Volltext Seite (XML)
Nr.L«» 1». Jahrg. «eichSft«j1»>» »«» ««da»«»," Treiden, A. 10^ SiicksWe Montag, 19. Juli 1929 F,»«s»»«che» »1»6« P»st1che«»»»«t»r Leipzig Nr. 11707 Dolfszelmna Ee.ualv,..»' «»tt^a»rttch » »« «-I«aN»v»0» -»« »«»«»*»» -»«-»«» L «ttUblstt. «Mag« I«^«4» «u.sa». « » 4L 2» Dr»««« «r» -an« L-utt«lan« sr»t Ha»« «a«,a», t 1» »L «,«,«»» » V.V04« — ,. M» «chftich« «-Uli-Uun« «r1»«tiU « »ll« >«»»nlag«» mach». — «v—chstun»» »«H»»aU»u« II »t« IS »I« »«». «lnnadm, »«, »iqLtttan»«,«» »u I« ftallUU«E»-ia«> — II «u»» dor». - «»l« k»r »- 1.4« 4».«» «,klam«t»t> » L» W. Sa»m««ix.tan> >.»«4» - »», «-i>«-tU« Io»,' »m» gt-rnsdrech», Un^kt««» w-m«, »t, »t« «nailtworUlibk^t Ni» »«« «lchNaiiU -«» *«k». »ch» Das Ende der „Kohlenfrage"! von einer hervorragenden führenden wirtschaftspoliti schen Persönlichleit gehen „ns über die Entscheidung in Spaa in der Sohlenfrage folgende Ausführungen zu, die uns der allergrStzten Beachtung iveitester VolkSlreise wert erscheinen; Am Abend de« 15. Juli vollzog sich in Berlin ein närrisches Schauspiel: Die Unabhängigen demonstrierten in Straßenumzügen für die sofortige Sozialisierung des Bergbaues! Um die gleiche Stunde mußte in Spaa daS Kohlenablommen unterzeichnet jrerden, das seiner „Sozialisierung" im Sinne der Unabhängigen mehr Raum läßt, das vielmehr die Ententtsierung der deutschen Koh- lenwerle in die Wege leitet! Die „Kohlcnsrage" ist zu Ende, unsere wirtschaftlichen Leiden aber beginnen jetzt erst. Es soll in nachstehenden Ausführungen ver sucht werden, eine Darstellung über de» Gang der Verhandlungen in der Kohlenfrage und ihr schlicßliches Ergebnis zu vermitteln. Um die Unterschiede zwischen deutschem Angebot und Ententefordeningen zu erlennen, muß man zunächst hervorheben, daß bezüglich der Menge der zu liefernden Kohlen der Vertrag von Versailles schlecht hin 40 Millionen Tonnen ftir das Jahr, also etwa 3,5 Millionen Tonnen monailich fordert. Als die Verhandlungen in Spaa über diesen Punkt begannen, standen die Ding« so: Ententeforderung 2 5 Millionen Tonnen monailich, deutsches Angebot 1 Million,Tonnen monatlich! Die Herabsetzung der Lieforungszisser um nicht weniger als eine Million Tonnen gegenüber den Versailler Bestimmungen läßt schon erkennen, daß sich hie Entente überzeugen mußte, daß die Auflagen des Versailler Dokumentes Unmöglichkeiten, Unerfüllbar keiten und direkte Ungeheuerlichkeiten enthalten. Trotzdem war die > Differenz zwischen deutschem Angebot und Ententefordernng noch ein« ' sehr erhebliche. Auf deutscher Seite mußte Rücksicht genommen werde» auf die gesamte Wirtschafts- und Arbeitslage in Deutschland, die wie derum abhängig war von dem Stande dsr Arbeitskraft des deutschen Volkes. Für die Beurteilung der deutschen Arbeitsfähigkeit war wie derum der Stand der Ernährungsfrage ausschlaggebend. Unter ge wissen Voraussetzungen konnte darum eine Erhöhung der Förderzifser zugesagt werden. Das geschah auch, indem deutscherseits eine staffel- weise Ablieferung bis zu 1700 000 Tonnen monatlich zugesagt wurde. Die Entente ihrerseits ermäßigte ihre Forderung von 3,5 Millionen Tonnen schließlich auf 2 Millionen Tonnen monatlich, behaarte dann aber unerbittlich bei dieser Ziffer. Trotz allergrößter Bedenken hat sich schließlich die deutsche Delegation zur Unterzeichnung einer For derung von 2 Millionen Tonnen Kohlen monatlich bereit erklärt. Gegenüber dem heutigen Stande werden wir vom 1. August an monat lich nicht weniger als 800000 Tonnen Kohlen mehr an die Entente zu liefern haben als seither. Was nun die Bezahlung der Kohlen angeht, so müssen gegenüber Versailles unzweifelhaft Verbesserungen festgestellt werden, wenngleich uns die Regelung der Kohlenpreisfrage vom deutschen Standpunkte aus in keiner Weise befriedigen kann. Im Versailler Vertrag hatte man für uns aber für die damals auf S,5 Millionen Toiinen sich beziffernd« Kohlenmenge Pro Monat überhaupt keine Be zahlung vorgesehen. Nach dem deutschen Angebot sollte die Entente uns den Weltmarktpreis bewilligen. Bis zutr Höhe dez Inlands preises sollte die Anrechnung auf Reparationskonto, das heißt Wieder» gutmachungskonto, geschehen. Tie Differenz zwischen In« landS- und Weltmarktspreis sollte in bar, und zwar zur Beschaffung von Lebensmitteln beglichen werden. Um welche Unter- schiede es sich dabei handelt, sei dargetan an der Feststellung, daß der Inlandspreis für Kohlen augenblicklich 230 Mark pro Tonne beträgt, d»r Weltmarktspreis dagegen etwa 1250 Mark. Dieser deutsche Vor schlag ist von der Entente abgelehnt worden. Die Entente beharrte ' auf der, bei dem heutigen Balutastande der deutschen Mark geradezu ausbeuterisch wirkenden Bestimmung des Versailler Friedensvertrages, wonach Deutschland für alle seine Sachleistungen nur den deutschen i Fulandspreis angerechnet srhalte. Diesen Inlandspreis will die Kntxnte ebenfalls auf das Reparationskonto, das heißt Wiedergut» «achungskonto verbuchen, also auf dieses Konto anrechnen. Darüber hinaus will sie, jedoch nur für Kohlen von besonderer Qualität, eine Prämie von 5 Goldmarls. nach dem heutigon Stande der deutschen Valuta etwa 50 Millionen Papiermark, in bar auszahlen. Bei einer Lieferung von 3 Millionen Tonnen Kohlen im Monat wird eS sich also um monatlich 100 Millionen Mark handeln, die in bar an uns bezahlt würden, die aber unsererseits sofort wieder für den Erwerb von Nahrungsmitteln zurückgegeben werden müssen. Ueber den In landspreis und die 5 Mark Goldprämie hinaus -- mit diesen beiden Summen wülrde für die Tonne Kohlen erst ein Betrag von 280 Mar! Mnüber dem WeltmarktspreiS von 1250 Mark erreicht sein! — johlt die Entente für sschs Monate einen Vorschuß in Höhe des Unterschiedes des eben genannten Preises und dem Ausfuhr preis, der entweder für deutsche Kohlen ick einem deutschen Hafen »der für englische Kohle in einem englischen Hafen für den Weitev- knsport bezahlt wird. Alle diese Beträge werden nach den Versailler düsenden Bestimmungen bemessen und zwar wird nnS gegenüber nur di jeweils geringere der Ausfuhrpreise fob, das heißt free on Lord. frei an Bord, deutscher oder englischer Häfen bezahlt., Um «S noch einmal lurz zusammenzufassen: Die Entente wird uns aus das Wieder- gutmachungslonto den Inlandspreis für deutsche Kohle in An ke ch n u n g bringen. Sie wird für Kohlen von gewisser Qualität eine Goldprämie von 5 Mark, also 50 Papiermark, in bar bezahlen. Für diese Summe werden wir Lebensmittel beziehen, und weiter wird bis zur Höhe des Aussuhirpreises der sich ergebende Betrag vorge schossen. Diese letzteren Vorschüsse haben das Peinliche, daß sie nicht über das Wiedergutmachungslonto gehen, sondern daß sie wieder in bar deutscherseits zurückgezahlt werde,, müssen. Die größten Schmierigleiten, um die sich tagelang die bewegtesten Auseinandersetzungen drehten, betrafen einmal die Frage der Beliefe rung Deutschlands mit oberschlesischer Kohle und zum zweiten die Forderung der Entente aus deutscher Anerlen- nung des Rechts zur Besetzung des Ruhrgebietes. Was die oberschlesische Angelegenheit betrifft, so hatte die deutsche Delegation vorgeschlagen daß Deutschland von der oberschlcsi- schen Kohle lüustig monatlich eine Menge von mindestens 15 Millio nen Tonnen erhalte. Ueber Oberschlesien und seine Kohle haben wir seit Versailles ja leine unmitblbave Verfügungsgewalt mehr. Bis her erhielten wir monatlich 1,2 Millionen Tonnen Kohle Für das deutsche Zugeständnis bezüglich der Lielerung >:«r lünftiaen Kohl-n- menge an di r Entert: galt es, ein-m Ausgleich zu ichasftn. Tie En teil, hatte die deutsch: Forderung »ichirftigkiid dahin beantwort-t, daß alsbald ein Ablommen über die Verteilung der oberschlcsischen Kohle durch eine Kommission getroffen werden soll, in welcher auch Deutsch land vertreten sein werde. Damit konnten wir natürlich gar nichts nnfailgen. Um diesen Punkt wurde zähe gekämpft. Wir wollten un bedingt eine bestimmtere und womöglich bindende Zusicherung haben. Lloyd George erklärte auf das Drängen der deutschen Delegation ausdrücklich, daß die Alliierten grundsätzlich die deutsche Anschauung teilten, und daß sie für die Kommission Anweisung geben wollte», für die notwendigen Erleichterungen zu sorgen. Auch damit konnte man sich noch nicht zufrieden geben. Den Deutschen wurde auf ihr Verlangen ein mit der Unterschrift des Generalsekretärs bestätigter authentischer Auszug aus dem Sitzungsprotokoll mit den Ausführun gen Lloyd Georges übergeben, wodurch die Festlegung der alliierte» Delegationsmitglieder erfolgt war. Aber man muß es aussprechen, daß eine klare Entscheidung in dieser Frage leider nicht getroffen ist. Erst die Umsetzung dieser bei den Alliierten zum Ausdruck gelangten Auffassung in die Wirklichkeit wird u»S über den Wert der Erklärun gen belehren. Dev kritische Punkt bei dieser Kohlen- wie bei der Entwasf- nungsfrage war aber die Ei nm arsch dr o h un g der Entente. Es ist ein unleidlicher, die Ruhe nicht nur Deutschlands, sondern von ganz Europa immerfort bedrohender Zustand, daß „Friedens"-Politil und in ihr friedliche Wirtschaftspolitik unter stetem Säbelrassoln ins Werk gesetzt werden soll. Die Einmarschdrohung der Entente ist wiederum in derselben schroffe« Form wie bei der EntwaffnungSsrage erfolgt. Nicht erst nach Ablauf der sechs Monate, für welche das Kohlenabkom men geschloffen ist, sondern schon am 15. November 1920 soll mili tärische Gewalt zur Erzielung der Ausführung des KohlenabkommenS angestellt werden, wenn an diesem Tage für die drei Monate August, September, Oktober nicht die zugesagten sechs Millionen Tonnen Koh len bis auf das letzte Pfund geliefert sind. Diese Drohmethode ist sür die Wiedergesundung der Welt von geradezu verheerender Wirkung. Kann man denn wirklich in den klarer blickenden Kreisen der Entente des Glaubens sein, daß ein 60,Millionen-Bolk auf di« Dauer, wo möglich für die 30 Jahre, für welche die LieferungsverpfliLtungen Deutschlands gegenüber den Alliierten laufen, unter solchem fortge setzten Drucke gehalten werden kann? Kann man wirklich aus der Ge genseite glauben, daß das Kulturvolk der Deutschen diese asiatischen Sklavenhaltermanieren auf die Dauer sich gefallen lassen wird? Es War selbstverständlich, daß deutscherseits diese Drohung auf keinen Fall anerkannt werden konnte. Es hat stundenlanger, dramatischer Ver handlungen bedurft, nm die Entente zu bestimmen, auf die Unterzcich. nung dieses Teiles des Protokolle-? durch die Deutschen zu verzichten. ES muß anerkannt werden, daß die deutschen Delegierten sich vortreff lich in diesen Dingen gehalten haben. Bei dem Geiste, der aber immer noch ans der Gegenseite herrscht, muß man sehr ernstlich in Zweifel sein, ob praktisch etwas erreicht ist. Die Entente wird, wenn es dar auf ankommt, erklären, daß sie r'ür Maßnahmen, dis sie für richtig hält, dev Zustimmung der Deutschen gar nicht bedürfe. Man darf sich keiner Täuschung darüber hingeben.. daß die Einmarschdrohung eines Tages wahr gemacht wird, auch ohne deuische ..Anerkennung" oder formelle Zustimmung. Aber noch einen anderen, nicht minder schweren Stachel lassen diese Kohlenberatringen von Spaa im deutschen Volke zurück. Nach der Anlage zu dem Kohtenabkommen wird in Berlin eine ständige interalliierte Kohlenkommission als Bestandteil der Wiedergutmachungskommission eingerichtet. Wenn auch die Befugnisse dieser Kommission nicht mehr so weit gehen, wie das anfangs von der Entente geplant war. so zwar, daß ohne „Genehmi gung" dieser Kommission kein Zentner Kohle weder an Industrie noch Private hätts verteilt werden können, jo werden dieser Kommission doch Rechte eingeräumt, deren Ausübung von ungeheuer einschneiden der Bedeutung sür daS gesamte deutsche Wirtschaftsleben ist. Um eS kurz herauszujagen: Diese interalliierte Kohlentommrssion i» Deutsch land wird nichts anderes als eine Vcvoimundungslummissron für. das deutsche Wirtschaftsleben sein. Ueber die materiellen Folgen die, ser Einrichtung haben wir uns an dieser Stelle lebon ausgesprochen, ES muß aber auch auf den moralischen Eindruck hingewiesen werden. Wir dürfen unsere Augen vor der unsäglich grausamen Tatsache nicht verschließen, daß wir in dieser Kommission einen Oberkontrolleur über das deutsche Wirtschaftsleben und die deutsche Volkswirtschaft in ihrer Gesamtheit, nicht zuletzt aber auch für den deutschen Außenhandel, für die Produkte der deutschen Exportindusiris vor die Nwe gesetzt erhal ten .Damit begeben wir uns bezws müssen wir uns begeben eines guten Teiles unserer wirtschaftlichen Freiheit und Selbständigkeit. Wir werden nicht mehr die Herren in unserem eigene» Wirtschasisharise sein. Wir müssen uns das mit aller Deutlichkeit klarmacheu denn nur die volle Erkenntnis unserer Lage, die auch nach Spaa so vielen unter uns nicht in ihrer fürchterlichen, niederschmetternden Schwere zum Bewußtsein gekommen ist, wird uns ans den Weg der einmütigen Geschlossenheit zu führen vermögen, den »ns die Selbstbesinnung weist. Wir fürchten sehr, daß aus der Tätigkeit einer solche» Kontroll- und Bevormundungskommission die unheilvollsten innerpvlitischen und in Verbindung damit innerwirtschastlichen Folgen erwachsen werden, die wir heute noch gar nicht in ihrer ganzen Tragweite zu übersehen ver mögen. Das ganze Wirtschaftsleben erhält eine Basis und eine Rich tung, die völlig und ablolut schroff entgegengesetzt derjenigen Grund lage und derjenige» wirtschastspolilischcn Richtung ist. die im heutig'n Deutschland gelten und auf die gerade die Linkspartei«'» nicht wenig als aus die „Errnngcnschasten der Revolution" stolz sind. Das deutsche Wirtschaftsleben erhalt, nachdcm sich die Revolutionäre gerühmt hatten, den deutschen „Kapitalismus" niedergernngen -u habe», nun einen andere» kapitalistischen Einschlag. Und zwar werden sich von nun an die Ententekapitalisten als die eigentlichen Beherrscher des demschen Wirtschaftslebens und die eigentlichen Herren der deutschen Arbeiterschaft fühlen und anfspieteii. - Hinter ibnen sieht ja jederzeit der Ententemilitarismus. Man braucht mir diese Lage zu skizzieren, um zu zeigen, welch ungeheure Erplosivwirkung in ihr steckt. Man darf sicher sein, daß gerade von radikaler Seite unablässig versucht werden wird, die deutsche Arbeiterschaft unter Hinweis aus die oben geschil derten Punlte immerfort in Aufregung. Unruhe und Unzufriedenheit zu halten. Es ist ein dringendes Gebot vaterländischer Rotwendig leiten, diesen unzweifelhaften jetzt schon vorauszusehendcn Treibereien! mit aller Kraft entgegenzutreten. Was jetzt gearbeitet und geschasst wird und was insbesondere an Leistungen den deutschen Bergarbeitern künftig auferlcgt wird, geschieht um des Wohles des ganzem Volkes willen. Hier handelt es sich nicht um Partei-, auch nicht nm Klassen frage», hier handelt eS sich um nichts geringeres, als um die Zn- lunftsfrage sür das Vaterland und sür das Voll selber. Nur mit dem Geiste der Einigkeit, der Treue und der Opsecwilligkeit werden wir die furchtbare Lage zu meistern vermögen. Die Kohlen frage ist zu Ende, die Leidsnszeit Deutschlands beginnt! Zur Zahlung der Frtthdruschpriimien Von zuständiger Seite wird uns geschrieben: Es ist ein wahres Verhängnis, daß die Brotvcrsorgung, die das ernsthafteste Problem für die Recfferunae» auch anderer Völter ist. von einer Krisis zur anderen schreitet. Unsere heimischen Ernten, die, ebenso wenig wie die der andere» groß! » Industriestaaten, für die großen Städte ausgereicht haben, sind durch die gewaltsame Los lösung gerade unserer besten Getreideprovinzen Ilcincr geworden: die uns gebliebenen Felder sind avsgesogen und bedücftn tanger Pflege, um wieder daS reiche Korn zu tragen, das vor dem Kriege auf ihnen wncha So muß unier den größter Opfern Aet:-i-, Anstande eingesührt werden, dem eine entsprechende Ausfuhr von Industrie- erzeugmsscn, die allein diese Bürde erleichtern kann, nicht gegenüb'r- steht. Trotzdem das Korn bis an die Grenze des Mögliche ausge- mahlen wird, haben wir ein Brot, das selbst ein so genügsames Volk wie daS rinsere nur mit Mühe erträgt. Aber auch dieses Brot des Leide»? und der Rot >st .ins tür das kommende Jahr keineswegs nchergestel! Die Zufuhren über See sind allen Gesabren der Sceschifsabit unterworfen, zu denen üäusig noch Arbeitseinstellungen treten Monatelang haben die Hafenarbei ter in Holland gestreikt und alle Transpoue nach Deutschland crufgehal» ten, daran schloß sich der Streik der deutschen Binnenschiffer. Er schwerend wirkt auch die Einführung des Achtstundentages, die gerade in dar Schiffahrt bitter empfunden wird, weil sachverständiges Perso nal, gelernte Seefahrer und Binnenschiffer nicht um die zahlreichen Er werbslosen aus anderen Berufen vermehrt werden können. Der hollän dische Transportarbeiterstreik ist lau», beendigt, der Streik der deut schen Binnenschifser ist eben erst beigelegt uud schon kommt die Nach richt aus Argentinien, »eben Nordamerika dem sür uns wichtigsten Ausfuhrland, daß die Hafenarbeiter kein Getreide m b: nach Europa verladen wollen, weil der dortige Brvtpreis enorm gestiegen ist. Unter diesen Umständen muß die Reicbsgetreide'telle. nm ibren Bedarf nicht weiter aus lausenden Eingängen decken zu müsse.,, die in der Unsicherheit ihres Eintreffens d,e Gefahr einer Hun gersnot von einem Tage zum anderen beständig enthalten, sich Reservebestände schaffen. . . Diese Aufgabe wird erschwert durch die Ersassunasichwicrigleiten. die infolge der Abschnürung Ostpreußen? speziell do-t bestanden haben, aber auch sonst überall gewachsen sind. Technische Förderung >er EriUeeinbnngung durch die Zuweisung von Truschkohte und Arbeit»-