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wichtigsten Vvlksnahrui^Smitteln sckpissen und dadurch geradezu den Boden für revolutionäre Bewegungen vor bereiten. politische Ruuo,tyau Drer den, de« 1^. August ISIl. — Tie Strafpr«zeßrrfolM soll im kommenden H rbst nicht mehr beratcn weroen, sondern den r.euen Reichstag beschäftigen. — Tr««»p»rtable Moor-GcfSngu-ffe. Wie milgetellt wird, weiden zur ttultlvierui g der deutschen Moore in immer steigender Z>hl «befangene ul» Ärvetler herangezvgen. Jetzt ist der erste -versuch mit einem transportablen Gesäag- nIS gemacht worden, d.ssen Insassen ausschließlich zur Bearbeitung der Moore herangezvgen werden sollen und darum nach Kullimerung e neS Te,US nach emem anderen IranSportieit werden nillssen Dns.m Zwecke d-ent da» obige Gefängnis, da« sich im Loleinsee Moor kn findet und von der bayrischen Regierung errichtet wurde. In An betracht der großen Bedeutung, welche die Kuliioierung der Moorländereien durch Gefangene in sitilicher und volts- wirtschaftlicher Beziehung hat. erscheint diese Einrrcktnng sehr beachtenswert; sie dürfte, wenn die Versuche sich be währen. sicherlich eine weitere Ausgestaltung ersahren. — Duell «ud Offiziersmut. In der „Lägl Rnnd- schau* veröffentlicht Graf Pfeil seine Erinnerungen aus seiner Doldatenzeit; darin liest man auch folgenden Pffsus: „Es standen im Regiment drei Brüder Grafen V. Schmtsinz Kerssenbrock, dem katholische» Adel Westfalen» angehörend. Einer von ihnen kam mit einem etwa gleich altrigen Offizier in Streit. der mit einer Neckerei beginnend, solche Formen annahm, daß ein Zweikampf notwendig wurde. Der G as erklärte jedoch, fern Glaube verbiete ihm solchen, und bat auf den Kriegsschauplatz geschickt zu werden, um dort seinen Mut beweisen zu können. Als die Sache den dienstlichen Weg nahm, erklärten die beiden anderen Brüder, daß sie sich der Auffassung ihre« Bruder« anschlösse»; wie e» ander« nicht sein konnte, war die Per- abschiedun, der drei Brüder die Folge. Sie traten in österreichische und päpstliche Dienste. Der eine kämpfte bet Königgrätz heldenmütig der Kompanie gegenüber, bei der er einst gestanden, und wurde von den Mann schaften. schwer verwundet, gefanaen genommen." — Heber die Schwäche des Protestantismus schreibt Professor Sunkel-Kassel im „Tag": „Der Fehler Jathos und seiner Freunde liegt darin, daß sie das Bedürfnis, den Drang, die Notwendigkeit eines gemeinsamen, alle umfassenden, von allen verkündeten Be kenntnisses nicht zu fühlen scheinen. Heute gibt es kein Bekenntnis — das ist ihre Wahrheit, morgen wird es ein Bekenntnis geben, daß sie das nicht zngeben und betonen — das ist ihr Irrtum. Aus der Sehnsucht muß ein neues protestantisches Bekenntnis geboren werden. Diese Sehn sucht muß eine allgemeine sein. Ist sie gar nicht vorhanden, wie das bei Jatho und seinen Freunden der Fall zu sein scheint, so ist das einfachste und rückständigste Bekenntnis, wie das der katholischen Kirche, dem Protestantismus über legen. Die starke, in ihrer Einfachheit und Volkstümlichkeit starke katholische Kirche wird fortgesetzt dem Protestantis mus Boden abgewinnen und muß es dadurch, daß sie ein Bekenntnis hat. Eine Wendung wird erst dann eintreten, wenn der Protestantismus »nieder zuerst eine geineinsame Sehnsucht nach einem Bekenntnis fühlt, ans dem dann das göttliche Walten ein wirkliches unsere Zeit und unseren Anschauungen entsprechendes Bekenntnis entstehen lassen mag." Gegenüber solchen konfusen Sätzen halten »vir uns lie ber an das „rückständigste" Bekenntnis, zumal es au' Christus selbst zurückgeht. Jedes neue und moderne Be kenntnis ist doch nur ein Irrtum und ein Abwcichen von der Wahrheit des göttlichen Weges. Partei Schildknappen für die Sozialdemokratie sind die „freien" Gewerkschaften, weiter nichts. Jeder Tag bring! neue Beweise dafür. Der „freie" Bauarbeiterbund in Eppertshausen (Kreis Offenbach) hielt am 2. Juli ein Ge- werkschaftSfest ab. In den Einladungen dazu heißt eS, daß dies Fest für die dortige Arbeiterscl>ast von größter Be deutung sei. Warum?: „Unser Ort zählt noch zu den rückständigsten im vorderen Kreise Dieburg und soll dies Fest hauptsächlich zur Agitation und Vorarbeit zur kommenden ReichstagSwahl sein. Wir geben uns der angenehmen Hoffnung hin, daß uns eure Unterstützung in reichlichem Maße zuteil wird." Unter der Flagge „Gewerkschaftsfest" also Zntreiber- dicnste für die Sozialdemokratie angesichts der Reichstags- Wahl. Die „Graphische Presse", das Organ der „freien" Lithographen und Steindrncker, macht an leitender Stelle in auffallender Schrift in Nr. 27 (l'.Ul) Propaganda für die roten Wahlrechtsprotestversaminlungen in Preußen, in denen „kein gewerkschaftlich organisierter Arbeiter fehlen" dürfe. Dem gleichen Zweck widmet die „freie" Holzarbeiter zeitung (Nr. 2V. l9>1) einen langen bombastischen Leit artikel. Bei diesen Zutreiberdiensten ist das Lob von Parteiseite für die „freien" Gewerkschaften gewiß verdient. In einem Schlußwort zum 8. „freien" Gewerkschaftskongreß in Dresden schrieb der „Vorwärts" in Nr. 152: „Die eine Tatsache vor allein müssen »vir freudig her- vorheben, daß diese große Arbeitertagung von dem Willen beseelt gewesen ist, ihre geistige Zusammengehörigkeit mit dem anderen Teile der Arbeiterbewegung (das ist die Par tei! D. Red.) zu bekunden . . ." Und zu dem behandelten Kapitel: Bildnngsbestrcbunge» und Bibliothekwescn äußert sich der „Vorwärts" mit größter Befriedigung: „Bei der Behandlung dieses Themas dokumentierte sich wieder eine erfreuliche Uebereinstimmung zwiscl-en Partei und Gelverk- sckiaften." Solange die „freien" Gewerkschaften die Zntreibcr der Partei machen und auf jeden selbständigen Willen ver zichten, ist die „erfreuliche Uebcreinstiiniuung" vorhanden. Gehen sie aber ihre eigene Wege, dann bekommen sie „Fuß tritte ins Kreuz", lverden „verprügelt", »me eS drastisch in der berühmt gewordenen Geheimkonferenz der Verbands- Vorstände Anfang 1906 ausgesprochen wurde und »vic eS sich jetzt »vieder eklatant bei den erregten Auseinandersetzungen über den Disziplin- und Kontraktbruch sozialdemokratischer Verbändler im Berliner Buchdruckergewerbe zeigt. So er niedrigt sich die „stolze" freie Gelverkschafttzbewegung zum politischen Vasallen einer im innersten Wesen gewerkschafts- feindlict-en Partei. — Falsche Witterung. Da« Berliner Tageblatt be- zeichnete mit Namen vier M>tglied»r de» protestantischen Lpruchkollegtum«, welche »zugunsten Jatho»" tvre Stimme abgegeben hätten. Die Norddeutsche Allgemein« Ze tung ist zu der Feststellung ermächtigt, daß diese Angaben falsch sind. — Der flüchtige Hochstapler Schiruaugk, der sich Gras de Passy nennt und vor einigen Tagen au« dem Hell brauner G.fängniS auSknach, veröff.»Nicht nun Spotlb,lese an Polizei. Staatsanwalt und dte Piesse. Man ist in den weitesten Kreisen überrascht, wie die F ucht au» Hetlbronn gelingen konnte. Oefterreich — Ein Festtag für die Völker der Deutschland ver bündeten Habsburger Monarchie ist der 18. August. An dtcs m Tage tritt der Kaiser, der nun nahezu 63 Jahre der Bölkersamtlie seine« Reiches wie ein Vater vorsteht, in sein 82. Lebensjahr. Ein Meer von Liebe bringt man dem greisen Monarchen entgegen. Die rastlose Pflicht erfüllung hat dies zustande gebracht. Gegen diese An- hänglichkett aller Parteien Oesterreichs müssen selbst die erbitterten Anhänger Schönerer» und der alldeutschen LoS- von HakKburg-Brüder die Segel streichen und grollend den Spaten beiseite stellen, womit sie die Grundmauern de» treu loyalen Volke» unterminieren wollten. Am l8. August schweigen selbst die roten Republikaner, denn Vergleiche, die sie mit dem monarchischen Oesterreich und z. V. tum republikanischen Frankre-ch ziehen würden, müßten ihmn sagkN, daß da» Ideal eine» Staateokei kirs gewiß nicht an der Seine, eher aber in Wien zu suchen ist. WaS der Wellfrnde an Kaiser Franz Joseph hat. besten erinnern sich tue Nationen Europa« dankbar. WaS die Völker dir Habsburger Monarchie ihrem Kaiser danken und für ihn fühlen, fassen ste in den heißen Wunsch zusammen: Möge die Vorsehung gewähren, daß der 18. August noch viele Jahre der g-oße Festtag der Monarchie bleibe! — Die böh»is«e Throakammer wurde am 17. d. M. von einer Kommlsston. an der u a auch der Statthalter und der Fürsterzbischof von Prag teilnahmen. geöffnet. Die böhmischen kronjuwelen wurden von ter Kommission vollkommen unversehrt in bester Ordnung auf ihrem Platze vorgetunden. Diese Kronjuwelen sind die Insignien, welche Karl IV. al« deutscher Kaffer in Prag aushob. Sie wurden dann lange Zeit tu Wien aufbewahrt von dort ober vor etwa 40 Jahren wieder nach der Prager Hvsburg über- geführt. — In der letzten Zeit waren von tschechischen Blättern Beunruhigungen über da» Vorbanderffrin der Kronjuwelen in der Thronknmmer geäußert worden. Stom. — Randbemerkungen zur Krankheit des Papstes. Die ganze Berichterstattung über die Krankheit des Papstes, die in vielen Punktcn über das normale Maß im Umfang und in der Richtigkeit weit hinansschießt, ist anderseits doch wieder der Beweis dafür, in welchem Maße auch die nicht- katholische Welt gezwungen ist, die Ereignisse, die mit der Leitung der katholischen Kirche zu tun haben, zu verfolgen. Wie jeder unbefangene Beobachter konstatieren muß, wer den über das Befinden des Papstes mehr Nachrichten ver breitet, als über das Befinden irgend eines Souveräns der Großmächte. Die nrchtkatholischen Blätter setzen einen ge wissen Bernfsstolz darein, besonders gut informiert zu fein, wie es um die Gesundheit des Papstes stehe. Diese Bericht erstattung wird in so großem Maßstabe betrieben, daß manches Blatt ganz zielbewusster Färbung aufmuckt, so der „Bund" in Bern, das Organ der schweizerischen VundrF- regierung. Ter „Bund" spöttelt darüber, daß die „Schweize rische Tepeschenagentnr", die z»m Teil mit dem Gelde des „Bundes", mindestens aber fast ausschließlich mit dem Gelde der nichtkatholischen, radikalen Presse der Schweiz organi siert lvnrde, eine so detaillierte Berichterstattung durchge führt hat. Die schweizerische Presse steht hier nicht allein, denn die amerikanische nichtkatholische Presse lässt sich seit (er Erkrankung des Papstes täglich ganze Spalten ans Europa herüberkabeln, was bekanntlich nicht wenig Geld kostet. So ist die Krankheit des Papstes, die hoffentlich mit einer vollen Gesundung endigt, wieder der Anlaß gewesen, z» zeigen, daß die katholische Kirche und ihr Oberhaupt sich steigender Beachtung in der ganzen Welt erfreut. Frankreich. — Unter den Rekruten, die im Jahre 1909 auöge- hoben wurden, zählte die Heeresverwaltung 14 225, die nicht lesen und schreiben konnten; im vorigen J.ihie waren es 14 163. Dsise Zahlen stehen ln einem merkwürdigen Geg-iffatz zu den Angaben des Ministers de» Innern, der 9529 und 8808 gezählt hatte. Da aber die letzteren Zahlen auf Grund der eigenen Angaben der Leute auf gestellt sind, so verdienen ste weniger Glauben a!» die der Heeresverwaltung, der natürlich eine sehr viel sorg fältigere Ausstellung möglich ist. Türkei. — Ja der Zirkularunte, welche die türkischen Botschafter den Kretamächten übergeben haben, hat dts P'orte erklärt, ste werde weder in eine Ecneurrung de« Mandats de» Oberkommtsfär» Z ffmiS elnwllltgen, noch tn die E Nennung eine» anderen OberkommissarS unter denselben Bedingungen, nämlich unter Bestimmung de» Kandidaten durch den König von Griechenland. Der jetzige Augenblick sei zur end gültigen Lösung der Kretafrage am günstigsten. P-rfte«. — Zar Lage. Sardar Mohi, der Kommandeur der RegierungStruppen in Ftruzkuh. hat mit einer 3000 Mann starken Abteilung de» früheren Schah den ganzen Lag gekämpft und diese mit einem Verluste von 20 Toten. 50 verwundeten und 30 Gefangenen in die Flucht geschlagen. Ueber die Verluste der Regierung»truppen besagt der Bericht nicht», jedoch wird die Erwartung ausgesprochen. daß der Kamps am nächsten Tag« mit Erfolg fortgesetzt werde. Die Bachtiaren tun ihr möglichste», um die Konstitution zu retten, ebenso auch die Regierung. Der AuSgang der Bewegung ist jedoch zwetfelhast. da die Regierui.g»kassen leer sind. Au- ve« dentscher» K»l»«ie>. — Die Rettung der Kolonie Frankenberg hat in den Berliner kolonialen Kreisen die ernsten Sorgen zerstört und inan hofft jetzt auch, daß die katholiscl)e Mission der Oblaten Niangan ungefährdet ist. Aber zum Schlitze unserer Lands leute soll doch die Hilfsexpedition durchgeführt werden. Der Eaprivizipfel wurde erst 1908/09 vom Hauptmann Streit wolf mit einer ganz geringen schwarzen Truppe erschlossen. Die dort lebenden nomadisierenden Stämme zeichnen sich durch ihre Blutgier und Europäerfeindlichkeit aus; sie kon- zentrieren sich größtenteils um den schiffbaren Okawango- fluß, der auch das Ovamboland und die deutscl)-portugie- sische Grenze berührt. Infolge einer bisher nur recht man- gelhaften Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung in jenem Gebiete ist dieses zu einer Zufluchtsstätte für aller hand Gesindel geworden, unter dem dc>S Erscheinen einer starken Schntztruppe großen Eindruck machen würde. Geo- graphisch liegt bekanntlich der Eaprivizipfel im Norden der südwestafrikanischen Kolonie. Ein schmaler Streifen, springt er von der Nordostecke Deutsch-Südlvests nach Osten in da8 cngliscl>e Gebiet hinein, im Norden von portugiesischem Ge biet begrenzt. Er wird vom Zambesi und dessen zahlreichen Nebenflüssen bewässert, die den größten Teil des Jahres fast das ganze, sehr fruchtbare Land unter Wasser setzen. Aenßerst wildreich und auch für die Viehzucht nicht ungün stig, ist das Gebiet bisher lediglich als Eingeborenenreservat behandelt, das heißt weißen Ansiedlern ist die Niederlassung untersagt worden. Hierbei gab das Vorbild der Engländer den Ansschlag, die ihre angrenzenden Gebiete der Char tered Eonipany zur Verwaltung überlassen haben, die gleich falls keine Einzelniederlassung von Weißen duldet. Die Hygiene-Aasstellung. Da» große Tanzfest auf dem Konzertplatze der Aus stellung wird Lonnab nd um 7 Uhr abend« beginnen. Einen besondeclN Gent-ß werden die der Walzerkonkurrenz vorausgehenden Tänze bieten, die vom König!. Ballett- Meister I. TrojanowSky arrangiert sind. Da« Fist beginnt mit einem vom Balleltpeisonale der König! Hofoper ge- tanzten altdeuffchrn Figurenwalzer nach der Mi fit au» „Schleier der Pierrette". Das Ballett „Rosen au» dem Süden" wird von Eleven de» Hofballetis, der Donau- Walzer von Strauß (Solotänze) von Fräulein Heß u»d Herrn D'etze vorqesührt. Meldungen zur Teilnahme an der Konkurrenz können noch bl» 7 Uhr erfolgen. Aus Stadt und Land. Dresden, den 18 August 1211 —* Internationaler Esperanto - Vorkongreß. Ein internationaler Esperanto-Vorkongreß, an den sich eine ge meinschaftliche Reise nach Antwerpen zu dem diesjährigen Esperaiito-Hauptkongreß anschließt, findet in diesen Tagen in Dresden statt. Tie Veranstaltungen lvnrdcn am 16. d. M. vormittags mit einer Lehrerprüfung beim sächsischen Esperanto-Institut im Ständehause eingeleitet. Abends 8 Uhr versammelte sich eine überaus zahlreiche Esperanto- gemeinde von hier und answärts zu einem Propaganda abend im Kongreßsaale der Jnteriiationalen Hygiene- Ausstellung. Die Versammlung lvnrde von Herrn Bankier Dr. Arnhold-Dresden in Deutsch und in Esperanto will kommen geheißen, worauf Herr Schauspieler Emanucl Reicher-Berlin den Hanptvortrag über das Wesen des Esperanto hielt. Er glaube, daß Esperanto das Mittel sei, durch welches sich alle Völker einander nähern würden. Esperanto verfüge bereits heute über rund 150 Zeitschriften und Zeitungen, sowie über eine Literatur von mehreren tausend Bänden. Jedenfalls könne dies als Beweis gelten^ das Esperanto lebenskräftig sei. Leider habe jedoch unter den Esperantisten eine bedauerliche Spaltung stattgefunde», wodurch die neue Weltsprache Olefahr laufe, das Schicksal des Volapük zu teilen. Man versuche Esperanto vielfach zu verbessern, doch sei dies bis jetzt keineswegs notwendig. Der Stenographie erginge es ähnlich, denn diese wäre vielleicht längst in sämtlichen Schulen cingeführt, wenn inan nicht so viel an ihr herumgedoktert hätte. Im Anschluß hieran sprachen verschiedene auswärtige Esperantisten, darunter die Herren Tr. Stromboli-Genua, Dr. Aischer-Galatz usw. Heute vormittag 9 Uhr trat der Sächsische Esperanto- LandeSverband nntcr der Leitung der Herren Dr. Arn- hold, Dr. Linse und v. Frenckell zu einer Sitzung im Künstlerhausc zusammen, woran sich noch ein Bericht über den Stand der Espcrantosache in Sachsen anschloß. Gleich zeitig tagte auch eine Sitzung der Gnbelsberger Steno- graphcnvcrcine im Ständchanse und eine Sitzung der. Internationalen Post-Espcranten-Liga im Bürgerbräu am Altmarkt. Vormittags 11 Uhr trat im Künstlerhause der Tcutsch-akademischc Esperantobund zu einer Sitzung zu- sammen. der auch Vertreter der Ministerien des Innern und der auswärtigen Angelegenheiten, der Finanzen und des Kultus und öffentlichen Unterrichtes beiwohnten. Ebenso hatten auch das Evangelisch-lutherische Landes- konsistorinin, die Kreishanptmannschast, die Polizeidirek tion und die Stadt Dresden Vertreter entjandt. Die Ver sammlung lvnrde durch Herrn Universitätsprofessor Dr. Schmidt - Berlin durch eine Begrüßung cingelcitet. Im Aufträge des Deutschen Esperantobundes begrüßte der zweite Vorsitzende desselben, Herr Dr. Möbusz-Liibeck den Deutsch-akademischen Esperantobund. Er gab in der Haupt sache einen Ueberdlick über die Esperantobcwcgung in Deutschland und hob hervor, daß die 6000 organisierten deutschen Esperantisten gegenwärtig immer noch einen ver hältnismäßig geringen Erfolg für das Fortschreiten de», Esperanto in Deutschland bedeuten. Dann sprach Herr Realschnldirektor Prof. Dr. Göhl-Nicsa über das Thema: „Hat Esperanto Bildungswert genug, um des Bürgerrechtes in den höheren Schulen würdig zu sein?" Esperanto sei geeignet, Zunge und Ohr zu schulen, daS Gedächtnis zu üben, den Verstand zu schärfen und das logische Denken im engeren Sinne zu fördern. ES wirke also formal-bildend