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Mittwoch den 9. Juli 1919 Siichsisrye Vv l k - z e rt ung Nr. 16-1. Seite 4 unterricht eintreten soll. Alle bürgerlichen Parteien fordern geschloffen die Beibehaltung des Religionsunterrichtes. Die Sozialdemokraten haben einen Vermittelungsantrag einge reicht, daß es jetzt beim Alten bleiben, vom 1. April 1920 ab aber der Religionsunterricht wegfallen soll. Die bürgerlichen Parteien halten grundsätzlich an ihrem Stand punkt fest und lehnen auch diesen Antrag ab. —* Der sozialdemokratische Volkskammer präsident Fräßdorf ist zum Vorfitzenden des Vorstan des der LanbeSversicherungsanstalt Sachsen ernannt worden. Er wird sein Amt am 1. Oktober antreten. —* Iprozenttge Sächsisch« K»«m»»alkreditbricse (50 Million»» Mark) «erden vo« -er Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden zu Dresden In der Zeit vom 7.—SV. Juli im Wege Sssentlicher Zeichnung zum Kurs, van 9» Prozent «usgelegt. Der Kredit anstalt Sächsischer Ge»etnd«a, di» im Jahre 1910 all Sssentlich.rechtlicher Gemeindeverdand begründet wurte, gehören über .900 sächsische Städte »nd Landgemeinde» mit zusammen 1750 OVO Einwohner an; daneben sind Mitglieder der Anstalt sämtliche amtshauptmaimtschaftliche Bezirkl- »erbäade. Die mündclstcheren Sächsischen Ko«mu»al- kreditbriefe find daher da» Anlcihepapier der sächsischen nichtgroh» städtischen Scmemden (Städte und Landgemeinden), sowie der ivezirk»- »erbünde, di« i» ihre» Gesamtheit für Kapital und Zinsen hafte». Bei -er i« März -. I. ersalgten erstmaligen Auflegung der Kommunal» kredittriese in Höh« von 50 Millionen Mark erfolgt« eine Ue Ker ze ich nung ve» 50 Prozent, die au» einer zweite» Reihe zugeteilt wurden. Zeichnung»stelle» sind ti» tzreistaate Sachsen all« Spar kassen XLenieindegirokasseii), Banken, Bankgeschäfte un- Kredit genossenschaften. Aus Dresden 69. Geburtstag des Prinzen Johann - Georg von Sachse» Am 10. Juli vollendet Prinz I o h a n n - G e o r g , Herzog zn Sachsen sein 6 0. Lebensjahr. Tie Katho liken Dresdens und mit ihnen weite Kreise unserer Mit bürger werden es schmerzlich bedauern, das; Prinz Johann- Georg diesen Tag nicht in ihrer Mitte verleben kann. War der Prinz doch mit seiner Gemahlin, die in den Werken der Wohltätigkeit und sozialen Fürsorge mit Aufopferung tätig war, für die katholische Gemeinde eine wohlbekannte und vorbildliche Erscheinung als regelmäßiger und andächtiger Besucher der Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen. Besonders beliebt und hochgeschätzt aber war seine Per sönlichkeit in gelehrten und künstlerischen Kreisen unserer Vaterstadt, denen er tiefes Verständnis, eifrige Förderung und tätige Mitwirkung entgegenbrachte. Als Ergebnis der künstlerischen Bestrebungen und der tieffrommen Gesinnung des Prinzenpnares ist den Dresdner Katholiken jüngst, wie in diesem Blatte bereits erwähnt, eine wertvolle Gabe in Gestatt der vierten Station des Kreuzweges der Hofkirche zuteil geworden. Wir alle hatten gehofft, daß Prinz Johann-Georg und seine Gemahlin das Fortschreiten des Werkes, das sie angeregt und gefördert hatten, in unserer Mitte erleben würden. Möchte es ihnen vergönnt sein, dessen Vollendung einst mit uns zu feiern! Das ist gewiß einer der Wünsche, die die Dresdens Katho liken dem Prinzen am heutigen Tage darbringen möchten! Wie wir hören, wird dem Prinzen zur Anerkennung seines Wirkens als wissenschaftlicher Forscher und Förderer eine literarische Gabe katholischer deutscher Gelehrter zu seinein Geburtstag überreicht werden, auf die wir demnächst noch näher zurückkommen wollen. Streik der Angestellte» im GastwirtschaftSbetrieb. Nachdem die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ergebnislos verlaufen sind, hat die Arbeitsgemeinschaft der Gastwirtsangestellten beschlossen, in den Streik einzutreten. Die Arbeitsgemeinschaft erwartet, das, sich die Angestellten fast ausnahmslos an dem Streik beteiligen. 8r wird sich demnach nicht nur auf die Kellner und Kellnerinnen, einschließlich der Lehrlinge, sondern auch auf baS Hilfspersonal bis zum Aufwaschmädchen herab erstrecken. Um etwaige Zusammenstöße zwischen streikendem uud arbeitswilligem Personal zu vermeiden, hat die Ver einigung der Arbeitgeber zum Schutze ihres Eigentums beschlossen, sofort mit dem Beginn des Streiks ihre Be triebe zu schließen. Nur die kleinen Wirtschaften, in denen kein Personal beschäftigt wird, die also vom Inhaber selbst mit seinen Familienangehörigen versorgt werden, werden geöffnet bleiben. Gestern wurde die Arbeit seitens der Kellner und Kellnerinnen und des Hilfspersonals in der Mehrzahl der größeren Dresdner Gastwirtschaften eingestellt. Der Ab wehr-Ausschuß der Gastwirtsvereinigungen hatte beschlossen, die Betriebe beim Eintritte des Streiks zu schließen, um Ausschreitungen zu verhindern. Infolgedessen schlossen gegen 4 Uhr zahlreiche größere Gastwirtschaften ihre Pforten. An den Eingangstllren wurden Schilder angebracht mit der Aufschrift: Wegen Streik bis auf weiteres geschlossen. Auch die Fremdenhöfe schlossen sich dem Vorgehen der üb rigen Wirte an. Doch konnten diejenigen Fremden weiter beherbergt werden, die sich bereit erklärten, sich ihr Bett selbst zu machen und auch ihre Stiefel selbst zu reinigen. Die Bewirtung der Hotelgäste wurde jedoch ebenfalls eingestellt. Am Abend drückte der Streik der inneren Stadt ein besonderes Gepräge aus. weil die großen Kaffees und Gastwirtschaften nicht erleuchtet waren. Zahlreiche mittlere und kleinere Wirtschaften im Innern de« Stadt und in den Vorstädten, wo der Wirt >mit seinen Ange hörigen die notwendigen Arbeiten besorgte, blieben jedoch geöffnet. Ausschreitungen sind bis jetzt nicht oorgekommen. doch sammelte sich abends in der 10. Stunde eine größere Menschenmaffe vor einer Gastwirtschaft in der Großen Kirchgaff?, weil hier das Personal Wester gearbeitet beben sollte. Ein starker Platzregen zerstreute jedoch auch hier die Menge in kurzer Zest. —* Tenr Landesau sschuß der Vereine vom Roten Kreuz in Sachsen ist nachstehende Mittei lung zugegangen: Abgesandte des niederländischen bezw. des spairiscl)en Noten Kreuzes, die seit Ende Mai dieses Jahres in Begleitung eines höheren belgischen Offiziers die Lager und Arbeitsstätten in Belgien besucht haben, haben sestge- stellt, daß die Lage der Gefangenen, die im vorigen Winter sehr viel zu wünschen übrig ließ, sich zweifellos seit Früh- jahr dieses Jahres erheblich gebessert hat. Auch die Postver- bindung, die vor allem zu vielen Klagen Anlaß gegeben hat, arbeitet jetzt von Belgien nach Deutschland zufrieden stellend. —' Ernennung. Herr LandgerichlSrat VikariatS- rat Dr. Alfred Hkisfer ist zum Oberlandesgrrichtsrat ernannt worden. —* Geheimer Rat Dr. Otto ist vom 1. Juli ab zum Ministerialdirektor im Finanzministerium und zum Präsidenten des Technischen Oberprüfungsa»ites ernannt worden. —* Fleischversorgung in der Stadt Dresden. In der laufenden Woche wird auf die Rcichsfleischkarte Reihe 1? Vtichsen- fleisch oder BUchscnivurst oder Frischfleisch mit Kuschen verteilt. Da das amerikanische Schweinefleisch, welche» am Dienstag den 15. Juli verteilt werden sagte, bereit» in dieser Woche am Freitag den Ist Juli verteilt werden kann, solle» die 150 (stramm laufende Fleischversor gung ans der Woche vom 23. bis 39. Juni, in welcher das Gefrier- Hammelfleisch verteilt wurde, in der nächsten Woche mit nachgeliefert werden und zwar auf Rcichsfleischkarte Raihe (7. Bare»,»wörtlich für Ven redaktionellen Teil: Hanplschriftleiter Paul Heß lein; für den Inseratenteil: Peter Schräder. - Druck ue^> Berlag der .Saronia-Buchdruckerei <Ä. m b. H " zu Dresden. Oic> LsslKnnrogsvn kür nrwor vsrstorbonog Nitglisci, Ilsrr» torrt 5climalrecker rvorckvn am Oonnorsta» ckvu 10. 8nli um 8 I7irr rmci am Konuastsnck eleu 12. lluli in clor Iloikirolrs Zssls»su. Ilm ro^s Dsilnalrmo didtod IL li. V. 0o1un»kn8 VlSSllvN Jünglinge vom 10. Lebensjahre an, welche sich im Ordens- stande der Krankenpflege widmen möchten, können bei den Barmherzigen Brüdern zu Montabaur (Prov. Nassau) Aufnahme finden. Vresüsovr I-vdriUlstsK lür Musik HL» ^ »lroktor: Or^rmiLt I'nnl V,»l«It> pacvsctnilo tür alle Lveige ller lonkunat iür Iternk voll Haus VornSknIo mil! zn«0»ll«>iinr««—'Nola (6rmi(!-, Mtlo!-. OkvrKtirko) :: vok klurolsnek- nn«> Vollnckulorn für Klavier, Orxol, ll»rmnn>ttm. Ktrvlr!,- nn 1 Mun« »NNtrMNsiNlo, I-LUll», !N>N»«1«'liNS u 8. vv I llSNrlo, Xkixummvnnplvl, Allhltl* vnrdlkdtv, Mr.1»sl«'rüt»lintk, lllroüanmkinlk :: kckHIvr-Oreliouk'r- unü Isknrklnimvu:: «e run! ri«jkvi880ii8LtiliftIiokvVortri»»?«', InUvr-Vtri-lpLyLÜduvLv» all ötlvnU ^llirütirunken :: kurlaütt ^oävrroit :: ^umvlskn. vvngksvtn^8 V-Vvkr Gute Nahrung braucht da» Leder, sonst bricht eS früh zeitig. Verwenden Sic nur Oelwachs» Lederpud siliANM und Ihre Schuhe bleiben «ui. - Soknitrnmrlcs Witwer, 53 I. alt, kath., Ge- schäftsmann» mit einein 15jähr- Sohn, wünscht die Bekanntschaft eine» älteren Fräulein» oder einer Witwe ohne Anhang zwecks Heirat Tinhciratung nicht ausgeschlossen. Offerten unter L. S. 43»0 an die GeschäftSst. d. Ztg. erbeten. vartllecbte sowie Flechten n. Hautausschläge aller Art beseitigt sicher Kiltz-MteosM Tos« Mk. 8 50 Vers.: Grüne Apothcde, (Ksiirt (309). Ein gebrauchtes Ml-»Il.MiiWl sucht Vas kathol>8vsis pfaiTSml Vk68l>sn - k>is8vlisn, Nehefelder Straße 94. /Inn» ^Vieekvrvvrltnuk »i» zvetvrinam» rjnüan Lin in cinin ^rnünn r^noNNiiM: Vas Versanä-Vaus !n Vüüovck-L. LLan vsrluQ^o 1'robvuumrnor. ÜMllMMSIMsNliW avel sirixsluv hiwrlcsn lesaiks iad jvsvrnvit. Krartk, <1«I«1»tin i.8a. Fär meine Mützensabrik gesucht: Tüchtige Geselle«, sowie grüble Maschinen» Näherinnen, bei hohem Lohn, t-ausrä vrrmmrr. Hamburg. Kreyenkamp 10 a riiitrei,. höedinnen. Llmmrr-. Wchen- «na haurmsacben bet böcbrtem Lohn gerucftt Marie fiörcft. Klauen I v. hraurenotr.». Zteiienvermlttlrrln. ^eicstnungen auf 4°o üer ^reüffcmficist 5äcfisiscker kemeinüen zu Dresden nehmen alle sächsischen Sparkassen, Banken nnd Kreditgenossen schaften vom 7. bis 26. Juli während ihrer Geschäftsstunden zum Kurse von »s>, für 100 Mark Nennwert entgegen. Die Sächsischen Kommunalkreditbriefe sind mündelsicher. — Ihre Sicherheit ruht auf dem Vermögen der Kreditanstalt Sächsischer Ge meinden zu Dresden, den Stammanteilen ihrer Mitglieder und auf der nach Maßgabe der Anstaltssatzung unbeschränkten und gesamtschuldnerischen Haftung von über 300 sächsischen Stödten und Landgemeinden mit über 1750000 Einwohnern, sowie der. 28 amtshauptmcmnschaftlichen Bezlrksverbände (mit zusammen über 8000000 Einwohnern). V lee-Iodeentis- Ve^mskikungs- VisNenksrlkir veloet »ckvvil u. prelsi-or! »snoma-üliatillruvlioeoi g.si.d.» Vres6en-V ttolk« vünstenwui'ei, Ksmmnksnen «tv 8w?i!»ii fi, vdei-gnsd«,, 3 Nsmenren Ski-sh« 22 p«i-n»p>-e«:he^ IS 612 zum 1. Oktober in Dresden oder einem Vororte Dresdens peltrcht. Werte Zuschriften unter „R. G. 4824" an die Geschtsköstellc dieses BlatieS erbeten. Io «Ivo Lymmormooaton blvidt mvin Oostedütt « VON 1 bl8 3 IIIv' 8686t»l0886N « llokl.Hvinrivd I'rvmpor, Lek« 8porvr- A. 8edöst8«r);»8»« Amtliche Bskanutmachuusen Fleischversorgnng in der Stadt Dresden vom 7. bis 14. Juli ISIS. E» erhalten ans die Rcichsfleischkarte Reihe „D" Personen über « Jahre ans di« Marken 1 bis 10 bis 150 r- Büchsenfleiscy oder Büchscnwurft oder Frischfleisch m>t Knochen, Kinder bis zu S Jahren auf die Marken 1 bis 5 bis 75 o Vüchscnfleisch oder Bnchßnwurst oder Frischfleisch mit Knochen. ,, Der Preis beträgt bei Frischfleisch mit Knochen- . 3,-tO Mark, Hackfleisch 3,00 , >- Büchsenfleisch r,20 „ Büchsenlcbcrwurst .... 4,20 „ für das Pfund bei Abgabe an den Verbraucher. Bei Abgabe ganzer Kilodosen beträgt der Preis bei Büchsenfleisch »,S0 Mark, Büehseniebcrwnrst .... v,7v „ b.i Abgabe ganzer Zwei-Kilodosen Büchsenfleisch 19,20 Mark. Ein Anspruch auf Zuteilung einer bestimmten Sorte bestellt nicht. »rcS-cn, «m ». Juli ISIS- Do» Rat zu Mnosden. Verteilung von ausländischem Pökelschwei.re- sleisch in der Stadt Dresden Abschnitt 4 der Einfuhrznsatzlarten für ausländisches Pokel- schweiuefleisch der Stadt Dresden wird anstatt Dienstag den 15 Juli bereits am Freitag den Ist Int! 1919 beliefert. Dresden, am 9. Juli 1«>» Do» Rat zu Dresden. ÜMclm!s>sr!sl-!l>8li1>i1 u>ii>>i>o»olisiv flzulAii s.8z, Ksisoi-st^göo 5 — ssopnf.: 387 Kutobsillen Lckutrdrillen LL.I l>s>l!8cli«z 8s>er!z!-l»MA -Itmarkt 2 — fai-neul 485 O