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Sozialdemokratie durch einstimmig gefaßten Beschluß neuer dings proklamiert worden war, dürfte mau annehmen. daß diejenigen linksstehenden bürgerlichen Parteien, welche unter Hinweis ans die angeblich bereits eingeleitete Durchmause- rnng der Sozialdemokratie zu einer bürgerlichen Reform- Partei für die bevorstehenden Landtagswahlen den Abschluß von Wahlbündnissen mit Sozialdemokraten ins Auge gefaßt hatten, von dieser Absicht znrückgekommen sein würden. Das ist aber crstamilicherweise nicht der Fall. Wie nämlich die „Nationalzeitnng" mit unverhohlener Befriedigung mit- znteilen weiß, hat der Berliner Berei» der national- liberalen Jngend behufs Herbeiführung einer Bersländi gung der Nationalliberalen mit den Sozialdemokraten fol gende Resolution angenommen: „Angesichts der (Gefahr der erneuten Bildung einer klerikal konservativen Majorität bei den nächsten Landlagswahlen erwartet der Verein der nationalliberalen Engend zn Berlin, daß die nalionallibe- ralen Wahlmänner sich bei etwa nötig werdenden Stich wahlen mit den freisinnigen und sozialdemokratischen Wahlmännern über eine gegenseitige Unterstützung verständigen." Unmittelbar nach dem Dresdener Parteitage ist dieser Beschluß, durch welchen die Parole ansgegeben wird: „Lieber einen Sozialdemokraten als einen.konserva tiven oder Zentruiilsmami!" selbst für die nationalliberale „Jugend" unerhört. Wir glauben, daß den ernsten national liberalen Männern diese „Jugend" bald fürchterlich werden wird. lieber den knauserigen deutschen Philister klagte der Abgeordnete I)r. Beniner ans dem national- liberalcn rheinischen Parteitag. Ein solcher Philister trinke zehn Glas Bier ohne Gewissensbisse, falle aber auf den Rücken, wenn er eine Mark in die Parteitasse zahlen solle. Ein solcher Philister gebe leicht als reicher Mann ein Tiner, wende sich aber empört ab. wenn es gelte, der Parteikasse einmal hundert Mark znznivenden. -- Ans ZentrnmSseite können wir zwar nicht im allgemeinen klagen, daß es an Opferwilligkeit fehle, doch der eine oder andere kann sich den „knauserigen Philister" recht wohl zn Herzen nehmen. Oesterreich- Ungarn. Abg. Schlicker verurteilte in der Freitag Sitzung deS Abgeordnetenhauses die Vorgänge im ungarischen Par lament und begrüßte den Armeebefehl des Kaisers. Redner hofft, daß die Krone gegenüber den chauvinistischen Be strebungen Ungarns nicht zaghaft werde, protestiert gegen die Znrnckbehaltnng der Drittjährigen und verurteilt die tschechische Obstruktion, welche das Parlament verhin dere, der "Bevölkerung dasjenige zn geben, was sie verlangt. Auch Lnpnl erklärt namens des Rmnäncnkliibs. derselbe werde allem znstimmen, was zur Erhaltung der Macht stellung der Monarchie diene und spricht den aufrichtigen Dank für den Armeebefehl, insbesondere für die Zusicherung ans, daß die Armee gemeinsam und einheitlich bleiben soll, als starke Macht zur Verteidignnz gegen jeden Feind. Der Generalredner Wolf erklärt, das Heil Oesterreichs liege in einer Zolltrennnng von Ungarn und Zollunion mit dem deutschen Reiche und verlangt Vorbereitungen in dieser Richtung. Generalredner Forscht führt ans. der jung- tschechische Dringlichkeitsantrag bezwecke die parlamentarische Erledigung der Regierungsvorlage zu verhindern, um einen Erfolg des Kabinetts Körber zn vereiteln, gleichzeitig aber die Beurlaubung der Drittjährigen bedingslos zn ermög lichen. Frankreich. — Die Akademie der sittlichen »nd politischen Wissen schaften hat den von Andifsred gestifteten 15 000 Francs- Preis der von der Schwester Marie-Angöle Repnes als Generaloberin der Mariahilf-Schwestern geleiteten Anstalt für schwindsüchtige arme Mädchen zn Villepinte «bei Paris) verliehen. Der Preis ist bestimmt, die „schönsten, größten Werke der Hingabe und Aufopferung, gleichviel ans welchem Gebiete", ansznzeichne». Besagte Akademie ist alles andere als klerikal, also durchaus nicht voreingenommen. Es liegen ihr jedesmal Hunderte. Tausende Vorschläge bei Erteilung ihrer Preise vor. Und regelmäßig fallen dieselben „Kleri kalen" zn. Balkan. — Die Mobilisierung von 3t > bulgarischen Reserve- bataill»nen wird offiziell bestätigt. Als Gegenaktion er folgte seitens der Türkei der Befehl zur Mobilisierung aller noch verfügbarer Nedifbataillone. Ein Krieg zwischen Bul garien und der Türkei erscheint »loch nicht für ausgeschlossen. Zwischen der Pforte und Sofia schweben aber wieder Unter Handlungen. Ans Ltadt rrnd Land. Dresden, den 26. September >903. * Fm Aufträge S. M. des Königs wird der König!. Zeremonienmeister Graf v. Rer heute Nachmittag 3 Uhr der Einsegnimgsfeier der am vergangenen Donnerstag ver schiedenen Frau Erbprinzessin v. Schönbnrg Waldenburg, Durchlaucht, im Tranerhanse Wicnerstraße beiwohnen und am Sarge der Verstorbenen einen Kranz niederlegen. I. M. die Königin Witwe wird dieser Trauerfeier in Be gleitung FH rer Erzellenzen der Frau Oberhofmeisterin v. Pflngk und des Oberhofmeisters Wirkt. Geh. "Rat v. Malortie persönlich beiwohnen und hat am Sarge der verewigten Frau Erbprinzessin einen Kranz niederlegen lasse». * Wir machen hiermit besonders darauf aufmerksam, daß in der Deutschen Städteansstellnng von Sonntag, den 27. September ab. die Ausstellungsräume bereits um i/K» Uhr abends geschlossen werden. * Katholischer Jünglingsverein. — Zur Feier seines i. Stiftungsfestes hatten sich am Sonntag, den 20. September, die Mitglieder des .Katholischen Jünglings- vereins nebst Angehörigen und Gästen zahlreich in dem jetzt so schönen Saale des katholischen Griellenhanses eingefunden. Der Präses. Herr Kaplan Riedel, begrüßte die Anwesenden in herzlichsten, von seiner größten Fürsorge für das Wohl deS Vereins diktierten Worten. Fm Mittelpunkt des Festes stand die Festrede des Hern« Kaplan Rudolph. Er zeigte, daß die Sammlung der der Schule entwachsenen Fugend, die Zorge für ihre auf christlicher Grundlage aufgebaute befestigte Lebensweise und Weiterbildung eine soziale Not wendigkeit unserer Zeit sei. daß Eltern und Erzieher die heilige Pflicht haben, jedes Mittel mit Freuden zu begrüßen, das zu dem hohen Ziele christlicher Eharakterfestigkeit führe. Um solchen Zieles willen sei die Existenz von Jünglingsvereinen nicht blos berechtigt, sondern auch der Unterstützung »värin- stens zu empfehlen. Die musikalischen Darbietungen des Abends lagen in den Händen des Herrn Rudolf und Wolf gang Honcckcr, die in hoch anerkennenswerter Weise ihrer Aufgabe gerecht wurde». Einige dramatische Szenen erhöhten die Heiterkeit des Abends. Dem Verein bringen wir ein herzliches „Blühe, wachse, gedeihe!" I). * Englisch in den Volksschulen. Mit Genehmigung des Kgl. Kultusministeriums wird von Ostern ab in sämt lichen hiesigen Bezirksschulen (Volks- und Bürgerschulen) der englische Sprachunterricht fakultativ eingesührt. Die Er- Erteilnng dieses Unterrichts erfolgt unentgeltlich. * Wählerversammlnng. Heute. Sonnabend. 8 Uhr abends, findet in EhlichS Restaurant zu Wachwitz eine Wählerversammlung des 2-1. Landtagswahlkreises für die Wiederkandidatnr des bisherigen Abgeordneten Herrn Hof rat Dieterich.Helfenberg statt. Ursprünglich sollte die Versammlung in Lanbegast abgehalten werden, doch weigerten sich die dortigen Wirte auS Furcht vor dem Boykott durch die Sozialdemokraten, ihre Säle herzngeben. (So wird uns berichtet. Wir möchten aber die Angabe bezl. der Lanbe- gaster Wirte doch etwas anzweifeln. D. N.) * Iugendspiele während der Michaelisferien für Knaben werden Montag. Mittwoch. Donnerstag und Sonnabend von '/z5—^/„7 Uhr nachmittags auf dem mn- zännten Platz der Güntzwiesen an der Lennüstraße abge- hnlten. Es soll den Kindern dadurch Gelegenheit gegeben werden, sich von den nach verschiedenen Seiten gefahrvollen Straßen unserer Großstadt fernznhalten und ihre freie Zeit auf den herrlichen Wiesen beim fröhlichen geordneten Spiel zn verbringen. Jedes Kind, welches die Schule besucht, kann sich an den Spielen beteiligen, ohne etwas dafür zn bezahlen. Gerade für unsere ärmere Bevölkerung, deren Kinder oft sich selbst überlassen sind, der Vater und die Mutter einen Berns haben, um für die Familie treulich zn sorgen, hat ein Leiter der Jugendspicle des Gemeinnützigen Vereins diese Spiele eingerichtet. Es wäre nur mit Freuden zn begrüßen, wenn diese Einrichtung seitens der Kinder sehr in Anspruch genommen wird. Herr Oberlehrer 1)r. Netzsch als Vorsitzender des SpielausschnsseS des Gemeinnützigen Vereins hat in liebenswürdiger Weise die Spielgeräte zur Verfügung gestellt. An: Dienstag und Freitag fallen die Spiele aus, da für diese Tage Ferienwanderungen angesetzt sind. Anmeldungen dazu auf dem Spielplatz. Radcbrul. Im hiesigen Etablissement „Zu den Linden" hielt der „V. f. d. kath. D." am vorigen Sonntag eine Versammlung ab. welche sehr gut besucht war. Als Gast war u. a. auch Herr Deutsch Löbtau anwesend. Herr Kaplan Müller Dresden erfreute die Versammlung mit einem Vor trage. und zwar berichtete Redner über die herrlichen Tage in Köln. Fm Anschluß au den Bericht über die auch in Köln stattgehabte große Versammlung des Volksvereins entspann sich ein lebhafter Meinungsaustausch über gewerk schaftliche Angelegenheiten. — Die nächste katholische Volks vereinsversammlung für die Lößnitzorte soll gegen Ende Oktober in Kötzschenbroda stattfinden. Bei dein gegen wärtigen Stande berechtigt die Regsamkeit der Herren Ver trauensmänner zn den besten Aussichten. Meißen. Am 20. d. M. spendete Herr Prälat Maaz 285 Mitgliedern der hiesigen Gemeinde, sowie der umliegenden Orte die heilige Firmung. Der hochiv. Herr wurde ^0 Uhr von mehreren Gemeindemitgliedcrn am Bahnhofe abgeholt und zur Kirche geleitet, woselbst er unter Assistenz der Herren Kapläne Sarenk (Meißen) und Schneider (Rot schönberg» das Hochamt zelebrierte. Der Kirchenchor sang unter Leitung des Herrn Oberlehrer Schönfelder iu ein drucksvoller Weise eine lateinische Messe. In der Ansprache vor der heiligen Firmung drückte der Herr Prälat seine Freude darüber ans, daß eine so stattliche Anzahl das heilige Sakrament begehrte und knüpfte beherzigende Mahnungen für die Zukunft an. Später fand in der Be hausung deS Herrn Kaplan Sarenk, jetzigen Pfarrverwesers, ein Frühstück statt, währenddessen unter Leitung des Herrn Oberlehrer Schönfelder dem Herrn Prälaten eiu Gesangs ständchen dargebracht wurde. Mittags vereinigte sich eine größere Anzahl Herren mit dem Herrn Prälaten zu einer gemeinsamen Tafel im Hotel „Albertbof". Küche und Keller des Herrn Korch fanden ungeteilte Anerkennung. Abends 7 Uhr hatte die Gemeinde die Freude, den hochw. Herrn bei dem Herbstvcrgnügen des katholischen Kasinos im Saale des „Alberthofes" ans einige Zeit als Gast zu sehen. Konzert der Meißner Stadtkapelle wechselte mit Gesängen des Kirchenchors; junge Damen verkauften in liebenswürdiger Weise Lose, und ein wirkungsvoll gespielter Schwank „Mensch, ärgere Dich nicht!" beschloß den ersten Teil des Abends, dem als ziveiter der übliche Ball folgte. Der Reinertrag des Abends führte dem Ehristbescheernngs- fonds des katholischen Kasinos eine nennenswerte Summe zu. Auch an dieser Stelle sei allen Beteiligten der herz lichste Dank ausgesprochen. Mittweida. Hartnäckige LebeuSmüdigkeit bekundete eine hier wohnende 22 Fahre alte Arbeiterin. Zuerst sprang sie am Stadtpark in die Zschopau, wurde aber herauSge- zogen, darauf sprang sie nochmals ins Wasser, wurde aber wieder gerettet. Hoffentlich ist sie nunmehr vernünftig ge worden. Neichcnbach. Die Stadtbehörden gehen mit dem Plane um. daß bei Vergebung von Handwerkerarbeiten im Sub- missionswege nicht mehr den Mindestfordernden die Arbeit übergeben werde. Die Meinung neigt dahin, den dem DnrchschnittSsatz am nächster! bleibenden Bewerber zu berück sichtigen. Leipzig. Dieser Lage war Frau Fleischermeister Horn Plötzlich gestorben, und zwar wie es heißt, nach einer Aus- emandcr-fetzuug mit ihrem etwas heftig angelegten Manu. Darauf ging das Gerede, der Tod der Frau Horn sei kein natürlicher gewesen. Die staatsauwaltlich ungeordnete Sektion der Leiche hat aber ergeben, daß jenes Gerücht völlig grundlos sei. — Nor dem Landgericht fand eine neue -Verhandlung statt wegen des DeckeneinsturzcS im Palmengarten (15. Oktober 1001), bei welchem die f Uhrmacherstochter Claus aus Stettin getötet wurde und zwei Damen schwerverletzt wurden. In Anklage stehen Architekt Kietz ans Magdeburg, Stukkateur Kieuhöfer ans Neicheubach i. W.. Baugeschäftsführer Hennig aus Zehlen dorf und Baumeister Streitzig aus Reichenberg i. B.. welche für die Firma Boswau L Knauer die betr. Arbeiten aus führten. Puschwitz. Fn der Nacht vom 24. auf 25. September begrub ein im hiesigen Dorfe dienendes Mädchen, das noch in jugendlichem Alter steht, ihr neugeborenes Kind im Garten, »vorauf sie wieder an die Arbeit ging. Jedoch wurde das Verbrechen bald entdeckt. Die Staatsanwalt schaft hat die Sache in die Hand genommen. Zittau. Dieser Tage traf die freudige Nachricht ein. daß vom hohen Ministerium des Kultus die Erlaubnis zur Abhaltung kath. Gottesdienstes in der Kapelle zu Hörnitz bei Zittau erteilt worden ist. Zu diesem Zwecke ist schon seit geraumer Zeit ein Haus gegenüber dem Rittergut des Grafen von Sandersleben errichtet worden, wo bereits die Kinder ein Heim für den Religionsunterricht gefunden haben. Es wird nun im Oktober der erste kath. Gottes dienst dort gehalten und damit einem dringenden Bedürf nis abgeholfen werden. Hoffentlich werden die Katholiken von Hörnitz und Umgegend ihrem hochw. Herrn Pfarrer für seinen Opfersinn dankbar sein. Freilich sind auch »nieder neue Lasten entstanden, und unsere Katholiken haben reichlich Gelegenheit, ein Scherflein für die gute Sache zn geben. Gerichtssaal. II. S ch w urgcri ch t. Die Verhandlung gegen die Vaska Scznrko ans Galizien schloß mit dem Freispruche der Angeklagten, da von den Geschworenen die Schnldfrage verneint wurde. — Der 1879 geborene "Arbeiter August Bießlich aus Dresden und der 188» geborene Schweizer Hugo Hartwig aus Hainichen standen umer der Anklage schweren und einfachen Diebstahls und räube rischer Erpressung. Sachverhalt: Am »8. Juli 190» waren beide Angeklagte in eine auf der Gärtnergasse 6 gelegene Wohnung ein- gesticgen. Als die Bewohnerin erwachte, entsioh Hartwig mit einer Weckuhr und einem Beutel, der an 7» Mk. enthielt. Bießlich jedoch trat der Frau mit einem Dolche entgegen und drohte ihr, sie zu löten, wenn sie nicht ihr Geld hergäbe. Dreimal stieß er sie ins Bett zurück, indem er ihr gleichzeitig den Dolch auf die Brust setzte. Als im Hause Geräusch entstand, floh er. Dem Schuldigspruch der Geschworenen gemäß wurde Bießlich zu fünf zehn Fahren Zuchthaus und fünf Jahren EhrenrechtSverlnst, Hartwig zu 3 Jahren 2 Monaten und 5 Jahren Ehrcnrechtsvcrlust verur teilt. Bei beiden wurde die Zulassung der Stellung unter Polizei aufsicht ausgesprochen. Telegramme. (WolffS Telegraphenbureau.) Köln. 25. September. Die „Kölnische Zeitung" meldet ans Fez über Tanger: Der bisherige Befehlshaber der Reiterei des Sultans. Major Ogiloy, der heute, der Ausweisung Folge leistend, Fez verläßt, erhielt durch den Günstling des Sultans, Hadschi Omar, die Nachricht, Abdul- Asis habe versprochen, sämtliche Christen auszuweisen, wo gegen die ausständige Kabhlie Tsul. einer der mächtigsten Berberstämme mit etwa 8000 Kriegern, nördlich der Hiaina zwischen Fez und Tczza, sich erboten habe, durch Verrat den Prätendenten auszuliefcrn. Die Lage des Sultans ist kritisch, hauptsächlich wegen der Kosten des Lebens unterhaltes. Jetzt kostet ini Feldlager ein Mud Gerste (ettva 35 Kilogramm) 150 Pesetas; der Preis in Fez ist 15 Pesetas. Budapest, 25. September. Heute nachmittag fand iu Miskolcz eiu Säbelduell statt -wischen dem Jägerhaupt mann Struck)!») und dem dortigen Einwohner Alexander Bonis, der den ersteren wegen iu Preßburg gemachter uugarnfeindlicher Bemerkungen gefordert hatte. Struchly wurde schwer verwundet. Budapest, 25. September. Der zuständige Ausschuß des Abgeordnetenhauses hat beschlossen, daß die Abge ordneten Franz Rigo und Lengyel wegen ihres Verhaltens in der gestrigen Sitzung dem Hause feierlich Abbitte zu leisten haben. London, 20. September. Das „Neutersche Bureau" meldet aus Tanger: Nach Briefen, die am 20. Septeinber von Fez abgeschickt sind, sind dort Gerüchte verbreitet, denen zufolge der Tsul-Stamm die kaiserlichen Truppen augriff und sie schlug. Auch sollen die Verbindungen zwischen dem Lager des Sultans und Tazza unterbrochen sein. Die Briefe besagen »veiter, eine starke Streitmacht gehe sofort zur Bestrafung des Tsul-Staimnes und zun» Entsatz von Tazza ab. London. 25. Sept. Premierminister Balfour hat au den anglikanischen Erzbischof von Eauterbury ein Schreiben gerichtet, in welchem er sagt, obzwar sich die Pforte, wie gewöhnlich, ausweichend und hinzögernd verhalte, sei die Verantwortlichkeit der Revolutionäre doch in der Tat groß, denn diese hätten sich mit Vorbedacht ans Werk der Ge walttaten gemacht, um Gewalttaten hervorzurufen. Die beste Hoffnung für die Behandlung des verwickelten Problems liege iu dein fortdauernden Zusammenwirken Rußlands und Oesterreichs, das die anderen Signatarmächte des Berliner Vertrages durch ihre Unterstützung stärken und dem sie mit ihren» Rate beistehen. Keine anderen Nationen oder Gruppen von Nationen könnten das Werk so gut vollbringen, und es könnte es überhaupt kejpe vollbringen, wenn Oesterreich und Rußland argwöhnisch oder feindselig gesinnt seien. Belgrad. 25. Sept. Heute Mittag wurde das Ver hör der verhafteten Nischer Offiziere geschlossen. Der Staatsanwalt führte in seinem Plaidot-er aus, daß die Hauptleute Novakowitsch und Zolowitsch, der Oberleutnant Lubjumerski und Leutnant Drudawitsch als Hauptschuldige zu Verantwortung zu ziehen seien. Die übrigen Ange klagten hätten sich zwar eines militärischen Vergehens schuldig gemacht, doch möge die Tatsache, daß sie überredet wurden, als mildernder Umstand gelten. Konstantin opel, 25. September. Der österreichisch ungarische und der russische Botschafter überreichten gestern der Pforte identische Noten, in denen unter Hinweis auf zahlreiche Exzesse türkischer Truppen die Durchführung der Reformen ^verlangt wird. Neue Reformen sind danach noch nicht verlangt, doch haben die Rcformmächte der Pforte angedroht, daß die Durchführung des alten Programms eventuell erzwungen »verden »vird. statt! W Vere We, «en erst a tobe in de, Di« MS' Sr. § Um mit I Die, Ha Ivvzu sprech »in ik 1720 lvüchr samt sühr, »mer> Wodtl W->4 Pro,» N sowie vre I eines Angc kau» S°/° Sitt inZa vne hält Jim! «r 0d>