist in: übrigen so schwierig, datz sie — von Aus- nahmcfälleu abaescbc» — nicht oft zuftandekommcn werden, wenn sich die Zentrumslcute nicht etwa mit schlechten Plätzen darauf begnügen wollen. Eine „Bürgerpartei" erleichtert« den Genossen sehr die Agitation. Sie würden natürlich alles, was irgendwie dazu gehört,/in der Presse und von Mund zu Mund als arbeiter feindlich bezeichnen. Diese ungerechte Verallgemeinerung würde sich gerade gegen uns richten, weil wir viel Arbeiter haben, und sie würde nicht leicht abznwehrcn sein, denn von der Rechten würde sicher wieder nach anderer Richtung ins Feuer geblasen. >So könnten wir unter llinständen mehr Wähler vertieren als durch eine Einheitsliste zu gewinnen sind. Man greife deshalb, wo e» Vorteil verspricht, lieber zur Li sten Verbindung. Da kommt zum Ausdruck, datz nur Wahltaklik, aber keine Jdeengemeinschaft vor- liegt. DaS Gesagte gilt auch von sogenannten beruf» stän dischen Vertretungen. Sie sind für uns unnötig, wett sich das Zentrnm für alle Berufe mich in der Gemeinde pro. grammätzig und tatsächlich einsetzt. Es ist doch erhebend, wenn der Vertreter eines Stande» für berechtigte Belange einer an deren Volksgruppe eintritt, z. B. ein Arbeiter bei Mittelstands, fragen. Das ist wahrhaft ausgleichende Gercch. tigkeit. Voraussichtlich siele alles dies fort, wenn wir nur Sländevertreter unter den Stadtverordneten hätten. Wie leicht käme da der Kampf aller gegen alle. Wir brauchen aber gerade auch wirtschaftliche» Minderheitsschlitz, ebenso wie sprachlichen oder religiösen. In seinen berechtigten Belangen dark niemand obne zwingendsten Grund, etwa nur aus Klotzen Standes- und Interessengegensätzen, vergewaltigt werden. Das ist eine sittliche Forderung, wie sie auch politisch klug erscheint. Schlietzlich widersprechen solche reine StandeSverlre- tnngen der Verfassung. Wie der Abgeordnete, so sott auch der Stadtverordnete Vertreter des ganzen Volkes sein. Sonst kämen wir lchlietzlich zu Zuständen längstvergangener Jahrhunderte zurück. In Wirtschgftsparlamenten ist das anders. Die Gemeindestube aber ist keines. Die freien Berufe würden, d<f sie zablenmätzig schwach sind, bci btotzer Standetzvertrciung leicht ansfallen oder nichl gelingend vertreten sein. Damit ging« uns mancher führende Kopf und guter Arbeiter unwiderbringlich verloren. Wie sollten denn mich Frauen, die gar nicht, oder I u - fl endliche von 99 Jahren, die noch nicht ständisch organisiert oder eingestellt sind, dann eigentlich wählen? Mit anderen Warten: bei rein ständischer Gliederung der Gemeindevertretung nähmen wir weiten Kreisen, die uns wertvoll sind, sozusagen das Wahlrecht. Das können wir als eine wahre Volks partei unmöglich. Noch ein?: die konfessionelle Parität und die Welt- anschauungsfragen 'önnten. wenn die Standesinteresien herrschen, oder o>'ch nur »verwiegen, leicht eine untergeordnete Rolle spielen. Man bedenke die Nachteile, die sich daraus er gäben. Dagegen bietet d'« Politik in der Gemeinde Schuh unv Ansale'ch. Viele schmäkwn sie, die nicht willen, wie und wodurch sie sie dort erietzen sollten. Das gehl aber unter den gegen wärtigen Verhältnissen eintoch nicht. Sie sind natürlich Icing- nicht gut. O neinl Wir kennen ibrc Acbler. Aber wir suchen ihnen ahznbe'fen. Wir willen, datz die schwere Zeit viel Schuld trägt. Nicht bernnterreitzen, Wievenanfbm'en betrachten wir als unsere Ausgabe. Wer »nS nnterllnkt. arbeitet also mil an der Besserung der Zustände in der Gemeinde. Aus grundsätzlichen und aus taktischen Erwaaiinaen also, müllcn wir Zentrnmspolstik auf dem Rathause treiben. Auch dort, wo wir schwach sind, wie hier in Sachsen und gerade da. Auch in der Kommunalvakitik gedeihen Ideen weniger in der Stickluft fauler Kompromisse als bei nachdrück licher Vertretnnn de» eioenen Standvnnktes. Ueberstimmt wer den schadet nichts. Mehrheiten bekommen wir — von ein paar schönen Ausnahmen in der Lausitz abgesehen — hier doch nickst sobald. Die Werbung und Begeisterung von Anhängern mutz unser erste« Ziel sein. Beide gewinnen wir am ehesten durch klare Grundsätze. Wie treiben wir Zentrum S-Kommunal- politik an, besten? Es ist selbstverständlich, datz ieder einzelne Gemeindever- ireier sich genau mit unserem nunmehr seit fast vier Jahren vorliegenden K o m in u » a l p r o g r a m m genau vertrant macht und es zu erfüllen sucht, wo und wie er irgend kann. Auf dem Felsen gründe christlicher Weltanschauung, mit wahrer Demokratie, vom Boden erprobter Wirt schaftserkenntnis aus, mit warmem Herzen für alles werktätige Volk, suchen wir nicht Utopien, sondern nur den rechten Weg znm wahren Wohle der Gemeinde. Das liegt im S a l i d a r i s m u S, der Kastengeist und Klallenkampf in gleicher Weise ablebut. Nur so haben wir echte Bürgcrge- sinnnng. Wir iagen nicht Idolen nach, wir haben Ideale. Wir lassen die Erfahrung sprechen, wie etwa gegenüber der Kom munalisierung, aber wir fordern von jedem Gemeinde- Vertreter die Einsetzung seiner gesamten Per sönlichkeit. Mit Eifer und mit Hingabe mutz er arbeiten. Das ist selbstverständlich. Wir gebe» ibm ein Ehrenamt, auf das; er eS in Ehren halte und ihm Ehre mache. Jeder Zcutrumssladtverordncle oder -Gemeindevcrtretcr mutz Mitglied der K o m m u n a l p o l i t i s ch c n Vereini gung der Deutschen Zcnlrumsparlei werden. Gerade wenn er noch allein steht, wie hier so viele in Stadtvertreiungen, bat er an ihr einen geistigen und moralischen Rückhalt, der ihn stärkt, kommunal nnd taktisch. Aus den trefflichen Kommunal politischen Blättern (Köln. Ursiilggartenstratzes wird er reiche Anregung nnd Erfahrung für sein Amt schöpfen. Sie waren eins der ersten Organe ihrer Art. Mit Recht verpflichtet der Beitritt z>> teuer Oraanisgtwn znm Bezüge dieses Blattes. Der Mitgliedsbcitrag beträgt vicrtes'ährlich nur 10 M. ei»- schlietzlich des Bezugspreises. Wie leicht gibt man heute mehr für weui-er Mutes aus, Der Gcmeindcvertrcter findet in der alle zwei Worben erscheinenden Zeitschrift so ziemlich alles behandelt, was er in seinen, Amt täglich braucht. Er kann sich ferner unentgeltlich in Zweifelsfällen bei dem Generalsekretariat der Vereinigung Rechtsauskunft unv allen Rat holen. Er ge winnt durch sie Fühlung mit den grotzen Parlamenten und bekommt Gelegenheit zur Teilnahme an kommunal politischen Taannaen, wie in Essen 1920 nnd in Bochum 1922. wo die wichtigsten Fragen, die heute die Gemeinde und das Zentrum in ihr mächtig bewegen, anSgiebig »nd sachkundig er örtert werden, lieber 7000 Einzel Mitglieder bat die Vereinigung schon und ihre Zahl wächst noch ständig. Einig keit und Zusammenschlutz machen stark. So soll sich auch in Sachten gerade der einzelne Vertreter unserer Politik nnd Weltanschauung unter andersdenkender Mehrheit scwen. deshalb schon mutz er der Organisation beitretcn, welcher Män ner wie Trimborn und Hitze angehörten und das Beste von Herzen gewünscht haben. Mit grotzer Freude hören wir, datz bereits einige Zen trumsfraktionen in Sachsen sich gebildet haben. Die Lausitz war auch hier wegen unseres stärkere» Besitzstandes füh rend. Wo mehrere Vertreter in einer Gemeinde vorhanden sind, mutz es unbedingt geschehen. Alle anderen Parteien bilden Fraktionen. Da dürfen wir nicht zurückstehen. Sonst wären wir wirklich inferior. Die jahrzehntelange Erfahrung der grotzen Parlamente spricht dafür. ES ist doch eigentlich selbstverständlich, datz Män ner und Frauen von gleichen Anschauungen sich znsammenb»». Erst damit wird unser Prograinm restlos erfüllt. Die Fraktion ist die Form, in die wir unsere Erfahrungen, unsere Arbeit, unsere Begeisterung für die Zentrumssache zuscnnmen- fasscn müssen. Dann wird Gedeihliches herauskommen. Es ist ganz etwas anderes, wenn der Sprecher der Fraktion im Namen 'mehrerer eine wohldurcbberatene Ansicht vorträgt, als wenn ein. zelne nebeneinander, vielleicht sogar gegeneinander ihre Ansichten in der Stgdtvcrardnetenversmnmkuna nortragen. Eine Ver- tiefuna der kommunalen Bildung mutz durch Mei nungsaustausch. durch gemeinsame Erwägung alles Für und W'der eintreten. Für die Lösung van Personalfragen endlich ist die Fraktion ganz unerlätzlich. Uebcr den Zusammenschlutz der Fraktionen »nd Einzel Mitglieder zu einem sächsischen Landesverbände der Kommunolvolitischen Vereinigung wird Herr Stadtrat Men de ans Magdeburg sprechen. Er ist Nr. 88, Seite » Vorsitzender des Wahlkreises Magdeburg-Anhalt und hat in solchen Organisatiensliagen besondere Erfahrung. Ich wollt« Ihne» nur als Vorsitzender einer Fraktion einige« über diese zur Erwägung mitteilen, aus der Praxi» für die Praxis. Heute, wo wir etwas Neue» für da» Zentrum in der Ge meinde gewinnen, kicksten sich unsere Blicke auf das, was wir nun bald endgültig verlieren. Wir gedenken in Wehmut der oberschlesischen Fraktionen, die durch das Diktat von Genf vom deutschen Vaterland«: abgerissen werde». Wir werden sie »nd sie uns nicht vergessen. Ter Oberste Rat der Hauptmächte mag Macht haben über Grenzen, über unsere Herzen hat er keine Macht. Van der Mitte Deutschlands senden wir ihnen einen herzlichen Grntz, von dem wir hoffen, datz er kein Abschtedsgrutz für immer sein wird. Mö-en sie »ns über Not »nd Verfolgung, über Raum und Zeit die Treue halten, wie wir sie ihnen heute geloben. — Ein neues Reis wird dem mächtigen Baume der ZentrnmS- partci heute cinberlcibl. Nene Kräfte werden der guten alten Sache heute zugesellt. Möge die kommunale Zentriiinsorganisa- tion >n Sachsen wachsen, blühen und gedeiben. möae sie reichen Segen bringen für Stadt und Staat, für Volk und Vaterland. .» » Wohl kein anderer Deutscher bat in den letzten Jahren mit solch »nerinüdlicher Arbeitsfreude in Wort und Schrift für die Erhaltung seiner Heimat Oberschlesien gestritten, wie Dr. Her- sck'cl Der spontane Beifall ggtt nicht nur den trefflichen A»S- sübrungr» auf kommunalpositifchem Elebiete, sondern er ge staltete sich zu einer Ovation für den Vorkämpfer des Deutsch tums im Osten, A"ib an dieser Stelle sei dem verehrten Abae- ordneten für die Müden nnd Arbeiten Dank gezollt, mit denen er sich seiner Aufgabe unterzog. Der nächstfolgende Redner Stadtverordneter Dr. Mende--Magdeburg verstand es in seinem Korreferat, das sich auf praktische Erfah rungen im Komm"naldie»st stützte, wertvolle Fingerzeige für den Ausbau vor allem der Kowmnngloolllischen Vereinigung zu geben. Den an sich etwas snröden Stoff meisterte der Vortra gende durch Vei-abe einer kein gbgewoaenen Doll« H"mor, so datz die Anwesenden mit Interesse a"ch diesen Ausführungen lauschte». Vemerkt sei hier mir. datz in der Kcnnm"oa1vali- tischen Vereinigung über 7999 Gemeinbevertret-r in 590 Z,n» trnmssrak'ianen ziisommeugesgkll sind, der Ausbau in Sachsen unter nachbarlicher Hilfe in anaren-enden Ve-ir*en sei drinaend notweudia. Gegenüber dein "Nellen des Reiches — Rheinland »nd Westfalen — in der Kom",„na'"ositiscben Vereinianna zu- taoe tretenden, gllerdinas an sich nicht »r>erfrenl>cben lleberoe» wicht wünscht Redner aleick'^ahs d-n A»sbao der ^owinnn-llnoli» tischen Vercinianng im Osten ^entschlgnb«, Eine praktisch« Orientiernna über die verzweiatellen aemeindevo'"ischen Anae- seaenbeiten finden die Gemeindevertreter in den Kommunalpoli, tischen Blättern. Auch diesem Redner w»rve reicher Bestall oewlst. Der Vor sitzende, Rechisoriwakt ^9r. Ro'be schlotz die erlle Versammlung nnd dankte nach dem Herr» Resident"» de? Zanv^aae? kur die gastliche lleheriassnna der Räume zu Zwecken des Variestaaes. Nachmittaos 8 stbr wilden die Verhandlungen sortaesetzt, die ledach kelüallch interner Nak»r waren nnd gegen halb 9 stbr abends ghaeschlossen war. Ans d-m ä»beren Ve-'a"f dieser Tganna sei nur bervoroekiohen, datz während der Rachnststaas» nerbandlnna der Vorlltwnde der Reichs-entrnmssscstllon Senats» Vräkident Ware erschien, von dem Herrn Vorkllwnven, sowie Herrn Inllnrat Dr, Schrömbciens in einer besonderen Be» grützttnasanstirache bewillkommnet. Am Abend endl'ch fand im dickllbisteillen l^acste Weihen de» HgupU-ahnbok-s c>n her R-,rteii>-e"»be statt, den Herr Aba. Hetzleln mit einer kurzen, herzlichen An» cn^ach, eröffnet?. Herr ^ti'dienrat "Kais sl-l>'e hie Reih? der "i-dner fori, in tue auch Herr Sena^sn>-^sivent ""ar^ einer ianniaen Aue-wache, ln der die vräch'iae e»^'f^,,g>ilcielhgrser Wunsart anAaric,. aber a"ch mit aus den E-mll ver Zell em- c-ebenhen Ae'«snhn"uoen hiuzntrai. Den inus'sall'schen ^eis bs- iirllien in e'rer hock'weriic>en künstke>'icchen Rnriraa«s->roe Kon. -erisänaerin Frl. "iekra Ars, Hanna E'sser. Kon-erlsä'wer ewrr lhisie» Herr säuern- nnd Konwrtl'irmer Hherlebrer i^cheder, in dessen Händen die Lcitnng der künstlerischen Dar» bietnnaen lag. Am Montaa, vmmillaas 9 Nbr. erl-bll F-rrebuna der ^gcu'ng. i" der ^enaisuräsideut Warr über „R'ichs'wlitik" srricb'. Diese Rede wird im Zusammenhänge in Nr. 80 ver öffentlicht. Landate Dem Verkall-r bes Arti'els m>t obiger 11-hellckulll >'n Rr. st3 s?r Säcksi'chcn Pg'ks'ellnug stimme >ch intgt-rn ,n. a>« nnllrcni s'gndate eine kiuze Einsuhrung in d>e Liturme d-' Karwoche fehlt. Aber desmeeen llt cs niiumcntiir-s Gcsilbe. A."r Tgchl-n -all es stinxcz-ll e>'„ hivia?« K rchengeianehii'b,n schais-n n dem c'ifhcr Ans» ngsme sgnden. die den aus allen mcwllchcn D'ö esen Denllchloudr und Oesterreichs zngewaubellen Katholiken »ichf eor z» srewd sind. Di« Mekandach'en sind dem erprobt,» Kötner Geignobnchc, da» vor nicht allui lan-er Z it erst neu heorbelle» »nud». en'nammen. Zur Rgienl'anzan^acht re'ckie» die Lieder Ol, 112 113 nnd die Ge bt, S itk 815 za N'S Wechielaebete Ihr Nacbmillaasanvochten an Maricnsesten sind d'e Mstza-bcle Se'le 395 wobl z» gebrauchen. Die Bitte, e'n »e»e» Geienrbnch c'nznsiihren. ist eine sehr kast- 'vieliae In vie'en Fam l'cn staden sich »ach Excmv'aie des 1911 vcrnbich'edk'-n „Ccnitale* von Mohr und letzt ichon wicdcr ein neue» Gclanobuch? Vo» ein-m Mitglied, der Kammiiston zur Bearbeitung eine» neue» GcianaknichS kür das ViOiim Pad rborn weltz Ich. datz vom „Zarsum oorcks' nicht viel mchr als der Einband bleiben dü stc. Dieie Komm simn, d r auch der Gencralvräies der Cäc l enoeieine Dciilschlnnds vr. Müller angebört. arbeitete tm Anllrage »nd unter Minviikuna des flüv-rm B.schoi» vo» Paderborn vr. Schulte, jetzt Kard nal in Köln. Jsm war nnd Ist daran ae>eaen. mll dem n.iien Paderborner Gelang buche vielleicht eine Form >ür ein dcutichc» Ein» heitracianobuch zu finden, in das ohne Zwc fck auch viele Luder de» Lauta»e ausgeuommen würden, weil sic ehrwürdig nach Melodie mr» Text sind. . . Ucbrieen» beschäitmen sich die Organisten unserer D ozc'e in ihren Zusanimenlünfte» ost und eingeh.nd mit dem „Lc,utw,x". Mcnn gleich stc sich üt»r besten nicht sehr grotzen Schwächen ruckst im un klaren sind, halten sie es doch lür cinc viel zu weirg-kcnde Maßnahme das Laudatc in dielen Zeiten tiefgehend zu ändern oder gar ab zuschaffen. Der Ersatz dürste daun bald wieder Anlatz zu Au^stel'.iingeq Ui.d Bemängelungen geben. Kantor Joievh Schröter Dresdeu-Iov Erklärung! Die bei Gelegenheit des Parteitages der Sächsischen Zen trumspartei am 9. April 22 in Dresden tagende Gesellsck-aster- Versammlung der Saronia-Biichdriickerei G. m. b. H. hat nach Vortrag und eingehender Besprechung des Geschäftsberichtes ein stimmig dem Auffichtsrat und vor allem feinem Vorsitzenden, Herrn Rechtsanwalt Tr. Hille ihre Anerkennung für die auf reibende Tätigkeit vor allem der letzten Monate und ihr vollste» Vertrauen ausgesprochen, und den Aussichtsrat gebeten, in der» bisherigen Bohnen das Unternehmen weiter zu leiten
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