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Nr. 15. Freitag, den *15. Januar 1901. Sächsische 3. Jahrgang. Erscheint täglich nachm, mit AuSnnhmc der Sonn- und Festtage. B«»na-Pret«: Bierieljährl. 1 Mk. SO Pf. sahne BelleUgeldj. Sei 1 ausMdeulschen Poslanstalt. tt. Zeitungspreisl. Einzelnummer 10 Pf. Redaktions-Sprechslunde: 11—1 Uhr. olksMung Inserate lverden die O gespallene Petit,zeile oder deren Raum mii Unsbdangige; Tageblatt kur ttlabrbeit, ftecdt u. frelbei». .. " " " ' , , - PiUniner Strasse t!t. Fernwrecher: wm l Sr. UiNl. Inserate werden die O geidallene Pelilzeiie oder deren Raum mit IS Pf. bereednel, dei Wiederholung dedenlender iltaball. Pttchdruekerei. Ncdaktio» u»d tticschästosteUc: Dresden, PillniNer Strasse 1t Fernitnecher: Vinn l Sr Ui>i>>. Die Börsenreform. Die Börseuleute sind recht ungeduldig geworden und können es nicht erwarten, bis die in der Thronrede an- gekiindigte Reform erscheint; keine Gelegenheit lassen sie unbenutzt vorbei, ohne Zeter und Mordio zu schreien ob des Unrechts, das der Börse zugefügt worden sei. Wir sind gewiß keine Freunde des Blindes der Landwirte; aber die Börsianer dürfen sich das eine einbilden, daß sic im Schreien hinter dem Bunde in garnichts znrückstehen. So mußte am Dienstag die Beratung über die Denkschrift, be treffend die Anleihegesetze, im Reichstage herhalten, um die große Rot der Börse zu klagen; zwei freisinnige Redner. Kämpfe und Dowe, waren es, die über die notleidende Börse, die bittersten Tränen vergossen und schleunigst Ab hilfe forderten; beide beklagten, daß die Reform noch nicht vorliege und erkundigten sich nach dem Termin des Er scheinens. Aber die Negierung schwieg stille ans das stürmische Anklopfen und sie hat recht getan. Das Zentrum und die Rechte ließen durch ihre Redner erklären, daß von der Erfüllung der Wünsche der Börsianer gar keine Rede sein könne und daß sich die heutige Gesetzgebung ganz gut bewährt hat. Was wollen eigentlich die Börseuleute? In erster Linie ist es ihnen um eine Herabsetzung der Börsen- stener zu tun; nun aber geht doch die allgemeine Ansicht dahin, daß die Börse ein recht leistungsfähiges Institut ist. das die geringen Sätze ganz gut tragen kann, Man hat in Deutschland die Börse viel zu sehr verwöhnt, als inan erst 1882 die Steinpelabgabcn einführte; jene Zeit der 70er Jahre ist ihr Ideal, das sie heule wieder Herstellen möchten. Die Börsenstener wirft aber fast lOO Millionen ab und diese kann das Reich nie entbehre»!. Ferner wünschen die Börsianer die Wiederznlassnng des Termin- Handels in Getreide. Nun aber ist dieser Terminhandel garnichts anderes als eine andere Form des Getreide Wuchers. Der badff'che Finanzminister Bnchenberger hat schlagend nachgewiesen, daß an dem Terminhandel ganz allein die gewerbsmäßigen Spekulanten ein Interesse haben, daß aber sonst der Bauersmann wie der Brotesser sehr schwer geschädigt werden durch diesen. Daß die Mehrbeit des Reichstages nicht für Zulassung dieses Glücksspieles sein wird, steht doch heute schon fest. Es war im Jahre 1807, als ein Ehicagoer Großhändler Leilner mittels des Getreidehandels alles verfügbare Getreide anfkanfte, um den Preis in die Höhe zu treiben; das Ende war ein ^ furchtbarer Krack). Interessant ist auch, daß die Mann heimer Getreidehändler sich seinerzeit sehr entschieden gegen die Zulassung des Terminhandels ausgesprochen haben, da sie von diesem nur eine Schädigung des reellen und soliden Handels befürchteten. Diese Stellung ist viel zu wenig bekannt und beleuchtet am besten die „Unentbehrlich- j keit" des Terminhandels; er ist mir unentbehrlich für jene ! Leute, die rasch und ohne Mühe reich werden wollen. j Daß aber für solche Drohnen der menschlichen Gesellschaft die Gesetzgebung noch die Wege ebnen soll, ist eine ganz horrende Forderung, der der Reichstag unter keinen Um . ständen seine Billigung geben wird. Mag deshalb auch ! die Börse noch so viele Redner vorschicken, das deutsche Volk, das mit seiner ehrlichen Arbeit sich ernähren muß. ruft: „Reichstag bleibe hart!" Für die freisinnigen Parteien aber bleibt es recht bezeichnend, daß sie zu Anfang des neuen Jahres im Reichstage keine dringendere Forderung haben, als den Ruf nach der Börsenreform; dein deutschen Volke liegen in der Tat andere Wünsche sehr nahe. Aber i diese Partei scheint ihr Renommee als „Börseni'chntztrnppe" ! wieder neu auffrischen zu wollen, damit es nicht in Ver gessenheit gerät; wir sind ihr darum nicht neidig, daß sie einem Giftbanm weitere Nahrung znführen will. Reichstag. o. Berlin. 2. Sitzung am 1 !. Januar l!>01. Die Bndgetkommission des Reichstags begann heute > die Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes. Ans ! Antrag der Zentrnmsabgeordneten Müller-Fnlda, Gräber und Spahn wurden an verschiedenen Positionen Abstriche gemacht, so 21-1üO Mk. an den Hilfskräften im Staatssekre tariat; gestrichen wurde die Ministerresidentnr in La Paz. Konservative und Nationalliberale stimmten stets für An nahme der Regierungsvorlage. Der Reichstag nahm um 1 Uhr seine Sitzung vor recht schwach besetztem Hanse wieder ans; im Laufe der Verhandlungen füllte es sich jedoch besser. Die Besprechung der Interpellation Auer über die Wnrmkrankheit wurde heute fortgesetzt; namens des Zentrums sprach zuerst Stötzel, der Vertreter des Essener Kreises. Eingangs machte er einer sozialdemokratischen Tendenznachricht, die der Abg. Sachse tags zuvor auch in den Reichstag verpflanzt hatte, ein Ende; bei dem vor- jährigen Etat wurde eine sozialdemokratische Resolution ans Bekämpfung der Wnrmkrankheit abgelehnt; dagegen stimmte auch das Zentrnm, da cs in der allgemeinen Unruhe nicht verstand, um was es sich in der Abstimmung handelte, ganz so wie im Jahre zuvor die Sozialdemokraten gegen die Dnellresolution des Zentrums stimmten. Obwohl das Zentrnm sofort in den Blättern erklärte, es habe nur aus Versehen die Resolution abgelchnt. so gingen die Ver dächtigungen doch weiter; vielleicht ist ihnen mm ein Ende bereitet. Stötzel behandelt dann eingehend die Bekämpfung der Wnrmkrankheit, worüber selbst unter Sachverständigen noch keine Einigung erzielt sei. Der sozialdemokratische Bergarbeiterführer Hue erklärte dem preußischen Handels- minister, daß er nicht glaube, daß es jetzt besser sei mit der Bekämpfung der Wnrmkrankheit und ebenso leistete er sich das starke Stück, zu bezweifeln, daß es richtig sei. daß das Zentrnm nur ans Versehen gegen die Resolution Sachse gestimmt habe, obwohl der Abg. Trimborn dies schon im Vorjahre in der „Tremonia" erklärt hat. Eine solche Ein führung hat sich nicht so leicht ein Iungfernredner gestattet, der das Parlament noch stark mit einer sozialdemokratischen Versammlung zu verwechseln scheint. Dann macht er der Negierung und den Werkbesitzern die heftigsten Vorwürfe, daß sie in der Bekämpfung der Krankheit nicht das ihrige getan haben. Er forderte eine Entschädigung für den Lohn- ansfall infolge der Krankheit und der Anordnung der Be hörden. lieber Stunde sprach der sozialdemokratische Redner und nützte die Materie sehr stark agitatorisch ans. Sofort antwortete Minister Möller mit dem Hinweise, daß Hue auch kein besseres Rezept zur Heilung angegeben habe als die Negierung anwende. Kein Land wende soviel zur Bekämpfung der Seuche auf wie Deutschland. Als Rc- giermigskonunissar behandelt Obermedizinalrat Kircher die Krankheit vom Standpunkt des Arztes. Ter reichsläudische Arzt De. Höffel, der der Reichspartei angehört, hält dem Abg. Sachse ein ganzes Sammelsurium von Unrichtigkeiten vor und der uationatliberale Abg. Westermann hält als Ursache der hochgradigen Erregung die parteipolitische Ans- schlachtung für die Sozialdemokratie! Als zweiter Mediziner ans dem Hanse gibt der frei sinnige De. Magdan seiner Ueberzenguug dabin Ausdruck, daß er nie an eine völlige Ausrottung der Krankheit glaubt. Vom Zentrum hält De. Rügenberg dem Sozialdemokraten Hne vor, wie sich seine Bezweiflung der Absichten des Zentrnms bei der Wnrmresolntion ansnimmt und fordert dann, dag die Schntzvorschrifteu auch in polnischer Sprache angeschlagen werden. Der nationalliberale Di. Becker gerät in seinen Ausführungen zum Schutze des Aerztestandes in heftige Zusammenstöße mit den Sozialdemokraten, wo rauf ihm Sachse sehr lebhaft entgegnet. Gegen 7 Uhr wird die Besprechung geschlossen; morgen folgen die übrigen Interpellationen und die erste Lesung der Ka^T, mannsgerichte. < Politische Nundschan. Deutsch;«,»-. Der Bimdcsrat hat in seiner gestrigen Sitzung den Antrag Lübeks betreffend die amtliche Feststellung des Börsenpreises für die in Lübeck zu errichtende Produkten börse und die Vorlage betreffend Abänderungen des Statuts für das kaiserliche archäologische Institut den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Die Vorlage betreffend Mitteilung ! über eine dem Reichstage zngegangene Nachweisnng der ! durch den Reichshanshalts-Etat für l!!«»:'. erfolgten und ! der im Entwurf zum Reichshanshalts-Etat für I !>'> l vor- j geschlagenen Erhöhungen solcher Titel zu 'andauernden Ans- ! gaben, bei denen im Rechnungsjahr >>2 Ueberichreiiimgen s vorgekommen sind, wurde zur Kenntnis genommen. Dem j Ansschnßantrage betreffend die Umwandlung des Freibezirkes im Emdener Hasen in ein Zoilansschlnßgebiet und den Ans- ! schnßberühten über die Vorlage, betreffend Abänderung des . Verzeichnisses der Einlaß- und Unteiinchnngsslellen für das in das Zollinland eingehende Fleisch, über die Vorlage ; wegen Unfallversicklernng der Seesischer und über die j Vorlage betreffend den Bezug von Invaliden- und Unfall reuten in ausländischen Grenzgebieten, wurde die Zn- ! stimmnng erteilt. — Zn Gunsten der Offiziersdamrii hat der Kaiser in ! Landeshnl in Schienen gesprochen, wo er der Vermählung j der seitherigen Hofdame Gräfin Platen Hallermnnd an- wohnte; in der Ansprache an das Brautpaar führte er n. a. ans, daß es an und ffir süh schon viel sei. wen» eine l Dame einem Offizier die Hand zum Bunde reicht, weil sich . ans dieser Stellung mancherlei Schwierigkeiten für das , Familienleben ergeben; ganz besonders aber sei es bedenk- j sam. wenn eine Dame sich mit einem Seeoffizier vermählt." j Dieses scharf pointierte Lob der Offizierssranen greift über ! den Rahmen der Tischrede hinaus und bedeutet eine Knud- I gebnng zu Gunsten der seit Forbach so stark angegriffenen i Frauen der Offiziere. Zur feierlichen Begrüßung derMitglicdcr der deutschen Südpolarexpcditiin veranstaltete die Berliner Gesellschaft für Erdkunde gestern einen Empfangsabend. Anwesend waren n. a. Staatssekretär Graf Posadowskp, Staatssekretär Freiherr v. Richthofen, Minister Stndt, Admiral v. Tirpitz. Geh. Rat Eonrad als Vertreter des Reichskanzlers. Graf Balleskrem. Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, Prinz Ernst von Sachsen-Altenbnrg. Prinz Arenberg, Geh. Rat Lewald, Generaloberst v. Hahnke, der Ehef des Marine- kabinetts Freiherr v. Senden Bibran und viele andere hervorragende Persönlichkeiten. Der Kronprinz hatte in einem Telegramm sein Bedauern ausgesprochen, nicht an wesend sein zu können. Nachdem der Vorsitzende der Geographischen Gesellschaft die Erpeditionsmitglieder begrüßt hatte, hielt Professor v. Drpgalski einen durch Lichtbilder illustrierten und mit großem Beifall ansgenoinmenen Vor trag. indem er eingehend die Schicksale der Expedition schilderte und mit der Feststellung schloß, daß die Expedition neues Land gefunden und damit die alte Streitfrage über die AnSdehnnng des antarktischen Kontinents um 1<> Längen grade gefördert habe. Sodann wnrde ein Telegramm des Reichskanzlers verlesen und dem Leiter der Expedition Prof. v. Drpgalski die goldene Nachtigal-Medaille über reicht. Darauf begann in den Nebensälen das Diner. Außer dem Reichskanzler waren auch Telegramme von Nordenskjöld und Nansen eingegangen. Frhr. v. Richthofen toastete ans den Kaiser und Graf Ballestrem ans Professor v. Drpgalski. Die Begrüßungsrede des Staatssekretärs. Grafei' Posadowski, hatte folgenden Wortlaut: Ter glückliche Abschluß des Unternehmens, welches zu der heutigen Festsitzung der Gesellschaft für Erdkunde 'Anlaß gegeben, wirft einen Hellen Schein ans die Entwickelung unseres Vaterlandes in den letzten Jahrzehnten. Als andere Völker bereits großartige wissenschaftliche Unlernehnmngen zur Erforschung unseres Erdballs planten und dnrchführten, nmßlen unsere Gelehrten, nur ans die eigene Kraft gestellt, allein in die Well hinansziehen, nm anch Deutschland seinen Anteil an der Lösung bedenlnngSvollcr 'Ans gaben ans dem Gebiete der Erdkunde zu sichern. Das vom Reiche geplante und dnrchgeführte Unternehmen der Tiefseeforschung der Valdivia und die in gleicher Weise vorbereitete Südpolarreise der „Gauß" und deshalb vorbildliche Ereignisse nicht nur in der Be täligung erstarkter deutscher Voltskraft, sondern anch des allge meinen'Verständnisses für die Ehrenpflichten, die ein großes Volk im Wettkampfe wissenschaftlicher Forschung zn erfüllen hat. Und welch glänzendes Zeugnis hat die Südpölarreise dem Fortschritte der Technik ausgestellt?! Früher mußte der Forscher der Antarktis, nur auf die Segelkraft seines Schiffes angewiesen, in eisigem Raume bei trüber Thranlampe und kärglicher Nahrung die langen Winlcrnächle verbringe». Jetzt konnten wir ein Schiff hinaus senden, das sich in seiner Widerstandskraft gegen Sturm und Eis vorzüglich bewährte und durch Verbindung der Tampfkrafl mit dein Segel von Wind und Strömung wesentlich unabhängiger war, wie die allen SchissSgefäße. Die Gelehrten konnten ihren 'Arbeiten obliegen in zentralgeheizteu Räumen bei elektrischem Lichte: ein Fesselballon erweiterte das Gesickusseld ihrer Forschung um viele Meilen, und gewaltige Sprengmittel vermochten den Zeit punlt, in welchem das Schiff vom Eise festgelegl wurde, hinaus zuschieben. Die angewandte EHeime endlich lieferte uns 'Nahruugs mitlel von so vorzüglicher Beschaffenheit, daß wir es wagen dürfen, Muffer der übrig gebliebenen Bestände noch einmal übers '.'Neer nach der 'Ausstellung von St. 'bouis zu schicke», um auch dort zu zeigen, was wir auf diesem Gebiete zu leisten vermögen. 'Aber den sehließlichen Erfolg im Kampfe des 'bebenS sichern nicht die beslvorbereilelen Einrichtungen, sondern Kopf und Herz der Männer, die den leblosen Stoff in lebendige Kraft verwandeln sollen. Und da iff es mir eine herzliche Freude zu sagen, daß über dem Unter nehmen ei» güniliger Ster» geleuchtet hat. Die Auswahl des OeiierS der Forschungsreise und seines gelehrten Stabes, ebenso wie die Wahl des Schiffsführers und seiner ganzen Mannschaft konnte nur erfolgen auf Grund der Kenntnis ihrer bisherigen Leistungen und der ihnen zur Seile stehenden ernsthaften Empfebl nugeu. Keiner aber von ihnen hatte auf dem Gebiet, auf dem sic wirke» sollten, eigene Ersahrungen erworben, und niemand kann vorher eine Gewähr dafür übernehmen, was selbst der beste Mann in unbekannten schwierigen Verhältnissen leisten wird. Unser Ver traue» iff aber vollam gerechtfertigt. Herr Vroieffor v. Trpgalski hat mit ruhiger Sicherheit die ihm gestellte 'Aufgabe durchgeführt und seine gelehrten 'Begleiter haben ihn in hingebender 'Arbeit und freudige!» Forfflnmgsdrang unterstützt. Schiffsführer und Mann schaft haben in den schweren Stürmen des Südpols, im Tränge der Ewpn-ff„„gen, in den eiligen Schneeslürmen ihre Vfiichi tadel los ei'ülli. Tas Schiit iff in der von dein gelehrten 'Beirat und in Übereinstimmung mit dem gleichzeitigen Unternehmen anderer Floaten ihm angewieseuenRichlung so weil nach Süden vorgedrungen, als es die einigen Eiswaffel, gestatteten: Hunderte von Kilometern sind zur ivei teren Ersorschuug des 'Sandes zu Schlitten zurückgelegt, und die nach folgende» wiffenscha'tlichen Veröffentlichungen werden den Beweis liefern, inwieweit durch die 'Arbeiten des Unternehmens unsere Keunlniffe am ozcanographischem Eebiel, auf dem Eebiele der Flora und Fauna der Südvolargegenden, unser Wissen von de» magnetischen Strömungen der Erde verbessert und verlieft und. Fch glaube deshalb, dag dem 'beiter der Erpediliou und allen seinen wiffenscha'tlichen und seemännischen Eeialmen aufrichtiger Sa»! und rückhaltlose 'Anerkennung gebührt. 'Besonders verdienst voll aber ul es, daß Herr v. Drngalsli den ihm vorgeschriebenen Vlan mit sail mathematischer Genauigkeit inuegchalien Hot. Mauchem gemütlichen Zeilungsleser freilich, der cs liebt, des Morgens in behaglichem Raume zu lesen von den Kämpfen draußen, die andere zu bestehen haben, würde vielleicht noch regere Seilnahme für das Unternehmen empfunden haben, wen» er sich darüber amregen konnte, dag die Rückkehr des Schiffes überfällig war. daß ein Hil'sschiff ausgesendel werden mußte und daß schließlich die Besatzung aus der Schueehöhle irgend einer Eis schalle heimgebrachl wurde, 'beider hat ja auch dieses sonst so glücklich durchgesubne Unternehmen das L pfcr eines hossnungs volle» bäuerischen junge» Gelehrte» gefordert, der aus dem stillen Felsenciland der Kerguelen ein frühes einsames Grab im Dienste der Wissenschaft fand. - Wir alle aber wollen Galt danken, daß nur außer dem schmerzlichen Verluste des Oe. Euzensperger keine bücke in der ansgesandteu Mannschaft zu beklagen haben und daß es den mutigen Männer» beschieden war. in voller Schaffenskraft heimzukehren und so in Sichtung und Surcharbeilung ihrer Forschungen neue Duellen der Erkenntnis von dem Wesen unseres Vlaneten zu erschließen. Herr Vrofeffor v. Drngalsli, seine Ge lehrten und seemännischen Genoffe». lnrz alle Gauß Männer, ffe leben hoch! Gin Verbot der Bleisurbrilverwendung, wie ein solches bereits in Frankreich befiehl, fordert der Vorstand der Maler. Lackierer »sw. Denlschlands. Es muß ohne weiteres zugegeben werden, daß das Bleiweiß ein sehr ge fährliches Gift für den Arbeiter werden kann, in erster Linie aber für denjenigen, der bei der Herstellung desselben beschäftigt ist. Deshalb fordert das Zentrum in seinem Anträge Erwägungen über eine neue, gefahrlose Art der Herstellung. Die gesundheitsschädlichen Folgen der Blei- wcißverweiidung durch die Maler können aber durch ent sprechende Vorschriften stark hernntergedrückt werden, indem z. B. Bleiweis; stets mit Oel zerrieben in den Handel kommt und die mit Bleiweiß bestrichenen Wände nur feucht abgerieben werden. Vonsciten der Malermeister wird be stritten, daß es einen genügenden Ersatz für'Bl> ilveiß gibt. Der Fraikfllrter Arbeiterksiigresl liegt der „Krenz- zeitnng" immer noch reck,t im Magen; sie findet jetzt, „daß der nationale und christliche Pnlsschlag in Frankfurt ver hältnismäßig schwach gewesen fft". Was man aber hier unter zn verstehen hat. sagt dasselbe Blatt einige Sätze später in folgender Weise: „In den Kreisen, wo man ans die Bekämpfung der Sozialdemokratie das Hauptgewich^