Volltext Seite (XML)
DM- Es gibt fast keine Leserin der „Sächs. Bolkszeitung" mehr, welche nicht schon SchlMe Rkinlkiiit! und Hmslkiiiri, Veste zu Leib-, Bett, Kirchen- u. AuöstattungS- »stsch«, btrekt au« LandeShut tn Schlesien sich hätte sende« lasse«. WM" Wir bitte» dir verehrte» Leserinnen, dir armen Handweber in dortiger Gegend zu unterstützen. LandeShut t» Schlesien ist weltbekannt durch seine guten Leinengewebe. Verlange» Sie Muster und preisbuch portofrei von der als höchst reell bekannten christlichen Firma krMorbMttcher.ltiiikiiMlWklimi Zaudeshut in Westen Nr. 8 über Leinen-, Hand- und Taschentücher, Tischwäsche, allerhand Setztdrzngftosfe, Bettbarchent. Schürzen- und Haustlriderstoffe, Hemdenjlanell u a. Schlesisches Prima-Hemdentuch, L Stück »> m. 82 «ro breit, Mk. 1»—. IO.-. »0,80. 1t.»0 per Nachnahme. Langjährige Lieferanten au geistliche Häuser. Klöster, Panamenten-Vereine und Familien aller Stände. Anfertigung aonzer Ausstattungen. — Garantiert reines Leinen fltr Mrchenwäsche in Äebild und glatt. — Zurücknahme nicht gr illender Waren auf unsere Koste». j6i'ösrtc, ävst« unN dllligsts öseiiligungs-anslLiten I m vrsstl» »ml llmgodung. > PH d Lixssns Larx-kadriL avä ULgnrinv. st I 8 sj » W »»xnniL. dilsil vvkstlvlvkv 6!v Istfsfs. Die Necknuoxen venlen nur lllck dekt.älick einxcreiclilem ^ »ukxk!tellt n. nb^estempelt. blickt »kxe^tea>p«!te Kccknunxeu »ioä rurüclauvei»«!. üesorxgrn^ Lllvr — , , , » , »ut -tri W » I ^ » I berügl. lexenlleiten dl«r sovotil als »us'.värts renne lls- itellunL cker sisimdürgln ckrrcii clie Lomptoire 8ss 84 uns Lrntrssr Ltrsss« L7 7«Isp!l«ll löl. VsIgHt.-Ltk.: Pietät vro-llen. Islsplios 1SI. kitt» t.cnrn «mt ilirriv unc> tlausniimm«»' r» eckten. I «unslslivleei'ei §. «invkenpsi'sinenKo A.II« Xunstkjtiolrorvlon, als ^^urvn, Oriiamontv sto. vorllvn stil^vraokt rvnov. /^uk Vorlan^vn karLmsntv, Ltiolevroisa null t'allnsu- :: slcirrvn /» Diölistvn. :: Milk, Nk«sssns « I-vipLig Tvkukinsokengsssvken » LvMLIKv 14 zilbenir »etliilir lilplli ISS?. Men ISSS kitten - »xlillli. Voriorti^or ckor dsr. b'atin« ci. kickst. OvssIIonvorvius j-isforung von ssaknsn allsr Art. » Ispiggoriv. 7l Närlbert si-rleclü Töpfer und Ofensetzer Dresden-A., ZSllnerstratze 2^ . empfiealt sich zum Letre» re» U»»tt«, vs, Oeke,. si»cd«,rcdl,r>. warcdsterrel,. Ueparatnr««. 5jUt«i>la-k«cb<Inielrml N: ? »ttttlen-n. - Lr fernr-reedtk iZtö ZSchrirche ^olllrreMng Venno-Nalenüer Aswcde. private «ns «ernaittile -trdene» »es« Mß t» Sctzivarr- ««<» öuntttrvck in einfach« « ««s ßercdmacitvoile? /turkübrun- « /fafemgung -anrer Werke. Srszcdüren. 2ett«»-e«. LrittcdrMei,. Kataloge wie Sberkaupt umfangreich« Vrucirarbrilen in msäerner liurrtsttuug bei schneller öeliiemmg unii ru » « rivilen?reireu « - Sltttslhpie r«r sierrlellullg vs> Marren-Husisge» ff. srsger KilM. Pfnud 70—72 Pfennige, frisch gespickte «j » 8 V «. Mk 3.80 die stärksten. Kl^»vS,1nist»mst«»u, K«äe- mLostnn und -stnulnn, km- »NN«I». sowie alles andere Ge flügel zu den äußersten Preisen Ustk. 8uoksiisll, VllllllSNlllllNS, SMllSN. An der Frauenkirche l». Ifsgnrjtinelistslil Ivmckeu,-rMrrtr.rrI Lolcs sitravvstrLÜa Zi« »r.kvruidsu a o»octsrv«t«v I?iuri»rii-il.i1>IoIIIl»i>ls».l ^lein, »ei», 8« t» mirktz m r « imrrit Ldir vinmLl mtvrrl«;», wie tr««rlK die Verhältnisse in dem nenestcn Eeelsorgellezirke in im Erzgebirge liegen. Ca. LOOH Glaubensgenossen — in den Wintermonaten LLOV, — dnrch- »egS ganz arme Fabrlkarbestcr. haben weder ein Kirchlein, noch eine Schule, noch einen Batlplay. Sonntags wird das hl. Meß opfer in einer Turnhalle aus einem steilen Berge außerhalb der Stadt, wochentags in einer gemieteten Stube dargebrachl. Ist das nicht äußerst traurig, niederdrückend. ja beschämend e Sende, liebe Leserin, lieber Leser, aus Liebe zu Deinem Heilande und Deinen armen erzgeblrgtschcn Glaubensgenossen zur Ermög lichung einer würdigeren Pasto- raiion dieser Tausend« unver züglich ein Scherstein an den Kassierer des kath. Kirchendau- komitees in Aue. Fabrikdirektor Joh. Sommer in Obeischlema sErzgeb... oder an Kaplan Joh. Wenke, Aue. ?aul Locher Maler und Lackierer Inh.: Emma verw. Rother Vi>v»ck«n-K., Vürgvrnias« 22 Dioimb d — 46 — angesehen, daß er nur ein Vagabund ist-, das Medaillon kann er gestohlen Kalxn!" — „Na. dann wird er's auch nicht reklamieren I Wer übrigens eine Krone im Tasct-entuch gestickt hat, der ist kein gewöhnlicher VagabundI Das hat der alte Doktor auch entdeckt, «md nun muß der Patient erst recht ein verwunsche ner Prinz sein." „Eine Krone im Taschentuch?" „Hab sie mit eigenen Augen gesehen, Susanne!" „Das Tuch kann er auch gestohlen haben!" .Warum nicht?" spottete die Wärterin. „Am Ende hat er einen Prin ten totgeschlagen und beraubt! Glauben kann man schließlich alles, und namentlich von Menschen, die arm und abgerissen aus fernen Landen kommen Ich Hab auch über den alten Doktor gelacht, tvenn er aus deni Patienten einen vornehmen .Herrn machen wollte, aber jetzt bin ich dock) nachdenklich ge worden Ich glaube, mein Nachbar nebenan kennt ihn —" „.Herr Mintrop?" „Iflwohl, der Patient hat diesen Namen oft g-mannt, und es ist kein gewöhnlicher Name, wie Müller, Meier und Schulze, das wirst du zugeben." „Na, so frage ihn!" „Dann wird er den Patienten scheu wollen." Kannst ihn ja hinführenI" „Werd mich hüten! Dem Nachbar trau ich auch nicht weiter, als ich ihn sehe: er scheint mit allen Hunden gehetzt zu sein. Sagt, er sei Arzt-, mir scheint's, er ist im Eramen durchgefallen, vor solchen Leuten muß man flch hüten." „Vorhin hatte er vornehmen Besuch," warf die Wirtin ein. „Wer war's?" fragte ihre Schwester neugierig. „Ein feiner.Herr, ich kannte ihn nicht." „Pah, heutzutage sind die Gauner am feinsten gekleidet," spottete die Märterin. „Ich lasse diesen Herrn Mintrop mir nicht in die Karten gucken; Vielleicht können wir ihn später einmal brauchen, aber so lange der Patient im Spital ist, lasse ich niemand zu ihm. wenn ich nicht muß." „Du könntest ihn ja vorher in deinen Plan einweihenI" „Nichts da! Wenn es eine fette Suppe ist, will ich allein das Fett «bichöpfen. Erkennt Mintrop den Menschen, dann wird er auch sogleich wissen, lvie er seine Entdeckung ausnützen kann, und er wäre ein Esel, wollte er auch dann noch den Gewinn mit mir teilen! — Laß mich meinen Weg geben, Susanne, große Hoffnungen mack)e ich mir nickst, ich will's vorläufig abwarte». aber niemand soll die Nase hineinstecken, der möglicherweise mir da? Gcsckkift verderben kann!" Damit war die Unterredung beendet, die Wirtin ging hinaus und ihre Schwester folgte ihr: an der Türe Mintrops blieben sie einen Augenblick stellen, der einmalige Student hielt den Atem an, um seine Anwesenheit nicht zu verraten. „Wieder eine Entdeckung!" murmelte er, als sie weiter schritten. „Fast glaube ich nun, meiner Sache sicher zu sein; ich muß den Patienten sehen, koste es. v«S eS nwlle! Ihn oder das Medaillon! Mit diesem Weibe ein Bünd nis zu schließen, fällt auch mir nicht ein, ich werde schon andere Wege finden. Len Eintritt inS Hospital kann mir niemand verbieten, wenn ich einen — 47 — Freund besuchen will, und mit dem Biedermann Schöller wird sich wohl ein vernünftiges Wort reden lassen. Morgen früh kaufe ich mir einen neuen Anzug, und morgen nachmittag gehe ich hin." Er setzte seinen Hut auf und löschte das Licht aus, leise schlich er -re Treppe hinunter, und es gelang ihm, unbemerkt das Haus zu verlassen. Fünftes Kapitel. Klein und zherlich und dabei überaus freundlich war das Haus, das der Doktor Rudolf Grollinger bewohnte. Der Doktor hatte heute mittag sein Leibgericht auf den: Tische gefnr-.- den. er war seelenvergnügt. Er scherzte mit Erna über die Eroberungen, die sie in der verflossenen Wintersaison ans den Bällen gemacht hatte, und sprach seine Bereitwilligkeit ans, für eine hübsche Anssteuer Sorge zu tragen. „Damit wirst du dich wohl noch gedulden müssen, lieber Vater," ec- widerte Erna heiter, und die Offenheit, die in ihrem Antlitz sich spiegelte ließ erkennen, daß ihr .Herz kein Gelximnis barg, „der Rechte ist noch inrm r nickst gekommen." . / „Brav!'" sagte der alte Herr. „Hast es ja auch nicht nötig, zu fischen und zu angeln." „Aber jedes Mädchen will doch einmal den eigenen Herd haben!" warf seine Gattin ein. „Die Mädchen hoffen und wünschen vieles, aber sie bedenken selten da bei. eb es ihnen auch wirtlich zu dauerndem Glücke gereichen kann." fuhr der Doktor in seiner ruhigen Weise fort. .Aber Papa!" lachte Erna. „Wenn deine Patientinnen jetzt dich hörten!" — „Ich tverde mich hüten, ihnen ihr Spiegelbild vorzuhalten-, ihre häus- lickM Angelegenheiteir gehen mich ja auch nichts an, und ich trage kein Ver langen, in dieselben eingeweiht zu werden. Ich sehe und höre ohnedies ge nug, ich kenne manche Ehe, die rosig begonnen und unter Blitz und Donner geendet hat." „Und jetzt macht dir Dora Sorge?" fragte seine Frau. „Große Sorge, Friederike! Ich könnte auch hier sagen, die Sache gehr mich nichts an, aber Dora ist das Kind meines Bruders, und ich habe daß lebensfrohe Mädchen immer lieb gehabt. Peter ist ein Träunrer geworden, er lebt mir noch in Illusionen und läßt die Dinge gehen, wie sie wollen, Fer dinand wird von dem Baron verdorben, und Dora — na. nian weiß ja, wie junge Mädchen sind. Der Titel Frau Baronin und die Aussicht auf ein Leben in Pracht und Ueberfluß haben ihr den Kopf verdreht, sie glaubt auf Rosen zu rvandeln und denkt nicht an die Schlangen, die unter ihnen schluinmern." „Ist es denn unmöglich, daß Dora die Gattin des Barons werden kann?" fragte Erna. „Weshalb sollten wir ihr dies.S Glück nicht gönnen, d<. sie dock) jetzt so selten eine frohe Stunde hat?" „Unmöglich — nein! Aber höchst unwahrscheinlich, und ich glaube nicht daran. Der einzige Sohn eines hochadcligen Majoratsherrn mutz sehr wokss wissen, daß sein Vater niemals in eine solche MeSall'ance einwilligen wird,