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Nr. 154. Leite 3 Mittwoch den 9. Juli 1919 Sächsische VolkSzeitnug Kitttvwitz, 8. Juli. Nach Mitteilung der Preßstelle sind lins Bahnhof Tarn» >v i h die Eisenbahner ausständig. Le fordern höhere Lohnsätze und eine höhere Teuerungs- Zulage. Verhandlungen und sofort angeknnpft. Augenblick- liäi ist der Verkehr Tarnowitz—Oppeln, Tarnowitz—Krenz- bürg und Tarnowitz—Benthen gesperrt. Tie Streikleitung tagt im Bahnhofsgebäude. Sie will siir die Milchbcsörde- iiuig Sorge tragen. Kattowltz, 8. Juli. Nach Mitteilung der Preßstelle ist -er Ansstand erloschen auf B ra n d e nb u r g > G r n b e. Er flaut auf Myslowitz-Grube ab. Tort streiken nur noch ZO Prozent. Er nimmt im Rybniker Revier ab. Dort strei ken heute Anna, Emma, Römer, Richard, Tonnersmarch, eile drei Schächte von Eharlotten-Grnbe. Ausstände in Elsaß-Lothringen Bern. 8. Juli. Der «Bast. Vorwärts" erfährt autz Mülhausen, daß aus wirtschaftlichen Gründen in Mülhausen, Solmar. Stratzburg und Metz besonders bei den Elektrig ililsarbeitern, ferner in den elsaß-lothringischen Erz- und Kohlengruben tmd im rheinischen Industriegebiet dauernd Lusstände herrschen und die gewerkschaftlichen Verbände Arbeiter und Angestellte zur Unterstützung der Ausständigen aussordern. Die französischen Gewerkschaftler hätten bisher keinerlei Geldunterstützung bewilligt und auf wiederholte Bitten geantwortetes die französischen Gewerkschaftler hätt-n siir Streikunterstützungen kein Gcld. Infolgedessen sei der früheren Begeisterung für die französischen Gewerkschaften ei„e starke Ernüchterung gefolgt. Journalistenstreik in Boston Bern, 9. Juli. Der „Temps" meldet aus Boston» nachdem den Journalisten die Anerkennung der von ihnen begründeten Journalistengewerkschast verweigert wor den ist, sind die Angestellten aller Zeitungsbetriebe in den Ausl and getreten. Das technische Personal hat ihre Unter- stützung beschlossen. Tagesmeldungen Das Anerbieten HiudenbuogS Wie«, 8. Juli. Die „Zeit" bewundert das Anerbieten Hnidenburgs an Fach und schreibt: Alle Kundgebungen ^ HindenburgS zeigen immer wieder einen jener Charaktere, die Deutschlands Stolz ausmachen. Als alles fahnenflüchtig wurde, blieb er fest. Wenn alle untreu werden, er bleibt treu. Richter Lynch Amsterdam, 8. Juli. Daily News bringt einen Brief, in dem im Hinblick auf die Verhandlungen gegen Sen früheren deutschen Kaiser und die deutschen Offiziere mit« I bezug auf Lloyd Georges Wort „Wir müssen zeigen, daß ß wir ein zivilisiertes Volk sind" geschrieben wird, wenn die Schuldigen vor einen Gerichtshof gestellt würden, in dem die Feinde der Deutschen zugleich Ankläger, Richter und Strafvollstrecker sind, so sei dies eine Verhandlung, in der Richter Lynch den Haupteinfluß ausübe. Amsterdam, 8. Jul. Ein Korrespondent der Daily News hatte eine Unterredung mit dem hol ländischen Prinzgemahl, worin dieser auf die Frage, was Holland tun würde, wenn 23 bis 24 Mächte eine Note Unterzeichneten, in der die Auslieferung des früheren Kaisers verlangt würde, antwortete: Ich weiß nicht, was Lloyd George bezweckt. Deutschland hat das Bersprechen unterzeichnet, den früheren Kaiser zur gericht- iichen Verfolgung auszuliefern. Wenn Deutschland seine Auslieferung verlangt, werden wir verpflichtet sein, dem Ersuchen stattzugeben. Die Besetzung BenzigS Berlin, 9.'Juli. Der Lokalanz. meldet aus Danzig: Heute traf hier ein englischer Ausschuß unter Führung eines Generals zur Durchführung des FriedenSoertrageS und Besetzung Danzigs ein. Die Weiterreise nach Grau- denz und Memel ist geplant. DaS englisch« Flott«nprogr«»m Amsterdam, 8. Juli. Die Regierung beantwortete im englischen Unterhause die Anfrage, ob daS Floltenprogramm infolge der Versenkung der deutschen Flotte in Scapa tzlow abgeändert werde, mit Nein. DaS Bauprogramm für 1920 sei bereit» vor der Versenkung der Flotte ansehnlich herabgesetzt worden. Der „Telegraaf" meldet auS Pari», da» Staats sekrelär Lanstng, der von Wilson nach Washington be rufen wurde, durch den Rat im Staatsdepartement Polk ersetzt wird. Bor der Anknüpfung diplomatischer Beziehungen zwischen England und Deutschland Amsterdam» 8. Juli. (Unterhaus.) Harmsrvorth er- klärte, die britische Negierung erwäge die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland zu einem frühen Zeitpunkt nach der Ratifizierung des Friedensver- träges. Der Freistaat Koburg Berlin, 9. Juli. Der „Lokalanzeiger" me'det: Die Landesversammlung des Freistaates Koburg beschloß me Einführung einer rein parlamentarischen Regierung, Bestehend aus zwei sozialistischen und einem bürgerlichen Mitglied«, denen das Staatsministerium untersteht. Das Reichskolonialamt Berlin» 8. Juli. Wiederholt ist in den letzten Tagen die Meldung durch die Presse gegangen, daß das Reichs- kolonmlamt unmittelbar vor der Auflösung stünde. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, eilt die Nachrickch zum mindesten den Tatsachen voraus. Das Ndichskolonialamt bat noch eine Reihe wichtiger Aufgaben zu lösen. Tann sollen, wie wir weiter hören, Verhandlungen schweben, das Reichskolonialcunt als Behörde bestehen zu. lassen und ihm »nr einen anderen Pflichtenlceis zuzuterlen. Interfraktioneller Bcamtrnausschuß in Weimar Weimar, 8. Juli. Ein interfraktioneller Be amteuausschutz der N a t i o n a l v e r s a m in lnug hat sich in tleoerei»slii»m»>ig und i:n Eiinernehmeii mit den Fraktionen gebildet. In der Aussprache einigte man sich dahin, zunächst die.Frage einer T e n e r n n g S z n ! a g c für alle Beamten und Lehrer d»rchzi>l'prech«n und sodann dir Rätefrage und das Mi t b e sl i m m n n g Z r ech t der Beamten in Betrieben und Verwaltung näher zu er örtern. Bei Besprechung des ersten Punktes stellte sich die Mehrzahl der Redner ans de» Standpunkt, daß eine ein malige Teiiernnasznlage gegeben und zu deren Verteilung nicht drei, sondern nur zwei Teneriingsbezirke geschasst'» wenden sollen. Mit der Regierung soll darüber in Verhand lung getreten und diese gebeten werden, Vertreter der ein- zelnen Ressorts zur nächsten Sitzung, zu entienden. Ange schnitten wurde auch die Frage des Ausstieges der Unter- bcaniten und Arbeiter in löhere L'aatssielle». Van den Abgeordneten Alle potte (Zentr.) und Delius (Tein.) wurde angeregt, im Hinblick att die des >1 glied: i- gen interfraktionellen Änsschiist'es, in dem die Beamtcnsra- gen nun eingehende Behandlung finden können, die einge- reichten Beamteninterpellationen znrückznzichew Abg. Teglerk (Tentschnat.) glaubt diesem Wunsche nicht ent sprechen zu können. Es müßten vor aller Oeffcntlichkeit d»- Beamtem': lältnisse ei.« '..l besp:och-n werden. Tie Redner andeier Parteien erklärten, einer solchen öffentlichen Aussprachre durchaus nicht ans dem Wege gehen zu wollen. Ter Wunsch ans Zurückziehung sei Zweckmähigkcitsgrttnden entsprungen. Es könne dadurch viel Zeit gewonnen werden zur Erfüllung der noch zu lösenden schweren Ausgaben. Prozent Tschechen in Teutschbohwen Die von den Tschechen geflissentlich verbreitete und leider vielfach allzu gläubig ausgenommene Behauptung, daß es in Böhmen kein geschlossenes deutsches Sprachgebiet gebe, ist knrch das nunmehr vorliegende Ges'.ntergebiiis der mi :5. Juni in ganz Böhmen diirch-vsührten Gemeinde- Wahlen als das erwiesen worden, was sie in Wirklichkeit ist, als eine haltlose Lüge. Trotz allen von tschechischer Teile angewandten Wahlkünsten: der massenhaften Versetzung oeutfch-vöhmiicher Beamten in das t-chechische Sprachgebiet und umgekehrt, der Anteilnahine w r tschechischen BesatzungS- truppen an der Wahl, sowie der rücksichtslosesten Wahlbeein- siufiu, g haben in Teutschböhmcn die Deutschen insgesamt 887 513, die Tschechen bloß 64 280 Stimmen abgegeben. Es geht somit ans diesen amtlich festgestellten Stimmenzahlen hervor, daß selbst unter dem Hochdruck, mit welchem die Prager Regierung diese Wahlen zu beeinflussen versuchte, in Deutschböhmen nur 6^, Prozent Tschechen festgestellt wer- den konnten. Tie richtige Ziffer übersteigt kaum 5 Prozent. Diese Gemeindewahlen aber haben die Bedeutung einer Volksabstimmung, und diese hat nach obigem unwiderleg lich ergeben, daß Dentschböhmen ein deutsches Land ist und daß seine Zuteilung zum tschechoslowakischen Staate die gröbste Verletzung des Rechtes auf Selbstbestimmung be deuten würde. Die Loge in Italien Bern, S. Juli. Die Verordnungen über die Herab« setzung der Lebensmittelpreise haben in Italien den er warteten Erfolg nicht gebracht Nach kurzen ZeitungSbe- richten wiederholten sich die Ereignisse der letzten Tage an vielen Orten. Ruhe herrscht nur in den Städten mit genügend starken Besatzungen. An vielen Orten wurde aufs neue der Generalstreik erklärt. Die Unruhen führen überall zu ausgedehnten Plünderungen und Zu- sammenstößen mit der bewaffneten Macht. In Genua stürmte die Menge ein Polizeigebäude, wobei eine Person getötet und 30 verwundet wurden. In Neapel ruht der Hafenbetrieb. Hier wie in Cattania Bari und Tarent wurden »tele Geschäfte geplündert und Schiffe am Ausfahren ge- hindert. In Rom kam es zu vereinzelten Tumulten. Di« Polizei will in Rom ein anarchistisches Komplott entdeckt haben, daß die Beschaffung von Waffen und Munition für einen Handstreich auf öffentliche Gebäude bezweckte. Sächsische Volkskammer Dresden, 8. Juli. Ten ersten Punkt der Beratung bildet der Entwurf eine» KirchenanStrittSgrsetzeS. Abg. Menke-Dresden (Unabh) erstattet Bericht und weist auf die hauptsächlichsten Abänderungen des Gesetzes durch den Ausschuß hin. Danach ist der Austritt aus einer staatlich anerkannten ReligtonSgesellschaft sch«n nach Voll endung des 14. Lebensjahre» jedem gestattet. Der LuStretende kann bestimmen, daß sich der Austritt auch auf seine Kinder unter 14 Jahren erstreckt, sofern ihm die Sorge für deren Person zusteht. Abg. Br. Rendtorff (Deutschnat.) bemerkt, daS Ge- setz habe in der Deputation keine Besserung erfahren. Un annehmbar sei für ihn die Ersetzung de» 16. Lebens jahre» durch da» 14. für die Berichtigung zum Austritt au» der Kirche. Redner vertritt seine Anträge, die den Austritt aus der Kirche von der Erreichung der Voll jährigkeit abhängig machen »ollen und bestimmen» daß der Austretende vor dem Standesbeamten glaubhaft nach zuweisen hat, daß er vier Wochen vorher dem Pfarrer sei ner Parochie die Absicht, auszutreten, zu erkennen ge geben hat. Abg. Kruspe (Dem ) lebnt gleichfalls den Deputa- tionSbeschluß auf Festsetzung deS 14. Lebensjahres al» un annehmbar ab. Abg. Dr. Kaiser (D. Vp.) erklärt, daß seine Freunde gegen da» Gesetz stimmen würden, hauptsächlich au» den Gründen, die die beiden Vorredner angeführt hätten. Kultusminister Buck erwidert auf eine Bemerkung der Vorredner», daß e» auch in Zukunft Vorkommen würde, daß die Entwürfe einer Regierung, die au» Sozialisten bestehe, nicht allenthalbeu ue Zustimmung der Gesinnungs freunde der Minister erlangen würden. Daraus könne aber nicht konstruiert werden. ?->ß die Regierung nur die Exe« kutive einer bestimmten Partei sei. Die Regierung stehe nach wie vor auf dem Siendpuntte, daß das 16 Lebens jahr da» richtige für die Erklärung des KirchenauStrirtS sei. Abg. Dietel (Dem): Seine F'.eundc hätten den l !'. hasten Wunsch, daß die Regierung mehr Initial ue an den Tag lege. Sie verletze durch ihre Ha'trn g die elementarsten Grundsätze einer Parlament - rischen Regierung. Hieraus werden die wichtigsten Anträge Dr. Rendl, i abgelehnt und der Deputationsantrag, der das i r. Lebensjahr für die KirchenauStrittserklärn ; sestsetzt, in namentlicher Lbst.mmuiig mit 44 gegen : ' Stimmen angenommen, sodann das ganze Gesetz ge>, , die Stimmen der bürgerlichen Parteien. Sodann findet die Wahl von sechs Mitgliedern ,, ' sechs Stellvertretern für die Gebä»deverficheru»gSabikil>>. g der LmdeSbrandversichernngsanstalt, sowie die Wahl von vier Mitgliedern und vier Stellvertretern für die Mobil'u ableilung statt. Die Vorschläge finden einstimmige Annahme. Die StaatshaushaUSrechnung der Kusse der Oberie - nungskammer wird nach erfolgter Prüfung für frs-ge- stellt erklärt. Zur Petition des Stadtrats zu Freiberg, das g -- plante Braunkohlen - Forschungs - Institut bei -er Berg akademie Freiberg betr., beschließt die Kammer, die Petition zwecks Bewilligung von Mitteln zur Errichtung des In stituts der Negierung zur Berücksichiigung zu überweisen und sie zu ermächtigen, für diese Zwccke vorläufig ei: e Million außerhalb deS StaatshauShultplaneS zu veraus gaben. Die Petition der städtischen Köiperschaften zu No 5-- wein und Döbeln nebst Anschlußpetttion wegen Er richtung eines Landgerichts in Döbeln läßt das Haus a,.i sich beruhen. Ein Antrag Bühring und Gen. betr. Regelung der Beamten- und Lehrergehälter resp. Teuer- ungSzulagen wird in folgender Fassung angenemmev: Die Negierung zu ersuchen, die eingeleitelen Vorarbem n für eine umfassende Besoldungsreform unter Zuziehm i von Vertretern der Beamten zu beschleunigen und mr Volkskammer möglichst schon in der Herbsttagung Geleger- heit zu geben, zu den Richtlinien und Grundsätzen, neck denen diese Resorin vorgenommen werde» soll» Stellung, zu nehmen. Der Antrag Claus und Gen. betr. die Einreihung, der Volkssch ullehrer in die staatliche Besol dungsordn ring findet in folgender Fassung Annahme: Die Negierung zu ersuchen, gleichzeitig mit der Reform der staatlichen Besoldungsordnung das Lehrergehaltsgeß'tz so abzuändern. daß unter Beseitigung der jetzigen Zurück setzung die Besoldung der Volksschullehrer und Lehrerinnen durch deren Einreihung tn eine bestimmte ihrer Vorbil dung und ihrem Berufe entsprechenden Klasse der staat Iichen Besoldungsordnung festgesetzt werden. Rach unwesentlicher Debatte beschloß die Kammer, die Petition auf Erhöhung der Teuerungsbeihilfensätze für Ruheständler usw. der Regierung zur Erwägung bezw. als Material zu überweisen, die Petition betr. Behebung der Notlage der Junglehrer Sachsens durch die abgegebene Regierungserklärung für erledigt zu erklären, die Petition betr. Schaffung von Beamtenstellen für HilfSerpedienten usw.» soweit sie aus Berücksichtigung der vorgerragenen Wünsche in dem vorliegenden NachtragSplane zum Staais- hausplane zum Staatshaushalt 1918/19 gerichtet ist, aus sich beruhen zu lassen, hinsichtlich deS weiteren der Regie rung zur Erwägung bezw. als Material zu überweisen, ferner ois Petition betr. Neuregelung der staatlichen Teuerungszulagen der Beamtenmitglieder deS deutschen EisenbahnerverdändeS tn Zwickau, soweit sie nicht durch die inzwischen erfolgte Zustimmung zur Gewährung einer so genannten AuSgleichSzulage an geringer besoldete Staats beamte usw. erledigt ist, aus sich beruhen zu lassen. Nachrichten aus Sachsen. Auöstand im Luganer Revier Lligau, 7. Juli. Ohne den Schiedsspruch des Reichs- 'ibeitsnrinisteriums wegen Schlichtung der Lohrrstreiti i- keiten, das vom Bergamt angerufen worden ivar, oibzuwar- ten, sind heute die Belegschaften der Gruben im Gersdorf- Lngairer Revier in den Ansstand getreten. Die Lage ist überall ruhig, doch sind die Bergarbeiter der Ansicht, daß hinsichtlich ihrer Forderungen eine unnötige Verschleppungs taktik befolgt wird. Der Bergarbeiterstreik im Luganer Revier bot sich nunmehr auf Oelsnitz ausgedehnt. Ans allen Gru ben des Gersdorf-Lugau-Oelsnitzer Reviers werden ledig lich die Notstandsarbeiten ausgeführt. In mehreren Ver sammlungen der streikenden Bergarbeiter wurde für und gegen den Streik gesprochen. Die Bergleute verlangen i» erster Linie rückwirkende Bewilligung der 70prozenkigen Lohnerhöhung ab 1. Juni und den 40prozentigen Zuschlag für die Grubenarbeiter auf die Gedinge als Mindestsatz an Stelle des vom Schiedsgericht beschlossenen Durchschnitts- satzes. In ben westböhmischen Kohlenrevieren Brüx, Dux, Bruch und Oberlentensdorf ist ein allgemeiner Bergarbeiterausstand ansgebrochen, dem sich auch die deutschen Bergarbeiter angeschlossen haben. Seit Montag mittag ruht in allen Revieren die Arbeit. Ter Grund hierzu ist rein politisch, und zwar verlangen die Bergarbeiter, daß der bisherige Ernährnngsniiiuster Vrbensky, der nach der neuen Kabinettsliste ans dem Kabinett ausscheiden soll, in der Regierung und aus seinem Posten verbleibt. Tie Bergarbeiter haben beschlossen, so lange nicht in die Schächte einzilfahren, bis ihrem Wunsche entsprochen wird. —* Der Gesetzgesbnngsausschnß der Sächsischen Volkskammer beschäftigte sich gestern erneut mit dem UebergangSschulgesey und mit der Frage de» Religionsunterrichtes in der Volksschule Die Sozial- demekraten sind auf ihrem Standpunkt stehen geblieben» daß der Religiensunterricht fortsallen und dasür ein Moral-