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Graf Paul von Hoensbroech vor Pilatus. Nach der gloriosen Niederlage des Herrn Grafen als Reichstagskandidat hat sich dieser stiN zurückgezogen. Aber sein Werk „Das Papsttum" wird um so fleißiger kolpor tiert. In dem Werke „Huo8 vSo" von Pilatus hat er einen Gegner gefunden, der ihn unbarmherzig vernichtet. Urkundlich und mit dem ganzen Apparat kunstgerechter Textkritik beweist Pilatus, daß Hoensbroech unter der Vor spiegelung, die katholische Sittenlehre getreu nach der Wahr- heit zu schildern, tatsächlich nicht die Sittenlehre, sondern nur einen untergeordneten und unwesentlichen Teil der selben kritisiert, nämlich die Anweisungen zum Kampf gegen die Unsittlichkeit, welche von den Moraltheologen für die Beichtväter zusammengestellt wurden, und daß er bei dieser Kritik sich „zahlloser Fälschungen" schuldig macht, die er auch dann nicht eingesteht, nachdem sie ihm schwarz auf weih nachgewiesen sind durch aktenmähig genaues AuS- hängen am Pranger des doppelspaltigen Druckes, indem die eine Spalte den ungefälschten, die andere den von H. in bestimmter Absicht geänderten Wortlaut der zitierten Werke därbietet. Er schreibt an den scheltenden Apostaten: „Bitten wir gemeinsam einige objektiv denkende und jedem Parteigetriebe entfernt stehende Gelehrte, die als solche allgemein anerkannt sind, zu entscheiden, wer im Rechte ist, Sie oder ich. Erklären diese Männer, dah Ihre Methode, „wörtlich" zu zitieren, dah Ihre Methode, die Ansichten der Autoren mit Ihren „eigenen" Worten wieder zugeben, — die leider so oft da- genaue Gegenteil der wahren eigenen Worte der Autoren sagen — als eine unter Männern der Wissenschaft übliche, zu billigende, wahrhafte zu bezeichnen ist, und nicht eine fälschende ge nannt werden muh, so sollen Sie gewonnen haben; im andern Fall werden Sie mir billigerweise den Sieg nicht absprechen können. Ich füge noch hinzu, daß es mir gänzlich gleichgültig ist, ob die entscheidenden Gelehrten Protestanten, Katholiken oder Juden sind; sie müssen nur Gelehrte sein — weiter verlange ich nichts!" (tzuos 6A0 205). „ . . Sie schmähen Ihre eigene Vergangenheit in Worten voll unsagbarer Roheit! Und von Jahr zu Jahr werden Sie wilder, erregter; bei allen Parteien suchen Sie Hülfe. Verläßt Sie die eine, wenden Sie sich sofort an die andere. Jedes Mittel dünkt Ihnen im Kampf wider „Rom" recht und billig: Unerhörte Reklame für Ihre Bücher, falsche Anklagen wider Ihre Feinde (psychisches und physisches Vernichten!), lautes Prahlen mit Rezensionen, Rezensionen, die so kläglich sind, so von der Unwissenschaft lichkeit der Verfasser zeugen, dah Sie dieselben lieber ängst lich vor den Blicken der Menschen verbergen sollten, als sie darauf hinzulenken. Dann das Reisen im Land, Ihre „politisch-wissenschaftlichen" Vorträge und was des Gong- und Tam-Tam-Schlagens mehr ist . . Wohl aber das Schlimmste scheint mir folgendes zu sein: Sie sind jeder Belehrung, jeder Aufklärung, jeder Korrektur, und sei es die der auf der Hand liegenden Fälschungen, vollkommen unzugänglich. Sie wollen oder können nicht mehr sehen, Sie scheinen am wissenschaftlichen schwarzen Star zu leiden! Daher Sie, sowie in weitere Kreise die Nachricht dringt: dem Herrn Hoensbroech sind wieder einmal einige Dutzend Fälschungen nachgewiesen worden — ich allein werde Ihnen weit über hundert angekreidet haben — sich in Positur werfen und laut aufschreien: Der Mann, der das behauptet, ist „unwahrhaftig und unwissend" . . . „Sie behaupten: Die zahllosen Fälschungen, die ich Ihnen außer sehr vielen anderen sehr hübschen Dingen nachgewiesen, existieren tatsächlich nicht . . Sie sind also der Ansicht, ich hätte alle die lateinischen Zitate, die ich neben Ihre deutschen „Uebersetzungen" gestellt, erfunden und aus dem Grunde fabriziert, um eine falsche Ver dächtigung wider Sie aukzusprechen. Sie sind des weiteren der Anschauung oder behaupten es wenigstens zu sein, dah ich — falls Sie einen Satz aus dem Zusammenhang gerissen haben und ich ihn nun im Zusammenhang richtig stelle — nicht nur einzelne Sätze gefälscht habe, sondern ganze Kapitel vieler Autoren. Für diese beiden Behaup tungen erwarte ich Punkt für Punkt den quellenmäßigen Nachweis . . Ich erwarte also, daß Sie mir beweisen, Lehmkuhl schreibt wirklich usw. usw. Gelingt Ihnen das aber nicht, Herr Graf, und gelingt es Ihnen des weiteren nicht, mir zu beweisen, dah ich ganze Kapitel gefälscht habe, so werden Sie es schon hinnehmen müssen, wenn ich Sie einen falschen Ankläger und Verleumder öffentlich heiße . . . «Ferner fordere ich Sie noch einmal vor aller Oeffent- lichteit auf, sich einem Schiedsgericht von wirklichen Sach verständigen zu unterwerfen, von unparteiischen Theologen, Philologen und Historikern, ob Ihre oder meine Zitate die richtigen sind, ob Ihre Uebersetzungen dem Text entsprechen oder nicht" (S. 478—480). PilatuS kann in der Tat jedem Schiedsgericht mit Zuversicht unter die Augen treten, denn sein Buch ist sehr sorgfältig und gewissenhaft gearbeitet. Das schlicht nicht aus, dah trotzdem einige Ungenauigkeiten und unrichtige Behauptungen mit unterlaufen, die aber ans das, was er gegen H. beweist, von geringem Einfluß sind. Pilatus ist eben, wie er selbst gesteht, kein Theolog. auch kein Katholik, überhaupt kein gläubiger Christ, er bekennt sich vielmehr zu einer Weltanschauung Schopen- hauerischer Färbung. Das ist da, wo er seine philo sophischen und ethischen Grundsätze entwickelt, besonders aber dort, wo er sich in katholische Lehre und Auffassung hinein- zudenken sucht, wohl zu beachten. In der Polemik gegen den „evangelischen Theologen" und dessen „Christentum freiester Richtung" trägt dieser Umstand jedoch eher zur Verstärkung seiner Position bei, weil er ihm den Nachweis erleichtert, dah Hoensbroechs Ausstellungen, sofern sie nicht auf Fälschung beruhen, weder vom katholischen noch vom protestantischen noch vom modern-liberalen Standpunkte be- rechtigt sind. Die Art, wie dieser Nachweis geführt wird, ist meisterhaft. r o l s g ;nr Keier des 25jährige» Hrtsjuviläurns des Herrn Sup. und Pfarrers Schmiltmann. Verfaßt und gesprochen von Herrn Schuldirektor vr. Taute in Leipzig Du kamst von fern her — nicht auf dieser Scholle. Die Du bebaust, stand Deiner Kindheit Wiege, Ein anderes Land — von allen Himmelsstrichen Des großen, schönen deutschen Vaterlands Den herrlichsten nennst Deine Heimat Du. Ich sah dies Land! Mit seinen grünen Wogen Zieht mächtig-stolz der Rhein durch seine Gaue. An seinen Ufern bauet wunderbar Der Berge kühne Herrlichkeit sich auf. Von malerischen Trümmern stolz gekrönt Und von des Wcinstocks frischem Grün umsponnen. Ich sah dies Land! Der Menschen holde Stätten, Gleichwie in einem ew'gen Sonntag prangend. Mit frohem Gruß den Wandersmann empfangen. Der ihrer Schönheit seltnen Zauber sucht: Dom Schleier der Jahrhunderte uuuvoben. Des Bürgertums behäbige Paläste. Die stolze Pracht der Käiserhcrrlichkeit Und über alles schön und riesengroß Der Heilgen Kunst getürmte Wunderwerke. Ich sah dies Land und sah sein herrlich Volk, Gleich ihm in tausend Liedern heiß besungen, Der besten einer ists der deutschen Stämme, Vom Kopf zum Fuß ein adliches Geschlecht. Keck von der Zunge fließt die heitre Rede Und aus dem Herzen fröhlich der Gesang; Ein Volk, mit raschem Griff das Neue fassend Und fromm der Väter Erbe auch bewahrend. Und dieses Stammes rühmst Du Dich zu sein; In seiner Mitte nährtest Herz und Geist Du Dir für Deinen heiligen Beruf, Bis Dir Dein Bischof segnend die Gewalt Des Priestertums in Deine Hände legte. Dann zogst Du aus, mit sorgenvoller Seele Den Weinberg Gottes in der Ferne suchend. Denn nicht der Heimat freundliche Gefilde Von tausendjährger Tradition befruchtet. Mit reichen Ernten leichte Mühe lohnend, Sollt Deine priesterliche Hand bebauen — In dieses Land führt Dich der Vorsicht Finger, So wenig jenem Boden zu vergleichen, Wie mit des Rheingans soiiniaflen Getänden Den ärmsten Hang des Aartals ich vergleiche. Und doch ists lieb Dir wie die Heimat worden. So nah die Dornen auch den Reben wuchsen, Denn ohn Ermatten schaffte Deine Hand, Wenn der Erfolg auch nicht die Mühe lohnte. Ob auch der Frost die duftigen Gescheine Dir tückisch oft mit kaltem Hauch vernichtet, Ob Dir der kargen Sonne matter Strahl Die Reife Deiner Trauben auch versagte, Von neuem legt an das mißlungne Werk Der frische Mut vertrauend seine Hände; Und nicht genug an dem ererbten Grund, Erweiterst Du des Weinbergs enge Grenzen, Dein kahlen Fels mit unverdrossnem Fleiß Ein dürftiges Erträgnis abzuringen. Drum als im holden Maien dieses Jahrs, Mit Silber zart sich Deine Reben schmückten, Da füllte Helle Freude unsre Brust Und das Verlangen, laut sie Dir zu künden. Und so ruft heut die frohe Schar der Deinen: Heil Dir, o Jubelpriester, freudig zu, O habe Dank für Deine Priesterlreue, Die Du ein Menschcnaltcr uns bewahrt, Für alle Liebe, die Du uns erwiesen, Für alle Sorg', die Du für uns getragen, Für allen Trost, den uns Dein Mund gespendet, Für alle Opfer, die Du uns gebracht. Und auf zum Himmel ringen sich die Hände Den Herrn zu loben und ihn anzuflehn, Daß gnädig er Dein Lebensschifflein wende, So rauh die Stürme auch der Zeiten wehn. O, Herr, für Deine Güte laß Dich preisen, Die uns in Gnaden diesen Tag geschenkt, Für Deine Liebe auch in Wort lind Weifen, Die unsres Hirteil Lebcnspfad gelenkt. O gib ihm ferner Deinen Vatcrscgen Für seines Weinbergs blühendes Gesild, O, gib zur rechten Zeit ihm Tau und Regen, Zur rechten Zeit ihm Deine Sonne mild. Leih, daß er leichter trage Sorg und Mühen Zu seiner Bürde reichlich ihm Geduld, Und für des Undanks Dornen laß ihm blühen Die roten Rosen Deiner Lieb und Huld. Noch manchen Lenz auf seine Fluren sende Dem treuen Diener Dein im Silberglanz, Und uns zur Freude, Herr, in Huld es wende, Daß einst ihn schmück der goldne Jubelkranz. Blei im Herzen. Erzählung von I. R. von der Land. AuS dem Holländischen übersetzt von L. van Heemstede. (11. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Gott, mein Gott! So muh endlich doch mein Schlachtopfer mir in den Weg treten! . . Er war tot und begraben, vielleicht ermordet von meiner Hand, da ich ihn zu harter Arbeit zwang, während er bei guter Pflege leicht alt hätte werden können. — Er war tot, und nun steht seine Witwe vor mir, seine Witwe, die Mangel leiden muh, während ich mich bereicherte! . . . Sie kommt, um für ihren Sohn zu erbetteln, was sie rechtens fordern könnte... Mich bittet sie, ihren Jungen studieren zu lassen, während der Meinige von ihrem Gelde studiert . . . Mein Gott, mein Gott — wie ist es möglich?!" Noch tiefer vergrub er das Gesicht in beide Hände, während sein Haupt tief auf die Brust herabsank, und sein Körper in heftigem Schluchzen zusammenzuckte. So sah erlange, vonSchuldbewuhtseinniedergeschmettert, vor dem Schreibtisch, an welchem er vor wenigen Augen blicken wie ein edler Wohltäter gethront hatte, wie ein Fürst, der Gnaden austeilt und die Huldigungen seiner Günstlinge eutgegennimmt. Dankbar und getröstet hatten die armen Kranken sich entfernt, den guten Doktor, der ihnen unentgeltlich Rat und Hilfe verschafft hatte, im tiefsten Herzen verehrend, ihn überall mit lauter Stimme preisend und rühmend als den Tröster, den Helfer und Vater der Armen. Und da sah nun der nämliche, von der Welt wegen seiner Kenntnisse und seines Reichtumes gefeierte, von den Armen auf den Händen getragene Mann, da sah er allein und verlassen, ohne einen Freund, der ihn wider die schrecklichen Selbstvorwürfe in Schutz genommen hätte, die Furien gleich vor ihm standen und ihn beschuldigten, eine zum Himmel schreiende Sünde begangen, sich mit dem Gelde von Witwen und Waisen bereichert zu haben! Während von Hunderten von Lippen bei Reich und Arm rings in der Stadt sein Lob gesungen wurde, krümmte er sich hier in der Einsamkeit unter den tief einschneidenden Geihelhieben seines Gewissens. „Dieb! . . Mörder! . . Unterdrücker von Witwen und Waisen!" so zischte eS ihm fortwährend in den Ohren, und nichts auf die unerbittliche Anklage zu erwidern wissend, verharrte er lange in seiner gebückten Haltung wie von einem zentnerschweren Gewicht niedergedrückt. Ein leises Klopfen an der Gangtür lieh ihn erschreckt zusammenfahren, hatte er recht gehört, hatte man wirklich geklopft oder hatte er nur geträumt? Er strich sich die Haare aus der. Stiru, trocknete sich den kalten Schweiß ab und suchte seinem Gesicht wieder den gewöhnlichen Ausdruck zu geben, sich die Maske vorzubinden, die er angesichts der Welt trug. Und wieder versank er in schmerzliche Gedanken, nicht darauf achtend, wie die Zeiger auf der kleinen schwarzen Stutzuhr über die weihe Ziffer- platte immer weiter vorrückten und das Klopfen sich von neuem ein weuig lauter, aber immer noch bescheiden wiederholte. Da klang die elektrische Schelle mit leisen Schwing ungen an, ein Beweis, dah die Tür mit schüchterner Vor- sicht geöffnet wurde und Doktor de Vries hatte kaum die Zeit, sich umzuschauen, als zwei weiche Kinderarme sich um seinen Nacken legten und ein kleines, warmes Mündchen ihm einen Kuh auf beide Wangen drückte. „Annette, Du?" „Ja, lieber Papa, Mama sagte mir, ich möchte mal sehen, wo Du bliebst, wir warten schon lange mit dem Frühstück." „Ihr könnt doch wohl ohne mich beginnen!" „Ja, aber Konrad geht heute wieder nach Utrecht, da hätten wir gerne, daß Du dabei wärest, sonst sieht er Dich nicht mehr, bevor er abreist." „Das habe ich wirklich ganz vergessen", sagte Doktor de Vries. wieder seinen eigenen Gedanken nachhängend. Das stille, scharfblickende Kind sah seinem Vater mit den hellbraunen klugen Augen aufmerksam und forschend in das Gesicht. Sie entdeckte dann wieder den nämlichen Ausdruck, wie am Abend vorher, sowie die Spuren der rasch getrockneten Tränen. „Noch immer Blei im Herzen, Väterchen?" flüsterte sie. ihn zärtlich liebkosend, „und ich habe doch so innig für Dich gebetet." „Mein liebes Kind, mein Engel, hast Du für Deinen armen Vater gebetet?" rief er sie leidenschaftlich an sich ziehend und ihr mit einem Kuh den Mund schließend. Sie nickte leise, während ihre brauneu Augen ihn liebe, voll ansahen, und ihre weichen blonden Haare ihm die Wangen streichelten. „O bete, bete recht viel für mich, versprichst Du mir das?" „Ja, Papa, ich will immerfort für Dich beten, immer, bis Du das Blei nicht mehr im Herzen fühlst," setzte sie leise flüsternd hinzu. „Das darfst Du nicht mehr sagen, Kind." wehrte er erschreckt ab; „ich habe Dir ja gesagt, Du dürftest nicht mehr an das denken, wovon wir gestern Abend gesprochen haben. Das hast Du inir versprochen. Du hast mir gesagt, Du wolltest nur daran denken, um für mich zu beten." „Das will ich auch tun, Papa, und das Wort nicht mehr in den Mund nehmen. Ist es nun gut? Aber komme jetzt mit zum Frühstück!" „Ich habe gar keinen Appetit." erwiderte der Vater, sich unlustig in seinen Sessel zurücklehnend. Aber Annette suchte ihn mit beiden Händen emporzuziehen und sah ihn dabei so liebreich und schelmisch lächelnd an, dah er nicht länger zu widerstehen vermochte und sich willig mitführen lieh, all seine Kräfte zusammenuehmend, um nach außen hin leichten Herzens und frohen Mutes zu erscheinen — wie der versilberte Löffel, der hell glänzte wie all die anderen, aber das schwere Blei in seinem Innern trug. 5. „Ha! da ist Papa endlich aufgetaucht!" lieh sich Konrads fröhliche Stimme vernehmen, als Doktor de Vries mit der kleinen Annette au der Hand in das Wohnzimmer trat, „ich fürchtete schon, dah ich Dich heute nicht mehr zu sehen bekäme. Wie hast Du geschlafen, Papa?" „Na, so leidlich!" murmelte er, seinem Sohne flüchtig die Hand drückend, um ihn das nervöse Zittern seiner eigenen nicht merken zu lassen. „Und Du?" lieh er darauf folgen, ohne ihn anzuseheu. „Danke für gütige Nachfrage, natürlich den Schlaf der arglosen Jugend, von leichtbeschwingten Musen umschwebt. Du siehst aber ein wenig übernächtig ans, Papa, Du hast doch gewiß noch lange über den Büchern gesessen?" „Ja, eS war nicht mehr früh, als ich zu Bett ging." sagte der Doktor finster, mit geheimem Schauder au die bangen Stunden zurückdeukend, die er nach dem Gespräch mit Annette in einsamen, quälenden Gedanken in seinem Studierzimmer Angebracht hatte, che er sich zur Ruhe begab. „Es tut mir leid, dah ich uicht gewußt habe, daß Du noch aufbleiben wolltest, daun hätte ich Dir gerne mit einer Zigarre Gesellschaft geleistet," erwiderte Konrad leichthin, mit den Händen durch seine üppigen Locken fahrend. (Fortsetzung folgt.)