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Vergnügungen. ' M«rkt-retse d« Ab«» am Sl. August 1911. »» Dresden. Da» vorzügliche Eröffnung»programm de» Btktortasalon» erfährt vom 1. September an noch eine wesent- ttche Srweiteruna durch da« kurze Gastspiel der astägyplischen Tempeltänzertn Prinzessin Nofru-Rü in ihrer großen Szene »PharaonenkultuS vor 3000 Jahren, ein Fest bet König Ramse»'. Außerdem deputieren nach wie vor die Künstler, die wir gestern genannt haben. Brtrfknfte». H. ». ES hat un» sehr gefreut, daß Sie uns Dank für die Veröffentlichung der noch nicht beyobenen Erbschaften spenden. Ja, die .Sächsische Volkszeiturg' ist unermüdlich bestrebt, den Abonnenten auch zu nützen Tpielplau ver Theater in DrrS-ea. Köntgl. Opernhaus. Bleibt bi» S. September geschlossen. Bi» S. September finden Op-.rn-Borstellungeu im Könlgl. Schauspielhaus« statt König». rchanfvtelhau«. Freitag: Boccaccio Ansang '/,8 Udc. Lonaabend: Mignon Vlnfong '/>j8 Nhr. Restdenztheater. Freitag uad Sonnabend! Polnische Wirtschaft. Snf. 8 Utzr- CasöTarolasee(Hclbtg)4Nhr. Garterö«. Zreftral-Theater Ans. 8 Uhr. Konzerte. Köaigl. Belvedere (i.lsen) Ans. '(,8 Nhr Internat. Hygiene. Ausstellung (Herrn,ann, Gärige) 4 Uhr. Gr. Wirtschaft (Schmidt, Helbtg) «nf. 4 Nhr. «ikwr>a «alon Ans. 8 Uhr. -'l nt iSbof lSurhien.i Hn >/,v l>. Retch«hof'K.(Watsenhau»ftr.)'/,3 Lpieiplan der Theater in Leipzig. Neue» Theater. Freitag: Die Fledermaus Sonnabend: Ghge» und sein Ring — Alles Theater Fcciiag: Die Welt in der mau sich langweilt. Sonnabend: Wiener Rlut. — Schauspiel- tau«. Freitag: HinneleS tzimmelfabit. Sonnabend: Samson und Daltla. — Neue« Operetien-Tdeater (ssen'ral-Theaier). Freitag: Vtelliebchen. Sonnabend: Die keusche Susanne Kalh. Arbkitkrstkrrtariat. Drksdkn-A., ^lorastratze 17,1.8t. Unentgeltliche Anskunst und »libe'i „»chiveis. - Sprechstunden von ll —1 Uhr und von 5 '/„7 Udr. — Fernspilcher V83S. DaS Lekretariat bleibt bis auf weiteres beschlösse . S-rialrs Kureau und Verein ka!h. eriiikrbstätigkr Frauril und Mädchen Dresdens, Sekretariat Antonstraße 7, pari. Auskunft zu jeder Z it über alle ctnschlägi« en Fragen. — Kosten loser Ardeiisnachtvci«. — Fernspieche, 8136. Chemnitz, Kath. Ardeiteriuneu-Stkretariat. Airtenstr. A6, L. 8t. Uoeutgeltl. Rat u ck-'Skunst (auch schriftlich) in allen Verband«fachen u Augelegenherie» dcSErwe bsiebenS - Kostenlose Stellenverm t>I» g Sprechstunden jeden Wochentag von nachmittags 3 bis abends 8 Ugr Leipsitzkk Kolkobureau, Grimmaischer Steinuirg 1Z, 2. 8t. Ocffeutl.che gemeinnützige Huskunstö,stelle. Meitze«, Soriate Auskunstsstrlle der christlich. Gemrrkschastru. Katb. Gcsellenhau». Htr'chbergstraße 7. — Kpiechstui.de jeden Sonntag von V,ll biö '/r'2 Uhr. ntedN-b 4» > « »»chslrr -* I -» „teilt«,'. !»ov ll-' 4 Wetzen tul. weiß «rütze . . 50lc« 17 — 18 — Pc. »0 tcx 10 lO 25 Kartoffeln 50 , 4 — 4 75 do. gelb bO » lO - Satter. . 1 , 2 80 3 — do. neu kW — — — — Molkeretbtr. 1 . — — 8 20 Roggen lul. KO 8 50 8 75 Klee. rot. 50 , — — — do. neuer bO — — — — Hetdekorn 50 , ri — — «erste Int. SO S — S 50 RapS... 50 , — — — — do. auSl. bO — — — — Heu ... 50 , 4 — 5 — Hafer tal. bO s — » 50 rtrohF.-D.600 . 24 — 27 — do. neuer bO 8 »0 8 !)^ do Masch-Dr. » 22 — — Biktortaerbs dO E »4 — 16 — Wetzenklete 50 . 6 bv 6 75 Kocherbsen bO — — — — RoggenkleieDO , Weizenmehl 50 , 7 -55 7 eo Futterbseu bO Kucken. . . bO — — — — 16 — IS — S — 10 — Roggenmehl50 , lL — 15 — Mai»... SO 8 bO 9 5,0 Linsen . . 50 , 16 28 — Hirse... SO 's 1ö ne Kar 17 rdel Sil Bohnen 50 . r V.SO -1.20 Mk. 12 — 22 Marktpreise z« Görlitz am 31. August. Preise für 100 leg von bi» ,4k! 4 Preise für 100 icp; vc m § b 4k ,» 4 Weizen weiß, ait . 20 »0 21 40 Kartoffeln .... 8 00 do. neu . — — — — Heu. alt .... — — 10 40 Weizen gelb, alt . 20 10 20 6 do. neu ... . — — — — do. neu . — — — WeizenNeie . . . — >3 20 Roggen, alt . . . 17 4- 17 80 Roggenkleie . . . — - 14 80 do neu . . . — - — — Langstroh .... — — 5 10 Berste, alt. . . . 18 — 20 — Krummstroh . . . — - 4 — do. neu . . . - — — - Erbsen ... 23 10 3" 10 Hafer, alt ... . 17 3 17 80 Eßbutter (1 Kilo) . 2 60 2 70 do. neu . . . — — — — Kochbutter (1 Kilo) 2 50 260 Wer (eine Mandel) — 8vj 1j80 > I Wnrkensance von frische» Gurken. Für 6 Personen ßZu- bcreitnngszeit I V, Stunde. 2 feingehackte Zwiebeln, 1 Eßlöffel feingehackte Petersilie und 2 Eßlöffel Mehl werden in 80 Gramm Putter oder Ob Gramm Pflanzenfett angedünstct, 3 geschälte und ausgekerule, in gleichmäßige Stückchen geschnittene Gurken »och 5 Minuten lang mstaedämpft, mit Fleischbrühe abgelöscht, mit einem Glase Wem ausgekocht und mit 10 Tropfen MaggiS Würze und 3 Eßlöffeln saurem Rahm beim Anrichten abgezogen. Oebetbüelivr voreügliclio I'vxtv; viniaeiiv, bessere uncl Lrsditeinbiuiclv. liosenkranLe I IO vorscliiecionv Horton von 10 IA an clas 8tüclc, reieiie Ausvvalil in I^oriinuttor, Koralle, ooiit 8>Iker u. in loinv» pariser Uosonlcriinreii (Neckaillen 8i!ker, Ilmaillo. lstolcl, mit unci obno Xottcbon, künsllerisek aus- l-viülirl, svtrit cka» beliebteste tiesckenl«. Krurikixe grollte /^usvvabl. VVeikzvassorbeeken porrollan, dliclcel, 2>nn, 8ilber uncl vorgolclvt. HeiUxvn-Ltstuen uncl -kilclctten keinsie kranrösiscbv ^ussübrung. Ilitiv bvaebten 8io meine 8 8ebanienster! -^nsielit olmo Kaukrvan^ gern gestattet. Hokliekerunt Heinnick Krümper, Dresden, llelcv 8porer- unci Hcliössvrgasse, nalio cier Icatlioiisclivn tstollcircbo. Lei LerWukM auf diese« Inserat gewähre beim ongi gewähre beim Einkauf von Ssltl «.rlldee»»ee» S°/, tztabalt. Alte« Gold n»d Silber nehme,» dötdrlt»?ee>»e» «tpaeatdee» prompt und billig. Fob. Va»alc, ,.'L K u lükliekt reguliert 8r»»li>,tlll. Hkirll». I-osokviGor 8tr. 3. Paletot« Anfertt- ftrestern, auf Roßhaar fertig u.nachMaß von 30 bi» 48 Mark. Dnchlager Dresden, «tttertzrahe 4. lislle»-ti>rlis« gung von prima Maßsw sauber u. fein paff., gearbeit,emps. feri »entrßr und verdient die zrtßte Dresdner Privat - Taazschnle (Rirsensaal) »,« Tanzlehrer >i. tiiliiells». liieMr, ZahnSgaffe 2, an drr Seestraße, weil alle Brrl-rechnngr» ,»halten »r den. Keine Extruzahlungen. im niedrigen Honorar ist alle» einbegriffen, keine Vorschriften in Kleidung. 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A ^ Ir-Luoi^sk-en ^Sggrln. ^ ^ ^ Usn vessfleiclie l?ie Isn'se. — 70 — „Rein. Meine Schwester ist tot." „To — t?" „!r'eien Sie!" Er Hot ei» Zeitungsblatt cuis der Tasche gezogen und hält es Jngeborg unter die Augen. Dabei deutet sein Finger auf einen bestimmten Abschnitt, der eine Beschreibung des Eisenbahnunglücks enthält mit der Namensliste der Verunglückten. Wie mechanisch überfliegt sie den Passus. Kein Laut entringt sich ihren Lippen. Beunruhigt durch ihre scheinbare Gleichgültigkeit, fährt Lorenz in steigender Erregung fort: „Begreifen Sie denn gar nicht, was Sie angerichtet haben? Erik Niels ist krank schwerkrank. Sie meine», Ihre Tante sei nach Christinnia ge fahren. um Geldangelegenheiten zu ordnen? . . . Hahaha, eine neue Aus rede. »m Sie zn täuschen — ans Mitleid! Ihre Tante ist nach Ehristiania gefahren, um Erik Niels zu sehen!" Ingeborgs scheinbare Ruhe ist sieberhafter Erregung gewichen. „Sie lügen!" ruft sie aus',er sich. „Oder bringen Sie mir Beweise für die Wahrheit Ihrer schändlichen Behauptungen! . . . Ach, ich fühle schon wieder, wie es mich packt das Schreckliche, Grauenhafte! O, Tante, Tante' . . Wasser! Einen Schluck Wasser —" Schnell füllt Lorenz ein GlaS mit Wasser und hält es an Ingeborgs zitternde Lippen. „Und Mas dann, wenn ich Ihnen die Beweise bringe?" fragt er lauernd, während sie hastig den erfrischenden Trunk hinnnterstüzt. „Beweise dafür, dass Sie cs sind, die dem Glück Ihrer Tante und Erik Niels' im W> ge stehen?" „Ich - ich weis; nicht - — vielleicht verschwinde ich für immer — " Wie erschrocken fährt er zurück. „Ums Himmels willen keinen sündigen Gedanken, Fräulein Valetti! Glauben Sic denn, Ihre Tante könne je glücklich werden, mit dem Bewußt sein, den Tod ihrer Nichte auf dem Gewissen zu haben?" Sic starrt ihn an — ungewiß, fassungslos. „Ich weiß einen Ausweg, wie Sie die beiden glücklich machen und trotzdem Ihr eigenes junges Leben erhalten können," fährt er mit dem Brust ton der Ueberzeugung fort. „Hier meine Adresse! Wenn Sie meinen Rat brauchen, so schreiben Sie mir! Aber ohne daß irgend jemand etwas da von weiß!" Jngeborg rührt sich nicht. „Verbietet Ihnen nicht Ihr Mädchenstolz, unter diesen Umständen Ihrer Tante noch länger zur Last zu fallen?" flüstert miss neue die Stimme des Verführers „Wenn Erik Niels wieder gesund wird, wenn er —" Dunkle Röte steigt in Ingeborgs bleiche Wangen. Es ist. als ob plötz lich wieder Leben in die bewegungslose Mädchengestalt käme. „Ich werde Ihnen schreiben!" ruft sie, zitternd vor Erregung, indem sie den Zettel mit der Adresse in ihrer Binse birgt. ..Aber erst Beweise! Beweise!!" Abermals greift Lorenz in die Tasche. „Hier." — 71 — Langsam liest Jngeborg das Telegramm durch, in dem Sigrid Arnoldsen Lorenz Jespersen mitteilt, daß sie noch heute abreist, um Erik Niels noch einmal zn sehen. Keine Miene ihres wieder jäh erblichenen Ge sichts verzieht sich; doch tragen ihre Augen einen seltsam leeren, fast toten Ausdruck. „Sind Sie mit dem Beweis zufrieden?" Sie nickt, ohne ihn anzusehcn. ,/Ahnen Sie nun, weshalb Sie so lange im Dunkeln über die ganze Sache gelassen wurden? Weshalb Ihre Tante Ihnen vortäuschte, sie reise in -- Geldnigelegenheiten nach Ehristiania?" Leises Kopfschütteln. „Ihre Tante liebt — Erik NielSI" Kein Schrcckensrnf. kein Seufzer, kein Aufschluchzen. Wie ein vom Sturm geknickter Baum sinkt Jngeborg zu Boden. O, brutale Grausamkeit, die soeben einem jungen, liebenden Herzon den Todesstoß versetzte! Sträubte sich nicht deine Zunge, Verruchter, jene Worte aiisziisprcchen? Brennen sie dir nicht die Lippen wund? Pressen sie dir nicht daö Herz zusammen, daß du niederstllrzen muht vor der be- wegnngslos daliegenden Mädchengestalt und bekennen: „Ich bin ein Ver- räter. Glaube mir nicht! Deine Tante liebt dich mehr als ihr Leben und hat nur dein Glück im Auge?" Nichts dergleichen. Lorenz Jespersen schreckt nicht zurück vor einer Brutalität mehr oder weniger. Erst recht nicht, wenn eS seinen Vorteil gilt. Nur unangenehm berührt ist er von der unerwarteten Wirkung seiner Worte. Wenn das Entsetzen Jngeborg getötet hätte Rasch beugt er sich über sie. Nein, sie lebt! Hastig, stoßweise geht ihr Atem. In. diesem Augenblick tritt Madame Worsc ein, in der Hand die Ver sicherungspolice. „Entschuldigen Sie, Herr Jespersen! Ich mußte etwas länger suchen, als ich dachte. Ich — Betroffen hall sie inne. Welch merkwürdige Gruppe dort am Boden! Unter Jammern und Schluchzen hebt sie, mit Lorenzens Hilfe, daS arme Mädchen auf und bettet es aufs Sofa. „Was ist geschehen? Hat Jngeborg sich über etwas aufgeregt? Kann Herr Jespersen irgend welchen Aufschluß geben?" Kopfschüttelnd verneint Lorenz: doch rät er dringend, zum Arzt zu schicken. Er erbietet sich sogar, da er doch sogleich nach Tromsö zurück müffe. ihn selbst zu benachrichtigen. Mit vielen bedauernden Worten nimmt er Abschied von Madame Worse, sendet Dr. Claassen nach Schloß Sandsgaard, sucht abends den Bettler Jakob zu einer kurzen Unterredung auf, und schifft sich am nächsten Morgen zur Heimfahrt auf dem „Göteborg" ein — äußerst zufrieden mit dem ersten ent- scheidenden Schritt zur Ausführung seines Planes. Als Sigrid einige Tage d«raus von ihrer Reise zurückkchrt. hat Jnge borg sich bereits von ihrem OhnmachtSanfall vollkommen erholt. Madame Worse hält eS für besser, der Schlohherrin nichts von dein