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hat qualvolle Stunden der Angst und Ungewißheit auS- gestanden und war wie trunken, als die sewS Räuber ihm verkünd ten, er sei frei. Richter behält sich vor. seine Erlebnisse selbst zu schildern und verweigert vorläufig jedes Jnlervi w. stellt aber in Abrede, die Begleitung durch eine Eskorte verweigert zu haben, als er nach Kokinoplo ausbrach. Ueber die Gegend, in der er verborgen gehalten wurde, will R chter hinlänglich orientiert sein. Sein erster Besuch galt dem Militärkommandanten Susni Pascha, während er gestern dem deutschen Konsul einen Besuch abstattete. Sonnabend gedenkt Richter die Heimfahrt anzutreten. Die 4000 Psund, die die Räuber als Lösegeld erhielten, wurden in besondere Säckchen gepackt und in mit Wein gefüllten Fässern verborgen. So wurden sie auf den Rücken der Tragtiere verladen und dann gingen die Treiber ruhig an den türkischen Soldaten vorüber. Man benötigte für die Expedition mehrere Tage, da große Umwege gemacht werden mutzten. Vom 16. August an war das Geld bereits unterwegs. Nach erfolgter Zahlung des Lösegeldes stand der Freilassung Richters nichts mehr im Wege. Sie ging am 22. August nachts vor sich, und die Räuber gaben Richter noch einen Zehrpfennig auf den Weg. Marskk». — Zar Lage. Der Matin schreibt über den nunmehr amtlich vom Madrider Kabinett angekündigten Plan der Besetzung von Santaorus südlich von Agadir: Die spanische Regierung hat diesen einen Punkt für die Besetzung offenbar in der Absicht gewählt, um angesichts der bevorstehenden Verhandlungen Frankreichs ihre Stellung zu verstärken. Die öffentliche Meinung Frankreichs wird dieses Vorgehen Spaniens mit berechtigter Strenge beurteilen. Die spanische Regierung wird sich nicht wundern dürfen, wenn die Ver treter Frankreichs sich bei diesen Verhandlungen daran erinnern, datz Spanien in einem Augenblicke, wo die Schwierigkeiten mit Deutschland ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, eine so unfreundliche Haltung beobachtet hat Die Hygiene-Ausstellung. Sr. Köutgl. Hoheit Prinz Friedrich Christian besuchte gestern vormittag mit der ersten und zweiten Klasse der Prinzenschule die Internationale Hygieneausstellung. Herr Geh. Rat Lingner hatte die Führung übernommen. Zu- nächst wurde der Historischen Abteilung ein Besuch ab- gestattet, wo Herr Professor Sudhoff eingehend die Gesund heitsverhältnisse des Altertums aufklärte. Dann erfolgte in der Halle „Der Mensch" eine Führung durch die Herren Dr. Luerssen und Dr. Prall. Es wurde eine gründliche Uebersicht über das Gebiet der Ernährung, der Kleidung, -es Wohnungswesens und der Körperpflege geboten. Eine weitere Führung wird demnächst stattfinden. Eine Konferenz für christliche Kinderpflege fand am 30. August aus Anlatz der Internationalen Hygiene- Ausstellung hier statt. An derselben nahmen zahlreiche Geistliche. Lehrer und Diakonissinnen von hier und aus wärts teil. Die Mitglieder der Konferenz besichtigten nach mittags von 5 Uhr ab die Abteilung Jugendfürsorge der Internationalen Hygiene-Ausstellung, woran sich abends ^8 Uhr im Vortragssaale der Ausstellung ein Vortrag des Herrn Pastor Alberts aus dem Cccilicnstift in Halber stadt über „Die christliche Kleinkinderpflege, ihre Aufgabe und ihr Segen" anschloß. Der Redner verbreitete sich in seinen Ausführungen über die Zwecke und Ziele der christ lichen Kinderpflege, die einem Notstände in unserem Volks leben begegnen wolle. Ueber die Art der Arbeit in der christ lichen Kleinkinderpflege führte er mannigfache Beispiele aus Stadt und Land an und forderte die Versammlung zum Schluffe zur Mitarbeit und zur Förderung der christ lichen Kleinkinderpflege auf. AuS Anlaß de» Natioualen Wettschwimmens am Sonntag, den 3. September, bleibt das Wellenbad von nachmittags 1 Uhr bis 7 Uhr für das badende Publikum geschlossen. Aus Stadt und Land. Dresden den 1 September 1911. —* Se. Majestät der König ist gestern abend 6 Uhr 31 Minuten in Berlin eingetroffen und vom Kaiser emp fangen worden. Zur Begrüßung nx»r der Kaiser am An halter Bahnhofe erschienen und geleitete den König im Automobil nach dem Königlichen Schlosse, wo dieser in den „polnischen Kammern" Wohnung nahm. Im Gefolge des Königs trafen Oberstallmeister Generalleutnant von Haugk, Generaladjutant v. Müller, sowie die Flügeladju- tanten Oberstleutnant Meister, Major Freiherr v. Könne ritz und Major v. Schmalz ein. Am Bahnhofe erwies eine Ehrenkompanie vom 2. Garderegiment zu Fuß die Honneurs. Abends fand im Königlichen Schlosse eine Tafel statt, an der die zur Parade bereits hier eingetroffe nen Fürstlichkeiten mit Gefolge teilnahmen. Heute Freitag vormittag fand auf dem Tempclhofer Felde die große Pa rade über das Gardekorps statt. Die Truppen hatten wie immer in zwei Treffen Aufstellung genommen. Im ersten Treffen stand die Infanterie, im zweiten Treffen die be rittenen Truppen. Die Parade wurde kommandiert von: General der Infanterie v. Löwcnfeld. Eine große Anzahl Fürstlichkeiten wohnte der Parade bei. —* StaatSmintster Graf Bttztha« v. EckstLdt ist vom Urlaub hierher zurückgekehrt und hat die Amtsgeschäfte wieder übernommen. —' Der La«de»»erbaad für christliche» Fraueubieust i« Sachse» veranstaltet vom 13. bis 10. September in Dresden einen JnstruktionSkurseS über weibliche Liebes- tätigkeit. an dem sich auch Lehrerinnen beteiligen können. Da» Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterrichts hat beschlossen, bi» zu 30 Lehrerinnen, welche an dem Kursus teilnehmen wollen, Beihilfen von je 35 Mark zu gewährest. Auch hat sich daS Ministerium damit ein-er- standen erklärt, datz diesen Lehrerinnen auf Ansuchen der erforderliche Urlaub seitens der BezirkSschultnspektoren im Einverständnisse mit den Schulvorständen erteilt werde. Programme lwS Kursus werden von der Geschäftsstelle des Landesverbände» für christlichen Frauendienst in Sachsen. DreSden A.. Fevdinandstratze IS. unentgeltlich versandt. —' Eine dcutschr statistische Gesellschaft ist kürzlich in Dresden gebildet worden. Zum Vorsitzenden wurde der Unterstaatssekretär Herr Professor Dr. G. v. Mayr und zu stellvertretenden Vorsitzenden der Vizepräsident des preußischen statistischen Landesamtes Herr Dr. Evert, der Präsident der österreichischen statistischen Zentralkommission Herr Dr. Mischler und der Direktor des statistischen Amtes in Breslau Herr Tr. Neefe gewählt. In das Amt eines Schriftführers wurde der Direktor des sächsischen statistisclien Landesamtes Herr Geh. Regierungsrat Professor Dr. Würzburger berufen. — * Absplitterung im sozialdemokratischen Gewerk- schaftslagcr. In Leipzig haben unzufriedene Mitglieder des Verbandes der Maler, Lackierer und Anstreicher (Sitz Hamburg) einen neuen Zcntralverband gebildet, angeblich weil im alten Verbände eine nnerträglnl-e Autokratie herrsch. In einem Flugblatt wendet sich die neue Organi sation an die Oeffentlichkeit. Da ist die Rede von „korrupten Zuständen, wie sie innerhalb des Verbandes" (der Maler und Anstreicher) beständen. Ein Ortsbeamter soll in einer Sitzung erklärt haben: „Im Interesse der Organisation schwindle ich das Blaue vom Himmel herunter." Tie letzte Generalversammlung sei weiter nichts wie ein „Komödienspiel" gewesen. Die Partei presse und Gewerkschaftshänser habe man dem neuen Ver bände gesperrt. Als Erlösung aus diesen Zuständen wer den alle „freiheitlich gesinnten" Kollegen aufgefordert, sich dem neuen Verbände (Sitz Leipzig) anzuschließen. — Vor einer „Brüderlichkeit", wie sie hier unter Genossen zutage tritt, kann vernünftigen Menschen nur angst und bange werden. —* Wetterprognose der König!. Läcyl- Lande« Wetterwarte zu Dresden für den 2. September: Südwest- wtnde, wechselnde Bewölkung, nachts küdl, iag>über warm, trocken. Luf »beweg »na: Lrdboden Südsüdost 3. 4 0 Meter Höhe Südwest 3, 1000 Meter Höhe Westsüdwest 4, 1 00 Meter Höbe Westnordwest 5, 2000 Meter Höhe Westnordwest 8, 20 0 Meter Höhe Westnordwest 9, 3000 Meter Höhe Westnordwest 1t, 3KO0 Meter Höhe Westnordwest 11. — * Der hochwürdige Konsistorialrat Pfarrer Oskar Manfroni empfing am 2. September 1871 die hl. Priesterweihe und kann daher am morgigen Tage auf eine 40jährige priesterltche Wirksamkeit zurückblicken. Seine erste Anstellung war Chemnitz, sodann »in Jahr darauf in Plauen i. V. Nachdem er von 1878 bis 1892 als Kaplan an der kath. Hofkirche in seiner Vaterstadt Dresden gewirkt hatte, erhielt er die Pfarrei in Zwickau. Im Jahre 1902 wurde er in gleicher Eigenschaft an dir Kgl. Stifts- und Pfarrkirche St. Michael in DreSden-Friedrichstadt berufen, wo er jetzt noch segensreich wirkt. Später wurde er zum ersten geistlichen Konsistorialrat ernannt. Se. Majestät der König hat ihn mit dem Ritterkreuze 1. Klasse deS König!. Sächsischen AlbrechtsordenS mit der Krone ausgezeichnet. Besonderen Eifer entwickelte er im Dienste der Wohltätigkeits- vereine und der kath. Presse in Sachsen. Möge der hochw. Herr sein goldenes Priesterjubiläum in voller geistiger und körperlicher Frische begehen! —* Die Stadt Dresden wird dem neuen Rathaus zu Chemnitz zur Einweihung am 2. September ein Geschenk überreichen, das in einem Tafelaufsatz aus Silber besteht und eine Blumen- bezw. Fruchtschale darstellt, die auf einem Holzpostament ruht. Dieses Postament ist mit ver- schiedenen bunten Edelsteinen geschmückt. Der Künstler ist Prof. Groß, lieberreicht wird das Geschenk vom Ober bürgermeister Beutler und dem Stadtverordnetenvizevorsteher Dr. Vogel. —* Im Zoologischen Garten findet der Be sucher immer neue Ueberraschungen. Wer ihn seit vier Wochen nicht gesehen hat, wird erstaunt sein über die Fort schritte, die das Seelöwen-Nndel im neuen Felsenteiche ge macht hat. Nicht nur, daß sie sich schaukeln wie Kinder, Bälle oder Fische auf der Nase balancieren, eine Tasche apportieren, mit den Flossen „Bitte-bitte" sagen, sie fahren sich-sogar gegenseitig spazieren: der eine setzt sich fein artig in den kleinen Kahn, der andere spannt sich selber davor und zieht wie Lohengrins Schwan das Schifflein stolz durch die Fluten. Die Besucher haben jetzt auch Gelegenheit, durch Beschickung zweier Automaten die Tiere von der einen Seite des Teiches auf die andere zu locken. Sobald nur das Glockenzeichen ertönt, schießen sie wie ein Torpedo durch das Wasser in die Nähe des fischspendenden Automaten. Ferner ist sehr sehenswert ein vor acht Tagen geborenes Weißschwaiizgnu, das vor allem frühmorgens, aber auch gegen abend durch seine lustigen Kapriolen alt und jung er götzt. Von neuen Anschaffungen ist in erster Linie ein Tapir zu erwähnen. Dem Laien fällt beim Anblick eines Tapirs in erster Linie der Rüssel auf, die zweite viel wesentlichere Eigentümlichkeit entgeht ihm meist, d. i. der Bau des Fußes. Der Tapir hat am Vorderfuße vier und am Hinterfuße drei wohlausgebildete Hufe, von denen der der dritten Zehe (das wäre bei der vollen Fingcrzahl der Mittelfinger) bei weitem der stärkste ist, so daß es ver ständlich erscheint, wenn die Wissenschaft diese Tiergruppe wie das Nashorn als Unpaarhufer den pferdeartigen zu- gcscllt. — Kommenden Sonntag gelten die billigen Preise, das heißt jede Person zahlt 26 Pfennige. Gegen Schluß des Konzertes, es spielt die Kapelle des 1. Grendicr- Regiments) findet eine Illumination der ganzen Neu- cailagen, ein großes Brillantfcuerwerk und eine bengalische Beleuchtung des Felsenpanoramas statt. Das Feuerwerk wird auf den Höhen des neuen Felsenpanoramas abge brannt, so daß auch bei starkem Besuch jeder Besucher das schöne Schauspiel ohne Schwierigkeit genießen kann. —' Die Wasserstände der Moldau und Elbe betrugen beute in Budwei« — 18. Pardubitz — 83, BrandeiS — 54. Melnik -s- 20. Leitmeritz — 98, Aussig — 81, Dresden — 217 Zentimeter. —' Die Maul- und Klauenseuche ist auf dem Rittergute Helfenberg ausgebrochen. —* Der Polizeibericht meldet: Durch einen Schuß in die Brust versuchte a-stern nachmittag ein 2l Jahre alter Damenschneider sich in töten. Arbeitslosigkeit soll der Beweggrund zur Tat sein. Leipzig, 1. September. Gestern abend ist au» der Heilanstalt Dösen der 28 Jahre alte Student Willi Martin. auS Krimmftichau gebürtig, entwichen. AuS der BezirkS- anstalt Thekla ist der 36 Jahre alle Zögtmg Karl Heinrich Kaiser ebensallS entwichen. Oschatz, 31. August. Ein Sltzadenseuer zerstörte das Wohnhaus und mehrere Nebengebäude sowie die Scheune und die Stallungen des Gutsbesitzers Däberitz in Gobeln. Ptrua, 1. August. Die Firma Seidel L Naumann, A.-G. in Dresden, hat im benachbarten Heidenau cine größere Fläche Land erworben zur Errichtung umfang reicher Fabrikbauten. Plaue», 31. August. In der Heuligen außerordent lichen Generalversammlung der Plauener Bank wurde die Erhöhung des Grundkapitals von drei aus vier Millionen beschlossen. Zwickau, 31. Anglist. Im Kohlenschachte „Wilhelm II." vcrnnglückte der 24jährige Bergarbeiter Lang dadurch töd lich, daß ihm der Kopf durch zwei Hunte eingedrückt wurde. Altrnbvrg, 31. August. Heute vormittag fanden Spaziergänger unweit des benachbarten Ortes Schelchwitz den Leichnam der Ehefrau des als Alkoholiker bekannten Arbeiters Sittel aus dem nahen Möckern und die Leichen ihrer beiden Kinder im Wasser liegen. Die Kinder standen im Alter von 6 Monaten und 1^ Jahren. Die Frau ist wahrscheinlich auS Gram darüber mit ihren zwei Kindern in den Tod gegangen, weil ihr Mann der Urheber des Brandes war, der im benachbarten Möckern ausbrach und welcher einen größeren Umsang angenommen hatte. Antwerpen, 31. August. Ueber den hier stattgefun denen 7. Internationalen Esperanto-Kongreß, dessen Vor kongreß bekanntlich in Dresden stattfand, schreibt man uns, daß in der feierlichen Eröffnungssitzung der Schöpfer der Esperanto-Sprache, Dr. Zamenhof, eine bedeutsame Ansprache über das Wesen der Weltsprache hielt. Dr. Zamenhof wurde von der über tausend Personen besuchten Versammlung stürmisch begrüßt. Hieran schlossen sich Be grüßungen von Vertretern der Stadt Antwerpen, der belgischen Staatsregierung und von 16 weiteren offiziellen Vertretern anderer Regierungen. Außerdem sprachen noch eine große Anzahl nationaler Delegierter. Am Sonntag fanden unter starker Beteiligung Gottesdienste für die verschiedenen Konfessionen in Esperanto statt, und am Abend kamen die 1700 Kongrehtetlnehmer, die etwa 30 verschiedene Nationen repräsentierten, in der Flandrischen Oper zusammen, wo verschiedene Theaterstücke und eine große Kongreß-Revue in Esperanto aufgesührt wurden. Während der geschäftlichen Verhandlungen waren noch ver schiedene gesellige Veranstaltungen arrangiert. Die nationalen Delegierten des Kongresses traten zu mehr stündigen Konferenzen zusammen, in denen Vorschläge zu einer systematischen Organisation der Esperantisten der ganzen Welt durchgesprochen wurden. Die Hauptversamm lung nahm schließlich folgende Resolution einstimmig an: „Die bevollmächtigten Delegierten der espercmtistischen Propaganda-Gesellschaften halten für wünschenswert: 1 Eine allgemeine Organisation zur Schaffung einer festen Grund lage für die offiziellen esperantistischen Institutionen, dem Konstant« Komitate, dem Lingva Komttate, der Akademie und dem Verwaltungskomitee sowie ihren offiziellen Organen, sie zu unterstützen und Beziehungen unter einander herzu- stellen; 2. die nationalen Esperanto-Gesellschaften unter einander zusammenzuschließen; 3. ein freundschaftliche» und gedeihliches Zusammenarbeiten der Propaganda- und Fachgesellschaften sowie der bereit» durch Esperanto bestehen den Vereinigungen zu ermöglichen." Zu diesem Zwecke wurde eine Kommission erwählt, die zur Schaffung dieser Organisation einen Plan zu entwerfen hat. der drei Monate vor dem nächsten Kongreß (Krakau) veröffentlicht wird. Nach dem Kongreß unter- nahmen die Kongressisten eine gemeinsame Reife durch Belgien und Holland. Auf dem Kongresse waren auch die sächsischen Esperantovereine stark vertreten. Aus Dresden waren die Herren Bankier Dr. G?org Arnhold, Regierung»- Assessor Dr. Schramm, Ingenieur v. Frenckell u. a. an wesend. Gemeinde- und Vereinsuachrichten. ' Dresden. Sonntag den 10. September beginnen die alljährlich gehaltenen geistlichen Hebungen für Frauen und Mädchen in der Frtedrichstädter Pfarrkirche abends */z8 Uhr. Aus diesem Grunde wird die Anbetungsstunde vom 3. September auf den 10. September verlegt. Der Schluß der Exerzitien ist Sonntag den 17. September 1/28 Uhr abends. An den Wochentagen sind die Andachten Vr9 Uhr abends. Die Exerzitienordnungen sind von Mitte nächster Woche an bei den ehrwürdigen Grauen Schwestern, Friedrichstraße 48 und 60 sowie Käufferstraße 2, bet Herrn Hoflieferant Trümper und im Sekretariat, Antonstraße 7 Part., zu entnehmen. Gelegenheit, sich mit dem fünffachen Skapulier bekleiden zu lassen, wird Sonntag den 17. Septem ber am Schluffe der Andacht gegeben. Heues vom Tage. Magdeburg, 30. August. Direktor Coßmann vom Stadttheater ist nicht mehr in der Lage, seine finanziellrn Verpflichtungen, die 200000 Mk. betrage», sollen, einzulösen. AuS diesem Grunde wird nach erfolgter Sanierung Direktor Hagin von der Berliner Somineroper die Leitung des Stadttheaters übernehmen. Straßburg, 31. August. Gestern abend verun glückte ein Automobil, das dem Vürgcrhospital als Kran kenautomobil diente, beim Ausweichen vor einem Hand karren auf der Landstraße. Der Chauffeur wurde getötet, die beiden Begleiter eines im Fahrzeuge transportierten Kranken leicht verletzt und der Wagen völlig zertrümmert. Der Kranke blieb unverletzt. Schönebeck a. d. Elbe, 30. August. Aus der hie sigen Herberge zur Heimat in der Kaiserstraße ist eine ganze Anzahl Personen dem Krankenhause zugeführt wor den unter dem Verdachte von Nahrungsmittel- oder Alko holvergiftung. Vier Personen sind bereits gestorben. Zwei weitere Personen, die ebenfalls Sonntag in der Herberge genasen sein sollen, sind in der Nähe als Leichen aufge funden worden.