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re. Hirr—f: )er «ei,ige. tel kva. — euer. San«. ». Josette — ca» Theater» ,nr»«vtttchen — Vrte- . --- etwa« 10l«»v V7.8« «- tt«.7L « SU, 3» G - 10«.«» B US.» B »' SS» B. »7.8« tz». S«.VÄ'G 98.80 B- SS. 9« O. S8.00 G 101M G s»,ia ». 89,b« G. 103 00 S 1«0,»«be-. 103 «0 G. 97,SO M. 101.80 G. -8,38 G. )«,7i O 00,««G 8.00 B 84» be» s- f-. ch n. n. - »- Zweites Blatt Sächsische Bottszettuntt vom Januar G treideausfuhr nnd Ge reidepreise. Nock) immer will aus der agrarfeindlichen Presse die Behauptung nicht verschrvinden, daß der hohe Stand der Gelreidepreise zum großen Teile mitbedingt sei durch unser Zollrückvergütungsverfahren. Bekanntlich wurde im Jahre 1894 der Identitätsnachweis, wonach eine Zollrückvergütung nur stattfand, wenn nachweislich eingesührtes Getreide wie der ausgeführt tvurde, aufgehoben; statt dessen werden jetzt bei jeder Getreideausfuhr übertragbare, auf den Inhaber lautende Einfuhrscheine ausgestellt, auf grund deren eine entsprechende Menge Getreide oder von Waren wieder ein- geführt werden darf, welche den gleichen Zollbetrag wie die betreffende ausgeführte Getreidemenge bei der Einfuhr zu entrichten haben würde. Durch diese Maßregel sollte der chronische Getreideüber- 'chuß im Osten gegenüber dem Mangel im Westen zum Aus gleich gebracht werden, der sich im Innern Deutschlands wegen des Zehlens einer dircckten Wasferverbindung schwer vollziehen ließ. Die Gegner folgern jedoch aus dieser Ein richtung, daß dadurch ein starker Anreiz zur Getreideaus fuhr geschaffen sei, daß dadurch heute dem deutschen Markte eine große Menge Getreide entzogen würde, und infolge des verringerten Angebotes der Getreidepreis steige. Dabei haben sie es aber nie versucht, ihre Argumentation auch durch zahlenmäßige Belege zu erhärten, so daß ihre Behaup tung in der Luft schwebt. Und sie fällt auch gleich als gänz lich unhaltbar in sich zusammen, wenn man der Sache an de^Hand der beweiskräftigen Statistik auf den Grund geht. Die letztem Veröffentlichungen des „Reichs- und Staatsanzeigers" (8. Januar) über den auswärtigen .Han del Deutschlands im lausenden Erntejahre (seit 1. August 1907) ermöglichen es, die Zahlen des Kalenderjahres 1907 mit denen der Vorjahre zu vergleichen. Danach erhalten wir folgendes Bild. -Im ganzen betrug an Vrotfrucht lHsggen und Weizen): Do""»n l?- Uu«5,s,r der »schuß 1907 991800 2 752 400 1900 448 800 2 218 800 1905 484 000 2 875 200 1904 510 800 1 977 200 Im Gegensatz zu der gesteigerten Einfuhr hat also die Getreideausfuhr erheblich abgenommen. Hinzu kommt, daß der Preis fiir Roggen sotvohl wie für Weizen in den letzten Jahren ein höherer war, wie in den Vorjahren, während sich die Preisbildung nach der Theorie derjenigen, die di? Ausfuhr als Grund für die hohen Getreidepreise angeben, gerade umgekehrt hätten gestalten müssen, da diese ja be hauptet: Gesteigerte Ausfuhr, höhere Preise; geminderte Ausfuhr, niedrigere Preisei Treffender kann der Wert die- ser Theorie wohl nicht illustriert werden wie durch die vor liegende Statistik! Ans Stadt und Land. (Aortsetzunq a«S dem v", ptblatt.) — * Als besonderer Anziehungspunkt bei dem Presseball „Im Märchenlande" dürfte eine Tombola gelten, deren Leitung Herr Königlicher Lotterie kollekteur Georg Strebe! übernommen hat. Den .Haupt gewinn bildet ein prachtvolles Pianino in Mahagonigehäuse aus der .Hofpianofortefabrik von August Förster in Lübau. Das prächtige Instrument, das einen Wert von 800 Mark besitzt, ist in den nächsten Tagen im Schaufenster der hiesi gen Niederlage der Firma, Waisenhausftraße 8 (Zentral theaterpassage) zur Ansicht ausgestellt. Außerdem haben für die Tombola zahlreiche namhafte Schriftsteller und Ver lagsanstalten Werke gestiftet. So gingen unter anderen von den Derlagsanstnlten I. I. Weber-Leipzig, Siegis- mund-Leipzrg, Braun u. Schneider-München, Georg Hirth- München, Velhagen u. Klasing-Bielefeld, Reclams Univer sum-Leipzig und von Wilhelm Bacnsch-Dresden Verlags werke für die Tombola ein. Ferner wurden von dem Lotte- rieausschuß zahlreiche wertvolle Gewinne in hiesigen Ge schäften angekauft. —* Bei dem großen Festmahle am 20. Januar aus An laß der Generalversammlung des Verbandes sächsi scher Industrieller hielt Herr Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Noschsr eine bedeutungsvolle Rede über die Stellung der sächsischen Staatsregierung zum Verbände sächsischer Industrieller. Geheimer Rat Dr. Roscher wies zunächst darauf hin, daß der Verband sächsischer Industriel ler auf dem Bewußtsein beruhe, daß verwandte Interessen klarer erkannt und wirksamer geltend gemacht werden, wenn deren Vertreter sich zur gemeinsamen Erörterung und Aeußerung ihrer Bedürfnisse und Wünsche zusammenschlie- ßen. Die sächsische Industrie habe sich während des letzten Menschenalters mächtig entwickelt. Wir haben zwar eine größere Anzahl älterer Fabriken in Sachsen. Von den noch bestehenden Fabriken seien etn-a 270 schon vor dem Jahre 1801 begründet worden. Aber von den etwa 23 000 Fabriken, die im Jahre 1906 bestanden, waren nur etwa 3200 vor dem Jahre 1871 errichtet »vordem Die übrigen nahezu 20l)00 sind also erst seit der Begründung des Deut schen Reiches ins Leben getreten. Diese einfachen Zahlen lassen erkennen, wie eng die industrielle Entwickelung unse res Heimatlandes mit der politischen Einigung unseres gro ßen Vaterlandes zusammenhängt. Welch mächtige Förde rung unser gesamtes Leben durch die Errichtung des Deut- scheu Reiches erfuhr, fällt auch tiefer blickenden Ausländern aus, die unter uns leben und unsere Verhältnisse näher ken nen lernen. Vor kurzem veröffentlichte der frühere nord- amerikanisck>e Botschafter White Erinnerungen ans seinem Diplomatenleben und kennzeickmete dabei die deutsche' Ent wickelung im letzten Menschenalter mit den Worten: „Aus einer großen wirren Masse von Kriegern, Denkern und Ar beitern, die entgegengesetzte Bestrebungen verfolgten und sich in vergeblichen Kämpfen erschöpften, »nährend böswillige Nachbarn sie beraubten, ist Deutschland eine Macht gewor den, groß in Waffen, in Kunst, in Wissenickxist und In dustrie, eine Burg des freien Gedankens, ein Wächter der Zivilisation, der natürliche Verbündete jeder Nation, welche die bessere Entwickelung der Menschen erstrebt." So lassen Sie mich, nieine .Herren, das, was mich bewegt, in den Wunsch zusanunenfassen: Möge der Verband sächsischer In dustrieller neben den Bedürfnissen der Industrie immer auch die Bedürfnisse der übrigen Enverbsgruppen unseres .Heimatlandes Sachsen und die Bedürfnisse des großen deutschen Vaterlandes berücksichtigen, auf dem unsere Kraft und unsere Zukunft beruht." —* Das Schilling-Musen m wurde, wie bereits berichtet, von dem Besitzer und Begründer desselben, .Herrn Geheimen Rat Professor Dr. Schilling, der Stadt Dresden zur Uebernahme angeboten. Als Beitrag stellte der Staat 50 000 Mark für die Erwerbung in Aussicht. Trotzdem würde die Stadt noch 154 000 Mark an Kanfgeld anfwen- den und außerdem noch jährlich über 15 0l)0 Mark an lau fenden Ausgaben für das Museum zu beschaffen k-aben. In folgedessen hat der Rat bei der jetzigen Finanzlage der Stadt Dresden Bedenken getragen, das Museum anzukau fen. Dagegen hat er die Angelegenl-eit der sächsischen Staatsregierung unterbreitet und dieser für den Fall der Erwerbung des Museums aus staatlichen Mitteln einen Beitrag von 60 000 Mark aus den Erträgnissen der Dr. Güntzschen Stiftung zur Verfügung gestellt. Da auch das Königliche Ministerium des Innern erklärt, daß es die gegenwärtige Finanzlage des Staates nicht gestattet, daS Museum anzukaufen, so l-at der Rat nunmehr beschlossen, die Angelegenheit als erledigt zu betrachten. Der Ankauf des Schilling-Museums ist nunmehr sowohl durch den Staat als auch durch die Stadt abgclehnt worden. —* Zur A l k o h o l f r a g e! In immer weitere Kreise dringt die Erkenntnis, daß die Alkoholfrage mit gehörig ist zur Lösung der sozialen Frage, ein nie geahntes Interesse in allen Kreisen macht sich geltend, Kenntnis darüber zu versck>affen, »vas das Gift Alkohol alles voll bringen kann und wie man gegen dasselbe kämpfen soll, lieber „Alkohol und Derbreckum" sprach StaatsanN'alt Dr. Wulfsen am Montag abend im Gewerbeverein vor einer zahlreichen Zuhörerschaft über die Beziehungen Mischen Alkohol und Verbreck»en. Der Redner kennzeichnete dm Einfluß des Alkohols auf den Verbrecher dahin, daß fast die Hälfte aller Straftaten in» Zustande des Rausches verübt würde. Die bekannten Wirkungen des Alkohols ließen die?- ohne weiteres erkennen; der Alkohol erkiöhe den Willens- antrieb nnd versckjlechtere die Gedankenarbeit, d. h. er raube uns den klaren Begriff von der Ethik des Sittengesetzes eite« r » »lle I. 1- «) den »r«- Zur Antonius-Legende. Zu den populärsten Heiligen gehört unstreitig der hei lige Antonius von Padua. Gestorben im Jahre 1231 im Alter von 36 Jahren, wurde er noch nicht ein Jahr nach seinem Tode von Gregor IX. heilig gesprochen, ein ganz ungewöhnlicher Vorgang, der jedoch begreiflich wird, »venu man weiß, daß der Papst selbst den .Heiligen zu Lebzeiten persönlich gekannt hat, wie auch, daß kirchenpolitische Er wägungen mitbestimmend waren. Der Papst wollte die Paduaner, welche die Heiligsprechung ihres .Heiligen leb- lmft betrieben, sich dankbar stimmen, »vas bei dem gespann ten Verhältnis zwischen Papst und Kaiser Friedrich II. nicht ohne Bedeutung war. An Lebensbeschreibungen des.Heiligen ist bei der gro ßen Popularität desselben kein Mangel. Freilich sind es nvtt ganz wenigen Ausnahmen kritiklose Legendensamm- lungen. Wissenschaftlich kritische Bearbeitung fand der große Paduoner erst in der Gegenwart, zunächst durch die Arbeiten deS Protestanten Lempp, katholischerseits durch den Freiburger (Schweiz) Professor Kerval, in seinem Buche „st. ^ntanii <Io Lnclnn vitna cknna" Paris 1904, und jetzt durch Karl Wilk in den kirchengeschichtlichen Abhandlungen, herausgegeben von Sdralek. Fünfter Band, DreSlau 1907. Wie »ixmige Heiligenleben ist das des Antonius durch einen überreichen Kranz von Legenden ausgestattet, und zwar ganz im Gegensätze zu der .Heiligsprechungsbulle des Papstes. Diese beruht auf dem Gutachten des Bischofs von Padua und zweier Prioren aus dem Benediktiner- und Predigerorden, die der Papst mit der Prüfung der mnlau- senden Mundererzählungen beauftragt hatte. Diese Unter suchungskommission stellte 47 Wunder fest, die alle der Zeit nach dem Tode deS .Heiligen angehSren mit Ausnahme eine» einzigen Falles, der Heilung der Tochter eines Paduaners, wo zudem noch erzählt wird, daß die Heilung erst allmäh lich nach Dazwisck-enkunft des Heiligen eingctreten sei, also noch nicht einmal an ein Wunder gedacht zu »oerden brauckfi. Dieser Umstand, daß die Kanonisationsbulle aus dem Leben des .Heiligen nur dieses eine Ereignis erzählt, muß für die Beurteilung der um die Person des .Heiligen sich anschlie ßenden Wunderlegenden scharf hervor.,ehoben Norden. Man halte dock) einmal daneben, mit welcher Fülle von Wundern die Legende dieses -Heiligenleben ausgestattet hat, und zwar unter dem Einfluß von orientalisck>en Sagen und Märchen, die im Verlaufe der Kreuzzüge im Abendlande Eingang ge funden hatten und nun von der Legendendichtung in daS Leben hervorragender, die Volksphantasie besonders er regender Persönlichkeiten eingetvobei» wurden. Hierher gehört zum Beispiel die angebliche Bilokation, wonach Antonius in Limoges in Frankreich zur selben Zelt auf der Kanzel gestanden und zugleich in seinem Kloster beim Chorgebetc die ihn treffenden Partien Iwrgelesen lmbe. Ebenso die Erzählung von dem zerbrochenen Becher. Einer seiner Begleiter kalte einen Becher, mit dem eine arme Frau sie erguickt hatte, so hart niedergestellt, daß er zerbrach. Auf das Gebet des Heiligen wird der Becher »nieder ganz. Es ist eine Wandersage, die auch bei einigen .Heiligen der Me- rowingerzcit eine große Nolle spielt und bereits in der Sage des heidnisch)?»» .Heilgottes Asklepios sich findet. An» bekanntesten ist die Legende von der „Fischpredigt", die in „die Nähe von Padua" verlegt wird. Daß sie dann unbekannt geblieben sein soll, .ist nicht anzunehmen. Eben- so entbehrt die Legende von der Huldigung des Pferdes vor den» Altarsakrament der geschichtlichen Unterlage. Die Beobachtung der Quellen läßt uns die Steigerung der Legende ganz genau verfolgen. Ein Vater betet am IE Nr. iv und der Logik des Strafgesetzes. Es seien dies Tatsache», die durch eingehende wissenschaftliche »ltersuche erhärtet wur den. Man labe dabei sogar festslellen können, daß der Alko hol auch eine Beeinflussung der Schrift Hervorrufe, wie er überliaupt jede normale Regulierung der ^»vegungen ver missen lasse. In den weiteren Aussührungen ging Staats anwalt Dr. Wulfsen näher aus das WKsen des Alkohols und seine verheerende Wirkung auf erblich belastete oder gei stig minderwertige Menschen ein, wobei er auch Front gegen die törichten und schädlichen Trinksitten in Deutschland machte. Aus der Alkoholkriminalistik in Sachsen teilte er mit, daß die ^>johl der Anklagen wegen gefährlicher Körperverletzung bedeutend niedriger als z. V. in den süd- deutsck)en Ländern sei, »vährend dagegen die Rubriken „Be drohung" und „Widerstand gegen die Staatsgewalt" wieder »mfangreickxr ersckxfinen. In Bayern l»abe man die direkte Umkehrung dieser Statistik. Die Ursache' dürfte in den ver schiedenen Charaktereigenschaften der Bevölkerung liegen. Im deutschen Strafgesetzbuch sei, so fuhr Staatsanwalt Dr. Wulfsen fort, der Paragrovh Alkohol und Verbrechen nicht zu finden. Das Strafgesetz sehe nur dann eine Freisprechung vor, ivenn die Tat in einen» Zustande völliger Unzureck- nnngsfähigkeit verübt worden ist. Natürlich falle es in« Gerichtssaale immer schwer, den Grad der Betrunkenheit eines Angeklagten bei Begehung der Tat festzlistellen. Die gerichtliche Praris gehe deshalb auch in den ineisten Fällen, der Frage nicht nach, höchstens bei Kapitolverbreckxm würde die Untersuchung auch auf diesen Punkt ausgedehnt. Nack» der Ansicht des Redners müsse das deutsche Strafgesetz (ähn- lich wie in NoNnegen) auch dann eine Bestrafung »ersehen, »nenn sich der Angeklagte sinnlos betrank, um dann vielleichr zun» Verbrecher zu »verden. Trunksüchtige ober, die »ran frei zu sprechen habe, sollten bis zu ihrer endgültigen Heilung in .Heil- oder Verwahrungsanstalten untergebrachl werden. Eine andere Frage sei die. ob der selbst verschuldete Rausch strafersckpverend oder strafmildernd ins Gewicht falle. Das Gesetzbuch sch»neige sich auch hier völlig aus, und zwar mit Recht, denn hier müsse der einzelne Fall entsckxnden. Als wirksamstes und sicherstes Mittel das Volk vor den (-tzefahrm des Alkohols zu bewahren und die Verbrechen zu verringern, führte der Vortragende zum Schluß die Erschließung der Natur, des Sportes und der Wissenschaften für die große Menge on. — Wir fügen hinzu: Das Universalmittel zur Bekämpfung des Alkoholisnius ist aber die Abstinenz, von ihr sagt Bischof Adolf Bertram von Hildesheim in seinen» Fastenhirtenbrief vorn Jahre 1907: „Mit Freuden ist an- zuerkenne», daß verschiedene Männer ans allen Ständen sich mit Begeisterung ans den Boden vollständiger Abstinenz gestellt haben. Das hat segensreich gewirkt und durch ihr starkmütiges Wort und Beispiel sind seit Jahrzehnten in verschiedenen Ländern Hunderte, ja Tausende, vom Unter gang? gerettet. Ehre darum allen Gerstlickxm und Laien, di? ans Lieb? zu ihren gefährdeten Brüdern vollständige Entlxcktung von allen alkoholhaltigen Getränken Gott ge lobt laben! Das Wort „vollständige Abstinenz" klingt wie - ein großes Opfer. Aber n>er jemals mit Abstinenz sich be freundet hat, der »veiß, daß keine Bürde leichter ist als diese." -- Mögen deshalb alle Katholiken eingedenk dieser Hirtenworte sich den katholischerseits bestehenden Organi sationen (Kreuzbündnis) anschließen, um ihrerseits mit- zuhelfeu im Kampfe gegen einen so mächtigen Feind, zum eigenen .Heile, zum Wohle der Mitmenschen, zur größeren Ehre vor allem unseres Heilandes, der vom Kreuze unS zu ruft: „Mich dürstet!" O. steb. Ries», 21. Januar. Im hiesigen Stodtvarke wurde dieser Tage ein Schwarm Stare beobachtet, die jedenfalls durch die milde Witterung der vergangene»» Woche sich hat ten verlocken lassen, v«»i ihrem Aufenthaltsorte in» Süden vorzeitig ziirückzukehreli. Lausißk, 21. Januar. Donnerstag den 27. Febiuar wird hier Roß- und Geschirrinarkt abgehalien. Fr«hburg, 21. Januar. Zur Förderung des Töpfer- Handwerks findet hier eine Ausstellung iimitergiltiger kera mischer Gegenstände aus dem Kuustaewerbeniuseum zu Dres- de»», aus der Sammlung des Peieins für Sächsische Volks- künde, aus dem Atelier des Professors Groß und ai>8 sei» Werkslätte» der Bildhauer Kurt Feuerr»egel und Rudolf Gerbert-Diesden statt. Die Ausstellung ist bei freiem Ein tritt noch bis Sonntag den 26. Januar 1908 geöffnet. Grabe des Heiligen um Heilung seines kranken Töchter leins. Nach der ältesten Erzählung tritt die Heilung „nach und nach" ein; nach dem späteren Berichte „in kurzer Zeit" und ein noch späterer Bericht erzählt, „plötzlich" sei die Heilung erfolgt. Bekannt ist der heilige Antonius der volkstümlichen Verehrung als Wiederbringer verlorener Sack)?»». Die'«? Kult verdankt seine Entstehung einer falschen Lesart in einem lateinisck)en Berichte. In einein Hymnus l»eißt es- mvmbi'n, ronqnv siarilitnn patimt. «1, noaipiunt iuvane^ et, eaui, das lx'ißt Kräfte und verlorene Sachen erflelxm und erhalten jung und alt. Der Verfasser unserer Schrift zeigt (S. 14), daß die Lesart r«m«,iu> falsch ist und eigentlick) „vii-c'k" .Kräfte heisx'n mnß entspreckxmd den» Zusammen hang?. in dem von Kraiikenl»eilungen die Rede ist. Jung und alt ersteht »wn Antonius verlorene Kräfte und Glie der. Recht gut bemerkt indes Wilk: „Der Kult entspricht dem Geiste des grossen Portugiesen insofern, als dieser, wie wir »nissen. nicht mir dem moralisck)eii, sondern auch den» wirtsckxistlickx'ii Niedergange deS Volkes zu steuern suchte" (Seite 95). In der Tat, gerade seine soziale Wirksamkeit, sein Ein treten für das arme Volk gegen wiicherisck)? Ausbeutung lat den» Heilige» die Sympathie seiner )^eit und seines Volkes geNannen. Einen Erfolg dieses Eintretens des Hei ligen entkält das Gesetz vom 17. März 1231, welches, auf Betreib»» de? heiligen Antonius von den Behörden Paduas erlassen, »arbot, fernerhin io» Schuldner auf Be treibt'»» der Gläubiger ins Gefängnis zu »verfen. »nenn er zahlungsunfähig auf den noch bestehenden Rest feines Eigentums verzichtete. „Diese edle Tat Hai bereits im 19. Jahrhunderte in der Kirche S. FranoeSco zu Assisi ein blei bendes Denkmal erlxflten; ein Fenster der oberen Kirche