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Sächsische Volkszeitung : 07.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192204077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220407
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-07
-
Monat
1922-04
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.04.1922
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Freitag den 7. April 1022 Nr. 82. Seite 3 Sächsischer Landtag „Dollrsfeiertage" — Volksentscheid — Antrag auf Landtagsauf ösung Wie gestern kurz berichtet, genehmigte der Landtag in sei ner Mittwochsttzung den Juslizctat mchl. Der LtaatshanShalt für daS Wirtschaflsministerium wurde genehmigt. Es folgt die Beratung der Vortage über die Anerkennung des 1. Mai »nd 0. November als gesetzliche Feiertage. Nach teilweise sehr erregter Debatte wird dieser Antrag mit 10 Stimmen der Linken gegen 4L Stimmen der Siechte» angenommen. Dr. Wagner lDcutsckmat.) erklärte im Laufe der Debatte, das? dir bürgerlichen Parteien bei der Annahme des Gesetzes den Volksentscheid herbcifiihren wollen. Der Redner schlicht:. Be schlichen Sie dieses Gesetz! Wir werde» dann nnter Anwendung des durch die Verfassung »ns gegebenen Nüttels unsere Krös'e dafür einsctzcn, dah es am nächsten 11. November nicht mehr Ge setz ist. Abg. Wirtb tSozsi wendet sich mit grostem Stimmenanf- wand gegen ton Abg. Dr. Wnaner und bezeichnet die Politik der Rechten, die früher getrieben morden sei, als verbrecheri ch. (wüte wurde dieselbe Politik gemacht. Wenn Sie tnach rechtst es so weiter treiben» ist ein gedeihliches Zusammenarbeiten nicht mehr möglich. ... A'rg Voiat sDcntsche Volt?»'.) betont namentlich, das; diese 'Feiertage dazu beitrage» würden, d-.e Produktion zu ver ringern. Es sei ein unvcrgntwori'icher Leichtsinn, auf die bei den' Arbeitstage verzichten zu wollen. Die Aba. Siewert OKomm.) und M ü l I e r - Lcivzin (11nabl>.1 verwidioen die Vorlaoe >>"d areifen die Rechlsvarleien Wiederholt mit beleidigenden Ausdrücken an, so dah der Präsident Fräßdorf gezwungen ist, cinzugreife». Abg. Dr. Sebfert <Dem.) legt dar, dah mit dem Gesetz entwürfe alle Hossnnngcn zerschlagen würden, zu einer E'migung des Volkes- zu gelangen. Darauf erfolgt die Abstimmung mit oben verzeichnctcm Resultat. Hilfe für daS ZcitnneSgewerbr Abg. Krahner stlnabh.) berichtet sür den PrüsnngsanS- schnh und beantragt, die Negierung zu ersuchen, bei der Neichs- regicrung dahin zu wirken, dah die Versorgung der Tageszeitun gen mit Druckpapier zu angemessenen Preisen sichergestellt wird. Redner führ: dann ans, dah di? Not im Zeitungsgewerbe ver schiedentlich i» Sachsen und auch in Dresden schon zur Einstel lung einer Tageszeitung geführt lmbe, und geht dann auf das Gntachien ei», das Professor Wolfs (Dresden) lm Prüsungs- «nsschnh erstattet habe und dem allgemein zngcstinunt wor den sei. Abg. Dr. Hübsch ni an n (Deutsche Volksp.): Wir sind für den Antrag des Prüfungsausschusses, da die Not der Tageszei tungen hinlänglich bekannt ist und die Presse an der Ersü'lun-g ihrer hohen Aufgabe» nicht gehindert werden darf. Abg. Niethammer (Deutsche Volks».): Eine Klarstel lung der Verhältnisse hätte sich nur dadurch herbcisühre» lassen, dah man beide Teile, den Produzenten und den Konsumenten, gehört hätte. DaS haben einige Mitglieder der Linken im Prü fungsausschuß durch Skandalszenen verhindert. Ten Papier- faboikanlcn wird Wucher vorgeworje», aber die Industrie unter steht doch der schärfsten Kontrolle seitens der Prcisprüsnngs- stellen. Ich stehe auch heute noch aus dem Standpunkte, dah die Zeitungen hinsichtlich der Inseratenkosten und des Abonnements seit dem Iakre >915, wo der erste Warnungspfiff ertönte, viel xu bsillg geblieben sind und ihre Unkosten nicht den jeweiligen Tenernngsverbältnissen angcpaht haben. Die Papiersabrikantcn kennen die Not der Presse ganz^enan und tun ihr Möglichstes, dieser Not zu steuern. Vor allem muh hierbei eins festgcstcllt werden: alle Gewinne, die die Papierindustrie ans dem Export ihrer Erzeugnisse erzielt, kommen der denlschcn Tagespreise seit Jahren zugute. Wenn alle zur Papierfabrikaiion nötigen Mate rialien »m das 80- bis lOOfaebc gestiegen seien, könne man nicht von Wucher reden, wenn der Papicrpreis um das OOsache stieg. Wirtschaftsmiiiister Fellisch beioni die grohe Bedeutung der Presse und das grohe Interesse des Staates an der Erhal tung derselben. Die Negierung sei der Ansicht, daß die Verbilli- gnngsaktton nicht allein von den Staaten zu tragen sei, die, wie Sachsen, grohe Holzbesitzer seien. Das aber verfolge ein Ini- tiattvaiitrag, der zurzeit dem Reichstage vorliege und gegen den Sachsen und andere Bundesstaaten bereits Einspruch erhoben hätten. Auch einem LbuSfnhrverbcst von ZeiinngSpapier könne die Negierung nicht zustimmen, dg keinem Industriezweige Ex portmöglichkeit genommen werden dürfte. Erfreulich sei es, dah die Neichsregiernng dem Reichstage eine Vorlage zugehen lassen werde, die den Zeitungen die Existenzmöglichtcit gewähre. Abg. M ü l l e r - Ehemnitz (Soz.) bestreitet, dah die Pa- p'erpreiserböhung im Verhältnis zur Preiserhöhung für die Ma terialien siehe. Abg. Sckim id t-Frciberg (Deutschnat.) stimmt dem An träge des Prüfuligsainöschnsses zu, lehnt aber die Zwangswirt schaft ab. Abg. Schnirch (Unabh.) betont die Not der Arbeiter zeitungen. Hierauf spricht Abg. Hehlet» (Zeutr.), dessen Red« wir au auderer Stelle bringen. Nach weiteren Rednern wird das Altersgrcnzengesetz für Nichier beraten, dessen Entwurf dem Rechtsaiisschuß überwie sen wird. » Abg. Blüh er (Deutsche Boltsp.) teilt mit, das, di? Frak tionen der Deutschnationaleu und der Deutsche» Voltspartci den Antrag auf Auflösung des LantttngeS gestellt hätten, weil sie glaubten, dah die unhaltbaren Zustände, die sich heute wieder ge zeigt hätten, nur durch Neuwahlen beseitigt werden könnten. Sie schlügen vor. über den Antrag morgen, Donnerstag, ab;»- stimmen und hielten sich für verpflichtet, loyalcrwelse schon jcht davon Kenntnis zu geben. Die Demokratische Fraktion gab eine Erklärung ab. die auch von dem Zentrumsak>geordneten Hehlein unterzeichnet war, wonach sich an? der Ablehnung des Iustizetats die Not wendigkeit ergäbe, eine Nmbildiinq der Negierung zu versuchen und erst, wenn diöscr Versuch misslinge, den Landtag aufzulösen. Nachrichten aus Sachsen — Die Absage der Angestellten an den Sozialismus. Die Freunde einer sklbßärdioen Angestellicnverfichenino, da« sind d>e nichtfonalistlschen Angestellten, haben bei den letzten Bertranensmänner- wnlib» zur Ang-stelltenverstcherung einen unbestrittenen Sieg ü"er die sozialistische» Anoestellt-n errungen- Nach den setzt vorliegenden Zak'en an« 1138 (von etwa 1280) Wahlbezirken fielen ans den bürgerlichen H"„v,ail«tchuß 2180, auk den sozialistischen Afa-Bnnd aber mir 786 Vertrauensmänner. Von den HauptaiiSschiwverbSndcn erhielt der Dciitichnatlonale HandlungSqehstfen-Verband 1SS8 Vertrauensmänner, allein allo erheblich mebr Beifitzer als die im Afa«V»nd zusammru- geschlosscnen elf srelg'werfschastlichen Angestellien-Verbitnde zusammen. Auf den ebenfalls !>nm HanptauSjchuß gehöiig.n Ktwerkschasirbund der Angestellten entfielen «27 Sitze. Au« diesen Zahlen geht hervor, daß der Sozialismus in der Angestelltenschaft keine werbende Kraft bifitzt. Nack wie vor beherrschen die nationalen AngestelllenverbLnde da- Feld. — Limbach. Infolge Gasvergiftung fanden die beiden Kinder de- Kiit'cherS Foetzsch den Tod. — Beim Sohlenlesen auf dem Bahn hof wurde ein lOjährigeS Sind tödlich überfahren. — In der Johann,« Nichierichen Fabrik wWiden Garne und Seide im Werte von 180000 gestohlen. ^,n.Call«b--g. 3« den Ruhestand trat hier Schuldirektor Schmidt, zu dessen Gedenken eine 8000.Marr.Slistung »rrichkrt w»rde. — B urgstädt. Die sädtischen Solleoien belck losten die Ein» iiibruna der Be »s vorwuiitttchast und die Aufnahme eines Anlechc» daliebns von 1 Million Mart- — Waldenburg. Durch Sturz von der Treppe veningliickle der LOsämiae Kamm»», Altted Hagei von hier löblich »> Großenhain. — Schmölln (2»A). Bei dir am Sonittoq ilaliae'iindeven .Kaittmannrcnr Hl-watst wurden aus die Liste des Deulickwanoiiakn Havdiurg-gck licn-Veibants 77 Siunmeu al geaeb-n; er rihlett 5 B> . jitzci, wälireno d-r iozialisti>che Zei ualv>»b»nd der An eiielllr» »nr 21 Stmm-n »nd 2 Bestiycr eihittr- Die Lnw des Geweittchafcs» tzvudcS der Ancesteiiien siet aus. Aus Dresden —* Katholische Hoskirche.. Freitag, den 7. Apiil nach- mitlags 1 tli r 8tteb--r bimvr uno Llikviers von G useppe ^chujier^ kompvnien 1777 —* Blumengeschäfte dürfen am kommenden Sonntag dem 0. April, von ll bis 3 llhr und am I. Oslerjeicriage von ll bis 2 llhr srische Blumen, Poanzcn und Gewinde jettbutten und ihre Angestellten in dieser Zeit beschafligen. —* Käscvrrtanf. Von Jreilag den 7. April ab gelangt billiE ger b a y r ischer K ä s e znu, allgemeinen Veriauf. Ter Preis beträgt sür ein Psnnd 21 N>ark. Ter Käse ist >ant Aushang in nachfolgenden Geschäften erbättlich: Alaunsirahe 70, Altplanen 2, Arnoldstrahe 23, Bantzner Strahe 107, Bischofswcg 32, Chemnitzer Ctrahc 87, Ebemuitzer Platz 2, Tornblitthstrahe 0. Dürcrsirnhe 70, Feidherrnsirahe 50, Fritz-:)ie»ter,Slrahe 15, Frühlingsslraße 1, Esiibelsbergersiraße tl, Gcrinaniaslrahe 4. Gneijcnauslrahe 18, Görlitzer Sirahe I8b, 20, LO. 4li, tz-üt-rl'ahnhoistraße 14. Grvßen- baincr Strahe 124, 100, Grnnacr Strahe 34. Grüneslrahe 10, Habsbnrgerslrahe 2, Hedwigsirnhe 3, Hecknsirahe 21. Hertel- strahe 25, Holbeinlirahe 1, 8. Kamen;er Sirahe 2i>. Kesselsdorser Slrahe 41, 00, Kleesirahe 2. Klcislsirahe 7, Küaelgensirahe 4>. LeiSniger Slrahe 26, 48, Lindcnanstrahe 10, 27. Lcipziaer Siraüe 08, 157. 207. 826, Lmiiscnstiahe 30, 61. Löbtaner Sirahe 85, Markthalle Anloiisplatz Sland 68—69, Markarasensirahc 26, Mark- pias-Hei»rick>-Plal! 20, MarknSsirahe 1, Martin-Lnthcr-Slrahe 35, Mohnsirahe 23. Moritzburaer Slrahe 15. Mii'ler-2'erw'-2lrahe 48, Niclckaislro.he 10, 16. Obergraben 2, Oppellstrahe 2 b. Oschatzer Slrahe 53, 5ttira-Allee 12. Pillniberstrnhe 51, PietzscMrahc 18. Näbnil-aaste 10, Ni ttschelilrahe 7. Noonsirane 15. Nosenürahe 46, Nndolfstrabe 4, Siebenle8ner Siraüe 4, Sebandaner Siraüe 0, Schäferstrahe 20. Sckttnierstrahe 16, Schnorrliraüe 24, 54 d, Schrel- be^aasie II, Sternsirahe 4, Sicpbanicnstraüe 50, Slrieiener Siraüe 26, Strnvestraüe 10. Toraaner Sirahe 35, T^arandter Siraüe 64, Titt-uaunliraüe 40. T'nibenberaer Sirahe 68. ^rani- peiersirahe 10 llblaudslrahe ll, Waldschlöhchenstrahe 20. Winicr- sirahe 8, Zwickaucr Slrahe 03. * Kriegsanleihe und Sparkassen. Das Nelchsinanz. miniitettum war an den Dl'iitscben Spa>kasteiwer?and nni dem Nais-bine; heran-olroie», die im Besitze der Suarkasten befindliche» 20 Milliarven 5pro,Wittlaer Kneg-auleibe in 4 5nroznttiae, >i!g''are Nn,ueiissck'»Idr>e>!ckuei'biinaen nnnittauschen. Das Nnge>wt wurde stdvcO, wie von »nlerri'chleler Sette niltaeleilt wird, meaen der »naiinsliaen Bedinouugm aügelelmt. Die voin Neick-Kfinanz- winisiettiim varg--schlaa ns lange A'»artilat!0'i^zair von 14 Iabren tärte für die Spa,kosten einen erheblichen Zin-nerlnir una eine schwere Beeintrackttignag der Liquidität der Spuk ssen bedeutet. Das Reichosinau-mniiitirinm har nunmehr vorgeschlagen, in neue Verhanttnn-en einznlrelen. —* Etüde 1<°-Stenograpk iDie „Sip'emplaudc'ei*, Fach- beilagc der „Münchener Sienograplnschen Blätter", enthalt eine Darstellung des neuen E>nheitseniwur!es mit oeaenltber>iesiellten Schrinpiode» und wird vom Kauimännilchen Stenagraphenvercin, Nlnnchen 19, Fnierestenlen gegen eine Mark Portovergutung kojtensrei zur Ver>üa»ng nettellr. —" SchulnngSgruppe der deutschen Polt- und Telegraphen- beamten. Gleich wk andere Beainten, Acbeiier und Bernssgrnppen seht immer mehr und mehr bestrebt sind ihre Mitglieder weiter fort- und ansznbilden, hat auch die untere Postbeanitenschast das Bestreben, dies zu tun. Sie hat in diesem Winterhalbjahr nicht nur Kurse eingerichtet, in welchem elementare und postalische Fächer, sondern sie hat auch eine SchnlungSgrappe eingerichtet, in welcher Fragen volkswirtschaftlicher Art behandelt und gelehrt wnrden. Hervorragende Kräfte Hallen sich dieser guten Sache zur. Verfügung gestellt und zwar sprachen n. a. Herr Stadtrat Beck über „freie Rede", Herr Landtagsabgeordnctcr Bethke über „Ge- werkschattsfragen »nd Sachwerte", Herr Stadtverordneter Berndt über „Mietecrecht", Herr Stadtverordneter Leinen über „Nev. Städteordnung", Herr NegiernngSrat Lüttich über das „ArbciiS- recht", Herr Geh. Rat Dr. Menke-Glückerl über die „Reichsver fassung" und Herr Landtagsabgeordneter Büttel über „Landes verfassung". Auch aus eigenen Krei en gab es Herren, welche den KursnSteilnehmern Gutes boten. Es sprachen z B. die Herren Höpfner über „Beamtenrccht und Diszipliuarge eh", Knu-rt über „Steuersragen", Naupert über das „Fernsprech- und Telegraphcn- wesen", Niete das „Peiotdnngsgeseh", Schubert über „Srgani- sationsfragen und Versaininlnngsleitnng", und Scholz über „Volkswirtschaft". Durch einen Lichtbildervorlrag wurde der „Aufbau und die Grundlinien der Deutschen Reichsversassting" den Teilnehmern vor Angen ge'nhrt und erklärt. Sämtliche Vorträge waren in politischer und religiöser Beziehung voll ständig neutral gehalten. Nicht allein durch Unterricht, sondern auch durch den Besuch verschiede er Unternehmungen wnrden die Kenntnisse der Teilnehiner erweitert. ES wnrsen besichtigt die „Dresdner Nachrichten", das „Wasserwerk zu Tolkewitz", die „Saxoniamühle" und das „Fernsprechamt Striesen". —* Dns Totengedentbuch Dresdens sür die Kriegsgesalleiieii. Die Vorarbeiten für das Gedenkbnch der im Weltkrieg gefallenen Dresdner, das im Auttrage des Rates seit März tOt? bearbeitet wird, solle» abgeschlossen werden. Wie bereits früher mehrfach in den Tageszeitungen geschehen ist, ergeht noch einmal an alle Angehörige», auch solcher Gesallcner, die ansterhalb Dresdens geboren waren, aber hier bis zur Einberufung lebten, oder hier geboren sind und auswärts wohnten, im besonderen soweit es außersächsische Truppenteile belrifst, die Bitte, zur Ergänzung der bereits im Ratsarchiv vorhandenen Unterlagen, baldigst die genaue Personenangabe mit Lebensdaten, Beruf, letztem Truppen teil, militärischer Stellung, Tohesavt, Geseckttsort oder Lazarett, Begräbnisstätte einzusenden (Ratsarchiv, Dresden, Neues Rat haus, Zimmer 151). Als letzterTermin istder 1b. April angesetzt worden. 8 Bund der Kinderreichen. Bemtsgriippen DreSden-A.-Ost, Iobaiinstadt und Striesen-Blalew'tz- Freitag den 7. Aprtt abrnds 8 Ubr Blnmeniäle, Blumcnsttaße, Vortrag d>« Heirn 1)r. mvä. Fct'ckier über Eicschleckilskraiiklieilkn. Aussprache. Eintritt fiel Tie crwachs ne Jugend, sowie dem Bunde fernstehende kinderreiche VLler und Mütter sind willkommen. Grupps Dresden-A -West. Freitag den 7. Avttl abends 8 Uhr Kiosterschänke, Lilien- Ecke Se.Icrgast - Monalsvcrsamm- lung. Kinderreiche Väter und Mütter berttieb wttllownieii Parteinachrichten Zerrtrmnsversammluni in Bautzen Herr Landtagsabgeordnetcr P. Hestlei» sprach am Mitt woch abend im Gescltenhause zu Bautzen i» einer gntbeiuchlen Versammlung der Zentrumspartei über das Thema: Vor Genua. Nach einer kurzen Begrüßung des Vorsitzenden Herrn Studienrat Prof. Heidrich ergriff der geschätzte Redner das Wort zu folgenden Ausführungen. Wir üehen augenblicklich in einer nenen schweren »iix.se, vor der Möglichkeit, vielleicht schon in wenigen Stunden keinen sächsischen Landtag mebr zu habe», während wir uns in unserer Außenpolitik in einer ungeheuer ernsten Situation befinden, von einer Konferenz zur anderen geworfen werden. Sollte es i» dieser ernsten Situation nicht möglich sein, daß die Vernunft Siegerin wird, daß das deutsche Volk endlich einmal in seiner großen Mehrzahl erkennt, daß es um Sein oder Nicht sein Letzt und hinter dieser Notwendigkeit Alles andere znrüct- treten müsse. Die «ngeheuercn Zahlen de? Neichsetats -- 188 Milliarden für Ausführung des Versailler Friedensveiträges — Wort Gröbers Leitmotiv darüber z«gründe gehen, sprechen eine zu klare Sprache. Die große außenpolitische Frage drängt sich heute jedem von uns auf: Was haben wir vou Genua zu erwarten? Zunächst ein Wort über die Politische Veranlagung des deutschen Volkes! Weil die alle Neichsverfassung von 1871 keinerlei verantwortliche Mitarbeit des Volles und seiner Ver treter zullest, gingen alle be'ähigten Kopse lieber in andere Bernfszweige, weil sie sich in der Politik nicht positiv betätigen; konnten. Darum hat es in den letzten Jahrzehnten, keine übrr- rageno große Politiker gegeben. Noch viel weniger hat man es bei uns srüher verstanden, die breiten Massen des deutschen Voltes zu politistheni Interesse und politischem Verständnis zn erziehen. Sonst wäre es heule nicht mehr möglich, daß man die Pvliltk unserer Rcichsr'giernng, die E r f n t i u u g s p o l i t i k, welche die einzige mögliche V e r n n n s t S p o ! i t i k in unserer Lage war und ist, und die Führer sie er Politik als vaterland-slos, >a ls unpaiciotisch hinznstellcn. T.r Welt zn zeigen, daß wir bis zu einem gewissen Punkte erfüllen tonnen und erfüllen wollen, das war die Quintessenz die'er Potilik des Kabinetts Wirth. Tiefe Politik hat uns jetzt bis an den Verhandlungstisch gebracht, Ivo wir der Weit unsere Mcinnug jagen können. Eine gewisse Klärung der Lage hat »ns die's Politik gebricht. Tie Geschicke der Welt werden nicht mehr entschieden werden in London und Paris, >ondeni im W e i ß e n H a n f e z n W a j h i n g- t o n. Wir sind in absehbarer Zeit von einer nliiveu Außen politik ansge chlosjcn. Wir haben aber die Mliglichleit, auf Klärung der We.tatmospähre hinzuwirken. Man lann die Frage nicht bccnttnwrtc», was uns Genua bringen wird, aber wir wifje», daß wir schon einen Schritt Vor värts gelo umen sind dadurch, daß wir uns in Genna an den Konfer.nztiich setzen können. .Heute muß mehr denn je das unserer Politik sein: Möge die Par.ei wenn nur das Vaterland gerettet wird! Im Sächsischen Landtag ist heute der I u st i z - etat abgelehnt worden. Es ist bekannt, daß unsere gegen wärtige sächsische Ncgiecung ans die lomninnistifche Partei in ihrem Bestehen angewiesen ist. Eine Regierung aber, die sich auf eine außerhalb der Verjasjnng stehende Partei gründet, ist keine Regierung. Tie Minister Buck und Held wären noch heule zu ein r Um bildung der Regierung aus mitltcrer Linie bereit, aber sie haben ihre eigene Partei ia die er Frage nicht hinter sich, in der voll kommen die Ehemnitzer Richtung herrscht. Nachdem es bei Ab lehnung des Polizcietats im .Haiie-hattan-ttchnß bereits vor einiger Zeit znm Klappen kam, ist heute diese Situation in verschärfter Fvrm mit Ablehnung des Jnstizetctts wieder cttnt geworden. Tie Koniniuiiistcn haben jedoch schon heute wieder Augst vor ihrer eigenen Eonrage bekommen und verlangten nochmalige Ab stimmung. Darauf aber brachten die Deutschnationale Parlei und die Deutsche Volkspartei einen tlhntrag ans Auslosung des Landtags ein. Demgegenüber hat die Tcinokratifche Parlei und Abg. H e ß l e i n eine Anfrage eingebracht, ob die Re gierung bereit sei, entweder eine Umbildung der Re gierung zn ermöglichen oder, falls die'er Versuch mißlingen sattle, die Auslösung des Landtags herbciznführe». Ferner wurden in der heutigen LandlagSsitznnc^ mit 10 gegen 43 Siimmen der l. Mai und der 0. November zu gesetzlichen Feiertagen gemacht. Hier muß man daran erinnern, das; ganze drei Abgeordncle. neben Herrn Heß lein die Abgeordneten Vogt und Drechsler, ge-en die Abschaffung der christlichen Feieriaoe gestimmt haben. Wo war damals die Dculschnalionale Volksparlei? Es läß! sich natür! ch beule noch nicht sage», ob VolkSenIjcheid oder der Antrag der Nrchlsvarteien ans Auslösung des Parlaments zum Ziele inbren werden. Je denfalls innpcn wir in absebbarcr Zeit — vielleicht schon in den nächsten Wochen mit einem Wahlkainptc rechnen. Unsere Z en t r n m s p a r t e i hat von Anfang an miige- arbeitct an dem Werke der neuen Neichsveriasjnng. Heute müs sen wir uns fragen: Wo waren denn die Krittler ans deutsch» nationaler Seite, als es in Weimar galt, die christlichen Grundsätze in der Verfassung zn verankern? — Sie standen in blinder Opposition abseits und überließen es de? Zcittrnmspartei, für die christliche Neliaion einzntieien. Wenn statt der s oz i a l i st i s ch e n Republik eine demokra» t i s ch e Republik geschaffen wurde, so haben wir das vor allem der Zen trnnis Partei und jenen Parteien zu verdauten, die mit ihr die Regierung ge bildet haben. Nnd heule kommen diese Leute überall ans ihren Schlupfwinkeln hervor und wagen es. unsere Parlei altenibalben zn beschimpfen nnd vor allein der P-iterla»d-:-iottgkeit zu zeihen. Lassen wiruns in unsererSache nnd in unseren Idealen nicht irre machen. Freilich heisst es auch noch mehr als bisher Opfer bringen. Mebr denn je heisst es weiter zn kämtzsen und zn arbeiten sür unsere Ideale: Wahrheit, Recht und Freiheit! Diele spannenden Ausführungen werden von der Verlaniin- limg mit stärkstem Beifall anfgcmommen. I» der anschießcmden Diskussion wurde folgende Resolution e! stl in m i g ange nomnien: „Tie am heutigen Tage im katholi'chc» Geleklenhanse z» Bautzen versammelten Ze» trumsan h ä n a e r sprechen dem Herrn Abgeordnete» H eßlci » Dank n n d Anerke » n u n g ams für die Politik, die sich zielvewnßt trotz aller Angriffe von links nnd rechts für die Wahrung und Forderung unserer christlichen Kulturgüter eivsetzt" Ein begeisterndes Schlußwort des Redners löste nochmal« anhaltenden Beifall aus und mit neuem M>tt sür die heilige »nd hohe Sache unserer Christlichen Volkspartei und mit nencin Willen, tür unsere Ideale zn arbeiten, ging man auseinander. Durch Kampf znm Sieg! Tbeater und Mukil Residcnzthcatcr. Eine seriöse Operette, die noch dazu mnsikattsche Onalitäten besitzt, zur Osterzeit da? könnte manche Scharte im Repertcnr des Tbeaters wieder answetzcn. Ter gestrige Abend gebürt zn den Gala-Abenden! Allein Ä.siik und Gesang konnten solche Wirkung Hervorrufen. Im Sck>n'sen des Wiener Oprrllensnrslen Franz Lehar spiel! aber auch seine Operette Z i g e n n e r l i c b e" eine wesentliche Rolle. Sie ist nicht nur der bei allen anderen Tondichiern wiederkehrende „Aus flug ins Ronianttsche", sondern bat starken Einfluß ans die wei tere künstlerische Gestaltung der Komponistenlansbahn LebarS, die allerdings zur Zeii der „Zigennerliebe" schon im Zenilh stand. — Wir bewundern beute da? anständige, dramattsch wirk same nnd durchweg zur Musik drängende Librßttio last ebenso wie die tcmperaincnlvolle. melodiöse »nd zündend instrumentierte Mnstk, dcc dnrchweg in der Nabe der Spieloper sich wohliübll Dafür, daß das Residenttbeatcr sich brs Werkes so warm an- nabm und öS in so glänzender musiialiicher und szenischer Aus machung herausbrachte, gebnbri ibm böchste Anerkennung. Be sonders Schicketanz, seinem treffliche» Orchester mit dem solislisch tätigen Konzertmeister Geißler an der Spitze. S n ck^ füll nnd Gassert. Darstellerisch war gar »lchis ansznietzen. gesanglich höchstens bei Wildt, dessen Tenorberfasinng die denk- bar nnaünstigste ist Die Karolv . F > r c n c; t,, Pereival. M n11er -- M a r ten , Karl, Pol scher tonnten gestern samt ihren Leitern wieder einmal so irininpbi.rrn, wie es in den besten Zeilen unier Friese und Deliinger üblich war. Zck. -- 7. Philharmonisches Konzert. Schubert» E-dnr Sin fonie das war so etwas nach dein Herze» Edwin LindnerS! In dieser wundervollen Partitur liegen biete nnottere Geister eingcschlop'cn, die derantstürmen zu lasten beareislicherweise der Ehrgeiz eines Teinveramentsdirigenten ist. Es sind die guten Geister drs alten Wien, die da lebendig werden. Den Scherzo satz Hörle inan fette» io brillant. AIS Solist fnnwerte Enge» Linz, der da: D-moll-Konzert von Brabn.'s ntti wunderbobrm Ausdruck im Maestoso und kaum zn überbielender Vertiefung im Lidagio spielte und sich als dem Meister Brabms kongeniale» Interpret bewährte. Linz bat nnS schon Gele Weihesttin?en be reitet, er inöae nnS recht bald wieder im Konzerlsaa! begegnen! Ob Elise Elizza indist'onicrl vmr. konnte ich nickst feststellen, jedenfalls aber war sic eine Enttäuschung. ;vr.
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